[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Doppelpolgewebes auf einer
Doppelpolwebm aschine mit mindestens zwei Schusseintragsebenen unter Verwendung von
Schussfäden, Füllkettfäden und Gruppen von Bindekettfäden für die Ausbildung einer
oberen und einer unteren Grundware sowie von Choren von Polfäden pro Kettkurs für
die Ausbildung einer gemusterten, zwischen den Grundwaren trennbaren Polschicht, wobei
die nicht musternden Polfäden, die Totpole, zwischen den Rücken- und Innenschüssen
unter Stabilisierung der Grundwaren eingebunden sind.
[0002] Durch die EP 1 217 114 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes
mit symmetrisch angeordneten musternden Polen bekannt. Die musternden Polfäden binden
ausschließlich über gleichzeitig eingetragene Rückenschüsse von Oberware und Unterware.
In regelmäßigen Abständen werden sog. Innenschüsse eingetragen, die die nicht musternden
Polfäden - die sog. Totpole - durch Kreuzung mit entsprechenden Bindekettfäden an
die Grundware binden. Zu diesem Zweck wird der Schusseintragsrhythmus verändert. Der
Rapport des Schusseintrages erstreckt sich über mindestens vier Webmaschinentouren.
Die Polbindung an Rückenschüssen jeder Ware wird durch das Eintragen der Innenschüsse
nicht verändert.
[0003] Die Bindekettfäden schließen die Rückenschüsse aufeinander folgender Touren überwiegend
einzeln oder paarweise zwischen sich ein. Im Bereich der eingetragenen Innenschüsse
umschlingen einzelne Bindekettfäden auch diesen Innenschuss. Zum Ausgleich der Einbindungslänge
findet zwischen den Bindekettfäden innerhalb eines Rapportes und einer Gruppe meist
zweimal ein Rhythmuswechsel statt, so dass die Bindekettfäden innerhalb eines Rapportes
der Gruppe von Bindekettfäden sämtlich eine einheitliche Einbindungslänge aufweisen.
[0004] Diese Art der Bindung ist vorteilhaft, weil ein Polfadenwechsel praktisch in jeder
zweiten Tour erfolgen kann und dabei jeder Polhenkel mit hoher Festigkeit und senkrechter
Anordnung in seiner Grundware verankert werden kann.
[0005] Ein weiterer Vorteil dieser Ware besteht darin, dass die Klemmung der Polhenkel zwischen
nacheinander eingetragenen Schüssen in Kettrichtung ausschließlich im Bereich der
Rückenschüsse erfolgt. Die geringere Zahl der Innenschüsse ermöglicht einerseits eine
Einsparung von Schussmaterial. Andererseits ermöglichen die in geringerer Zahl angeordneten
Innenschüsse ein begrenztes seitliches Ausweichen der Polschenkel. Die Polschicht,
die die Trittelastizität und den Trittkomfort bestimmt, beginnt so bereits unmittelbar
innen, angrenzend an die Rückenschüsse.
[0006] Nachteilig bei dieser Art von Bindung ist in erster Linie die zwingend vorgegebene
symmetrische Anordnung aller musternden Pole. Bei sauberer Farbmusterung ist damit
eine höhere Zahl, nämlich die doppelte Zahl von Choren erforderlich. Das wiederum
erfordert eine aufwändigere Maschine mit mehreren Steuerstellen.
[0007] Nachteilig ist auch, dass der überwiegende Teil der Kreuzungsstellen der Bindekettfäden
in der Ebene der Rückenschüsse angeordnet ist und sich damit im Bereich der höchsten
Konzentration von Polmaterial zwischen den Rückenschüssen befindet. Hierdurch wird
die Schussdichte und damit die Polreihendichte (in Kettrichtung) begrenzt.
[0008] In der EP 1 180 556 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung eines Doppelpolgewebes
mit asymmetrischer Polhenkeleinbindung beschrieben. Mit der zweischützigen Arbeitsweise
wird in jeder Tour in jede der Grundwaren (Oberware oder Unterware) ein Schuss eingetragen.
Einer der Schüsse ist ein Rückenschuss, ein zweiter Schuss ist ein Innenschuss. Die
Zahl der Rückenschüsse ist somit identisch mit der Zahl der eingetragenen Innenschüsse
- bezogen auf je eine der beiden Waren.
[0009] Die musternden Polfäden binden ausschließlich außen über den Rückenschuss. Jeder
Polhenkel besitzt pro Grundware zwei Klemmstellen, die in der Tiefe des Gewebes übereinander
angeordnet sind. Zwei Polschenkel werden regelmäßig zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Rückenschüssen und auch zwischen zwei aufeinanderfolgenden Innenschüssen in gleicher
Weise geklemmt.
[0010] Werden z. B. bei einer dreischützigen Arbeitsweise und zweitouriger Polbindung auch
sog. Zwischenschüsse zwischen Füllkette und Totpolen eingetragen, erzeugen auch die
Zwischenschüsse noch eine zusätzliche Klemmstelle.
[0011] Die auf diese Weise hergestellte Teppichware besitzt eine sehr hohe Ausziehfestigkeit
aller Polhenkel. Die Schenkel der Polhenkel stehen regelmäßig senkrecht aus der Grundware
hervor.
[0012] Nachteilig ist jedoch, dass der Bereich der freien Polschenkel, der im Wesentlichen
die Trittelastizität bzw. den Trittkomfort eines Teppichgewebes mitbestimmt, erst
angenzend an den Bereich der Innenschüsse beginnt. Dieses Webverfahren führt wegen
der größeren Tiefe der Grundware zu einem erhöhten Fadenverbrauch an Polmaterial und
Schussmaterial.
[0013] In dem Dokument werden Bindungsrapporte für die Bindekettfäden beschrieben, die sich
über eine größere Zahl von Schusseintragszyklen erstrecken. Die dargestellten Bindungsrapporte
sind darauf orientiert, dass - neben einer ausreichend festen Bindung der Innenschüsse
an Rückenschüssen in der Tiefe - auch eine feste Bindung von in Kettrichtung aneinander
angrenzenden Schussfäden (Schussdichte) gewährleistet wird.
[0014] Es kommt bei der Ausgestaltung der Bindungsrapporte darauf an, bei geringstem Bindefadenverbrauch
im Bereich der Grundbindu ng die Klemmstellen in der Ebene der Rückenschüsse sowie
der Innen- und/oder Zwischenschüsse so zu gestalten, dass bei einer vorgegebenen hohen
Dichte ein festes und weitgehend senkrechtes Einbinden der Polschenkel gewährleistet
werden kann.
[0015] Zur Sicherung einer Einsparung von Fadenmaterial werden die Bindekettfäden einer
Gruppe auf einander benachbarte Kettkurse aufgeteilt.
[0016] Unter einer Gruppe von Bindekettfäden verstehen wir in diesem Zusammenhang die üblicherweise
einem Kettkurs zugeordneten Bindekettfäden, die innerhalb eines Bindungsrapportes
jeden Schussfaden (Rücken- oder Innenschuss) mindestens einmal anbindend kreuzen.
