(19)
(11) EP 1 489 363 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.12.2004  Patentblatt  2004/52

(21) Anmeldenummer: 03291477.2

(22) Anmeldetag:  18.06.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F24C 15/10, F24C 7/08, H05B 3/74, H05B 3/68
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder:
  • FRIMA SA
    68271 Wittenheim Cedex (FR)
  • Rational AG
    86899 Landsberg/Lech (DE)

(72) Erfinder:
  • Gluck, Pascal
    68100 Mulhouse (FR)
  • Wiedemann, Peter
    de86836 Klosterlechfeld (DE)

(74) Vertreter: Weber-Bruls, Dorothée, Dr. 
Forrester & Boehmert, Pettenkoferstrasse 20-22
80336 München
80336 München (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86 (2) EPÜ.
 


(54) Verfahren zur Kalibrierung von Gargeräten sowie Gargerät


(57) Die Erfindung betrifft eine Gargerät mit einer Garfläche eines Gargutträgers, die auf einer Vielzahl von Heizzellen, insbesondere Heizplatten, bereitgestellt ist, wobei jede Heizzelle zumindest ein Heizelement aufweist, wobei die Heizzelle und/oder das Heizelement mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist bzw. sind, gekennzeichnet durch mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere mindestens ein Thermoelement, pro Heizzelle zur Führung eines Garverfahrens in Abhängigkeit von der Deckung der Heizzellen mit Gargut und/oder zur Eigenkalibrierung der Steuer- und/oder Regeleinheit des Gargeräts. Des weiteren betrifft die Erfindung Verfahren zur Eigenkalibrierung, insbesondere der Steuer- und/oder Regeleinheit, von Gargeräten, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, von Gargeräten, umfassend eine Vielzahl an Heizplatten, sowie ein Gargerät mit einer Garfläche eines Gargutträgers, umfassend eine Vielzahl an Heizplatten.

[0002] Gargeräte mit einer Vielzahl an Heizplatten sind bekannt. Insbesondere im Restaurant-, Großküchen- oder Kantinenbetrieb kommen Gargeräte mit großen Heizflächen zum Einsatz, die sich aus einer Vielzahl an individuellen Heizplatten zusammensetzen. Die Beheizung der gesamten Garfläche führt beispielsweise beim Grillen von Fleisch dazu, dass Saft, der aus dem Fleisch austritt, so stark erhitzt wird, dass er zum Teil verdampft, während andere, im wesentlichen feste Bestandteile des Fleisches an der Garfläche anbrennen bzw. sich in diese einbrennen. Ferner wird, da zumeist nicht die gesamte beheizte Garfläche mit Gargut belegt ist, ein Teil der aufgebrachten Energie während des Garprozesses nicht genutzt.

[0003] Aus der WO 85/05528 ist ein gattungsgemäßes Gargerät mit einer Grillfläche bekannt, welche durch die Anordnung einer Vielzahl von individuell über einen Mikroprozessor ansteuerbaren Heizelementen in eine Vielzahl von Segmenten unterteilt ist. Über eine Eingabeeinheit können Soll-Werte für Temperatur, Volumen, Garzeit und dergleichen in den Mikroprozessor eingegeben werden, in dem dann ein Vergleich mit entsprechenden, erfassten Ist-Werten stattfindet, um die einzelnen Heizelemente gezielt ansteuern zu können. Nachteilig bei diesem Gargerät ist jedoch, dass ein Benutzer Soll-Werte für eine Beschickung undifferenziert eingibt, so dass ein unerwünschtes bereichsweises Verdampfen von Flüssigkeit sowie ein bereichsweises Einbrennen von festen Substanzen und dergleichen noch stets unvermeidbar ist. Nachteilig ist weiterhin, dass bedingt durch die Vielzahl der Platten Fehler bei der Herstellung solcher Gargeräte häufig nicht vollständig zu vermeiden sind, wodurch eine exakte Zuordnung der Heizplatten zu geeigneten Temperatursensoren über die Steuer- und Regeleinheit häufig nicht zufriedenstellend gelingt. Hiermit geht dann regelmäßig eine unzureichende Kontrolle des Garvorgangs und als direkte Folge hiervon ein unbefriedigender Garerfolg einher.

