[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr,
mit einer analogen Zeitanzeige, welche zumindest einen Minuten-und einen Stundenzeiger
aufweist, und mit einem Rattrapante-Mechanismus, welcher zumindest einen koaxial zu
den Zeigern der normalen Zeitanzeige angeordneten Minuten-Rattrapante-Zeiger und/oder
Stunden-Rattrapante-Zeiger aufweist.
[0002] Eine derartige Uhr soll sowohl die normale Zeitanzeige ermöglichen als auch auf effektive
und einfache Art und Weise die Messung von Zeitdifferenzen bzw. das Ablesen von Zeitdauern
verschiedener Ereignisse erlauben.
[0003] Im diesbezüglichen Stand der Technik sind insbesondere Chronographen enthalten, die
eine Rattrapantenfunktion besitzen. In diesem Falle wird der Rattrapantenmechanismus
meist dazu benutzt, den Stoppzeiger während des Stoppvorgangs zeitweise anzuhalten,
während der Meßprozeß weiterläuft, um ihn anschließend an die gemessene Gesamtzeit
vorspringen zu lassen. Dies ist etwa der Fall, um das sichere Ablesen von Zwischenzeiten
zu erlauben, während das Messen der Endzeit vorerst weiterläuft. Meist sind bei derartigen
Uhren entweder die normale Zeitanzeige weggelassen und es handelt sich um eine reine
Stoppuhr oder die Stoppfunktion ist in einer separaten Nebenanzeige verwirklicht.
Bei vielen Anwendungen muß somit die erwünschte Information aus den Angaben der normalen
Zeitanzeige sowie der Messung der Nebenanzeige erst umständlich errechnet werden,
und es ist meist nicht möglich, die Absolutzeit eines Ereignisbeginns oder -endes
direkt abzulesen.
[0004] Es existieren daher auch Uhren mit einer normalen, analogen Zeitanzeige, welche zusätzliche
Zeiger aufweisen, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt an eine gewünschte Position
bringen lassen und damit direkt den Zusammenhang und die Zeitdifferenz zur aktuellen
Zeit anzeigen.
[0005] Das Dokument US 1 790 359 beschreibt zum Beispiel eine Vorrichtung, mittels derer
eine Uhr mit einer konventionellen Zeitanzeige mittels Minuten- und Stundenzeigern
mit zusätzlichen Minuten- und Stundenzeigern ausgerüstet werden kann, um die Zeitdifferenz
zwischen dem Moment eines Ereignisbeginns und der aktuellen Zeit anzuzeigen. Die Einstellung
der zusätzlichen Minuten- und Stundenzeiger erfolgt in diesem Falle manuell, die Position
der zusätzlichen Minuten- und Stundenzeigern ist daher immer stationär, solange sie
nicht manuell bewegt werden. Die Benutzung einer derartigen manuellen Vorrichtung
ist offensichtlich umständlich, zeitaufwendig und störend beim normalen Lesen der
Uhrzeit.
[0006] Das Patent US 5 255 248 beschreibt eine Uhr mit demselben Zweck, das heißt eine Uhr,
welche gleichzeitig sowohl die normale Zeitanzeige als auch die Messung einer Zeitdifferenz
erlaubt, welche also weder eine Stoppuhr noch eine völlig normale Uhr ist, sondern
beide Funktionen in einer Anzeige integriert. Die dazu benutzten Mittel und vor allem
die Funktionsweise sind hier andersartig.
[0007] Die in dieser Patentschrift vorgeschlagene Uhr besitzt einerseits einen koaxial zu
den Zeigern der normalen Zeitanzeige angeordneten, zusätzlichen Minutenzeiger, der
sich durch Betätigen eines Druckknopfs aus einer stationären Normalposition in die
aktuelle Position des normalen Minutenzeigers bringen läßt. Dort bleibt er wiederum
stationär, um den Beginn eines Ereignisses zu markieren. Der Schritt des Setzens des
zusätzlichen Zeigers auf die aktuelle Zeit kann dem Dokument zufolge mittels eines
konventionellen Rattrapante-Mechanismus ausgeführt werden.
[0008] Andererseits besitzt die beschriebene Uhr einen koaxial um das Zifferblatt drehbaren
Ring mit einer Markierung und einer Skala, um zum Beispiel das Ende des Ereignisses
zu markieren und somit eine "Count-down"-Funktion zu integrieren.
[0009] Während diese Uhr somit gleichzeitig die normale Zeitanzeige als auch die Messung
einer Zeitdifferenz erlaubt, wobei ein Rattrapante-Mechanismus zum Bewegen des zusätzlichen
Minutenzeigers vorgeschlagen wird, ist das Ablesen der entsprechenden Anzeigen insofern
nicht optimal, als der zusätzliche Minutenzeiger wie erwähnt nur stationäre Positionen
aufweist und daher bei Nichtbenutzung dessen Zeitmeß- bzw. Markierungsfunktion den
Ablesevorgang der normalen Zeitanzeige durchaus negativ beeinträchtigt. Dieser Zeiger
bleibt nämlich jeweils in seiner zuletzt benutzten Stellung und ist daher andauernd
auf dem Zifferblatt als störendes Element zu sehen.
[0010] Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Realisierung einer Uhr sowohl zur normalen
Zeitanzeige als auch zur effektiven und einfachen Messung von Zeitdifferenzen bzw.
zum Ablesen von Zeitdauern verschiedener Ereignisse unter Vermeidung der vorgenannten
Nachteile der aktuellen Systeme, sowie die Verwirklichung eines zu diesem Zwecke geeigneten
Rattrapante-Mechanismus.
[0011] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher eine Uhr, insbesondere eine Armbanduhr,
welche die Kennzeichen des Anspruchs 1 aufweist, sowie ein zur Realisierung dieser
Uhr geeigneter Rattrapante-Mechanismus mit den in den Ansprüchen genannten Kennzeichen.
[0012] Eine erfindungsgemäße Uhr ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Rattrapante-Zeiger in einem Normalmodus der Uhr synchron mit den Zeigern der normalen
Zeitanzeige und relativ zu diesen in überlappender Stellung bewegt werden, und daß
sie in einem Stoppmodus zur Markierung eines beliebigen Zeitpunkts angehalten sowie
nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne zum erneut synchronen Lauf mit den Zeigern
der normalen Zeitanzeige wieder in überlappende Stellung relativ zu diesen gebracht
werden können.
[0013] Das heißt, daß diese Lösung es erlaubt, den oder die zusätzlichen Zeiger im Normalmodus
der Uhr zum Beispiel unter den Zeigern der normalen Zeitanzeige, also von oben nicht
sichtbar, anzuordnen und sie eine synchrone Mitbewegung ausführen zu lassen, während
bei den oben erwähnten, bekannten Uhren im Unterschied hierzu der oder die zusätzlichen
Zeiger im Normalmodus an einer stationären Position verweilen.
[0014] In der hier vorgeschlagenen Uhr werden der oder die zusätzlichen Zeiger durch den
Rattrapante-Mechanismus aus ihrer Stoppstellung wieder in ihre (nicht stationäre)
Normalposition in überlappender Stellung relativ zu den Zeigern der normalen Zeitanzeige
zurückgesetzt. Im Gegensatz dazu wird der Rattrapante-Mechanismus im obenerwähnten
Dokument US 5 255 248 sozusagen in umgekehrter Weise verwendet, insofern der zusätzliche
Minutenzeiger mittels des Rattrapante-Mechanismus von seiner (stationären) Normalposition
in seine Stoppstellung gebracht wird.
[0015] In einer erfindungsgemäßen Uhr kann das Auslösen des Anhalte- und des Zurücksetzvorgangs
der zusätzlichen Zeiger über ein Bedienungselement wie etwa einen Druckknopf oder
eine Wippe erfolgen.