[0017] Mit dem Ziel der Einsparung von Bindekettmaterial binden z. B. Paare von Bindekettfäden
abschnittsweise nur mit Rücken- oder Innenschüssen. Die Zahl der Fachwechsel zwischen
der Ebene der Rückenschüsse und der Ebene der Innenschüsse wird reduziert. Die sich
daraus ergebende Einsparung an Bindekettmaterial ist erwünscht.
[0018] Zur Sicherung einer einheitlichen Einbindungslänge der von einem Kettbaum abgezogenen
Bindekettfäden der Gruppe sind innerhalb eines Bindungsrapportes Rhythmuswechsel vorgesehen.
Durch die Rhythmuswechsel wird die Funktion des Fachwechsels zwischen den genannten
Schussebenen, der regelmäßig eine höhere Einbindungslänge erfordert, auf alle Bindekettfäden
gleichmäßig verteilt.
[0019] Eine weitere Einsparung an Bindekettmaterial wird dadurch erreicht, dass die Bindekettfäden
einer Gruppe auf einander benachbarte Kettkurse verteilt werden.
[0020] Nachteilig ist, dass die Art der gewählten Bindungen eine paarweise Zuordnung eines
Innenschusses zu jedem Rückenschuss notwendig macht. Das aber führt - wie oben bereits
beschrieben - zu doppelten Klemmstellen und damit zu einem erhöhten Polfadenverbrauch.
[0021] Durch die DE 21 64 948 A1 wird ein Webverfahren beschrieben, bei dem die Schussfäden
in einem beispielsweise viertourigen Rapport eingetragen werden. Zwei Schussfadenpaare
werden zunächst in aufeinanderfolgenden Touren eingetragen. Je einer dieser paarweise
eingetragenen Schussfäden ist ein Innenschuss in einer ersten Ware (Ober- oder Unterware)
und ein Rückenschuss in einer zweiten Ware. In der folgenden Tour wechselt die Zuordnung.
In der weiteren Folge werden zwei Einzelschüsse eingetragen. Ein erster Einzelschuss
ist ein Rückenschuss in der zweiten Ware und ein weiterer Einzelschuss ein Rückenschuss
in der ersten Ware.
[0022] Die in den vier Touren eingetragenen drei Schüsse in jeder Ware werden durch jeweils
zwei Bindekettfäden einer Gruppe in einer gemeinsamen Öffnung eingeschlossen. Der
Innenschuss befindet sich dabei zwischen zwei von einem Bindekettfaden umgriffenen
Rückenschüssen.
[0023] Die höchste Konzentration der Polfäden zwischen aufeinanderfolgend eingetragenen
Schussfäden befindet sich in der Ebene der Rückenschüsse jeder Ware. In der gleichen
Ebene kreuzen sich auch nach jedem vierten Schusseintragszyklus die Bindekettfäden
in jedem Kettkurs gleichzeitig.
[0024] Mit diesem Verfahren lässt sich bei asymmetrischer Polbindung bereits eine etwas
höhere, aber immer noch deutlich begrenzte Schussdichte und damit Polreihendichte
erreichen.
[0025] Ein weiterer Nachteil dieser hier dargestellten Verfahrensweise besteht darin, dass
die nicht musternden Polfäden (die Totpole) am Grund der Polschicht einer der beiden
Grundgewebe flottieren und ausschließlich durch die mustergemäß wechselnde Poleinbindung
in diesem Bereich gehalten werden. Der Vorteil der höheren Trittelastizität, der durch
die geringere Zahl der Innenschüsse bei möglichst niedriger Gesamtpolhöhe entsteht,
wird wieder kompensiert, weil für das Verdecken der flottierenden Totpole eine bestimmte,
größere Polhöhe erforderlich ist.
[0026] Entscheidet man sich angesichts einer großflächigen Mustergestaltung für das Entfernen
dieser wenig gebundenen Totpole, dann ist damit ein erheblicher technischer Aufwand
in einem weiteren Arbeitsgang verbunden. Außerdem steht ein wesentlicher Teil des
Polmaterials für die Gestaltung des Trittkomforts nicht mehr zur Verfügung. Es wird
zum Abfall.
[0027] Nach einem anderen Beispiel der DE 21 64 904 werden die nicht musternden Pole (Totpole)
mittels Innenschuss und einer entsprechend geführten Bindekette polseitig an dem Rückenschuss
gehalten. Die drei innerhalb von vier Touren (Schusseintragszyklen) eingetragenen
Schussfäden pro Ware (Oberware, Unterware) werden in einer einzigen Öffnung von zwei
Bindekettfäden pro Ware eingeschlossen. Gleichzeitig schließen die drei genannten
Schüsse - zwei Rückenschüsse und ein Innenschuss - die Füllkette und die Totpole in
der Tiefe zwischen sich ein. Die Innenschüsse beider Waren werden paarweise eingetragen.
Die Rückenschüsse werden dagegen durch Auslassen je eines Schusseintrages stets als
Einzelschuss abwechselnd in die beiden Waren eingebracht. Musternde Polhenkel werden
- abgesehen von dem Polfadenwechsel - von Rückenschüssen beider Waren aufgespreizt.
Beim Polfadenwechsel werden einzelne Schenkel von Polhenkeln von Innenschüssen aufgespannt.
[0028] Abgesehen von der begrenzten Produktivität - während des Innenschusseintrages werden
in einer Tour keine Polhenkel gebildet - ist bei dieser Bindung ein Polfa-denwechsel
nur nach jedem fünften Schusseintragszylus möglich. Jeder Musterpunkt muss daher zwangsläufig
aus mindestens zwei Polhenkeln bestehen. Das schränkt die Musterauflösung erheblich
ein. Die Schussdichte ist auch hier begrenzt.
[0029] Schließlich beschreibt die EP 1 152 076 A2 ein Webverfahren in ähnlicher Weise, wie
es durch die DE 21 64 904 offenbart wurde. Der einzige Unterschied besteht darin,
dass die Polhenkel der Ober- oder Unterware abwechselnd zwischen Rückenschüssen beider
Waren und zwischen innerhalb der Füllkette angeordneten "Zwischenschüssen" beider
Waren aufgespannt werden.
[0030] Die drei innerhalb eines viertourigen Rapportes eingetragenen Schüsse jeder Ware
befinden sich damit in drei verschiedenen Ebenen, die sich parallel zur Ebene der
Füllkettfäden des Gewebes erstrecken.
[0031] Die höchste Dichte der Polschenkel wird gleichermaßen in der Ebene der Zwischenschüsse
und - nahezu in der gleichen Weise - in der Ebene der Innenschüsse erreicht. In der
Ebene der Zwischenschüsse ist die Dichte deshalb etwas höher, weil hier die Bindekettfäden
einander kreuzen und aktiv Kräfte in Anschlagrichtung aufbringen.
[0032] Diese Wirkung der Bindekettfäden tritt jedoch nur nach jedem dritten Schuss pro Ware
einmal auf. Die Bindekette ist so nicht in der Lage, die beim Schussanschlag erreichbare
hohe Dichte zu fixieren. Die Polreihendichte ist begrenzt.
[0033] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, bei sparsamstem Einsatz von Pol-,
Schuss- und Bindekettfadenmaterial, bei asymmetrischer Polhenkelanordnung und bei
Sicherung einer hohen Polhenkel-Ausziehfestigkeit die Dichte der Polhenkelreihen von
Doppelpolgeweben zu erhöhen. Zur Sicherung einer ausreichenden Produktivität der Gewebeherstellung
soll mindestens abschnittsweise eine zweischützige Arbeitsweise und eine zweitourige
Polbindung möglich sein.