[0004] Die DE 40 22 846 C2 offenbart eine Vorrichtung zur Leistungssteuerung und -begrenzung bei einer Heizfläche aus Glaskeramik mit wenigstens einer Heizzone enthaltend eine Heizeinrichtung. Diese Heizeinrichtung kann sich aus zwei oder mehreren unabhängig voneinander schalt- und steuerbaren Heizelementen, die einer Heizzone zugeordnet sind, zusammensetzen. Des weiteren sind in die Glaskeramikheizfläche Glaskeramiktemperaturmesswiderstände eingearbeitet, die jedem Heizelement einer Heizzone zugeordnet sind. Eine Steuer- und Regeleinrichtung steht in Wirkverbindung zu den Glaskeramiktemperaturmesswiderständen und steuert und begrenzt in Abhängigkeit von den registrierten Signalen die Leistungszufuhr zu den den Meßwiderständen zugeordneten Heizelementen. Die Vorrichtung gemäß DE 40 22 846 C2 ist im wesentlichen darauf ausgelegt, dass die über eine Kochzone einem Garbehälter zugeführte Leistung optimal an dessen Qualität und Größe angepaßt wird. Beispielsweise wird Töpfen mit guter Qualität aufgrund des guten Wärmeentzugs die volle Nennleistung zur Verfügung gestellt. Allerdings läßt sich die Anordnung gemäß der DE 40 22 846 C2 nicht ohne weiteres auf die Verwendung einer Vielzahl an Heizplatten übertragen.

[0005] Der DE 197 01 640 A1 ist ein Kochsystem zu entnehmen, bei dem vorzugsweise nur Teilbereiche der Unterseite des Kochplattenkörpers mit Heizwiderständen in Form von z.B. Plättchen versehen sind. Mit Hilfe von über den Kochbereich verteilten Temperaturbegrenzer-Sensoren sollen sich die Heizwiderstände in ihrem jeweiligen Bereich selektiv abschalten bzw. herunterregeln lassen. Die Temperaturbegrenzer-Sensoren liegen dabei in der Regel in Form einer Sensorschicht vor. Die DE 197 01 640 A1 stellt dabei im wesentlichen ab auf eine Kontaktwärme übertragende Elektrokochplatte, die aus einer nicht-oxydischen Keramik, insbesondere Siliciumnitrid, besteht. Ein sehr dünner Kochplattenkörper ist dabei derart gestaltet, dass über eine in ihrer Form ideal an ein Kochgefäß angepasste Oberfläche ein sehr geringer Spalt zwischen Kochplattenkörper und Kochgefäß geschaffen wird. Hinweise auf Gargeräte enthaltend eine Vielzahl an Heizplatten gehen aus der DE 197 01 640 A1 jedoch nicht hervor.

[0006] Die DE 196 46 959 C2 offenbart die Verwendung eines Thermoelements in einem Glaskeramikkochfeld, wobei dieser Sensor im Bereich des Brennerkörpers eines Gasbrenners angebracht und mit dem Brennerkörper direkt oder indirekt wärmeleitend verbunden ist. Das Thermoelement ist hierbei nur zur qualitativen Anzeige des jeweiligen Temperaturzustandes der Kochzone vorgesehen. Das Thermoelement ist in der Vorrichtung gemäß DE 196 46 959 C2 im übrigen auch nicht derart angebracht, dass es zu einer exakten Temperaturmessung herangezogen werden könnte.

[0007] Der vorliegenden Erfindung lag demgemäß die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät zur Verfügung zu stellen, das nicht mit den Nachteilen des Standes der Technik behaftet ist und insbesondere eine zuverlässige und energiesparende Nutzung von großflächigen Garflächen, enthaltend eine Vielzahl an Heizplatten, zulässt.

[0008] Der Erfindung lag des weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, mit dem auf einfache und unkomplizierte Weise gewährleistet werden kann, dass auch bei Gargeräten mit sehr großer Garfläche, umfassend eine Vielzahl an einzelnen Heizplatten, eine ordnungsgemäße Funktionsweise bei jeder erneuten Inbetriebnahme garantiert werden kann.

