[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelsiebformer einer Maschine zur Herstellung einer
Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension,
mit zwei umlaufenden endlosen Sieben, von denen das erste Sieb über einen Umfangsbereich
einer Formierwalze läuft und das zweite Sieb über einen Umfangsbereich einer Brustwalze
läuft und die beiden Siebe danach unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts,
der unmittelbar von einem Stoffauflauf die Faserstoffsuspension aufnimmt, im Bereich
oder vorzugsweise unmittelbar nach der Formierwalze zusammenlaufen und anschließend
eine Doppelsiebstrecke bilden, die mindestens eine der Formierwalze in Sieblaufrichtung
nachgeordnete, zumindest bereichsweise mit Unterdruck beaufschlagte und mehrere Formierelemente
umfassende Formiereinheit mit gekrümmter Arbeitsfläche aufweist.
[0002] Ein derartiger Doppelsiebformer ist im wesentlichen aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE-OS 22 14 279 bekannt, wobei die Formiereinheit jedoch gegenseitig zur relativ großen
und wasserdurchlässigen Formierwalze angeordnet ist. Ein Doppelsiebformer dieses Aufbaus
wird in Fachkreisen als Roll-Blade-Gapformer bezeichnet. Hierbei wird eine große Wassermenge
auf der Formierwalze entwässert, die nach dem Siebablauf von der Formierwalze aus
deren Walzenmantel abgeschleudert wird. Dabei entsteht in nachteilhafter Weise durch
den Registerwalzeneffekt ein Unterdruck, der Formationsstörungen und Streifen in der
herzustellenden Faserstoffbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn, erzeugen kann.
Des weiteren kann die Entwässerung auf der Formierwalze für manche Sorten zu intensiv
sein.
[0003] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Doppelsiebformer
der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher die genannten Nachteile und Probleme
bekannter Doppelsiebformer vermeidet und überdies die Entwässerung der Faserstoffbahn
bei Vermeidung der bekannten Fleckenempfindlichkeit des Bladeformers verlangsamt und
schonender gestaltet.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Doppelsiebformer gemäß der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, dass die mehrere Zonen aufweisende Formiereinheit der
Formierwalze an deren Siebablaufpunkt des mindestens einen Siebs von derselben unmittelbar
in Sieblaufrichtung in einem Abstand nachgeordnet ist und dass der Abstand zwischen
dem Siebablaufpunkt und dem ersten Formierelement der Formiereinheit einen Wert im
Bereich von 50 bis 150 mm, vorzugsweise von 80 bis 110 mm, annimmt. Dabei können selbstverständlich
auch beide Siebe an einem gemeinsamen Siebablaufpunkt von der Formierwalze ablaufen.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0006] Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung mit einer weiteren und der Formierwalze
unmittelbar in Sieblaufrichtung nachgeordneten Formiereinheit mit gekrümmter Arbeitsfläche
wird die Entwässerungsgeschwindigkeit in der herzustellenden Faserstoffbahn deutlich
verlangsamt und dadurch auch schonender gestaltet. Hierdurch wird auch die Fleckenempfindlichkeit
des Bladeformers weitestgehend bzw. vollständig beseitigt. Die langsamere Entwässerung
vermeidet auch die störende Ausprägung des Registerwalzeneffekts an der Formierwalze.
[0007] Bei dieser Ausgestaltung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Auftreffpunkt des
Stoffauflaufstrahls (Faserstoffsuspension) so gewählt wird, dass in der nachgeordneten
Formiereinheit genügend entwässert werden kann. So soll zum Beispiel die Entwässerungsmenge
an der Formierwalze kleiner als 60 %, vorzugsweise kleiner als 40 %, insbesondere
kleiner als 30 %, der dem Doppelsiebformer durch die Faserstoffsuspension zugeführten
Wassermenge sein. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Siebablaufpunkt des Siebs
von der Formierwalze und der Auftreffpunkt der Faserstoffsuspension auf das Sieb einen
Abstand aufweisen, der einen Wert im Bereich von 0 bis 50 mm, vorzugsweise von 20
bis 30 mm, annimmt.
[0008] Der Doppelsiebformer kann auch als Bladeformer betrieben werden, ohne dass helle
Flecken auftreten. Dies führt zu besserer Formation und Planlage sowie einer geringeren
Anfälligkeit für Querprofilstörungen in der herzustellenden Faserstoffbahn. Bei dieser
Anordnung trifft der Stoffstrahl am oder nach dem Siebablaufpunkt auf, zum Beispiel
im Bereich der ersten Leiste des ersten Formierelements.