[0016] Zudem kann eine Statusanzeige, sei es durch die oben erwähnte Wippe, ein explizites
Anzeigefenster oder dergleichen, vorgesehen werden, um den Benutzer in Kenntnis über
den aktuellen Funktionsmodus zu setzen.
[0017] Ebenso ist es möglich, eine derartige Uhr mit einem mit einer Skala ausgestatteten
Innen- oder Außenring zu versehen, um etwa die gewünschte Gesamtdauer eines Ereignisses
anzuzeigen.
[0018] Weitere Vorteile ergeben sich aus den in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmalen
sowie der im Folgenden die Erfindung mit Hilfe der Abbildungen im Detail darlegenden
Beschreibung.
[0019] Die beigefügten Abbildungen stellen schematisch und beispielhaft mehrere Ausführungsformen
einer Uhr laut der vorliegenden Erfindung dar.
[0020] Die Abbildungen 1 a bis 1 d illustrieren schematisch das Prinzip und den Funktionsablauf
einer ersten Ausführungsform einer derartigen Uhr.
[0021] Die Abbildungen 2a bis 2b stellen schematische Ansichten einer zweiten Ausführungsform
einer derartigen Uhr dar.
[0022] Die Abbildung 3 repräsentiert eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Uhr, bei der als Bedienungselement des Rattrapantenmechanismus eine Wippe gewählt
wurde.
[0023] Die Abbildung 4 zeigt eine Ausführungsform einer derartigen Uhr, welche zusätzlich
ein Fenster zur Statusanzeige und einen Ring mit einer Skala aufweist.
[0024] Die Abbildung 5 stellt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Minuten-Rattrapante-Mechanismus
dar.
[0025] Die Abbildungen 6a und 6b zeigen Draufsichten auf den Minuten-Rattrapante-Mechanismus
der Abbildung 5 bei offener Zange, also im Funktionsmodus zur Mitbewegung des Minutendoppelzeigers,
dies mit bzw. ohne Darstellung des Minutenrohres und zugehörigem Minutenzeiger.
[0026] Die Abbildungen 7a und 7b zeigen Draufsichten auf den Minuten-Rattrapante-Mechanismus
der Abbildung 5 bei geschlossener Zange, also im Funktionsmodus zum Anhalten des Minutendoppelzeigers,
dies wiederum mit bzw. ohne Darstellung des Minutenrohres und zugehörigem Minutenzeiger.
[0027] Die Abbildungen 8a bzw. 8b stellen die Zusammenarbeit des Herzrads bzw. des Rückstellhebelrads
der Rückstellvorrichtung mit dem Zeigerwerk dar, die Abbildung 8c repräsentiert die
extremen Relativpositionen der Bauteile der kraftschlüssigen Kupplung der Rückstellvorrichtung,
und die Abbildung 8d zeigt eine Variante dieser Kupplung.
[0028] Die Abbildungen 9a und 9b sind Schnitte durch den Mechanismus der Abbildung 5, zum
einen die Rückstellvorrichtung und das Zeigerwerk, zum anderen die Blockierungsvorrichtung,
das Wechselrad und das Zeigerwerk darstellend.
[0029] Die Abbildung 10 stellt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Minuten-Rattrapante-Mechanismus
samt den zugehörigen Zeigern dar.
[0030] Die Abbildung 11 stellt eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Stunden-Rattrapante-Mechanismus
samt den zugehörigen Zeigern dar.
[0031] Die Abbildung 12 ist ein Schnitt durch den Mechanismus der Abbildung 10, die Blockierungsvorrichtung,
das Wechselrad, das Zeigerwerk und die Rückstellvorrichtung darstellend.
[0032] Die Abbildungen 13a und 13b zeigen Draufsichten auf zwei Ausführungsformen eines
erfindungsgemäßen Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus samt den zugehörigen
Zeigern.
[0033] Im Folgenden soll die Erfindung mit Hilfe der erwähnten Abbildungen im Detail beschrieben
werden.
[0034] Wie aus Abbildung 1a ersichtlich, handelt es sich bei der vorliegenden Erfindung
um eine Uhr 1, insbesondere eine Armbanduhr, mit einer analogen Zeitanzeige, welche
zumindest einen Minuten- 2 und einen Stundenzeiger 3 aufweist. Sie kann zudem einen
Sekundenzeiger 4 aufweisen.
[0035] Zudem ist festzuhalten, daß diese Uhr einen Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus
oder nur einen Minuten-Rattrapante-Mechanismus bzw. nur einen Stunden-Rattrapante-Mechanismus
aufweist, je nach der beabsichtigten Anwendung der Uhr, die verschiedene Größenordnungen
von zu messenden Zeitdauern betreffen und daher obige Wahl beeinflussen kann.
[0036] Der Rattrapante-Mechanismus weist zumindest einen koaxial zu den Zeigern 2,3 der
normalen Zeitanzeige angeordneten Rattrapante-Zeiger auf, in der Regel einen Minuten-Rattrapante-Zeiger
5 oder einen Stunden-Rattrapante-Zeiger 6, kann aber auch mehrere Rattrapante-Zeiger
aufweisen, etwa neben dem Minuten-Rattrapante-Zeiger 5 einen ebenfalls koaxial angeordneten
Stunden-Rattrapante-Zeiger 6, oder gar noch einen Sekunden-Rattrapante-Zeiger.
[0037] Im Unterschied zu den meisten bekannten Fällen, in denen üblicherweise ein Rattrapante-Mechanismus
in Chronographen integriert ist, ist der vorliegende Mechanismus in eine normale Uhr,
zum Beispiel eine Armbanduhr, eingefügt, so daß die normale Zeitanzeige und die Messung
einer Zeitdifferenz mit Hilfe des Rattrapante-Mechanismus gleichzeitig in einer einzigen
Anzeige erfolgen können.
[0038] Technisch könnte der Minuten- oder Stunden-Rattrapante-Mechanismus identisch zu bekannten
Ausführungen eines Rattrapante-Mechanismus für Chronographen-Doppelzeiger sein. Ein
derartiger Rattrapante-Mechanismus ist zum Beispiel in der Patentanmeldung EP 0 562
155 näher erläutert, so daß eine diesbezügliche Beschreibung an dieser Stelle nicht
wiederholt zu werden braucht.
[0039] Im Falle eines Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus oder eines gar die Sekunden
berücksichtigenden Mechanismus, allgemein im Falle von mehr als einem Rattrapante-Zeiger,
wird der Mechanismus vorteilhafterweise durch eine der im Folgenden näher beschriebenen
Ausführungsformen eines derartigen Mechanismus realisiert, da diese sowohl die Werkhöhe
und damit die Höhe der Uhr verringern als auch die Zugänglichkeit der einzelnen Bauteile
des Rattrapante-Mechanismus, etwa im Falle einer Wartung oder Reparatur, verbessern.
[0040] Die obengenannten Vorteile treten insbesondere bei der Verwendung eines Mechanismus
mit mehr als einem Rattrapante-Zeiger zu Tage, zur verständlicheren Darlegung und
insofern der Rattrapante-Mechanismus laut der vorliegenden Erfindung auch im Falle
eines einzigen Rattrapante-Zeigers und in anderen Anwendungen als der vorliegenden
Uhr, etwa auch anderen Uhrentypen wie in einem Chronographen, benutzt werden kann,
soll der erfindungsgemäße Mechanismus zunächst für den Fall einer Minuten-Rattrapante,
anschießend für denjenigen einer Stunden-Rattrapante sowie schließlich am Beispiel
einer Minuten- und Stunden-Rattrapante beschrieben werden.
[0041] Die Funktionsweise eines erfindungsgemäßen (Minuten-)Rattrapante-Mechanismus ähnelt
generell derjenigen von bekannten Rattrapante-Mechanismen. Jedoch zeichnet sich der
vorliegende Mechanismus durch eine unterschiedliche Zusammensetzung und Anordnung
der Teile bzw. Baugruppen des Mechanismus aus. Die kraftschlüssige Kupplung eines
erfindungsgemäßen Rattrapante-Mechanismus befindet sich nicht wie bei bekannten Rattrapante-Mechanismen
im Zentrum des Zeigerwerkes, sondern außerhalb neben dem Zeigerwerk. Auf Grund dieses
Aufbaus wird, wie die nachfolgenden Erläuterungen verständlich machen werden, die
Gesamtwerkhöhe verkleinert sowie der Zugang zu den Bauteilen durch eine erhöhte Modularität
erleichtert.