[0034] Diese Aufgabe wird durch die Kombination der Merkmale nach Anspruch 1 gelöst. Der
entscheidende Vorteil der in Anspruch 1 definierten Verfahrensweise besteht darin,
dass in nahezu jeder Tour pro Bindefadengruppe ein Fachvertritt stattfindet, der geeignet
ist, die beim Schussansch lag durch das Webblatt erreichte Dichte zu fixieren. Dabei
werden in den Bereichen der höchsten Konzentration der musternden Polfäden zwischen
aufeinanderfolgenden Rückenschüssen - durch die Aufteilung der Bindekettfäden einer
Gruppe auf zwei einander benachbarte Kettkurse - Kreuzungen der Bindeketten innerhalb
eines Kettkurses weitgehend vermieden.
[0035] Durch die deutlich geringere Dichte der Schüsse in der Ebene der Innenschüsse gegenüber
derjenigen in der Ebene der Rückenschüsse kann - insbesondere beim Anschlag von Innenschüssen
- die wirksame Kraftkomponente des abbindenden Bindekettfadens beim Fachvertritt in
Webrichtung vergrößert werden.
[0036] Durch diese Kombination der Lösungselemente wird eine Schuss- bzw. Polreihendichte
erreicht, die bisher bei durchgewebten zweitourigen Zweischussbindungen unvorstellbar
war. Bei einer entsprechenden Wahl der Fadenmaterialien für Schussfäden und für Bindekettfäden
wird u. U. eine Verdopplung der Dichte erreicht.
[0037] Durch die Anordnung der höchsten Schussdichte in der Ebene der Rückenschüsse dienen
alle polseitig über dieser Schicht liegenden Polfadenabschnitte mit ihrem größeren
seitlichen Ausdehnungsvermögen der Gestaltung elastischer Tritteigenschaften, ohne
die Ausziehfestigkeit der Polhenkel zu reduzieren. Die Gesamt-Polhöhe kann deshalb
reduziert werden. Eine Einsparung von Polmaterial ist die Folge.
[0038] Eine deutliche Einsparung von Schussmaterial findet durch das an sich bekannte Auslassen
von Innenschüssen statt. Materialeinsparungen an Bindekettfäden werden dadurch wirksam,
dass weniger Innenschüsse an die Rückenschüsse gebunden werden müssen.
[0039] Mit der Modifizierung des Verfahrens nach Anspruch 2 werden bei hoher Dichte auch
saubere Musterkonturen und eine hohe Musterauflösung ermöglicht. Ein mustergemäßer
Farbwechsel der Polfäden ist in jeder zweiten Tour möglich.
[0040] Mit der Gestaltung des Bindefadenrapportes nach Anspruch 3 wird eine ausreichende
Dichte mit einer begrenzten Schaftzahl und bei geringstem Steuerungsaufwand für die
Schäfte erreicht.
[0041] Die Arbeitsweise nach Anspruch 4 erhöht die Zahl der gegenläufigen Fachvertritte
einer Bindekettfadengruppe pro Schussrapport und gewährleistet eine deutlich höhere
Polreihendichte. Die begrenzt differenzierte Einbindungslänge der einzelnen Bindekettfäden
einer Gruppe gleicht sich bei den meisten Fadenmaterialien selbsttätig aus. Im Bedarfsfall
können durch regelmäßige Rhythmuswechsel die Vorraussetzungen für eine gleichmäßige
Einarbeitung der Bindekettfäden erreicht werden.
[0042] Das Verfahren nach Anspruch 5 ist hinsichtlich der Vorteile vergleichbar mit denen,
die durch Anspruch 3 erreichbar sind. Auch bei dieser Bindungsart kann man analog
zu Anspruch 4 mit zwei Bindekettfadenpaaren arbeiten.
[0043] Die Ausführung nach Anspruch 6 erfordert zwar einen höheren Aufwand in der Steuerung
der einzelnen Schäfte, führt aber zu einer höheren Dichte und zu einem weiter reduzierten
Materialaufwand für die Bindekettfäden.
[0044] Die praktisch gemessene höchste Schussdichte ist mit der Gestaltung des Bindefadenrapportes
nach Anspruch 6 erreichbar. Kritische Kreuzungsstellen der Bindekettfäden insbesondere
in den Bereichen der Rückenschüsse werden auf zwei einander benachbarte Kettkurse
verteilt. Die Kreuzungsstellen von Kettfadenpaaren, die einander innerhalb eines Kettkurses
kreuzen, finden wir in dem Tiefenbereich der Totpole bzw. der Füllkette. Für die Fixierung
der Schussdichte, die beim Schussanschlag erreicht wird, eignet sich dieser beschriebene
Bindekettfaden-Rapport in besonderer Weise.
[0045] Schließlich zeigt der Anspruch 7 eine Bindungsvariante mit einem größeren Schussrapport.
Eine solche Bindung führt zu weiteren Materialeinsparungen und zu einer Verbesserung
des Trittkomforts.
[0046] Zur Gestaltung des notwendigen Schussrapportes wird in an sich bekannter Weise der
Faden dem jeweiligen Greifer durch Steuermittel der Schussfadenschere vorgelegt oder
nicht vorgelegt. Auf das energetisch scheinbar günstigere Aus- und Einkuppeln von
Greiferstangen von ihrem Antrieb wird verzichtet, da die notwendigen Kupplungsvorgänge
bei der deutlich gesteigerten Webgeschwindigkeit in der verfügbaren Zeit nicht mehr
zuverlässig beherrschbar sind. Rüstet man die Schussfadenschere mit einem besonderen
Sensor aus, kann man auch zuverlässig überprüfen, ob ein Schussfaden entsprechend
dem vorgegebenen Rapport eingetragen wurde oder nicht.
[0047] Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Beispielen näher erläutert werden. In den
dazugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt eines Doppelflorgewebes, bei dem die Schussfäden im
Rhythmus ihrer Eintragsfolge angeordnet wurden, bei dem im rechten Bereich die Polhenkel
weggelassen wurden und bei dem die Bindekette einen sich über acht Schusseintragszyklen
erstrekkenden Rapport ausführt,
- Fig. 2
- eine Darstellung analog der Fig. 1, wobei sich der Rapport der Bindekette über sechzehn
Schusseintragszyklen erstreckt,
- Fig. 3
- eine weitere Darstellung analog Fig. 1, wobei die Bindekettfäden in anderer Weise
als in Fig. 2 einen Rapport über sechzehn Schusseintragszyklen ausführen,
- Fig. 4
- eine ähnliche Darstellung wie in Fig. 1, wobei die Polfadenwechsel in ihrer kürzesten
Folge dargestellt sind,
- Fig. 5
- einen etwa realen Querschnitt durch den Teppich einer Oberware eines Doppelteppichgewebes
in der Bindungsart nach Fig. 3,
- Fig. 6
- eine Darstellung analog Fig. 5 mit der Bindungsart nach Fig. 1,
- Fig. 7
- eine Darstellung analog Fig. 5 mit der Bindungsart nach Fig. 2,
- Fig. 8
- eine Darstellung analog Fig. 5, die eine Ausführung nach dem Stand der Technik zeigt
(prior art),
- Fig 9
- eine Darstellung analog Fig. 5 mit einem weiteren achttourigen Bindekettfadenrapport
und
- Fig. 10
- eine Darstellung analog Fig. 5 mit einem sechstourigen Schussrapport und einem zwölftourigem
Bindekettfadenrapport.