[0009] Im Hinblick auf die Erreichung einer verbesserten, schonenden und effektiven Entwässerung
der herzustellenden Faserstoffbahn ist es vorteilhaft, wenn die Formierwalze mehrere,
vorzugsweise zwei sich von dem Beginn der Doppelsiebstrecke bis zumindest zu ihrem
Scheitelpunkt erstreckende und vorzugsweise individuell einstellbare Saugzonen aufweist
und wenn die letzte Saugzone eine Dichtleiste aufweist, die unter einem die Umfangsfläche
der Formierwalze beschabenden Abdichtschaber liegt. Durch diese Ausgestaltung wird
auch ein optimaler Wirkungsgrad der Besaugung der Formierwalze gewährleistet.
[0010] Weiterhin ist bevorzugt auch zumindest die erste Zone der Formiereinheit sowohl zur
Formierwalze hin geöffnet als auch zur Umgebung hin abgedichtet, wobei insbesondere
die erste Zone der Formiereinheit als vorzugsweise individuell einstellbare Unterdruckzone
ausgebildet ist. Diese erste Unterdruckzone der Formiereinheit kann in vorteilhafter
Weise auch die mindestens eine der ersten Saugzone nachgeordnete Saugzone der Formierwalze
evakuieren. Selbstverständlich können auch die der ersten Zone nachfolgenden Zonen
der Formiereinheit als vorzugsweise individuell einstellbare Unterdruckzonen ausgebildet
sein. Diese Art der Besaugung unterstützt und gewährleistet die bereits vorgenannte
verbesserte, schonende und effektive Entwässerung der herzustellenden Faserstoffbahn.
[0011] Infolge der Besaugungen ist der Bereich zwischen dem Siebablaufpunkt und dem ersten
Formierelement gezielt und individuell einstellbar mit Unterdruck im Bereich von 0,01
bis 0,15 bar, vorzugsweise von 0,01 bis 0,05 bar, beaufschlagt.
[0012] Im Hinblick auf eine kostengünstige und effektive Besaugung des anfänglichen Bereichs
der Doppelsiebstrecke weist das erste Formierelement eine zur Formierwalze hin gerichtete
Unterwand auf. Dadurch ist ein Kanal zwischen Formierwalze und erstem Formierelement
ausgebildet, der eine vorzugsweise konstante Kanalhöhe im Bereich von 1 bis 35 mm,
vorzugsweise von 5 bis 10 mm, annimmt. Infolge der Pumpwirkung des im Kanal zwischen
Formierwalze und der Unterwand abgeführten Siebwasserstrahls und der ersten Saugzone
der Formierwalze, die sich in vorteilhafter Weise im Bereich des Kanals erstreckt,
verstärkt sich in nicht unbeachtlicher Weise die Unterdruckbeaufschlagung der herzustellenden
Faserstoffbahn.
[0013] Eine Verstärkung der Unterdruckbeaufschlagung der herzustellenden Faserstoffbahn
ergibt sich gemäß der weiteren Ausgestaltung, dass die weiteren Formierelemente der
ersten Zone der Formiereinheit ablaufseitig mit zur Formierwalze gerichteten Leitelementen,
insbesondere Leitblechen, versehen sind. Überdies wird durch diese gerichteten Leitelemente
das auf der herzustellenden Faserstoffbahn austretende Siebwasser prozesssicher und
günstig über den Scheitel der Formierwalze abgeführt.
[0014] Zum Zwecke einer günstigen und effektiven Entwässerung der herzustellenden Faserstoffbahn
im Bereich der Formiereinheit ist diese mit einer gekrümmten Arbeitsoberfläche mit
Öffnungen beliebiger Form, vorzugsweise mit Bohrungen oder maschinenbreiten Schlitzen,
versehen. Die Bohrungen können beliebig oder nach einem Muster angeordnet sein und
gleiche oder verschiedene Durchmesser aufweisen. Die maschinenbreiten Schlitze können
gleiche oder verschiedene Größen und/oder Abstände aufweisen.
[0015] Auch kann in weiterer Ausgestaltung die erste, nicht mit Öffnungen versehene gekrümmte
Arbeitsoberfläche der Formiereinheit mit einem Foilwellenschliff und/oder mit unter
einem Winkel von 2 bis 15°, vorzugsweise von 5 bis 10° zur Sieblaufrichtung verlaufende
Foilrillen versehen sein.
