[0001] Die Erfindung betrifft eine Kartusche, insbesondere eine Zweikomponentenkartusche,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Zweikomponentenkartuschen, die insbesondere zur gebrauchsfertigen Bereitstellung
von Zweikomponentenklebstoffen Verwendung finden, müssen sowohl in koaxialer Ausführung,
als auch in der Ausführung mit nebeneinanderliegenden Kartuschen mit einem Verschluß
versehen werden, der beide Komponenten jeweils für sich allein dicht abschließt und
so ein Auslaufen oder Ausreagieren der beiden Komponenten bei der Lagerung oder beim
Transport verhindert. Zum Auspressen der Komponenten muß der Verschluß entfernt werden
und ein statischer Mischer aufgesetzt werden, um das Material beim Auspressen zum
Reagieren zu bringen.
[0003] Es sind Verschlüsse mit einer Schraubkappe oder mit einer Schraubkappe und zusätzlichem
Stopfen bekannt. Kartuschen mit solchen Verschlüssen sind auch nach Gebrauch wieder
gut und dicht verschließbar, sind aber in der Herstellung relativ teuer, da ein bis
zwei zusätzliche Spritzgußsteile benötigt werden und eine zusätzliche Vormontage erforderlich
ist.
[0004] Es sind auch Verschlüsse bekannt, und zwar speziell bei Doppelspritzen, die in einem
Stück an die Kartusche gespritzt werden, und durch Abbrechen geöffnet werden. Diese
Verschlüsse haben den Nachteil, daß der abzubrechende Teil vorsteht und so auch beim
Transport oder beim Abfüllen der Kartusche abbrechen kann. Die Kartusche muß zudem
bei nicht vollständiger Entleerung nach Gebrauch mit einem zusätzlichen anderen Verschluß
wieder geschlossen werden.
[0005] Aus der WO 02/094681 A1 ist eine Kartusche bekannt, bei der ein Verschluß einstückig
am Kartuschenkörper angespritzt ist. Die Kartuschenöffnung kann durch Abbrechen des
Verschlusses vom Kartuschenkörper geöffnet werden und lässt sich anschließend auch
wieder verschließen. Zum Öffnen des Verschlusses sind jedoch zusätzliche Hilfsmittel,
wie z. B. ein Schraubenzieher erforderlich.
[0006] In Anbetracht dieses Standes der Technik ist es die Aufgabe der Erfindung, einen
Verschluß für Zweikomponentenkartuschen zu schaffen, der im Spritzgußverfahren ohne
zusätzliches Spritzgußteil und Montageaufwand direkt zusammen mit der Kartusche hergestellt
werden kann und dabei sowohl eine einfache Handhabung beim Öffnen erlaubt, als auch
eine hohe Sicherheit gegen ungewolltes Öffnen bietet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kartusche mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die erfindungsgemäße Kartusche weist demnach mindestens einen Kartuschenhals mit
einer Austrittsöffnung auf, welche durch einen Verschluss verschlossen ist, der einstückig
mit dem Kartuschenhals verbunden ist. Der Verschluss umfasst mindestens einen einstückig
mit dem Kartuschenhals verbundenen Deckel und mindestens ein einstückig mit dem Deckel
verbundenes Abreißelement. Die Austrittsöffnung der Kartusche kann durch Ausübung
einer Zugkraft auf das Abreißelement auf einfache Weise ohne zusätzliche Hilfsmittel
manuell geöffnet werden. Bei dem Abreißelement handelt es sich bevorzugt um einen
Abreißring oder um eine Abreißlasche, die über eine flexible Verbindung an dem Deckel
befestigt ist. Um ein unbeabsichtigtes Abreißen des Verschlusses vom Kartuschenhals
zu verhindern, ist der Deckel so ausgebildet und angeordnet, dass er nicht wesentlich
über das obere Ende des Kartuschenhals hinausragt. Die flexible Ausbildung der Verbindung
zwischen dem Abreißelement und dem Deckel trägt ebenfalls dazu bei, dass es nicht
zu einem unbeabsichtigten Öffnen der Kartusche kommt, beispielsweise durch Abreißen
des Verschlusses beim Transport oder beim Abfüllen der Kartusche.
[0009] Der Verschluss einschl. des Abreißelements wird bei der Herstellung der Kartusche
direkt an den Kartuschenkörper, insbesondere am Kartuschenhals angespritzt. Der Kartuschenhals
kann hierbei einen kleineren Durchmesser als der übrige Kartuschenkörper aufweisen,
er kann jedoch auch in derselben Größe und Form wie der übrige Kartuschenkörper ausgebildet
sein.
[0010] Bei der Kartusche handelt es sich bevorzugt um eine Zweikomponentenkartusche mit
zwei Austrittsöffnungen. Der Verschluss ist hierbei so ausgebildet, dass beide Austrittsöffnungen
der Kartusche durch einen einzigen Deckel dicht verschlossen sind. Alternativ können
auch zwei Deckel, d. h. ein Deckel für jede Austrittsöffnung, vorgesehen sein.
[0011] In einem Ausführungsbeispiel der Kartusche handelt es sich bei dem Abreißelement
um einen Abreißring, der bevorzugt in Längsrichtung der Kartusche nicht wesentlich
über das Kartuschenende einschl. des Deckels hinausragt, um ein versehentliches Abreißen
des Verschlusses vom Kartuschenkörper zu verhindern.
[0012] Das Öffnen der Kartusche kann durch einfaches Ziehen an dem Abreißelement mit der
Hand erfolgen, ohne daß hierzu zusätzliche Hilfsmittel benötigt würden. Bei Aufbringung
einer bestimmten Kraft reißt die Verbindung zwischen dem Deckel und dem Hals der Kartusche
entlang mindestens einer Sollbruchstelle ab und gibt die Austrittsöfffnungen frei.
Der Verschluß ist bei dem Ausführungsbeispiel einer Zweikomponentenkartusche vorteilhaft
so konzipiert, daß beide Kartuschenöffnungen gleichzeitig mit einem einzigen Abreißring
geöffnet werden können. Wenn der Abreißring um die Austrittsöffnungen am Hals der
Kartusche herum angeordnet ist, kann er zweckmäßigerweise an einer zweiten Stelle
an den die Austrittsöffnungen verschließenden Deckel angebunden werden, so daß eine
stabile Befestigung an der Kartusche gewährleistet ist und der Abreißring nicht versehentlich
irgendwo hängen bleiben kann.
