[0001] Die Erfindung betrifft einen Postbehälter zum Versenden von Post, Gut oder Fracht.
Derartige Postbehälter sind beispielsweise Briefumschläge mit oder ohne Sichtfenster,
Päckchen, Pakete und dgl., die im Wesentlichen aus Papier oder Pappe bestehen.
[0002] Derartige Postbehälter werden verwendet, um Werbung, Bestellkataloge oder bestellte
Ware an einen Verbraucher zu versenden. Zur Erhöhung der Werbewirksamkeit werden Postbehälter
häufig bunt bedruckt, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu wecken und Neugier
bzw. Interesse an dem Inhalt des Postbehälters zu wecken. Da das Werbepostaufkommen
stark gestiegen ist, ist es immer schwieriger geworden, durch eine einzelne Werbepost
die Aufmerksamkeit des Verbrauchers zu erregen. Gleichzeitig führt die Reizüberflutung
durch viel Werbepost dazu, dass der Verbraucher sehr schnell das Interesse an einer
Werbepost verliert.
[0003] Aus DE 44 43 038 ist es bekannt, einen Briefumschlag oder einen Briefpapiervorratsumschlag
mit einem teilweise vorgestanzten Aufstellmotiv zu versehen. Durch das Sammeln verschiedener
Aufstellmotive wird der Verbraucher angeregt, sich länger mit dem Briefumschlag zu
beschäftigen und somit länger eine aufgedruckte Werbebotschaft wahrzunehmen. Nachteilig
bei einem Postbehälter mit Aufstellmotiv ist, dass dadurch nur ein rein visueller
Anreiz gegeben wird. Somit unterliegen auch Postbehälter mit Aufstellmotiv den Nachteilen
einer Reizüberflutung des Verbrauchers durch Werbepost. Der Verbraucher ist somit
der Betrachtung des Aufstellmotivs und somit der damit verbundenen Werbung schnell
überdrüssig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Postbehälter zu schaffen, bei dem
ein visueller Sättigungseffekt des Verbrauchers reduziert ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Postbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem der Nutzwert des Postbehälters für
den Verbraucher gesteigert wird. D.h. der Verbraucher bekommt einen Postbehälter,
z.B. Briefumschlag, zugesendet, der für ihn einen praktischen Nutzen aufweist, der
über einen rein visuellen Dekorationseffekt hinaus geht. Hierzu weist der erfindungsgemäße
Postbehälter ein vollständig von Perforation umschlossenes Gebrauchselement auf, das
aus dem Postbehälter heraustrennbar ist. Bei dem Gebrauchselement handelt es sich
beispielsweise um eine Postkarte, ein Lesezeichen, einen Fotorahmen, einen Sticker
usw. Derartige Gebrauchselemente weisen nicht nur einen visuellen Nutzen auf, da sie
ggf. schön anzusehen sind, sondern besitzen darüber hinaus einen praktischen Nutzen
für den Verbraucher, so dass das Gebrauchselement für den Verbraucher einen Wert darstellt,
der ihn daran hindert, es wegzuwerfen. Somit wird erreicht, dass eine an einem Gebrauchselement
angebrachte Werbebotschaft länger im Besitz und somit länger in der Aufmerksamkeit
des Verbrauchers verbleibt, ohne dass der Verbraucher auf Grund einer visuellen Reizüberflutung
der Betrachtung des Gebrauchselements überdrüssig wird.
[0007] Der erfindungsgemäße Postbehälter weist eine Vorderseite und eine mit der Vorderseite
verbundene Rückseite auf. Die Vorderseite und die Rückseite haben im Wesentlichen
die gleichen Abmessungen. Die Vorderseite weist ein Adressfeld auf, in dem beispielsweise
eine Adresse eingetragen werden kann bzw. ein Adressaufkleber aufgeklebt werden kann.