[0016] Damit sowohl die Entwässerung als auch die Formation in der herzustellenden Faserstoffbahn
merklich verbessert wird, sind zwischen den in Sieblaufrichtung im jeweiligen Abstand
angeordneten Formierelementen der Formiereinheit weitere Elemente zur Formationsverbesserung
auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke angeordnet. In bevorzugter
Ausführung ist nach dem ersten Formierelement der Formiereinheit ein Element zur Formationsverbesserung
auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke angeordnet. Das einzelne Element
zur Formationsverbesserung ist eine vorzugsweise sektional anstellbare Formierleiste
oder ein Element zur Erzeugung eines Druckimpulses, wobei jedoch auch andersartige
Elemente möglich sind.
[0017] Ferner ist in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der
Formiereinheit in Sieblaufrichtung weitere Formier- und Entwässerungseinheiten nachgeordnet
sind. Mindestens eine Entwässerungseinheit kann beispielsweise als Saugelement, welches
zwecks Einstellung der Blattsymmetrie an das zweite Sieb bevorzugt anstellbar ist,
ausgeführt sein.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
[0019] Es zeigen
- Figur 1:
- einen Schnitt durch einen initialen Bereich einer Ausführung eines erfindungsgemäßen
Doppelsiebformers; und
- Figur 2:
- eine Detailansicht des keilförmigen Stoffeinlaufspalts des erfindungsgemäßen Doppelsiebformers.
[0020] Der in Figur 1 dargestellte Doppelsiebformer 1 einer Maschine zur Herstellung einer
Faserstoffbahn 2, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer
Faserstoffsuspension 3, umfasst zwei umlaufende endlose Siebe 4, 5, von denen das
erste Sieb 4 über einen Umfangsbereich 7 einer Formierwalze 6 läuft und das zweite
Sieb 5 über einen Umfangsbereich 9 einer Brustwalze 8 läuft und die beiden Siebe 4,
5 danach unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts 10, der unmittelbar von
einem Stoffauflauf 11 die Faserstoffsuspension 3 aufnimmt, im Bereich oder vorzugsweise
unmittelbar nach der Formierwalze 6 zusammenlaufen und anschließend eine Doppelsiebstrecke
12 bilden, die mindestens eine der Formierwalze 6 in Sieblaufrichtung S (Pfeil) nachgeordnete,
zumindest bereichsweise mit Unterdruck beaufschlagte und mehrere Formierelemente 15
umfassende Formiereinheit 13 mit gekrümmter Arbeitsfläche 14 aufweist. Die Formierwalze
6 weist dabei eine dem Fachmann mehr als bekannte Bauart auf.
[0021] Die Doppelsiebstrecke 12 verläuft im Ausführungsbeispiel vertikal oder annähernd
vertikal nach oben; in weiterer Ausgestaltung kann sie jedoch auch schräg zur Horizontalen
nach oben oder nach unten verlaufen oder sie kann horizontal oder annähernd horizontal
verlaufen.
[0022] Es ist nun vorgesehen, dass die mehrere Zonen 16.1, 16.2 aufweisende Formiereinheit
13 der Formierwalze 6 an deren Siebablaufpunkt 17 des mindestens einen Siebs 4, 5
von derselben unmittelbar in Sieblaufrichtung S (Pfeil) nachgeordnet ist und dass
der Abstand A zwischen dem Siebablaufpunkt 17 und dem ersten Formierelement 15.1 der
Formiereinheit 13 einen Wert im Bereich von 50 bis 150 mm, vorzugsweise von 80 bis
110 mm, annimmt. Die Formiereinheit 13 ragt also in den von der Formierwalze 6 und
der Brustwalze 8 gebildeten Ablaufzwickel 18 hinein.
[0023] Die Formierwalze 6 weist mehrere, vorzugsweise zwei sich von dem Beginn der Doppelsiebstrecke
12 bis zumindest zu ihrem Scheitelpunkt 19 erstreckende und vorzugsweise individuell
einstellbare Saugzonen 20.1, 20.2 auf und die letzte Saugzone 20.2 weist eine Dichtleiste
21 auf, die unter einem die Umfangsfläche 22 der Formierwalze 6 beschabenden Abdichtschaber
23 liegt.
