[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzkamm für einen Haarschneider, welcher eine Mehrzahl
von Kammzähnen aufweist.
[0002] Es sind bereits Schutzkämme in unterschiedlichen Ausführungen bekannt geworden, welche
in Haarschneidegeräten, wie beispielsweise Langhaarschneidern, Barttrimmern und dgl.,
Verwendung finden. Derartige Schutzkämme für Haarschneidegeräte werden zumeist an
einem Ende des Haarschneidegerätes in der Nähe der Schneidmesser angebracht, wobei
der Schutzkamm dazu dient die Haare des Anwenders auf eine gleiche Länge zu kürzen.
Dabei gewährleistet der Schutzkamm die Einhaltung eines gleichbleibenden Abstands
zwischen den Schneidmessern und der Oberfläche, auf welcher die Haare abgeschnitten
werden. Die meisten Schutzkämme sind derart ausgebildet, dass sie die Haare lediglich
auf eine bestimmte voreingestellte und unveränderbare Haarlänge abschneiden, wobei
unterschiedliche Schutzkämme verwendet werden müssen, wenn unterschiedliche Haarlängen
erreicht werden sollen. Es sind jedoch auch bereits höhenverstellbare Schutzkämme
bekannt geworden, mit welchen der Abstand zwischen den Schneidmessern und der Hautoberfläche
verändert werden kann, sodass der Haarschneider auf verschiedene Schnittlängen eingestellt
werden kann.
[0003] Im Allgemeinen weisen Schutzkämme für Haarschneider eine Mehrzahl von Kammzähnen
auf, deren Längserstreckung quer zur Oszillationsrichtung der Schneidmesser verläuft.
Die Kammzähne sind derart ausgebildet, dass sie auf der Hautoberfläche aufliegen und
auf ihr entlang gleiten können, wobei die zu schneidenden Haare aufgerichtet und in
Richtung zu den Schneidmessern des Haarschneiders geführt werden. An den Schutzkamm
werden je nach Anwendungfall unterschiedliche Anforderungen gestellt. So muss beispielsweise
ein Schutzkamm für einen Barttrimmer in Anpassung an die üblicherweise relativ kurzen
Schnittlängen von wenigen Millimetern derart ausgebildet sein, dass er möglichst nahe
an den Schneidmessern angeordnet werden kann, wobei die Kammzähne möglichst dünn ausgeführt
werden sollten. Ein Schutzkamm für einen Langhaarschneider, mit welchem beispielsweise
das Haupthaar geschnitten werden kann, muss hingegen ganz anderen Anforderungen gerecht
werden und anders ausgebildet sein. Beim Schneiden der Haupthaare ist beispielsweise
das Problem zu berücksichtigen, dass die gerade Oberfläche der Kammzähne mit der gekrümmten
Oberfläche des Kopfes der betreffenden Person in Berührung kommt, sodass der Haarschneider
dazu tendiert um den Berührungspunkt zu kippen. Dies führt zu einer Veränderung des
Abstandes zwischen der Kopfoberfläche und den Schneidzähnen des Haarschneiders, sodass
die Einhaltung einer gleichbleibenden Schnittlänge erschwert wird. Weiters muss ein
Schutzkamm für einen Langhaarschneider in der Lage sein auch entsprechend lange Haare
aufzurichten und dem Schneidelement zuzuführen und den relativ großen Widerstand überwinden,
welcher dem vorderen Bereich des Schutzkamms beim Durchkämmen von langem und/oder
dichtem Haar entgegengesetzt wird. Hierzu ist es in der Regel erforderlich den Kammzähnen
des Schutzkamms eine besonders angepasste Form zu geben und die Kammzähne robuster
auszuführen.
[0004] Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, einen universell einsetzbaren Schutzkamm
für einen Haarschneider zu schaffen, welcher sowohl für einen Barttrimmer, als auch
für einen Langhaarschneider eingesetzt werden kann und den oben angeführten unterschiedlichen
Anforderungen gerecht wird. Der Haarschneider, welcher mit dem erfindungsgemäßen Schutzkamm
versehen ist, soll somit sowohl als Barttrimmer, als auch als Langhaarschneider eingesetzt
werden können, sodass ein universelles Gerät geschaffen wird.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe besteht die Erfindung im Wesentlichen darin, dass der Schutzkamm
aus einem ersten, eine Mehrzahl von Kammzähnen aufweisenden Kamm besteht, mit welchem
ein zweiter, die Kammzähne des ersten Kamms überdeckender Kamm lösbar verbunden ist.