[0013] Um die universelle Verwendbarkeit einer Kartusche sowohl für niederviskose, als auch
für hochviskose Komponenten zu erreichen, ist es möglich, zusätzlich zu der mittels
des Abreißelements abreißbaren Sollbruchstelle eine weitere Sollbruchstelle zum Abschneiden
mit einem Schneidwerkzeug vorzusehen. Die abreißbare Sollbruchstelle ist zum Öffnen
bei Füllung mit niederviskosen Komponenten bestimmt und gibt Austrittsöffungen mit
kleinerem Querschnitt frei, während die abschneidbare Sollbruchstelle die Freigabe
von Austrittsöffnungen mit größerem Querschnitt, wie sie für hochviskose Komponenten
benötigt werden, erlaubt.
[0014] Das erfindungsgemäße Konzept ist gleichermaßen auf Kartuschen mit einer einzigen
Kammer wie auch auf Zwei- oder Mehrkomponentenkartuschen mit zwei oder mehr Kammern
anwendbar, wobei bei Zwei- oder Mehrkomponentenkartuschen die Austrittsöffnungen der
einzelnen Kammern koaxial oder auch nebeneinander liegend angeordnet sein können.
[0015] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.
In diesen zeigt
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine Koaxialkartusche mit koaxialem Auslaß und erfindungsgemäßem
Abreißringverschluß,
- Fig. 2a
- eine Detailansicht des Auslasses mit Abreißringverschluß der Kartusche von Fig. 1,
- Fig. 2b
- die Draufsicht auf den Auslaß mit Abreißringverschluß von Fig. 2A,
- Fig. 3a
- eine Außenansicht des oberen Bereiches der Kartusche von Fig. 1,
- Fig. 3b
- eine weitere, gegenüber Fig. 3a um 90° gedrehte Außenansicht des oberen Bereiches
der Kartusche von Fig. 1,
- Fig. 3c
- die Draufsicht auf den Kartuschenbereich von Fig. 3b,
- Fig. 4a
- einen Schnitt durch eine Side-by-side-Kartusche mit Side-by-side-Auslass und erfindungsgemäßem
Abreißringverschluß
- Fig. 4b
- die Draufsicht auf die Kartusche von Fig. 4a
- Fig. 5
- eine Detailansicht des Auslasses mit Abreißringverschluß der Kartusche von Fig. 4a,
- Fig. 6a
- eine Variante der Kartusche von Fig. 4 mit kleiner Austrittsöffnung für niederviskose
Komponenten, mit der Möglichkeit zum zusätzlichen Abschneiden des Auslasses bei hochviskosen
Komponenten,
- Fig. 6b
- die Draufsicht auf die Kartusche von Fig. 6a,
- Fig. 7
- eine Detailansicht des Auslasses mit Abreißringverschluß der Kartusche von Fig. 6a,
- Fig. 8a
- einen Schnitt durch eine Koaxialkartusche mit koaxialem Auslaß und erfindungsgemäßem,
wiederverschließbarem Abreißringverschluß im ungeöffneten Zustand,
- Fig. 8b
- die Draufsicht auf die Kartusche von Fig. 8a,
- Fig. 8c
- eine Teilansicht des Schnittes von Fig. 8a während des Öffnens des Verschlusses,
- Fig. 9a
- einen Schnitt durch die Kartusche von Fig. 8a in wieder verschlossenem Zustand,
- Fig. 9b
- die Draufsicht auf die Kartusche von Fig. 9a,
- Fig. 10a
- einen Schnitt durch eine Side-by-side-Kartusche mit Side-by-side-Auslaß und erfindungsgemäßem,
wiederverschließbarem Abreißringverschluß im ungeöffneten Zustand,
- Fig. 10b
- die Kartusche von Fig. 10a in wieder verschlossenem Zustand,
- Fig. 11a
- eine Außenansicht des oberen Bereichs eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Kartusche,
- Fig. 11b
- eine weitere, gegenüber Fig. 11a um 90° gedrehte Außenansicht des oberen Bereichs
der erfindungsgemäßen Kartusche nach Fig. 11a,
- Fig. 11c
- eine Außenansicht des oberen Bereichs eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Kartusche,
- Fig. 11d
- eine weitere, gegenüber Fig. 11c um 90° gedrehte Ansicht des oberen Bereichs der erfindungsgemäßen
Kartusche nach Fig. 11c.
[0016] Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 1 bis 3 dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Koaxialkartusche 1, bei der zwei Kartuschengehäuse 2 und 3 verschiedenen
Durchmessers koaxial zueinander angeordnet sind, wobei das Gehäuse mit dem geringeren
Durchmesser 3 sich innerhalb des Gehäuses mit dem größeren Durchmesser 2 befindet.
Gleiches gilt für die Hälse 4 und 5 der beiden Gehäuse 2 und 3, so daß diese insgesamt
einen äußeren Austrittskanal 6 mit kreisringförmigem Querschnitt und einen inneren
Austrittskanal 7 mit kreisförmigen Querschnitt definieren. Im Endbereich des äußeren
Austrittskanals 6 befinden sich mehrere entlang des Umfangs des äußeren Halses 4 verteilte
Vorsprünge 8, an denen sich eine Schulter 9 des inneren Halses 5 abstützt, wodurch
die Position der beiden Gehäuse 2 und 3 in axialer Richtung festgelegt ist. Der äußere
Hals 4 weist ein Gewinde 10 zum Aufschrauben eines nicht dargestellten statischen
Mischers auf. Diese Konstruktion einer Koaxialkartusche 1 ist als solche Stand der
Technik.
