[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster, bei dem ein Flügel gegenüber einem Rahmen um
eine Drehachse drehbar und um eine Kippachse kippbar gelagert ist, mit einem Treibstangenbeschlag,
mit auf einer in mehrere Stellungen verschiebbaren Treibstange angeordneten Schließzapfen
und den Schließzapfen gegenüberstehenden Schließblechen zur wahlweisen Verriegelung
oder Freigabe des Flügels gegenüber dem Rahmen, mit einem im Schnittpunkt der Drehachse
und der Kippachse anzuordnenden Ecklager, mit einem in der Drehachse anzuordnenden
Scherenlager, wobei in einer Verriegelungsstellung der Flügel gegenüber dem Rahmen
verriegelt ist, in einer Drehstellung der Flügel gegenüber dem Rahmen drehbar und
in einer Kippstellung der Flügel um die Kippachse kippbar ist, und mit einer Spaltlüftungsstellung,
in der der Flügel gegenüber der Verriegelungsstellung geringfügig von dem Rahmen entfernt
ist.
[0002] Fenster mit solchen Treibstangenbeschlägen dienen dazu, bei einem sogenannten Dreh-Kippbeschlag
eine vierte Stellung des Treibstangenbeschlages zu ermöglichen, in der ein umlaufender
Lüftungsspalt zwischen dem Flügel und dem Rahmen erzeugt wird. Der Lüftungsspalt soll
ausreichen, um in einem Raum über längere Zeit hinweg eine ausreichende Belüftung
zu gewährleisten, andererseits aber die Auskühlung dieses Raums zu verhindern. Zudem
soll der Flügel in der Spaltlüftungsstellung Windkräften standhalten. Bei dem Fenster
kann es sich selbstverständlich auch um eine Fenstertür oder dergleichen handeln.
[0003] Ein Treibstangenbeschlag für ein solches Fenster ist beispielsweise aus der DE 30
41 399 C3 bekannt. Bei diesem Treibstangenbeschlag wird die Treibstange von einer
in vier Stellungen bewegbaren Handhabe verschoben. Die Handhabe lässt sich dabei um
insgesamt 180° drehen, wobei sich der Treibstangenbeschlag in einer Endstellung der
Handhabe in der Verriegelungsstellung und in der anderen Endstellung in der Kippstellung
befindet. In der mittleren Stellung der Handhabe befindet sich der Treibstangenbeschlag
in der Drehstellung. Die Spaltlüftungsstellung ist zwischen der Kippstellung und der
Drehstellung angeordnet. Hierfür sind an dem Rahmen Festlegemittel angeordnet, in
denen eine Nut zur Führung des Schließzapfens angeordnet ist. Um das Fenster in die
Spaltlüftungsstellung zu bringen, wird der Flügel von der Drehstellung oder der Kippstellung
gegen den Rahmen gedrückt und die Handhabe in die Spaltlüftungsstellung bewegt. Anschließend
ist der Flügel zumindest in von dem Ecklager entfernten Bereichen einen Spalt weit
von dem Rahmen beabstandet. Nachteilig bei diesem Treibstangenbeschlag ist, dass sich
die Schließzapfen in Spaltlüftungsstellung außerhalb der Schließbleche befinden und
damit in dieser Stellung das Fenster nicht zuverlässig gegen einen Aufbruchsversuch
gesichert ist.
[0004] Aus der DE 30 43 926 A1 ist ein Fenster bekannt geworden, bei dem die Schließbleche
an dem der vertikalen Achse gegenüberliegenden Holm im Bereich der Kippstellung eine
abgewinkelte Führung aufweisen. Werden die Schließbleche in die abgewinkelte Führung
hineinbewegt, steht der Flügel an diesem Holm einen Spalt weit von dem Rahmen ab.