Dadurch, dass nun mit einem ersten Kamm ein weiterer Kamm lösbar verbunden ist, dessen
Kammzähne die Zähne des ersen Kamms überdecken, können je nach Bedarf entweder der
erste Kamm alleine oder beide Kämme in Kombination verwendet werden. Dabei wird die
Möglichkeit geschaffen die einzelnen Kämme in Anpassung an unterschiedliche Anwendungsfälle
auszubilden und es kann beispielsweise der erste Kamm als Barttrimmerkamm ausgebildet
sein und der zweite Kamm in Kombination mit dem ersten Kamm einen Langhaarschneiderkamm
ergeben. Zur Anpassung an die unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Verwendungsarten
kann der als Barttrimmerkamm ausgebildete erste Kamm hierbei mit dünneren Schneidzähnen
ausgebildet sein und der zweite Kamm entsprechend dickere Kammzähne aufweisen. Bevorzugt
sind die Kammzähne des zweiten Kamm an ihrem freien Ende abgewinkelt ausgebildet,
wodurch eine bessere Führung von besonders langen Haaren erreicht wird und gleichzeitig
das Verletzungsrisiko beim Durchkämmen der Haare minimiert wird. Dadurch, dass der
zweite Kamm mit dem ersten Kamm lösbar verbunden ist wird die Handhabung des Schutzkamms
wesentlich erleichtert und es kann in einfacher Art und Weise der zweite Kamm auf
den ersten Kamm aufgesetzt oder von ihm gelöst werden, sodass ein schnelles Wechseln
der Betriebsarten zwischen der Verwendung als Barttrimmer und als Langhaarschneider
gelingt. Die lösbare Verbindung des zweiten Kamms mit dem ersten Kamm kann bevorzugt
mit Hilfe einer Rastverbindung erfolgen.
[0006] Um nun die Verwendung beider miteinander verbundenen Kämme mit einem Langhaarschneider
zu erleichtern ist bevorzugt der zweite Kamm relativ zum ersten Kamm um eine im Wesentlichen
quer zur Längserstreckung der Kammzähne verlaufende Achse schwenkbar angeordnet. Dadurch
ergibt sich eine Ausbildung, bei welcher der zweite Kamm in Anpassung an die Kontur
der Hautoberfläche, über welche der Schutzkamm gleitet, verschwenkt werden kann, sodass
die Bedienung des Haarschneiders erleichtert und ein besonders schonender Haarschnitt
ermöglicht wird. Des weiteren wird durch die schwenkbare Anordnung des zweiten Kamms
eine konstante Schnitthöhe sichergestellt.
[0007] Um einen vorbestimmten Winkel zwischen den relativ zueinander verschwenkbaren Kämmen
einzustellen und nach einer entsprechenden Auslenkung die automatische Rückstellung
des zweiten Kamms zu ermöglichen ist die Ausbildung bevorzugt derart weitergebildet,
dass zwischen erstem Kamm und zweitem Kamm ein Federelement angeordnet ist.
[0008] Zur Optimierung der Konturanpassung mit Hilfe des verschwenkbaren zweiten Kamms ist
die Positionierung der entsprechenden Schwenkachse von Bedeutung. Eine besonders bevorzugte
Ausbildung ergibt sich dabei dadurch, dass die Drehachse für die Verschwenkung des
zweiten Kamms dem freien Ende der Kammzähne des ersten Kamms benachbart angeordnet
ist.
[0009] Dadurch wird ein ausreichend großer Schwenkwinkel für die Verschwenkung des zweiten
Kammes relativ zum ersten Kamm freigegeben.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung ist der zweiter Kamm gemeinsam mit dem
ersten Kamm relativ zu den Schneidmessern des Haarschneiders höhenverstellbar gelagert.
Die Höhenverstellung der Kämme kann somit, dadurch dass diese erfindungsgemäß lösbar
miteinander verbunden sind, gemeinsam erfolgen, sodass lediglich eine einzige Höhenverstelleinrichtung
vorgesehen sein muss. Die Höhenverstellung der Kämme muss derart erfolgen, dass bei
Verwendung des Haarschneiders als Barttrimmer auch Schnitthöhen von nur 1 mm möglich
sind. Gleichzeitig müssen jedoch auch Schnittlängen von mehreren Zentimetern einstellbar
sein, um die Verwendung als Haarschneider zu ermöglichen.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In dieser zeigt Fig.1 eine perspektivische Ansicht des ersten Kamms,
Fig.2 eine perspektivische Ansicht des zweiten Kamms, Fig.3 eine Seitenansicht der
beiden miteinander verbundenen Kämme, Fig.4 eine Ansicht gemäß dem Pfeil IV der Fig.3
und Fig.5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig.4.
