[0001] Die Erfindung betrifft einen Starter für eine Brennkraftmaschine gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Als elektrische Starter zum Andrehen von Brennkraftmaschinen werden oftmals sogenannte
Schraubtrieb-Starter eingesetzt. Ein derartiger Schraubtrieb-Starter weist einen elektrischen
Startermotor auf, dessen Antriebswelle mit einer in Richtung ihrer Längsachse verschiebbaren
Abtriebswelle in Wirkverbindung steht. Die Antriebswelle ist an einem dem Startermotor
entfernten Ende mit einem Steilgewinde versehen, auf dem dreh- und verschiebbar ein
Mitnehmerschaft der Abtriebswelle angeordnet ist. Dieser Mitnehmerschaft der Abtriebswelle
ist über einen Freilauf mit einem das Ritzel aufweisenden Schaft verbunden. Durch
Einschalten des Startermotors wird die Abtriebswelle mit dem Mitnehmerschaft, dem
Freilauf und dem Ritzelschaft so vorgespurt, dass das Ritzel in ein Zahnrad der Brennkraftmaschine
einspurt. Dieses Zahnrad ist normalerweise drehfest mit einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
verbunden und ist typischerweise als Außenverzahnung an einer Schwungscheibe ausgebildet.
[0003] Ein nach dem sogenannten Brems-Schraubtrieb-Prinzip arbeitender Starter ist aus der
DE 100 16 706 A1 bekannt. Dieser bekannte Startermotor weist ein Polrohr auf, das
bei einer Bestromung des Motors eine Schwenkbewegung um die Motorachse durchführt.
Mit dieser Schwenkbewegung des Polrohrs wird ein Bremsmechanismus in Gang gesetzt,
der ein Bremsmoment auf den Mitnehmerschaft der Abtriebswelle ausübt. Dieses Bremsmoment
bewirkt, dass der Mitnehmerschaft über das Steilgewinde von der Antriebswelle des
Motors vorgetrieben wird, so dass das Ritzel des Starters in den Zahnkranz der Brennkraftmaschine
einspurt.
[0004] Ein gattungsgemäßer Schraubtrieb-Starter zum Andrehen einer Brennkraftmaschine ist
aus der WO 03/008798 A1 bekannt. Bei diesem bekannten Starter wird ein Vorschub einer
Abtriebswelle zum Einspuren eines Ritzels in den Zahnkranz einer Brennkraftmaschine
mittels eines am Stator des Startermotors angeordneten Polrohrs bewirkt, das bei einer
Bestromung des Startermotors eine Schwenkbewegung um die Motorachse erfährt. Dabei
sind Einrichtungen vorgesehen, welche die Schwenkbewegung des Polrohrs direkt in eine
auf die Abtriebswelle wirkende Axialbewegung umsetzen.
Vorteile der Erfindung
[0005] Ein Starter für eine Brennkraftmaschine gemäß vorliegender Erfindung weist einen
Startermotor sowie eine von diesem antreibbare Antriebswelle und eine mit der Antriebswelle
in Wirkverbindung stehende, in Richtung ihrer Längsachse verschiebbare Abtriebswelle
auf, welche mit einer Ritzelwelle mit einem in einen Zahnkranz der Brennkraftmaschine
einspurbaren Ritzel gekoppelt ist. Ein Vorschub der Abtriebswelle zum Einspuren des
Ritzels in den Zahnkranz kann insbesondere mittels eines am Starter des Startermotors
vorgesehenen Elements erfolgen, das bei einer Bestromung des Startermotors eine Schwenkbewegung
um die Motorachse erfährt. Diese Schwenkbewegung ist mittels einer auf der Antriebswelle
gelagerten, um diese drehbare und axial in Vorschubrichtung gegen eine Federkraft
abgestützte Scheibe in eine auf die Ritzelwelle wirkende Axialbewegung umsetzbar.
[0006] Alternativ hierzu gibt es jedoch auch andere Möglichkeiten zum Aufbringen der axialen
Vorschubkraft auf die Abtriebswelle. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Mitnehmereinheit
zumindest aus zwei radial in Drehrichtung miteinander gekoppelten und axial gegeneinander
verschiebbaren Elementen besteht.
