[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines kristallinen Mikronisats
von (1α,2β,4β,5α,7β)-7-[(hydroxydi-2-thienylacetyl)oxy]-9,9-dimethyl-3-oxa-9-azoniatricyclo[3.3.1.0
2,4]nonane-bromid.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Die Verbindung (1α,2β,4β,5α,7β)-7-[(hydroxydi-2-thienylacetyl)oxy]-9,9-dimethyl-3-oxa-9-azoniatricyclo
[3.3.1.0
2,4]nonane-bromid, ist aus der Europäischen Patentanmeldung
EP 418 716 A1 bekannt und weist die folgende chemische Struktur auf:

[0003] Die Verbindung besitzt wertvolle pharmakologische Eigenschaften und ist unter dem
Namen Tiotropiumbromid (BA679) bekannt. Tiotropiumbromid stellt ein hochwirksames
Anticholinergikum dar und kann deshalb bei der Therapie von Asthma oder COPD (chronic
obstructive pulmonary disease = chronisch obstruktive Lungenerkrankung) einen therapeutischen
Nutzen entfalten.
[0004] Die Applikation von Tiotropiumbromid erfolgt vorzugsweise auf inhalativem Wege. Hierbei
können geeignete Inhalationspulver, die in geeignete Kapseln (Inhaletten) abgefüllt
mittels entsprechender Pulverinhalatoren appliziert werden, zum Einsatz kommen. Alternativ
dazu kann eine inhalative Anwendung auch durch Applikation geeigneter Inhalationsaerosole
erfolgen. Hierzu zählen auch pulverförmige Inhalationsaerosole, die beispielsweise
HFA134a, HFA227 oder deren Gemisch als Treibgas enthalten.
[0005] Im Hinblick auf die inhalative Applikation von Tiotropiumbromid, ist es erforderlich,
den Wirkstoff in feinteiliger (bzw. mikronisierter) Form bereitzustellen. Vorzugsweise
weist der Wirkstoff dabei eine mittlere Teilchengröße von 0,5 bis 10µm, bevorzugt
von 1 bis 6µm, besonders bevorzugt von 1,5 bis 5µm auf.
Die vorstehend genannten Teilchengrößen werden in der Regel durch Mahlen (sogenanntes
Mikronisieren) des Wirkstoffs erzielt. Da als Begleiterscheinung des Mikronisierens
trotz der beim Verfahrensablaufs erforderlichen harten Bedingungen ein Abbau des Arzneimittelwirkstoffs
weitestgehend vermieden werden muß, stellt eine hohe Stabilität des Wirkstoffs gegenüber
dem Mahlvorgang eine unabdingbare Notwendigkeit dar. Dabei muß berücksichtigt werden,
daß im Zuge des Mahlvorgangs unter Umständen Veränderungen der Feststoffeigenschaften
des Wirkstoffs auftreten können, die einen Einfluß auf die pharmakologischen Eigenschaften
der inhalativ zu applizierenden Arzneimittelform haben können. Verfahren zur Mikronisierung
von Arzneimittelwirkstoffen sind als solche im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
sei diesbezüglich auf
FR 2779347 verwiesen, welche ein Verfahren zur Mikronisierung des oral applizierten Wirkstoffs
Fenofibrat beschreibt. Es ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
bereitzustellen, welches mikronisiertes Tiotropiumbromid in einer Form zugänglich
macht, die den hohen, an einen inhalativ applizierten Wirkstoff zu richtenden Anforderungen
genügt und dabei den spezifischen Eigenschaften des Tiotropiumbromids Rechnung trägt.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0006] Es wurde gefunden, daß Tiotropiumbromid je nach Wahl der Bedingungen, die bei der
Reinigung des nach der technischen Herstellung erhaltenen Rohprodukts angewendet werden
können, in unterschiedlichen kristallinen Modifikationen, sogenanten Polymorphen,
anfällt.
Es wurde ferner gefunden, daß diese unterschiedlichen Modifikationen maßgeblich durch
Wahl der zur Kristallisation eingesetzten Lösemittel sowie durch Wahl der beim Kristallisationsprozess
gewählten Verfahrensbedingungen gezielt erhalten werden können.
Für den Zweck der vorliegenden Erfindung, Tiotropiumbromid in für die Inhalation geeigneter,
mikronisierter Form bereitzustellen, erwies sich das kristalline Monohydrat des Tiotropiumbromids,
welches durch die Wahl spezifischer Reaktionsbedingungen in kristalliner Form erhalten
werden kann, besonders geeignet.
[0007] Zur Herstellung dieses kristallinen Monohydrats ist es erforderlich, Tiotropiumbromid,
welches beispielsweise nach der in der
EP 418 716 A1 offenbarten Herstellungsvorschrift erhalten worden ist, in Wasser aufzunehmen, zu
Erwärmen, eine Reinigung mit Aktivkohle durchzuführen und nach Abtrennen der Aktivkohle
unter langsamem Abkühlen das Tiotropiumbromid-monohydrat langsam zu kristallisieren.
Erfindungsgemäß bevorzugt wird wie nachfolgend beschrieben vorgegangen. In einem geeignet
dimensionierten Reaktionsgefäß wird das Lösemittel mit Tiotropiumbromid, welches beispielsweise
nach der in der
EP 418 716 A1 offenbarten Herstellungsvorschrift erhalten worden ist, gemischt. Pro Mol eingesetztes
Tiotropiumbromid werden 0,4 bis 1,5 kg, bevorzugt 0,6 bis 1 kg, besonders bevorzugt
ca. 0,8 kg Wasser als Lösemittel verwendet.
Die erhaltene Mischung wird unter Rühren erwärmt, vorzugsweise auf mehr als 50°C,
besonders bevorzugt auf mehr als 60°C. Die maximal wählbare Temperatur bestimmt sich
durch den Siedepunkt des verwendeten Lösemittels Wasser. Vorzugsweise wird die Mischung
auf einen Bereich von 80-90°C erhitzt.
In diese Lösung wird Aktivkohle, trocken oder wasserfeucht, eingebracht. Bevorzugt
werden pro Mol eingesetztes Tiotropiumbromid 10 bis 50 g, besonders bevorzugt 15 bis
35 g, höchst bevorzugt etwa 25 g Aktivkohle eingesetzt. Gegebenenfalls wird die Aktivkohle
vor Einbringen in die Tiotropiumbromid-haltige Lösung in Wasser aufgeschlämmt. Pro
Mol eingesetztes Tiotropiumbromid werden zum Aufschlämmen der Aktivkohle 70 bis 200
g, bevorzugt 100 bis 160 g, besonders bevorzugt ca. 135 g Wasser verwendet. Wird die
Aktivkohle vor Einbringen in die Tiotropiumbromid-haltige Lösung zuvor in Wasser aufgeschlämmt,
empfiehlt es sich, mit der gleichen Menge Wasser nachzuspülen.
Bei konstanter Temperatur wird nach erfolgter Aktivkohlezugabe zwischen 5 bis 60 Minuten,
bevorzugt zwischen 10 und 30 Minuten, besonders bevorzugt etwa 15 Minuten weitergerührt
und die erhaltene Mischung filtriert, um die Aktivkohle zu entfernen. Der Filter wird
anschließend mit Wasser nachgespült. Hierfür werden pro Mol eingesetztes Tiotropiumbromid
140 bis 400 g, bevorzugt 200 bis 320 g, höchst bevorzugt ca. 270 g Wasser verwendet.