Damit weist der Treibstangenbeschlag nur drei Stellungen auf, nämlich die Schließstellung,
die Drehstellung und eine Spaltdrehstellung. Die Erzeugung einer Kippstellung, bei
der der Flügel von dem Rahmen um mehr als einen geringen Spalt weggekippt wird, ist
bei diesem Fenster nicht möglich.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde ein Fenster der eingangs genannten Art so
zu gestalten, dass es die vier genannten Schaltstellungen des Treibstangenbeschlages
aufweist und in der Spaltlüftungsstellung eine ähnlich hohe Sicherheit gegen einen
Aufbruchsversuch bietet wie ein in Schließstellung befindliches Fenster.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Schließbleche in einer
ihrer Endstellungen des Schließzapfens zwei quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange
beabstandete Aufnahmen für den Schließzapfen haben und dass der Schließzapfen wahlweise
in die eine oder die andere Aufnahme bewegbar ist und dass eine Lagersteuerung zur
Bewegung der Schließzapfen in Abhängigkeit von einer Schaltfolge der Treibstange wahlweise
in die eine Aufnahme oder die andere Aufnahme der Schließbleche ausgebildet ist.
[0007] Durch diese Gestaltung benötigt die Treibstange nur drei anzufahrende Stellungen
für vier Stellungen des Treibstangenbeschlages, da die Spaltlüftungsstellung durch
die Schaltfolge der Treibstange und/oder manuell auf den Flügel aufgebrachte Kräfte
erreicht wird. In der Spaltlüftungsstellung sind die Schließzapfen zuverlässig in
den jeweiligen Schließblechen gehalten. Damit bietet das erfindungsgemäße Fenster
einen hohen Schutz gegen einen Aufbruchsversuch bei in Spaltlüftungsstellung befindlichem
Flügel. Unter Voraussetzung eines festgelegten Bewegungsbereichs der Treibstange besteht
ein weiterer Vorteil dieser Gestaltung besteht darin, dass der Treibstangenbeschlag
bei drei anzufahrenden Stellungen der Treibstange größere Toleranzen aufweisen kann
als bei vier Stellungen der Treibstange. Die Aufnahmen können gemeinsam in einer großen
Ausnehmung angeordnet sein, oder das Schließblech kann zwei nebeneinander angeordnete
Ausnehmungen aufweisen. Zwei nebeneinander angeordnete Ausnehmungen haben den Vorteil,
dass in der Spaltlüftungsstellung auf den Flügel einwirkende Windkräfte abgefangen
werden können.
[0008] Eine besonders hohe Sicherheit des erfindungsgemäßen Fensters gegen ein gewaltsames
Öffnen in Spaltlüftungsstellung lässt sich einfach erreichen, wenn die Endstellung,
in der das Schließblech die beiden Aufnahmen hat, der der Schließstellung des Flügels
entsprechenden Stellung des Schließzapfens entspricht.
[0009] Die Bedienung des Treibstangenbeschlages hat gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einen besonders hohen Komfort, wenn das Schließblech eine Führung für
den Schließzapfen wahlweise in die eine oder in die andere Aufnahme aufweist. Durch
diese Gestaltung lässt sich erreichen, dass bei normaler Bedienung eine vorbestimmte
Stellung, beispielsweise die Spaltlüftungsstellung, des Treibstangenbeschlages und
nur bei einem zusätzlichen Ziehen oder Drücken am Flügel die alternative Stellung,
beispielsweise die Schließstellung erreicht wird.
[0010] Die Auswahl der Spaltlüftungsstellung erfordert gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen baulichen Aufwand, wenn der Flügel
zwischen der Spaltlüftungsstellung und der nächsten Stellung des Schließzapfens senkrecht
zu seiner Ebene von Hand bewegbar ist. Diese Bewegung des Flügels erfolgt durch Ziehen
oder Drücken senkrecht zu seiner Ebene.
[0011] Die Festlegung einer Schaltfolge des Treibstangenbeschlages zum Erreichen der Spaltlüftungsstellung
oder der alternativen Stellung, beispielsweise der Schließstellung, erfordert gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen baulichen
Aufwand, wenn die Lagersteuerung eine schwenkbare Wippe aufweist. Hierdurch ist es
möglich, dass die Wippe den Schließzapfen in Abhängigkeit von der Bewegungsabfolge
der Treibstange der einen Aufnahme oder der anderen Aufnahme zuführt.
