[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilanordnung zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung
eines Öltanks, einen Öltank zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs sowie ein
Verfahren zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung eines Öltanks.
[0002] Für einen Motorschmierkreislauf eines Verbrennungsmotors für ein Fahrzeug kommt als
Schmiermittel in der Regel ein dafür geeignetes Öl zur Anwendung. Dieses Öl wird in
einem Öltank oder einem Ölreservoir gelagert, der bzw. das in den Motorschmierkreislauf
eingebunden ist. Zum Zweck der Entlüftung ist der Öltank über eine Entlüftungsöffnung
mit einer Entlüftungsleitung verbunden. Die Entlüftungsöffnung ist derart an dem Öltank
angeordnet, daß bei regulärer Positionierung des Öltanks, d.h. bei regulärem Fahrzeugbetrieb,
kein oder nur wenig Öl durch die Entlüftungsöffnung durchtritt.
[0003] Im Falle einer nicht-regulären Fahrzeugposition, wie beispielsweise einem Fahrzeugüberschlag
oder einer Kopf-Über-Lagerung ist der Öltank des Verbrennungsmotors und somit die
Entlüftungsöffnung des Öltanks öldicht zu verschließen. Die angesprochene nicht-reguläre
Fahrzeugposition kann sich beispielsweise bei einem "Jet-Ski" genannten Wassersportfahrzeug
ergeben.
[0004] Jet-Skis dienen der Ausübung eines Wassersports, bei dem sich eine Person mit dem
Jet-Ski nach dem Vorbild des Motorradfahrens über die Wasseroberfläche hinwegbewegt.
Hierbei kann es bei der Durchführung akrobatischer Aktionen oder bei einem Verlust
der Kontrolle über den Jet-Ski dazu kommen, daß der Jet-Ski anstelle der regulären
Position (im wesentlichen senkrecht zur Wasseroberfläche) eine im wesentlichen waagrechte,
liegende Position einnimmt. Eine derartige waagrechte Positionierung kann sich auch
dann ergeben, wenn der Jet-Ski nach einer Fahrt über der Wasseroberfläche beispielsweise
am Strand seitlich hingelegt wird.
[0005] In derartigen Fällen einer waagrechten oder gar Kopf-Über-Positionierung des Jet-Skis
ergibt sich zwangsläufig, daß auch der Öltank entsprechend waagrecht positioniert
ist. Dies hat zur Folge, daß bei nicht verschlossener Entlüftungsöffnung das in dem
Öltank enthaltene Öl in die Entlüftungsleitung ausläuft.
[0006] Bei laufendem oder neu gestartetem Verbrennungsmotor würde dieses Öl vom Verbrennungsmotor
mit der Verbrennungsluft angesaugt werden. Je nach Menge des Öls kann dies Funktionsstörungen
oder Bauteilschäden bewirken.
[0007] Zum Verschluß der Entlüftungsöffnung bzw. der angeschlossenen Entlüftungsleitung
werden typischerweise elektromagnetisch betätigte Ventile (Nadelventile) eingesetzt.
Ein derartiges Ventil kann aufgrund einer Unterbrechung des Zündschaltkreises geschlossen
werden. Allerdings ist eine derartige Ausführung aufwendig. Das Ventil muß in geeigneter
Weise verkabelt werden, außerdem muß es ständig bestromt sein. Dadurch entstehen sowohl
bei der Herstellung als auch bei der Nutzung zusätzliche Kosten.
[0008] Bei der Nutzung eines derartigen Ventils bei einem Jet-Ski ist zusätzlich die Ausbildung
eines Elektromagneten zum Schließen bzw. Öffnen des Ventils problematisch, da dieser
salzwasserresistent sein sollte.
[0009] Die Verwendung eines Rückschlagventils ist nicht möglich, da in einem Motorschmierkreislauf
keine Strömungsumkehr herrscht, sondern Luft und Öl in dieselbe Richtung fließen.
