[0001] Die Erfindung betrifft eine Mischeinrichtung für einen Öl- oder Gasbrenner nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein gattungsgemäßer Brenner ist beispielsweise aus der EP 0 683 883 B1 bekannt. Er
besteht aus einem Brennergehäuse, welches ein Stützrohr mit einer in diesem angeordneten
Vorkammer und ein sich daran anschließendes Flammrohr aufweist. Im Stützrohr ist in
der Vorkammer ein Düsenstock mit einer einen Brennstoffstrahl erzeugenden Düse angeordnet,
und in das Flammrohr breitet sich der Brennstoffstrahl aus. Zwischen der Vorkammer
und der Brennkammer befindet sich eine Blende mit einer zentralen Öffnung, durch welche
der Brennstoffstrahl hindurch tritt. Mit einem Gebläse wird der in die Brennkammer
eintretende Verbrennungsluftstrom erzeugt. Dieser umfasst einen brennstoffstrahlnahen
Teilstrom sowie einen rezirkulationsstabilisierenden Teilstrom. Der radial außen liegende
rezirkulationsstabilisierende Teilstrom besitzt die Form eines einem in Umfangsrichtung
unterbrochenen Ringstromes entsprechenden Strömungsbildes, so dass sich in der Brennkammer
eine von der blau brennenden Flamme zum nichtbrennenden Teil des Brennstoffstrahls
zurück verlaufende innere Rezirkulationsströmung ausbildet. Außerdem stabilisiert
der rezirkulationsstabilisierende Teilstrom der Brennluft die innere Rezirkulationsströmung.
Weiterhin offenbart die DE 199 48 876 A1 ein Verfahren zum Schaffen eines homogenen
Verbrennungsluftstromes durch Änderung der Struktur. Dabei wird der Luftstrom durch
das Laufrad eines Gebläses in den Spiralkanal des Gebläsegehäuses gepresst und daraus
in einer etwa rechtwinkligen Umlenkung in ein seitlich angeordnetes Brennergehäuse
geleitet. Aus diesem strömt die Verbrennungsluft durch Luftlöcher in einem Verteilerelement
in die Brennzone eines Gebläsebrenners ein. Es erfolgt eine n-stufige Verringerung
des Turbulenzgrades, wobei als 1. Stufe an der Umlenkung vom Spiralkanal zum Brennergehäuse
ein Linearberuhiger, vorzugsweise in Form eines Lamellengitters, und/oder als 2. Stufe
im Brennergehäuse ein Rohrberuhiger, vorzugsweise in Form eines stirnseitig zum Verteilerelement
offenen Zylindergitters, und/oder als 3. Stufe ein Kreisberuhiger in Form eines mit
kleinen Löchern versehenen Gitters vor dem Verteilerelement den Luftstrom homogenisiert.
Dabei gelangt die Verbrennungsluft über eine relativ lange Mantelfläche in das Zentrum
des zylindrischen Beruhigungselementes und von dort aus zur in axialer Anströmrichtung
zur Blende.
Möglicherweise kann sich diese Anordnung ungünstig auf die Verbrennungsqualität und
die Flammenstabilität auswirken, weil Verwirbelungen entstehen. Diese gelangen bis
an die Blende und/oder die einströmende Verbrennungsluft tritt ungleichmäßig durch
den Mantel des Beruhigungselementes hindurch.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakt aufgebaute Mischeinrichtung
für einen Öl- oder Gasbrenner zu schaffen sowie dessen Verbrennungsqualität und Robustheit
in unterschiedlichen Betriebszuständen zu optimieren.
[0003] Erfindungsgemäß wurde dies mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Mischeinrichtung für einen Öl- oder Gasbrenner ist dadurch gekennzeichnet, dass
stromaufwärts vor der Blende, zwischen der Blende und dem Düsenstock, eine Kammer
mit einem Vergleichmäßigungselement mit fein verteilten Durchtrittsöffnungen für den
Verbrennungsluftstrom gebildet wird. In diese tritt der Verbrennungsluftstrom aus
dem Gehäuse radial ein und gelangt somit gleichmäßig von allen Seiten zu den Strömungsöffnungen
in der Blende.