[0048] Zur Herstellung der nachfolgend beschriebenen Doppelteppichgewebe dient eine Doppelteppichwebmaschine
mit mindestens zwei Schusseintragsebenen, mit einer - vorzugsweise 12-schäftigen -
Schaftanordnung für die Fachbildung der Bindekettfäden und der Füllkettfäden sowie
mit einer mindestens Dreistellungs-Jacquardmaschine zur Steuerung des Antriebes der
Polkettfäden zur Fachbildung.
[0049] Diese Doppelteppichwebmaschine ist ausgestattet mit einer Klemm- und Schneidvorrichtung
für die Schussfäden, die auch in der Lage ist, einen Schussfaden dem Bringergreifer
eines Schusseintragssystemes vorzulegen oder nicht vorzulegen. Sie ist zudem mit einem
Sensor ausgestattet, der überwacht, ob ein Schussfaden entsprechend dem Rapport RS
eingetragen wurde oder nicht.
[0050] In der Darstellung nach Fig. 1 werden die Schüsse SR, SI von links beginnend in der
dargestellten Reihenfolge eingetragen. Übereinanderliegende Schüsse werden jeweils
gleichzeitig eingetragen.
[0051] In der ersten Tour erfolgt das Eintragen des Rückenschusses SR1 in die Oberware WO
und des Innenschusses SI2 in die Unterware WU. In der folgenden Tour wird der Rückenschuss
SR1 einzeln in die Unterware WU und dann ebenfalls einzeln der Rückenschuss SR2 in
die Oberware WO eingetragen. In der letzten Tour des Schussrapportes RS werden wieder
zwei Schüsse gleichzeitig eingetragen. Das sind zum Ersten der Innenschuss SI1 in
der Oberware WO und zum Zweiten der Rückenschuss SR4 in der Unterware WU. In der darauffolgenden
Tour beginnt der nächste Schussrapport RS in gleicher Weise.
[0052] Zwischend den Rückenschüssen SR1, SR2; SR3, SR4 und den Innenschüssen SI1 sind in
jeder Ware - an der Rückseite liegend - die Füllkette F und weiter innen - d. h. weiter
zur Polseite hin - liegend die Totpole PT11 und PT12 überwiegend gestreckt geführt
und eingebunden.
[0053] Die Bindekettfäden B sind pro Gruppe in zwei Paare aufgeteilt. Das erste Paar B11,
B15 wird im ersten Kettkurs K1 und das zweite Paar B12, B16 im zweiten Kettkurs K2
zugeführt.
[0054] Der Bindungsverlauf jedes der Bindekettfäden B11, B12, B13 und B14 wird an dem Bindekettfaden
B11 beschrieben. Zunächst bindet er in seiner Ware außen über zwei einander benachbarte
Rückenschüsse SR1, SR2 in der Oberware WO. Nach einem Fachvertritt bindet er innen
über den Innenschuss (SI1), bevor er fünf Touren später mit der Bindung außen über
einen Rückenschuss SR den neuen Rapport RB1 der Bindekettfäden beginnt.
[0055] Der jeweils zweite Bindekettfaden B15, B16, B17, B18 eines Paares startet mit einer
gemeinsamen Bindung mit dem ersten Bindekettfaden außen über einen ersten Rückenschuss.
Er verbleibt dann jedoch über drei weitere Touren im Außenfach, bevor er in der nächsten
Tour in das Mittelfach wechselt und danach den Innenschuss innen kreuzt. In der übemächsten
Tour wechselt er wieder in das Außenfach und beendet seinen Rapport RB.
[0056] Diese Zusammenstellung der Paare hat den Vorteil, dass keine der Kreuzungsstellen
der Bindekettfäden B einer Gruppe zwischen aufeinander folgenden Rückenschüssen SR
positioniert ist. Soweit sich die Kreuzungsstelien doch innerhalb der Grundware befinden,
sind deren Bindekettfäden auf zwei einander angrenzende Kettkurse K1, K2 verteilt.
Dazu können wir feststellen, dass jeder Rückenschuss SR durch einen Fachvertritt eines
Bindekettfadens B1 einer Gruppe in Anschlagrichtung fixiert wird.
[0057] Die Relationen zwischen dem Rapport RB der Bindekettfäden B und dem Rapport RS der
Schussfäden S bleiben in jedem Doppelteppichgewebe stets erhalten. Die Größe des Rapportes
RB ist dabei stets ein ganzzahliges Vielfaches des Rapportes RS der Schussfäden S.
[0058] Die nach diesem Schema hergestellte Bindung der Oberware WO ist in Fig. 6 nochmals
in einem etwa natürlichen Schnitt in der Ebene des Kettkurses 1 dargestellt. Die Füllkette
F und die Gruppe der Totpole PT, die zum jeweiligen Kettkurs gehören, befinden sich
im Hintergrund und sind daher gestrichelt dargestellt. Direkt vor diesen Kettfäden
F, PT befinden sich die jeweils mustemden Polhenkel PM des Kettkurses K1, die sämtlich
über Rückenschüsse SR1, SR2 binden.
[0059] Es ist deutlich erkennbar, dass in den beiden benachbarten Kettkursen K1 und K2 nur
je einer der Bindekettfäden B11, B15 eines Paares tatsächlich die Schenkel der Polhenkel
(PM) zwischen den Rückenschüssen SR1 und SR2, dem Raum der höchsten Polfadenkonzentration,
kreuzt. Die Schenkel der Polhenkel haben dadurch mehr Raum, sich seitlich in dem verfügbaren
Spalt auszubreiten.
[0060] Ein Bindekettfadenabschnitt, der innerhalb einer Tour vom Rückenschuss SR zum Innenschuss
SI wechselt, erstreckt sich gar nur parallel zu den Polfadenschenkeln zwischen den
Rückenschüssen SR1 und SR2 hindurch. Dadurch wird zusätzlicher Raum für das Ausweichen
der Polfadenschenkel in seitlicher Richtung verfügbar. Die Mehrzahl der Kreuzungsstellen
zwischen Bindekettfäden B1 (x) einer Gruppe befindet sich außen an den Rückenschüssen
SR oder innen an den Innenschüssen SI. Andere Kreuzungsstellen innerhalb eines Kettkurses
K1 befinden sich im Bereich der Totpole PT. Sie begrenzen die Polreihendichte des
Gewebes nicht.
[0061] Kreuzungsstellen von Bindekettfäden, die den engsten Bereich zwischen Rückenschüssen
tangieren, bestehen regelmäßig aus Bindekettfäden beider Kettkurse K1, K2. Auch dadurch
wird die Polreihendichte nicht begrenzt. Deutlich sichtbar ist aus dieser Fig. 6 auch,
dass jeder Rückenschuss SR durch je einen Bindekettfaden B1 an die vorher gebildete
Grundware gezogen wird. Dadurch wird gewährleistet, dass die durch das Webblatt erzeugte
Dichte des Gewebes durch den Fachvertritt eines Bindekettfadens jeder Gruppe nahezu
ohne Verlust fixiert wird.