[0010] Vor diesem Hintergrund ergibt sich die Aufgabe, das Öffnen bzw. Schließen einer Entlüftungsöffnung
oder Entlüftungsleitung eines Öltanks zu verbessern.
[0011] Hierzu werden eine Ventilanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, ein Öltank
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 12 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des
Patentanspruchs 18 vorgeschlagen.
[0012] Erfindungsgemäß erfolgt das temporäre Verschließen einer Entlüftungsöffnung eines
Öltanks zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs mit Öl in einem Verbrennungsmotor
demnach in Abhängigkeit eines Drucks des Öls in dem Motorschmierkreislauf. Ein Öffnen
bzw. Schließen kann durch ein auf die Entlüftungsöffnung wirkendes Ventil unmittelbar
über den vorhandenen Druck des Öls innerhalb des Motorschmierkreislaufs erfolgen.
Es wird somit in vorteilhafter Weise der sich durch den Zustand des Verbrennungsmotors
(Betrieb oder Stillstand) ändernde Öldruck zur Regelung der Entlüftungsöffnung genutzt.
[0013] Diese Regelung erfolgt direkt hydraulisch, also insbesondere nicht elektromagnetisch
und somit indirekt. Die Funktion des Verbrennungsmotors bzw. des Motorschmierkreislaufs
ist in dieser Beziehung nicht von externen Systemen oder Einrichtungen abhängig, sondern
autark.
[0014] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Ventil über
einen Druckölanschluß mit einer Druckleitung des Motorschmierkreislaufs verbunden
ist und das Öl die Entlüftungsöffnung durch das Ventil über den Druckölanschluß in
Abhängigkeit des Drucks öffnet und schließt. Mit dieser Ausgestaltung können Variationen
des Drucks des Öls innerhalb des Motorschmierkreislaufs direkt genutzt werden. Eine
Verbindung des Ventils über den Druckölanschluß ist in einfacher Weise realisierbar.
Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sich der Öltank in der Nähe des Verbrennungsmotors
befindet.
[0015] Eine für die Funktion der Ventilanordnung bzw. des Ventils wesentliche Änderung des
Drucks wird erfindungsgemäß in kurzer Zeit weitergeleitet. Der Motorkreislauf kann
hierzu an einer beliebigen geeigneten Stelle auf unproblematische Weise angezapft
und mit der Druckleitung versehen werden.
[0016] In einer möglichen Ausgestaltung wird die Entlüftungsöffnung über das Ventil oberhalb
eines Umschaltdrucks des Öls geöffnet und unterhalb des Umschaltdrucks geschlossen.
Bei einer anderen Variante wird im Gegensatz hierzu die Entlüftungsöffnung über das
Ventil oberhalb eines Umschaltdrucks des Öls geschlossen und unterhalb des Umschaltdrucks
geöffnet. Die Funktion des Ventils kann demnach an jeweilige und/oder besonders günstige
Verhältnisse angepaßt werden. Je nachdem, ob der Druck des Öls innerhalb des Motorkreislaufs
schneller aufgebaut oder abgebaut ist, kann eine Ausgestaltung des Ventils und/oder
eine Beaufschlagung des Ventils durch Verbindung mit der Druckleitung über den Druckölanschluß
in geeigneter oder günstiger Weise konzipiert sein.
[0017] Zudem kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß der Umschaltdruck definiert einstellbar
ist, wodurch sich innerhalb des Motorschmierkreislaufs evtl. ändernde Druckverhältnisse
flexibel berücksichtigt werden können. Dies kann beispielsweise nach einer Montage
der Fall sein. Es ist hierdurch jedoch auch möglich, Öltanks unterschiedlicher Verbrennungsmotoren
mit entsprechend unterschiedlichem Öldruck während des Betriebs mit einer erfindungsgemäßen
Ventilanordnung auszustatten.
