[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung zur Anordnung im Bereich einer Öffnung
eines Behälters und zum dosierten Auslassen eines Mediums aus dem Behälter.
[0002] Viele flüssige und cremeartige kosmetische Produkte, aber auch solche aus den Bereichen
Lebensmittel, Medizin, Haushalt, Chemie und Technik, werden in elastischen Flaschen
aus Kunststoff angeboten (oder in ähnlichen Behältnissen wie Kunststofftuben, Kanistern
oder dergleichen). Diese sind meist mit einem Verschluss, vorzugsweise aus Kunststoff,
versehen. Zur Entnahme wird der Behälter geneigt, und spezieil bei etwas dickflüssigeren
Produkten drückt man den Behälter zusammen, um Produkt auszutragen. Ein Beispiel ist
Haarshampoo, welches durch Druck auf den Behälter aus einer relativ kleinen Öffnung
herausgedrückt wird und der Behälter mit einem sogenannten Klappdeckel versehen ist.
Wenn genügend Shampoo ausgebracht wurde, verringert man den Druck, und der Behälter
nimmt seine ursprüngliche Gestalt wieder ein. Das fehlende ausgetragene Volumen wird
durch Einsaugen von Luft ausgeglichen. Dabei werden auch Reste des Produktes, die
sich im Bereich der Entnahmeöffnung befinden, mit in die Flasche zurückgezogen. Bei
dem Beispiel Haarshampoo ist dieser Produktrest meist mit Spritzwasser kontaminiert,
da die Anwendung am Waschbecken oder unter der Dusche erfolgt. Es ist aber auch möglich,
daß die Shampooreste um die Ausgießöffnung herum mit der Hand abgestreift wurden und
dann Schweiß, Hautreste oder andere Substanzen auf der Haut mit eingesaugt werden.
[0003] Im medizinischen Bereich gibt es Nasensprays, die in elastischen Flaschen verkauft
werden. Bei dieser Anwendung ist es möglich, daß virenhaltiges Nasensekret mit in
die Flasche gelangt. Bei der Anwendung von Pflegelotionen oder Sonnenmilch oder -öl
ist ebenfalls möglich, daß außer Luft noch weitere Substanzen (Sand, Meerwasser, Waschsubstanzen)
in den Behälter zurückgesaugt werden, nachdem das Produkt auf die Haut appliziert
wurde.
[0004] Eine besondere Anwendung ist die Verwendung von Massageköpfen, um ein Duschprodukt
aufzutragen und die Haut zu massieren. Dabei besteht verstärkt die Möglichkeit, daß
beim Massieren Substanzen von der Haut gelöst werden und in die Öffnung des Massagekopfes
eingesaugt werden. Im Lebensmittelbereich tritt das Problem der Verunreinigung des
Behälterinhaltes beispielsweise beim Auftragen von Mayonnaise auf Salate oder Wurstbrote
oder Senf auf Bratwurst auf. Die zurückgesaugten Substanzen können oft Bakterien,
Viren oder Pilzkeime enthalten. Dadurch ist es möglich, daß sich insbesondere Bakterien
und Pilzkeime im Füllgut vermehren und es dadurch unappetitlich, ungenießbar oder
im Extremfall sogar toxisch machen.
[0005] Die am häufigsten bei bisherigen Produkten umgesetzte, weil meist auch kostengünstigste
Lösung für die vorstehende Problematik ist die Verwendung von konservierenden und
stabilisierenden Substanzen (Benzoesäure, Formaldehydbildner, Nitrate, Nitrite, Antioxidantien,
Ascorbinsäure...etc.).
[0006] Weitere Bestrebungen gehen in den Bereich der Entwicklung technischer beziehungsweise
bauartbedingter Vermeidung der Kontamination von Behälterinhalten.
[0007] Die Verwendung von Verschlüssen mit retativ kleinen Öffnungen und günstiger Geometrie
in Kombination mit diesen Substanzen sorgt meist dafür, das Problem im erträglichen
Rahmen zu halten. Günstige Geometrie bedeutet, daß der Verschluss so gestaltet wird,
daß ein Kontakt mit der Haut oder anderen kontaminierten Flächen erschwert wird.