Das Filtrat wird anschließend langsam abgekühlt, vorzugsweise auf eine Temperatur
von 20-25°C. Die Abkühlung wird vorzugsweise mit einer Abklühlrate von 1 bis 10°C
pro 10 bis 30 Minuten, bevorzugt von 2 bis 8°C pro 10 bis 30 Minuten, besonders bevorzugt
von 3 bis 5°C pro 10 bis 20 Minuten, höchst bevorzugt von 3 bis 5°C pro ca. 20 Minuten
durchgeführt. Gegebenenfalls kann sich nach dem Abkühlen auf 20 bis 25°C eine weitere
Abkühlung auf unter 20°C, besonders bevorzugt auf 10 bis 15°C anschließen.
Nach erfolgter Abkühlung wird zwischen 20 Minuten und 3 Stunden, vorzugsweise zwischen
40 Minuten und 2 Stunden, besonders bevorzugt etwa eine Stunde zur Vervollständigung
der Kristallisation nachgerührt.
Die entstandenen Kristalle werden abschließend durch Filtrieren oder Absaugen des
Lösemittels isoliert. Sollte es erforderlich sein, die erhaltenen Kristalle einem
weiteren Waschschritt zu unterwerfen, empfiehlt es sich als Waschlösemittel Wasser
oder Aceton zu verwenden. Pro Mol eingesetztes Tiotropiumbromid können zum Waschen
der erhaltenen Tiotropiumbromid-monohydrat-Kristalle 0,1 bis 1,0 L, bevorzugt 0,2
bis 0,5 L, besonders bevorzugt etwa 0,3 L Lösemittel Verwendung finden. Gegebenenfalls
kann der Waschritt wiederholt durchgeführt werden.
Das erhaltene Produkt wird im Vakuum oder mittels erwärmter Umluft bis zum Erreichen
eines Wassergehalts von 2,5 - 4,0 % getrocknet.
[0008] Das so erhaltene kristalline Tiotropiumbromid-Monohydrat wird in den nachfolgend
beschriebenen Mahlprozess (Mikronisierung) eingesetzt. Zur Durchführung dieses Prozesses
können gängige Mühlen zum Einsatz gelangen. Bevorzugt wird die Mikronisierung dabei
unter Feuchtigkeitsausschluß durchgeführt, besonders bevorzugt unter Einsatz eines
entsprechenden Inertgases, wie beispielsweise Stickstoff. Als besonders bevorzugt
hat sich die Verwendung von Luftstrahlmühlen erwiesen, in denen die Zerkleinerung
des Mahlguts durch Aufeinenderprallen der Partikel miteinender sowie Aufprall der
Partikel auf die Wände des Mahlbehälters erfolgt. Als Mahlgas gelangt erfindungsgemäß
bevorzugt Stickstoff zur Anwendung. Das Mahlgut wird mittels des Mahlgases unter spezifischen
Drücken (Mahldruck) gefördert. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Mahldruck
üblicherweise auf einen Wert zwischen 2 und 8 bar, bevorzugt zwischen 3 und 7 bar,
besonders bevorzugt zwischen 3,5 und 6,5 bar eingestellt. Der Eintrag des Mahlgutes
in die Luftstrahlmühle erfolgt mittels des Speisegases unter spezifischen Drücken
(Speisedruck). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung hat sich eine Speisedruck zwischen
2 und 8 bar, bevorzugt zwischen 3 und 7 bar, besonders bevorzugt zwischen 3,5 und
6 bar bewährt. Als Speisegas gelangt vorzugsweise ebenfalls ein Inertgas, besonders
bevorzugt ebenfalls Stickstoff zur Anwendung. Die Zufuhr des Mahlguts (kristallines
Tiotropiumbromidmonohydrat) kann dabei in einer Förderräte von 5-35 g/min, vorzugsweise
mit 10-30 g/min erfolgen.
Beispielsweise und ohne den Gegenstand der Erfindung darauf zu beschränken, hat sich
als eine mögliche Ausführungsform einer Luftstrahlmühle das folgende Gerät bewährt:
2-Zoll Microniser mit Mahlring 0,8 mm-Bohrung, Firma Sturtevant Inc., 348 Circuit
Street, Hanover, MA 02239, USA. Unter Verwendung dieses Geräts wird der Mahlprozess
vorzugsweise mit folgenden Mahlparametern durchgeführt: Mahldruck: 4,5 - 6,5 bar;
Speisedruck: 4,5 - 6,5 bar: Zufuhr des Mahlguts: 17 - 21 g/min.
[0009] Das so erhaltene Mahlgut wird anschließend unter den nachfolgend genannten spezifischen
Bedingungen weiterverarbeitet. Hierzu wird das Mikronisat bei einer Temperatur von
15-40 °C, vorzugsweise 20 - 35 °C, besonders bevorzugt bei 25 - 30 °C Wasserdampf
einer relativen Feuchte von wenigstens 40% ausgesetzt. Vorzugsweise wird die Feuchte
auf einen Wert von 50 - 95% r.F., bevorzugt auf 60 - 90 % r.F., besonders bevorzugt
auf 70 - 80 % r.F. eingestellt. Unter relativer Feuchte (r.F.) wird im Rahmen der
vorliegenden Erfindung der Quotient des Partialdruckes des Wasserdampfs und des Dampfdruckes
des Wassers bei der betreffenden Temperatur verstanden. Vorzugsweise wird das aus
vorstehend beschriebenem Mahlprozess erhältliche Mikronisat den oben genannten Raumbedingungen
wenigstens über einen Zeitraum von 6 Stunden ausgesetzt. Bevorzugt wird das Mirkonisat
den genannten Raumbedingungen allerdings für 12 bis 48 Stunden, vorzugsweise 18 bis
36 Stunden, besonders bevorzugt 20 bis 28 Stunden ausgesetzt.
[0010] Das gemäß vorstehender Vorgehensweise erhältliche Mikronisat des Tiotropiumbromids
weist eine charakteristische Partikelgröße X
50 von zwischen 1,0 µm und 3,5 µm, bevorzugt zwischen 1,1µm und 3,3 µm, besonders bevorzugt
zwischen 1,2 µm und 3,0µm und Q
(5.8) von größer 60%, bevorzugt größer 70 %, besonders bevorzugt größer 80% auf. Dabei
bezeichnet der Kennwert X
50 den Medianwert der Teilchengröße, unterhalb derer 50% der Teilchenmenge bezüglich
der Volumenverteilung der einzelnen Teilchen liegt. Der Kennwert Q
(5.8) entspricht der Teilchenmenge der Partikel, die bezogen auf die Volumenverteilung
der Partikel unterhalb von 5.8 µm liegt. Die Partikelgrößen wurden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung mittels Laserbeugung (Fraunhoferbeugung) bestimmt. Detailliertere Angaben
dazu sind den experimentellen Beschreibungen der Erfindung zu entnehmen.
[0011] Ebenso charakteristisch für das Tiotropium-Mikronisat, das nach obigem Prozeß dargestellt
wurde, sind Spezifische Oberflächenwerte im Bereich zwischen 2 m
2/g und 5 m
2/g, im besonderen Maße Werte zwischen 2,5 m
2/g und 4,5 m
2/g und in besonders herausragendem Maße zwischen 3,0 m
2/g und 4,0 m
2/g.