[0042] Der Minuten-Rattrapanten-Mechanismus besteht hauptsächlich aus drei Baugruppen, nämlich
einer Blockierungsvorrichtung 20 (Abb. 5) mit einem Schieber 21, einer Feder 22 und
einer Zange 23, einer Rückstellvorrichtung 30 samt einem Herzrad 31 (Abb. 8a) und
einem Rückstellhebelrad 33 (Abb. 8b) mit Kupplung und einem Zeigerwerk 50 (Abb. 5,
9a, 9b und 12), welches Teile bzw. zugehörige Räder des Mechanismus beherbergt.
[0043] Wie aus Abbildung 5 zur näheren Erläuterung der Blockierungsvorrichtung 20 ersichtlich
ist, erfolgt die Steuerung einer ein Stopprad 55 am Zeigerwerk 50 umgreifenden Zange
23 sowie deren längerer Zangenenden 23a und 23b mittels eines Schiebers 21, der mit
einem Bedienungselement 7 am Gehäuse kooperiert. Der Schieber 21 ist mittels, zum
einen, einer länglichen Aussparung und einer Hülse 26 und, zum anderen, zwei einstellbaren
Exzentern 24a,b oder als Alternative zwei fixen Stiften, die auf der Werkplatte 15
rechts und links vom Schieber 21 angebracht sind, doppelt geführt. Durch das Bedienungselement
7 am Gehäuse kann der Schieber 21 geradlinig in eine von zwei Positionen 21 a,b gebracht
werden, eine gezogene Position 21 a mit offenen Zangenenden 23a,b (siehe Abb. 6a und
6b) und eine gedrückte Position 21 b mit geschlossenen Zangenenden 23a,b (siehe Abb.
7a und 7b). Durch die Bewegung des Schiebers 21 (Abb. 6a und 7a) erfolgt das Öffnen
und Schließen der Zange 23, indem ein am in das Gehäuseinnere gerichteten Ende des
Schiebers 21 befestigter Stift 21 c an sich verengenden seitlichen Innenflächen 23e
der kürzeren Zangenenden 23c und 23d der Zange 23 entlang gleitet. Die geschwungene
Form der sich verengenden seitlichen Innenflächen 23e der kürzeren Zangenenden 23c
und 23d bildet eine Art Nocken, weicher einen Druckpunkt erzeugt, um ein unkontrolliertes
Verstellen des Stiftes 21 c durch äußere Stöße zu verhindern. Damit der Kontakt auf
den seitlichen Innenflächen 23e auf der ganzen Länge erfolgen kann, ist eine Feder
22 mittels der Schraube 25 und/oder anderen Befestigungselementen so plaziert, daß
deren nach außen weisende Enden mit Stiften 22a,b auf die Außenseiten der kürzeren
Zangenenden 23c und 23d drücken und dadurch eine Kraft zum Öffnen der längeren Zangenenden
23a,b der Zange 23 ausüben. Die Feder 22 begrenzt zudem das Höhenspiel des Schiebers
21 im Bereich der Schraube 25 (siehe Abb. 9b). Mittels der beiden Exzenter 24a,b ist
nicht nur das Führungsspiel des Schiebers 21 einstellbar, sondern es läßt sich auch
die Position bzw. die Konzentrizität der Verzahnung der längeren Zangenenden 23a und
23b der Zange 23 relativ zum Stopprad 55 im Zentrum des Zeigerwerks justieren, insofern
sich die ganze Blockierungsvorrichtung 20 mit Schieber 21, Feder 22 und Zange 23 radial
um die Hülse 26 drehen läßt.
[0044] In der gedrückten Position 21 b des Schiebers 21 wird somit durch das Schließen der
Zange 23 das Stopprad 55 gegenüber dessen Verdrehung blockiert, während es in der
gezogenen Position 21 a des Schiebers 21 frei drehen kann.
[0045] Neben anderen einfacheren Alternativen zu dieser Blockierungsvorrichtung wäre auch
ein etwas anders gestalteter Schieber denkbar, der an seinem in das Gehäuseinnere
weisenden Ende eine Verzahnung aufweist und mit dieser in seiner gedrückten Stellung,
also einfach nach einer longitudinalen Verschiebung, das Stopprad 55, auf dessen Rand
beaufschlagend, gegenüber dessen Verdrehung formschlüssig blockiert.
[0046] Wie aus den Abbildungen 8a bis 8d und Abbildung 9a hervorgeht, besteht die nicht-koaxial
zur Achse 58 des Zeigerwerks 50 angeordnete, kraftschlüssige Kupplung aus einer Rückstellvorrichtung
30. Diese weist zwei Unterbaugruppen auf und arbeitet, wie an späterer Stelle erläutert
werden wird, mit einer weiteren, hierzu geeigneten Unterbaugruppe bzw. entsprechenden,
im Zeigerwerk 50 angeordneten Teilen des Rattrapante-Mechanismus zusammen.
[0047] Die erste Unterbaugruppe der Rückstellvorrichtung 30 weist ein Herzrad 31 mit einem
darauf befestigten Herz 32 auf, die zweite Unterbaugruppe ein Rückstellhebelrad 33
mit einer Hebelfeder 34, einem Hebel 35 und einer Laufrolle 36 (Variante 1) oder einem
Gleitstein 37 (Variante 2). In der Praxis wird für die Baugruppe Rückstellvorrichtung
eher die Variante mit dem Gleitstein 37 laut Abbildung 8d bevorzugt, weil die ebene
Fläche des Gleitsteins 37 auf den "Herzklappen" bzw. Schultern des Herzes 32 vollständig
aufliegen kann, was einer 2-Punkte-Auflage gleichkommt. Letztere ist stabiler als
eine 1-Punkt-Auflage im Falle der Laufrolle 36 bei der Variante laut Abbildung 8c.
Anstelle des Herzes 32 der ersten Unterbaugruppe könnte auch ein schneckenförmiger
Exzenter eingesetzt werden. Allerdings bedingt dies einen Nachteil in der Zeigerstellung
über die Aufzugwelle und die Krone, die in diesem Falle nur in einem Drehsinn erfolgen
kann.
[0048] Das Zeigerwerk 50 im Zentrum des Uhrwerks entspricht in seiner Grundstruktur in etwa
dem Aufbau einer klassischen Weltzeituhr, wie in Abb. 9a dargestellt, beherbergt jedoch
zusätzliche, dem Rattrapante-Mechanismus zugehörige Teile.
[0049] Die unterste Ebene weist ein Minutenrohr 51 mit einem darauf angebrachten Minutenrohrrad
52 auf, wobei das Minutenrohr 51 den Minutenzeiger 2 trägt. Die mittlere Ebene beherbergt
die den oder die Rattrapante-Zeiger 5,6 tragenden und mit der kraftschlüssigen Kupplung
zusammenspielenden Teile des Rattrapante-Mechanismus. Dies sind ein den Minutenschleppzeiger
5 tragendes Minutenschleppzeigerrohr 53 mit einem darauf angebrachten Minutenschleppzeigerrad
54, welches auch Anzeigerad genannt wird, wobei an letzteres ein Stopprad 55 derart
befestigt ist, daß dieses sich auf der Höhe der vorgenannten Zange 23 befindet, insofern
die Zange 23 wie erwähnt das Stopprad 55 auf zwei Seiten umgreift. Die oberste Ebene
besitzt ein Stundenrohr 56, welches zum Beispiel auf der unterhalb der oberen Brücke
16 liegenden Brücke 17 vernietet ist und einem Stundenrad 57 als Drehachse dient,
wobei das Stundenrad 57 auf seinem rohrartigen Teil den Stundenzeiger 3 trägt.