[0009] Demgemäß wurde ein Gargerät gefunden mit einer Garfläche eines Gargutträgers, die auf einer Vielzahl von Heizzellen, insbesondere Heizplatten, bereitgestellt ist, wobei jede Heizzelle zumindest ein Heizelement aufweist, wobei die Heizzelle und/oder das Heizelement mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist bzw. sind, das mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, pro Heizzelle zur Führung eines Garverfahrens in Abhängigkeit von der Deckung der Heizzellen mit Gargut und/oder zur Eigenkalibrierung der Steuer- und/oder Regeleinheit des Gargeräts aufweist.

[0010] Als Temperaturmessvorrichtungen sind z.B. Messwiderstände, IR-Sensoren und Bimetalle sowie insbesondere Thermoelemente geeignet.

[0011] Dabei kann das Gargerät in einer Ausführungsform über eine zumindest teilweise thermische Isolierung der einzelnen Heizzellen voneinander verfügen.

[0012] Ferner kann das Gargerät zumindest ein Heizelement, insbesondere einen meßbaren Heizwiderstand, pro Heizzelle, einen Gewichtssensor pro Heizzelle und /oder eine optische Detektionseinheit für jede Heizzelle aufweisen.

[0013] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung mit den Temperaturmessvorrichtungen, den Heizelementen, den Gewichtssensoren, der bzw. den optischen Detektionseinheit(en), zumindest einem Garprozessfühler, der zumindest teilweise in ein Gargut einsteckbar ist, einer Speichereinheit, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeinheit und/oder einer Ausgabeeinheit steht.

[0014] Geeignete Gargeräte zeichnen sich insbesondere auch dadurch aus, dass mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, insbesondere zentral, an oder in der Heizzelle angeordnet oder anordbar ist, insbesondere in einer Auslassung der Heizzelle.

[0015] Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass mindestens eine Heizzelle eine Vielzahl an Heizelementen, insbesondere angeordnet in Zeilen und Spalten, umfasst.

[0016] Gemäß einer besonders geeigneten Ausführungsform stellen die Heizelemente Heizwiderstände dar, die partiell oder vollständig über eine Reihen- und/oder Parallelschaltung miteinander verbindbar bzw. verbunden sind.

[0017] Hierbei hat sich als besonders zweckmäßig erwiesen, wenn mindestens eine, insbesondere jede, Heizzelle über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar, anwählbar und/oder steuerbar ist und/oder dass mindestens eine, insbesondere jede, Temperaturmessvorrichtung, über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und/oder anwählbar ist und/oder wobei mindestens ein, insbesondere jedes, Thermoelement einer bestimmten Heizzelle zuordbar ist.

[0018] Die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargerätes, insbesondere eines erfindungsgemäßen Gargeräts, wobei mindestens eine, insbesondere jede, Heizzelle über die Steuer- und Regeleinheit gezielt identifizierbar, anwählbar und/oder ansteuerbar ist und wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere mindestens ein Thermoelement, aufweist, das mit der Steuer- und/oder Regeleinheit in Wirkverbindung steht, umfassend die Schritte

a) des Auswählens einer ersten Heizzelle,

b) des Aufheizens der ersten Heizzelle, insbesondere nach einem individuellen ersten Aufheizschema,

c) des Registrierens derjenigen Temperaturmessvorrichtung(en), welche einen Temperaturanstieg detektiert bzw. detektieren, insbesondere korrespondierend mit dem ersten Aufheizschema,

d) der Zuordnung der ersten Heizzelle zu der/den ersten Temperaturmessvorrichtung(en) und gegebenenfalls Abspeichern dieser Zuordnung.



[0019] Dabei kann in einer weiteren Ausführungsform vorgesehen sein, dass die Schritte a) bis d) wiederholt werden, wobei anstelle einer bereits zugeordneten ersten Heizzelle eine noch nicht zugeordnete zweite Heizzelle ausgewählt wird.

[0020] Zweckmäßigerweise werden in einer bevorzugten Ausgestaltung sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle den Verfahrensschritten a) bis d) unterzogen.

[0021] Als besonders effizient und insbesondere zeitsparend hat sich erwiesen, wenn die einzelnen Heizzellen des Heizgerätes zeitlich versetzt und in gleichbleibenden und/oder voneinander unterschiedlichen Zeitintervallen aufgeheizt werden.