[0062] Schließlich ist aus der starken Abwinkelung des Bindekettfadens B11 am Rückenschuss
SR2 erkennbar, dass die dort wirkende resultierende Kraft auf den Rückenschuss SR2
eine ausreichend große Komponente in Anschlagrichtung zum Sichern der Dichte und eine
etwa ebenso große Komponente für das Erzeugen einer Reibung zwischen dem Schussfaden
und der Füllkette besitzt. Dem natürlichen Ausdehnungsbestreben der Polfäden wird
nach dem Abheben des Webblattes ein ausreichend großer Widerstand entgegengesetzt.
[0063] Von besonderer Bedeutung ist - insbesondere beim Anschlagen des Innenschusses SI
- dass die Dichte zwischen den Innenschüssen SI deutlich geringer ist als die Dichte
zwischen den Rückenschüssen SR. Dadurch kann der Innenschuss SI gegenüber dem vorher
eingetragenen Rückenschuss SR der gleichen Ware WO, WU beim Anschlagen eine weiter
in Anschlagrichtung verlagerte Position einnehmen und den oder die vorher eingetragenen
Rückenschüsse nochmals zusätzlich und wirksam in Anschlagrichtung ziehen.
[0064] Es ist aus all diesen Fakten erkennbar, dass diese Bindung eine hohe Polreihendichte
ermöglicht. Außerdem ergibt sich damit ein klares, weniger rippiges Rückenbild des
Polgewebes.
[0065] In der Bindung nach der Fig 1 sind die Bindekettfäden den einzelnen Kettkursen K1
und K2 auch in anderer Weise zuordenbar. Es ist möglich, die in gleicher Art zum Schussrapport
bindenden Bindekettfäden B11 und B12; B13, B14 einem ersten Kettkurs K1 und die Bindekettfäden
B15, B16; B17, B18 einem zweiten Kettkurs K2 zuzuordnen. Damit entfallen doppelte
Abbindungen der Bindeketten auf dem Rücken. Andererseits entstehen Kreuzungsbereiche,
die die Bereiche der höchsten Dichte der Polfadenschenkel zwischen den Rückenschüssen
mindestens tangieren.
[0066] Die Bindungsart nach Fig. 2 unterscheidet sich von der Darstellung gemäß Fig. 1 durch
die auf zwei reduzierte Zahl der Bindekettfäden B2 in Oberware WO und Unterware WU
sowie durch die Größe und Gestaltung des Rapportes RB2 der Bindekettfäden B21, B22
der Oberware WO und der Bindekettfäden B23, B24 der Unterware WU. Der Rapport RB2
der Bindekettfäden B2 erstreckt sich über sechzehn Schusseintragszyklen in jeder Ware
WO, WU.
[0067] Für die Darstellung des Bindungsverlaufes der einzelnen Bindekettfäden verfolgen
wir den Bindekettfaden B21 der Oberware WO. Der Bindekettfaden B21 beginnt links außen
mit einer Bindung innen über den Innenschuss SI1, wechselt dann in der nächsten Tour
außen über den Rückenschuss SR1 seiner Ware (WO), bevor er nach der Unterquerung eines
nächsten Rückenschusses SR2 nach weiteren drei Touren wieder innen über den nächsten
Innenschuss SI1 bindet. Von da aus wechselt er wieder in die Ebene der Rückenschüsse
SR.
[0068] Nach der folgenden Bindung außen über den Rückenschuss SR wird der Bindekettfaden
gestreckt zwischen weiteren zwei Rückenschüssen SR und einem dazwischen eingetragenen
Innenschuss SI geführt, wobei er in der Ebene der Füllkette F angeordnet ist. Diese
Phase dient als Rhythmuswechsel W211. In der Folge bindet er ausschließlich in Leinwandbindung
um Rückenschüsse SR, bevor er in der siebenten Tour wieder innen über den Innenschuss
SI1 geführt wird und damit den neuen Rapport RB2 beginnt.
[0069] Die Art der Bindung des zweiten Bindekettfadens B22 der Oberware WO ist - bezogen
auf den Rhythmus - mit dem ersten Bindekettfaden B21 identisch. Die Bindungselemente
werden jedoch um acht Touren oder Schusseintragszyklen zueinander versetzt ausgeführt.
Jeder Bindekettfaden B21, B22 hat in seinem Rapportabschnitt zwei Wechselstellen W212
und W211 bzw. W221 und W222. In diesen Abschnitten findet ein Rhythmuswechsel statt.
Dieser Rhythmuswechsel ist notwendig, um innerhalb eines Rapportes RB die notwendigen
Anbindungen der Innenschüsse SI mit nur jeweils einem Bindekettfaden B21, B22 auszuführen
und gleichzeitig die Einbindungslänge aller Bindekettfäden B21, B22 innerhalb eines
Bindefadenrapportes RB2 auf einer einheitlichen Größe zu halten.
[0070] Die Bindekettfäden B21, B22, B23, B24, die diesen Rapport ausführen, können für Oberware
WO und für Unterware WU vom gleichen Kettbaum gezogen werden. Der Bindefadenrapport
RB2 in der Unterware WU ist vorzugsweise symmetrisch und um eine Tour zum Rapport
RB2 der Oberware WO versetzt.
[0071] Die nach diesem Bindungsschema hergestellte Ware ist in Fig. 7 in einer Form dargestellt,
die der realen Bindung sehr nahe kommt. Der Bindekettfaden B22 ist gestrichelt gezeichnet.
Das besagt, dass dieser dem dahinterliegenden Kettkurs K2 zugeordnet ist.
[0072] Es wird in dieser Fig. 7 vor allem deutlich, in welchen Bereichen zwischen den Rückenschüssen
SR1 und SR2 die höchste Konzentration von Polgarnen besteht. Es ist erkennbar, dass
in der Mehrzahl der Zwischenräume pro Kettkurs maximal ein Bindekettfaden (B) die
Polschenkel kreuzt. Zweimal ist der Bindekettfaden B21 einzeln mit den Polschenkeln
gleichgerichtet, einmal befinden sich zwei Abschnitte der Bindekettfadens B21 gleichgerichtet
in der genannten Gasse.
[0073] Die mehrfache Leinwandbindung mit der abschließenden Bindung über den Innenschuss
SI1 sorgt für eine weitgehend verlustfreie Fixierung der Anschlagdichte in der Ebene
der Rückenschüsse SR. Jeder Rückenschuss wird durch einen Fachvertritt eines Bindekettfadens
B2 der Gruppe an das vorher erzeugte Gewebe und die Füllkette F gezogen. Eine hohe
Polreihendichte ist die Folge.
[0074] Zwischen zwei Innenschüssen SI befinden sich regelmäßig die vier Polschenkel der
über die Rückenschüsse SR bindenden Polhenkel. Ihre Dichte ist in der Ebene der Innenschüsse
SI deutlich niedriger als in der Ebene der Rückenschüsse SR, wo die Zahl der Schüsse
insgesamt doppelt so hoch ist. Diese Innenschüsse SI werden durch die Bindekettfäden
B21 und B22 kaum ausgelenkt. Die Polschenkel stehen senkrecht aus der Grundware WO
hervor. Sie werden durch die Innenschüsse SI flexibel gestützt und gewährleisten so
einen hohen Begehkomfort und eine gute Erholungsfähigkeit der Polschicht nach Belastung.