Das zylindrische Vergleichmäßigungselement liegt in axialer Richtung sowohl an der
Blende als auch an einer geschlossenen Begrenzungswand auf der Seite des Düsenstocks
an. Es ist mit einem radialen Abstand zur Wand des umgebenden zylindrischen Gehäuses
so angeordnet, dass ein Ringspalt entsteht. Vorzugsweise bildet ein Lochblech das
zylindrische Vergleichmäßigungselement. Die Begrenzungswand der Kammer auf der Seite
des Düsenstockes ist auf diesen aufgesetzt und die Haltevorrichtungen für die Blende,
welche an der Begrenzungswand oder direkt am Düsenstock angebracht sein können, sind
innerhalb des Vergleichmäßigungselementes angeordnet. Dabei entspricht die Tiefe des
zylindrischen Vergleichmäßigungselementes bzw. der Abstand zwischen Blende und Begrenzungswand
etwa dem halben Durchmesser der Blende. Auch kann die Blende direkt über das Vergleichmäßigungselement
an der Begrenzungswand befestigt sein. Zusätzliche Haltevorrichtungen können dann
entfallen.
[0004] In einer weiteren Ausführungsform wird die Begrenzungswand auf der Seite des Düsenstockes
bis an die Wand des Gehäuses verlängert und außen im Bereich des Ringspaltes mit Durchtrittsöffnungen
für den Verbrennungsluftstrom versehen, deren Gesamtquerschnitte vorzugsweise größer
als die Gesamtquerschnitte aller Durchtrittsöffnungen am Vergleichmäßigungselement
gewählt sind. Damit wird bereits eine erste Vergleichmäßigung in axialer Richtung
erreicht, bevor die Verbrennungsluft durch das eigentliche Vergleichmäßigungselement
hindurch tritt. Es entsteht in der Umlenkungszone eine weitere Kammer, die der Kammer
an der Blende vorgeschaltet ist.
[0005] Um die gleichmäßige Anströmung des Vergleichmäßigungselementes zu begünstigen, können
generell im Ausmündungsbereich des Verbrennungsluftkanals und/oder an der Innenseite
der Wand des Gehäuses Strömungsleitelemente, beispielsweise Rippen, angeordnet sein.
[0006] Bei einer weiteren Variante werden mehrere zylindrische Vergleichmäßigungselemente
mit unterschiedlichen Durchmessern, und mit jeweils unterschiedlichen oder gleichen
Querschnitten oder Anordnungen der einzelnen Durchtrittsöffnungen für den Verbrennungsluftstrom,
mit geringem Abstand übereinander angeordnet. Diese sind einander zugeordnet und sorgen
für eine mehrfache Vergleichmäßigung der radial in die Kammer an der Blende eintretenden
Verbrennungsluft. Für eine genaue Anpassung des Verbrennungsluftdurchsatzes bzw. der
Durchströmung einzelner Zonen der Blende können die Querschnitte der Durchtrittsöffnungen
für den Verbrennungsluftstrom auf dem Mantel eines Vergleichmäßigungselementes bei
Bedarf variieren. Dabei sind vorzugsweise in der Nähe der Blende kleinere Querschnitte
vorhanden.
[0007] Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine kompakt aufgebaute Mischeinrichtung
für einen Öl- oder Gasbrenner geschaffen sowie dessen Verbrennungsqualität und Robustheit
in unterschiedlichen Betriebszuständen optimiert. Besonders beim Einsatz von Gebläsen
mit einem Verbrennungsluftkanal, welcher etwa im rechten Winkel zur Achse der Mischeinrichtung
ausgerichtet ist und dessen Verbrennungsluftstrom nicht in axialer Richtung in das
Gehäuse stromaufwärts der Blende einströmt, wird eine gleichmäßige, möglichst wirbelarme
Anströmung der Blende gewährleistet. Dadurch können einerseits aufwendige Verteiler-
und Beruhigungsvorichtungen im Ausmündungsbereich des Verbrennungsluftkanals entfallen.
Andererseits vereinfacht sich der Gesamtaufbau einer Mischeinrichtung und der gesamte
Brenner bekommt sehr kompakte Abmessungen, weil die Anordnung des Gebläses bzw. des
Verbrennungsluftkanals nicht mehr direkt von der Einströmsituation an der Mischeinrichtung,
insbesondere stromaufwärts der Blende, abhängt.
[0008] Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar und zeigt in einer
einzigen Figur einen senkrechten Längsschnitt durch eine Mischeinrichtung eines Öl-
oder Gasbrenners.
[0009] Die Mischeinrichtung besteht aus einem Flammrohr 1, welches eine Brennkammer 2 umgibt,
in die sich ein Brennstoffstrahl aus einer Brennstoffdüse 3 ausbreitet. Diese ist
stromaufwärts zur Brennkammer 2, kurz hinter einer Blende 4 mit Strömungsöffnungen
5 für die Verbrennungsluft, auf einem sogenannten Düsenstock 6 angebracht.
