[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darbietung von Werbebotschaften
durch fest stationierte und öffentlich zugängliche Telephone, die mit einem Display
ausgestattet sind.
[0002] Bekanntermaßen sind Telephonzellen mit ihren fest stationierten und öffentlich zugänglichen
Telephonen ein idealer Ort, um einem Benutzer, der sich während eines Gespräches zwangsläufig
für eine geraume Zeit im Bereich des Telephons aufhält, Werbebotschaften darzubieten.
Meist sind diese Werbebotschaften in Papierform auf einer Sichttafel angebracht, die
sich etwa in Augenhöhe des Benutzers befindet. Die Werbung wird gegebenenfalls vom
Wartungspersonal von Zeit zu Zeit ausgetauscht, um eine gewisse Aktualität zu gewährleisten.
Nachteilig bleibt jedoch, dass diese Art der Präsentation vergleichsweise starr ist
und das Interesse des Benutzers nur bedingt auf sich zieht. Insofern ist diese Form
der Werbung für einen Anbieter nur mäßig interessant und damit für den Betreiber von
Telephonzellen keine sonderlich ergiebige Einnahmequelle.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es nunmehr, eine kostengünstige und mit einfachen technischen
Mitteln umsetzbare Möglichkeit zu schaffen, fest stationierte und öffentlich zugängliche
Telephone als attraktive Werbeträger einzusetzen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch das Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruch
1 gelöst.
[0005] Der erfinderische Gedanke besteht ganz allgemein darin, das Display des Telephons
für die Darbietung von Werbebotschaften zu nutzen. Dabei kann die Präsentation so
geschehen, dass jede Person, die sich in Sichtnähe zum Display des Telephons befindet,
mit der Botschaft konfrontiert wird. Es ist sogar denkbar, dass ein Passant von der
Botschaft geradezu angelockt wird und vielleicht das Telephon benutzt, was er bis
dahin nicht vorhatte. Zwangsläufig ist es jedoch besonders vorteilhaft, die Präsentation
so zu konzeptionieren, dass nicht jeglicher Passant, sondern nur der Benutzer des
Telephons über das Display mit der Werbebotschaft konfrontiert wird.
[0006] Diese erfinderische Art der Werbung macht es sich zu Nutze, dass die neue Generation
öffentlicher Telefone über ein mehrzeiliges Display verfügt, das im herkömmlichen
Gebrauch lediglich die vom Nutzer eingegebene Kennung, eine funktionsbedingte Meldung,
wie z.B. "Besetzt", oder aber die Dauer und die Kosten der Verbindung angezeigt. Eine
weitere Funktion hatte das Display bislang nicht. Erfindungsgemäß können die ungenutzten
Ressourcen, die das Display bietet, sowohl während des Gesprächs als auch in den Zwischenzeiten
effektiv als Werbemedium eingesetzt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die
Werbung beliebig aktualisieren und sogar individuell auf den Standort oder den Benutzer
des Telephons abstimmen lässt. Durch eine besonders geschickte optische Aufbereitung
kann die Werbung für den Kunden ansprechend gestaltet werden, was zu einer Erhöhung
der Akzeptanz und damit zu einer Verbesserung der Wirksamkeit beiträgt. Mit Hilfe
der Erfindung wird die öffentliche Telephonzelle interessanten zum Werbeträger für
jeden Anbieter, so dass sich für den Betreiber der Telephonzellen eine zusätzliche
Einnahmequelle erschließt.
[0007] Auch wenn die Darbietung zu verschiedenen Zeitpunkten beginnen oder stattfinden kann,
so ist die Werbung besonders effektiv, sobald der Benutzer die Benutzung des Telephons
durch Herstellung der Verbindung aufnimmt, sobald er die Benutzung durch Unterbrechung
der Verbindung abbricht und/oder während der Benutzer telephoniert. Da sich der Benutzer
in diesen Phasen besonders auf das Telephon als Träger des Displays konzentriert,
kann auch sein Interesse für die Werbung einfach geweckt werden.