[0018] In bevorzugter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Ventilanordnung ist vorgesehen,
daß die Entlüftungsöffnung über das Ventil bei Betrieb des Verbrennungsmotors geöffnet
und bei Stillstand des Verbrennungsmotors geschlossen ist. Ein Entlüften des Öltanks
ist nur dann gegeben und/oder erforderlich, so lange sich der Verbrennungsmotor in
Betrieb befindet. Nach Ausschalten des Verbrennungsmotors, was insbesondere durch
eine unvorhergesehene, nicht-reguläre Betriebssituation des Fahrzeugs, in dem der
Verbrennungsmotor angeordnet ist, verursacht sein kann, schließt die erfindungsgemäße
Ventilanordnung den Öltank prompt.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung kann diesbezüglich vorgesehen sein, daß der Umschaltdruck
mindestens 0,5 bar beträgt. Die Entlüftungsöffnung und somit der Öltank sind demzufolge
bei einem Druck von mehr als 0,5 bar geöffnet. Bei einem normal laufenden Verbrennungsmotor
herrscht innerhalb des Motorschmierkreislaufs in der Regel ein Druck von mindestens
0,5 bar.
[0020] Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgehen sein, daß das Ventil
eine dem Druck des Öls entgegenwirkende Feder aufweist. Durch diese Ausbildung kann
das Ventil auf den Druck des Öls innerhalb des Motorschmierkreislaufs unmittelbar
und in unaufwendigerweise reagieren.
[0021] In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Ventil der erfindungsgemäßen
Ventilanordnung zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung eines Öltanks
als Tellerventil ausgebildet ist. Mittels des Tellerventils kann die Entlüftungsöffnung
des Öltanks oder auch eine Entlüftungsleitung für den Öltank über einen großen Querschnitt
geöffnet und verschlossen werden. Aufgrund des hohen Kraftniveaus des Öls, das die
Feder des Ventils beaufschlagt, kann ein unbeabsichtigtes Schließen des Ventils vermieden
werden. Somit wird die Funktion des Ventils beispielsweise durch Massen- oder Trägheitskräfte,
die durch Beschleunigungsvorgänge hervorgerufen werden, nicht beeinflußt und/oder
beeinträchtigt. Die Funktion der Ventilanordnung ist ebenfalls gegenüber Vibrationen
unempfindlich. Die hohe Differenzkraft, die durch die Wechselwirkung zwischen der
Feder einerseits und dem Druck des Öls andererseits die Funktion der erfindungsgemäßen
Ventilanordnung beeinflußt, sorgt dafür, daß das Ventil und somit die Entlüftungsöffnung
und der Öltank dicht, insbesondere luftund/oder öldicht verschließbar ist.
[0022] Der erfindungsgemäße Öltank zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs mit Öl in
einem Verbrennungsmotor weist eine Entlüftungsöffnung auf, der in Abhängigkeit eines
Drucks des Öls in dem Motorschmierkreislauf über die Entlüftungsöffnung temporär verschließbar
ist. Dabei ist in dem Öltank ein Ventil angeordnet, das dazu ausgelegt ist, die Entlüftungsöffnung
und somit den Öltank in Abhängigkeit eines Drucks des Öls in dem Motorschmierkreislauf
temporär zu verschließen. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Ansaugen des Öls vermieden.
Eine Verbrennung von Öl und daraus resultierende schlechte Emissionen können vermieden.
Bei zuviel Öl und Aufladung hohen Drucks kann verbranntes Öl abgelagert werden, was
den Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors verschlechtert und schlimmstenfalls Beschädigungen
hervorruft.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung
eines Öltanks zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs mit Öl in einem Verbrennungsmotor
wird das temporäre Verschließen der Entlüftungsöffnung in Abhängigkeit eines Drucks
des Öls in den Motorschmierkreislaufs durchgeführt. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist mittels der erfindungsgemäßen Ventilanordnung bei dem erfindungsgemäßen Öltank
durchführbar.