[0012] Zur weiteren Verringerung des baulichen Aufwandes bei der Erzeugung der Schaltfolge
zur Ansteuerung der Spaltlüftungsstellung trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn eine Drehachse der Wippe zwischen den Endstellungen
des Schließzapfens angeordnet ist und die Wippe zumindest eine Rampe zur Führung des
Schließzapfens von einer der Endstellungen in die mittlere Stellung hat. Hierdurch
wird sichergestellt, dass der Schließzapfen sowohl von der Spaltlüftungsstellung,
als auch von der alternativen Stellung, beispielsweise der Schließstellung, zuverlässig
in die nächste Stellung, in der Regel die Drehstellung, geführt wird.
[0013] Die Führung des Flügels senkrecht zu seiner Ebene auf den Rahmen zu oder von diesem
weg lässt sich ohne Kraftaufwand am Flügel nur durch die Schaltfolge der Treibstange
erzeugen, wenn die Wippe eines der Schließbleche zwei auf beiden Seiten der Drehachsen
angeordnete, im Wesentlichen zueinander symmetrische Rampen hat.
[0014] Das erfindungsgemäße Fenster lässt sich komfortabel bedienen und dennoch kostengünstig
fertigen, wenn die Wippe mit zwei im Wesentlichen symmetrisch zueinander angeordneten
Rampen an der Ausstellschere angeordnet ist. Eine kostenintensive Ausstattung aller
Schließbleche mit der die beiden im Wesentlichen symmetrisch zueinander angeordneten
Rampen aufweisenden Wippe lässt sich vermeiden, da im Bereich der Handhabe der Flügel
einfach gezogen oder gedrückt werden kann.
[0015] Fehlfunktionen des Treibstangenbeschlages lassen sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die Wippe in eine Grundstellung
vorgespannt ist.
[0016] Bei den bekannten Fenstern ist das Ecklager fest in dem Rahmen verankert. Daher lässt
sich kein konstant umlaufender Lüftungsspalt zwischen dem Flügel und dem Rahmen erzeugen,
was zu einer Beeinträchtigung der Luftzirkulation des das Fenster aufweisenden Raumes
und zu einer optischen Beeinträchtigung des in Spaltlüftungsstellung befindlichen
Flügels führt. Ein zwischen dem Flügel und dem Rahmen gleichmäßig umlaufender Lüftungsspalt
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erzeugen,
wenn das Ecklager senkrecht zu der von der horizontalen Achse und der vertikalen Achse
des Flügels gebildeten Ebene verschiebbar ist. Diese Gestaltung ermöglicht es, den
Flügel in der Spaltlüftungsstellung im Wesentlichen parallel zu der Schließstellung
zu versetzen, wobei das Ecklager verschoben wird.
[0017] Das Ecklager lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
über die Schaltfolge des Treibstangenbeschlages bewegen, wenn die Lagersteuerung nahe
des Ecklagers angeordnet ist und eine gerade erste Führung von den in den Endstellungen
befindlichen Schließzapfen und eine gegenüber der ersten Führung versetzt angeordnete
zweite Führung zwischen der mittleren Stellung und der Spaltlüftungsstellung des Schließzapfens
hat.
[0018] Die Steuerung des Ecklagers erfordert einen besonders geringen baulichen Aufwand,
wenn die Führungen von zwei gegeneinander vorgespannten Wippen (45, 46) voneinander
getrennt sind.
[0019] Zur Verringerung der Fertigungskosten des erfindungsgemäßen Fensters trägt es bei,
wenn die Lagersteuerung des Ecklagers (7) und eines der Schließbleche eine bauliche
Einheit bilden.
[0020] Die Abstützung von Windkräften in der Spaltlüftungsstellung erfordert gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung einen besonders geringen konstruktiven Aufwand,
wenn das Schließblech zwischen den beiden Aufnahmen für den Schließzapfen einen Steg
hat. Hierbei genügt es, dass bei mehreren, über den Rahmen verteilt angeordneten Schließblechen
nur ein Teil der Schließbleche den Steg aufweisen und die übrigen Schließbleche eine
große Ausnehmung zur Aufnahme der Schließzapfen in der Spaltlüftungsstellung und der
anderen Stellung haben.