[0050] Zur Schilderung der Funktionsweise der Minuten-Rückstellvorrichtung 30 im Zusammenspiel
mit dem Zeigerwerk sowie der Blockierungsvorrichtung sei insbesondere auf die Abb.
9a und 9b verwiesen, welche das Ineinandergreifen der einzelnen Bauteile klar darlegen.
[0051] Die Zange 23 bzw. deren längere Enden 23a und 23b wurden in der Höhe so angebracht,
daß sie das Stopprad 55 auf zwei Seiten umspannen und das mit diesem verbundene und
einen größeren Durchmesser besitzende Minutenschleppzeigerrad 54 in der Schwebe halten.
Das Minutenschleppzeigerrad 54 liegt somit auf den längeren Zangenenden 23a und 23b
auf, ohne auf der oberen Seite das auf der Brücke 17 festgemachte Stundenrohr 56 an
dessen unterem Teil zu berühren und ohne sich auf der unteren Seite auf das Oberteil
des Minutenrohres 51 abzustützen. Dadurch ist das Minutenrohr 51 frei drehbar und
der tägliche Gang der Uhr wird nicht durch zusätzliche Reibung an anderen Teilen störend
beeinflußt. Bei einem axialen Stoß nach oben stößt das Minutenschleppzeigerrad 54
an das Stundenrohr 57, bei einem axialen Stoß nach unten können sich die beiden Stifte
23f an den längeren Zangenenden 23a und 23b auf die Werkplatte 15 abstützen. Insofern
die Zangenenden 23a und 23b als Federn geformt wurden, drücken sie nach einem eventuellen
Stoß das Minutenschleppzeigerrad 54 wieder in die Ausgangsposition zurück. Bei einem
radialen Stoß geben die Zangenenden 23a und 23b nach, stoßen im Extremfall auf der
Höhe der Verzahnung an die Innenwand 52a des auf seiner oberen Seite mit einer Vertiefung
versehenen Minutenrohrrades 52 an und werden so angehalten. Die oben beschriebene
Feder 22 drückt die Zange 23 in diesem Falle mittels der an den kürzeren Zangenenden
23c und 23d angreifenden Stifte 22a und 22b wieder in die Ausgangsstellung zurück.
Das Stundenrad 57 liegt auf der Brücke 17 auf und hat somit keinen Einfluß auf die
unteren Räder im Zeigerwerk. Der Antrieb des Stundenrades 57 erfolgt auf die übliche
Weise über das Wechselrad 59, wie in Abb. 9b dargestellt.
[0052] Um zur eigentlichen Funktionsweise des Rattrapantenmechanismus zu kommen, ist aus
Abbildung 9a sowie den Abbildungen 8a und 8b deutlich ersichtlich, daß einerseits
das Herzrad 31 in das Minutenrohrrad 52 und andererseits das Rückstellhebelrad 33
in das Minutenschleppzeigerrad 54 eingreift. Dies ist durch die nicht-koaxiale Anordnung
der Rückstellvorrichtung 30 relativ zum Zeigerwerk 50 möglich, bei der die Drehachsen
38 der Rückstellvorrichtung sowie 58 des Zeigerwerks nicht identisch sind. Wird nun,
wie oben beschrieben und aus den Abbildungen 6 und 7 ersichtlich, das Stopprad 55
nach Betätigen des Bedienungselements 7 durch die Zange 23 blockiert, so ist das mit
dem Stopprad 55 fest verbundene Minutenschleppzeigerrad 54 sowie das mit diesem im
Eingriff befindliche Rückstellhebelrad 33 gegenüber einer Verdrehung blockiert, so
daß der Minutenschleppzeiger 5 angehalten wird. Hingegen wird, siehe Abbildung 9b,
das Minutenrohrrad 52 sowie das Stundenrad 57 weiterhin vom Wechselrad 59 angetrieben,
so daß die Minuten- und Stundenzeiger 2,3 der normalen Zeitanzeige sich weiterhin
normal drehen. Dadurch wird eine relative Verdrehung zwischen dem Herzrad 31 und dem
blockierten Rückstellhebelrad 33 erzeugt, so daß, wie in den Abbildungen 8c und 8d
erläutert, die Seitenfläche des Herzens 32 während dessen Drehung entgegen der Rückstellkraft
der Hebelfeder 34 auf die am Hebel 35 angebrachte Laufrolle 36 oder den Gleitstein
37 wirkt. Bei Aufheben der Blockierung des Stopprads 55 durch erneutes Betätigen des
Bedienungselements 7 gleitet die Laufrolle 36 oder der Gleitstein 37 auf Grund der
Rückstellkraft der Hebelfeder 34 und der entsprechenden Gestaltung der Seitenflächen
des Herzens 32 an diesen entlang wieder in die der Spitze des Herzens 32 gegenüberliegende
Ruheposition und bringt dadurch den Minutenschleppzeiger 5 wieder in überlappende
Stellung relativ zum Minutenzeiger 2.
[0053] Der Stunden-Rattrapanten-Mechanismus funktioniert auf analoge Weise wie der oben
beschriebene Minuten-Rattrapante-Mechanismus. Die Unterschiede im Aufbau sind aus
den Abbildungen 10 und 11 bzw. 9 und 12 ersichtlich.
[0054] Die Blockierungsvorrichtung 20 bleibt unverändert. Insofern die nicht-koaxiale Anordnung
der Rückstellvorrichtung 30/40 relativ zum Zeigerwerk 50/60 dies problemlos erlaubt,
wurde aus an späterer Stelle ersichtlichen Gründen die relativ zum vorstehend Geschilderten
gleich aufgebaute Rückstellvorrichtung 40 für den Stundenschleppzeiger 6 im Vergleich
zu der oben geschilderten Rückstellvorrichtung für den Minutenschleppzeiger 5 auf
der gegenüberliegenden Seite des Zeigerwerkes 60 angebracht, wie dies aus den Abbildungen
10 und 11 hervorgeht.
[0055] im Schnitt der Abbildung 12 ist der Aufbau des Zeigerwerkes 60 im Zentrum der Uhr
für den Fall eines Stunden-Rattrapante-Mechanismus dargestellt. Auch hier sind die
Räder durch einen Sicherheitsabstand voneinander getrennt, damit die Drehmomente,
zum Beispiel die des Stundenschleppzeiger- 64 oder des Datumsstellrads 66, keinen
Einfluß auf die Nachbarräder haben. Dadurch werden die einzelnen Funktionen der Uhr
nicht durch unkontrollierbare Reibungseffekte mit anderen Teile gestört.
[0056] Wiederum läßt sich das Zeigerwerk 60 in Ebenen erläutern. Auf der untersten Ebene
befindet sich das Minutenrohr 61, welches wie im vorigen Falle den Minutenzeiger 2
trägt und vom Wechselrad 69 angetrieben wird. Dieses treibt ebenfalls das auf einer
mittleren Ebene plazierte Stundenrad 62 an, das den Stundenzeiger 3 trägt. Das freie
Drehen des Stundenrades 62 über dem hier kein Minutenrohrrad besitzenden Minutenrohr
61 wird durch das Aufliegen des in der darüberliegenden Ebene befindlichen Stundenschleppzeigerrades
64 auf der Zange 23 gewährleistet. Dieses Stundenschleppzeigerrad 64 ist an das Stundenschleppzeigerrohr
63 angebracht, welches den Stundenschleppzeiger 6 trägt und sich mit kleinem Spiel
konzentrisch im Loch des auf der Brücke 17 vernieteten Rohres 67 dreht. Das Höhenspiel
des Stundenschleppzeigerrades 64 ist unten durch die beiden längeren Zangenenden 23a
und 23b sowie oben durch das in der Brücke 17 vernietete untere Teil des Rohres 67
begrenzt, wie aus Abbildung 12 ersichtlich ist. Das in der oberen Eben befindliche
und ebenfalls über das Wechselrad 69 angetriebene Datumsstellrad 66 gehört zum Datumsmechanismus.