[0024] Die Erfindung kann in sämtlichen Verbrennungsmotoren mit einem Motorschmierkreislauf
zur Anwendung kommen, bei denen die Möglichkeit des Verschließens oder Öffnens des
Öltanks bzw. Ölreservoirs in Betracht kommt. In einer weiteren möglichen Ausgestaltung
kann selbstverständlich vorgesehen sein, daß eine andere Einrichtung innerhalb eines
Verbrennungsmotors durch druckabhängiges Umschalten zwischen zwei möglichen Zuständen
beeinflußt wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn hierzu Betrieb und Stillstand
des Verbrennungsmotors als Bedingungen für eine Zustandsänderung maßgeblich sind.
[0025] Die Erfindung kann in Verbrennungsmotoren von Fahrzeugen aller Art zur Anwendung
kommen. Hierbei kann insbesondere der Einsatz bei weitgehend "einspurigen" Fahrzeugen
und/oder Fahrzeugen, die auch während eines regulären Betriebes ihre Lage wechseln,
interessant sein. Hiervon können Motorräder oder Schneemobile betroffen sein, sofern
diese bei Nicht-Betrieb zum Abstellen seitlich gekippt werden.
[0026] In bevorzugter Ausführungsform kommt die Erfindung bei Marinesportgeräten aller Art
und insbesondere bei Jet-Skis zum Einsatz. Nach einem möglichen Ausfall des Motors,
wenn also auch kein Vorwärtsantrieb mehr möglich ist, kippt ein sich auf dem Wasser
befindlicher Jet-Ski zur Seite. Da jedoch nach Beendigung des Betriebes des Verbrennungsmotors
die Ventilanordnung bzw. der Öltank luft- und/oder öldicht verschlossen ist, wird
ein schädliches Auslaufen des Öls in die Entlüftungsleitung vermieden.
[0027] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung.
[0028] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0029] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung schematisch
dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben.
- Figur 1
- zeigt in seitlicher schematischer Teilschnittansicht eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung in einem ersten Zustand.
- Figur 2
- zeigt in geschnittener Seitenansicht aus anderer Perspektive die Ausführungsform der
Figur 1 in einem zweiten Zustand.
[0030] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Öltank 2 mit erfindungsgemäßer Ventilanordnung.
Der in seinem oberen Bereich teilweise aufgeschnittene Öltank 2 weist in dem oberen
Bereich ein Ventil 4 auf. Das Ventil 4 weist einen durch einen O-Ring abgedichteten
Kolben 10, eine Schließfeder bzw. Feder 8 und einen Verschlußstempel 6 auf. Eine Entlüftungsöffnung
3 des Öltanks 2 mündet unmittelbar bei dem Verschlußstempel 6 des Ventils 4. Des weiteren
weist der Öltank 2 eine in der Darstellung der Figur 1 oben liegende Eintrittsöffnung
13 für das Öl und unten einen Rücklauf 15 des Öls zum Verbrennungsmotor auf.
[0031] Das Ventil 4 wird erfindungsgemäß an dem Druckölanschluß 12, an dem eine in der Figur
1 nicht gezeigte Druckleitung des Motorschmierkreislaufs befestigt ist, gesteuert.
Das in der Druckleitung im Motorschmierkreislauf unter einem Druck stehende Öl drückt
bei dem Druckölanschluß 12 auf den Kolben 10, welcher in Abhängigkeit einer Kraft
des Drucks des Öls die Feder 8 und in Folge dessen den Verschlußstempel 6 beaufschlagt
bzw. positioniert.