[0012] Die Durchführung des erfindungsgemäßen Prozesses führt zu einem Mikronisat des Tiotropiumbromids,
welches durch spezifische Lösungswärmen gekennzeichnet ist. Diese weisen vorzugsweise
einen Wert von größer 65 Ws/g, bevorzugt größer 71 Ws/g auf. Besonders bevorzugt übersteigt
der Wert der Lösungswärme des erfindungsgemäßen Mikronisats den Betrag von 74 Ws/g.
[0013] Detaillierte Angaben zur Bestimmung der Lösungsenthalpien sind den experimentellen
Beschreibungen der Erfindung zu entnehmen.
[0014] Das Tiotropiumbromid-mikronisat, das mit Hilfe des obigen Verfahrens gewonnen werden
kann, zeichnet sich ferner dadurch aus, daß der Wassergehalt des Mikronisats zwischen
1 % und 4,5 %, bevorzugt zwischen 1,4% und 4,2% besonders bevorzugt zwischen 2,4%
und 4,1% liegt. Besonders bevorzugtes Tiotropiumbromid-mikronisat ist dadurch gekennzeichnet,
daß der Wassergehalt des Mikronisats zwischen 2,6 % und 4,0 %, besonders bevorzugt
zwischen 2,8% und 3,9% besonders bevorzugt zwischen 2,9% und 3,8% liegt.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist, soweit nichts anderes angegeben, eine Bezugnahme
auf Tiotropiumbromid-mikronisat als Bezugnahme auf jenes kristalline Mikronisat des
Tiotropiumbromids zu verstehen, welches die vorstehend genannten Charakteristika aufweist
und welches gemäß dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren (Mikronisierung
und anschließende Weiterbehandlung gemäß den zuvor beschriebenen Parametern) erhältlich
ist.
[0016] Aufgrund der anticholinergen Wirksamkeit des gemäß vorstehender Vorgehensweise erhältlichen
Tiotropiumbromid-mikronisats kann dies zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
von Erkrankungen verwendet werden, in denen die Applikation eines Anticholinergikums
einen therapeutischen Nutzen entfalten kann. Bevorzugt ist die entsprechende Verwendung
zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Asthma oder COPD.
[0017] Das gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zugängliche Tiotropiumbromid-Mikronisat
ist in herausragender Weise zur Darstellung pharmazeutischer Formulierungen geeignet.
Besonders bevorzugt kann es zur Herstellung von Inhalationspulvern Verwendung finden,
wie z.B. Inhalationspulver enthaltend wenigstens etwa 0,03 %, vorzugsweise unter 5
%, besonders bevorzugt unter 3 % des nach vorstehend beschriebenem Verfahren erhältlichen
Tiotropiumbromid-mikronisats im Gemisch mit einem physiologisch unbedenklichen Hilfsstoff,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsstoff aus einem Gemisch von gröberem Hilfsstoff
mit einer mittleren Teilchengröße von 15 bis 80
µm und feinerem Hilfststoff mit einer mittleren Teilchengröße von 1 bis 9
µm besteht, wobei der Anteil von feinerem Hilfsstoff an der Gesamthilfsstoffmenge 1
bis 20% beträgt.
[0018] Bei den vorstehend genannten prozentualen Angaben, handelt es sich um Gewichtsprozent.
[0019] Bevorzugt sind Inhalationspulver, die etwa 0,05 bis etwa 1%, bevorzugt etwa 0,1 bis
etwa 0,8%, besonders bevorzugt etwa 0,2 bis etwa 0,5% Tiotropiumbromid-mikronisat
enthalten, welches nach vorstehend beschriebenem Verfahren erhältlich ist und die
kennzeichnenden Charkteristika des erfindungsgemäß erhältlichen Mikronisats aufweist.
[0020] Die das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat
enthaltenden Inhalationspulver sind bevorzugt dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsstoff
aus einem Gemisch von gröberem Hilfsstoff mit einer mittleren Teilchengröße von 17
bis 50µm, besonders bevorzugt von 20 bis 30µm und feinerem Hilfsstoff mit einer mittleren
Teilchengröße von 2 bis 8µm, besonders bevorzugt von 3 bis 7µm besteht. Dabei wird
unter der mittleren Teilchengröße im hier verwendeten Sinne der 50%-Wert aus der Volumenverteilung
gemessen mittels Laserbeugung nach der Trockendispersionsmethode verstanden. Bevorzugt
sind Inhalationspulver bei denen der Anteil von feinerem Hilfsstoff an der Gesamthilfsstoffmenge
3 bis 15%, besonders bevorzugt 5 bis 10% beträgt.
[0021] Wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf die Bezeichnung Gemisch Bezug genommen,
so ist hierbei stets eine Mischung zu verstehen, die durch Mischen zuvor klar definierter
Komponenten erhalten wurde. Entsprechend sind beispielsweise als Hilfsstoffgemisch
aus gröberen und feineren Hilfsstoffanteilen nur solche Gemische zu verstehen, die
durch Mischen einer gröberen Hilfsstoffkomponente mit einer feineren Hilfsstoffkomponente
erhalten werden.
[0022] Die gröberen und feineren Hilfsstoffanteile können aus dem chemisch gleichen oder
aus chemisch verschiedenen Substanzen bestehen, wobei Inhalationspulver, bei denen
der gröbere Hilfsstoffanteil und der feinere Hilfsstoffanteil aus der selben chemischen
Verbindung bestehen bevorzugt sind.
[0023] Als physiologisch unbedenkliche Hilfsstoffe, die zur Darstellung der das nach dem
vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat enthaltendenlnhalationspulver
zur Anwendung gelangen können seien beispielsweise genannt: Monosaccharide (z.B. Glucoseoder
Arabinose), Disaccharide (z.B. Lactose, Saccharose, Maltose oder Trehalose), Oligo-
und Polysaccharide (z.B.Dextrane), Polyalkohole (z.B. Sorbit, Mannit, Xylit), Salze
(z.B. Natriumchlorid, Calciulcarbonat) oder Mischungen dieserHilfsstoffe miteinander.
Bevorzugt gelangen Mono- oder Disaccharide zur Anwendung, wobei die Verwendung vonLactose,
Glu - cose oder Trehalose, bevorzugt Lactose oder Glucose, insbesondere, aber nicht
ausschließlich in Formihrer Hydrate, bevorzugt ist. Als besonders bevorzugt im Sinne
der Erfindung gelangt Lactose, höchst bevorzugt Lactose-monohydrat als Hilfsstoff
zur Anwendung.
[0024] Die das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat
enthaltenden Inhalationspulver können beispielsweise mittels Inhalatoren appliziert
werden, die eine einzelne Dosis aus einem Vorrat mittels einer Meßkammer (z.B. gemäß
US 4570630A) oder über andere apparative Vorrichtungen (z.B. gemäß
DE 36 25 685 A) dosieren. Vorzugsweise werden die Inhalationspulver allerdings in Kapseln abgefüllt
(zu sogenannten Inhaletten), die in Inhalatoren wie beispielsweise in der
WO 94/28958 beschrieben, zur Anwendung gelangen. Sollen die erfindungsgemäßen Inhalationspulver
im Sinne der vorstehend gennannten bevorzugten Anwendung in Kapseln (Inhaletten) sowie
sonstigen Verpackungsformen, die Einzeldosen anbieten, abgefüllt werden, bieten sich
Füllmengen von 1 bis 15mg, bevorzugt 3 bis 10mg, höchst bevorzugt von 4 bis 6mg Inhalationspulver
pro Kapsel an.
