Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Transportanlage zur Versorgung mehrerer in einer Reihe
angeordneter Rollenständer mit Papierrollen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Anlagen werden in Rollenkellern von Druckereien eingesetzt. Sie betrifft
ausserdem einen Hülsenwagen gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 17, wie er zum Transport
von Hülsen in einer gattungsgemässen Transportanlage eingesetzt wird.
Stand der Technik
[0002] Die in Druckereien, vor allem Zeitungsdruckereien eingesetzten Papierrollen enthalten
jeweils eine Hülse aus Karton, auf welche die Papierbahn aufgewickelt ist. Ist eine
Papierrolle aufgebraucht, so bleibt die von einem Rest der Papierbahn umwickelte Hülse
übrig, die dann vom Rollenständer abgeworfen wird. Die Hülsen müssen aus dem Bereich
der Rollenständer entfernt und in einem Hülsenbehälter gesammelt werden, mit dem sie
z.B. bei Druckende abtransportiert werden.
[0003] Für die Entsorgung der Hülsen aus dem Rollenständerbereich gibt es viele Möglichkeiten,
die jedoch alle mit bestimmten Nachteilen verbunden sind. In vielen Fällen sind zusätzliche
Transportmittel vorgesehen, welche nur der Entsorgung der Hülsen dienen. Die bekannten
Lösungen dieser Art benötigen jedoch meist viel Platz und beeinträchtigen u.U. die
Sicherheit des Personals.
[0004] Gemäss der gattungsgemässen DE 36 27 454 A1 etwa ist auf der der Zufuhrseite abgewandten
Seite der Reihe von Rollenständern ein weiteres zu derselben paralleles Abfuhrgeleise
vorgesehen, zu welchem von den Rollenständern Transfergeleise führen, die mit dem
Abfuhrgeleise über Drehscheiben verbunden sind. Die Hülsen werden über diese Geleise
jeweils einzeln von Transportwagen abtransportiert. Aehnliches zeigt die gattungsgemässe
DE 198 60 475 A1, wo allerdings auf den Transfergeleisen und dem Abfuhrgeleise Hülsenwagen
verkehren, welche jeweils zur Aufnahme einer grösseren Zahl von Hülsen geeignet sind.
In beiden Fällen ist der Platzbedarf beträchtlich und vor allem der Bereich, in dem
wegen der dort verkehrenden Fahrzeuge das Risiko erhöht ist und der daher aus Sicherheitsgründen
möglichst nicht betreten werden sollte, gross. Die Hülsenaufnahme des der Schrift
ebenfalls entnehmbaren gattungsgemässen Hülsenwagens ist nicht kippbar, so dass er
für einen kombinierten Einsatz mit anderen Fördermitteln nicht geeignet ist und zu
seiner Entladung zusätzliche Mittel erforderlich sind, wenn sie nicht manuell erfolgt.
Ausserdem ist der Hülsenwagen nicht geeignet, die Hülsen anders als in Längsrichtung
des Hülsenwagens auszurichten, was die möglichen Einsatzweisen beschränkt.
[0005] Gemäss DE 42 15 739 A1 ist ein Greifer vorgesehen, welcher längs einer unter der
Decke aufgehängten Schiene geführt ist und die Hülse jeweils aus einer neben einem
Geleiseabschnitt auf einer Schiebebühne am Rollenständer angeordneten Mulde aufnimmt
und zu einem Hülsenbehälter transportiert. Diese Lösung ist ziemlich aufwendig und
für grössere Anlagen mit einer Reihe von Rollenständern nicht unmittelbar geeignet.
[0006] JP 62 157 160 A zeigt eine separate Rollenbahn für die Hülsenentsorgung, die in Achsrichtung
vom Rollenständer wegführt. Diese Lösung eignet sich nicht für die Entsorgung von
Hülsen aus einer grösseren, eine Reihe von Rollenständern umfassenden Anlage.
[0007] Es ist auch bekannt, die Hülsen im wesentlichen auf den gleichen Wegen abzuführen,
auf denen die Anlieferung der Papierrollen erfolgt, doch ist dies logistisch ungünstig,
weil es dabei leicht zu gegenseitiger Behinderung der Papierrollenanlieferung und
der Hülsenentsorgung kommt. Insbesondere kreuzen sich die angelieferte Papierrolle
und die zu entsorgende Hülse fast zwangsläufig irgendwo, was verhältnismässig aufwendige
Lösungen erfordert.