Mit einem Gebläse wird der Verbrennungsluftstrom erzeugt. Er mündet über einen Verbrennungsluftkanal
7 etwa im rechten Winkel zur Achse der Mischeinrichtung in ein Gehäuse 8 stromaufwärts
der Blende 4.
Zwischen der Blende 4 und dem Düsenstock 6 befindet sich eine Kammer 9, umgeben von
einem Vergleichmäßigungselement 10 mit fein verteilten Durchtrittsöffnungen 11 für
den Verbrennungsluftstrom. In die Kammer 9 tritt der Verbrennungsluftstrom aus dem
Gehäuse 8 radial ein und gelangt von dort aus zu den Strömungsöffnungen 5 in der Blende
4. Das zylindrische Vergleichmäßigungselement 10 liegt in axialer Richtung sowohl
an der Blende 4 als auch an einer Begrenzungswand 12 auf der Seite des Düsenstocks
6 an und bildet außen zur Wand des zylindrischen Gehäuses 8 einen Ringspalt.
1. Mischeinrichtung für einen Öl- oder Gasbrenner, bestehend aus einem Düsenstock (6)
mit aufgesetzter Verteilereinrichtung und einer zentralen Brennstoffdüse (3), einem
in einen Brennraum ragenden Flammrohr (1) sowie einer Blende (4) mit Strömungsöffnungen
(5) für die Verbrennungsluft im Ausmündungsbereich eines Verbrennungsluftkanals (7),
welcher an ein Gebläse angeschlossen und etwa im rechten Winkel zur Achse der Mischeinrichtung
ausgerichtet ist und in einem Gehäuse (8) stromaufwärts der Blende (4) einmündet,
dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts vor der Blende (4), zwischen der Blende (4) und dem Düsenstock (6),
eine Kammer (9) mit einem Vergleichmäßigungselement (10) mit fein verteilten Durchtrittsöffnungen
(11) für den Verbrennungsluftstrom gebildet wird, in welche der Verbrennungsluftstrom
aus dem Gehäuse (8) radial eintritt.
2. Mischeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das zylindrische Vergleichmäßigungselement (10) in axialer Richtung sowohl an der
Blende (4) als auch an einer Begrenzungswand (12) auf der Seite des Düsenstocks (6)
anliegt und mit einem radialen Abstand zur Wand des zylindrischen Gehäuses (8) so
angeordnet ist, dass ein Ringspalt entsteht.
3. Mischeinrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das zylindrische Vergleichmäßigungselement (10) vorzugsweise ein Lochblech ist.
4. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswand (12) der Kammer (9) auf der Seite des Düsenstockes (6) auf diesen
aufgesetzt ist und dass Haltevorrichtungen für die Blende (4) innerhalb des Vergleichmäßigungselementes
(10) angeordnet sind.
5. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefe des zylindrischen Vergleichmäßigungselementes (10) bzw. der Abstand zwischen
Blende (4) und Begrenzungswand (12) etwa dem halben Durchmesser der Blende (4) entspricht.
6. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungswand (12) auf der Seite des Düsenstockes (6) bis an die Wand des Gehäuses
(8) verlängert ist und außen im Bereich des Ringspaltes mit Durchtrittsöffnungen für
den Verbrennungsluftstrom versehen ist, deren Gesamtquerschnitte vorzugsweise größer
als die Gesamtquerschnitte aller Durchtrittsöffnungen (11) am Vergleichmäßigungselement
(10) gewählt sind.
7. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass im Ausmündungsbereich des Verbrennungsluftkanals (7) und/oder an der Innenseite der
Wand des Gehäuses (8) Strömungsleitelemente angeordnet sind.
8. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere zylindrische Vergleichmäßigungselemente (10) mit unterschiedlichen Durchmessern,
und mit jeweils unterschiedlichen oder gleichen Querschnitten oder Anordnungen der
einzelnen Durchtrittsöffnungen (11) für den Verbrennungsluftstrom, mit geringem Abstand
übereinander angeordnet und einander zugeordnet sind.
9. Mischeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Querschnitte der Durchtrittsöffnungen (11) für den Verbrennungsluftstrom auf
dem Mantel eines Vergleichmäßigungselementes (10) variieren, wobei vorzugsweise in
der Nähe der Blende (4) kleinere Querschnitte vorhanden sind.