[0017] Die Austrittskanäle 6 und 7 werden an ihren Enden, d.h. im Bereich ihrer jeweiligen
Austrittsöffnungen 11 und 12 durch einen erfindungsgemäßen Verschluß 13 abgeschlossen,
der nachfolgend anhand einer in den Figuren 2a und 2b im Querschnitt bzw. in der Draufsicht
gezeigten Detailansicht erläutert wird. Der Verschluß 13 umfaßt als Hauptteile einen
Deckel 14 und einen Abreißring 15, der mit dem Deckel 14 über einen Steg 16 verbunden
ist. Der Deckel 14 ist am inneren Rand der äußeren Austrittsöffnung 11 über einen
ringförmigen, hinsichtlich der Funktion des Verschlusses 13 als Sollbruchstelle 17
wirkenden Bereich einstückig mit dem äußeren Hals 4 verbunden, d.h. er wird gemeinsam
mit dem seinerseits einstückig in diesen Hals 4 übergehenden äußeren Gehäuse 2 im
Spritzgußverfahren hergestellt. Hierdurch ist zunächst eine hermetische Abdichtung
beider Austrittskanäle 6 und 7 gegenüber der Umgebung gewährleistet.
[0018] Um eine vorzeitige Reaktion der beiden Komponenten in der Kartusche 1 zu vermeiden,
ist darüber hinaus auch eine gegenseitige Abdichtung der Austrittskanäle 6 und 7 notwendig.
Zu diesem Zweck ist die Unterseite des Deckels 14 so geformt, daß sie eine kreisringförmige
Vertiefung 18 ausbildet, welche im Ausgangszustand mit dem oberen Rand des inneren
Halses 5 in kraftschlüssigem Eingriff steht und hierdurch die äußere Austrittsöffnung
11 und die innere Austrittsöffnung 12 dicht voneinander abschließt, um so einen Kontakt
der in den beiden Austrittskanälen 6 und 7 vorhandenen Substanzen zu verhindern.
[0019] Wie in den Figuren 2a und 2b zu erkennen ist, umgibt der Abreißring 15 den äußeren
Hals 4 der Kartusche 1 etwa auf der Höhe der Austrittsöffnungen 11 und 12. Die Mittelachse
der Kartusche 1 entspricht zugleich der Mittelachse des Ringes 15. An derjenigen Stelle
19, an welcher der Verbindungssteg 16 in den Abreißring 15 übergeht, ist dieser gegenüber
seinem restlichen Umfangsbereich etwas erhöht, reicht jedoch in Längsrichtung der
Kartusche 1 nicht über die Oberseite des Deckels 14 hinaus. Der übrige Umfangsbereich
des Abreißringes 15 liegt mit seiner Oberkante auf der Höhe des oberen Randes des
äußeren Halses 4. Es leuchtet ein, daß durch diese Formgebung und Anordnung des Abreißringes
15 eine Verlängerung der Gesamtlänge der Kartusche 1 vermieden und die Gefahr des
versehentlichen Hängenbleibens des Abreißringes 15 an irgendwelchen Gegenständen bei
der Handhabung der Kartusche 1 wirksam verringert wird.
[0020] Auf der dem Steg 16 gegenüberliegenden Seite ist der Abreißring 15 durch einen weiteren
Steg 20 mit dem äußeren Hals 4 der Kartusche 1 verbunden. Dabei verjüngt sich der
Steg 20 zum Hals 4 hin, so daß sich seinem Übergang zum Hals 4 eine Sollbruchstelle
21 ergibt. Der Steg 20 dient der Stabilisierung des Abreißringes 15 in einer senkrecht
zur Mittelachse der Kartusche 1 liegenden Ebene. Der Abreißring 15 kann sich somit
auch nicht unbeabsichtigt verbiegen und im verbogenen Zustand über den Deckel 14 hinaus
nach oben ragen.
[0021] In den Figuren 3a bis 3c ist der obere Bereich der Kartusche 1 in zwei gegeneinander
um 90° gedrehten Seitenansichten sowie in einer Draufsicht gezeigt. Erkennbare Einzelheiten
sind mit den gleichen Bezugszahlen wie in den Figuren 1, 2a und 2b gekennzeichnet.
Sehr gut ersichtlich ist aus den Figuren 3a und 3b die platzsparende Größe des Verschlusses
13 im Verhältnis zu den Abmessungen des äußeren Halses 4 der Kartusche 1.
[0022] Die Funktion des Abreißringes 15 besteht darin, daß zum Öffnen des Deckels 14 zunächst
von Hand die dünne Sollbruchstelle 21 zwischen dem Abreißring und dem äußeren Hals
4 abgerissen wird. Dies ist mit nur geringem Kraftaufwand möglich. Anschließend kann
der Abreißring 15 um eine im Bereich des breiteren Steges 16 ungefähr tangential zum
Abreißring 15 verlaufende Schwenkachse nach oben gebogen dabei mit einem oder mehreren
Fingern einer Hand fest ergriffen werden, um sodann eine größere, nach oben gerichtete
Zugkraft auf ihn auszuüben. Dabei kann der Durchmesser des Abreißringes 15 so gewählt
sein, daß ein Hindurchgreifen mit einem Finger möglich ist, so daß sich die Ausübung
der Kraft besonders einfach gestaltet und kein Abrutschen möglich ist.
[0023] Die auf den Abreißring wirkende Zugkraft wird über den Steg 16 auf den Deckel 14
übertragen und führt zu einem Abreißen desselben von dem äußeren Hals 4 der Kartusche
1 entlang der Sollbruchstelle 17. Dabei beginnt dieses Abreißen benachbart zum Übergang
des Steges 16 in den Deckel 14 und setzt sich entlang zweier Halbkreise bis zum gegenüberliegenden,
ursprünglich dem Steg 20 benachbarten Bereich der Sollbruchstelle 17 fort, wo es mit
der völligen Abtrennung des Deckels 14 vom Hals 4 endet. Gleichzeitig wird der kraftschlüssige
Eingriff des Deckels 14 mit dem oberen Ende des inneren Halses 5 aufgehoben, so daß
beide Austrittsöffnungen 11 und 12 freigelegt werden. Schließlich kann ein statischer
Mischer mittels des Gewindes 10 auf den Hals 4 aufgeschraubt werden.