[0025] Die das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat
enthaltenden Inhalationspulver sind durch ein hohes Maß an Homogenität im Sinne der
Einzeldosierungsgenauigkeit gekennzeichnet. Diese liegt in einem Bereich von <8%,
bevorzugt < 6% , besonders bevorzugt < 4%.
[0026] Die das nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat
enthaltenden Inhalationspulver sind gemäß der nachfolgend beschriebenen Vorgehensweise
erhältlich.
[0027] Nach Einwaage der Ausgangsmaterialien erfolgt zunächst die Fertigung der Hilfsstoffmischung
aus den definierten Fraktionen des gröberen Hilfsstoffs und des feineren Hilfsstoffs.
Anschließend erfolgt die Herstellung der Inhalationspulver aus der Hilfsstoffmischung
und dem Wirkstoff. Soll das Inhalationspulver mittels Inhaletten in hierzu geeigneten
Inhalatoren appliziert werden, schließt sich der Herstellung der Inhalationspulver
die Fertigung der pulverhaltigen Kapseln an.
[0028] Bei den nachstehend beschriebenen Herstellverfahren werden die genannten Komponenten
in den Gewichtsanteilen eingesetzt, wie sie in den zuvor beschriebenen Zusamensetzungen
der erfindungsgemäßen Inhalationspulver beschrieben wurden.
Die Herstellung der Inhaltionspulver erfolgt durch Mischen der gröberen Hilfsstoffanteile
mit den feineren Hilfststoffanteilen und andschließendem Mischen der so erhaltenen
Hilfsstoffgemische mit dem Wirkstoff.
Zur Herstellung der Hilfsstoffmischung werden die gröberen und feineren Hilfsstoffanteile
in einen geeigneten Mischbehälter eingebracht. Die Zugabe der beiden Komponenten erfolgt
vorzugsweise über einen Siebgranulator mit einer Maschenweite von 0,1 bis 2 mm, besonders
bevorzugt 0,3 bis 1 mm, höchst bevorzugt 0,3 bis 0,6 mm. Vorzugsweise wird der gröbere
Hilfsstoff vorgelegt und anschließend der feinere Hilfsstoffanteil in den Mischbehälter
eingebracht. Bevorzugt erfolgt bei diesem Mischverfahren die Zugabe der beiden Komponenten
portionsweise, wobei ein Teil des gröberen Hilfsstoffs zunächst vorgelegt und anschließend
abwechselnd feinerer und gröberer Hilfsstoff zugegeben wird. Besonders bevorzugt ist
bei der Herstellung der Hilfsstoffmischung das abwechselnde, schichtweise Einsieben
der beiden Komponenten. Vorzugsweise erfolgt das Einsieben der beiden Komponenten
abwechselnd in je 15 bis 45, besonders bevorzugt in je 20 bis 40 Schichten. Der Mischvorgang
der beiden Hilfsstoffe kann bereits während der Zugabe der beiden Komponenten erfolgen.
Vorzugsweise wird allerdings erst nach dem schichtweisen Einsieben der beiden Bestandteile
gemischt.
[0029] Nach Herstellung der Hilfsstoffmischung werden diese und der Wirkstoff, das nach
dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhältliche Tiotropiumbromid-mikronisat, in
einen geeigneten Mischbehälter eingebracht. Der verwendete Wirkstoff weist eine mittlere
Teilchengrößevon 0,5 bis 10µm, vorzugsweise von 1 bis 6µm, besonders bevorzugt von
1,5 bis 5µm auf. Die Zugabe der beiden Komponenten erfolgt vorzugsweise über einen
Siebgranulator mit einer Maschenweite von 0,1 bis 2 mm, besonders bevorzugt 0,3 bis
1 mm, höchst bevorzugt 0,3 bis 0,6 mm. Vorzugsweise wird die Hilfsstoffmischung vorgelegt
und anschließend der Wirkstoff in den Mischbehälter eingebracht. Bevorzugt erfolgt
bei diesem Mischverfahren die Zugabe der beiden Komponenten portionsweise. Besonders
bevorzugt ist bei der Herstellung der Hilfsstoffmischung das abwechselnde, schichtweise
Einsieben der beiden Komponenten. Vorzugsweise erfolgt das Einsieben der beiden Komponenten
abwechselnd in je 25 bis 65, besonders bevorzugt in je 30 bis 60 Schichten. Der Mischvorgang
der Hilfsstoffmischung mit dem Wirkstoff kann bereits während der Zugabe der beiden
Komponenten erfolgen. Vorzugsweise wird allerdings erst nach dem schichtweisen Einsieben
der beiden Bestandteile gemischt.
Die so erhaltene Pulvermischung kann gegebenenfalls erneut ein- oder mehrfach über
einen Siebgranulator gegeben und jeweils anschließend einem weiteren Mischvorgang
unterworfen werden.
[0030] Die folgenden, detaillierten experimentellen Ausführungen dienen einer weitergehenden
Erläuterung der vorliegenden Erfindung, ohne den Umfang der Erfindung allerdings auf
die nachfolgenden beispielhaften Ausführungsformen zu beschränken.
Experimenteller Teil
A) Darstellung von kristallinem Tiotropiumbromid-monohydrat
[0031] In einem geeigneten Reaktionsgefäß werden in 25,7 kg Wasser 15,0 kg Tiotropiumbromid
eingetragen, welches beispielsweise gemäß der in der Europäischen Patentanmeldung
EP 418 716 A1 offenbarten experimentellen Vorgehensweise erhältlich ist. Die Mischung wird auf
80-90°C erhitzt und bei gleichbleibender Temperatur solange gerührt, bis eine klare
Lösung entsteht. Aktivkohle (0,8 kg), wasserfeucht, wird in 4,4 kg Wasser aufgeschlämmt,
diese Mischung in die Tiotropiumbromid-haltige Lösung eingetragen und mit 4,3 kg Wasser
nachgespült. Die so erhaltene Mischung wird wenigstens 15 min bei 80-90°C gerührt
und anschließend über einen beheizten Filter in einen auf 70°C Manteltemperatur vorgewärmten
Apparat filtriert. Der Filter wird mit 8,6 kg Wasser nachgespült. Der Apparateinhalt
wird mit 3-5°C pro 20 Minuten auf eine Temperatur von 20-25°C abgekühlt. Mit Kaltwasserkühlung
wird der Apparat auf 10-15°C weiter abgekühlt und die Kristallisation durch mindestens
einstündiges Nachrühren vervollständigt. Das Kristallisat wird über einen Nutschentrockner
isoliert, der isolierte Kristallbrei mit 9 L kaltem Wasser (10-15°C) und kaltem Aceton
(10-15°C) gewaschen. Die erhaltenen Kristalle werden bei 25°C über 2 Stunden im Stickstoffstrom
getrocknet. Ausbeute : 13,4 kg Tiotropiumbromid-monohydrat (86 % d. Th.)
B) Charakterisierung des kristallinen Tiotropiumbromid-monohydrats
[0032] Das gemäß vorstehend beschriebener Vorgehensweise erhältliche Tiotropiumbromid-monohydrat
wurde einer Untersuchung mittels DSC (Differential Scanning Calorimetry) unterworfen.