[0008] In einer besonderen Ausführungsform wird der Werbetext jeweils vom Beginn zum Ende
des einen oder vom Begin des einen bis zum Beginn des nächsten geführten Gesprächs
angezeigt. Die Erfassung dieses Zeitraumes lässt sich über das Abnehmen des Hörers
oder den Beginn der Tarifierung definieren. Auf diese Weise ist es möglich, die Anzahl
der auf diese Weise erzielten Kontakte annähernd genau zu bestimmen. Nachdem eine
vereinbarte Menge von Kundenkontakten erfolgt ist, wird der Werbetext automatisch
durch einen nachfolgenden Werbetext ersetzt.
[0009] Wie schon angedeutet, kann es in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft sein, die technischen
Möglichkeiten, die mit der Erfindung einhergehen, dahingehend zu nutzen, die Darbietung
bezüglich des benutzten Telephons zu individualisieren, wobei bei der Individualisierung
insbesondere der Standort des Telephons und/oder die Zeit der Nutzung berücksichtigt
wird. Insbesondere kann sich ein am Standort des Telephons ansässiger Anbieter von
Waren oder Dienstleistungen dieses und gegebenenfalls der benachbarten Telephone bedienen,
um auf sich aufmerksam zu machen. Der Effekt des Anbietens eines solchen "naheliegenden"
Dienstes ist bekanntermaßen von besonderer Wirksamkeit. Da der Bedarf mit der Tageszeit
wechselt, ist es vorteilhaft, die Werbung auch auf die diesbezüglichen Anforderungen
abzustimmen. So ruft in den Morgenstunden die Werbung für eine Bäckerei sicherlich
ein höheres Interesse hervor, als die Werbung für ein gediegenes Speiserestaurant.
Damit kann die einzelne Vermarktung von vielen einzelnen Telephon-Standorten an unterschiedlich
interessierte Werbetreibende gewährleistet werden.
[0010] Da die Telephone vermittels eines sogenannten Hintergrundsystemes mit einem zentralgesteuerten
Netz verbunden sind, das die Übermittlung digitaler Daten ermöglicht, ist es zudem
vorteilhaft, darin einen zentralen Computer vorzusehen, auf dem verschiedene Werbebotschaften
gespeichert sind und der diese Botschaften auf Anforderung hin automatisch und selektiv
über das Netz an die einzelnen Telephone überträgt. Der Computer übernimmt damit die
zentrale Organisation der Werbepräsentationen, so dass eine hohe Flexibilität des
Systems gewährleistet ist. Die Telephone können von dem Computer als Entitäten behandelt
oder beliebig in Gruppen zusammengefasst werden. Die zentrale Organisation über den
Computer bietet einem Werbekunden die Möglichkeit, für die ihn betreffende Darbietung
ein bestimmtes Telephon selber vorzugeben. Somit kann er selbst die gewünschten Standorte
für seine Werbung auswählen und dort Werbekontingente zu buchen. Dadurch kann die
Kundenfreundlichkeit des System gesteigert und der Wartungsaufwand für den Dienstleistungsanbieter
minimiert werden. Vorteilhafter Weise werden die verschiedenen von dem Werbekunden
vorgegebenen Werbebotschaften innerhalb einer abzuarbeitenden Stapeldatei gespeichert
und nacheinander an das Telephon übertragen. Bei stark nachgefragten Standorten kann
ein Überlaufmanagement realisiert werden.
[0011] Um die Werbewirksamkeit weiter zu erhöhen, ist es vorteilhaft, die Darbietung der
Werbebotschaft durch ein akustisches oder ein separates optisches Signal zu begleiteten,
das die Aufmerksamkeit des Benutzers auf sich zieht. Es ist auch möglich, die visuelle
Werbebotschaft durch einen Werbetext zu untermalen.
[0012] Das System bietet vorteilhafterweise die Möglichkeit, den Benutzerkontakt zu registrieren.
In einer besonders vorteilhaften Form kann sogar festgestellt werden, inwiefern die
Darbietung von einem Benutzer hätte wahrgenommen werden können, da er sich im "Sende"-Bereich
der Werbung aufhält. Der Einfachheit halber kann auch davon ausgegangen werden, dass
jede Darbietung, die ja durch die Aktion eines Benutzers ausgelöst werden musste,
auch wahrgenommen wurde. In einer besonderen Ausführungsform wird der Benutzerkontakt
und/oder die erfolgte Wahrnehmung über einen Sensor, insbesondere über einen Kontaktsensor,
ermittelt. Somit besteht eine technische Interaktivität mit dem Rezipienten, die es
über eine Sensorik ermöglicht, die Wahrnehmbarkeit der Werbebotschaft zu erfassen.