[0024] Eine andere Ausführungsform der Erfindung, die sich auf eine Zweikomponentenkartusche
mit nebeneinanderliegenden Austrittskanälen für die beiden Komponenten bezieht, wird
nachfolgend anhand der Figuren 4 und 5 erläutert, wobei Fig. 4a eine Querschnittsansicht
des oberen Bereiches einer solchen Kartusche 101, Fig. 4b eine Draufsicht auf dieselbe
und Fig. 5 eine Detailansicht des Halses 104 der Kartusche 101 im Querschnitt zeigt.
[0025] Wie in Fig. 4a erkennbar ist, besteht die Kartusche 101 aus zwei Gehäusen 102 und
103, die in diesem Fall parallel nebeneinander ("side-by-side") angeordnet sind. Der
Hals 104 beinhaltet dementsprechend zwei parallel nebeneinander liegende Austrittskanäle
106 und 107, zwischen denen eine Trennwand 105 liegt. Auch in diesem Fall ist der
Hals 104 mit einem Gewinde 110 zum Aufschrauben eines statischen Mischers versehen.
Vom oberen Ende der Trennwand 105 aus erstreckt sich noch ein Fortsatz 105a. Diese
Konstruktion einer sogenannten Side-by-side-Kartusche 101 ist als solche Stand der
Technik.
[0026] Erfindungsgemäß werden die Austrittskanäle 106 und 107 an ihren Enden, d.h. im Bereich
ihrer jeweiligen Austrittsöffnungen 111 und 112 durch einen Verschluß 113 abgeschlossen,
der nachfolgend anhand einer in Fig. 5 im Querschnitt gezeigten Detailansicht erläutert
wird. Der Verschluß 113 umfaßt als Hauptteile zwei Deckel 114a und 114b sowie einen
Abreißring 115, der mit den Deckeln 114a und 114b jeweils über einen Steg 116a bzw.
116b (vgl. Fig. 4b) verbunden ist. Die Deckel 114a und 114b sind an den inneren Rändern
der Austrittsöffnungen 111 bzw. 112 über hinsichtlich der Funktion des Verschlusses
113 als Sollbruchstellen 117a bzw. 117b wirkende Bereiche jeweils einstückig mit dem
Hals 104 und der Trennwand 105 verbunden. Dabei ist die Form der Sollbruchstellen
117a und 117b, wie Fig. 4b erkennen läßt, in der Draufsicht durch die Schnittlinien
der Innenquerschnitte der Gehäuse 102 bzw. 103 mit dem Innenquerschnitt des Halses
104 gegeben, d.h. sie setzt sich jeweils aus zwei Umfangsabschnitten von Kreisen unterschiedlichen
Durchmessers zusammen.
[0027] Die Deckel 114a und 114b werden gemeinsam mit den seinerseits einstückig in den Hals
104 und die Trennwand 105 übergehenden Gehäusen 102 und 103 im Spritzgußverfahren
hergestellt. Hierdurch ist bereits eine hermetische Abdichtung beider Austrittskanäle
106 und 107 sowohl gegenüber der Umgebung, als auch gegeneinander gewährleistet, so
daß auch eine vorzeitige Reaktion der beiden Komponenten in der Kartusche 101 ausgeschlossen
ist.
[0028] Wie in den Figuren 4a und 4b zu erkennen ist, hat der Abreißring 115 einen Innendurchmesser,
der ungefähr dem Außendurchmesser des Halses 104 entspricht, und ist koaxial zu dem
Hals 104 etwas oberhalb der Austrittsöffnungen 111 und 112 angeordnet. Dabei könnten
die Stege 116a und 116b und der Abreißring 115 auch so geformt sein, daß der Abreißring
115 den Hals 104 so umgeben würde wie der Abreißring 15 den äußeren Hals 4 bei dem
ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 3. Dies würde eine komplexere Formgebung
bedeuten, erbrächte bei der Kartusche 101 aber keinen Vorteil, da bei ihr die maximale
Länge durch den Fortsatz 105a der Trennwand 105 vorgegeben ist. Der Einfachheit halber
verlaufen die Stege 116a und 116b daher von den Deckeln 114a bzw. 114b aus zunächst
nach oben und dann im Bogen zur Seite in die Ebene des Abreißringes 115. Obgleich
sich also bei der zweiten Ausführungsform nach den Figuren 4 und 5 der Abreißring
geringfügig oberhalb der Deckel 114a und 114b befindet, so ist dies nicht von Bedeutung,
da es keine Erhöhung der Gesamtlänge der Kartusche 101 zur Folge hat. Somit besteht
auch bei dieser Ausführungsform keine nennenswerte Gefahr eines versehentlichen Hängenbleibens
des Abreißringes 115 an irgendwelchen Gegenständen bei der Handhabung der Kartusche
101.
[0029] Durch die ohnehin notwendige Anordnung zweier Stege 116a und 116b in einem gewissen
Abstand voneinander erfährt der Abreißring 115 bereits eine bessere Stabilisierung
als der Abreißring 15 der ersten Ausführungsform durch den Steg 16 allein. Daher ist
bei der zweiten Ausführungsform ein zusätzlicher gegenüberliegender Steg zur Verbindung
mit dem Hals 104 weniger nützlich als bei der ersten. Ein solcher zusätzlicher Steg
ist daher in den Figuren 4 und 5 nicht dargestellt, kann aber dennoch zur Sicherheit
vorgesehen werden.
[0030] Die Funktion des Abreißringes 115 entspricht im wesentlichen der zuvor anhand des
ersten Ausführungsbeispiels beschriebenen Funktion des dortigen Abreißringes 15. Wenn
entsprechend den Figuren 4 und 5 kein zusätzlicher Steg zum Hals 104 vorgesehen ist,
so beginnt die Öffnung des Verschlusses 113 mit dem Biegen des Abreißringes 115 nach
oben um eine ungefähr durch die Übergänge von den Stegen 116a und 116b zum Abreißring
115 verlaufende Schwenkachse. Danach kann der Abreißring 115 mit einem oder mehreren
Fingern einer Hand fest ergriffen werden, um eine nach oben gerichtete Zugkraft auf
ihn auszuüben. Dabei kann der Durchmesser des Abreißringes 115 so gewählt sein, daß
ein Hindurchgreifen mit einem Finger möglich ist, so daß sich die Ausübung der Kraft
besonders einfach gestaltet und kein Abrutschen möglich ist.