Das DSC- diagramm weist zwei charakteristische Signale auf. Das erste, relativ breite,
endotherme Signal zwischen 50-120°C ist auf die Entwässerung des Tiotropiumbomid-monohydrats
zur wasserfreien Form zurückzuführen. Das zweite, relativ scharfe, endotherme Maximum
bei 230 ± 5°C ist dem Schmelzen der Substanz zuzuordnen. Diese Daten wurden mittels
eines Mettler DSC 821 erhalten und mit dem Mettler Software-Paket STAR ausgewertet.
Die Daten wurden bei einer Heizrate von 10 K/min erhoben.
Da die Substanz unter Zersetzung schmilzt (= inkongruenter Schmelzvorgang), hängt
der beobachtete Schmelzpunkt sehr von der Heizrate ab. Bei geringeren Heizraten wird
der Schmelz-/Zersetzungsvorgang bei deutlich niedrigeren Temperaturen beobachtet,
so zum Beispiel mit einer Heizrate von 3 K/min bei 220 ± 5 °C. Es kann außerdem vorkommen,
daß der Schmelzpeak aufgespalten vorliegt. Die Aufspaltung tritt umso stärker auf,
je geringer die Heizrate im DSC-Experiment ist.
[0033] Das kristalline Tiotropiumbromid-monohydrat wurde mittels IR-Spektroskopie charakterisiert.
Die Daten wurden mittels eines Nicolet FTIR Spektrometers erhoben und mit dem Nicolet
Softwarepaket OMNIC, version 3.1 ausgewertet. Die Messung wurde mit 2,5
µmol Tiotropiumbromid-monohydrat in 300 mg KBr durchgeführt.
[0034] Tabelle 1 faßt einige der wesentlichen Banden des IR-Spektrums zusammen.
Tabelle 1: Zuordnung von spezifischen Banden
| Wellenzahl (cm-1) |
Zuordnung |
Schwingungstyp |
| 3570, 3410 |
O-H |
Streckschwingung |
| 3105 |
Aryl C-H |
Streckschwingung |
| 1730 |
C=O |
Streckschwingung |
| 1260 |
Epoxid C-O |
Streckschwingung |
| 1035 |
Ester C-OC |
Streckschwingung |
| 720 |
Thiophen |
Ringschwingung |
[0035] Das kristalline Tiotropiumbromid-monohydrat wurde mittels Röntgenstrukturanalyse
charakterisiert. Die Röntgenbeugungsintensitätsmessungen wurden auf einem AFC7R- 4-Kreisdiffraktometer
(Rigaku) unter Verwendung von monochromatisierter Kupfer Kα-Strahlung durchgeführt.
Die Strukturlösung und Verfeinerung der Kristallstruktur erfolgte mittels Direkter
Methoden (Programm SHELXS86) und FMLQ-Vefeinerung (Programm TeXsan). Experimentelle
Details zur Kristallstruktur, Strukturlösung und -Verfeinerung sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
Tabelle 2: Experimentelle Daten zur Kristallstrukturanalyse von Tiotropiumbromid-monohydrat.
A. Kristalldaten
[0036]
| Empirische Formel |
[C19H22NO4S2] Br · H2O |
| Formelgewicht |
472.43 + 18.00 |
| Kristallfarbe, -gestalt |
farblos, prismatisch |
| Kristallabmessungen |
0.2 x 0.3 x 0.3 mm |
| Kristallsystem |
monoklin |
| Gittertyp |
primitv |
| Raumgruppe |
P 21/n |
| Gitterkonstanten |
a = 18.0774 Å, |
| |
b = 11.9711 Å |
| |
c = 9.9321 Å |
| |
β=102.691° |
| |
V = 2096.96 Å3 |
| Formeleinheiten pro Elementarzelle |
4 |
B. Intensitätsmessungen
[0037]
| Diffraktometer |
Rigaku AFC7R |
| Röntgengenerator |
Rigaku RU200 |
| Wellenlänge |
λ = 1.54178Ǎ (monochromatisierte Kupfer Kα-Strahlung) |
| Strom, Spannung |
50kV, 100mA |
| Take-off Winkel |
6° |
| Kristallmontage |
wasserdampfgesättigte Kapillare |
| Kristall-Detektor-Abstand |
235mm |
| Detektor Öffnung |
3.0 mm vertikal und horizontal |
| Temperatur |
18° |
| Bestimmung der Gitterkonstanten |
25 Reflexe (50.8° < 2Θ < 56.2°) |
| Scan Typ |
ω-2Θ |
| Scan Geschwindigkeit |
8.0 32.0°/min in ω |
| Scan Breite |
(0.58 + 0.30 tan Θ)° |
| 2Θmax |
120° |
| Messungen |
5193 |
| Unabhängige Reflexe |
3281 ( Rint=0.051) |
| Korrrekturen |
Lorentz-Polarisation |
| |
Absorption (Transmissionsfaktoren 0.56-1.00) |
| |
Kristall-decay 10.47% Abfall |
C. Verfeinerung
[0038]
| Reflexe (l > 3σl) |
1978 |
| Variable |
254 |
| Verhältnis Reflexe/Parameter |
7.8 |
| R-Werte: R, Rw |
0.062, 0.066 |
[0039] Die durchgeführte Röntgenstrukturanlyse ergab, daß kristallines Toptropiumbromidhydrat
eine einfache monoklinische Zelle mit folgenden Dimensionen aufweist: a = 18.0774
Å, b = 11.9711 Å, c = 9.9321 Å, β = 102.691 °, V = 2096.96 Å
3.