[0021] Das Schließblech vermag gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
in der Schließstellung und in der Spaltlüftungsstellung Kräfte von dem Schließzapfen
abzustützen, wenn der Schließzapfen einen länglichen Querschnitt aufweist und mit
seiner Schmalseite in Bewegungsrichtung der Treibstange weisend ausgerichtet ist.
Durch diese Gestaltung kann der Steg zwischen den beiden Aufnahmen besonders breit
und damit stabil ausgeführt sein. Dies trägt zur weiteren Erhöhung der Einbruchsicherheit
des erfindungsgemäßen Fensters bei.
[0022] Zur weiteren Erhöhung des Komforts bei der Bedienung des erfindungsgemäßen Fensters
trägt es bei, wenn der Flügel von einem Federelement in die Spaltlüftungsstellung
vorgespannt ist.
[0023] Die Vorspannung des Flügels in die Spaltlüftungsstellung erfordert gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen geringen baulichen Aufwand, wenn ein
zur Vorspannung des Flügels in die Spaltlüftungsstellung vorgesehener Vorspanner einen
von dem Federelement vorgespannten Bolzen hat und wenn der Bolzen zumindest einen
dem Abstand der beiden Ausnehmungen voneinander entsprechenden Bewegungsbereich aufweist.
Der Vorspanner wird einfach an dem Flügel oder dem Rahmen befestigt, so dass sich
der Bolzen an dem jeweils gegenüberliegenden Bauteil abstützen kann.
[0024] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Fensters mit einem Treibstangenbeschlag,
- Fig. 2
- ein am unteren horizontalen Holm des Fensters angeordnetes Kippblech,
- Fig. 3
- ein Schließblech des Treibstangenbeschlages aus Figur 1,
- Fig. 4
- einen Vorspanner des Treibstangenbeschlages aus Figur 1,
- Fig. 5
- Ein Scherenlager des Treibstangenbeschlages aus Figur 1,
- Fig. 6
- ein Schließblech des Scherenlagers aus Figur 5
- Fig. 7
- ein Ecklager des Treibstangenbeschlages aus Figur 1,
- Fig. 8
- ein nahe des Ecklagers angeordnetes Schließblech mit einer Ecklagersteuerung des Treibstangenbeschlages
aus Figur 1,
[0025] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem an einem Rahmen 1 gelagerten Flügel 2 und mit
einem Treibstangenbeschlag 3. Der Flügel 2 ist in einer Kippstellung um eine horizontale
Kippachse 4 gekippt dargestellt und wird von einer Ausstellschere 5 gehalten. Der
Flügel 2 lässt sich gegen den Rahmen 1 bewegen und in eine Schließstellung bringen,
in der er in dem Rahmen 1 verriegelt ist. Weiterhin lässt sich der Flügel 2 um eine
vertikale Drehachse 6 drehen. Im Schnittpunkt der Achsen 4, 6 hat das Fenster ein
Ecklager 7. Die Ausstellschere 5 ist an einem Drehlager 8 gehalten, während auf der
Kippachse 4 von dem Ecklager 7 entfernt, ein Kipplager 9 angeordnet ist. Im Bereich
des Kipplagers 9 kann selbstverständlich ein nicht dargestellter Flügelheber angeordnet
sein, der Setzungen des Flügels 2 ausgleicht.
[0026] Der Treibstangenbeschlag 3 weist eine in einer Nut des Flügels 2 angeordnete längsverschiebliche
Treibstange auf. Auf der Treibstange sind mehrere Schließzapfen 10, 10' angeordnet.
Die Schließzapfen 10, 10' stehen rahmenfesten Schließblechen 11, 11' gegenüber. Eines
der Schließbleche 11' ist auf einem Scherenarm 12 der Ausstellschere 5 angeordnet.