[0022] Die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargeräts, insbesondere eines erfindungsgemäßen Gargeräts, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen, insbesondere Heizplatten, eine Steuer- und Regeleinheit, und mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, pro Heizzelle, wobei jede Heizzelle über die Steuer- und Regeleinheit gezielt identifizierbar, anwälbar und/oder ansteuerbar ist, wobei sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig mit jeweils einem individuellen, unterscheidbaren Aufheizmuster aufgeheizt werden, wobei das Aufheizverhalten jeder Heizzelle über mindestens eine Temperaturmessvorrichtung erfasst und/oder gespeichert wird, wobei das für jede Heizzelle vorgegebene Aufheizmuster abgeglichen wird mit dem über die Temperaturmessvorrichtungen erfassten Aufheizverhalten und wobei Heizzellen und Temperaturmessvorrichtungen, die in dem zugrundeliegenden Aufheizmuster und dem tatsächlichen Aufheizverhalten korrespondieren, einander zugeordnet werden, und wobei diese Zuordnung gegebenenfalls gespeichert wird und/oder über die Steuer- und/oder Regeleinheit abrufbar ist.

[0023] Außerdem wird die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, von Gargeräten, insbesondere einem erfindungsgemäßen Gargerät, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen, insbesondere Heizplatten, und eine Steuer- und Regeleinheit, wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere mindestens ein Thermoelement, aufweist und wobei jede Temperaturmessvorrichtung über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und anwählbar ist, umfassend die Schritte

a) des Auswählens einer ersten Temperaturmessvorrichtung,

b) des sukzessiven Aufheizens der Heizzellen des Gargeräts, insbesondere nach einem ersten Aufheizschema,

c) des Registrierens eines Temperaturanstiegs über die erste Temperaturmessvorrichtung,

d) der Zuordnung der ersten Temperaturmessvorrichtung zu der Heizzelle, für die ein Temperaturanstieg, insbesondere korrespondierend zu dem ersten Aufheizschema, registriert wird und gegebenenfalls Abspeichern dieser Zuordnung.



[0024] Dabei kann vorgesehen sein, dass die Schritte a) bis d), insbesondere bis sämtliche Heizzellen mindestens einer Temperaturmessvorrichtung, insbesondere mindestens einem Thermoelement, zugeordnet sind, wiederholt werden, wobei anstelle einer bereits zugeordneten ersten Temperaturmessvorrichtung eine noch nicht zugeordnete zweite Temperaturmessvorrichtung ausgewählt wird und wobei die bereits zugeordnete(n) Heizzelle(n) nicht mehr aufgeheizt wird bzw. werden.

[0025] Schließlich wird die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargeräts, insbesondere eines erfindungsgemäßen Gargeräts, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen und eine Steuer- und Regeleinheit, wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere mindestens ein Thermoelement, aufweist und wobei jede Temperaturmessvorrichtung über eine Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und/oder anwählbar ist, wobei sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig nach einem individuellen, unterscheidbaren Aufheizmuster aufgeheizt werden, wobei das Aufheizverhalten der Heizzellen über die diesen zugeordneten Temperaturmessvorrichtungen registriert und/oder gespeichert wird, wobei das über die Temperaturmessvorrichtungen detektierte Aufheizverhalten mit den für jede Heizzelle hinterlegten Aufheizmustern abgeglichen wird, wobei Temperaturmessvorrichtungen und Heizzellen, deren Aufheizmuster und Aufheizverhalten korrespondieren, einander zugeordnet werden und wobei diese Zuordnung gegebenenfalls, abgespeichert wird, und/oder über die Steuer- und oder Regeleinheit abrufbar ist.

[0026] Der Erfindung lag die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass sich auch großflächige Gargeräte, umfassend eine Vielzahl an einzelnen Heizplatten, im Dauerbetrieb auf zuverlässige und energieeffiziente Weise betreiben lassen. Von besonderem Vorteil ist dabei auch, dass bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Gargeräte keine besondere Sorgfalt eingehalten werden muss, um sicherzustellen, dass einander zugeordnete Heizplatten und Thermoelemente auf korrekte Art und Weise in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung zusammengeführt werden.

[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, in der eine erfindungsgemäße Ausführungsform beispielhaft anhand zweier Abbildungen erläutert wird. Dabei zeigen
Figur 1
eine perspektivische Ansicht einer Garfläche eines erfindungsgemäßen Gargeräts; und
Figur 2
eine perspektivische Ansicht einer Heizzelle.