Die Vorderseite weist ferner ein Briefmarkenfeld auf, um den Postbehälter mit Briefmarken
oder Freimachungsvermerken zu versehen. Die Vorderseite und die Rückseite sind zusätzlich
über Verbindungsstücke miteinander verbunden. Die Verbindungsstücke weisen hierzu
Verbindungsmittel auf, bei denen es sich beispielsweise um Klebe-, Haftstreifen (Briefumschlag)
oder Steckverbindungen (Paket) handeln kann. Die Vorderseite, die Rückseite und die
Verbindungsstücke bilden eine Öffnung, über die das Versendungsmaterial (Post, Gut,
Fracht und dgl.) in den Postbehälter eingebracht werden kann. Zum Verschließen der
Öffnung weist der Postbehälter ein Verschlussstück auf, das ein Verschließelement
aufweist. Bei dem Verschließelement kann es sich um eine Klebegummierung handeln (Briefumschlag)
oder eine Steckverbindung (Paket). Erfindungsgemäß weist die Vorderseite und/ oder
die Rückseite und/ oder mindestens eins der Verbindungsstücke das heraustrennbare,
vollständig von Perforationen umschlossene Gebrauchselement auf. Dadurch, dass das
Gebrauchselement vollständig von Perforationen umgeben ist, kann es besonders einfach
von einem Verbraucher herausgetrennt werden. Gleichzeitig ist das Gebrauchselement
stabil genug mit dem Postbehälter verbunden, so dass es bei der Versendung des Postbehälters
nicht verloren gehen kann. Die Perforationen können zu diesem Zweck als eine Vielzahl
punktförmiger und/oder länglicher, auf einer geschlossenen Linie angeordnete Stanzungen
ausgeführt sein.
[0008] In bevorzugter Ausführungsform kann das Gebrauchselement zusätzlich in einen dreidimensionalen
Raumkörper überführt werden. Bei diesem Raumkörper kann es sich beispielsweise um
eine Buchklammer, eine Schachtel, Verpackung, Kartonage, ein Pflanzengefäß, eine Geschenktasche,
eine Parkscheibe und dgl. handeln. Um diese verschiedenen Raumkörper basteln zu können,
weist das Gebrauchselement insbesondere Knicklinien und/ oder Schnittlinien und/ oder
weitere Perforationslinien auf. Diese Linien unterstützen den Verbraucher dabei, das
Gebrauchselement in einen Raumkörper zu überführen.
[0009] In besonders bevorzugter Ausführungsform weist der Postbehälter mehrere heraustrennbare,
von Perforationen vollständig umschlossene Gebrauchselemente auf. Die verschiedenen
Gebrauchselemente ergeben zusammen beispielsweise ein Memoryspiel, ein Puzzle, ein
Brettspiel, ein Würfelspiel, ein Mobile, einen Kalender, ein Tischgedeckset und dgl.
Insbesondere weisen die mehreren Gebrauchselemente Verbindungsmittel auf, so dass
die Gebrauchselemente zu einem Raumkörper miteinander verbindbar sind. Auf diese Weise
können die Gebrauchselemente beispielsweise zu einem Spielzeugflugzeug, einem Türanhänger,
einem Spiegelanhänger und dgl. zusammengesetzt werden. Um die Verbindung der einzelnen
Gebrauchselemente miteinander zu vereinfachen, können die Gebrauchselemente Verbindungsmittel
aufweisen, die insbesondere als Steckverbindung ausgebildet sind. Das bedeutet, dass
beispielsweise ein Gebrauchselement einen Ansatz oder Fortsatz aufweist, der in einen
vorgestanzten Schlitz eines anderen Gebrauchselements hineingesteckt werden kann.
Derartige Steckverbindungen können auch bei einem einzelnen Gebrauchselement realisiert
werden, um beispielsweise aus einem Gebrauchselement eine Pflanzenvase zu basteln.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Postbehälter eine heraustrennbare,
vollständig von Perforationen umschlossene Postkarte auf, die insbesondere in der
Rückseite angeordnet ist. Die Postkarte weist dabei eine aufgedruckte Adresse auf.
Ferner ist außerhalb der Postkarte, auf der Rückseite des Postbehälters, ein Hinweisfeld
zur Kennzeichnung eines Absenders angebracht. Solange die Postkarte mit dem Postbehälter
verbunden ist, dient somit die auf die Postkarte aufgedruckte Adresse als Absenderadresse
des Postbehälters. Sobald die Postkarte aus dem Postbehälter herausgetrennt wird,
dient die aufgedruckte Adresse als Adressat der Postkarte. Eine derartige Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Postbehälters ist insbesondere vorteilhaft, wenn mit dem Postbehälter
ein Bestellkatalog zugesendet wird, und die heraustrennbare Postkarte dazu dient,
die Bestellung des Verbrauchers aufzugeben.