Es wurde in der Abbildung 12 dargestellt, um dessen Trennung vom Stundenschleppzeigerrad
64 zu veranschaulichen. Das Datumsstellrad 66 liegt auf der Brücke 17 auf und dreht
sich konzentrisch mit leichtem Spiel um das fest vernietete Rohr 67. Mittels dieses
Aufbaus haben die veränderlichen Drehmomente des Datumsmechanismus keinerlei Einfluß
auf das weiter unten befindliche Stundenschleppzeigerrad 64.
[0057] Wie im vorher beschriebenen Falle ist das Zeigerwerk um ein zentrales, koaxial zur
Achse 58 bzw. 68 angebrachtes Lagerrohr gestaffelt und alle Räder außerhalb des Zeigerwerks
50/60 bzw. außerhalb des Zentrums der Uhr sind vorteilhafterweise auf Lagersteinen
gelagert, wie in den Schnittdarstellungen angedeutet.
[0058] Die Funktionsweise des Minuten-Rattrapante- und die des Stunden-Rattrapante-Mechanismus
sind, wie aus den Abbildungen 10 und 11 bzw. 9a,b und 12 ersichtlich ist, analog.
Im letzteren Falle befinden sich das Herzrad 41 mit dem Stundenrad 62 bzw. das Rückstellhebelrad
43 mit dem Stundenschleppzeigerrad 64 im Eingriff, um den Stundenschleppzeiger 6 in
überlappender Stellung relativ zum Stundenzeiger 3 zu bewegen oder anzuhalten. Der
sonstige Ablauf ist völlig analog zu dem oben Beschriebenen.
[0059] Die Vorteile des oben an Hand zweier Beispiele dargelegten Rattrapante-Mechanismus
werden nun insbesondere bei der Realisierung eines Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus
deutlich. Dieser kann auf zwei verschiedene Arten verwirklicht werden, welche in den
Abbildungen 13a und 13b dargelegt sind. Schnitte durch diese Mechanismen werden auf
Grund der Analogie zu den schon beschriebenen Mechanismen nicht gezeigt. Ein derartiger
Mechanismus erlaubt erst, in der gewünschten Einfachheit trotz der Vielfalt der Funktionen,
die Verwirklichung einer Uhr mit einer Rattrapantenfunktion laut der vorliegenden
Erfindung.
[0060] Der Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus laut der Abbildung 13a entsteht
durch Kombination des Minuten-Rattrapante-Mechanismus laut Abbildung 10 mit dem Stunden-Rattrapante-Mechanismus
laut Abbildung 11. Auf Grund der vorteilhaften Anordnung der Rückstellvorrichtungen
auf radial gegenüberliegenden Seiten des Zeigerwerks ist diese Kombination der beiden
oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Rattrapante-Mechanismen für die Minuten und
für die Stunden ein leichtes Unterfangen. Gleichzeitig verdeutlicht diese Konstellation
die Vorteile eines Mechanismus laut der vorliegenden Erfindung, da hier die Einsparung
an Werkhöhe sehr anschaulich ist. Zudem wird die Modularität des Mechanismus deutlich,
welche durch die individuelle Zugänglichkeit der einzelnen, separaten Baugruppen deren
getrennte Wartung oder Reparatur ermöglicht.
[0061] Um die Trennung der beiden Schleppzeigerräder für die Minuten 54 und für die Stunden
64 zu gewährleisten, ist in diesem Falle eine weitere Brücke um das kombinierte Zeigerwerk
50/60 herum einzubauen. Die Reihenfolge der Räder bzw. der im Vorangegangenen beschriebenen
Ebenen im Zeigerwerk kann ohnehin verändert werden, etwa um die Abfolge von normalem
Zeiger und zugehörigem Schleppzeiger umzukehren, was für den Fachmann geläufig ist.
Die Abstufung im Schnitt kann, von unten nach oben, im Detail zum Beispiel folgendermaßen
aussehen: In der ersten Ebene befindet sich das Minutenrohr 51 mit dem Minutenrohrrad
52, in der zweiten Ebene das Minutenschleppzeigerrohr 53 mit dem Minutenschleppzeigerrad
54 und dem Stopprad 55, in der dritten Ebene die neu eingeschobene Brücke und das
Stundenrad 62, in der vierten Ebene das Stundenschleppzeigerrohr 63 mit dem Stundenschleppzeigerrad
64 und dem zugehörigen Stopprad 65 und in der fünften Ebene die Brücke 17, das Datumsstellrad
66 sowie die Brücke 16. Andere Varianten sind natürlich ebenfalls denkbar. Die Zange
23 ist hierbei so gestaltet und plaziert, daß sie gleichzeitig auf den entsprechenden
Ebenen auf beide Stoppräder 55 und 65 wirkt. Die beiden Rückstellvorrichtungen 30
und 40 stehen wie vorstehend beschrieben mit den entsprechenden Rädern des Zeigerwerks
50/60 im Eingriff und sind daher, an ihrer radialen Position um das Zeigerwerk herum,
auf einer entsprechenden Höhe angeordnet.
[0062] Die Funktionsweise dieses Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus ist auch bei
dieser Variante in völliger Analogie zu dem vorher Erläuterten, so daß im vorliegenden
Falle sowohl der Minutenzeiger 2 als auch der Stundenzeiger 3 einen zugehörigen Doppel-
oder Schleppzeiger 5 bzw. 6 besitzen, welche entweder in überlappender Stellung relativ
zu den Zeigern der normalen Zeitanzeige mitbewegt oder angehalten werden.
[0063] Bei dieser Variante ist die Werkhöhe etwas höher als im Falle nur einer Rattrapante-Funktion,
jedoch wird dies durch die nicht-koaxiale Anordnung (laut Abbildung 13a) der Rückstellvorrichtungen
30 und 40, die sich ansonsten im Zeigerwerk befänden und die Werkhöhe entsprechend
vergrößern würden, kompensiert, was den Vorteil eines erfindungsgemäßen Mechanismus
besonders klar erkennbar werden läßt. Wie erwähnt, sind auf diese Weise außerdem die
einzelnen Baugruppen durch deren radiale Anordnung um das Zeigerwerk herum äußerst
einfach zugänglich und somit im Falle einer Wartung oder Reparatur separat zu handhaben.
[0064] In Abbildung 13b wurde eine Variante des Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus
dargestellt, bei der die Rückstellvorrichtung 40 für die Stunden sowohl das Stundenschleppzeigerrad
64 als auch, über das Wechselrad 59a, das Minutenschleppzeigerrad 54 gleichzeitig
steuert. Dieses Wechselrad 59a nimmt, wie die Rückstellvorrichtung für die Stunden,
in vorteilhafter Weise eine Position radial außerhalb des im Zentrum der Uhr angeordneten
Zeigerwerks ein und funktioniert hinsichtlich des Kraftflusses im Vergleich zum traditionellen
Wechselrad 59 in umgekehrter Weise. Die Rückstellvorrichtung 40 für die Stunden steuert
hierbei zunächst wie oben beschrieben das Stundenschleppzeigerrad 64, und dieses steht
im Eingriff mit dem Trieb des Wechselrads 59a für den Minutendoppelzeiger 5. Das Rad
dieses Wechselrads 59a befindet sich im Eingriff mit dem Minutenschleppzeigerrad 54
und bedingt durch die dabei erfolgende Übersetzung der Umdrehungszahl die synchrone
Bewegung von Minutendoppelzeiger 5 und Stundendoppelzeiger 6 oder das gleichzeitige
Anhalten dieser Zeiger.
[0065] Der Vorteil dieser Variante liegt in der Einsparung einer ganzen Rückstellvorrichtung.
