Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Brennstoffeinspritzventil nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Aus der DE 199 54 537 A1 ist ein Brennstoffeinspritzventil mit einem Betätigungsstrang
mit einem Aktor, einer Ventilnadel, einer hydraulische Umsetzeinrichtung und einer
Rückstellfeder, die einen Ventilschließkörper betätigen, bekannt. Die Umsetzeinrichtung
dient der Umsetzung eines kleinen Aktorhubs auf einen größeren Ventilnadelhub und
zum Ausgleich von unterschiedlichen, temperaturbedingten Längenänderungen von Bauteilen.
Abströmseitig und zuströmseitig des Aktors ist jeweils zumindest ein flexibler Abschnitt
angeordnet, der Relativbewegungen der Ventilnadel gegenüber dem Aktor oder anderen
Bauteilen ausgleicht und Brennstoff vom Aktor fernhält. Durch die wellrohrförmige
Ausbildung der flexiblen Abschnitte soll verhindert werden, daß die einseitig von
Brennstoff mit Brennstoffdruck beaufschlagten flexiblen Abschnitte axiale Kräfte am
Betätigungsstrang ausüben.
[0003] Nachteilig an diesem bekannten Stand der Technik ist, daß die als Dichtung wirkenden
flexiblen Abschnitte sehr aufwendig hergestellt werden müssen, um eine befriedigende
Dauerfestigkeit zu erreichen. Um den radial wirkenden Kräften des Brennstoffdrucks
standzuhalten, müssen sie jedoch auch eine entsprechende radial Steifigkeit aufweisen.
Diese radiale Steifigkeit erhöht den Fertigungsaufwand und die Fertigungskosten weiter
und wirkt auf die Ventildynamik, durch die einhergehende axiale Steifigkeit, unvorteilhaft.
Der Bauraum solcher Dichtungen und die vom Brennstoffdruck beaufschlagte Oberfläche
ist erhöht.
Vorteile der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß auf unvorteilhaft große, fehleranfällige,
die Ventildynamik negativ beeinflussende und aufwendig hergestellte flexible Abschnitte
bzw. Dichtungen verzichtet werden kann. Der Herstellungsaufwand des Brennstoffeinspritzventils
ist dadurch wesentlich reduziert, die Baugröße kann ohne funktionelle Einbußen verringert
werden und die Zuverlässigkeit des Brennstoffeinspritzventils ist erhöht. Darüber
hinaus können die in entgegengesetzten axialen Richtungen wirkenden Kräfte des Brennstoffdrucks
vorteilhaft zur Unterstützung oder Übernahme von Funktionsvorgängen im Brennstoffeinspritzventil
genutzt werden.
[0005] Insbesondere kann ein den Aktor alleinig vorspannendes Federelement, das beispielsweise
als Rohrfeder um den Aktor verläuft, mit geringerer Vorspannkraft dimensioniert werden
oder ggf. ganz entfallen. Das Aktormodul kann damit einfacher aufgebaut und montiert
werden.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0007] In einer ersten Weiterbildung weist der Betätigungsstrang einen hydraulischen Koppler
zum Ausgleich von temperaturbedingten Längenänderungen des Aktors und/oder anderer
Bauteile und/oder zur Hubumsetzung auf, wobei der Koppler in einer weiteren Weiterbildung
zuströmseitig des Aktors angeordnet ist. Das Brennstoffeinspritzventil kann dadurch
besonders zuverlässig gestaltet und einfach aufgebaut werden. Insbesondere kann so
der Kopplerzylinder in besonders einfacher Weise beispielsweise im Ventilgehäuse angeordnet
werden.
[0008] Weist der hydraulische Koppler einen Ausgleichsraum, einen Leckagespalt und einen
Membranraum auf, wobei der Leckagespalt den Ausgleichsraum mit dem Membranraum verbindet,
so ist der hydraulische Koppler in besonders einfache Weise aufgebaut.
[0009] Vorteilhafterweise ist der hydraulische Koppler vollständig mit einem Hydraulikmedium
gefüllt und ein dritter flexibler Abschnitt trennt bzw. dichtet das Hydraulikmedium
von Brennstoff ab. Der Koppler kann dadurch insbesondere langlebiger und zuverlässiger
gestaltet werden, da die Eigenschaften des Hydraulikmedium weitgehend unabhängig von
der Wahl des Brennstoffes gewählt werden können. Dadurch können beispielsweise die
Viskosität und die Schmiereigenschaften des Hydraulikmediums frei gewählt werden.