[0024] Zumindest die erste Zone 16.1 der Formiereinheit 13 ist sowohl zur Formierwalze 6
hin geöffnet als auch zur Umgebung hin abgedichtet und sie ist als vorzugsweise individuell
einstellbare Unterdruckzone ausgebildet. Sie erstreckt sich gemäß der Zeichnung über
den oberen Bereich der Formierwalze 6 hinweg und sie ist von mindestens einer Unterdruckeinrichtung
24 bekannter Bauart beaufschlagt. Weiterhin sind auch die der ersten Zone 16.1 nachfolgenden
Zonen 16.2 der Formiereinheit 13 als vorzugsweise individuell einstellbare Unterdruckzonen
ausgebildet und von mindestens je einer Unterdruckeinrichtung 24 bekannter Bauart
beaufschlagt.
[0025] Der Bereich zwischen dem Siebablaufpunkt 17 und dem ersten Formierelement 15.1 ist
mit Unterdruck im Bereich von 0,01 bis 0,15 bar, vorzugsweise von 0,01 bis 0,05 bar,
beaufschlagt.
[0026] Weiterhin weist das erste Formierelement 15.1 eine zur Formierwalze 6 hin gerichtete
Unterwand 25 auf, sodass dadurch ein Kanal 26 zwischen Formierwalze 6 und erstem Formierelement
15.1 ausgebildet ist, der eine vorzugsweise konstante Kanalhöhe H im Bereich von 1
bis 35 mm, vorzugsweise von 5 bis 10 mm, annimmt. Dabei erstreckt sich die erste Saugzone
20.1 der Formierwalze 6 im Bereich des Kanals 26.
[0027] Des weiteren sind die weiteren Formierelemente 15.2, 15.3 der ersten Zone 16.1 der
Formiereinheit 13 ablaufseitig mit zur Formierwalze 6 gerichteten Leitelementen 27,
insbesondere Leitblechen, versehen. Die Leitelemente 27 können dabei je nach Lage
und Funktion unterschiedliche Konturen annehmen. Die Leitelemente 27 können auch im
freien Raum der ersten Zone 16.1 und vorzugsweise vor dem Scheitelpunkt 19 angeordnet
sein.
[0028] Die gekrümmte Arbeitsoberfläche 14 der Formiereinheit 13 ist mit Öffnungen 28 beliebiger
Form, vorzugsweise mit Bohrungen oder maschinenbreiten Schlitzen, versehen. Dabei
ist die erste, nicht mit Öffnungen 28 versehene gekrümmte Arbeitsoberfläche 14 der
Formiereinheit 13 mit einem Foilwellenschliff und/oder mit unter einem Winkel von
2 bis 15°, vorzugsweise von 5 bis 10° zur Sieblaufrichtung S (Pfeil) verlaufenden
Foilrillen versehen. Sowohl ein Foilwellenschliff als auch eine Foilrille sind dem
Fachmann wohl bekannt, beispielsweise aus der nicht vorveröffentlichten deutschen
Patentanmeldung DE 103 74 27.8 vom 18.06.2003, und deshalb nicht im Detail dargestellt.
[0029] Zwischen den in Sieblaufrichtung S (Pfeil) im jeweiligen Abstand angeordneten Formierelementen
15.1, 15.2, 15.3 der Formiereinheit 13 sind weitere Elemente 29 zur Formationsverbesserung
auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke 12 angeordnet. Insbesondere
ist nach dem ersten Formierelement 15.1 der Formiereinheit 13 ein Element 29 zur Formationsverbesserung
auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke 12 angeordnet. Das Element
12 zur Formationsverbesserung ist eine vorzugsweise sektional anstellbare Formierleiste
oder ein Element zur Erzeugung eines Druckimpulses.
[0030] Der Formiereinheit 13 sind in Sieblaufrichtung S (Pfeil) weitere Formier- und Entwässerungseinheiten
30 bekannter Bauart in vielerlei möglicher Anordnungen nachgeordnet. Mindestens eine
Entwässerungseinheit 30 kann beispielsweise als Saugelement, welches zwecks Einstellung
der Blattsymmetrie an das zweite Sieb 5 bevorzugt anstellbar ist, ausgeführt sein.
[0031] Die Figur 2 zeigt eine Detailansicht des keilförmigen Stoffeinlaufspalts 10 des erfindungsgemäßen
Doppelsiebformers 1.