[0011] Die Erfindung betrifft ferner einen Raumkörper, bei dem es sich insbesondere um eine
Vase, einen Blumentopf, eine Parkscheibe und dgl. handelt. Der erfindungsgemäße Raumkörper
ist aus Gebrauchselementen zusammengesetzt, die Teil eines wie zuvor beschriebenen
Postbehälters waren. Die Gebrauchselemente sind dabei vorzugsweise, wie vorstehend
beschrieben, weiter ausgestaltet.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines in die Zeichnungsebene aufgeklappten Postbehälters,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform eines in die Zeichnungsebene aufgeklappten Postbehälters,
- Fig.3
- eine dritte Ausführungsform eines in die Zeichnungsebene aufgeklappten Postbehälters
und
- Fig. 4
- eine vierte Ausführungsform eines in die Zeichnungsebene aufgeklappten Postbehälters.
[0014] Die in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Postbehälters
10 weist eine Vorderseite 12 und eine Rückseite 14 auf, die über eine Knicklinie 16
miteinander verbunden sind. Die Vorderseite 12 ist über weitere Knicklinien 16 mit
zwei Verbindungsstücken 18, 20 verbunden. Die Verbindungsstücke 18, 20 werden zur
Herstellung des Postbehälters um ca. 180° umgeknickt und durch Kleben mit der Rückseite
14 verbunden. Die Rückseite 14 entspricht im Wesentlichen den Abmessungen der Vorderseite.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Rückseite geringfügig kleiner ausgeführt,
so dass der Postbehälter 10 eine Dicke aufweist, um eine entsprechende Anzahl von
Briefseiten aufnehmen zu können.
[0015] Mit der Vorderseite 12 ist über eine weitere Knicklinie 16 ein Verschlussstück 22
verbunden, das ein über eine weiter Knicklinie 16 verbunden Ansatz 24 aufweist, der
mit Hilfe eines Adhäsionsklebers mit der Rückseite 14 verklebt werden kann, wodurch
der Postbehälter 10 verschlossen wird. Auf der Vorderseite 12 ist ferner ein Adressfeld
26 vorgesehen, in das die Adresse eines Verbrauchers aufgeklebt werden kann. Alternativ
kann das Adressfeld auch als transparentes Sichtfenster ausgeführt werden, so dass
die Adresse von dem in dem Postbehälter 10 angeordneten Brief angegeben wird. Die
Vorderseite 12 weist ferner ein Briefmarkenfeld 28 auf, in das Briefmarken eingeklebt
oder Freimachungsvermerke angebracht werden können.
[0016] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Postbehälter 10 zwei verschiedene
Gebrauchselemente auf, die vollständig von Perforationen 30 umschlossen sind, so dass
sie leicht aus der Vorderseite 12 bzw. aus der Rückseite 14 heraustrennbar sind. Bei
den Gebrauchselementen handelt es sich im dargestellten Ausführungsbeispiel um ein
in der Vorderseite 12 vorgesehenes Lesezeichen 32 sowie um einen in der Rückseite
14 vorgesehene Postkarte 34. Damit sich der Verbraucher möglichst lange an dem Nutzen
des Lesezeichens 32 bzw. der Postkarte 34 erfreuen kann, besteht der Postbehälter
10 im Wesentlichen aus Karton. D.h. das verwendete Papier zur Herstellung des Postbehälters
10 weist vorzugsweise ein Gewicht von >80g/m
2 auf.
[0017] Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform des Postbehälters 10 ist ähnlich wie die
in Fig. 1 dargestellte Ausführungsform des Postbehälters 10 ausgeführt. Die zweite
Ausführungsform unterscheidet sich im Wesentlichen darin, dass die von Perforationen
30 umgebenen Gebrauchselemente in einen dreidimensionalen Raumkörper überführt werden
können. Bei den in Fig. 2 dargestellten heraustrennbaren Gebrauchselementen handelt
es sich um eine Vase 36. Um die Vase 36 basteln zu können, weist sie Knicklinien 38
auf, über die die einzelnen Seiten der Vase 36 aneinander geführt werden können. Ferner
weist die Vase 36 Schlitze 40 und Ansätze 42 auf, so dass die Ansätze 42 in die Schlitze
40 eingeführt werden können, um dadurch eine Steckverbindung zu erzeugen. Der Postbehälter
10 weist ferner eine Scheibe 44 auf, aus der mit Hilfe von Perforationen 46 ein Quadrat
48 herausgetrennt werden kann. Das herausgetrennte Quadrat 48 hinterlässt eine quadratische
Öffnung, in welche die Vase 36 eingeführt werden kann, so dass die Vase 36 von der
Scheibe 44 zusammengehalten wird. Dadurch wird ein unbeabsichtigtes Auseinandergehen
der Vase 36 vermieden. Alternativ kann die Scheibe 44 als geprägter Unterteller ausgeführt
sein, bei dem vorzugsweise das Quadrat 48 derart ausgestaltet ist, dass die Vase 36
kraftschlüssig gehalten wird.