[0007] Durch die zweiteilige Ausgestaltung der Mitnehmereinheit kann die beim Starten zu
beschleunigende Masse reduziert werden. Wenn das Starterritzel aufgrund seiner Trägheit
und Reibungskräften zwischen Zahnkranz- und Starterritzelstirnflächen abgebremst wird,
kann dennoch die Einspurfeder weiter vorgespannt werden. Durch die geringere Masse
der Einspureinheit kann das Ritzel am Ende der Einspurbewegung sehr schnell bei einer
Zahnlückenstellung in den Zahnkranz beschleunigt werden.
[0008] Die Federkraft kann insbesondere auf eine Mitnehmerscheibe wirken, die mit einer
Gewindehülse gekoppelt und auf dieser axial verschiebbar ist. Die Gewindehülse ist
vorzugsweise auf der Antriebswelle gelagert und mit dieser mittels eines Steilgewindes
formschlüssig gekoppelt. Vorzugsweise sind die Gewindehülse und die Mitnehmer mittels
einer Formschlussverbindung in Drehrichtung miteinander gekoppelt. Diese Formschlussverbindung
kann bspw. in Form einer Außenverzahnung an der Gewindehülse und einer damit korrespondierenden
Innenverzahnung an der Mitnehmerscheibe bestehen.
[0009] Die Außenverzahnung der Gewindehülse und die Innenverzahnung der Mitnehmerscheibe
können insbesondere als Gradverzahnungen ausgebildet sein, bspw. als Dreiecksverzahnungen
oder dgl.
[0010] Die Gewindehülse kann in vorteilhafter Ausgestaltung aus einem leichteren Werkstoff
als Stahl bspw. aus Kunststoff bzw. einem Verbundwerkstoff gefertigt sein. Auf diese
Weise kann ihre zu beschleunigende Masse deutlich reduziert werden.
[0011] Vorzugsweise ist die Ritzelwelle über die Gewindehülse mittelbar abgestützt, so dass
die Ritzelwelle eine definierte Lagerung und damit einen einwandfreien Rundlauf aufweist.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen,
in den abhängigen Ansprüchen genannten Merkmalen.
Zeichnungen
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend in bevorzugten Ausführungsbeispielen anhand der zugehörigen
Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- einen schematischen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Starters in einer ersten
Variante,
- Figur 2
- einen schematischen Halbschnitt eines Teils des Starters gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen perspektivischen Teilschnitt des Starters in einer modifizierten Variante,
- Figur 4
- eine Mitnehmerscheibe sowie eine damit koppelbare Gewindehülse des Starters,
- Figur 5
- die Mitnehmerscheibe gemäß Figur 4 in einer gedrehten Ansicht und
- Figur 6
- die Gewindehülse gemäß Figur 4 in vergrößerter Perspektivdarstellung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0014] Der in Figur 1 als Längsschnitt dargestellte Starter 10 weist ein zweiteiliges Gehäuse
auf, wobei ein erstes Gehäuseteil 12 einen Startermotor 11 umgibt und ein zweites
Gehäuseteil 14 das Antriebslager (nicht dargestellt) des Starters aufnimmt. Der Startermotor
11 umfasst in bekannter Weise einen Stator 16 und einen darin drehbar gelagerten Rotor
18. Der Stator 16 weist ein Polrohr 20 und darin angeordnete, als Permanentmagnete
ausgeführte Statorpole 22 auf. Das Polrohr 20 bildet den magnetischen Rückschluss
für die Statorpole 22, die konzentrisch um den Rotor 18 herum angeordnet sind. Der
Rotor 18 weist eine Motorwelle 24 auf, die mit einem Blechpaket drehfest verbunden
ist. In nicht dargestellten Nuten des Blechpakets sind ein oder mehrere Rotorwicklungen
eingebracht.
[0015] Die aus dem Startermotor 11 austretende Motorwelle 24 ist mit einem Getriebe, vorzugsweise
einem Planetengetriebe 26 gekoppelt. Die Motorwelle 24 treibt dabei ein Sonnenrad
28 an, und das Sonnenrad 28 kämmt mit Planetenrädern 30 und 32, die wiederum in einem
Hohlrad 34 abwälzen. Das Hohlrad 34 ist mit einem Zwischenlager 36 verbunden. Die
Planetenräder 30 und 32 werden von einem Planetenträger 38 gehalten. Das Zwischenlager
36 ist ortsfest und drehfest im zweiten Gehäuseteil 14 des Starters 10 angeordnet.