[0075] Das schematische Bindungsbild einer weiteren Art zeigt die Fig. 3. Auch hier gibt
es außer dem Rapport RB3 der Bindekettfäden B31, B32, B33, B34 gegenüber der Fig.
1 eine vollständige Übereinstimmung.
[0076] Der Rapport RB3 der Bindekettfäden B31, B32, B33, B34 erstreckt sich in Oberware
WO und Unterware WU über jeweils sechzehn Schusseintragszyklen. Der Verlauf der Bindekettfäden
B31, B32, B33, B34 und ihr Rapport RB3 wird anhand der Bindekettfäden B3 der Oberware
WO beschrieben. Die Bindekettfäden B31, B32 sind in einem ersten Kettkurs K1 angeordnet.
Die Bindekettfäden B33, B34 (Strich-Punkt bzw. Strich-Punkt-Punkt) befinden sich in
dem dahinterliegenden Kettkurs K2. Das Bindungsprogramm dieser beiden Bindekettfadenpaare
ist um vier Schusseintragszyklen gegeneinander versetzt. Das Bindungsprogramm der
Paare der Bindekettfäden B31, B32 / B33, B34 ist um acht Schusseintragszyklen zueinander
versetzt.
[0077] Die Form der Einbindung wird anhand des Bindekettfadens B31 beschrieben. Zunächst
bindet er (links oben) im oberen Fach berührungslos über dem Innen-schuss SI1 und
kreuzt außen tangierend als erstes den Rückenschuss SR1. Während der beiden folgenden
Einzelschusseinträge SR4 und SR2 bleibt er im oberen Außenfach und umgreift außen
schließlich die Rückenschüsse SR1 und SR2 als Paar. Den folgenden Innenschuss SI überquert
dieser Bindekettfaden noch ohne Kontakt außen. Danach verbleibt er innerhalb der Ebene
der Rückenschüsse, bevor er in der fünften Tour innen den Innenschuss SI kreuzt. In
den folgenden sieben Touren wechselt er, zwischen Rückenschüssen und Innenschüssen
verbleibend, wieder in das Außenfach und überquert in der achten Tour den Rückenschuss
SR1 und beginnt damit den neuen Bindefadenrapport RB3.
[0078] Den gleichen Verlauf haben die Bindekettfäden B32 des gleichen Kettkurses und die
Bindkettfäden B33 und B34, die in dem dahinterliegenden Kettkurs angeordnet sind.
Die Rapporte der Bindekettfäden der Gruppe sind derart zueinander in Kettrichtung
versetzt, dass schließlich alle Rückenschüsse SR und alle Innenschüsse SI von außen
bzw. innen abgebunden sind.
[0079] Die Bindekettfäden B33 und B34 des zweiten Kettkurses K2 kreuzen zwar in der Ebene
der Rückenschüsse die Bindekettfäden B31 und B32 des ersten Kettkurses K1. Mit Ihrer
Verteilung in unterschiedliche Kettkurse K1, K2 vermeidet man jedoch eine übermäßige
Einschränkung des Raumes für die Polschenkel in der Ebene der Rückenschüsse SR, wo
die höchste Polfadenkonzentration gegeben ist.
[0080] Die Kreuzungsstellen der Bindekettfäden B3 innerhalb eines Paares von Bindekettfäden
B31/B32 und B33/B34 befinden sich regelmäßig im inneren Bereich der Ware WO oder WU.
Sie sind damit deutlich verlagert gegenüber der Zone der höchsten Verdichtung der
mustemden Polschenkel in der Ebene der Rückenschüsse SR. Paare von Rückenschüssen
SR, zwischen denen Bindekettfäden B3 völlig fehlen, werden gemeinsam durch einen Fachvertritt
eines Bindekettfadens B3 gegen das vorher verdichtete Gewebe gezogen und in der Anschlagdichte
fixiert.
[0081] Mit dieser Bindungsart nach Fig. 3 kann man - nachgewiesen durch Versuche - in Abhängigkeit
von der Fadenqualität und ihrer Stärke bei einem Teppichgewebe bis zu 150 Polreihen
pro Dezimeter (150/dm) erreichen. Die Bindungen nach den Figuren 1 und 2 lassen dagegen
Polreihendichten zwischen 100/dm und 130/dm zu.
[0082] Die etwa reale Gestaltung der Fadenkombinationen in diesem Gewebe nach Fig. 3 ist
in Fig. 5 gezeigt. Die Kreuzungsstellen der Bindekettfäden B31 und B33 sowie der Bindekettfäden
B32 und B34 liegen zwar sämtlich in dem Bereich der höchsten Konzentration der Polfäden
zwischen den Rückenschüssen. Sie sind jedoch hier nur einzeln präsent, da sie sich
in unterschiedlichen Kettkursen K1, K2 befinden.
[0083] Die Kreuzungsstellen der Bindekettfäden B31/B32 bzw. B33, B34 aus gleichen Kettkursen
K1 bzw. K2 liegen ausnahmslos deutlich außerhalb der Ebene der Rückenschüsse SR und
beeinflussen damit nicht die Polreihendichte.
[0084] Von besonderer Bedeutung für eine hohe Polreihendichte ist bei dieser Bindung die
nahezu symmetrische diagonale Anordnung der Abschnitte der Bindeketten zwischen Rücken-
und Innenschuss. Dies sorgt für eine symmetrische Belastung des Innenschusses SI und
unterstützt die senkrechte Ausrichtung der Polschenkel.
[0085] Damit sind einerseits alle Vorraussetzungen gegeben, dass die Polschenkel senkrecht
aus ihrer Grundware hervorstehen. Andererseits sind in Kettrichtung und in Richtung
der Füllkette ausreichend große Kraftkomponenten zur Erhaltung der Dichte des Gewebes
in der Ebene der Rückenschüsse vorhanden, so dass durch die Kombination aller Einflussfaktoren
Extremwerte der Polreihendichte möglich werden.
[0086] Zum Vergleich ist in Fig. 8 in gleicher Art die nächstliegende Bindung dargestellt,
die der Stand der Technik anbietet. Durch die Positionierung der Rückenschüsse SR8
und Zwischenschüsse SZ8 außerhalb und innerhalb der Füllkette 8 wird die höchste Konzentration
der Polfäden zwischen Schussfäden in der Ebene der Zwischenschüsse SZ8 und in der
Ebene der Innenschüsse SI8 erreicht. In diesen Ebenen befinden sich je vier Polschenkel,
der Querschnitt des Zwischenschusses SZ8 bzw. des Innenschusses SI8 und eine Kreuzungsstellen
bzw. Abschnitte der Bindekettfäden B81, B82.