[0018] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform des Postbehälters 10 kann ein Memoryspiel
aus dem Postbehälter 10 herausgetrennt werden. Hierzu ist ein Großteil der Rückseite
14 mit heraustrennbaren Memorykarten 50 versehen. In der Vorderseite 12 des Postbehälters
10 kann eine Schachtel 52 herausgetrennt werden. Die Schachtel 52 ist derart ausgestaltet,
dass die Memorykarten 50 in der Schachtel 52 transportiert werden können. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel weist die Rückseite 14 des Postbehälters 10 insgesamt zwanzig
Memorykarten 50 auf, so dass sich insgesamt zehn Memorypaare ergeben. Bei den zehn
unterschiedlichen Motiven der Memorykarten 50 kann es sich beispielsweise um zehn
verschiedene Produkte aus einer Produktpalette eines einzelnen Unternehmens handeln.
Dadurch ist es möglich, dass Erscheinungsbild bestimmter Produkte insbesondere bei
Kindern bekannt zu machen.
[0019] Bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform des Postbehälters 10 können aus der
Rückseite 14 insgesamt sechs Würfelseiten 54 herausgetrennt werden. Die Würfelseiten
54 weisen mehrere Ansätze 56 auf, die in Schlitze 58 eingesteckt werden können. Somit
können die einzelnen Würfelseiten 54 zu einem dreidimensionalen Raumkörper, nämlich
einem Würfel, zusammengesteckt werden. Die einzelnen Würfelseiten 54 können mit Werbebotschaften,
Produktabbildungen und dgl. versehen werden, so dass beim Spiel mit dem gebastelten
Würfel eine Werbebotschaft vermittelt werden kann.
1. Postbehälter zum Versenden von Post, Gut oder Fracht, mit
einer ein Adressfeld (26) und ein Briefmarkenfeld (28) aufweisenden Vorderseite (12),
einer mit der Vorderseite (12) verbundenen Rückseite (14), die im Wesentlichen den
Abmessungen der Vorderseite (12) entspricht,
Verbindungsmittel aufweisende Verbindungsstücke (18, 20) zum zusätzlichen Verbinden
von Vorderseite (12) und Rückseite (14) und
ein Verschließelement (24) aufweisendes Verschlussstück (22) zum Verschließen einer
durch Vorderseite (12), Rückseite (14) und Verbindungsstücke (18, 20) gebildeten Öffnung,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorderseite (12) und/ oder die Rückseite (14) und/ oder mindestens eins der Verbindungsstücke
(18, 20) ein heraustrennbares, vollständig von Perforationen (30) umschlossenes Gebrauchselement
(30, 34, 36, 44, 50, 52, 54) aufweist.
2. Postbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebrauchselement (36, 44, 52, 56) eine Knicklinie (38) und/ oder eine Schnittlinie
(40, 58) und/ oder weitere Perforationslinien (46) zum Überführen des Gebrauchselements
(36, 44, 52, 56) in einen Raumkörper aufweist.
3. Postbehälter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mehrere heraustrennbare, von Perforation vollständig umschlossene Gebrauchselemente
(36, 44, 56), die Verbindungsmittel (40,42;56,58) aufweisen, so dass die Gebrauchselemente
(36, 44, 56) zu einem Raumkörper miteinander verbindbar sind.
4. Postbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (40, 42; 56, 58) als Steckverbindung ausgebildet sind.
5. Postbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 4, gekennzeichnet durch eine insbesondere in der Rückseite (14) angeordnete heraustrennbare, vollständig
von Perforationen (30) umschlossene Postkarte (34) mit aufgedruckter Adresse, wobei
außerhalb der Postkarte (34) auf der Rückseite (14) ein Hinweisfeld zur Kennzeichnung
eines Absenders angebracht ist.
6. Raumkörper, insbesondere Vase (36, 44), Blumentopf, Parkscheibe, dadurch gekennzeichnet, dass der Raumkörper aus Gebrauchselementen zusammengesetzt ist, die Teil eines Postbehälters
(10) nach einem der Ansprüche 1 - 5 waren.