[0010] Vorteilhafterweise ist der dritte flexible Abschnitt so gestaltet, daß er den an
ihm einseitig anliegenden Brennstoffdruck zum größten Teil an das Hydraulikmedium
überträgt. Der Brennstoffdruck kann so in besonders einfacher und vorteilhafterweise
dazu benutzt werden, den Ausgleichsraum mit Hydraulikmedium gefüllt zu halten.
[0011] In einer weiteren Weiterbildung sind die flexiblen Abschnitte lochplattenförmig und
im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet. Die Flexibilität wird dadurch
gesteigert, die flexiblen Abschnitte können dadurch einfacher gefügt werden und sind
einfach herzustellen.
[0012] Greift der Betätigungsstrang durch zumindest einen der flexiblen Abschnitte, so kann
das Brennstoffeinspritzventil besonders kompakt hergestellt werden.
[0013] Vorteilhafterweise stehen die einzelnen flexible Abschnitte über Flansche mit dem
Betätigungsstrang in Verbindung. Die flexible Abschnitte können dadurch besonders
einfach mit dem Betätigungsstrang verbunden werden. Insbesondere die Sicherheit und
Langlebigkeit der Fügeverbindung zwischen den flexiblen Abschnitten und dem Betätigungsstrang,
sowie die Montagefreundlichkeit der flexiblen Abschnitte, ist dadurch gesteigert.
[0014] Vorteilhafterweise sind der erste flexible Abschnitt und der zweite flexible Abschnitt
so angeordnet, daß der mittel- und unmittelbar auf den Ventilschließkörper wirkende
Brennstoffdruck sich kräftemäßig, in axialer Richtung des Betätigungsstrangs, aufhebt.
Durch den dadurch erzielten hydraulischen Kraftausgleich kann insbesondere die Federkraft
einer auf den Betätigungsstrang wirkende Vorspannfeder wesentlich kleiner gewählt
werden. Durch die verringerte Federkraft der entgegen der Bestätigungsrichtung des
Aktors wirkenden Vorspannfeder kann ein kleinerer und kostengünstigerer Aktor verwendet
werden. Der Leistungsbedarf des Aktors ist verringert und die Wärmeentwicklung im
Aktor und im Steuergerät sind vermindert.
[0015] Durch die auf den Koppler wirkende verringerte Federkraft kann der Koppler auch in
Kaltstartphasen, bei denen in der Regel die Ventilöffnungszeiten verlängert sind,
sehr schnell temperaturbedingte Längenausdehnungen kompensieren, wodurch auch eine
Kaltstartphasen mit reduziertem Brennstoffdruck ermöglicht wird.
Zeichnung
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Brennstoffeinspritzventils im Bereich des Aktorkopfs.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0017] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil
1 ist insbesondere als Brennstoffeinspritzventil 1 für Brennstoffeinspritzanlagen
für gemischverdichtende, fremdgezündete Brennkraftmaschinen zum direkten Einspritzen
von Brennstoff in den Brennraum der Brennkraftmaschine geeignet.
[0018] Das Brennstoffeinspritzventil 1 umfaßt insbesondere einen piezoelektrischen, magnetostriktiven
oder elektrostriktiven Aktor 2, welcher in einem Aktormodul 22 angeordnet ist. Der
Aktor 2 bzw. das Aktormodul 22 ist Bestandteil eines Bestätigungsstrangs, der in diesem
Ausführungsbeispiel außerdem einen zuströmseitig des Aktormoduls 22 angeordneten hydraulischen
Koppler 3 und eine abströmseitig des Aktormoduls 22 angeordnete Ventilnadel 4 aufweist.
Das Aktormodul 22, der hydraulische Koppler 3 und die Ventilnadel 4 sind in einem
Ventilgehäuses 6 koaxial angeordnet. Das Ventilgehäuses 6 weist an seinem abströmseitigen
Ende einen Düsenkörper 5 auf, durch welchen die Ventilnadel 4 koaxial greift und an
dessen abströmseitigen Ende ein einstückig mit dem Düsenkörper 5 ausgebildeter Ventilsitzkörper
10 mit einer Abspritzöffnung 7 angeordnet ist. Eine am Ventilsitzkörper 10 ausgebildete
Ventilsitzfläche 9 wirkt mit einem am abspritzseitigen Ende der Ventilnadel 4 ausgebildeten
Ventilschließkörper 8 zu einem Dichtsitz zusammen. Das Brennstoffeinspritzventil 1
öffnet nach außen.