[0027] Die Treibstange des Treibstangenbeschlages 3 lässt sich von einer Handhabe 13 antreiben
und die Schließzapfen 10, 10' verschieben. In der dargestellten Stellung befindet
sich die Handhabe 13 in der mit K gekennzeichneten Kippstellung. Bewegt man die Handhabe
13 in die mit D gekennzeichnete Stellung, befindet sich der Treibstangenbeschlag 3
in einer Drehstellung, in der sich der Flügel 2 um die Drehachse 6 drehen lässt. In
der mit Z, L gekennzeichneten Stellung der Handhabe 13 befindet sich der Flügel 2
wahlweise in der Schließstellung Z, in der er mit dem Rahmen 1 verriegelt ist oder
in einer Spaltlüftungsstellung L, in der er einen Spalt weit von dem Rahmen 1 entfernt
ist. Ein Vorspanner 22 drückt den lose an dem Rahmen 1 anliegenden Flügel 2 den Spalt
weit von dem Rahmen 1 weg. Weiterhin hat der Treibstangenbeschlag 3 ein am Kipplager
9 angeordnetes Schließblech 14 und ein nahe des Ecklagers 7 angeordnetes Schließblech
41.
[0028] Figur 2 zeigt das am Kipplager 9 angeordnete Schließblech 14 des Treibstangenbeschlages
3 aus Figur 1. Strichpunktiert sind in der Zeichnung mehrere Stellungen eines von
der Treibstange antreibbaren Schließzapfens 15 in der Schließstellung Z, der Spaltlüftungsstellung
L, der Drehstellung D und der Kippstellung K dargestellt. Hierbei ist zu erkennen,
dass die Schließstellung und die Kippstellung die Endstellungen im Bewegungsbereich
des Schließzapfens 15 bilden, während die Drehstellung D eine mittlere Stellung einnimmt.
Die Bewegungsrichtung der den Schließzapfen 15 haltenden Treibstange ist in der Figur
2 mit einem Doppelpfeil gekennzeichnet. Das Schließblech 14 hat eine mittige Öffnung
16, durch die der in Drehstellung D befindliche Schließzapfen 15 aus dem Schließblech
14 herausgeführt werden kann. In einer der Endstellungen des Bewegungsbereichs des
Schließzapfens 15 hat das Schließblech 14 zwei quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange
um das Maß a voneinander beabstandete Aufnahmen 17 für den Schließzapfen 14. Das Maß
a kann beispielsweise 6,5 bis 7 mm betragen und begrenzt den Spalt, in dem der Flügel
2 in der Spaltlüftungsstellung L von dem Rahmen 2 entfernt ist. In der einen Aufnahme
17 befindet sich der Schließzapfen 14 in der Schließstellung Z, während sich der Schließzapfen
14 in der anderen Aufnahme 17 in der Spaltlüftungsstellung L befindet. Sowohl in der
Spaltlüftungsstellung L als auch in der Schließstellung Z befindet sich der Schließzapfen
14 innerhalb eines Randes 18 des Schließbleches 14. Wenn versucht wird, den in Spaltlüftungsstellung
L befindlichen Flügel 2 aufzuhebeln, setzt das Schließblech 14 diesem Aufbruchsversuch
denselben Widerstand entgegen wie ein in Schließstellung Z befindlicher Flügel 2.
Im mittleren Bereich hat das Schließblech 14 zudem eine Führung 19, welche dafür sorgt,
dass der in Drehstellung D befindliche Schließzapfen 15 um den Betrag a quer zur Bewegungsrichtung
der Treibstange verschoben wird.
[0029] In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform des Schließblechs können
die beiden quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange voneinander beabstandeten Aufnahmen
17 für den Schließzapfen 15 von einem Steg 21 voneinander getrennt sein. Hierdurch
wird der in Figur 1 dargestellte Flügel 2 besonders zuverlässig in der Spaltlüftungsstellung
L und der Schließstellung Z gehalten.
[0030] Figur 3 zeigt eines der Schließbleche 11 des Treibstangenbeschlages 3 aus Figur 1.
Hierbei ist zu erkennen, dass das Schließblech 11 zwei längliche Aufnahmen 20 für
die ebenfalls länglich gestalteten Schließzapfen 10 hat.