Allerdings wird das diese Vorrichtung ersetzende, zusätzliche Wechselrad 59a benötigt
sowie durch die Summe der entsprechenden Zahnspiele im Zeigerwerk ein relativ großes
Drehspiel des Minutenschleppzeigers 5 hervorgerufen.
[0066] Hinsichtlich der Umdrehungszahlen ändern sich die Übersetzungen bei einem erfindungsgemäßen
Mechanismus im Vergleich zu einem traditionellen Zeigerwerk nicht. Als Beispiel sei
zunächst das Zeigerwerk der Abbildungen 9a,b näher erläutert, wobei die Zähnezahlen
mit den Darstellungen der Räder übereinstimmen:
Minutenrohr |
Z1 = 30 Zähne |
Wechselrad |
Z2 = 45 Zähne (Rad), Z3 = 10 Flügel (Stundentrieb) |
Stundenrad |
Z4 = 80 Zähne |
Es folgt für die Stundenanzeige, daß diese für eine Umdrehung der Minutenanzeige
1 x 30/45 x 10/80 = 1/12 Umdrehung ausführt, wie erwartet.
[0067] Die Berechnung für das Räderwerk, insbesondere hinsichtlich des Stunden-Rattrapante-Mechanismus,
laut Abbildung 13a lautet wie folgt:
Minutenrohr |
Z1 = 30 Zähne |
Rückstellvorrichtung |
Z6 = Z6' = 70 Zähne (2 Räder übereinander) |
Wechselrad |
Z5 = 14 Zähne (Stundentrieb) |
Stundenrad |
Z4' = 72 Zähne |
Es folgt wiederum für die Stundenanzeige 1 x 30/70 x 14/72 = 1/12 Umdrehung für eine
Umdrehung der Minutenanzeige.
[0068] Schließlich erfolgt die Berechnung für die Variante des Mechanismus laut Abbildung
13b:
Minutenrohr |
Z1 = 30 Zähne |
Wechselrad (für Stunden) |
Z2 = 45 Zähne (Rad) und Z3 = 10 Flügel (Trieb) |
Stundenrad |
Z4 = 80 Zähne |
Herzrad |
Z6"= 80 Zähne |
Rückstellhebelrad |
Z6'" = 80 Zähne |
Stundenschleppzeigerrad |
Z4" = 80 Zähne |
Wechselrad (für Minuten) |
Z2' = 45 Zähne (Rad) und Z3' = 10 Flügel (Trieb) |
Minutenschleppzeigerrad |
Z1'= 30 Zähne |
Daraus folgt für die Minutenschleppzeigeranzeige, daß sie für eine Umdrehung der
Minutenanzeige 1 x 30/45 x 10/80 x 80/80 x 80/10 x 45/30 = 1 Umdrehung ausführt, ebenfalls
wie erwartet.
[0069] Aus dem vorhergehend Gesagten wird deutlich, daß das Funktionsprinzip eines erfindungsgemäßen
Rattrapante-Mechanismus generell derjenigen von bekannten Rattrapante-Mechanismen
ähnelt. Allerdings weist der vorliegende Mechanismus durch eine unterschiedliche Zusammensetzung
und Anordnung der Teile bzw. Baugruppen des Mechanismus, insbesondere durch die kraftschlüssige
Kupplung außerhalb anstatt koaxial zum Zeigerwerk, mehrere Vorteile im Vergleich zum
Stand der Technik auf. Auf Grund dieses Aufbaus wird zum einen die Gesamtwerkhöhe,
insbesondere bei gleichzeitiger Integration eines Minuten-und Stunden-Rattrapante-Mechanismus,
verringert. Prinzipiell ist durch die radial um das zentrale Zeigerwerk positionierten
Rückstellvorrichtungen oder Wechselräder auch eine zusätzliche Sekunden-Rattrapante
denkbar, in Analogie zur obigen Beschreibung. Zum anderen wird die Modularität des
Mechanismus verstärkt, was den Zugang zu den Bauteilen für Wartung oder Reparatur
erheblich erleichtert.
[0070] Die Integration eines derartigen Mechanismus in eine Uhr mit einer analogen Zeitanzeige
erlaubt es, daß der oder die Rattrapante-Zeiger 5,6 in einem Normalmodus der Uhr synchron
mit den Zeigern 2,3 der normalen Zeitanzeige und relativ zu diesen in überlappender
Stellung bewegt werden, und daß sie in einem Stoppmodus zur Markierung eines beliebigen
Zeitpunkts angehalten sowie nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne zum erneut synchronen
Lauf mit den Zeigern der normalen Zeitanzeige wieder in überlappende Stellung relativ
zu diesen gebracht werden können.
[0071] Die Uhr 1 besitzt hierbei zur Steuerung des Rattrapante-Mechanismus bzw. der zugehörigen
Rattrapante-Zeiger 5,6 ein Bedienungselement 7, wie etwa einen Drücker 7a, das unabhängig
von der Krone 8 der Uhr am Rand des Gehäuses der Uhr angeordnet ist. Die Bedienung
des Rattrapante-Mechanismus durch das zugehörige Bedienungselement 7 bzw. das Zusammenspiel
dieser beiden Bauteile erfolgt hierbei auf konventionelle Art und Weise. Ein erstes
Betätigen des Bedienungselements 7 bewirkt ein Anhalten der Minuten- und/oder Stunden-Rattrapante-Zeiger
5,6 an ihrer aktuellen Position, ein jederzeit mögliches, weiteres Betätigen des Bedienungselements
7 bringt den/die Zeiger 5,6 wieder in Deckungsgleichheit mit dem Minuten- und/oder
Stundenzeiger 2,3 der normalen Zeitanzeige zum erneut synchronen Lauf mit diesen.
[0072] Wie aus den beiliegenden Abbildungen 1 a bis 1 d zu entnehmen, ist der Funktionsablauf
zum Messen von Zeitdifferenzen oder Ablesen von Zeitdauern verschiedener Ereignisse
mittels der Uhr 1, welche in diesem Beispiel einen Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus
aufweist, der Folgende.
[0073] Laut der Abb. 1 a liegen die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 beim normalen
Gang der Uhr 1 vorzugsweise, von oben gesehen nicht sichtbar, unter den Minuten- bzw.
Stundenzeigern 2,3 der analogen Zeitanzeige, welche symbolisch mit einem Rechteck
gekennzeichnet sind, und drehen sich synchron mit diesen. Natürlich könnten die Minuten-
und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 auch über den Minuten bzw. Stundenzeigern 2,3 der
analogen Zeitanzeige angebracht werden, insofern primär die überlappende Relativstellung
der Zeiger 2,3 und 5,6 und deren synchrone Bewegung von Wichtigkeit ist. Die Minuten-
und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 formen daher im Normalmodus der Uhr mit den Zeigern
2,3 der normalen Zeitanzeige eine Art Doppelzeiger.
[0074] Die als weiße Zeiger dargestellten Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 werden,
wie in Abb. 1 b schematisch gezeigt, durch ein erstes Betätigen des Bedienungselements
7 an ihrer aktuellen Position angehalten, was symbolisch mit dem Pfeil "stop" dargestellt
ist, während sich der Minuten- und Stundenzeiger 2,3 der analogen Zeitanzeige weiter
drehen. Deren Bewegung ist symbolisch mit Strichen und Pfeilen angedeutet.
[0075] Die Abb. 1 c zeigt dieselbe Konstellation wie in Abb. 1 b nach Ablauf mehrerer Stunden.
Es ist deutlich erkennbar, daß die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 die
Zeit eines Ereignisbeginns in Relation zur aktuellen Zeit, die vom Minuten- und Stundenzeiger
2,3 der normalen Zeitanzeige angezeigt wird, setzen. Der Zusammenhang zwischen diesen
zwei Zeiten und die korrespondierende Zeitdifferenz ist hierbei in einer einzigen
Anzeige ablesbar, genauso wie, im Besonderen, die entsprechenden Absolutzeiten.