[0008] So ist es etwa aus der DE 196 37 771 bekannt, für den Verkehr auf einem zur Reihe
der Rollenständer parallelen Zubringgeleise einen Quertransportwagen vorzusehen, welcher
zwei querverlaufende Geleise trägt, von denen das eine einen mit einer Papierrolle
und das andere einen mit einer Hülse oder Restrolle beladenen Transportwagen aufnehmen
kann. Aus JP 04 164 760 A ist es bekannt, die Schiebebühne am Rollenständer mit einer
kippbaren Aufnahme für die Hülse zu versehen, auf welche die Hülse abgeworfen und
von welcher sie nach Abheben der angelieferten Papierrolle im Rollenständer auf den
frei gewordenen Transportwagen gekippt wird.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gattungsgemässe Transportanlage anzugeben,
bei welcher die Hülsenentsorgung auf platzsparende Weise so gelöst ist, dass sie die
Papierrollenzuführung nicht behindert. Die Lösung soll vor allem für grosse Anlagen
geeignet sein. Ausserdem soll ein für den Einsatz in der erfindungsgemässen Transportanlage
geeigneter Hülsenwagen angegeben werden.
[0010] Bei der erfindungsgemässen Transportanlage, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet
ist, ist der der Hülsenentsorgung dienende Teil von dem der Papierrollenzufuhr dienenden
Teil der Transportanlage fast vollständig getrennt. Der Entsorgungsteil ist auf engem
Raum realisierbar und benötigt vor allem überflur kaum zusätzlichen Platz, so dass
der hinsichtlich der Sicherheit problematische Bereich durch ihn kaum vergrössert
wird. Er ist auch verhältnismässig einfach aufgebaut und kostengünstig, schon weil
nicht wie bei den bekannten gattungsgemässen Lösungen für den Transport der leichten
Hülsen Komponenten eingesetzt werden, die für schwere Papierrollen dimensioniert sind.
[0011] Der erfindungsgemässe Hülsenwagen ist für den Einsatz in einer erfindungsgemässen
Transportanlage geeignet.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt aus einer Reihe von Rollenständern mit erfindungsgemässer
Transportanlage,
- Fig. 2
- einen Querschnitt längs II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch einen Teil einer Fördereinrichtung der erfindungsgemässen
Transportanlage,
- Fig. 4a
- einen Längsschnitt durch einen Abschnitt eines Transfergeleises der erfindungsgemässen
Transportanlage sowie eines erfindungsgemässen Hülsenwagens mit einer Hülsenaufnahme
in einer ersten Position, entsprechend einem Schnitt längs A-A in Fig. 4b,
- Fig. 4b
- einen Querschnitt längs B-B in Fig. 4a,
- Fig. 4c
- einen Längsschnitt entsprechend Fig. 4a, aber mit der Hülsenaufnahme in einer zweiten
Position,
- Fig. 5a
- schematisch einen Längsschnitt entsprechend Fig. 4a, wobei auch die Fördereinrichtung
erfasst ist, zu Beginn der Hülsenentsorgung,
- Fig. 5b
- einen Längsschnitt entsprechend Fig. 5a, nach einem ersten Schritt der Hülsenentsorgung,
- Fig. 5c
- einen Längsschnitt entsprechend Fig. 5a, nach einem zweiten Schritt der Hülsenentsorgung,
- Fig. 5d
- einen Längsschnitt entsprechend Fig. 5a, nach einem dritten Schritt der Hülsenentsorgung
und
- Fig. 5e
- einen Längsschnitt entsprechend Fig. 5a, am Ende der Hülsenentsorgung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0013] Ein Rollenkeller einer Druckerei weist mehrere Rollenständer auf, welche in einer
Reihe angeordnet sind. Drei dieser Rollenständer 1a,b,c sind in Fig. 1 dargestellt.
Jeder Rollenständer 1a,b,c - im folgenden wird als Beispiel einer davon als Rollenständer
1 (Fig. 2) beschrieben - umfasst ein Portal 2, in welchem eine Achse 3 drehbar gelagert
ist, welche zwei einander mit Abstand gegenüberliegende, längs der Achse 3 begrenzt
verschiebbare Arme 4a,b aufweist, an deren Enden an den Innenseiten Konen 5 drehbar
gelagert sind. Zwischen den einander gegenüberliegenden Konen 5 der Arme 4a,b kann
jeweils eine Hülse einer Papierrolle 6, auf welche eine Papierbahn 7 aufgewickelt
ist, eingespannt sein. Die Papierbahn 7 wird abgewickelt und nach oben über eine Führungsrolle
8 abgezogen, während die Papierrolle 6 um eine durch die Konen 5 gehende, zur Achse
3 parallele Abrollachse 9 rotiert. Die zwei Abrollachsen 9 jedes Rollenständers sind
somit normal zur Reihe der Rollenständer ausgerichtet.
[0014] Dem Rollenständer 1 ist eine Schiebebühne 10 mit einem zu den Abrollachsen 9 parallelen
Geleiseabschnitt 11 zugeordnet, welche längs einer Grube 12 quer zu den Abrollachsen
9 verschiebbar ist. Die Grube 12 liegt zum grösseren Teil unter dem Rollenständer
1, geht aber auf einer Seite über denselben hinaus. Aussen am Portal 2 des Rollenständers
1 sind als Teil einer Zutrittssicherung beidseits je drei Lichtschranken 13 übereinander
angeordnet, von denen die untere 40cm, die mittlere 90cm und die obere etwa um den
grössten Rollendurchmesser über dem Boden liegt.
[0015] Zur Versorgung der Rollenständer der Reihe mit Papierrollen 6 und zur Entsorgung
der nach dem Abwickeln der Papierbahn 7 jeweils übrigbleibenden Hülse ist eine Transportanlage
vorgesehen. Sie umfasst eine auf einer Zufuhrseite der Reihe von Rollenständern angeordnete,
der Zufuhr von Papierrollen dienende Zufuhreinrichtung mit jeweils einem zum Rollenständer
1 führenden Beschickungsgeleise 14 und Transportwagen 15. Das Beschickungsgeleise
14 ist jeweils parallel zu den Abrollachsen 9 des Rollenständers 1 und führt bis an
den seitlichen Rand der Grube 12. Befindet sich, wie in Fig. 1, 2 dargestellt, die
Schiebebühne 10 in einer Uebernahmeposition, so fluchtet der Geleiseabschnitt 11 mit
dem Beschickungsgeleise 14. Die Transportanlage kann weiter ein Zufuhrgeleise (nicht
dargestellt) umfassen, das zur Reihe der Rollenständer parallel angeordnet ist und
von dem die Beschickungsgeleise 14, mit ihm z.B. über Drehscheiben verbunden, ausgehen.
Auf dem Zufuhrgeleise und den Beschickungsgeleisen 14 verkehren Transportwagen 15.
Es ist aber auch möglich, parallel zur Reihe der Rollenständer ein Hochregallager
anzuordnen. In diesem Fall führen die Beschickungsgeleise 14 zu Uebergabestellen,
wo die Transportwagen 15 Papierrollen von einem Regalbediengerät übernehmen können.
[0016] Ausserdem umfasst die Transportanlage eine auf der entgegengesetzten Abfuhrseite
der Reihe von Rollenständern angeordnete Entsorgungseinrichtung zur Entsorgung von
Hülsen 17. Dabei ist jedem Rollenständer 1 eine Transfereinrichtung zugeordnet mit
einem Transfergeleise 16, welches vom Rand der Grube 12 zu einer Aufgabestelle 18
führt sowie eine knapp an den Aufgabestellen 18 vorbei längs der Reihe von Rollenständern
verlaufende Fördereinrichtung 19. Das Transfergeleise 16 fluchtet mit dem Geleiseabschnitt
11, wenn sich die Schiebebühne 10 in einer Transferposition befindet. Bei der dargestellten
Transportanlage fluchtet jeweils das Beschickungsgeleise 14 mit dem Transfergeleise
16, so dass die Uebernahmeposition und die Transferposition der Schiebebühne 10 jeweils
übereinstimmen.
[0017] Die Fördereinrichtung 19 umfasst ein längs der Reihe von Rollenständern in einem
Graben 20 angeordnetes Förderband 21 oder eine Reihe aneinander anschliessender derartiger
Förderbänder. Der Graben 20 ist von bodeneben angeordneten Deckplatten zugedeckt,
so dass er kein Hindernis für ein Begehen und Befahren des Bereichs darstellt. An
den Aufgabestellen 18 weist er jeweils einen mittels eines Antriebs, z.B. eines Elektromotors
auf- und zuklappbaren Deckel 22 auf, dessen Länge etwas grösser ist als die maximale
zu erwartende Länge einer Hülse 17. Er ist normalerweise geschlossen, so dass seine
Oberfläche ebenfalls bodeneben ist, kann aber zur Freigabe des Zugangs zur Fördereinrichtung
19 hochgeklappt werden.
[0018] Die Fördereinrichtung 19 weist (Fig. 3) am Ende der Reihe der Rollenständer einen
Endabschnitt auf, ein Förderband 21', welches aus dem Graben 20 über Bodenhöhe aufsteigend
durch eine Wand 23 in einen Nebenraum geführt ist, in welchem es über den Rand eines
oben offenen Hülsenbehälters 24, der als Abrollmulde von ca. 40m
3 ausgebildet ist, ragt.
[0019] Auf dem Transfergeleise 16 und dem Geleiseabschnitt 11 verkehrt ein Hülsenwagen 25.
Er weist (Fig. 4a-c) ein Fahrgestell 26 mit einer schmalen Grundplatte 27 auf, deren
Oberseite auf Bodenhöhe liegt und an deren Unterseite Räder 28 gelagert sind, die
auf dem Transfergeleise 16 laufen. Als Hülsenaufnahme ist eine längliche Mulde 29
kippbar auf einem Untersatz 30 gelagert, der seinerseits um eine horizontale Achse
drehbar in der Grundplatte 27 gelagert ist. Dazu weist der Untersatz 30 einen Träger
31 auf, der an der Unterseite mit Stützrollen 32 versehen ist, welche auf einem auf
der Grundplatte 27 abgestützten Teller 33 laufen und mit dem die Mulde 29 durch Scharniere
34 verbunden ist. An der Unterseite des Trägers 31 ist eine durch den Teller 33 und
die Grundplatte 27 geführte, in der letzteren drehbar gelagerte senkrechte Achse 35
angeformt, welche über einen Hebel 36 mit einem exzentrisch angebrachten, nach unten
abstehenden Finger 37 verbunden ist, der an seinem Ende eine um eine senkrechte Achse
drehbare Eingriffsrolle trägt. Die Gesamthöhe des beladenen Hülsenwagens 25 liegt
knapp unter 40cm, so dass er, auch wenn er mit einer Hülse beladen ist, die untere
der Lichtschranken 13 nicht auslöst und auf eine aufwendige Blindschaltung der Zutrittssicherung
bei Durchfahrt des Hülsenwagens 25 verzichtet werden kann.
[0020] Am Ende des Transfergeleises 16 ist als Anschlag ein Puffer 38 verankert, der den
Weg des Hülsenwagens 25 begrenzt und seine Position an der Aufgabestelle 18 definiert.
Vor dem Puffer 38 ist unter dem Transfergeleise 16 in einer Grube 39 eine Entladevorrichtung
mit einer Drehvorrichtung 40 angeordnet. Diese umfasst einen Motor 41, der über ein
Winkelgetriebe 42, das zugleich als Reduktionsgetriebe ausgebildet ist, mit einem
Antriebshebel 43 verbunden ist, welcher in einem in der Grube 39 befestigten Lager
um eine senkrechte Achse drehbar gelagert ist. Der Antriebshebel 43 weist eine Längsnut
44 auf, in welche der Finger 37 mit der Eingriffsrolle eingreift, so dass der Träger
31 des Hülsenwagens 25 mit der Mulde 29 mittels des Antriebshebels 43 gedreht werden
kann.
[0021] Eine Seite der Mulde 29 liegt (Fig. 4b) auf einer am Träger 31 angebrachten, als
Anschlag dienenden Stütze 45 auf, gegen welche sie von einer Zugfeder 46 gezogen wird,
so dass sie ohne äussere Einwirkung in einer durch die Stütze 45 bestimmten aufrechten
Stellung festgehalten wird, in welcher eine auf ihr abgelegte Hülse auf ihrem Grund
liegen bleibt. Zum Kippen und Leeren der Mulde 29 weist die Entladevorrichtung (Fig.