[0031] Die auf den Abreißring wirkende Zugkraft wird über die Stege 116a und 116b auf die
Deckel 114a und 114b übertragen und führt zu einem Abreißen desselben von dem Hals
104 und von der Trennwand 105 der Kartusche 101 entlang der Sollbruchstellen 117a
bzw. 117b. Dabei beginnt dieses Abreißen benachbart zu den jeweiligen Übergängen der
Stege 116a und 116b in die Deckel 114ab bzw. 114b und setzt sich bis zum gegenüberliegenden
Ende der Sollbruchstellen 117a bzw. 117b fort, wo es mit der völligen Abtrennung der
Deckels 114a und 114b vom Hals 104 und der Trennwand 105 endet, womit beide Austrittsöffnungen
111 und 112 freigelegt werden. Schließlich kann ein statischer Mischer mittels des
Gewindes 110 auf den Hals 104 aufgeschraubt werden.
[0032] Die beiden Deckel 114a und 114b werden nach ihrer Abtrennung von der Kartusche 101
von noch dem Abreißring 115 zusammengehalten, so daß die Anzahl der beim Einsatz der
Kartusche 101 anfallenden Kleinteile gering bleibt.
[0033] Eine dritte Ausführungsform der Erfindung, bei der es sich um eine Variante der soeben
beschriebenen zweiten Ausführungsform handelt, wird nachfolgend anhand der Figuren
6 und 7 erläutert, wobei Fig. 6a eine Querschnittsansicht des oberen Bereiches einer
Side-by-side-Kartusche 201, Fig. 6b eine Draufsicht auf dieselbe und Fig. 7 eine Detailansicht
des Halses 204 der Kartusche 201 im Querschnitt zeigt.
[0034] Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich von der zweiten lediglich darin, daß
die Übergänge von den Deckeln 214a und 214b zum Hals 204 bzw. zur Trennwand 205 der
Kartusche 201 jeweils zusätzlich zu einer ersten Sollbruchstelle 217a bzw. 217 b,
welche funktional der Sollbruchstelle 117a bzw. 117b der zweiten Ausführungsform entspricht,
jeweils noch eine zweite Sollbruchstelle 222a bzw. 222b aufweisen. Hinsichtlich der
Grundform und der einstückigen Ausbildung der Kartuschengehäuse 202 und 203, des Kartuschenhalses
204, der Trennwand 205 und des zwei Deckel 214a und 214b sowie einen Abreißring 215
und zwei Verbindungsstege 216a und 216b umfassenden Verschlusses 213 besteht Übereinstimmung
mit der zweiten Ausführungsform.
[0035] Wie die Detailansicht von Fig. 7 deutlich zeigt, befindet sich die zweite Sollbruchstelle
222a bzw. 222b jeweils zwischen der ersten Sollbruchstelle 217a bzw. 217b und dem
Hals 204. Der sich beim Abreißen der zweiten Sollbruchstellen 217a und 217b ergebende
Querschnitt der Austrittsöffnungen 211 und 212 ist größer als derjenige, welcher sich
beim Abreißen der ersten Sollbruchstellen 217a und 217b ergibt. Ferner ist die Materialstärke
im Bereich der zweiten Sollbruchstellen 222a und 222b größer als diejenige im Bereich
der ersten Sollbruchstellen 217a und 217b.
[0036] Der Abreißring 215 ist mit den Deckeln 214a und 214b jeweils an Stellen verbunden,
die durch die ersten Sollbruchstellen 217a bzw. 217b vollständig umschlossen sind.
Hierdurch wird erreicht, daß eine auf den Abreißring 215 ausgeübte Zugkraft sowohl
in die ersten Sollbruchstellen 217a und 217b, als auch in die zweiten Sollbruchstellen
222a und 222b eingeleitet wird. Dies hat zur Folge, daß die ersten Sollbruchstellen
217a und 217b aufgrund der in diesem Bereich vergleichsweise geringeren Materialstärke
als erste abreißen. Auf diese Weise können mit Hilfe des Abreißringes 215 die Austrittsöffnungen
211 und 212 mit einem ersten vorbestimmten Querschnitt geöffnet werden. Dieser erste
Querschnitt ist für den Fall vorgesehen, daß die Kartusche 201 mit relativ niederviskosen
Komponenten gefüllt ist, bei denen der Querschnitt der Austrittsöffnungen 211 und
212 entsprechend gering sein muß, um ein unkontrolliertes Auslaufen der Komponenten
zu vermeiden.
[0037] Die zusätzlichen Sollbruchstellen 222a und 222b sind dafür vorgesehen, der Kartusche
201 auch die Eignung zur Füllung mit hochviskosen Komponenten zu verleihen, die einen
entsprechend großen Querschnitt der Austrittsöffnungen 211 und 212 erfordern, um mit
einem Druck üblicher Größe aus der Kartusche 210 ausgepreßt werden zu können. Da die
Sollbruchstellen 222a und 222b, wie vorausgehend beschrieben, nicht mittels des Abreißringes
215 abgerissen werden können, müssen sie mit einem Schneidwerkzeug abgeschnitten werden.
Dies ist jedoch relativ einfach, da die Position zum Ansetzen des Schneidwerkzeuges
durch die Formgebung der Sollbruchstellen 222a und 222b von außen ohne weiteres erkennbar
ist und diese Formgebung als außenseitig umlaufende Kerbe auch die Klinge des Schneidwerkzeuges
nach ihrem Ansetzen in der richtigen Position hält und so ein Abrutschen beim Aufschneiden
wirksam verhindert.
[0038] Wie Fig. 6b am besten zeigt, entspricht die Form der zweiten Sollbruchstellen 222a
und 222b bei der dritten Ausführungsform derjenigen der einzigen Sollbruchstellen
117a und117b bei der zweiten Ausführungsform, während die ersten Sollbruchstellen
217a und 217b der dritten Ausführungsform, welche funktional den einzigen Sollbruchstellen
117a und117b der zweiten Ausführungsform entsprechen, gegenüber letzteren deutlich
geringere laterale Abmessungen haben, um eben Austrittsöffnungen 211 und 212 mit deutlich
geringerem, bei dem gezeigten Beispiel kreisförmigem Querschnitt zu schaffen. Weitere
Erläuterungen zur dritten Ausführungsform erübrigen sich aufgrund der weitgehenden
strukturellen Übereinstimmung mit der zweiten Ausführungsform.