[0087] Die den Zwischenschuss SZ8 in Anschlagrichtung fixierenden Bindekettfäden können
auf diesen nur eine begrenzte Kraft in Anschlagrichtung ausüben, so dass sich die
zwischen zwei Zwischenschüssen sowie die zwischen den Innenschüssen liegenden Polfadenschenkel
nach dem Anschlag wieder dehnen können. Die beim Anschlag der Schussfäden erreichte
Dichte kann so nicht erhalten werden. In jedem Schussfadenrapport führen die Bindekettfäden
einer Gruppe nur einen einzigen Fachvertritt aus. Die Dichte des fertigen Teppichgewebes
ist deutlich niedriger als z. B. die des in Fig. 5 oder in Fig. 7 dargestellten Gewebes.
[0088] Ein weiterer Nachteil der Bindung nach Fig. 8 ist, dass die Polbüschel zwischen den
Innenschüssen die Bindung der Grundware leicht geneigt verlassen. Diese Neigung entsteht
dadurch, dass der Zwischenschuss die Polschenkel unter dem Rückenschuss bogenförmig
auslenkt. Diese Neigung wird umso größer je dichter man das Doppelteppichgewebe auswebt.
[0089] Das in Bezug auf die Fig. 8 beschriebene Gewebe hat noch weitere entscheidende Nachteile.
Es ist praktisch nicht möglich, zwischen einem Rückenschuss SR8 und einem Zwischenschuss
SZ8 einen Polfadenwechsel auszuführen. Regelmäßig würden dort einzelne Polschenkel
fehlen. Die bereits niedrigere Ausziehfestigleit von Polhenkeln an einem Zwischenschuss
(ca. 50 %) wird in diesem Fall noch deutlich weniger. 21
[0090] Damit wenigstens ein musternder Polfaden auf dem Rücken sichtbar ist, wird dem Hersteller
der Gewebebindung nahe gelegt, den Polfadenwechsel nur im Bereich eines Rückenschusses
auszuführen. Damit enthält jeder Musterpunkt in Kettrichtung vier Polschenkel und
ein Polhenkel, der über den Rückenschuss bindet, ist auf dem Rücken sichtbar. Das
begrenzt in erheblichem Maße die Mustermöglichkeiten, da die Musterauflösung gegenüber
den zweitourigen Zweischussbindungen nur noch halb so groß ist.
[0091] Mit der vorliegenden Erfindung, bei der jeder einen Polhenkel tragende Schuss ein
Rückenschuss ist, lässt sich ein Polfadenwechsel in jeder zweiten Tour realisieren.
Beispiele dafür zeigt u. a. die Fig. 4, in der eine große Zahl von Varianten für einen
solchen Polfadenwechsel dargestellt ist.
[0092] An dem gezeigten Musterwechsel sind die Polfäden PM41 bis PM44 beteiligt. Von links
beginnend mustert der Polfaden PM 41 in üblicher Weise in Zweischussbindung. In diesem
Bereich bereitet sich der Polfaden PM42 durch eine Bindung innen über den Innenschuss
SI41 auf seine Musterung vor, die schließlich am Rückenschuss SR41 in der Unterware
WU beginnt. Nach der Bindung über den Rückenschuss SR43 in der Oberware und über den
Schussfaden SR42 in der Unterware beendet er seine Musterung im Totpolstrang PT der
Unterware WU.
[0093] Der Polfaden PM42 wird abgelöst durch den Polfaden PM43 aus der Oberware WO. Er beginnt
seine Musterung über den Rückenschuss SR44, kreuzt den Rückenschuss SR45 der Unterware
WU und den Rückenschuss SR46 der Oberware WO. Anschließend wird er in den Strang der
Totpole PT zurückgeführt.
[0094] Während der Musterung dieses Polfadens PM43 wurde der Polfaden PM44 durch eine Bindung
innen über den Innenschuss SI43 vorbereitet. Der Polfaden bindet dann musternd über
den Rückenschuss SR46, den Rückenschuss SR47 und schließlich über den Rückenschuss
SR48 der Oberware. Da dem Rückenschuss SR48 ein Innenschuss SI44 folgt, kann die Bindung
dieses Polfadens PM44 "gestoppt" werden. Schließlich wird er dann in den Totpolstrang
zurückgeführt.
[0095] Wie wir sehen lässt sich aus dem Totpolstrang jeder Ware, der Oberware und der Unterware,
ein Polfaden herauslösen und ohne Mischkonturen als musternder Polfaden abbinden.
Die Art und Weise der Führung der Bindekettfäden spielt für diesen Vorgang keine besondere
Rolle. Wichtig ist, dass jeder Polhenkel tragende Schuss ein Rückenschuss ist.
[0096] Mit der Fig. 9 wird eine weitere Bindungsvariante für die Bindekettfäden B91 B92
aufgezeigt. Der Schussrapport RS9 erstreckt sich über vier Schusseintragszyklen. Der
Rapport RB9 der Bindekettfäden B91, B92 wiederholt sich nach jeweils acht Touren.
Die beiden Bindekettfäden B91, B92 einer Gruppe sind auf zwei Kettkurse K1 bzw. K2
verteilt. Der von einem Innenschuss SI kommende Bindekettfaden B91 kreuzt außen den
ersten Rückenschuss SR einzeln, unterquert dann die folgenden Rückenschüsse, bevor
er einen weiteren Rückenschuss außen überquert und schließlich innen über den Innenschuss
bindend den Rapport beendet. Der Bindekettfaden B92 führt die gleiche Bindung um vier
Touren versetzt aus.
[0097] Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Verwendung eines viertourigen Schussrapportes
SR. Es ist durchaus möglich, diesen Rapport durch Anfügen weiterer Einzelschuss-Paare
zu vergrößern. Dadurch wird das Verhältnis zwischen der Zahl der Rückenschüsse SR
und der Zahl der Innenschüsse SI noch differenzierter. Eine Grenze wird nur durch
den Bedarf an stützenden Innenschüssen SI gesetzt.
[0098] Ein Beispiel für einen so vergrößerten Schussrapport zeigt die Fig. 10. Der Schussrapport
RS10 erstreckt sich über sechs Schusseintragszyklen. Der Rapport RB 10 der Bindekettfäden
B101, B102 wiederholt sich nach jeweils zwölf Touren. Die beiden Bindekettfäden B101,
B102 einer Gruppe sind auf zwei Kettkurse K1 bzw. K2 verteilt. Der von einem Innenschuss
SI kommende Bindekettfaden B101 kreuzt außen ein Paar von Rückenschüssen SR, unterquert
dann die folgenden drei Rückenschüsse, bevor er einen weiteren Rückenschuss außen
überquert und schließlich innen über den Innenschuss bindend den Rapport RB10 beendet.
Der Bindekettfaden B102 führt die gleiche Bindung um sechs Touren versetzt aus.
Bezugszeichenliste
[0099]
- B
- Bindekette, (allgemein)
- B1, B2, B3, B8, B9, B10
- Bindeketten der Figuren 1, 2, 3, 8, 9, 10 (die folgenden Ziffern sind lfd. Ziffern
der Bindeketten der gleichen Fig.)