[0012] In Fig.1 ist der erste Kamm mit 1 bezeichnet und weist eine Mehrzahl von Kammzähnen
2 auf. Der erste Kamm 1 kann auf einen nicht näher dargestellten Haarschneider aufgesteckt
werden, wobei die entsprechenden Führungen mit 3 bezeichnet sind. Die Führungen 3
sind derart ausgebildet, dass eine Höhenverstellung des Kamms 1 in Richtung der Längserstreckung
der Führungen 3 erfolgen kann. Die beiden außenliegenden Kammzähne 2 weisen einwärtsragende
Zapfen 4 für die Anlenkung des zweiten Kamms 5 auf, welcher in Fig.2 dargestellt ist.
Der zweite Kamm 5 weist ebenfalls eine Mehrzahl von Kammzähnen 6 auf, deren freies
Ende abgewinkelt ausgebildet ist und mit in Richtung zum Schneidmesser des Haarschneiders
vorspringenden Fortsätzen versehen ist. An den außenliegenden Kammzähnen 6 sind Lager
7 vorgesehen, in welche die zapfen 4 des ersten Kamms 1 einrasten können. Den Lager
7 benachbart ist jeweils ein Freigabeknopf 8 angeordnet, wobei durch gleichzeitiges
Betätigen der beiden Knöpfe 8 die außenliegenden Kammzähne 6 leicht zueinander gebogen
werden, sodass das Einführen und die Freigabe der Zapfen 4 erleichtert wird.
[0013] In Fig.3 ist nun der aus dem ersten Kamm 1 und dem zweiten Kamm 5 zusammengesetzte
Schutzkamm ersichtlich, wobei eine Verschwenkung des zweiten Kamms 5 relativ zum ersten
Kamm 1 in Richtung des Doppelpfeiles 10 erfolgen kann. In der Ansicht gemäß Fig.4
ist die entsprechende Schwenkachse mit 11 bezeichnet. Weiters sind zwei Federelemente
9 bezeichnet, welche zwischen dem ersten Kamm 1 und dem zweiten Kamm 5 angeordnet
sind und jeweils auf den außenliegenden Kammzähnen 2 bzw. 6 aufliegen. Die Federelemente
9 erlauben eine federnde Verschwenkung des zweiten Kamms 5 relativ zum ersten Kamm
1.
In der Schnittansicht gemäß Fig.5 sind gleiche Teile wiederum mit den selben Bezugszeichen
versehen und es ist ersichtlich, dass der in der Schnittansicht dargestellte Kammzahn
6 des zweiten Kamms 5 den Kammzahn 2 des ersten Kamms 1 überdeckt. Dies ist, wie aus
Fig.4 ersichtlich, bei allen Kammzähnen 2 bzw. 6 der Fall.
[0014] Insgesamt ist der erfindungsgemäße Schutzkamm somit universal einsetzbar, wobei ohne
großen Aufwand durch einfaches Anstecken bzw. Abnehmen des zweiten Kamms ein Barttrimmer
in einen Langhaarschneider bzw. umgekehrt transformiert werden kann.
1. Schutzkamm für einen Haarschneider bestehend aus einem ersten, eine Mehrzahl von Kammzähnen
(2) aufweisenden Kamm (1), mit welchem ein zweiter, die Kammzähne (2) des ersten Kamms
(1) überdeckender Kamm (5) lösbar verbunden ist.
2. Schutzkamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kamm (1) als Barttrimmerkamm ausgebildet ist und der zweite Kamm (5) gemeinsam
mit dem ersten Kamm (1) einen Langhaarschneiderkamm bildet.
3. Schutzkamm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verbindung des zweiten Kamms (5) mit dem ersten Kamm (1) eine Rastverbindung
vorgesehen ist.
4. Schutzkamm nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kamm (5) relativ zum ersten Kamm (1) um eine im wesentlichen quer zur
Längserstreckung der Kammzähne (2,6) verlaufende Achse (11) schwenkbar angeordnet
ist.
5. Schutzkamm nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen erstem Kamm (1) und zweitem Kamm (5) ein Federelement (9) angeordnet ist.
6. Schutzkamm nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (11) für die Verschwenkung des zweiten Kamms (5) dem freien Ende der
Kammzähne (2) des ersten Kamms (1) benachbart angeordnet ist.
7. Schutzkamm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kamm (5) gemeinsam mit dem ersten Kamm (1) relativ zu den Schneidmessern
des Haarschneiders höhenverstellbar gelagert ist.
8. Schutzkamm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kammzähne (6) des zweiten Kammes (5) an ihrem freien Enden abgewinkelt ausgebildet
sind.
9. Kamm für einen Schutzkamm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kamm (1) Verbindungsmittel (4,7) zur lösbaren Verbindung mit einem weiteren,
mit dessen Kammzähnen (6) die Kammzähne (2) des ersten Kamms (1) überdeckenden Kamm
aufweist.