[0032] In der Darstellung der Figur 1 befindet sich die erfindungsgemäße Ventilanordndung
bzw. der Öltank 2 in einem geschlossenen Zustand. Dies kann erfindungsgemäß dann der
Fall sein, wenn der Verbrennungsmotor abgeschaltet ist. In diesem Fall liegt der Druck
des Öls innerhalb des Motorschmierkreislaufs unterhalb eines Umschaltdruckes, so daß
die an dem Druckanschluß 12 auf den Kolben 10 wirkende Kraft des Drucks des Öls innerhalb
des Motorschmierkreislaufs nicht dazu ausreicht, der Kraft der Feder 8 derart entgegenzuwirken,
daß dadurch der Verschlußstempel 6 nach unten gedrückt und die Entlüftungsöffnung
3 geöffnet wird.
[0033] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Ventilanordnung und den erfindungsgemäßen Öltank
2 in einer um 90° gedrehten Seitenansicht im Querschnitt. Neben den in Figur 1 beschriebenen
Komponenten sind in Figur 2 auch Entlüftungskanäle 5, der Innenraum 14 des Öltanks
2, ein eingeschweißtes Sieb 17 beim Rücklauf 15, ein Kühlwassereintritt 18, ein Kühlwassermantel
19 sowie ein Kühlwasseraustritt 20 dargestellt.
[0034] In der Figur 2 befinden sich die Ventilanordnung und somit der Öltank 2 in einem
geöffneten Zustand. Die Kraft des Drucks des Öls am Druckölanschluß 12 auf den Kolben
10 reicht dazu aus, die Kraft der Feder 8 zu überwinden und den Verschlußstempel 6
nach unten zu drücken. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der in dem Motorschmierkreislauf
herrschende Druck des Öls den Umschaltdruck der Ventilanordnung, der definiert einstellbar
ist, übersteigt. In diesem Zustand ist es möglich, daß Luft aus dem Tankinneren 14
über die Entlüftungskanäle 5, verdeutlicht durch die eingezeichneten Pfeile, entweichen
kann.
[0035] Wie beide Figuren 1 und 2 in Zusammenschau zeigen, wird die Ventilanordnung durch
den Druck des Öls im Motorschmierkreislauf betätigt. Im Fall eines Motorstillstands
(Druck des Öls ist kleiner als der Umschaltdruck) schließt das Ventil 4 betätigt durch
die Feder 8. Im Betrieb des Motors (Öldruck vorhanden, Druck des Öls ist größer als
der Umschaltdruck) öffnet das Ventil 4. Dabei erfolgt eine Öffnungs- bzw. Schließbewegung
durch Wechselwirkung zwischen einer Kraft der Feder 8 und einer Kraft des Drucks des
Öls, die bei dieser Ausgestaltung der Erfindung bei dem Drückölanschluß 12 den Kolben
10 beaufschlagt.
[0036] Ein Dichtsitz des insbesondere als Tellerventil ausgebildeten Ventils 4 ist als Kegelsitz
ausgeführt. Ein luftund/oder öldichter Verschluß des Öltanks 2 erfolgt durch den an
der Entlüftungsöffnung 3 angreifenden Verschlußstempel 6.
[0037] Im Unterschied zur bekannten Lösung mit einem elektromagnetisch betätigtem Ventil
ist bei der Erfindung keine externe elektrische Ansteuerung notwendig. Die hydraulische
Betätigung über den Druck des Öls ermöglicht ein relativ hohes Kraftniveau sowohl
für die Öffnungs- als auch die Schließbewegung. Dadurch ist diese mechanisch betätigte
Ausführung unempfindlich gegen Schwingungsanregung und schließt mit hoher Dichtkraft.
[0038] Zusätzlich ist die Ausführung der Erfindung gegen Undichtheiten am Betätigungskolben
des Verbrennungsmotors unkritisch, da eine eventuelle Ölleckage in den Öltank 2 abgeleitet
wird.
1. Ventilanordnung zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung (3) eines Öltanks
(2) zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs mit Öl in einem Verbrennungsmotor,
wobei das temporäre Verschließen in Abhängigkeit eines Drucks des Öls in dem Motorschmierkreislauf
erfolgt.