[0039] Eine vierte Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 8 und 9 wiedergegeben.
Sie entspricht strukturell wie funktional weitestgehend der in den Figuren 1 bis 3
gezeigten ersten Ausführungsform. Der Unterschied zu dieser besteht lediglich darin,
daß die Oberseite des Deckels 314 nicht weitgehend eben geformt ist, sondern so strukturiert
ist, daß sich der Deckel 314 nach einer Drehung um 180° zum Wiederverschleißen der
Kartusche 301 bei unvollständigem Verbrauch ihres Inhalts eignet.
[0040] Hierzu ist der in radialer Richtung zentrale Bereich des Deckels 314, welcher im
verschlossenen Ausgangszustand der Kartusche 301 die gegenseitige Abdichtung der Austrittskanäle
306 und 307 bewirkt, an seiner im Ausgangszustand der Kartusche 301 abgewandten Oberseite
spiegelbildlich zur Unterseite geformt. Nicht spiegelbildlich dupliziert ist allerdings
derjenige radiale Abschnitt 323 des Deckels 314, welcher sich an den Übergang zum
äußeren Hals 304 in Form der Sollbruchstelle 317 anschließt, da anstelle der einstückigen
Verbindung beim Aufsetzen des umgedrehten Deckels 314 eine andere Art der Abdichtung
nach außen hergestellt werden muß.
[0041] Diese Abdichtung nach außen wird durch einen radial äußeren Randabschnitt 324 der
Oberseite des Deckels 314 erreicht, der sich becherförmig nach oben erstreckt, wobei
seine vertikale, im wesentlichen zylindrische Außenseite einen radialen Absatz 325
aufweist, an dem sich sein Außendurchmesser abrupt etwas verringert. Der verringerte
Außendurchmesser des freien Endabschnitts 326 des Randabschnitts 324 ist minimal größer
als der Innendurchmesser des äußeren Halses 304 der Kartusche 301. Die vertikale Lage
des Absatzes 325 entspricht ungefähr der Höhe der im radialen Mittelteil der Oberseite
des Deckels 314 vorgesehenen Dichtelemente, die ein Spiegelbild der im Mittelteil
der Unterseite des Deckels vorgesehenen Dichtelemente darstellen.
[0042] In den Figuren 8a und 8b ist eine Zweikomponentenkartusche in Koaxialausführung mit
einem Verschluß nach der vierten Ausführungsform der Erfindung im verschlossenen Ausgangszustand
in einem Teilquerschnitt bzw. in einer Teildraufsicht gezeigt. Bestandteile, die vollkommen
der zuvor erläuterten ersten Ausführungsform entsprechen, sind darin nicht mehr eigens
gekennzeichnet. Fig. 8c zeigt den Vorgang des Öffnens des Verschlusses 313. Durch
Ausübung einer nach oben gerichteten Zugkraft auf den Abreißring 315, in Fig. 8c durch
den mit F gekennzeichneten Pfeil angedeutet, wird der Abreißring nach oben gebogen
und der Deckel 314 von derjenigen Seite her, an welcher er mit dem Abreißring 315
verbunden ist, unter Abreißen der Sollbruchstelle 317 abgehoben. Auf der in Fig. 8c
linken Seite ist dieses Abreißen bereits geschehen. Die Darstellung des Abreißvorganges
in Fig. 8c trifft in vollem Umfang auch auf die erste Ausführungsform der Erfindung
gemäß den Figuren 1 bis 3 zu.
[0043] Die Figuren 9a und 9b zeigen einen Teilquerschnitt bzw. eine Draufsicht auf eine
Kartusche 301 nach der vierten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verschlusses
mit nach unvollständigem Verbrauch des Kartuscheninhalts zum erneuten Verschließen
der Kartusche 301 wieder aufgesetzten Deckel 314, wobei der Deckel in den Figuren
9a und 9b gegenüber der Darstellung der Figuren 8a und 8b um 180° gedreht ist.
[0044] Wie insbesondere aus Fig. 9a zu ersehen ist, entspricht zunächst die Abdichtung des
inneren Austrittskanals 307 gegenüber dem äußeren Austrittskanal 306 aufgrund der
spiegelbildlichen Ausbildung der beiden Seiten des Deckels 314 in dessen mittleren
Bereich in vollem Umfang den Verhältnissen im verschlossenen Ausgangszustand gemäß
Fig. 8a. Die Abdichtung des äußeren Austrittskanals 306 gegenüber der Umgebung erfolgt
anstelle der aufgetrennten Sollbruchstelle 317 durch den kraftschlüssigen Eingriff
der im wesentlichen zylindrischen Außenfläche des äußeren Randabschnitts 324 des Deckels
314 mit der ebenfalls im wesentlichen zylindrischen Innenfläche des äußeren Halses
304 der Kartusche 301. Dabei bildet besagtes Flächenpaar eine Preßpassung und es verläuft
zumindest eine von ihnen, vorzugsweise die Außenfläche des äußeren Randabschnittes
324 des Deckels 314 konisch.
[0045] Der Absatz 325 bildet einen vertikalen Anschlag für die Einpreßtiefe besagten Randabschnittes
324 und damit zugleich des gesamten Deckels 314 beim Wiederverschließen der Kartusche
301. Dies bedeutet, daß der kraftschlüssige Eingriff des Randabschnittes 324 mit dem
Hals 304 nur zwischen dem Absatz 325 und dem freien Ende des Randabschnittes 324 im
Bereich Endabschnitts 326 mit dem geringeren Durchmesser erfolgt. Es versteht sich
von selbst, daß die Tiefe der Strukturierung des Deckels 314 in seinem radial inneren
Bereich ausreichend groß sein muß, um einen vertikalen Anschlag zwischen dem oberen
Ende des inneren Halses 305 und dem Deckel 314 zu vermeiden. Nur dann wirkt der Absatz
325 als vertikaler Anschlag.