[0028] Wie der Figur zu entnehmen ist, umfasst das Gargerät 1 einen Gargutträger 10 mit einer Garfläche 100, de ihrerseits in einzelne Heizzellen 101 bis 114 unterteilt ist. Die Unterteilung der Garfläche 100 wird dadurch erreicht, dass jede Heizzelle 101 bis 114 mindestens ein Heizelement 2 umfasst und über dieses mittels thermischen Kontakts erwärmbar ist. Die Heizzellen 101 bis 114 können neben einem Thermoelement beispielsweise auch über einen Gewichtssensor 3 und eine optische Detektionseinheit 4 verfügen sowie mit einem Garprozessfühler ausgestattet sein.

[0029] Figur 2 zeigt die perspektivische Ansicht einer Heizzelle, z.B. der Heizzelle 101. Die Heizzelle 101 setzt sich zusammen aus einer Vielzahl an Heizelementen 201 bis 220, die in Reihen und Spalten nebeneinander angeordnet und als miteinander verbundene einzelne Heizwiderstände ausgebildet sind. Die Heizzelle 101 ist über Befestigungsmittel, z.B. Schrauben, 250 bis 253 an dem Gargutträger 10 befestigt.

[0030] Die Heizzellen 101 bis 114 bzw. die Heizelemente 2 aller Heizzellen 101 bis 114 ist bzw. sind mit einer nicht dargestellten Steuer- und/oder Regeleinheit verbunden. Diese Steuer- und/oder Regeleinheit ist wiederum mit einer Speichereinheit (nicht dargestellt), einer Eingabeeinheit (nicht dargestellt) einer Ausgabeeinheit (nicht dargestellt) verbunden.

[0031] In zentraler Lage der Heizzellen befindet sich jeweils eine Auslassung 50, z.B. in Form eines kreisförmigen Durchtritts durch die jeweilige Heizzelle, in die ein Thermoelement 20 hineinragt, um die Temperatur, der in etwa auf gleicher Höhe befindlichen Heizelemente 201 bis 220 der jeweiligen Heizzelle aufzunehmen.

[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend kurz beschrieben:

[0033] Die Heizzellen 101 bis 114 bzw. die Heizelemente 201 bis 220 der jeweiligen Heizzellen 101 bis 114 sind über Leitungen jeweils mit einer Steuer- und/oder Regeleinheit verbunden. Des weiteren stehen die Thermoelemente 20 mit der Steuer- und/oder Regeleinheit unmittelbar oder mittelbar in Verbindung. Bei Inbetriebnahme des Gargeräts wird nun zunächst sichergestellt, welche Heizzelle über welches Thermoelement detektiert wird und ob sämtliche Heizzellen und Thermoelemente ordnungsgemäß funktionieren. Hierfür wird gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens davon ausgegangen, dass jede Heizzelle 101 bis 114 über die Steuer- und/oder Regeleinheit individuell und gezielt ansteuerbar, jedoch von vornherein nicht eine klare Zuordnung von Heizzellen und Thermoelementen gegeben ist. Indem man, beispielsweise programmgesteuert, jede Heizzelle einzeln und sukzessive ansteuert und erhitzt, kann ohne weiteres festgestellt werden, über welches Thermoelement die Erwärmung registriert wird. Auf diese Weise lässt sich eine klare Zuordnung von Heizzelle zu Thermoelement bei Inbetriebnahme des Gargeräts herstellen. Regelmäßig reicht es für eine eindeutige Zuordnung bereits aus, wenn alle bis auf eine Heizzelle angesteuert werden, sofern pro Heizzelle ein Thermoelement vorgesehen ist. Auch bei Gargeräten mit einer sehr großen Zahl an separaten Heizzellen ist es somit auf unkomplizierte Weise möglich, eine eindeutige Zuordnung zwischen zueinander gehörenden Heizplatten und Thermoelementen zu erhalten. Die Zuverlässigkeit der Zuordnung kann beispielsweise dadurch noch erhöht werden, dass man für jede Heizzelle ein charakteristisches Aufheizprogramm über die Eingabeeinheit einstellt und darauf achtet, dass über das zugeordnete Thermoelement ein korrespondierendes Aufheizmuster festgestellt wird. Bei Verwendung von charakteristischen Aufheizprogrammen für jede Heizzelle ist es darüber hinaus möglich, darauf zu verzichten, jede Heizzelle sukzessive aufzuheizen. Vielmehr können sämtliche Heizzellen dann gleichzeitig bzw. nahezu gleichzeitig aufgeheizt werden, wodurch der Kalibrierungsvorgang bei Inbetriebnahme nochmals stark verkürzt werden kann.