[0019] Zuströmseitig weist das Ventilgehäuses 6 ein Ventiloberteil 33 auf. Das Ventiloberteil
33 liegt auf dem zuströmseitigen Ende des Ventilgehäuses 6 hermetisch dicht mit einer
ersten Schulter 34 auf, ist dort mit dem Ventilgehäuses 6 beispielsweise stoffschlüssig
gefügt, und greift mit seinem abströmseitigen Ende in das Ventilgehäuses 6 ein. Koaxial
im Ventiloberteil 33 ausgebildet befindet sich ein zum Aktormodul 22 hin geöffneter
Kopplerzylinder 23, in den ein Ausgleichskolben 21 eingreift. Seitlich des Ausgleichskolbens
21 befindet sich zwischen dem Ausgleichskolbens 21 und dem Kopplerzylinder 23 ein
Leckagespalt 24. Der Leckagespalt 24 verbindet einen oben zwischen dem Kopplerzylinder
23 und dem Ausgleichskolbens 21 gebildeten Ausgleichsraum 31 und einen unten, zum
Aktormodul 22 hin orientierten Membranraum 32. Der Membranraum 32 wird durch einen
dritten flexiblen Abschnitt 28 abströmseitig abgeschlossen bzw. abgedichtet.
[0020] Der in diesem Ausführungsbeispiel membranartige und lochplattenförmige dritte flexible
Abschnitt 28 ist im Bereich des Außenumfangs mit dem in das Aktorgehäuses 6 eingreifenden
abströmseitigen Ende des Ventiloberteils 33 unterhalb einer durchmesserreduzierenden
zweiten Schulter 35 hermetisch dicht, beispielsweise durch Schweißen oder andere stoffschlüssigen
Fügeverfahren, gefügt. Im Bereich seines Innenumfangs ist der dritte flexible Abschnitt
28 an dem sich zum Aktormodul 22 hin verjüngenden, den dritten flexiblen Abschnitt
28 durchgreifenden Ausgleichskolben 21 hermetisch dicht und stoffschlüssig gefügt.
In radialer Richtung weist der aus Stahl oder einer Stahlregierung bestehende dritte
flexible Abschnitt 28 im Querschnitt einen U-förmigen, bzw. wellenförmigen Verlauf
auf. Der dritte flexible Abschnitt 28 wird dadurch nicht auf Zug, sondern vorteilhafterweise
auf Biegung beansprucht.
[0021] Der Kopplerzylinder 23, der Ausgleichskolbens 21, der Ausgleichsraum 31, der Leckagespalt
24 und der Membranraum 32 bilden in diesem Ausführungsbeispiel den hydraulischen Koppler
3. Der hydraulischen Koppler 3, bzw. der Ausgleichsraum 31, der Leckagespalt 24 und
der Membranraum 32 sind vollständig mit einem Hydraulikmedium 30 gefüllt. Das Hydraulikmedium
30 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein gut wärmeleitendes und hochviskoses Öl.
[0022] Im Ventiloberteil 33 verlaufen ein elektrischer Anschluß 15 und ein Brennstoffeinlaß
16, der sich in einen ersten Brennstoffkanal 17 und einen zweiten Brennstoffkanal
18 teilt. Der elektrische Anschluß 15 verläuft im weiteren im Ventilgehäuses 6, um
auf Höhe des Aktormoduls 22 in dieses einzutreten.
[0023] Im Bereich oberhalb der den Durchmesser des abströmseitigen Endes des Ventiloberteils
33 nach unten reduzierenden zweiten Schulter 35, ist ein lochplattenförmiger, im Querschnitt
im wesentlichen U-förmig geformter und aus Stahl bestehender erster flexibler Abschnitt
25 mit seinem Außenumfang stoffschlüssig und hermetisch dicht gefügt. Im Bereich des
Innenumfangs des ersten flexiblen Abschnitts 25 ist dieser auf der Oberseite eines
dritten Flansches 29, der das im Durchmesser verjüngte, abströmseitige Ende des Ausgleichskolbens
21 umschließt, stoffschlüssig und hermetisch dicht verbunden. Der dritte Flansch 29
greift mit seinem abströmseitigen Ende in eine in der Oberseite des Aktormoduls 22
in einem Aktorfuß 13 angeordnete konische Ausnehmung 27 ein, mit der er idealerweise
in ständigem Kontakt steht.