[0008] Ebenfalls ist es möglich, den Behälter so zu gestalten, daß keine Luft nachgezogen
wird, diese Ausführungen werden als Airless-Systeme bezeichnet. Airless-Systeme verfügen
meist über eine Pumpe und einen Behälter mit variablem Volumen, beispielsweise Schleppkolben
oder Innenbeutel (Ausbringung durch Druckluft). Diese Systeme sind auch für Mehrkammersysteme
geeignet. Der erhöhte Aufwand erzeugt meist sehr viel höhere Kosten als eine elastische
Kunststoffflasche. Außerdem ist die Restentleerung dieser Systeme meist sehr schlecht.
[0009] Systeme mit Pumpen fördem mit einem Steigrohr die Substanz aus der Flasche. Der Ausgleich
des Volumens erfolgt durch Luft, die über einen separaten Kanal in die Flasche gelangt.
Meist ist der Kanal so angebracht, daß er nur bei betätigter Pumpe geöffnet ist. Dies
bedeutet, daß dieser Kanal im Ruhezustand der Pumpe (meist durch den Pumpenkolben
selbst) verschlossen ist und daß dadurch eine weitere Sicherung gegen Kontamination
mit Fremdsubstanzen gegeben ist.
[0010] Pumpsysteme sind etwas günstiger als Airless-Systeme, aber immer noch teurer als
einfache Flaschen mit Verschluss. Auch der Aufwand zur Abfüllung ist höher.
[0011] Eine weitere Entwicklung für Abgabesysteme von Behältern betrifft den Einbau von
Ventilsystemen zur kontrollierten Abgabe von fließfähigen oder ähnlichen Stoffen.
Bei den auf dem Markt befindlichen Membranventil-Behältem ist die Öffnung des Gefäßes
durch ein elastisches Ventil verschlossen. Durch Druck auf die Flasche erhöht sich
der Druck im Behälter und das Ventil öffnet sich. Lässt der Druck nach, schließt das
Ventil wieder selbstständig. Allerdings ist auch hier eine Rückbelüftung nötig, die
auch bei entsprechendem Unterdruck in der Flasche über dieses Ventil geschieht, wobei
für eine solche Ventilkonstruktion auch Produktreste und eventuell Verschmutzungen
zurückgesaugt werden. Bei diesem System ist gewährleistet, daß der Behälter bei Nichtverwendung
geschlossen ist und weder Produkt austritt noch fremde Substanzen eindringen. Außerdem
sind diese Ventile meist so gestaltet, daß der Strom der ausgebrachten Substanz abreißt,
wenn ein entsprechender Ausbringdruck unterschritten wird, weil dann das Ventil schlagartig
zurückschnappt und die Öffnung verschließt. Dieses Verhalten sorgt dafür, daß die
Ausgabeöffnung nur gering verschmutzt wird und somit auch das Zurücksaugen geringer
ist.
[0012] Die WO 00/06460 beschreibt eine Ventilvorrichtung für einen Behälter, welche im Bereich
der Öffnung zum dosierten Auslassen eines Mediums angebracht ist. Die WO 00107899
und die WO 00/07900 zeigen Ventilsysteme, welche mit Diaphragmen arbeiten. In der
WO 00/48921 ist ein Ventil mit Zweiwegefunktion gezeigt, bei welchem der Auslass einer
Flüssigkeit und der Einlass von Luft durch gleichzeitiges Öffnen beider Wege gewährleistet
ist.
[0013] Die US 3,319,836 beschreibt eine verschüttsicheren Flaschenverschluss, in dessen
Auslassventil ein Rückbelüftungsventil integriert ist. Auslassweg und Belüftungsweg
sind jedoch nicht voneinander getrennt, so dass das auszugebende Fluid bei der Rückbelüftung
teilweise wieder in den Behälter zurück gesaugt wird.