[0032] Wie bereits ausgeführt, umfasst der Doppelsiebformer 1 zwei umlaufende endlose Siebe
4, 5, von denen das erste Sieb 4 über einen Umfangsbereich 7 einer Formierwalze 6
läuft und das zweite Sieb 5 über einen Umfangsbereich 9 einer Brustwalze 8 läuft und
die beiden Siebe 4, 5 danach unter Bildung eines keilförmigen Stoffeinlaufspalts 10,
der unmittelbar von einem nicht dargestellten Stoffauflauf die Faserstoffsuspension
3 aufnimmt, im Bereich oder vorzugsweise unmittelbar nach der Formierwalze 6 zusammenlaufen
und anschließend eine Doppelsiebstrecke 12 bilden. In der Ausgestaltung der Figur
2 laufen sie nach dem Siebablaufpunkt 17 des Siebs 4 von der Formierwalze 6 zusammen.
[0033] Dabei ist vorgesehen, dass der Abstand B zwischen dem Siebablaufpunkt 17 des Siebs
4 von der Formierwalze 6 und dem Auftreffpunkt 31 der Faserstoffsuspension 3 auf das
Sieb 4 einen Wert im Bereich von 0 bis 50 mm, vorzugsweise von 20 bis 30 mm, annimmt.
Der Auftreffpunkt 32 der Faserstoffsuspension 3 auf das Sieb 5 liegt bevorzugt im
Bereich des Auftreffpunkts 31; er kann jedoch auch im Bereich der Brustwalze 8 liegen.
[0034] Zusammenfassend ist also festzuhalten, dass durch die Erfindung ein verbesserter
Doppelsiebformer der eingangs genannten Art geschaffen wird, welcher die genannten
Nachteile und Probleme bekannter Doppelsiebformer vermeidet und überdies die Entwässerung
der Faserstoffbahn bei Vermeidung der bekannten Fleckenempfindlichkeit des Bladeformers
verlangsamt und schonender gestaltet.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Doppelsiebformer
- 2
- Faserstoffbahn
- 3
- Faserstoffsuspension
- 4
- Sieb (erstes Sieb)
- 5
- Sieb (zweites Sieb)
- 6
- Formierwalze
- 7
- Umfangsbereich
- 8
- Brustwalze
- 9
- Umfangsbereich
- 10
- Stoffeinlaufspalt
- 11
- Stoffauflauf
- 12
- Doppelsiebstrecke
- 13
- Formiereinheit
- 14
- Arbeitsfläche
- 15, 15.2, 15.3
- Formierelement
- 15.1
- Erstes Formierelement
- 16.1, 16.2
- Zone
- 17
- Siebablaufpunkt
- 18
- Ablaufzwickel
- 19
- Scheitelpunkt
- 20.1, 20.2
- Saugzone
- 21
- Dichtleiste
- 22
- Umfangsfläche
- 23
- Abdichtschaber
- 24
- Unterdruckeinrichtung
- 25
- Unterwand
- 26
- Kanal
- 27
- Leitelement
- 28
- Öffnung
- 29
- Element zur Formationsverbesserung
- 30
- Formier- und Entwässerungseinheit
- 31
- Auftreffpunkt (erstes Sieb)
- 32
- Auftreffpunkt (zweites Sieb)
- A
- Abstand
- B
- Abstand
- H
- Kanalhöhe
- S
- Sieblaufrichtung (Pfeil)
1. Doppelsiebformer (1) einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn (2), insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, aus mindestens einer Faserstoffsuspension (3), mit
zwei umlaufenden endlosen Sieben (4, 5), von denen das erste Sieb (4) über einen Umfangsbereich
(7) einer Formierwalze (6) läuft und das zweite Sieb (5) über einen Umfangsbereich
(9) einer Brustwalze (8) läuft und die beiden Siebe (4, 5) danach unter Bildung eines
keilförmigen Stoffeinlaufspalts (10), der unmittelbar von einem Stoffauflauf (11)
die Faserstoffsuspension (3) aufnimmt, im Bereich oder vorzugsweise unmittelbar nach
der Formierwalze (6) zusammenlaufen und anschließend eine Doppelsiebstrecke (12) bilden,
die mindestens eine der Formierwalze (6) in Sieblaufrichtung (S) nachgeordnete, zumindest
bereichsweise mit Unterdruck beaufschlagte und mehrere Formierelemente (15) umfassende
Formiereinheit (13) mit gekrümmter Arbeitsfläche (14) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die mehrere Zonen (16.1, 16.2) aufweisende Formiereinheit (13) der Formierwalze (6)
an deren Siebablaufpunkt (17) des mindestens einen Siebs (4, 5) von derselben unmittelbar
in Sieblaufrichtung (S) in einem Abstand (A) nachgeordnet ist und
dass der Abstand (A) zwischen dem Siebablaufpunkt (17) und dem ersten Formierelement (15.1)
der Formiereinheit (13) einen Wert im Bereich von 50 bis 150 mm, vorzugsweise von
80 bis 110 mm, annimmt.
2. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Siebablaufpunkt (17) des Siebs (4) von der Formierwalze (6) und der Auftreffpunkt
(31) der Faserstoffsuspension (3) auf das Sieb (4) einen Abstand (B) aufweisen, der
einen Wert im Bereich von 0 bis 50 mm, vorzugsweise von 20 bis 30 mm, annimmt.
3. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Formierwalze (6) mehrere, vorzugsweise zwei sich von dem Beginn der Doppelsiebstrecke
(12) bis zumindest zu ihrem Scheitelpunkt (19) erstreckende und vorzugsweise individuell
einstellbare Saugzonen (20.1, 20.2) aufweist und
dass die letzte Saugzone (16.2) eine Dichtleiste (21) aufweist, die unter einem die Umfangsfläche
(22) der Formierwalze (6) beschabenden Abdichtschaber (23) liegt.
4. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die erste Zone (16.1) der Formiereinheit (13) sowohl zur Formierwalze (6)
hin geöffnet als auch zur Umgebung hin abgedichtet ist.
5. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Zone (16.1) der Formiereinheit (13) als vorzugsweise individuell einstellbare
Unterdruckzone ausgebildet ist.
6. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die der ersten Zone (16.1) nachfolgenden Zonen (16.2) der Formiereinheit (13) als
vorzugsweise individuell einstellbare Unterdruckzonen ausgebildet sind.
7. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bereich zwischen dem Siebablaufpunkt (17) und dem ersten Formierelement (15.1)
mit Unterdruck im Bereich von 0,01 bis 0,15 bar, vorzugsweise von 0,01 bis 0,05 bar,
beaufschlagt ist.
8. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Formierelement (15.1) eine zur Formierwalze (6) hin gerichtete Unterwand
(25) aufweist und dadurch ein Kanal (26) zwischen Formierwalze (6) und erstem Formierelement
(15.1) ausgebildet ist, der eine vorzugsweise konstante Kanalhöhe (H) im Bereich von
1 bis 35 mm, vorzugsweise von 5 bis 10 mm, annimmt.
9. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Saugzone der Formierwalze (6) sich im Bereich des Kanals (26) erstreckt.
10. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die weiteren Formierelemente (15.2, 15.3) der ersten Zone (16.1) der Formiereinheit
(13) ablaufseitig mit zur Formierwalze (6) gerichteten Leitelementen (27), insbesondere
Leitblechen, versehen sind.
11. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gekrümmte Arbeitsoberfläche (14) der Formiereinheit (13) mit Öffnungen (28) beliebiger
Form, vorzugsweise mit Bohrungen oder maschinenbreiten Schlitzen, versehen ist.
12. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste, nicht mit Öffnungen (28) versehene gekrümmte Arbeitsoberfläche (14) der
Formiereinheit (13) mit einem Foilwellenschliff und/oder mit unter einem Winkel von
2 bis 15°, vorzugsweise von 5 bis 10° zur Sieblaufrichtung (S) verlaufende Foilrillen
versehen ist.
13. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den in Sieblaufrichtung (S) im jeweiligen Abstand angeordneten Formierelementen
(15.1, 15.2, 15.3) der Formiereinheit (13) weitere Elemente (29) zur Formationsverbesserung
auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke (12) angeordnet sind.
14. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem ersten Formierelement (15.1) der Formiereinheit (13) ein Element (29) zur
Formationsverbesserung auf der gegenüberliegenden Seite der Doppelsiebstrecke (12)
angeordnet ist.
15. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Element (29) zur Formationsverbesserung eine vorzugsweise sektional anstellbare
Formierleiste oder ein Element zur Erzeugung eines Druckimpulses ist.
16. Doppelsiebformer (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Formiereinheit (13) in Sieblaufrichtung (S) weitere Formier- und Entwässerungseinheiten
(30) nachgeordnet sind.
17. Doppelsiebformer (1) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Entwässerungseinheit (30) als Saugelement, welches zwecks Einstellung
der Blattsymmetrie an das zweite Sieb (5) anstellbar ist, ausgeführt ist.