[0040] Durch die vorstehende Röntgenstrukturanalyse wurden die in Tabelle 3 beschriebenen
Atomkoordinaten bestimmt:
Tabelle 3: Koordinaten
| Atom |
x |
y |
z |
u (eq) |
| Br(1) |
0.63938(7) |
0.0490(1) |
0.2651(1) |
0.0696(4) |
| S(1) |
0.2807(2) |
0.8774(3) |
0.1219(3) |
0.086(1) |
| S(2) |
0.4555(3) |
0.6370(4) |
0.4214(5) |
0.141(2) |
| O(1) |
0.2185(4) |
0.7372(6) |
0.4365(8) |
0.079(3) |
| O(2) |
0.3162(4) |
0.6363(8) |
0.5349(9) |
0.106(3) |
| O(3) |
0.3188(4) |
0.9012(5) |
0.4097(6) |
0.058(2) |
| O(4) |
0.0416(4) |
0.9429(6) |
0.3390(8) |
0.085(3) |
| O(5) |
0.8185(5) |
0.0004(8) |
0.2629(9) |
0.106(3) |
| N(1) |
0.0111(4) |
0.7607(6) |
0.4752(7) |
0.052(2) |
| C(1) |
0.2895(5) |
0.7107(9) |
0.4632(9) |
0.048(3) |
| C(2) |
0.3330(5) |
0.7876(8) |
0.3826(8) |
0.048(3) |
| C(3) |
0.3004(5) |
0.7672(8) |
0.2296(8) |
0.046(3) |
| C(4) |
0.4173(5) |
0.7650(8) |
0.4148(8) |
0.052(3) |
| C(5) |
0.1635(5) |
0.6746(9) |
0.497(1) |
0.062(3) |
| C(6) |
0.1435(5) |
0.7488(9) |
0.6085(9) |
0.057(3) |
| C(7) |
0.0989(6) |
0.6415(8) |
0.378(1) |
0.059(3) |
| C(8) |
0.0382(5) |
0.7325(9) |
0.3439(9) |
0.056(3) |
| C(9) |
0.0761(6) |
0.840(1) |
0.315(1) |
0.064(3) |
| C(10) |
0.1014(6) |
0.8974(8) |
0.443(1) |
0.060(3) |
| C(11) |
0.0785(5) |
0.8286(8) |
0.5540(9) |
0.053(3) |
| C(12) |
-0.0632(6) |
0.826(1) |
0.444(1) |
0.086(4) |
| C(13) |
-0.0063(6) |
0.6595(9) |
0.554(1) |
0.062(3) |
| C(14) |
0.4747(4) |
0.8652(9) |
0.430(1) |
0.030(2) |
| C(15) |
0.2839(5) |
0.6644(9) |
0.1629(9) |
0.055(3) |
| C(16) |
0.528(2) |
0.818(2) |
0.445(2) |
0.22(1) |
| C(17) |
0.5445(5) |
0.702(2) |
0.441(1) |
0.144(6) |
| C(18) |
0.2552(6) |
0.684(1) |
0.019(1) |
0.079(4) |
| C(19) |
0.2507(6) |
0.792(1) |
-0.016(1) |
0.080(4) |
| H(1) |
-0.0767 |
0.8453 |
0.5286 |
0.102 |
| H(2) |
-0.0572 |
0.8919 |
0.3949 |
0.102 |
| H(3) |
-0.1021 |
0.7810 |
0.3906 |
0.102 |
| H(4) |
-0.0210 |
0.6826 |
0.6359 |
0.073 |
| H(5) |
-0.0463 |
0.6178 |
0.4982 |
0.073 |
| H(6) |
0.0377 |
0.6134 |
0.5781 |
0.073 |
| H(7) |
0.1300 |
0.7026 |
0.6770 |
0.069 |
| H(8) |
0.1873 |
0.7915 |
0.6490 |
0.069 |
| H(9) |
0.1190 |
0.6284 |
0.2985 |
0.069 |
| H(10) |
0.0762 |
0.5750 |
0.4016 |
0.069 |
| H(11) |
0.1873 |
0.6082 |
0.5393 |
0.073 |
| H(12) |
-0.0025 |
0.7116 |
0.2699 |
0.066 |
| H(13) |
0.1084 |
0.8383 |
0.2506 |
0.075 |
| H(14) |
0.1498 |
0.9329 |
0.4626 |
0.071 |
| H(15) |
0.0658 |
0.8734 |
0.6250 |
0.063 |
| H(16) |
0.2906 |
0.5927 |
0.2065 |
0.065 |
| H(17) |
0.2406 |
0.6258 |
-0.0469 |
0.094 |
| H(18) |
0.2328 |
0.8191 |
-0.1075 |
0.097 |
| H(19) |
0.4649 |
0.9443 |
0.4254 |
0.037 |
| H(20) |
0.5729 |
0.8656 |
0.4660 |
0.268 |
| H(21) |
0.5930 |
0.6651 |
0.4477 |
0.165 |
| H(22) |
0.8192 |
-0.0610 |
0.1619 |
0.084 |
| H(23) |
0.7603 |
0.0105 |
0.2412 |
0.084 |
| x, y, z: fraktionelle Koordinaten; |
| U(eq) mittlere quadratische Amplitude atomarer Bewegung im Kristall; |
C) Darstellung des mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen Tiotropiumbromid-mikronisats
[0041] Das gemäß vorstehend beschriebener Vorgehensweise erhältliche Tiotropiumbromid-monohydrat
wird mit einer Luftstrahlmühle vom Typ 2-Zoll Microniser mit Mahlring 0,8 mm-Bohrung,
Firma Sturtevant Inc., 348 Circuit Street, Hanover, MA 02239, USA mikronisiert. Unter
Verwendung von Stickstoff als Mahlgas werden dabei beispielsweise die folgenden Mahlparameter
eingestellt:
Mahldruck: 5,5 bar; Speisedruck: 5,5 bar;
Zufuhr (des kristallinen Monohydrats) bzw. Fließgeschwindigkeit: 19 g/min.
[0042] Das erhaltene Mahlgut wird anschließend auf Hordenblechen in einer Schichtdicke von
etwa 1 cm ausgebreitet und für 24 - 24,5 Stunden den folgenden Klimabedingungen unterworfen:
Temperatur: 25 - 30 °C; Relative Feuchte: 70-80%.
D) Meßtechniken zur Charakterisierung des mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
erhaltenen Tiotropiumbromid-mikronisats
[0043] Die in der Beschreibung genannten, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltene
Tiotropiumbromid-mikronisat charakterisierendenParameter wurden gemäß den nachfolgend
beschriebenen Meßtechniken und Methoden erhalten:
D.1) Bestimmung des Wassergehalts nach Karl-Fischer (Tiotropium Bromid):
[0044]
- Titrator
- Typ Mettler DL 18 mit
- Kalibriersubstanz:
- Dinatriumtartratdihydrat
- Titrant:
- Hydranal-Titrant 5 (Riedel-deHaen)
- Lösungsmittel:
- Hydranal Solvent (Riedel-deHaen)
Meßmethode:
[0045]
- Probenmenge:
- 50- 100 mg
- Rührzeit:
- 60 s
[0046] Die Rührzeit vor Beginn der Titration dient dazu, die vollständige Auflösung der
Probe zu gewährleisten.
Der Wassergehalt der Probe wird vom Gerät in Prozent berechnet und ausgegeben.
D.2) Partikelgrößenbestimmung mittels Laserbeugung (Fraunhoferbeugung) Meßmethode:
[0047] Zur Bestimmung der Partikelgröße wird das Pulver mittels Dispergiereinheit einem
Laserbeugungs-Spektrometer zugeführt.
- Meßgerät:
- Laser-Beugungs-Spektrometer (HELOS),Fa. Sympatec
- Software:
- WINDOX Version 3.3/REL 1
- Dispergiereinheit:
- RODOS / Dispergierdruck: 3 bar
Geräteparameter:
[0048]
- Detektor:
- Multielementdetektor (31 halbkreisförmige Ringe)
- Methode:
- Luft-Dispergierung
- Brennweite:
- 100 mm
- Messbereich:
- RS 0,5/0,9 - 175 µm
- Auswertemodus:
- HRLD-Mode
Rodos Trockendispergierer:
[0049]
- Injektor:
- 4 mm
- Druck:
- 3 bar
- Injektor-Unterdruck:
- maximal (∼ 100 mbar)
- Absaugung:
- Nilfilsk (Vorlauf 5 s)
- Dosierer:
- Vibri
- Förderrate:
- 40 % (manuelle Steigerung bis 100 %)
- Betthöhe:
- 2 mm
- Drehzahl:
- 0
D.3) Bestimmung der Spezifischen Oberfläche (1-Pkt.-B.E.T.-Methode): Meßmethode:
[0050] Die Bestimmung der spezifischen Oberfläche erfolgt, indem die Pulverprobe einer Stickstoff/Heliumatmosphäre
bei unterschiedlichen Drücken ausgesetzt wird. Durch Abkühlung der Probe erfolgt eine
Kondensation der Stickstoffmolekülen auf der Oberfläche der Partikel. Die kondensierte
Stickstoffmenge wird über die Änderung der thermischen Leitfähigkeit des Stickstoff/Heliumgemisches
bestimmt und die Oberfläche der Probe über den Flächenbedarf von Stickstoff bestimmt.