[0014] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ventilvorrichtung für einen Behälter anzubieten,
welche eine Abgabe des Behälterinhaltes gewährleistet, eine Rückbelüftung ermöglicht
und ein Rückfließen des einmal abgegebenen Produktes in den Behälter verhindert. Die
Nachteile des Standes der Technik sollen dabei vermieden werden.
[0015] Überraschend wurde nun gefunden, daß es sich für die Lösung der Aufgabe hervorragend
bewährt, wenn zwei Ventile, welche gegenläufig durchlässig sind, ineinander integriert
werden.
[0016] Entsprechend betrifft der Hauptanspruch eine Ventilvorrichtung zur Anordnung im Bereich
einer Öffnung eines Behälters und zum dosierten Auslassen eines Mediums aus dem Behälter,
mit einem ersten Ventil (Auslassventil), welches die Behälteröffnung für das Medium
abdichtet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren
kleiner als ein erster vorgegebener Grenzwert ist, und welches die Behälteröffnung
für das Medium öffnet, wenn die Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und dem
Behälteräüßeren größer als der erste vorgegebene Grenzwert ist, sowie mit einem zweiten
Ventil (Belüftungsventil), welches die Behälteröffnung für eine Rückbelüftung öffnet,
solange eine Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren kleiner
als ein zweiter vorgegebener Grenzwert ist, und welches die Behälteröffnung für eine
Rückbelüftung abdichtet, wenn die Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und
dem Behälteräüßeren größer als der zweite vorgegebene Grenzwert ist, wobei eines der
Ventile in das andere der Ventile integriert ist.
[0017] Zur Vermeidung von Missverständnissen wird die Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren
und dem Behälteräußeren definiert als Behälterinnendruck abzüglich Behälteraußendruck
in den korrekten mathematischen, also mit Vorzeichen behafteten Größen. Die Angabe
in den mathematischen, mit Vorzeichen behafteten Größen gilt ebenfalls für die Angabe
des ersten und des zweiten vorgegebenen Grenzwertes.
[0018] Dabei wird für den zweiten vorgegebene Grenzwert im wesentlichen ein negativer Wert
gewählt.
[0019] Das erste Ventil ist also vorteilhaft geschlossen, solange eine Druckdifferenz im
Behälterinneren, gegebenenfalls in Form eines geringen Überdrucks, gegenüber dem Behälteräußeren
kleiner als ein erster vorgegebener Grenzwert ist, und geöffnet, wenn der Überdruck
größer als der erste vorgegebene Grenzwert ist. Entsprechend ist das zweite Ventil
bei einem Unterdruck-im Behälterinneren gegenüber dem Behälteräußeren geöffnet und
günstigenfalls geschlossen, wenn dieser Unterdruck nicht vorhanden ist. Zur Erzielung
eines Unterdrucks im Behälterinneren ist der zweite vorgegebene Grenzwert daher kleiner
Null.
[0020] In einer ersten hervorragenden Aüsführungsform der erfinderischen Ventilvorrichtung
wobei das zweite Ventil (Belüftungsventil) in das erste Ventil (Auslassventil) integriert
ist.
[0021] Bei einer Verbesserung der erfinderischen Ventilvorrichtung handelt es sich bei dem
Auslassventil um ein Kolbenventil, unabhängig hiervon, besonders günstig aber in Kombination
dazu hat es sich bewährt, wenn es sich bei dem Belüftungsventil um ein Tellerventil
handelt.
[0022] In einer zweiten hervorragenden Ausführungsform der erfinderischen Ventilvorrichtung
ist das erste Ventil (Auslassveritil) in das zweite Ventil (Belüftungsventil) integriert.
[0023] Hierbei ist vorteilhaft das Belüftungsventil ein Kolbenventil und/oder das Auslassventil
ein Tellerventil.
[0024] Für das Auslassen des Mediums und für die Rückbelüftung sind zwei separate Wege vorgesehen.