- F
- Füllkette
- K1
- Kettkurs (vorn) auch Anfügung an B-Bezugszeichen
- K2
- Kettkurs (hintenliegend) auch Anfügung an B-Bezugszeichen
- P
- Polfaden (allgemein)
- PT, PT8
- Totpole
- PM, PM8
- Pol, musternd, Polhenkel
- PM4
- Polfäden, musternd, der Fig. 4 (anschließende Ziffern bedeuten die Reihenfolge innerhalb
der Figur)
- RB
- Rapport, Bindekettfäden (anschließende Ziffern bezeichnen die Figur; folgende Ziffern
eine Reihenfolge innerhalb der Figur)
- RS
- Rapport der Schussfäden (vier Schusseintragszyklen)
- RS10
- Rapport der Schussfäden (sechs Schusseintragszyklen)
- SR
- Rückenschuss, allgemein (anhängende Ziffern bedeuten eine Reihenfolge in den Figuren
1 bis 3 und 5 bis 7)
- SR4
- Rückenschüsse der Figur 4 (anschließende Ziffern bedeuten die Reihenfolge innerhalb
der Figur)
- SI, SI1, SI2
- Innenschüsse (allgemein --> 1 Oberware; 2 Unterware)
- SI4
- Innenschüsse der Figur 4 (anschließende Ziffern bedeuten die Reihenfolge innerhalb
der Figur)
- SR8
- Rückenschuss, Figur 8
- SZ8
- Zwischenschuss, Figur 8
- SI8
- Innenschuss, Figur 8
- W
- Rhythm uswechsel (allgemein)
- W2
- Rhythm uswechsel der Figur 2 (im anhängenden Ziffernpaar bedeutet die erste Ziffer
die Zuordnung zur Bindekette und die zweite Ziffer eine laufende Ziffer)
- WO
- Oberware
- WU
- Unterware
1. Verfahren zur Herstellung eines Doppelpolgewebes auf einer Doppelpolwebmaschine mit
mindestens zwei Schusseintragsebenen,
unter Verwendung von Schussfäden (SR und SJ), von Füllkettfäden (FK) und Gruppen von
Bindekettfäden (B) für die Ausbildung einer oberen und einer unteren Grundware (WO,
WU)
sowie von Choren von Polfäden (PM, PT) pro Kettkurs
- für die Ausbildung einer gemusterten, zwischen den Grundwaren trennbaren Polschicht
aus musternden Polfäden (PM) und
- für die Füllung der Grundwaren durch die zwischen Rückenschüssen und Innenschüssen
eingebundenen, nicht musternden Polfäden Totpole PT),
wobei die Schussfäden (SR) in einem mindestens viertourigen Rapport
- mindestens zweimal paarweise als Rückenschuss (SR3, SR1) in eine erste Grundware
(WU, WO) und als Innenschuss (SI1,SI2) in eine zweite Grundware (WO, WU) und
- zwei-, vier- oder sechsmal einzeln als Rückenschuss (SR4, SR2) abwechselnd in eine
der beiden Grundwaren (WU, WO) eingetragen werden,
wobei die jeweils musternden Polfäden (PM) ausschließlich zwischen den Rückenschüssen
(SR1, SR2) der Oberware (WO) und den Rückenschüssen (SR3, SR4) der Unterware (WU)
Polhenkel aufspannend geführt werden und
wobei die einander in dem Bereich der höchsten Polfadenkonzentration zwischen aufeinanderfolgenden
Rückenschüssen (SR1, SR2; SR3, SR4) kreuzenden Bindekettfäden (B) einer Gruppe auf
zwei einander benachbarte Kettkurse (K1, K2) verteilt sind und
wobei die Bindekettfäden (B) einer Gruppe innerhalb eines Schussrapportes (R S) nacheinander
mindestens zweimal einen Fachvertritt - verteilt auf die benachbarten Kettkurse (K1,
K2) - ausführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass beim mustergemäßen Polfadenwechsel der mit der Musterung beginnende und endende Polfaden
(PM41, PM42, PM43, PM44) erst- und letztmalig um Rückenschüsse (SR) seiner Ware (WO;
WU) bindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem viertourigen Rapport (RS) der Schussfäden sich der komplette Rapport (RB1)
der Bindekettfäden (B11, B12) über acht Schusseintragszyklen erstreckt und
dass die Gruppe der Bindekettfäden (B1) jeder Ware (WO, WU) aus zwei Bindekettfäden (B11,
B12) besteht, die - um vier Touren zueinander versetzt - je ein Paar benachbarter
Rückenschüsse (SR1, SR2) außen und unmittelbar danach einen Innenschuss (SI1) innen
einzeln umgreifen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem viertourigen Rapport (RS) der Schussfäden sich der komplette Rapport (RB1)
der Bindekettfäden (B11, B12) über acht Schusseintragszyklen erstreckt und
dass die Gruppe der Bindekettfäden (B1) jeder Ware (WO, WU) aus zwei Bindekettfadenpaaren
(B11, B15; B12, B16) besteht, deren Bindekettfäden (B11, B15, B12, B16) - um zwei
Touren zueinander versetzt - je ein Paar benachbarter Rückenschüsse (SR1, SR2) außen
und danach einen Innenschuss (SI1) innen einzeln umgreifen.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem viertourigen Rapport (RS) der Schussfäden sich der komplette Rapport (RB9)
der Bindekettfäden (B91,B92) über acht Schusseintragszyklen erstreckt und
dass jeder Bindekettfaden (B91, B92) jeder Ware (WO, WU) in jedem Rapport (RB9) einen
Rückenschuss (SR) außen, zwei Rückenschüsse (SR) innen, wieder einen Rückenschuss
(SR) außen und schließlich einen Innenschu ss (SI) innen umgreift.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem viertourigen Rapport (RS) der Schussfäden sich der komplette Rapport (RB2)
der Bindekettfäden (B) über sechzehn Schussseintragszyklen erstreckt und
dass jeder Bindekettfaden (B21, B22; B23, B24) einer Ware (WO, WU) pro Rapport (RB2) zunächst
einen Rückenschuss (SR) außen, einen Rückenschuss (SR) innen, einen Innenschuss (SI)
innen, wieder einen Rückenschuss (SR) außen, zwei Rückenschüsse (SR) innen, dann drei
Rückenschüsse (SR) außen, innen und wieder außen und schließlich den folgenden Innenschuss
(SI) innen umgreift.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem viertourigen Rapport (RS) der Schussfäden sich der komplette Rapport (RB3)
der Bindekettfäden (B) über sechzehn Schussseintragszyklen erstreckt,
dass die Gruppe von Bindekettfäden (B3) aus vier Bindekettfäden (B31, B32, B33, B34) besteht,
die paarweise (B31, B32 / B33, B34) zwei einander benachbarten Kettkursen (K1, K2)
zugeordnet sind,
dass die Bindekettfäden (B31, B32, B33, B34) einer Ware (WO, WU) innerhalb eines Rapportes
(RB3) je ein Paar von Rückenschüssen (SR1, SR2) außen und - im Abstand davon - einen
Innenschuss (SI) einzeln innen umgreifen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem sechstourigen Rapport (RS10) der Schussfäden sich der komplette Rapport
(RB10) der Bindekettfäden (B10) über zwölf Schusseintragszyklen erstreckt und
dass jeder Bindekettfaden (B101, B102) jeder Ware (WO, WU) in jedem Rapport (RB10) zunächst
ein Paar von Rückenschüssen (SR) außen, drei Rückenschüsse (SR) innen, wieder einen
Rückenschuss (SR) außen und schließlich einen Innenschuss (SI) innen umgreift.