[0031] Die Aufnahmen 20 sind mit einem Steg 21 voneinander getrennt. Auch durch dieses Schließblech
11 wird der Flügel 2 sowohl in der Spaltlüftungsstellung L als auch in der Schließstellung
Z bei einem Aufbruchsversuch des in Figur 1 dargestellten Fensters zuverlässig gehalten.
[0032] Figur 4 zeigt den zur Vorspannung des Flügels 2 in die Spaltlüftungsstellung L vorgesehenen
Vorspanner 22 in einer Schnittdarstellung. Der Vorspanner 22 weist ein an dem Flügel
2 oder dem Rahmen 1 aus Figur 1 zu befestigendes Gehäuse 23 und einen aus dem Gehäuse
23 heraus von einem Federelement 24 vorgespannten Bolzen 25 auf. Der Bolzen 25 stützt
sich an dem dem Rahmen 1 oder dem Flügel 2 gegenüberstehenden Bauteil ab und ist um
das Maß a axial verschieblich geführt. Wenn man das Fenster in die Schließstellung
Z bewegen möchte, lässt sich der Flügel 2 gegen die Kraft des Federelementes 24 gegen
den Rahmen 1 drücken. Anschließend kann durch Betätigen der Handhabe 13 der Treibstangenbeschlag
3 in die Schließstellung Z bewegt werden.
[0033] Figur 5 zeigt perspektivisch die Ausstellschere 5 des Treibstangenbeschlages 3 aus
Figur 1. Das an dem Scherenarm 12 angeordnete Schließblech 11' hat eine Ausnehmung
26 in die sich der auf der Treibstange befestigte, in Kippstellung befindliche Schließzapfen
10' hinein bewegen lässt. Eine die Treibstange abdeckende und mit dem Flügel 2 verbundene
Stulpschiene 27 weist im Bewegungsbereich des Schließzapfens 10' ein Langloch 28 auf.
[0034] Figur 6 zeigt das am Scherenarm 12 angeordnete Schließblech 11' aus Figur 5 mit mehreren
Positionen des Schließzapfens 10'. Das Schließblech 11' weist zwei um den Betrag a
voneinander beabstandete Aufnahmen 29 für den in Schließstellung Z und in Spaltlüftungsstellung
L befindlichen Schließzapfen 10' auf. Im Bereich der Drehstellung D ist eine um eine
Drehachse 30 schwenkbar gelagerte Wippe 31 angeordnet. Die Wippe 31 weist zu den Endstellungen
des Schließzapfens 10' abfallende im Wesentlichen zueinander symmetrische Rampen 32
auf. Damit wird sichergestellt, dass der Schließzapfen 10' von einer Endstellung aus
nur an der vorgesehenen Seite an der Wippe 31 vorbei in die andere Endstellung gelangen
kann. Hierdurch wird die Schaltfolge der verschiedenen Stellungen des Schließzapfens
10' festgelegt. Bewegt man den Schließzapfen 10' beispielsweise von der Kippstellung
K aus in Richtung der Schließstellung Z, kann der Schließzapfen 10' nur in die Schließstellung
Z gelangen. Die Spaltlüftungsstellung L ist von der Wippe 31 und einem zwischen den
Aufnahmen 29 angeordneten Steg 33 versperrt. Bewegt man den Schließzapfen 10' von
der Schließstellung Z in Richtung der Kippstellung K, wird der Schließzapfen 10' an
der einen Rampe 32 zunächst in die Drehstellung D geführt. Bei dieser Bewegung wird
der in Figur 1 dargestellte Flügel 2 um das Maß a von dem Rahmen 1 weggezogen. Anschließend
kann durch Rückbewegung des Schließzapfens 10' die Spaltlüftungsstellung L angefahren
werden. Zur Verdeutlichung sind in der Zeichnung die möglichen Bewegungen des Schließzapfens
10' mit Pfeilen gekennzeichnet.
[0035] Figur 7 zeigt das Ecklager 7 des Treibstangenbeschlages 3 aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung.