[0025] Die Erfindung soll anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert werden, ohne sich durch
die Wahl der abgebildeten Ausfühngsformen unnötig beschränken zu wollen. Die Darstellungen
beziehen sich auf die erste Aüsführungsform und ihre Erweiterungen. Die einzelnen
Figuren stellen dabei dar:
- Figur 1
- Behälter für fließfähige Stoffe mit Klappdeckelverschluss mit der erfindungsgemäßen
Ventilvorrichtung
- Figur 2
- Austrittsweg des Produktes bei dem Behälter aus Figur 1
- Figur 3
- Luftweg bei der Rückbelüftung bei dem Behälter aus Figur 1
[0026] Figur 1 zeigt einen Behälter, bestehend aus einem Behälterkörper 3, einem Behältereinsatz
17 mit der erfindungsgemäßen Ventilvorrichtung sowie einem Aufsatz 2, und mit einer
Behälteröffnung, wobei die Behälteröffnung zusätzlich durch einen Deckel 1 verschlossen
werden kann. Die Ventilvorrichtung aus einem Kolbenventil aus einem Kolben 5, welche
dafür ausgelegt ist, sich in dem durch einen Zylinder 16 gebildeten Kolbenkanal 51
auf- und abzubewegen, und einem in den Kolben 5 integrierten Tellerventil 6. Eine
Feder 11, in der dargestellten Ausführungsform eine Spiralfeder, bewirkt, daß der
Kolben auf einem Anschlag 7 aufliegt, wenn auf den Behälterkörper 3 kein äußerer Druck
ausgeübt wird, wenn also die Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren
kleiner als ein erster vorgegebener Grenzwert ist. In diesem Zustand ist das Kolbenventil
für den Austritt eines Mediums aus dem Kolbeninnem geschlossen, die sich in dem die
Wand des Kolbenkanals 51 bildenden Zylinder 16 befindliche Austhttsöffnung 10 ist
geschlossen. Diese Austnttsöffnung 10 stellt dabei einen Teil, der Behälteröffnung
dar.
[0027] Wird ein zweiter vorgegebener Grenzwert zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren
unterschritten, welche identisch mit dem ersten Grenzwert, bevorzugt aber kleiner,
insbesondere negativ sein kann, so ist das Tellerventil 6 geöffnet Insbesondere ist
dies der Fall, wenn der Druck im Behälterinneren niedriger ist als der Druck des Behälteräußeren.
[0028] Wird der Druck des Behälterinneren, beispielsweise durch Quetschen des Behälterkörpers
3, erhöht, so wird der Kolben 5 in dem Zylinder 16 gegen die Feder 11 bewegt, bis
seitlich in der Wand des Zylinders 16 die Austrittsöffnung 10 frei wird (vergleiche
hierzu auch die Figur 2). Durch diese Austrittsöffnung 10. kann dann das Produkt in
den Auslasskanal 4 eintreten. Statt einer einzigen Austrittsöffnung 10 können zur
Erhöhung der Abgabemenge auch mehrere Austrittsöffnungen in der Wand des Zylinders
16 vorgesehen sein.
[0029] Der Deckel 1 ist bevorzugt ausgebildet als Klappdeckel. Dieser ist über ein Scharnier
12 an einem Aufsatz 2 des Behälterkörpers 3 beweglich befestigt. Der Auslasskanal
4 kann durch das Anheben des Deckels 1 geöffnet werden, dadurch wird ein Dichtdom
9 aus dem Auslasskanal 4 herausgezogen.
[0030] Sinkt die Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren unter
der erste Grenzwert, so bewegt sich der Kolben 5, unterstützt durch die Rückstellkraft
der Feder 11, zurück und verschließt die Öffnung wieder (vergleiche Figur 3).