[0076] Wie in Abb. 1d schematisch dargestellt, können die angehaltenen Minuten-und Stunden-Rattrapante-Zeiger
5,6 schließlich durch ein weiteres Betätigen des Bedienungselements 7 jederzeit wieder
deckungsgleich unter den Minuten- und Stundenzeiger der normalen Zeitanzeige verschoben
werden, um die Messung der Zeitdifferenz seit dem Ereignisanfang zu beenden. Dieser
Vorgang ist symbolisch mit dem Pfeil "reset" dargestellt; die Stoppstellung der Zeiger
ist mit strichpunktierten Linien und die Bewegungsrichtung mit Pfeilen symbolisch
gekennzeichnet.
[0077] Die Abb. 2a und 2b zeigen eine Uhr mit denselben Funktionen wie oben beschrieben,
aber in einer Ausführungsform mit nur einem Minuten-Rattrapante-Mechanismus, das heißt
ohne Stunden-Rattrapante-Zeiger 6. Die Ansichten entsprechen den Abbildungen 1 a und
1 c, wobei der gesamte Funktionsablauf analog dem im Obenstehenden Beschriebenen ist.
[0078] Des weiteren ist anzumerken, daß die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6
sich bei einer erfindungsgemäßen Uhr 1 im nicht angehaltenen Zustand immer deckungsgleich
und synchron mit dem Minuten- und Stunden-Zeiger 2,3 der normalen Zeitanzeige drehen.
Dies ist ebenso beim Einstellen der Zeiger 2,3 der normalen Zeitanzeige der Fall.
[0079] Im angehaltenen Zustand drehen sich die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6
beim Einstellen der Zeiger 2,3 nicht.
[0080] Erweiterungen bzw. Varianten einer derartigen Uhr sind in den Abb. 3 und 4 dargestellt.
[0081] In Abb. 3 ist anstelle eines Drückers eine Wippe 7b als Bedienungselement 7 an der
Uhr 1 angebracht, an deren Position der Funktionsmodus ablesbar ist. Ist die Wippe
7b in die untere Position gedrückt, so ist die Uhr 1 im Funktionsmodus "reset", dem
Normalmodus, das heißt die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 drehen sich
deckungsgleich und synchron mit den Zeigern 2,3 der Zeitanzeige. Ist die Wippe 7b
in die obere Position gedrückt, so ist die Uhr 1 im Funktionsmodus "stop", dem Stoppmodus,
das heißt die Minuten- und Stunden-Rattrapante-Zeiger 5,6 sind angehalten, während
sich die anderen Zeiger 2,3 weiterdrehen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß
durch die Position des Bedienungselements direkt der Funktionsmodus der Uhr 1 angezeigt
wird.
[0082] Der Funktionsmodus der Uhr 1 kann, wie in der Abb. 4 gezeigt, auch mit Hilfe einer
durch ein Fenster 9 im Zifferblatt der Uhr 1 sichtbaren Scheibe 10 angezeigt werden,
welcher dieselbe Aufgabe wie der Wippe 7b der Abb. 3 zukommt. In diesem Falle. wird
durch das Betätigen des Drückers 7a oder der Wippe 7b die Scheibe 10 gedreht, so daß
jeweils ein dem aktuellen Funktionsmodus entsprechender Sektor der Scheibe 10 durch
das Fenster 9 sichtbar wird. Die Scheibe 10 ist hierfür entsprechend gestaltet, in
Abhängigkeit von dem vom Betätigen des Bedienungselements bewirkten Rotationswinkel,
der verschiedentlich gewählt werden kann, sowie von der guten Lesbarkeit dieser Anzeige.
[0083] Die Anzeige des Funktionsmodus ist insofern nützlich, als zum Beispiel bei bestimmten
Anwendungen der Uhr 1 wie etwa im Rahmen von Tauchgängen aus Sicherheitsgründen eine
Statusanzeige empfehlenswert ist.
[0084] Die in der Abbildung 4 dargestellte Uhr 1 weist zudem einen koaxial zur Achse der
Zeiger der analogen Zeitanzeige angeordneten und drehbaren Ring 11 auf, der entweder
als Innen- oder Außenring realisiert werden kann. Im Falle eines Außenrings kann dieser
manuell gedreht werden, im ersteren Falle eines Innenrings besitzt die Uhr 1 eine
konventionelle Vorrichtung, die etwa im Bedienungselement 7 oder in der Krone 8 integriert
sein kann, um die Rotation des Rings auszuführen. Der Ring 11 besitzt eine Skala,
welche vorzugsweise Einteilungen in Bereiche von 10, 5 und 1 Minute mit entsprechenden
Beschriftungen aufweist, die verschiedentlich gestaltet werden können, und kann zudem
eine Markierung, etwa in Form einer Pfeilspitze oder eines, zum Beispiel fluoreszierenden,
Punkts, aufweisen. Der Ring 11 ist von Nutzen, um zum Beispiel die Dauer eines Ereignisses
direkt abzulesen, indem die Null der Skala des Rings auf die Zeit des Ereignisbeginns
gedreht wird, oder um eine gewünschte Zeit für das Ereignisende vorzugeben und diese
mittels der Markierung des Rings 111 explizit an der Uhr 1 anzuzeigen.
[0085] Die Anwendungen einer derartigen Uhr sind auf den verschiedensten Gebieten und insbesondere
im alltäglichen Gebrauch zu finden.
[0086] Eine Uhr 1 mit Minuten- und Stunden-Rattrapante-Mechanismus gemäß der vorliegenden
Erfindung ist geeignet, um auf einfache Weise die seit dem Beginn eines bestimmten
Ereignisses verflossene Zeit abzulesen. Denn mittels einem Bedienungselement 7 wie
einem Drücker 7a oder einer Wippe 7b am Gehäuse wird die von Minuten-und Stunden-Rattrapante-Zeigern
5,6 angezeigte Zeit im Augenblick eines Ereignisbeginns angehalten, während sich die
Minuten- und Stundenzeiger 2,3 der normalen Zeitanzeige weiter drehen.
[0087] Somit wird der Träger bzw. die Trägerin daran erinnert, wann zum Beispiel ein Gerät
eingeschaltet wurde, wann eine Arbeit angefangen wurde, wann eine Reise begonnen hat,
oder wann eine Pause nötig wird, usw..
[0088] Insbesondere läßt sich eine derartige Uhr 1 als Alternative zu einem klassischen
Chronographen für ähnliche Zwecke wie dieser oder bei Tauchgängen, etwa während einer
Dekompressionsphase, einsetzen.
[0089] Die Vorteile einer derartigen Uhr 1 mit einer Rattrapante-Funktion sind unter anderem
das Bereitstellen einer Alternative zum klassischen Chronograph mit seinen Nebenzifferblättern,
die einfache Bedienung, die gute Einschätzbarkeit und Ablesbarkeit der Dauer eines
Vorganges, und das große Anwendungsgebiet dieser Uhr.
[0090] Allgemein läßt sich somit eine erfindungsgemäße Uhr hauptsächlich durch die folgenden
Merkmale charakterisieren. Einerseits ist in die Uhr ein Minutenund/oder Stunden-Rattrapante-Mechanismus
integriert. Andererseits bleibt neben dem Rattrapante-Mechanismus die normale Zeitanzeige
der Uhr unverändert bestehen. Die Minuten- und/oder Stundenzeiger des Rattrapante-Mechanismus
bewegen sich im Normalmodus der Uhr in überlappender Stellung relativ zu den Zeigern
der normalen Zeitanzeige positioniert und synchron mit diesen Zeigern, also mit letzteren
eine Art Doppelzeiger formierend, während sie im Stoppmodus an ihrer Position verharrend
die Zeit eines Ereignisbeginns anzeigen. Die Steuerung des Anhaltens und Zurücksetzens
der Zeiger des Rattrapante-Mechanismus erfolgt mittels eines Bedienungselements wie
einem Drücker oder einer Wippe. Der Funktionsmodus kann mit Hilfe dieser Wippe oder
einer durch ein Fenster sichtbaren Scheibe angezeigt werden. Schließlich kann die
Uhr einen Ring mit einer Skala und/oder einer Markierung aufweisen.