Über diesen Wert und die Probeneinwaage wird die spezifische Oberfläche berechnet.
Geräte und Materialien:
[0051]
- Messgerät:
- Monosorb, Fa. Quantachrome
- Ausheizgerät:
- Monotektor, Fa. Quantachrome
- Mess- und Trockengas:
- Stickstoff (5.0) / Helium (4.6) 70/30, Fa. Messer Griesheim
- Adsorbat:
- Stickstoff 30%ig in Helium
- Kältemittel:
- flüssiger Stickstoff
- Messzelle:
- mit Kapillarrohr, Fa. W. Pabisch GmbH&Co.KG
- Kalibrierspritze;
- 1000 µl, Fa. Precision Sampling Corp.
- Analysenwaage:
- R 160 P, Fa. Satorius
Berechnung der spezifischen Oberfläche:
[0052] Die Messwerte werden vom Gerät in [m
2] angezeigt und werden i.d.R. in [cm
2/g] auf die Einwaage (Trockenmasse) umgerechnet:
- Aspez
- = spezifische Oberfläche [cm2/g]
- MW
- = Messwert [m2]
- mtr
- = Trockenmasse [g]
- 10000
- = Umrechnungsfaktor [cm2/m2]
D.4) Bestimmung der Lösungswärme (Lösungsenthalpie) Ec:
[0053] Die Bestimmung der Lösungsenthalpie erfolgt mittels eines Lösungskalorimeter
2225 Precision Solution Calorimeter der Fa. Thermometric.
Die Lösungswärme wird anhand der - infolge des Löseprozesses - auftretenden Temperaturänderung
und der aus der Basislinie berechneten systembedingten Temperaturänderung berechnet.
Vor und nach dem Ampullenbruch wird jeweils eine elektrische Kalibrierung mit einem
integrierten Heizwiderstand genau bekannter Leistung durchgeführt. Hierbei wird eine
bekannte Wärmeleistung über einen festgelegten Zeitraum an das System abgegeben und
der Temperatursprung ermittelt.
Methoden- und Geräteparameter:
[0054]
| Lösungskalorimeter: |
2225 Precision Solution Calorimeter, Fa. Thermometric |
| Reaktionszelle: |
100 ml |
| Thermistorwiderstand: |
30,0 kΩ (bei 25 °C) |
| Rührergeschwindigkeit: |
600 U/min |
| Thermostat: |
Thermostat des 2277 Thermal Activity Monitor TAM, Fa. Thermometric |
| Temperatur: |
25 °C ± 0.0001 °C (über 24h) |
| Meßampullen: |
Crushing ampoules 1 ml, Fa. Thermometric |
| Dichtung: |
Silikonstopfen und Bienenwachs, Fa. Thermometric |
| Einwaage: |
40 bis 50 mg |
| Lösemittel: |
Wasser, chemisch rein |
| Volumen Lösemittel: |
100 ml |
| Badtemperatur: |
25°C |
| Temperaturauflösung: |
High |
| Starttemperatur: |
-40mK (± 10mK) temperature-offset |
| Interface: |
2280-002 TAM accessory interface 50 Hz, Fa. Thermometric |
| Software: |
SolCal V 1.1 für WINDOWS |
| Auswertung: |
Automatische Auswertung mit Menüpunkt CALCULATION/ ANALYSE EXPERIMENT. (Dynamik der
Basislinie ; Kalibrierung nach dem Ampullenbruch). |
Elektrische Kalibrierung:
[0055] Die elektrische Kalibrierung erfolgt während der Messung, einmal vor und einmal nach
dem Ampullenbruch. Zur Auswertung wird die Kalibrierung nach dem Ampullenbruch herangezogen.
- Wärmemenge:
- 2,5Ws
- Heizleistung:
- 250 mW
- Heizdauer:
- 10s
- Dauer der Basislinien:
- 5 min (vor und nach Heizen)
Auswertung für Tiotropiumbromid-mikronisat:
[0056] Da die Masse des eingewogenen Tiotropiumbromid-mikronisats um den Wassergehalt des
Materials korrigiert werden muss, werden die unverschlossenen Ampullen zusammen mit
ca. 1 g der Testsubstanz mindestens 4 h offen stehen gelassen. Nach dieser Äquilibrierzeit
werden die Ampullen mit den Silikonstopfen verschlossen und der Wassergehalt der Bulkprobe
mittels Karl-Fischer-Titration bestimmt.
Die gefüllte und verschlossene Ampulle wird auf der Waage zurückgewogen. Die Korrektur
der Probenmasse erfolgt nach folgender Formel:

dabei sind:
- mc
- korrigierte Masse
- mw
- in die Ampulle eingewogene Probenmasse
- x
- Wassergehalt in Prozent (mittels Karl-Fischer-Titration parallel bestimmt)
[0057] Die nach dieser Berechnung bestimmte korrigierte Masse m
c wird als Eingabewert (= Einwaage) zur Berechnung der gemessenen Lösungsenthalphie
verwendet.
E) Darstellung der Pulverformulierung enthaltend das mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erhaltene Tiotropiumbromid-mikronisat
[0058] In den nachfolgenden Beispielen wird als gröberer Hilfsstoff Lactose-Monohydrat (200M)
verwendet. Dieser kann beispielsweise von der Firma DMV International, 5460 Veghel/NL
unter der Produktbezeichnung Pharmatose 200M bezogen werden.
[0059] In den nachfolgenden Beispielen wird als feinerer Hilfsstoff Lactose-Monohydrat (5
µ) verwendet. Dieser kann durch gängige Verfahren (Mikronisieren) aus Lactose-Monohydrat
200M erhalten werden. Lactose-Monohydrat 200M kann beispielsweise von der Firma DMV
International, 5460 Veghel/NL unter der Produktbezeichnung Pharmatose 200M bezogen
werden.
Apparatives
[0060] Zur Herstellung der Tiotropiumbromid-mikronisat enthaltenden Inhalationspulver können
beispielsweise die folgenden Maschinen und Geräte Verwendung finden:
Mischbehälter bzw. Pulvermischer:
[0061] Rhönradmischer 200 L; Typ: DFW80N-4; Hersteller: Firma Engelsmann, D-67059 Ludwigshafen.
Siebgranulator:
[0062] Quadro Comil; Typ: 197-S; Hersteller: Firma Joisten & Kettenbaum, D-51429 Bergisch-Gladbach.
E.1) Herstellung der Hilfsstoffmischung:
[0063] Als gröbere Hilfsstoffkomponente werden 31,82 kg Lactose Monohydrat für Inhalationszwecke
(200M) eingesetzt. Als feinere Hilfsstoffkomponente werden 1,68 kg Lactose Monohydrat
(5
µm) eingesetzt. In den daraus erhaltenen 33,5 kg Hilfsstoffmischung beträgt der Anteil
der feineren Hilfsstoffkomponente 5%.