[0031] Sinkt die Druckdifferenz zwischen dem Behältennneren und dem Behälteräußeren weiter
unter den zweiten Grenzwert, insbesondere derart, daß in der Flasche ein Unterdruck
entsteht, so läuft der Kolben gegen den Anschlag 7, und es tritt das Tellerventil
6 im Boden des Kolbens 5 in Funktion, welches Luft in die Flasche gelangen lässt Das
System ist so gestaltet, daß normalerweise kein Produkt in den Belüftungskanal 51,
der durch den Zylinder 16 gebildet wird, gelangen kann. Die die Ventilvorrichtung
bildenden Ventile (Kolben 5 und Tellerventil 6) sind jeweils nur einer Richtung durchlässig,
und zwar nur unter den angegebenen Druckverhältnissen.
[0032] Wenn durch konstruktive Gestaltung der Belüftungsweg hinsichtlich Verschmutzungen
optimiert wird, ist eine Kontamination nur sehr schwer möglich. Der Weg der einströmenden
Luft bei der Rückbelüftung verläuft in diesem Beispiel unter den Abstützungen 13 hinweg
und durch die Verrastungsteile 14 und 15 für den Aufsatz 2 hindurch, die durch kleine
nicht skizzierte Unterbrechungen, luftdurchlässig sind. Der Aufsatz 2 ist in diesem
Beispiel durch ein System von Verrastungsteilen (Rasthaken 14 und Schnapphaken 15)
auf dem Behälterkörper 3 befestigt. Hier bietet der Stand der Technik weitere vorteilhafte
Möglichkeiten (Gewinde, Einrastbänder, Crimpen etc).
[0033] Der den Auslasskanal 4 beinhaltende Behältereinsatz 17 wird über Abstützungen 13
vom Behälterkörper 3 gehalten und durch eine Dichtlippe 8 zu diesem hin abgedichtet.
Für die Gestaltung dieser Abdichtung kommen verschiedene Ausführungen in Frage (Tonne.
Konus, Lammellen, Zylinder). Das Einlegen eines Dichtringes oder einer Scheibe ist
vorteilhaft.
[0034] Figur 2 zeigt den Auslassprozess durch die erfinderische Ventilvorrichtung bei Erhöhung
des Drucks im Behälterinneren. Der Kolben 5 ist nach oben verschoben und drückt die
Feder 11 zusammen. Das Tellerventil ist geschlossen. Der durch den starken Pfeil dargestellte
Auslassweg durch die Austrittsöffnung 10 ist durchgängig.
[0035] In Figur 3 ist der Weg der einströmenden Luft bei dem Rückbelüftungsprozess durcheinen
starken Pfeil skizziert. Die Luft passiert Durchlässe im Bereich der Verrastungsteile
14 und 15, dann Durchlässe im Bereich der Abstützungen 13 und dringt durch das geöffnete
Tellerventil 6 in den Behälterinnenraum ein.
[0036] Das Tellerventil 6 kann dabei vorteilhaft derart ausgelegt sein, daß es nach erfolgtem
Druckausgleich zwischen den Behälterinneren und dem Behälteräußeren wieder schließt.
Ein zusätzliches Eindringen von Verunreinigungen wird dann vermieden.
[0037] Diese Art von Verschluss erlaubt beispielsweise, einen Applikator zu integrieren
und sicher auszuschließen, das Substanzen von der Applikationsfläche zurück in den
Behälter gelangen.
[0038] Im Falle der zweiten Ausführungsform und ihrer. Erweiterungen lässt sind ein umgekehrt
geschaltetes Kolbenventil (die Öffnung 10 dient nun als Belüftungsöffnung) als Belüftungsventil
einsetzen, welchem ein Tellerventil (Durchgängigkeit kann von innen nach außen geschaltet
werden) integriert ist.
[0039] Aber auch andere Ausführungsformen der im Hauptanspruch dargestellten Erfindung lassen
sich realisieren.
[0040] Die erfinderische Ventilvorrichtung oder eine seiner Ausführungsformen sind derart
konstruiert, daß ein Zurückfließen einmal abgegebenen Produktes von der Applikatorfläche
in den Behälter nicht möglich ist. Sie sind damit geeignet für Behälter für fließfähige
Stoffe aller Art, bieten aber zusätzlich große Vorteile für Behälter, welche zur Abgabe
leicht verderblicher Stoffe vorgesehen sind oder welche hohen hygienischen Ansprüchen
genügen müssen.