[0046] Der Abreißring 315 verläuft, wie die Figuren 8 und 9 zeigen, zweckmäßigerweise etwa
auf der Höhe des Deckels 314 um diesen herum, damit er weder im Ausgangszustand nach
Fig. 8a, noch im wiederverschlossenen Zustand der Kartusche 301 nach Fig. 9a vertikal
über den Deckel 314 hinausragt und damit in keinem Fall zu einer Erhöhung der Gesamtlänge
der Kartusche 301 beiträgt. Natürlich weist ein unter Umdrehen wiederverschließbarer
Deckel 314 gemäß der vierten Ausführungsform der Erfindung notwendigerweise an sich
eine größere Bauhöhe auf als der nicht wiederverschließbare Deckel 14 der ersten Ausführungsform.
[0047] Eine fünfte und letzte Ausführungsform der Erfindung ist in den Figuren 10a und 10b
dargestellt. Diese zeigen einen wiederverschließbaren Verschluß 413 für eine Side-by-side-Kartusche
401 mit zwei separaten wiederverschließbaren Deckeln 414a und 414b Vor der in den
Figuren 4 und 5 gezeigten, zweiten Ausführungsform unterscheidet sich die fünfte durch
die Ausbildung der Oberseiten der Deckel 414a und 414b. Diese sind so geformt, daß
sie zum Wiederverschließen der Kartusche 401 nach unvollständigem Verbrauch ihres
Inhalts geeignet sind, wobei der gesamte Verschluß 413 zum Wiederverschließen der
Kartusche 401 gegenüber seinem in Fig. 10a gezeigten Ausgangszustand um 180° gedreht
werden muß.
[0048] Um die Wiederverschließbarkeit zu erreichen, erstrecken sich von den im Ausgangszustand
über die Sollbruchstellen 417a und 417b jeweils einstückig in den Hals 404 und die
Trennwand 405 übergehenden Rändern der Deckel 414a und 414b aus jeweils im wesentlichen
zylindrische Randabschnitte 424a bzw. 424b nach oben, so daß die Deckel 414a und 414b
jeweils insgesamt eine becherförmige Gestalt erhalten. Wie bei der vierten Ausführungsform
gemäß den Figuren 8 und 9 und umgibt der Abreißring 415 in diesem Fall den Verschluß
413 etwa auf der Höhe der Deckel 414a und 414b. Dabei setzt die Verbindung des Abreißringes
415 mit den Deckeln 414a und 414b über die bogenförmigen Stege 416a und 416b im Gegensatz
zur zweiten und dritten Ausführungsform gemäß den Figuren 4 bis 7 nicht auf der Oberseite
der Deckel 414a und 414b an. Vielmehr befinden sich der Übergänge von den Stegen 416a
und 416b zu den Deckeln 414a bzw. 414b an der Außenseite der Randabschnitte 424a bzw.
424b, und zwar nahe der jeweiligen Sollbruchstelle 417a bzw. 417b.
[0049] Die in Fig. 10b gezeigte Abdichtung der Austrittskanäle 406 und 407 gegenüber der
Umgebung erfolgt beim Wiederverschließen anstelle der aufgetrennten Sollbruchstellen
417a und 417b durch den kraftschlüssigen Eingriff der im wesentlichen zylindrischen
Außenflächen der Randabschnitte 424a und 424b der Deckel 414a bzw. 414b mit den jeweils
ebenfalls im wesentlichen zylindrischen Wandflächen der beiden Austrittskanäle 406
und 407, die durch den Hals 404 und die Trennwand 405 definiert werden. Dabei bilden
besagte Flächenpaare jeweils eine Preßpassung und es verläuft zumindest eine der miteinander
in Kontakt stehenden Flächen, vorzugsweise jeweils die Außenfläche des Randabschnittes
424a bzw. 424b des Deckels 414a bzw. 414b konisch.
[0050] Anhand Fig. 10b leuchtet ein, warum die zum Abreißring 415 führenden Stege 416a und
416b nahe den Sollbruchstellen 417a bzw. 417b ansetzen müssen. Dies ist nötig, damit
die Randabschnitte 424a und 424b beim Wiederverschließen in ausreichendem Maß in die
Austrittskanäle 406 bzw. 407 eingeschoben werden können, um die angestrebte Dichtwirkung
zu erzielen. Auch bei der fünften Ausführungsform umgibt der Abreißring 415 zweckmäßigerweise
die Deckel 414a und 414b etwa auf deren Höhe, damit er weder im Ausgangszustand nach
Fig. 10a, noch im wiederverschlossenen Zustand der Kartusche 401 nach Fig. 10b vertikal
über die Deckel 414a und 414b hinausragt und damit in keinem Fall zu einer Erhöhung
der Gesamtlänge der Kartusche 401 beiträgt. Natürlich weisen unter Umdrehen wiederverschließbare
Deckel 414a und 414b gemäß der fünften Ausführungsform der Erfindung notwendigerweise
an sich eine größere Bauhöhe auf als die nicht wiederverschließbaren Deckel 214a und
214b der zweiten Ausführungsform, was aber wegen des Fortsatzes 405a der Trennwand
405 keine Rolle spielt, d.h. nicht zu einer Vergrößerung der Gesamtlänge der Kartusche
401 führt.
[0051] Alternativ zu einem Abreißring wie in den Ausführungsbeispielen der erfindungsgemäßen
Kartusche nach den Figuren 1 bis 10 gezeigt, kann es sich bei dem Abreißelement auch
um eine Abreißlasche handeln. Derartige Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Kartusche sind in den Figuren 11a - 11d gezeigt. Hierbei ist die Abreißlasche 515
über ein flexibles Verbindungselement 516 einstückig mit dem Deckel 14 verbunden.
Die Abreißlasche 515 kann entweder wie in den Figuren 11a und 11b gezeigt so angeordnet
und ausgebildet sein, dass sie über den oberen Rand des Deckels 14 hinausragt. Alternativ
hierzu kann die Abreißlasche 515 auch - wie in den Figuren 11c und 11d dargestellt
- nach unten umgebogen sein, so dass die Abreißlasche 515 nicht über das obere Ende
des Kartuschenhalses einschl. des Deckels 14 hinausragt.