[0034] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Bezugszeichenliste



[0035] 
1
Gargerät
2
Heizelement
3
Gewichtssensor
4
optische Detektionseinheit
5
Garprozessorfühler
10
Gargutträger
20
Thermoelement
50
Auslassung
100
Garfläche
101 bis 114
Heizzellen
201 bis 220
Heizelemente einer Heizzelle
250 bis 253
Befestigungsmittel



Ansprüche

1. Gargerät (1) mit einer Garfläche (100) eines Gargutträgers (10), die auf einer Vielzahl von Heizzellen (101 bis 114), insbesondere Heizplatten, bereitgestellt ist, wobei jede Heizzelle (101 bis 114) zumindest ein Heizelement (2) aufweist, wobei die Heizzelle und/oder das Heizelement mit einer Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden ist bzw. sind, gekennzeichnet durch
mindestens eine Temperaturmessvorrichtung (50), insbesondere ein Thermoelement, pro Heizzelle (101 bis 114) zur Führung eines Garverfahrens in Abhängigkeit von der Deckung der Heizzellen (101 bis 114) mit Gargut und zur Eigenkalibrierung der Steuer- und/oder Regeleinheit des Gargeräts.
 
2. Gargerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine zumindest teilweise thermische Isolierung der einzelnen Heizzellen (101 bis 114) voneinander.
 
3. Gargerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
zumindest ein Heizelement, insbesondere einen meßbaren Heizwiderstand (2), pro Heizzelle (101 bis 114), einen Gewichtssensor (3) pro Heizzelle (101 bis 114) und /oder eine optische Detektionseinheit (4) für jede Heizzelle (101 bis 114).
 
4. Gargerät nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuer- und/oder Regeleinrichtung in Wirkverbindung mit den Temperaturmessvorrichtungen (50), den Heizelementen (2), den Gewichtssensoren (3), der bzw. den optischen Detektionseinheit(en) (4), zumindest einem Garprozessfühler (5), der zumindest teilweise in ein Gargut einsteckbar ist, einer Speichereinheit, einer Eingabeeinheit, einer Anzeigeinheit und/oder einer Ausgabeeinheit steht.
 
5. Gargerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine Temperaturmessvorrichtung (50), insbesondere zentral, an oder in der Heizzelle (101 bis 114) angeordnet oder anordbar ist, insbesondere in einer Auslassung der Heizzelle (101 bis 114).
 
6. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Heizzelle (101 bis 114) eine Vielzahl an Heizelementen (2), insbesondere angeordnet in Zeilen und Spalten, umfasst.
 
7. Gargerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizelemente Heizwiderstände darstellen, die partiell oder vollständig über eine Reihen- und/oder Parallelschaltung miteinander verbindbar bzw. verbunden sind.
 
8. Gargerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine, insbesondere jede, Heizzelle (101 bis 114) über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar, anwählbar und/oder steuerbar ist und/oder dass mindestens eine, insbesondere jede Temperaturmessvorrichtung, über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und/oder anwählbar ist und/oder wobei mindestens ein, insbesondere jedes, Thermoelement einer bestimmten Heizzelle zuordbar ist.
 
9. Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargerätes, insbesondere gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, wobei mindestens eine, insbesondere jede, Heizzelle über die Steuer- und Regeleinheit gezielt identifizierbar, anwählbar und/oder ansteuerbar ist und wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, aufweist, das mit der Steuer- und/oder Regeleinheit in Wirkverbindung steht, umfassend die Schritte

a) des Auswählens einer ersten Heizzelle,

b) des Aufheizens der ersten Heizzelle, insbesondere nach einem individuellen ersten Aufheizschema,

c) des Registrierens derjenigen Temperaturmessvorrichtung(en), welche einen Temperaturanstieg detektiert bzw. detektieren, insbesondere korrespondierend mit dem ersten Aufheizschema,

d) der Zuordnung der ersten Heizzelle zu der/den ersten Temperaturmessvorrichtungen(en) und gegebenenfalls Abspeichern dieser Zuordnung.