[0024] Unmittelbar unterhalb der zweiten Schulter 35 und oberhalb des Außenumfangs des dritten
flexiblen Abschnitts 28 ist eine zum ersten Brennstoffkanal 17 gehörende Ringnut 36
angeordnet. Im Betrieb des Brennstoffeinspritzventils 1 ist der zwischen dem ersten
flexiblen Abschnitt 25 und dem dritten flexiblen Abschnitt 28 befindliche Raum über
den ersten Brennstoffkanal 17 vollständig mit Brennstoff gefüllt. Der Brennstoff drückt
dabei auf jeweils eine Seite des ersten flexiblen Abschnitts 25 und dritten flexiblen
Abschnitts 28. Brennstoffdruck wirkt in dieser Weise auf den im Vergleich zum ersten
flexiblen Abschnitt 25 weicheren, insbesondere dünneren, dritten flexiblen Abschnitt
28 auf das Hydraulikmedium 30. Der zwischen dem dritten flexiblen Abschnitt 28 und
dem ersten flexiblen Abschnitt 25 herrschende Brennstoffdruck wirkt außerdem auf den
ersten flexiblen Abschnitt 25 so, daß das Aktormodul 22 von oben über den dritten
Flansch 29 auf dem Aktorfuß 13 mit einer in Abspritzrichtung wirkenden Vorspannung
belastet wird.
[0025] Die Ventilnadel 4 wird durch eine Vorspannfeder 11, welche über einen zweiten Flansch
20 an der Ventilnadel 4 angreift, entgegen der Abspritzrichtung vorspannt. Der Ventilschließkörper
8 wird dadurch in den Dichtsitz gezogen und das konisch geformte, zuströmseitige Ende
der Ventilnadel 4 wird in eine in einem Aktorkopf 12 angeordnete zweite Ausnehmung
37 gedrückt. Zwischen dem zweiten Flansch 20 und dem zuströmseitigen Ende der Ventilnadel
4 ist ein erster Flansch 19 stoffschlüssig, beispielsweise durch Schweißen, mit der
Ventilnadel 4 verbunden. Im Bereich seines Innenumfangs ist ein zweiter flexibler
Abschnitt 26 mit der Unterseite des ersten Flansches 19 stoffschlüssig und hermetisch
dicht verbunden. Im Bereich des Außenumfangs des zweiten flexiblen Abschnitts 26 ist
dieser mit dem Düsenkörper 5 stoffschlüssig und hermetisch dicht verbunden.
[0026] In anderen Ausführungsbeispielen kann der zweite flexible Abschnitt 26 im Bereich
seines Außenumfangs auch mit dem Ventilgehäuses 6 gefügt sein. Der druckbehaftet in
dem zweiten Brennstoffkanal 18 im Ventilgehäuse 6 an dem Aktormodul 22 und der Vorspannfeder
11 vorbeigeführte Brennstoff wird, von unten kommend, die Vorspannfeder 11 und den
zweiten Flansch 20 umspülend, an den zweiten flexiblen Abschnitt 26 geführt. Der einseitig
auf den zweiten flexiblen Abschnitt 26 wirkende Brennstoffdruck drückt über den ersten
Flansch 19 die Ventilnadel 4 in axialer Richtung zum Aktormodul 22 hin, entgegen der
Abspritzrichtung.
[0027] Ein zum Aktormodul 22 gehörendes Federelement 14 spannt den Aktorfuß 13 gegen den
Aktorkopf 12, so daß der Aktor 2 unter Vorspannung steht.
[0028] Wird über den elektrischen Anschluß 15 der Aktor 2 angeregt, so dehnt dieser sich
in axialer Richtung aus und wirkt über den Aktorfuß 13 auf den Ausgleichskolben 21
ein. Bedingt durch die Schnelligkeit der Bewegung des Aktors 2 und des relativ schmalen
Leckagespaltes 24 verhält sich das Hydraulikmedium 30 ähnlich wie ein Festkörper.
Die Längenänderungen des Aktors 2 können dadurch fast vollständig auf die Ventilnadel
4 übertragen werden, wodurch der Ventilschließkörper 8 von der Ventilsitzfläche 9
abhebt und Brennstoff in den nicht dargestellten Brennraum der nicht dargestellten
Brennkraftmaschine eingespritzt wird. Bei langsamen Bewegungen des Aktors 2, beispielsweise
durch thermische Einflüsse, wird das Hydraulikmedium 30 durch den Leckagespalt 24
in den Membranraum 32 verdrängt, wodurch ein willkürliches Öffnen des Brennstoffeinspritzventils
1 verhindert wird.
[0029] Der erste flexible Abschnitt 25 und der zweite flexible Abschnitt 26 sind so dimensioniert
und angeordnet, daß sich die axial, mittel- und unmittelbar auf den Ventilschließkörper
8 wirkenden Kräfte des Brennstoffdrucks sich im wesentlichen aufheben. Insbesondere
kann das Brennstoffeinspritzventil 1 dadurch bei unterschiedlichen Brennstoffdrücken
betrieben werden, ohne das beispielsweise die Federkraft der Vorspannfeder 11 durch
aufwendige Maßnahmen adaptiv gestaltet werden muß.