[0091] Somit wird das primäre Ziel der vorliegenden Erfindung erreicht, die normale Zeitanzeige
und die Messung einer Zeitdifferenz gleichzeitig, in unmittelbarem gegenseitigen Zusammenhang,
sowie auf effektive und einfache Weise zu erlauben, wobei die normale Zeitanzeige
bei Nichtbenutzung der zusätzlichen Zeiger durch deren Präsenz nicht nachteilig beeinflußt
wird.
[0092] Der hierzu vorteilhafterweise benutzte Rattrapante-Mechanismus zeichnet sich durch
eine relativ zur Achse des Zeigerwerks nicht koaxial angeordnete Rückstellvorrichtung
aus, wodurch die Werkhöhe verringert und die Modularität der Uhr erhöht wird.
1. Uhr (1), insbesondere Armbanduhr, mit einer analogen Zeitanzeige, welche zumindest
einen Minuten- (2) und einen Stundenzeiger (3) aufweist, und mit einem Rattrapante-Mechanismus,
welcher zumindest einen koaxial zu den Zeigern (2,3) der normalen Zeitanzeige angeordneten
Minuten-Rattrapante-Zeiger (5) und/oder Stunden-Rattrapante-Zeiger (6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Rattrapante-Zeiger (5,6) in einem Normalmodus der Uhr synchron mit den
Zeigern (2,3) der normalen Zeitanzeige und relativ zu diesen in überlappender Stellung
bewegt werden, und daß sie (5,6) in einem Stoppmodus zur Markierung eines beliebigen
Zeitpunkts angehalten sowie nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne zum erneut synchronen
Lauf mit den Zeigern (2,3) der normalen Zeitanzeige wieder in überlappende Stellung
relativ zu diesen (2,3) gebracht werden können.
2. Uhr (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Rattrapante-Zeiger (5,6) der Uhr (1) unterhalb der Zeiger (2,3) der
normalen Zeitanzeige angeordnet sind.
3. Uhr (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Rattrapante-Mechanismus der Uhr (1) über ein Bedienungselement
(7) erfolgt, das am Rand des Gehäuses der Uhr (1) angeordnet ist, wobei ein erstes
Betätigen des Bedienungselements (7) das Anhalten des oder der Rattrapante-Zeiger
(5,6) zur Markierung eines beliebigen Zeitpunkts bewirkt, während ein weiteres Betätigen,
nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne, die Verschiebung des oder der Rattrapante-Zeiger
(5,6) wiederum in überlappende Stellung relativ zum Minuten- und/oder Stundenzeiger
(2,3) der normalen Zeitanzeige zum erneut synchronen Lauf mit diesen bewirkt.
4. Uhr (1) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungselement (7) durch einen Drücker (7a) realisiert ist.
5. Uhr (1) gemäß dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bedienungselement (7) durch eine Wippe (7b) mit zwei Einstellpositionen realisiert
ist, wobei die jeweilige Einstellposition den aktuellen Funktionsmodus der Uhr (1),
Normal- oder Stoppmodus, anzeigt.
6. Uhr (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine durch ein Fenster (9) im Zifferblatt der Uhr (1) sichtbare Scheibe (10)
zur Anzeige des Funktionsmodus der Uhr (1) aufweist, wobei jeweils ein dem aktuellen
Funktionsmodus der Uhr (1) entsprechender Sektor der Scheibe (10) durch das Fenster
(9) sichtbar ist.
7. Uhr (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen koaxial zur Achse der Zeiger (2,3) der analogen Zeitanzeige angeordneten,
drehbaren Ring (11) aufweist, welcher mit einer Skala, die vorzugsweise Einteilungen
in Bereiche von 10, 5 und 1 Minute mit entsprechenden Beschriftungen aufweist, und/oder
einer Markierung versehen ist.
8. Rattrapante-Mechanismus zur Integration in eine Uhr (1) mit Zeigern (2,3,4) für eine
analoge Anzeige, welcher zumindest einen koaxial zur Achse (58/68) des Zeigerwerks
(50/60) der Uhr (1) angeordneten Rattrapante-Zeiger (5,6) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Rattrapante-Zeiger (5,6) in einem Normalmodus der Uhr synchron mit den
Zeigern (2,3) der analogen Anzeige und relativ zu diesen in überlappender Stellung
bewegt werden, daß sie (5,6) in einem Stoppmodus zur Markierung eines beliebigen Zeitpunkts
angehalten sowie nach Ablauf einer beliebigen Zeitspanne zum erneut synchronen Lauf
mit den Zeigern (2,3) der analogen Anzeige wieder in überlappende Stellung relativ
zu diesen (2,3) gebracht werden können, und daß zumindest eine kraftschlüssige Kupplung
des Rattrapante-Mechanismus nicht-koaxial zur Achse (58/68) des Zeigerwerks (50/60)
der Uhr (1) angeordnet ist.
9. Rattrapante-Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht-koaxial zur Achse (58/68) des Zeigerwerks (50/60) der Uhr (1) angeordnete,
kraftschlüssige Kupplung durch eine radial um das Zeigerwerk (50/60) angeordnete Rückstellvorrichtung
(30/40) realisiert ist.
10. Rattrapante-Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung (30/40) ein Herzrad (31/41) mit einem darauf befestigten
Herz (32/42) und ein koaxial dazu angeordnetes Rückstellhebelrad (33/43) mit einer
Hebelfeder (34/44), einem Hebel (35/45) und einer Laufrolle (36/46) oder einem Gleitstein
(37/47) aufweist.
11. Rattrapante-Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die den oder die Rattrapante-Zeiger (5,6) tragenden und mit der kraftschlüssigen
Kupplung zusammenspielenden Teile des Rattrapante-Mechanismus koaxial zur Achse (58/68)
des Zeigerwerks (50/60) der Uhr (1) angeordnet sind.
12. Rattrapante-Mechanismus gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die den oder die Rattrapante-Zeiger (5,6) tragenden und mit der kraftschlüssigen
Kupplung zusammenspielenden Teile des Rattrapante-Mechanismus zumindest ein den jeweiligen
Rattrapante-Zeiger (5,6) tragendes Schleppzeigerrohr (53/63) mit einem darauf angebrachten
Schleppzeigerrad (54/64), an welches ein mittels einer Blockierungsvorrichtung (20)
anhaltbares Stopprad (55/65) befestigt ist, aufweisen.
13. Rattrapante-Mechanismus gemäß den Ansprüchen 10 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Rückstellhebelrad (33/43) sich im Eingriff mit einem zugehörigen Schleppzeigerrad
(54/64) und ein Herzrad (31/41) sich im Eingriff mit einem entsprechenden Rad (52/62)
des Zeigerwerks (50/60), dessen Rohr (51/62) den dem Rattrapante-Zeiger (5,6) auf
dem Schleppzeigerrohr (53/63) des Schleppzeigerrads (54/64) entsprechenden Zeiger
(2,3) der analogen Anzeige trägt, befindet.
14. Rattrapante-Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Rattrapante-Zeiger (5,6) aufweist, welche durch zwei entsprechende, radial
um das Zeigerwerk (50/60) angeordnete Rückstellvorrichtungen (30/40) gesteuert werden.
15. Rattrapante-Mechanismus gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei Rattrapante-Zeiger (5,6) aufweist, welche durch eine radial um das Zeigerwerk
(50/60) angeordnete Rückstellvorrichtung (40) sowie ein ebenfalls radial um das Zeigerwerk
(50/60) angeordnetes Wechselrad (59a), welches die Übersetzung der Umdrehungszahlen
zwischen den Räderwerken der beiden Rattrapante-Zeiger (5,6) sicherstellt, gesteuert
werden.