 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schritte a) bis d) wiederholt werden, wobei anstelle einer bereits zugeordneten ersten Heizzelle eine noch nicht zugeordnete zweite Heizzelle ausgewählt wird.
 
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass
sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle den Verfahrensschritten a) bis d) unterzogen werden.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Heizzellen des Heizgerätes zeitlich versetzt und in gleichbleibenden und/oder voneinander unterschiedlichen Zeitintervallen aufgeheizt werden.
 
13. Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargeräts, insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen, insbesondere Heizplatten, eine Steuer- und Regeleinheit, und mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, pro Heizzelle, wobei jede Heizzelle über die Steuer- und Regeleinheit gezielt identifizierbar, anwälbar und/oder ansteuerbar ist, wobei sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig mit jeweils einem individuellen, unterscheidbaren Aufheizmuster aufgeheizt werden, wobei das Aufheizverhalten jeder Heizzelle über mindestens eine Temperaturmessvorrichtung erfasst und/oder gespeichert wird, wobei das für jede Heizzelle vorgegebene Aufheizmuster abgeglichen wird mit dem über die Temperaturmessvorrichtungen erfassten Aufheizverhalten und wobei Heizzellen und Temperaturmessvorrichtungen, die in dem zugrundeliegenden Aufheizmuster und dem tatsächlichen Aufheizverhalten korrespondieren, einander zugeordnet werden, und wobei diese Zuordnung gegebenenfalls gespeichert wird und/oder über die Steuer- und/oder Regeleinheit abrufbar ist.
 
14. Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, von Gargeräten, insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen, insbesondere Heizplatten, und eine Steuer- und Regeleinheit, wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, aufweist und wobei jede Temperaturmessvorrichtung über die Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und anwählbar ist, umfassend die Schritte

a) des Auswählens einer ersten Temperaturmessvorrichtung,

b) des sukzessiven Aufheizens der Heizzellen des Gargeräts, insbesondere nach einem ersten Aufheizschema,

c) des Registrierens eines Temperaturanstiegs über die erste Temperaturmessvorrichtung,

d) der Zuordnung der ersten Temperaturmessvorrichtung zu der Heizzelle, für die ein Temperaturanstieg, insbesondere korrespondierend zu dem ersten Aufheizschema, registriert wird und gegebenenfalls Abspeichern dieser Zuordnung.


 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schritte a) bis d), insbesondere bis sämtliche Heizzellen mindestens einer Temperaturmessvorrichtung zugeordnet sind, wiederholt werden, wobei anstelle einer bereits zugeordneten ersten Temperaturmessvorrichtung eine noch nicht zugeordnete zweite Temperaturmessvorrichtung ausgewählt wird und wobei die bereits zugeordnete(n) Heizzelle(n) nicht mehr aufgeheizt wird bzw. werden.
 
16. Verfahren zur Kalibrierung, insbesondere der Steuer- und Regeleinheit, eines Gargeräts, insbesondere gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, umfassend eine Vielzahl an Heizzellen und eine Steuer- und Regeleinheit, wobei jede Heizzelle mindestens eine Temperaturmessvorrichtung, insbesondere ein Thermoelement, aufweist und wobei jede Temperaturmessvorrichtung über eine Steuer- und Regeleinheit identifizierbar und/oder anwählbar ist, wobei sämtliche Heizzellen oder alle bis auf eine Heizzelle gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig nach einem individuellen, unterscheidbaren Aufheizmuster aufgeheizt werden, wobei das Aufheizverhalten der Heizzellen über die diesen zugeordneten Temperaturmessvorrichtungen registriert und/oder gespeichert wird, wobei das über die Temperaturmessvorrichtungen detektierte Aufheizverhalten mit den für jede Heizzelle hinterlegten Aufheizmustern abgeglichen wird, wobei Temperaturmessvorrichtungen und Heizzellen, deren Aufheizmuster und Aufheizverhalten korrespondieren, einander zugeordnet werden und wobei diese Zuordnung gegebenenfalls abgespeichert wird, und/oder über die Steuer- und/oder Regeleinheit abrufbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht