[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Rolladenkasten aus Kunststoffhartschaum
und ein Verfahren zu dessen Herstellung.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Rolladenkästen aus Kunststoffhartschaum bekannt, die
eine gute thermische Isolierung aufweisen. Solche Rolladenkästen, die z. B. aus Polystyrol
gefertigt werden, haben den wesentlichen Nachteil, daß sie nur eine geringe Festigkeit
und Biegesteifigkeit aufweisen. Daher wurden Kästen entwickelt, die aus Kunststoffhartschaum
hergestellt werden, jedoch zusätzlich eine in den Hartschaum eingebettete Armierung
aufweisen. Die aus dem Stand der Technik bekannte Armierung besteht bei einer weitverbreiteten
Ausführungsform aus verzinktem Rippenstahl, der zu einem in den Schaum einzugießenden
Käfig verschweißt ist.
[0003] Da die Rolladenkästen vor allem auch deshalb aus Kunststoffhartschaum hergestellt
werden, weil dieser eine gute thermische Isolationsfähigkeit aufweist und damit die
Vorschriften der aktuellen Verordnungen über den Wärmeschutz von Neu- und/oder Altbauten
einfacher zu erfüllen sind, darf diese Isolierung jedoch durch die mechanische Stabilisierung
mit Hilfe des eingegossenen Stahlkäfigs nicht allzusehr beeinträchtigt werden. Die
entsprechenden Rippenkäfige oder Baustahlkäfige sind deshalb relativ weitmaschig und/oder
aus relativ dünnen Stahldrähten hergestellt. Diese verstärkten Rolladenkästen nach
dem Stand der Technik besitzen daher den gravierenden Nachteil, daß sie mit diesen
Armierungskäfigen aus Rippenstahl eine bei Längen des Rolladenkastens ab 1,5 m auftretende
vertikale Durchbiegung des Rolladenkastens nicht mehr ausreichend verhindern können.
Dies ist gerade in der modernen Architektur, bei der auf große durchgängige Glasflächen
Wert gelegt wird, ein schwerwiegender Nachteil. Die bekannten Rolladenkästen mit der
käfigförmigen Armierung müssen auf der Baustelle nach dem Auflegen des Kastens in
der Mitte durch mehrere Querstreben unterstützt werden. Dieses Abstützen und Justieren
des Rolladenkastens ist sehr zeitund materialaufwendig. Erst über den so abgestützten
Rolladenkasten kann in der Regel ein Betonsturz zur Aufnahme der darüber abzumauernden
Lasten betoniert werden.
[0004] Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde einen
Rolladenkasten zur Verfügung zu stellen, der eine ausreichende Festigkeit und Biegesteifigkeit
aufweist, so daß er in Längen über 1,5 m gefertigt werden kann, ohne daß ein zusätzliches
Abstützen beim Einbau in der Mitte notwendig ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Rolladenkasten aus Kunststoffhartschaum
mindestens ein Stabilisierungsblech aus Stahlblech und/oder ein engmaschiges Baustahlgewebe
in den Seitenwänden aufweist.
[0006] Dabei bezieht sich der Begriff "Seitenwände" wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, auf eine Querschnittdarstellung, wie sie beispielsweise in den Figuren
2 und 7 der vorliegenden Anmeldung wiedergegeben ist. Tatsächlich bilden diese "Seitenwände"
die Außenseite und die Innenseite bzw. Vorder- und Rückwand eines Rolladenkastens.
[0007] Diese Konstruktion hat den Vorteil, daß die vertikal angeordneten Stabilisierungsbleche
und/oder das Baustahlgewebe in den Seitenwänden extrem hohe vertikale Kräfte aufnehmen
können und so ein Durchbiegen des Rolladenkastens verhindern.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Kasten aus Polystyrol hergestellt. Polystyrol
ist ein hervorragender thermischer Isolator und kann darüber hinaus mit aus dem Stand
der Technik hinreichend bekannten Methoden leicht verarbeitet werden.
[0009] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die Wandstärke der Stabilisierungsbleche
zwischen 0,3 mm und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 0,6 mm. Die bevorzugte
Wandstärke hat den Vorteil, daß das Blech in vertikaler Richtung eine hohe Biegesteifigkeit
erreicht, während es in Bezug auf die erreichte Festigkeit relativ leicht ist. Auch
die Biegesteifigkeit in horizontaler Richtung ist ausreichend hoch, um einen geraden
Einbau der Stabilisierungsbleche während der Herstellung des Rolladenkastens zu gewährleisten.
[0010] Zweckmäßig ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stabilisierungsbleche
in einer Richtung parallel zur schlitzförmigen Öffnung des Kastens profiliert sind.
Dadurch wird eine über die Biegesteifigkeit des nicht profilierten Blechmaterials
hinausgehende Steifigkeit erreicht, so daß nicht nur die vertikale Biegesteifigkeit
des Rolladenkastens erhöht wird, sondern auch seine horizontale Stabilität.
[0011] Das Profil der Bleche hat vorzugsweise die Form mehrerer zusammenhängender Trapeze
mit abwechselnd senkrechten und dann wechselnd nach links und rechts schräg abgebogenen
Abschnitten. Zweckmäßigerweise ist die untere Kante des Profils rechtwinklig abgebogen
und bildet so eine untere Abschlußleiste, die den unteren Rand des Kastens gegen Beschädigungen
schützt. Diese untere Kante kann außerdem noch zusätzlich profiliert sein oder mit
einem Zusatzprofil verbunden sein, um so eine Putzschiene oder ein Befestigungsprofil
für Abdeckplatten oder dergleichen zu bilden.
[0012] Ein besonderer Vorteil der Versteifungsbleche mit einem unteren, abgewinkelten Auflagerand
liegt in der Möglichkeit ein solches Blech in einer Form zur Herstellung des Rolladenkastens
magnetisch zu fixieren, wenn am Boden der Form entsprechende Permanent- oder Elektromagneten
angeordnet sind.
[0013] Die Erfindung betrifft insoweit auch eine neue Vorrichtung und ein neues Verfahren
zu Herstellung eines Rolladenkastens, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet
ist, daß in bzw. an der Form für einen Rolladenkasten Magnethalterungen für die in
der Form anzuordnenden und mit Dämmaterial zu umschäumenden Verstärkungsbleche oder
das Baustahlgewebe vorgesehen sind. Dies ermöglicht eine genaue Positionierung der
Bleche oder des Gewebes in der Form, während beim Entformen keine Löcher im Hartschaum
aufgrund von zusätzlichen zu entfernenden Halteelementen auftreten.
[0014] Das Verfahren sieht generell eine magnetische Fixierung von metallischen Verstärkungselementen
in Formen für Rolladenkästen vor.
[0015] Bevorzugt wird eine Ausführungsform der Erfindung, bei der in jeder der beiden Seitenwände
je ein Stabilisierungsblech oder ein Baustahlgewebe angeordnet ist. So können von
oben auf den Rolladenkasten einwirkende Kräfte gleichmäßig über die beiden Seitenwände
des Kastens abgetragen werden.
[0016] Zweckmäßig ist es darüber hinaus, wenn die Stabilisierungsbleche in den Seitenwänden
an ihren oberen Enden nach innen abgewinkelt sind. Diese Abbiegung der oberen Enden
der Stabilisierungsbleche ermöglicht eine gute Ableitung der von oben auf den Kasten
einwirkenden Kräfte auf die Seitenwände bzw. auf die in die Seitenwände eingegossenen
Stabilisierungsbleche.
[0017] Besonders bevorzugt wird dabei eine Ausführungsform, bei der die Stabilisierungsbleche
auf dem Boden des Rolladenkastens aufstehen. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht
es, daß auf den Rolladen einwirkende Lasten direkt auf die Auflagepunkte des Rolladenkastens
weitergeleitet werden können.
[0018] Zweckmäßig ist es, wenn die Stabilisierungsbleche in den Seitenwänden des Rolladenkastens
mit mindestens einem Querstabilisator, der in die Deckelfläche des Kasten einzugießen
ist, miteinander verbunden sind. Die Querstabilisatoren übertragen die von oben auftretenden
Kräfte auf die Stabilisierungsbleche an den Seiten des Kastens. Von den Querstabilisatoren
wird gleichzeitig der Abstand der Stabilisierungsbleche definiert, was vor allem bei
der Herstellung von Vorteil ist.
[0019] Vorzugsweise sind die Querstabilisatoren aus Metall oder Kunststoff hergestellt und
nach oben gewölbt, so daß sie einen Bogen zwischen den Stabilisierungsblechen in den
Seitenwänden des Rolladenkastens bilden. Die Wölbung der Querstabilisatoren gewährleistet
die optimale Aufnahme der von oben angreifenden Kräfte und ihre Weiterleitung auf
die Stabilisierungsbleche in den Seitenwänden des Rolladenkastens.
[0020] Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der der Abstand zwischen zwei benachbarten
Querstabilisatoren zwischen 20 cm und 60 cm beträgt, bevorzugt jedoch zwischen 30
cm und 40 cm. Dieser Abstand gewährleistet eine optimale Abtragung der von oben auf
den Rolladenkasten einwirkenden Kräfte. Darüber hinaus wird ein gleichmäßiger Abstand
der Stabilisierungsbleche voneinander über die gesamte Länge des Rolladenkastens hinweg
erzielt.
[0021] Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Stabilisierungsbleche an ihrem oberen Ende Perforierungen
aufweisen, in die die Querstabilisatoren form- und/oder kraftschlüssig eingreifen.
Dies ermöglicht eine einfache Montage der Stabilisierungsbleche und der Querstabilisatoren
ohne die zusätzliche Montage von weiteren Befestigungselementen.
[0022] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform der Erfindung, bei der die Stabilisierungsbleche
und/oder die Querstabilisatoren rund, eckig oder in einer anderen Form gelocht sind.
Die Lochung ermöglicht ein Durchschäumen der Bleche und Querstabilisatoren mit dem
Kunststoffhartschaum und damit eine homogene Verbindung mit dem gesamten Korpus des
Rolladenkastens.
[0023] Zweckmäßig ist darüber hinaus eine Ausführungsform, bei der die Stabilisierungsbleche
an ihren unteren Enden Federnuten zur Aufnahme weiterer Konstruktionselemente aufweisen.
Die Federnuten ermöglichen beispielsweise das form- und/oder kraftschlüssige Anklemmen
von Abdeckplatten, Gummiwülsten oder Bürstenleisten, die, wenn der Rolladen in den
Kasten eingebaut ist, ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in den Rolladenkasten
von unten her verhindern.
[0024] Werden anstatt der Stabilisierungsbleche in den Seitenwänden Baustahlgewebe verwendet,
so ist es zweckmäßig, wenn deren Maschengröße kleiner als 100 mm, vorzugsweise kleiner
als 60 mm und besonders bevorzugt kleiner als 50 mm ist. Nur entsprechende Maschengrößen
gewährleisten eine ausreichende Stabilität der Gewebe in den Seitenwänden des Rolladenkastens.
[0025] Dabei ist es vorteilhaft, wenn der das Baustahlgewebe bildende Stahldraht einen Durchmesser
zwischen 2 und 10 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 6 mm und besonders bevorzugt von
5 mm aufweist, so daß eine möglichst hohe Stabilität des Baustahlgewebes in den Seitenwänden
des Rolladenkastens erzielt wird. Einzelne Seitenteile aus engmaschigem Baustahlgewebe
sind innerhalb einer Form für die Herstellung von Rolladenkästen aus Kunststoffhartschaum
relativ schwierig und aufwendig zu handhaben und zu fixieren. Die Handhabung wird
wesentlich erleichtert, wenn die Baustahlgewebe, die sich in Vorder- und Rückwand
des Rolladenkastens erstrecken, zu einem Käfig bzw. Baustahlkorb miteinander verbunden
sind. Dabei müssen allerdings nennenswerte Wärmebrücken verhindert werden, so daß
in der oberen Wand, welche die vordere und die Rückwand des Rolladenkastens miteinander
verbindet, erheblich weniger Baustahldraht bzw. -gewebe und in deutlich größerem Abstand
angeordnet ist als in der Vorder- bzw. Rückwand oder aber die beiden Baustahlgewebe
in der vorderen und der Rückwand auf andere Weise thermisch voneinander getrennt werden.
Dazu sind die Stäbe des Korbes in diesem Bereich unterbrochen und mit Hilfe von einzelnen
Steckverbindern oder einem länglichen Verbindungselement aus schlecht wärmeleitendem
Material miteinander verbunden.
[0026] Die Steckverbinder oder das Verbindungselement sind daher vo rzugsweise aus einem
thermisch isolierenden Material hergestellt, um eine Wärmebrückenbildung zu verhindern.
Die Steckverbinder sind weiterhin so konstruiert, daß sie die auf einen der beiden
Teile des Baustahlkorbes einwirkenden Kräfte auf den jeweils anderen Teil übertragen,
so daß die auftretenden Kräfte über beide Seitenwände des Korbes gleichmäßig abgetragen
werden können und außerdem den Korb als Ganzes leichter handhabbar ist..
[0027] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die thermische Trennung des Baustahlkorbes asymmetrisch
in Bezug auf die Tiefe des Rolladenkasten zwischen Innen- und Außenseite angeordnet
ist, um eine Schwächung des Baustahlkorbes im Bereich des größten Krafteintrags zu
vermeiden.
[0028] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
werden anhand der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform und der
dazugehörigen Figuren deutlich.
- Figur 1
- zeigt eine dreidimensionale teilweise weggeschnittene Ansicht des erfindungsgemäßen
Rolladenkastens.
- Figur 2
- zeigt eine Schnittansicht des erfindungsgemäßen Rolladenkastens.
- Figur 3
- zeigt eine weggebrochene seitliche Ansicht eines Stabilisierungsbleches.
- Figur 4
- zeigt eine weggebrochene Ansicht von oben auf den erfindungsgemäßen Rolladenkasten.
- Figur 5
- zeigt eine weggebrochene seitliche Ansicht eines Baustahlkorbes mit kraftübertragenden
thermisch isolierenden Steckverbindern.
- Figur 6
- zeigt eine seitliche Schnittansicht durch einen Steckverbinder.
- Figur 7
- zeigt eine Schnittansicht durch einen Rolladenkasten mit einem eingeschäumten Baustahlkorb.
- Figur 8
- zeigt eine weggebrochene seitliche Ansicht eines Baustahlkorbes mit einem Verbindungselement
aus thermisch isolierendem Material.
[0029] In Figur 1 ist der erfindungsgemäße Rolladenkasten in einer teilweise weggeschnittenen
Ansicht dargestellt. Deutlich ist der Korpus 2 des Rolladenkastens aus Kunststoffhartschaum
zu erkennen.
[0030] In diesem Fall wurde zur Herstellung des Korpus 2 Polystyrolschaum verwendet. Dieser
hat den Vorteil, daß er thermisch gut isolierend ist, was gerade bei steigenden Energiepreisen
vorteilhaft ist. Da Polystyrolschaum nur eine geringe Festigkeit und Biegesteifigkeit
aufweist, sind die Seitenwände 3 des Rolladenkastens 1 mit Stabilisierungsblechen
4 zur Erhöhung der Festigkeit des Rolladenkastens versehen. Die Stabilisierungsbleche
4 bestehen aus Stahlblech, das gelocht und in Längsrichtung parallel zur unteren Öffnung
5 des Rolladenkastens 1 ein im wesentlichen gleichbleibendes Profil aufweist. Die
Löcher 6 sind in der dargestellten Ausführungsform in regelmäßigen Abständen in die
Stabilisierungsbleche 4 eingestanzt.
[0031] Die Profilierung der Stabilisierungsbleche 4 ist besonders deutlich in der Schnittansicht
in Figur 2 zu erkennen. Der Verlauf des Blechs ist im Profil trapezförmig mit mehreren
aneinandergereihten Trapezen. Dabei verläuft die Oberfläche des profilierten Blechs
im wesentlichen in zwei zueinander parallelen senkrechten Ebenen. Dieser Verlauf wird
erreicht durch ein Abbiegen der Bleche 4 an verschiedenen Biegestellen 7, so daß schräg
abwechselnd nach links und rechts verlaufende Übergangsbereiche zwischen den parallelen
Ebenen gebildet werden. Die Löcher sind in der gezeigten Ausführungsform in die senkrechten
Bereiche der Bleche eingestanzt.
[0032] Besonders deutlich ist in Figur 2, aber auch in Figur 1 zu erkennen, daß die Stabilisierungsbleche
4 an ihrem oberen Ende nach innen, d. h. zum Innenraum des Rolladenkastens hin, abgebogen
sind. Die abgebogenen Bereiche 8 der Stabilisierungsbleche 4 ermöglichen ein Abtragen
der von oben auf den Rolladenkasten 1 einwirkenden Kräfte auf die vertikalen Bereiche
der Stabilisierungsbleche 4 in den Seitenwänden 3 des Kastens 1.
[0033] In Figur 3 ist eine abgebrochene Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Stabilisierungsbleches
4 gezeigt. Besonders deutlich sind hier die Lochungen 6 zu erkennen. Sie ermöglichen
während des Ausschäumens der Form, daß der Kunststoffhartschaum, in diesem Fall Polystyrol,
auch die Stabilisierungsbleche durchdringt und somit die Form möglichst homogen auffüllt.
Die Stabilisierungsbleche werden so optimal mit dem Korpus des Rolladenkastens aus
Hartschaum verbunden.
[0034] In Figur 1 und noch besser in Figur 2 kann man an den oberen Enden der abgebogenen
Bereiche 8 der Stabilisierungsbleche 4 Falze 9 erkennen, die als Auflager für die
Querstabilisatoren 10 dienen. In der gezeigten Ausführungsform greifen die Querstabilisatoren
10 in Perforationen in den Falzen 9 ein, so daß sie form- bzw. kraftschlüssig mit
den Stabilisierungsblechen 4 verbunden sind. Über die Kette aus den Querstabilisatoren
10, den Auflagerfalzen 9 und den abgewinkelten oberen Enden 8 der Stabilisierungsbleche
4 können die von oben auf den Rolladenkasten 1 einwirkenden senkrechten Kräfte nach
Art eines Gewölbetragwerks auf die biegesteifen vertikalen Bereiche der Stabilisierungsbleche
4 abgeleitet werden. Die Querstabilisatoren 10 sind in der gezeigten Ausführungsform
ebenfalls aus Stahlblech hergestellt, weisen ebenfalls Lochungen 6 auf und sind in
das Kunststoffmaterial der oberen Wand des Rolladenkastens eingebettet. Alternativ
dazu können sie jedoch auch aus Kunststoffmaterial hergestellt sein.
[0035] In Figur 4 ist nochmals das Zusammenwirken der Querstabilisatoren 10 und der Stabilisierungsbleche
4 bzw. deren abgebogenen Enden 8 zu erkennen.
[0036] Der erfindungsgemäße Rolladenkasten weist gemäß Figur 2 am unteren Ende seiner Seitenwände
3 Federnuten 11 auf, in die weitere Teile, wie z. B. Abdeckplatten, Gummiwulste oder
Bürstenleisten, eingeklemmt werden können. Die Federnuten können entweder als gesonderte
Profile in den Korpus des Rolladenkastens eingegossen werden oder sie sind wie in
der gezeigten bevorzugten Ausführungsform aus dem gleichen Stahlblechmaterial gebogen
und an das untere Ende der Stabilisierungsbleche 4 angeschweißt. Am unteren Ende der
Stabilisierungsbleche 4 ist ferner ein Falz 13 zu erkennen, der senkrecht zu den vertikalen
Abschnitten der Bleche 4 steht und der mit dem Boden 12 des Rolladenkastens 1 abschließt.
[0037] Die Rolladenkästen werden hergestellt, indem eine Negativform des Kastens mit Hartschaum
ausgeschäumt wird. Die Stabilisierungsbleche 4 und die Querstabilisatoren 10 müssen
dazu so in die Form eingebracht werden, daß sie beim Ausschäumen weder umfallen noch
verrutschen. Durch die form- bzw. kraftschlüssige Verbindung der Stabilisierungsbleche
4 mit Hilfe der Querstabilisatoren 10 am oberen Ende der Stabilisierungsbleche 4 stehen
die Verstärkungselemente 4, 10 selbsttragend in der Form, wobei zusätzlich der Abstand
der Bleche 4 zueinander auf ihrer gesamten Länge fixiert ist. Um ein Verrutschen der
Verstärkungselemente 4, 10 während des Ausschäumens zu verhindern, wird der untere
Falz 13 der Bleche 4 in Form von einem unter der Form angeordneten Elektromagneten
gehalten. So müssen keine zusätzlichen Halteelemente in die Form eingebracht werden
und zum Entformen kann der Magnet einfach ausgeschaltet werden.
[0038] Figur 5 zeigt eine weggebrochene seitliche Ansicht eines Baustahlkorbes 14, der sich
im wesentlichen aus zwei in die Seitenwände des Rolladenkastens 1 einzuschäumenden
Baustahlgeweben 15, 16 zusammensetzt. Die beiden seitlichen Baustahlgewebe 15, 16
sind an ihrem oberen Ende abgewinkelt, so daß sich die Gewebe in den Bereich der oberen
Wand 21 des Rolladenkastens 1 erstrecken. Das Baustahlgewebe 17 im Bereich der oberen
Wand 21 des Rolladenkastens 1 ist asymmetrisch unterbrochen, so daß keine Wärmebrücken
zwischen den Geweben 15, 16 in den seitlichen Wänden 3 des Rolladenkastens entstehen.
Um dennoch eine mechanische Verbindung zwischen den beiden Teilen 15, 16 des Korbes
14 im Bereich der oberen Wand 21 des Rolladenkastens 1 zu erzielen, sind die beiden
Teile 15,16 mit Hilfe von Steckverbindern 18 aus thermisch isolierendem Material,
zum Beispiel PE, miteinander kraftschlüssig verbunden.
[0039] Eine seitliche Schnittansicht eines kraftübertragenden Steckverbinders 18 ist in
Figur 6 dargestellt. Die Steckverbinder 18 sind als massive Zylinder ausgeführt, deren
Deckelflächen konische Sackbohrungen 19, 20 aufweisen. In diese Sackbohrungen sind
die Enden des Baustahlgewebes kraftschlüssig eingesteckt, so daß eine mechanisch stabile
Verbindung zwischen den beiden Teilen 15, 16 des Baustahlkorbes 14 entsteht.
[0040] Figur 7 zeigt eine Schnittansicht durch einen Rolladenkasten 1 mit einem eingeschäumten
Baustahlkorb 14. Deutlich sind die Bereiche 15, 16 in den Seitenwänden des Rolladenkastens
1 zu erkennen sowie der Abschnitt 17 des Baustahlkorbes im Bereich der oberen Wand
21 des Rolladenkastens 1. Deutlich ist die asymmetrisch angeordnete thermische Trennung
18 zwischen den beiden Teilen des Baustahlkorbes 14 zu erkennen. Die thermisch isolierenden
Steckverbinder 18 sitzen in der Figur 7 rechts von der Symmetrieebene des Rolladenkastens
1. So sind die Steckverbinder 18 nicht im Scheitelpunkt 22 des Rolladenkastens angeordnet.
Sie liegen somit außerhalb des maximalen Krafteintrags in den Rolladenkasten 1 bzw.
den Baustahlkorb 14.
[0041] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der thermisch Trennung, ein isolierendes
längliches Verbindungselement 23 zur Verbindung der beiden Teile 15, 16 des Baustahlkorbes
14. Das Verbindungselement 23 ist wiederum aus einem thermisch isolierenden Kunststoff
hergestellt, jedoch wird ein einziges Element zur Verbindung aller getrennten Enden
des Baustahlgewebe 17 im Bereich der oberen Wand 21 des Rolladenkastens 1 verwendet.
Das Verbindungselement 23 ist ein flacher panelförmiger Kunststoffkörper mit sich
zur Mitte des Körpers hin verjüngenden Nuten in den Seitenwänden des Panels. In diese
sich verjüngenden Nuten 24 sind die getrennten Enden des Baustahlgewebes 17 kraftschlüssig
eingesteckt, so daß eine Kraftübertragung zwischen den beiden Teilen 15, 16 des Baustahlkorbes
14 besteht. Das Verbindungselement 23 ist wie in der vorhergehend beschriebenen Ausführungsform
die Verbindungselemente 18 asymmetrisch in Bezug auf die Symmetrieebene des Rolladenkastens
1 angeordnet, um zu verhindern, daß der größte Lasteintrag in den Baustahlkorb 14
im Bereich des Verbindungselements 23 auftritt.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Rolladenkasten
- 2
- Korpus
- 3
- Seitenwände
- 4
- Stabilisierungsbleche
- 5
- untere Öffnung
- 6
- Löcher/Lochungen
- 7
- Biegestelle
- 8
- abgebogenen Bereiche
- 9
- Falze
- 10
- Querstabilisatoren
- 11
- Federnuten
- 12
- Bodenfläche
- 13
- unterer Falz
- 14
- Baustahlkorb
- 15
- Baustahlgewebe
- 16
- Baustahlgewebe
- 17
- Baustahlgewebe
- 18
- Steckverbinder
- 19
- Sackbohrung
- 20
- Sackbohrung
- 21
- obere Wand des Rolladenkastens
- 22
- Scheitelpunkt des Rolladenkastens
- 23
- Steckverbindung
- 24
- Nuten
1. Rolladenkasten (1) aus Kunststoffhartschaum, dadurch gekennzeichnet, daß er mindestens ein vertikal angeordnetes Stabilisierungsblech (4) aus Stahlblech und/oder
ein engmaschiges Baustahlgewebe (15, 16) in den Seitenwänden (3) aufweist.
2. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (1) aus Polystyrol hergestellt ist.
3. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke der Stabilisierungsbleche (4) zwischen 0,3 mm und 1 mm und vorzugsweise
zwischen 0,5 mm und 0,6 mm beträgt.
4. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) in einer Richtung parallel zur schlitzförmigen Öffnung
(5) des Kastens (1 ) profiliert sind.
5. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er in jeder seiner beiden Seitenwände (3) je ein Stabilisierungsblech (4) aufweist.
6. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) in den Seitenwänden (3) an ihren oberen Enden nach
innen abgewinkelt sind.
7. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) auf dem Boden (12) des Rolladenkastens (1) aufstehen.
8. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) durch mindestens einen Querstabilisator (10) miteinander
verbunden sind.
9. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstabilisatoren (10) aus Metall oder Kunststoff hergestellt sind.
10. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstabilisatoren (10) gewölbt sind.
11. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Querstabilisatoren (10) einen Abstand zwischen 20 cm und 60 cm, bevorzugt jedoch
zwischen 30 cm und 40 cm aufweisen.
12. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) an ihrem oberen Ende Perforierungen aufweisen, in die
die Querstabilisatoren (10) form- und/oder kraftschlüssig eingreifen.
13. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) und/oder die Querstabilisatoren (10) rund, eckig oder
in einer anderen Form gelocht sind.
14. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stabilisierungsbleche (4) an ihrem unteren Ende Federnuten (11) zur Aufnahme
weiterer Konstruktionselemente aufweisen.
15. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er in jeder seiner beiden Seitenwände (3) je ein Baustahlgewebe (15, 16) aufweist.
16. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschengröße des Baustahlgewebes (15, 16, 17) weniger als 100 mm, vorzugsweise
weniger als 60 mm und besonders bevorzugt weniger als 50 mm beträgt.
17. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1, 2, 15, 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe des Baustahlgewebes (15, 16, 17) einen Durchmesser zwischen 2 und 10 mm,
vorzugsweise zwischen 3 und 6 mm und besonders bevorzugt von 5 mm aufweisen.
18. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 1, 2, 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Baustahlgewebe (15, 16) in den Seitenwänden (3) zu einem Baustahlkorb (14) miteinander
verbunden sind, wobei sich das Baustahlgewebe über die obere Wand (21) des Rolladenkastens
(1) erstreckt.
19. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Baustahlkorb (14) im Bereich der oberen Wand (21) des Rolladenkastens (1) thermisch
getrennt ist.
20. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Trennung asymmetrisch angeordnet ist.
21. Rolladenkasten (1) nach einem der Ansprüche 19 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Trennung aus kraftübertragenden Steckverbindern (18) besteht.
22. Rolladenkasten (1) nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische Trennung aus einem länglichen Verbindungselement (23) besteht.
23. Verfahren zur Herstellung eines Rolladendkastens (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
21, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Stabilisierungsbleche (4) und/oder das Baustahlgewebe auf dem Boden
(12) der Form von einem oder mehreren Magneten gehalten werden.