[0064] Über einen geeigneten Siebgranulator mit einem Sieb mit einer Maschenweite von 0,5
mm werden in einen geeigneten Mischbehälter ca. 0,8 bis 1,2 kg Lactose Monohydrat
für Inhalationszwecke (200M) vorgelegt. Anschließend werden abwechselnd Lactose Monohydrat
(5
µm) in Portionen von ca. 0,05 bis 0,07 kg und Lactose Monohydrat für Inhalationszwecke
(200M) in Portionen von 0,8 bis 1,2 kg schichtweise eingesiebt. Lactose Monohydrat
für Inhalationszwecke (200M) und Lactose Monohydrat (5µm) werden in 31 bzw. in 30
Schichten (Toleranz: ±6 Schichten) zugegeben.
[0065] Die eingesiebten Bestandteile werden anschließend gemischt (Mischen: 900 Umdrehungen)
E.2) Herstellung der Endmischung :
[0066] Zur Herstellung der Endmischung werden 32,87 kg der Hilfsstoffmischung (1.1) und
etwa 0,13 kg des mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen Tiotropiumbromid-mikronisats
eingesetzt. In den daraus erhaltenen 33,0 kg Inhalationspulver beträgt der Wirkstoffanteil
0.4%.
[0067] Über einen geeigneten Siebgranulator mit einem Sieb mit einer Maschenweite von 0,5
mm werden in einen geeigneten Mischbehälter ca. 1,1 bis 1,7 kg Hilfsstoffmischung
(E.1) vorgelegt. Anschließend werden abwechselnd Tiotropiumbromid-mikronisat in Portionen
von ca. 0,003 kg und Hilfsstoffmischung (E.1) in Portionen von 0,6 bis 0,8 kg schichtweise
eingesiebt. Die Zugabe der Hilfststoffmischung und des Wirkstoffs erfolgt in 46 bzw.
45 Schichten (Toleranz: ± 9 Schichten).
[0068] Die eingesiebten Bestandteile werden anschließend gemischt (Mischen: 900 Umdrehungen).
Die Endmischung wird noch zweimal über einen Siebgranulator gegeben und anschließend
jeweils gemischt (Mischen: 900 Umdrehungen).
E.3) Inhalationskapseln:
[0069] Mit der nach E.2 erhaltenen Mischung werden Inhalationskapseln (Inhaletten) der folgenden
Zusammensetzung erhalten:
| Tiotropiumbromid-mikronisat: |
0,0225 mg |
| Lactose Monohydrat (200 M): |
5,2025 mg |
| Lactose Monohydrat (5µm): |
0,2750 mg |
| Hartgelatinekapsel : |
49,0 mg |
| Total: |
54,5 mg |
[0070] Unter analoger Anwendung der in E.2 beschriebenen Vorgehensweise werden ferner Inhalationskapseln
(Inhaletten) der folgenden Zusammensetzung erhalten:
a)
| Tiotropiumbromid-mikronisat: |
0,0225 mg |
| Lactose Monohydrat (200 M): |
4,9275 mg |
| Lactose Monohydrat (5 µm): |
0,5500 mg |
| Hartgelatinekapsel: |
49,0 mg |
| Total: |
54,5 mg |
b)
| Tiotropiumbromid-mirkonisat: |
0,0225 mg |
| Lactose Monohydrat (200 M): |
5,2025 mg |
| Lactose Monohydrat (5 µm) : |
0,2750 mg |
| Polyethylenkapsel: |
100,0 mg |
| Total: |
105,50 mg |
F) Meßtechniken zur Partikelgrößenbestimmung der Hilfsstoffkomponenten, die In E)
zur Anwendung gelangen
[0071] Nachfolgend wird beschrieben, wie die Bestimmung der mittleren Teilchengröße der
verschiedenen Hilfsstoffbestandteile der das erfindungsgemäße Tiotropiumbromid-mikronisat
enthaltenden und nach E) darstellbaren Formulierung erfolgen kann.
F.1) Partikelgrößenbestimmung von feinteiliger Lactose: Meßgerät und Einstellungen:
[0072] Die Bedienung der Geräte erfolgt in Übereinstimmung mit den Bedienungsanleitungen
des Herstellers.
- Meßgerät:
- HELOS Laser-Beugungs-Spektrometer, (SympaTec)
- Dispergiereinheit:
- RODOS Trockendispergierer mit Saugtrichter, (SympaTec)
- Probenmenge:
- ab 100 mg
- Produktzufuhr:
- Schwingrinne Vibri, Fa. Sympatec
- Frequenz d. Vibrationsrinne:
- 40 bis 100 % ansteigend
- Dauer der Probenzufuhr:
- 1 bis 15 sek. (im Fall von 100 mg)
- Brennweite:
- 100 mm (Meßbereich: 0,9 - 175 µm)
- Meßzeit:
- ca. 15 s (im Fall von 100 mg)
- Zykluszeit:
- 20 ms
- Start/Stop bei:
- 1 % auf Kanal 28
- Dispergiergas:
- Druckluft
- Druck:
- 3 bar
- Unterdruck:
- maximal
- Auswertemodus:
- HRLD
Probenvorbereitung / Produktzufuhr:
[0073] Mind. 100 mg der Prüfsubstanz werden auf einem Kartenblatt eingewogen.
Mit einem weiteren Kartenblatt werden alle größeren Agglomerate zerstoßen.
Das Pulver wird dann auf der vorderen Hälfte der Schwingrinne (ab ca. 1 cm vom vorderen
Rand) fein verteilt aufgestreut. Nach dem Start der Messung wird die Frequenz der
Schwingrinne von ca. 40 % bis 100 % (gegen Ende der Messung) variiert. Die Zeit, in
der jeweils die gesamte Probe zugeführt wird beträgt 10 bis 15 sek.
F.2) Partikelgrößenbestimmung von Laktose 200M:
Meßgerät und Einstellungen
[0074] Die Bedienung der Geräte erfolgte in Übereinstimmung mit den Bedienungsanleitungen
des Herstellers.
- Meßgerät:
- Laser-Beugungs-Spektrometer (HELOS), Sympatec
- Dispergiereinheit:
- Trockendispergierer RODOS mit Saugtrichter, Sympatec
- Probenmenge:
- 500 mg
- Produktzufuhr:
- Vibrationsrinne Typ VIBRI , Sympatec
- Frequenz d. Vibrationsrinne:
- 18 bis 100 % ansteigend
- Brennweite (1):
- 200 mm (Meßbereich: 1.8 - 350 µm)
- Brennweite (2):
- 500 mm (Meßbereich: 4.5 - 875 µm)
- Meßzeit/Wartezeit:
- 10 s
- Zykluszeit:
- 10 ms
- Start/Stop bei:
- 1 % auf Kanal 19
- Druck:
- 3 bar
- Unterdruck:
- maximal
- Auswertemodus:
- HRLD
Probenvorbereitung / Produktzufuhr:
[0075] Ca. 500 mg der Prüfsubstanz werden auf einem Kartenblatt eingewogen. Mit einem weiteren
Kartenblatt werden alle größeren Agglomerate zerstoßen. Das Pulver wird in der Trichter
der Vibrationsrinne überführt. Es wird ein Abstand von 1.2 bis 1.4 mm zwischen Vibrationsrinne
und Trichter eingestellt. Nach dem Start der Messung wird die Amplitudeneinstellung
der Schwingrinne von 0 auf 40 % gesteigert bis sich ein kontinuierlicher Produktfluß
einstellt. Danach wird auf eine Amplitude von ca. 18% reduziert. Gegen Ende der Messung
wird die Amplitude auf 100% gesteigert.