[0041] Einige Beispiele für derartige Anwendungsbereiche, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit
zu erheben, sind:
- Zahnbürsten mit integrierter Spendeöffnung
- Reinigungsbürsfen mit integriertem Vorratsbehälter
- Schleif- und Polierapplikatoren im entsprechendem Hilfsmittelbehälter
- Duschgelapplikatoren, insbesondere auch mit Massagekopf,
- Mascarabürsten,
- Aufträger von Schuhcreme oder sonstigen reinigenden und pflegenden/konservierenden
Substanzen, insbesondere solche mit einer Bürste oder einem Schwamm auf dem Behälter
zur Reinigung von Kleidung,
- Deoroller,
- Aufträger von Nagellack oder Korrekturflüssigkeit,
- Aufträger von Klebstoffen,
- Aufträger von Farben, Schutzlacken, Rostentfemer, Anlauger etc.
[0042] Weiterhin ist die Ventilvorrichtung hervorragend für die herkömmlichen Behälterverschlüsse
und -applikatoren geeignet. Hierzu zählen beispielsweise Behältnisse für Wasch- und
Pflegesubstanzen (Shampoo, Duschgel, Sonnenmilch, Pflegelotion usw.). Durch die nahezu
ausgeschlossene Kontamination des Füllgutes lässt sich der Anteil der konservierenden
und stabilisierenden Substanzen stark, verringern.
[0043] Eine weitere Anwendung für die erfinderische Ventilvorrichtung ergibt sich im Lebensmittelbereich,
beispielsweise für Konfitüre, Honig, Ketchup und Mayonnaise, Senf, Soßen und derartige
Nahrungsmittel.
[0044] Durch die Integration des Rückbelüftungsventils in das Abgabeventilsystem ist es
möglich, im üblicherweise zur Herstellung derartiger Gegenstände angewendeten Spritzgußverfahren
eine hohe Genauigkeit und Präzision zu gewährleisten. Die Qualität des Produktes steigt.
Die Ventilvorrichtung kann günstigerweise ebenfalls einteilig hergestellt werden,
hierdurch kann die Zahl der Produktionsschritte verringert, der Herstenungspreis erniedrigt
und die Passgenauigkeit und die Funktionalität verbessert werden.
[0045] Als Variation des Prinzips kann das Ventil zu Belüftung anstatt im Kolben auch in
den Flaschenkörper integriert sein.
[0046] Außerdem kann auch zur Belüftung ein Kolbenventil verwendet werden und der Auslass
mit einem Tellerventil gestaltet werden.
1. Ventilvorrichtung zur Anordnung im Bereich einer Öffnung eines Behälters und zum dosierten
Auslassen eines Mediums aus dem Behälter, mit einem ersten Ventil (5), welches die
Behälteröffnung für das Medium abdichtet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem
Behälterinneren und dem Behälteräußeren kleiner als ein erster vorgegebene Grenzwert
ist, und welches die Behälteröffnung für das Medium öffnet, wenn die Druckdifferenz
zwischen dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren größer als der erste vorgegebene
Grenzwert ist, sowie mit einem zweiten Ventil (6), welches die Behälteröffnung für
eine Rückbelüftung öffnet, solange eine Druckdifferenz zwischen dem Behälterinneren
und dem Behälteräußeren kleiner als ein zweiter vorgegebener Grenzwert ist, und welches
die Behälteröffnung für eine Rückbelüftung abdichtet, wenn die Druckdifferenz zwischen
dem Behälterinneren und dem Behälteräußeren größer als der zweite vorgegebene Grenzwert
ist, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Ventile in das andere der Ventile integriert ist und für das Auslassen
des Mediums und für die Rückbelüftung zwei separate Wege vorgesehen sind, wobei der
Lufteintrittsbereich des zweiten Ventils außerhalb des Produktauslassbereiches angeordnet
ist.
2. Ventilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ventil (6) in das erste Ventil (5) integriert ist.
3. Ventilvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Ventil (5) um ein Kolbenventil handelt.
4. Ventilvorrichtung nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zweiten Ventil (6) um ein Tellerventil handelt.
5. Ventilvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ventil in das zweite Ventil integriert ist.
6. Ventilvorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem zweiten Ventil um ein Kolbenventil handelt.
7. Ventilvorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem ersten Ventil um ein Tellerventil handelt.
1. Valve device for arrangement in the area of an opening of a container and for metered
discharge of a medium from the container, with a first valve (5) which seals the container
opening for the medium as long as a pressure difference between the interior of the
container and the exterior of the container is smaller than a first predetermined
limit value and which opens the container opening for the medium when the pressure
difference between the interior of the container and the exterior of the container
is greater than the first predetermined limit value, and with a second valve (6) which
opens the container opening for readmission of air as long as a pressure difference
between the interior of the container and the exterior of the container is smaller
than a second predetermined limit value and which seals the container opening for
readmission of air when the pressure difference between the interior of the container
and the exterior of the container is greater than the second predetermined limit value,
characterized in that one of the valves is integrated in the other of the valves and two separate paths
are provided for discharge of the medium and for readmission of air, the air inlet
area of the second valve being arranged outside the product outlet area.
2. Valve device according to Claim 1, characterized in that the second valve (6) is integrated in the first valve (5).
3. Valve device according to at least one of the preceding claims, characterized in that the first valve (5) is a plunger valve.
4. Valve device according to at least one of the preceding claims, characterized in that the second valve (6) is a disc valve.
5. Valve device according to Claim 1, characterized in that the first valve is integrated in the second valve.
6. Valve device according to at least one of Claims 1 or 5, characterized in that the second valve is a plunger valve.
7. Valve device according to at least one of Claims 1, 5 or 6, characterized in that the first valve is a disc valve.
1. Dispositif de valve destiné à être disposé dans la région d'une ouverture d'un récipient
et à permettre la distribution dosée d'un fluide hors du récipient, comprenant une
première valve (5), qui scelle l'ouverture du récipient vis-à-vis du fluide, tant
qu'une différence de pression entre l'intérieur du récipient et l'extérieur du récipient
est inférieure à une première valeur limite prédéfinie, et qui ouvre l'ouverture du
récipient pour le fluide lorsque la différence de pression entre l'intérieur du récipient
et l'extérieur du récipient est supérieure à la première valeur limite prédéfinie,
et comprenant aussi une deuxième valve (6) qui ouvre l'ouverture du récipient pour
une rétroventilation tant qu'une différence de pression entre l'intérieur du récipient
et l'extérieur du récipient est inférieure à une deuxième valeur limite prédéfinie,
et qui scelle l'ouverture du récipient pour une rétroventilation lorsque la différence
de pression entre l'intérieur du récipient et l'extérieur du récipient est supérieure
à la deuxième valeur limite prédéfinie, caractérisé en ce que l'une des valves est intégrée dans l'autre valve et en ce que deux voies séparées sont prévues pour la distribution du fluide et pour la rétroventilation,
la région d'entrée d'air de la deuxième valve étant disposée en dehors de la région
de distribution de produit.
2. Dispositif de valve selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième valve (6) est intégrée dans la première valve (5).
3. Dispositif de valve selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la première valve (5) est une valve à piston.
4. Dispositif de valve selon au moins l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la deuxième valve (6) est une valve à disque.
5. Dispositif de valve selon la revendication 1, caractérisé en ce que la première valve est intégrée dans la deuxième valve.
6. Dispositif de valve selon au moins l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la deuxième valve est une valve à piston.
7. Dispositif de valve selon au moins l'une quelconque des revendications 1, 5 ou 6,
caractérisé en ce que la première valve est une valve à disque.