Die angebotene Kontaktrate kann dann gemessen und abgerechnet werden. Ein solcher
Abrechnungsmodus gegenüber dem Werbekunden, der in Abhängigkeit von den erfolgten
Kontakten und/oder Wahmehmungen geschieht, erhöht die Attraktivität für den Werbekunden.
[0013] Da neuere Telefonstellen über ungenutzte Kurzwahltasten ("Hot-Buttons") verfügen,
ist es vorteilhaft, diese in das Verfahren einzubinden, um dem Benutzer die Möglichkeit
der Interaktion zu bieten. Dabei kann die Belegung dieser Buttons in einer besonderen
Form ebenfalls "remote" über das Hintergrundsystem geändert werden. Auch die Belegung
der Hot-Buttons kann Werbetreibenden als Marketinginstrument angeboten werden. Dabei
kann innerhalb Werbebotschaft auch auf die Hot-Buttons hingewiesen werden, die insbesondere
mit einer durch den Benutzer abrufbaren Funktion, beispielsweise mit dem Verbindungsaufbau
zur Hotline des Werbekunden, belegt sind. In diesem speziellen Fall würde bei Betätigung
einer Funktionstaste automatisch die Verbindung zu einer Hotline des Werbeanbieters
aufgebaut.
[0014] Die Einstellung der Werbebotschaften sowie die Belegung der Hot-Buttons lässt sich
auch durch ein gesondertes Interface (z.B. Inter- oder Intranet-Seite) des Hintergrundsystems
organisieren, zu dem Werbekunden bzw.-agenturen den Zugang erhalten. Über dieses Interface
kann der Kunde in Selbstadministration die Werbebotschaften samt der gewünschten Kontaktzahl
eingeben, die Standorte der anzusteuernden Telefonstellen auswählen und die Belegung
der Hot-Buttons steuern sowie weitere Parameter einstellen. Anhand dieser Daten lassen
sich Werbungskosten ermitteln und abrechnen.
1. Verfahren zur Darbietung von Werbebotschaften durch fest stationierte und öffentlich
zugängliche Telephone, die mit einem Display ausgestattet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf dem Display des Telephons eine Werbebotschaft dargeboten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Werbebotschaft dem Benutzer des Telephons dargeboten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Darbietung stattfindet sobald der Benutzer die Benutzung des Telephons durch
Herstellung der Verbindung aufnimmt und/oder sobald er die Benutzung durch Unterbrechung
der Verbindung abbricht und/oder während der Benutzer telephoniert.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Darbietung bezüglich des benutzten Telephons individualisiert ist, wobei bei
der Individualisierung insbesondere der Standort des Telephons und/oder die Zeit der
Nutzung berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in einem zentralen Computer verschiedene Werbebotschaften gespeichert und auf Anforderung
automatisch selektiv an einzelne Telephone gesandt werden, wobei der Computer Teil
eines die Telephone verbindenden Netzes ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass einem Werbekunden die Möglichkeit geboten wird, für die ihn betreffende Darbietung
ein bestimmtes Telephon vorzugeben.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen Werbebotschaften in einer Stapeldatei gespeichert und nacheinander
an das Telephon übertragen werden
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Darbietung der Werbebotschaft durch ein akustisches oder ein separates optisches
Signal begleitet wird, das die Aufmerksamkeit des Benutzers auf sich zieht.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Nutzerkontakten und/oder die Anzahl von Darbietungen, die von Benutzern
wahrgenommen sind, registriert werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die erfolgte Nutzung und/oder Wahrnehmung über einen Sensor, insbesondere über einen
Kontaktsensor, ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abrechnung der Werbebotschaften gegenüber dem Werbekunden in Abhängigkeit von
den erfolgten Wahrnehmungen oder den Nutzerkontakten geschieht.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Werbebotschaft auf Funktionstasten des Telephons hingewiesen wird, die mit
einer durch den Benutzer abrufbaren Funktion belegt sind.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass bei Betätigung einer Funktionstaste automatisch die Verbindung zu einer Hotline des
Werbeanbieters aufgebaut wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Belegung der Funktionstasten und/oder die Einstellung der Werbebotschaften durch
ein dem Werbekunden zugängliches Interface möglich ist.