[0030] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Brennstoffeinspritzventils 1 im Bereich des Aktorkopfs 12, ähnlich
dem ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 1. Im Unterschied fehlt der im ersten Ausführungsbeispiel
verwendete dritte flexible Abschnitt 28. Der durch den ersten Brennstoffkanal 17 und
die Ringnut 36 geleitete Brennstoff füllt in diesem Ausführungsbeispiel den hydraulischen
Koppler 3, womit das Hydraulikmedium 30 aus Brennstoff besteht. Der Aufbau des Brennstoffeinspritzventils
1 wird dadurch vereinfacht.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt und
auch für beliebige andere Bauweisen von Brennstoffeinspritzventilen 1, insbesondere
nach innen öffnende Brennstoffeinspritzventile, geeignet.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere zum direkten Einspritzen von Brennstoff
in einen Brennraum einer Brennkraftmaschine, mit einem Betätigungsstrang, der einen
piezoelektrischen, elektrostriktiven oder magnetostriktiven Aktor (2) aufweist, der
mit einem Ventilschließkörper (8) in Wirkverbindung steht, der mit einer Ventilsitzfläche
(9) zu einem Dichtsitz zusammenwirkt, wobei zumindest ein erster einseitig von dem
Brennstoff mit Brennstoffdruck beaufschlagter flexibler Abschnitt (25) zuströmseitig
des Aktors (2) und zumindest ein zweiter von dem Brennstoff einseitig mit Brennstoffdruck
beaufschlagter flexibler Abschnitt (26) abströmseitig des Aktors (2) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste flexible Abschnitt (25) und der zweite flexible Abschnitt (26) so angeordnet
sind, daß die flexiblen Abschnitte (25, 26) bzw. der auf die flexiblen Abschnitte
(25, 26) wirkende Brennstoffdruck auf den Aktor (2) bzw. den Betätigungsstrang entgegengesetzte
axiale Kräfte ausüben.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
das der Betätigungsstrang (2) einen hydraulischen Koppler (3) aufweist.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Koppler (3) zuströmseitig des Aktors (2) angeordnet ist.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hydraulische Koppler (3) zumindest einen Ausgleichsraum (31), zumindest einen
Leckagespalt (24) und einen Membranraum (32) aufweist, wobei der Leckagespalt (24)
den Ausgleichsraum (31) mit dem Membranraum (32) verbindet.
5. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der hydraulische Koppler (2) vollständig mit einem Hydraulikmedium (30) gefüllt ist,
wobei zumindest ein dritter flexibler Abschnitt (28) das Hydraulikmedium (30) von
Brennstoff trennt bzw. abdichtet.
6. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte flexible Abschnitt (28) den Membranraum (32) von Brennstoff abdichtet
bzw. trennt.
7. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dritte flexible Abschnitt (28) den Brennstoffdruck zum größten Teil an das Hydraulikmedium
(30) überträgt.
8. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Hydraulikmedium (30) ein Öl ist.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexiblen Abschnitte (25, 26, 28) im Querschnitt im wesentlichen U-förmig ausgebildet
sind.
10. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
das zumindest einer der flexiblen Abschnitte (25, 26, 28) lochplattenförmig ausgebildet
ist.
11. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betätigungsstrang (2, 3) durch zumindest einen der flexiblen Abschnitte (25,
26, 28) greift.
12. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innenumfang zumindest einer der flexiblen Abschnitte (25, 26, 28) mit dem Betätigungsstrang
(2, 3) stoffschlüssig und hermetisch dicht verbunden ist.
13. Brennstoffeinspritzventil nach einen der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flexiblen Abschnitte (25, 26, 28) aus Stahl oder einer Stahlregierung bestehen.
14. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einer der flexible Abschnitte (25, 26, 28) über einen ersten Flansch (19),
einen zweiten Flansch (20) oder einen dritten Flansch (29) mit dem Betätigungsstrang
(2, 3) in Verbindung steht.
15. Brennstoffeinspritzventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste flexible Abschnitt (25) und der zweite flexible Abschnitt (26) so angeordnet
und dimensioniert sind, daß die axialen, mittel- und unmittelbar auf den Ventilschließkörper
(8) wirkenden Kräfte des Brennstoffdrucks sich im wesentlichen aufheben.