4c) eine neben dem Transfergeleise 16 eingebaute Kippvorrichtung 47 auf mit einem
schräg von unten gegen die Mulde 29 ausfahrbaren Stössel 48, der neben dem Transfergeleise
16 in der Grube 39 in einer ortsfesten Längsführung 49 verschiebbar gelagert ist.
Der Stössel 48 kann als Kolben eines fernauslösbaren Pneumatikzylinders ausgebildet
sein. Seine Spitze ist mit gleitfähigem Material überzogen. Die Oeffnung, durch die
er ausgefahren wird, ist von einem im geschlossenen Zustand bodenebenen Klappdeckel
50 bedeckt.
[0022] Zur Entsorgung einer Hülse 17 aus dem Rollenständer 1 wird die Schiebebühne 10 in
die Transferposition gefahren, worauf der auf dem Transfergeleise 16 z.B. an der Aufgabestelle
18 abgestellte Hülsenwagen 25 auf den Schienenabschnitt 11 der Schiebebühne 10 auffährt.
Diese wird dann verschoben, bis die Mulde 29 unter der Hülse, also unterhalb der durch
die Konen 5, welche die Hülse halten, definierten Abrollachse 9 liegt. Die Mulde 29
als Hülsenaufnahme ist in Aufnahmeposition, mit zu den Abrollachsen 9 paralleler Längsrichtung.
Dann werden die Arme 4a, 4b auseinandergezogen und zugleich die Hülse durch Abstreifer
von den Konen 5 geschoben, so dass sie in die Mulde 29 fällt.
[0023] Die Schiebebühne 10 wird nun zurück in die Transferposition gefahren, worauf der
Hülsenwagen 25 mit der Hülse 17 vom Schienenabschnitt 11 auf das Transfergeleise 16
und auf diesem zur Aufgabestelle 18 fährt, wo er an den Puffer 38 anstösst (Fig. 4a,
5a). Kurz bevor der Hülsenwagen 25 an der Aufgabestelle 18 anlangt, erreicht der Finger
37 das Ende des parallel zum Transfergeleise 16 ausgerichteten Hebels 43 und schiebt
sich, indem der Wagen den verbleibenden Wegabschnitt bis zur Aufgabestelle 18 zurücklegt,
in die Nut 44. Nun wird der Hebel 43 vom Motor 41 über das Winkelgetriebe 42 um 90°
gedreht, wobei der Finger 37 mitgenommen und dadurch der Untersatz 30 mit der Mulde
29 ebenfalls um 90° gedreht wird, so dass die letztere eine Entladeposition annimmt
(Fig. 4b, 5b), in der ihre Längsrichtung zum Förderband 21 parallel ist.
[0024] Anschliessend wird (Fig. 5c) der Deckel 22, der neben der Aufgabestelle 18 das Förderband
21 bedeckt, hochgeklappt und die Mulde 29 durch Oeffnen des Klappdeckels 50 und Ausfahren
des Stössels 48 gegen die Kraft der Zugfeder 46 (s. Fig. 4c) um die durch die Scharniere
34 definierte Achse gegen den Graben 20 gekippt, worauf (Fig. 5d) die Hülse 17 von
der Mulde 29 auf das Förderband 21 im Graben 20 rollt. Die Entsorgungsanlage wird
dabei so gesteuert, dass ein Ueberlappen von Hülsen auf dem Förderband 21 vermieden
wird. Dann wird der Deckel 22 wieder geschlossen, der Stössel 48 zurückgezogen, so
dass die Mulde 29 unter der Einwirkung der Zugfeder 46 wieder ihre aufrechte Stellung
annimmt (Fig. 5e). Der Klappdeckel 50 schliesst sich ebenfalls. Schliesslich wird
der Untersatz 30 mit der Mulde 29 wieder um 90° gedreht, so dass die Längsrichtung
der letzteren wieder parallel zum Transfergeleise 16 und den Abrollachsen 9 ist. Der
Hülsenwagen 25 ist damit für einen neuen Einsatz bereit, während die Hülse 17 durch
die Förderbänder 21, 21' (Fig. 3) in den Hülsenbehälter 24 gefördert und so entsorgt
wird.
[0025] Es sind natürlich verschiedene Abwandlungen der beschriebenen Transportanlage denkbar.
So könnte das Kippen der Mulde auch durch eine geeignete, z.B. keilartige Zwangsführung
auf dem Hülsenwagen sichergestellt werden, die bewirkt, dass die Mulde während des
letzten Abschnitts der Drehbewegung eine Kippbewegung ausführt. Auch könnte die Drehung
des Untersatzes mit der Mulde etwa dadurch bewirkt werden, dass der Finger auf dem
letzten Stück des Weges in einer Kulisse geführt wird, die ihn zur Seite auslenkt.
Der Wagen könnte in diesem Fall eine vor der Aufgabestelle liegende Warteposition
anfahren und später das Anfahren der Aufgabestelle mit Drehung des Untersatzes und
Kippen der Mulde als separater Schritt ausgeführt werden.
[0026] Es ist auch denkbar, statt eines Hülsenwagens auf einem Transfergeleise als Transfereinrichtung
einen Schwenkarm mit einer Mulde vorzusehen, welche die Hülse unter der Abrollachse
aufnimmt und vom Schwenkarm zur Aufgabestelle geschwenkt und gekippt wird. Die Transfereinrichtung
kann auch unmittelbar im Bereich des Rollenständers angeordnet sein, in welchem Fall
das Förderband unter den Rollenständern durchlaufen kann. Die gezeigte Lösung hat
jedoch den Vorteil einer weitgehenden Entkopplung der Hülsenentsorgung, so dass die
der letzteren dienenden Vorrichtungsteile leicht mit anderen Teilen der Transportanlage
kombiniert und u.U. auch in eine schon bestehende Anlage nachträglich eingebaut werden
können.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1, 1a,b,c
- Rollenständer
- 2
- Portal
- 3
- Achse
- 4a,b
- Arme
- 5
- Konen
- 6
- Papierrolle
- 7
- Papierbahn
- 8
- Führungsrolle
- 9
- Abrollachse
- 10
- Schiebebühne
- 11
- Schienenabschnitt
- 12
- Grube
- 13
- Lichtschranke
- 14
- Beschickungsgeleise
- 15
- Transportwagen
- 16
- Transfergeleise
- 17
- Hülse
- 18
- Aufgabestelle
- 19
- Fördereinrichtung
- 20
- Graben
- 21, 21'
- Förderband
- 22
- Deckel
- 23
- Wand
- 24
- Hülsenbehälter
- 25
- Hülsenwagen
- 26
- Fahrgestell
- 27
- Grundplatte
- 28
- Rad
- 29
- Mulde
- 30
- Untersatz
- 31
- Träger
- 32
- Stützrollen
- 33
- Teller
- 34
- Scharnier
- 35
- Achse
- 36
- Hebel
- 37
- Finger
- 38
- Puffer
- 39
- Grube
- 40
- Drehvorrichtung
- 41
- Motor
- 42
- Winkelgetriebe
- 43
- Antriebshebel
- 44
- Längsnut
- 45
- Stütze
- 46
- Zugfeder
- 47
- Kippvorrichtung
- 48
- Stössel
- 49
- Längsführung
- 50
- Klappdeckel
1. Transportanlage zur Versorgung mehrerer in einer Reihe angeordneter Rollenständer
(1, 1a, 1b, 1c), die jeweils mindestens zwei quer zur Reihe ausgerichtete Abrollachsen
(9) aufweisen, mit Papierrollen (6), welche eine Zufuhreinrichtung zur Zuführung der
Papierrollen (6) zu den Rollenständern (1, 1a, 1b, 1c) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausserdem eine Entsorgungseinrichtung zur Entsorgung von Hülsen (17) umfasst
mit einer unterflur verlaufenden kontinuierlichen Fördereinrichtung (19) zur Förderung
der Hülsen (17) in einer zur Reihe der Rollenständer (1, 1a, 1b, 1c) parallelen Förderrichtung
sowie zu jedem Rollenständer (1) eine Transfereinrichtung zum Transfer von Hülsen
(17) vom Rollenständer (1) zur Fördereinrichtung (19) unter Drehung derselben von
einer Ausrichtung parallel zu den Abrollachsen (9) des Rollenständers (1) in eine
Ausrichtung parallel zur Förderrichtung der Fördereinrichtung (19).
2. Transportanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung an einer Zufuhrseite und die Fördereinrichtung (19) auf einer
der Zufuhrseite entgegengesetzten Abfuhrseite der Reihe von Rollenständern (1, 1a,
1b, 1c) angeordnet ist.
3. Transportanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Transfereinrichtung zu jedem Rollenständer (1) jeweils eine längliche Hülsenaufnahme
umfasst, welche zwischen einer Aufnahmeposition, in welcher sie mit zu derselben paralleler
Längsrichtung unter einer der Abrollachsen (9) liegt und einer Entladeposition, in
der ihre Längsrichtung zur Förderrichtung parallel ist, umstellbar ist.
4. Transportanlage nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenaufnahme bei der Umstellung von der Aufnahmeposition in die Entladeposition
zu einer Aufgabestelle (18) unmittelbar an der Fördereinrichtung (19) verschiebbar
ist.
5. Transportanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Rollenständer (1) jeweils eine quer zu den Abrollachsen (9) bis unter dieselben
verschiebbare Schiebebühne (10) zugeordnet ist mit einem zu den Abrollachsen (9) parallelen
Geleiseabschnitt (11) und die Transfereinrichtung jeweils ein den Rollenständer (1)
mit der Aufgabestelle (18) verbindendes Transfergeleise (16) umfasst, mit welchem
der Geleiseabschnitt (11) fluchtet, wenn sich die Schiebebühne (10) in einer Transferposition
befindet sowie einen Hülsenwagen (25), welcher die Hülsenaufnahme umfasst sowie ein
auf dem Transfergeleise (16) und dem Geleiseabschnitt (11) verfahrbares Fahrgestell
(26), auf dem die Hülsenaufnahme um eine senkrechte Achse (35) drehbar gelagert ist.
6. Transportanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Aufgabestelle (18) eine Entladevorrichtung zum Entladen der Hülsenaufnahme
angeordnet ist.
7. Transportanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladevorrichtung eine Drehvorrichtung (40) zum Umstellen der Hülsenaufnahme
von der Aufnahmeposition in die Entladeposition umfasst.
8. Transportanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenaufnahme um eine zur Längsrichtung derselben parallele Achse kippbar ist.
9. Transportanlage nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Entladevorrichtung eine Kippvorrichtung (47) umfasst.
10. Transportanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (19) in einem gedeckten Graben (20) angeordnet ist.
11. Transportanlage nach einem der Ansprüche 4 bis 9 und Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Aufgabestelle (18) ein mittels eines Antriebs auf- und zuklappbarer Deckel
(22) über der Fördereinrichtung (19) angeordnet ist.
12. Transportanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördereinrichtung (19) mindestens ein Förderband (21, 21') oder eine Rollenbahn
umfasst.
13. Transportanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Hülsenbehälter (24) umfasst, welcher an einem Ende der Fördereinrichtung
(19) angeordnet ist.
14. Transportanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenbehälter (24) oberirdisch angeordnet ist und die Fördereinrichtung (19)
einen über Bodenhöhe ansteigenden Endabschnitt aufweist, welcher seitlich über den
Rand des Hülsenbehälters (24) ragt.
15. Transportanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung zu jedem Rollenständer (1) ein zu den Abrollachsen (9) paralleles
Beschickungsgeleise (14) aufweist, das von der Zufuhrseite zur Schiebebühne (10) führt,
wo es mit dem Geleiseabschnitt (11) fluchtet, wenn sich die Schiebebühne (10) in einer
Uebernahmeposition befindet sowie auf den Beschickungsgeleisen (14) verfahrbare Transportwagen
(15) für Papierrollen (6).
16. Transportanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Beschickungsgeleise (14) mit dem Transfergeleise (16) fluchtet, so dass die Uebernahmeposition
der Schiebebühne (10) mit der Transferposition derselben übereinstimmt.
17. Hülsenwagen (25) für eine Transportanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 16, mit einem
Fahrgestell (26) und einer auf demselben angebrachten Hülsenaufnahme, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenaufnahme um eine zu einer Längsrichtung derselben parallele Kippachse kippbar
auf einem Untersatz (30) gelagert ist, welcher seinerseits um eine senkrechte Achse
(34) drehbar im Fahrgestell (26) gelagert ist.
18. Hülsenwagen (25) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Untersatz (30) gegenüber dem Fahrgestell (26) um mindestens 90° verdrehbar ist.
19. Hülsenwagen (25) nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenaufnahme als Mulde (29) ausgebildet ist.
20. Hülsenwagen (25) nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass seine Gesamthöhe überflur nicht mehr als 40 cm beträgt.