Das Ecklager 7 hat eine senkrecht zur Zeichenebene angeordnete Lagerachse 34 zur Ermöglichung
des Kippens und eine in der Zeichenebene liegende Lagerachse 35 zur Ermöglichung des
Drehens des Flügels 2. Ein rahmenfestes Lagerteil 36 hat eine Hülse 37 zur Aufnahme
eines darin längsverschieblichen Bolzens 38 eines flügelfesten Lagerteils 39. Der
Bolzen 38 lässt sich um den Betrag a aus der Hülse 37 herausziehen, wodurch sich in
der Spaltlüftungsstellung L im Bereich dieses Ecklagers 7 ein entsprechender Spalt
zwischen dem Rahmen 1 und dem Flügel 2 erzeugen lässt. Der Bolzen 38 ist in der aus
der Hülse 37 herausgezogenen Position dargestellt. Ein optional zwischen Hülse 37
und Bolzen 38 angeordnetes Federelement 40 spannt den Bolzen 38 und damit den Flügel
2 beispielsweise in die Stellung vor, in der der Flügel 2 an den Rahmen 1 herangezogen
wird.
[0036] Figur 8 zeigt das nahe des Ecklagers 7 angeordnete Schließblech 41 mit einer Ecklagersteuerung
des Treibstangenbeschlages 3 aus Figur 1 und strichpunktiert in verschiedenen Stellungen
angeordnete Schließzapfen 42. Das Schließblech 41 weist zwei schwenkbar um Drehachsen
43, 44 gelagerte Wippen 45, 46 auf. Die Wippen 45, 46 sind in die dargestellte Lage
vorgespannt. Weiterhin hat das Schließblech 41 zwei voneinander beabstandete Aufnahmen
47 für den in Schließstellung Z und den in Spaltlüftungsstellung L befindlichen Schließzapfen
42. Die erste Wippe 45 weist eine Rampe 48 auf, welche den von der Schließstellung
Z befindlichen Schließzapfen 42 in die Drehstellung D führt. Bei dieser Bewegung wird
die andere Wippe 46 weggeschwenkt und schnappt anschließend wieder in ihre eingezeichnete
Lage. Von der Drehstellung D lässt sich der Schließzapfen 42 wahlweise in die Spaltlüftungsstellung
L oder in die Kippstellung K bewegen. Bewegt man den Schließzapfen 42 von der Kippstellung
K in die Schließstellung Z wird die erste Wippe 45 weggedrückt.
[0037] Die Ecklagersteuerung steuert über die Schaltfolge des Schließzapfens 42 die Bewegung
des Flügels 2 gegenüber dem Rahmen 1. Die Rampe 48 der ersten Wippe 45 drückt bei
der Bewegung des Schließzapfens 42 von der Schließstellung Z in die Drehstellung D
den Flügel 2 von dem Rahmen 1 weg. Damit wird der Bolzen 38 des in Figur 7 dargestellten
Ecklagers 7 aus der Hülse 37 herausgezogen. Die Bewegung des Flügels 2 gegen den Rahmen
1 bei der Bewegung des Schließzapfens 42 von der Drehstellung D in die Kippstellung
K kann über das Federelement 40 des Ecklagers 7 erfolgen.
1. Fenster, bei dem ein Flügel gegenüber einem Rahmen um eine Drehachse drehbar und um
eine Kippachse kippbar gelagert ist, mit einem Treibstangenbeschlag, mit auf einer
in mehrere Stellungen verschiebbaren Treibstange angeordneten Schließzapfen und den
Schließzapfen gegenüberstehenden Schließblechen zur wahlweisen Verriegelung oder Freigabe
des Flügels gegenüber dem Rahmen, mit einem im Schnittpunkt der Drehachse und der
Kippachse anzuordnenden Ecklager, mit einem in der Drehachse anzuordnenden Scherenlager,
wobei in einer Verriegelungsstellung der Flügel gegenüber dem Rahmen verriegelt ist,
in einer Drehstellung der Flügel gegenüber dem Rahmen drehbar und in einer Kippstellung
der Flügel um die Kippachse kippbar ist, und mit einer Spaltlüftungsstellung, in der
der Flügel gegenüber der Verriegelungsstellung geringfügig von dem Rahmen entfernt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließbleche (10, 10', 14, 41) in einer ihrer Endstellungen des Schließzapfens
(11, 11', 15, 42) zwei quer zur Bewegungsrichtung der Treibstange beabstandete Aufnahmen
(17, 20, 29, 47) für den Schließzapfen (11, 11', 15, 42) haben und dass der Schließzapfen
(11, 11', 15, 42) wahlweise in die eine oder die andere Aufnahme (17, 20, 29, 47)
bewegbar ist und dass eine Lagersteuerung zur Bewegung der Schließzapfen (11, 11',
15, 42) in Abhängigkeit von einer Schaltfolge der Treibstange wahlweise in die eine
Aufnahme (17, 20, 29, 47) oder die andere Aufnahme (17, 20, 29, 47) der Schließbleche
(10, 10', 14, 41) ausgebildet ist.