1. Kartusche (1; 101; 201; 301; 401), insbesondere Zwei- oder Mehrkomponentenkartusche,
mit mindestens einem Kartuschenhals (4; 104; 204) mit einer Austrittsöffnung (11,
12; 111, 112; 211, 212; 311, 312), welche durch einen Verschluß (13) verschlossen
ist, der einstückig mit dem Kartuschenhals (4; 104; 204) verbunden ist, wobei diese
Verbindung zumindest über einen Teilbereich als eine Sollbruchstelle ausgebildet ist
und die Kartusche (1; 101; 201; 301; 401) durch Zerstören dieser Verbindung geöffnet
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (13) mindestens einen einstückig mit dem Kartuschenhals (4; 104; 204)
verbundenen Deckel (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) und mindestens ein
einstückig mit dem Deckel (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) verbundenes
Abreißelement (15; 115; 215; 315; 415; 515) aufweist, wobei die Verbindung zwischen
dem Deckel (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) und dem Kartuschenhals (4;
104; 204) durch Ausübung einer Zugkraft auf das Abreißelement (15; 115; 215; 315;
415; 515) manuell abreißbar ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abreißelement ein Abreißring (15; 115; 215; 315; 415) oder eine Abreißlasche
(515) ist.
3. Kartusche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abreißelement (15; 115; 215; 315; 415; 515) so angeordnet ist, daß es in Längsrichtung
der Kartusche (1; 101; 201; 301; 401) nicht wesentlich über das Ende der Kartusche
(1; 101; 201; 301; 401) einschließlich des Deckels (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314;
414a, 414b) hinausragt, um ein unbeabsichtigtes Abreißen der Verbindung zwischen dem
Deckel (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) und dem Kartuschenhals (4; 104;
204) zu vermeiden.
4. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine Zweikomponentenkartusche mit zwei Austrittsöffnungen (11, 12; 111,
112; 211, 212) handelt, welche durch einen einzigen Deckel (14; 114a, 114b; 214a,
214b; 314; 414a, 414b) verschlossen sind und daß ein einziges Abreißelement (15; 115;
215; 315; 415; 515) vorgesehen ist, wobei durch Zug an diesem Abreißelement beide
Austrittsöffnungen (11, 12; 111, 112; 211, 212) gleichzeitig geöffnet werden können.
5. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abreißelement (15; 115; 215; 315; 415; 515) neben dem Kartuschenhals (4; 104;
204) angeordnet ist.
6. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abreißelement (15; 115; 215; 315; 415; 515) durch einen Abreißring (15; 115;
215; 315; 415) gebildet ist, der in einer senkrecht zur Längsachse der Kartusche (1;
101; 201; 301; 401) liegenden Ebene angeordnet ist.
7. Kartusche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abreißring (15; 115; 215; 315; 415) im wesentlichen auf der Höhe des Deckels
(14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) angeordnet ist.
8. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (1; 301) einen äußeren Kartuschenhals (4; 304) und einen inneren Kartuschenhals
(5; 305) aufweist mit jeweils einer Austrittsöffnung (11, 12; 311, 312), wobei die
beiden Austrittsöffnungen (11, 12; 311, 312) koaxial zueinander angeordnet sind und
wobei der Verschluß (13) die äußere Austrittsöffnung (11; 311) gegenüber der Umgebung
und die innere Austrittsöffnung (12; 312) gegenüber der äußeren Austrittsöffnung (11;
311) verschließt.
9. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartusche (101; 201; 401) zwei nebeneinander angeordnete, durch eine Trennwand
(105; 205; 405) voneinander abgetrennte Austrittsöffnungen (111, 112; 211, 212; 411,
412) aufweist, wobei der Deckel (114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) beide Austrittsöffnungen
(111, 112; 211, 212; 411, 412) gegenüber der Umgebung verschließt, indem dieser sowohl
mit dem Kartuschenhals (104; 204; 404) als auch mit der Trennwand (105; 205; 405)
einstückig verbunden ist.
10. Kartusche nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei separate Deckel (114a, 114b; 214a, 214b; 414a, 414b) vorgesehen sind, von denen
jeder jeweils eine der beiden Austrittsöffnungen (111, 112; 211, 212; 411, 412) verschließt,
und daß die beiden Deckel (114a, 114b; 214a, 214b; 414a, 414b) über das Abreißelement
(115; 215; 415; 515) miteinander verbunden sind.
11. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem Innern der Kartusche (301; 401) abgewandten Oberseite des oder jeden
Deckels (314; 414a, 414b) zum Wiederverschließen der Kartusche (301; 401) geeignete
Dichtelemente vorgesehen sind.
12. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Abreißelement (15; 115; 215; 315; 415; 515) durch ein flexibles Verbindungselement
(16; 116a, 116b; 216a, 216b; 316; 416a, 416b; 516) mit dem Deckel (14; 114a, 114b;
214a; 214b; 314; 414a, 414b) verbunden ist.
13. Kartusche nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungselement durch einen biegbaren Steg (16; 516) oder durch eine Mehrzahl
von biegbaren Stegen (116a, 116b; 216a, 216b; 316; 416a, 416b) gebildet ist.
14. Kartusche nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das als Abreißring (15; 315) ausgebildete Abreißelement durch mindestens einen weiteren
Steg (20; 320) mit dem Kartuschenhals (4; 304) verbunden ist, und daß der weitere
Steg (20; 320) eine weitere Sollbruchstelle (21; 321) bildet oder aufweist, die bei
Ausübung einer Zugkraft auf den Abreißring (15; 315) als erste abreißt.
15. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu der mittels des Abreißelements (215; 515) abreißbaren Sollbruchstelle
(217a, 217b) mindestens eine zum Abschneiden mit einem Schneidwerkzeug vorgesehene
weitere Sollbruchstelle (222a; 222b) aufweist, wobei der sich durch ihr Abschneiden
ergebende Querschnitt der Austrittsöffnungen (211, 212) größer als derjenige Querschnitt
ist, der sich durch das Abreißen der abreißbaren Sollbruchstelle (217a, 217b) mittels
des Abreißringes (215) ergibt.
16. Kartusche nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (14; 114a, 114b; 214a, 214b; 314; 414a, 414b) nicht wesentlich über das
obere Ende des Kartuschenhals (4; 104; 204) hinausragt.
17. Kartusche nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt ist.