2. Ventilanordnung nach Anspruch 1, bei der das temporäre Verschließen über ein auf die
Entlüftungsöffnung (3) wirkendes Ventil (4) erfolgt.
3. Ventilanordnung nach Anspruch 2, bei der das Ventil (4) über einen Druckölanschluß
(12) mit einer Druckleitung des Motorschmierkreislaufs verbunden ist und das Öl das
Ventil (4) über den Druckölanschluß (12) in Abhängigkeit des Drucks beaufschlagt und
somit die Entlüftungsöffnung (3) öffnet und schließt.
4. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, bei der die Entlüftungsöffnung
(3) über das Ventil (4) oberhalb eines Umschaltdrucks des Öls geöffnet und unterhalb
des Umschaltdrucks geschlossen ist.
5. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, bei der die Entlüftungsöffnung
(3) über das Ventil (4) oberhalb eines Umschaltdrucks des Öls geschlossen und unterhalb
des Umschaltdrucks geöffnet ist.
6. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, bei der der Umschaltdruck definiert
einstellbar ist.
7. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 4 oder 6, bei der der Umschaltdruck mindestens
1,5 bar beträgt.
8. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei der die Entlüftungsöffnung (3)
über das Ventil (4) bei Betrieb des Verbrennungsmotors geöffnet und bei Stillstand
des Verbrennungsmotors geschlossen ist.
9. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, bei der das Ventil (4) eine dem
Druck des Öls entgegenwirkende Feder (8) aufweist.
10. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, bei der die Entlüftungsöffnung (3)
durch das Ventil (4) luftund öldicht verschließbar ist.
11. Ventilanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, bei der das Ventil (4) als Tellerventil
ausgebildet ist.
12. Öltank zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs eines Verbrennungsmotors mit Öl,
mit einer Entlüftungsöffnung (3), die in Abhängigkeit eines Drucks des Öls in dem
Motorschmierkreislauf temporär verschließbar ist.
13. Öltank nach Anspruch 12, mit einem Ventil (4), das dazu ausgelegt ist, die Entlüftungsöffnung
(3) in Abhängigkeit eines Drucks des Öls in dem Motorschmierkreislauf temporär zu
verschließen.
14. Öltank nach Anspruch 13, der über einen an dem Ventil (4) angeordneten Druckölanschluß
(12) mit einer Druckleitung des Motorschmierkreislaufs verbunden ist, wobei die Entlüftungsöffnung
(3) aufgrund des das Ventil (4) über den Druckölanschluß (12) beaufschlagenden Öls
in Abhängigkeit des Drucks des Öls temporär verschließbar ist.
15. Öltank nach einem der Ansprüche 12 bis 14, der oberhalb eines Umschaltdrucks des Öls
zum Entlüften geöffnet und unterhalb des Umschaltdrucks geschlossen ist.
16. Öltank nach einem der Ansprüche 12 bis 14, der oberhalb eines Umschaltdrucks des Öls
zum Entlüften geschlossen und unterhalb des Umschaltdrucks geöffnet ist.
17. Öltank nach einem der Ansprüche 12 bis 16, der bei Betrieb des Motors zum Entlüften
geöffnet und bei Stillstand des Motors geschlossen ist.
18. Verfahren zum temporären Verschließen einer Entlüftungsöffnung (3) eines Öltanks (2)
zur Versorgung eines Motorschmierkreislaufs mit Öl in einem Verbrennungsmotor, bei
dem das temporäre Verschließen der Entlüftungsöffnung (3) in Abhängigkeit eines Drucks
des Öls in dem Motorschmierkreislauf durchgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem das temporäre Verschließen durch ein auf die Entlüftungsöffnung
(3) wirkendes Ventil (4) durchgeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, bei dem das Ventil (4) über einen Druckölanschluß (12)
mit einer Druckleitung des Motorschmierkreislaufs verbunden ist und durch das Öl über
den Druckölanschluß (12) in Abhängigkeit des Drucks geöffnet und geschlossen wird.