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Endstellung, in der das Schließblech (10, 10', 14, 41) die beiden Aufnahmen (17,
20, 29, 47) hat, der der Schließstellung des Flügels (2) entsprechenden Stellung des
Schließzapfens (11, 11', 15, 42) entspricht.
3. Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (10, 10', 14, 41) eine Führung (19) für den Schließzapfen (11, 11',
15, 42) wahlweise in die eine oder in die andere Aufnahme (17, 20, 29, 47) aufweist.
4. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (2) zwischen der Spaltlüftungsstellung und der nächsten Stellung des Schließzapfens
(11, 11', 15, 42) senkrecht zu seiner Ebene von Hand bewegbar ist.
5. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagersteuerung eine schwenkbare Wippe (31, 45, 46) aufweist.
6. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Drehachse (30, 43, 44) der Wippe (31, 45, 46) zwischen den Endstellungen des
Schließzapfens (11, 11', 15, 42) angeordnet ist und die Wippe (31, 45, 46) zumindest
eine Rampe (32, 32, 48) zur Führung des Schließzapfens (11, 11', 15, 42) von einer
der Endstellungen in die mittlere Stellung hat.
7. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (31) eines der Schließbleche (11') zwei auf beiden Seiten der Drehachsen
angeordnete, im Wesentlichen zueinander symmetrische Rampen (32) hat.
8. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (31) mit zwei im Wesentlichen symmetrisch zueinander angeordneten Rampen
(32) an der Ausstellschere (5) angeordnet ist.
9. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wippe (31, 45, 46) in eine Grundstellung vorgespannt ist.
10. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ecklager (7) senkrecht zu der von der horizontalen Achse (4) und der vertikalen
Achse (6) des Flügels (2) gebildeten Ebene verschiebbar ist.
11. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nahe des Ecklagers (7) eine Ecklagersteuerung angeordnet ist und dass die Ecklagersteuerung
eine gerade erste Führung von den in den Endstellungen befindlichen Schließzapfen
(42) und eine gegenüber der ersten Führung versetzt angeordnete zweite Führung zwischen
der mittleren Stellung und der Spaltlüftungsstellung des Schließzapfens (42) hat.
12. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungen von zwei gegeneinander vorgespannten Wippen (45, 46) voneinander getrennt
sind.
13. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagersteuerung des Ecklagers (7) und eines der Schließbleche (41) eine bauliche
Einheit bilden.
14. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schließblech (11, 11') zwischen den beiden Aufnahmen (20, 29) für den Schließzapfen
(10, 10') einen Steg (21, 33) hat.
15. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzapfen (10) einen länglichen Querschnitt aufweist und mit seiner Schmalseite
in Bewegungsrichtung der Treibstange weisend ausgerichtet ist.
16. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (2) von einem Federelement (24) in die Spaltlüftungsstellung vorgespannt
ist.
17. Fenster nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein zur Vorspannung des Flügels (2) in die Spaltlüftungsstellung vorgesehener Vorspanner
(22) einen von dem Federelement (24) vorgespannten Bolzen (25) hat und dass der Bolzen
(25) zumindest einen dem Abstand der beiden Ausnehmungen voneinander entsprechenden
Bewegungsbereich aufweist.