Der Planetenträger 38 ist drehfest, z.B. einstückig mit einer Antriebswelle 40 verbunden.
[0016] Auf die Antriebswelle 40 ist eine Gewindehülse 42 gesetzt. Die Antriebswelle 40 und
die koaxial zu dieser angeordnete Gewindehülse 42 sind über ein Steilgewinde 44 miteinander
gekoppelt. D.h., an einer Innenmantelfläche der Gewindehülse 42 sowie an einem Abschnitt
einer Außenmantelfläche der Antriebswelle 40 ist jeweils eine Steilgewindeverzahnung
aufgebracht. Dieses die Antriebswelle 40 und die Gewindehülse 42 miteinander verbindende
Steilgewinde 44 stellt ein sogenanntes Einspurgetriebe dar. Die Gewindehülse 42 weist
an einem Abschnitt ihres äußeren Umfangs eine Außenverzahnung 46 auf, in die eine
Innenverzahnung 48 einer Mitnehmerscheibe 50 eingreift. Die Mitnehmerscheibe 50 geht
in einen Außenring 52 eines Freilaufs 54 über.
[0017] Der Außenring 52 des Freilaufs 54 treibt über nicht dargestellte Klemmkörper einen
Innenring 56 an, der mit einem Ritzelschaft 58 verbunden ist. An seinem aus dem zweiten
Gehäuseteil 14 des Starters 10 herausweisenden Ende ist der Ritzelschaft 58 mit einem
Ritzel 60 mit Geradverzahnung versehen. Der Ritzelschaft 58 erfährt bei Drehen der
Motorwelle 24 durch das als Steilgewinde 44 ausgeführte Einspurgetriebe zwischen der
Antriebswelle 40 und der Abtriebswelle 43 einen Vorschub, so dass das Ritzel 60 in
einen Zahnkranz 62 einer nicht dargestellten Brennkraftmaschine einspurt. Der Einspurvorgang
und der Ausspurvorgang werden im Folgenden noch detaillierter beschrieben.
[0018] Die Antriebswelle 40 ist innerhalb der aus Gewindehülse 42, Mitnehmerscheibe 50 mit
Freilauf 54 und Ritzelschaft 58 gebildeten Abtriebswelle 43 drehbar gelagert (nicht
dargestellt). Des weiteren ist die Abtriebswelle 43 vorzugsweise in dem zweiten Gehäuseteil
14 über wenigstens ein Lager (nicht dargestellt) um seine Längsachse drehbar gelagert.
[0019] Das Polrohr 20 des Startermotors 11 ist um die Drehachse der Motorwelle 24 um einen
gewissen Winkel (ca. 10° bis 30°) schwenkbar gelagert. An dem Polrohr 20 befinden
sich ein oder mehrere - beispielsweise drei - Arme 64, die sich in den zweiten Gehäuseteil
14, in dem sich das Getriebe für den Antrieb der Abtriebswelle 43 befindet, hinein
erstrecken. Jeder Arm 64 des Polrohrs 20 ist durch eine Aussparung 66 am Außenumfang
des im zweiten Gehäuseteil 14 drehfest angeordneten Zwischenlagers 36 geführt. Jede
Aussparung 66 am Zwischenlager 36 oder an einem Bürstenhalter 83 weist zwei Anschläge
68 und 70 auf, welche die Schwenkbewegung des Polrohrs 20 um die Motorachse begrenzen.
Eine Aussparung 66 am Zwischenlager 36 mit ihren beiden Anschlägen 68 und 70 und einem
darin geführten Arm 64 des Polrohrs 20 zeigt die perspektivische Darstellung eines
Ausschnitts des Starters 10 in der Figur 3.
[0020] Sobald der Startermotor bestromt wird, wirkt auf das Polrohr 20 aufgrund von zwischen
Rotor 18 und Stator 16 herrschenden elektromagnetischen Kräften ein Drehmoment, wodurch
das Polrohr 20 in eine bestimmte Richtung, z.B. im Uhrzeigersinn um die Motorachse
gedreht wird. Es ist ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Federelement vorgesehen,
welches diesem Drehmoment des Polrohrs 20 entgegenwirkt. Das Federelement kann bspw.
am Zwischenlager 36 eingebaut sein. Die Höhe des auf das Polrohr 20 wirkenden Drehmoments
hängt von der Stärke des durch die Rotorwicklung fließenden Stromes ab.
[0021] Auf der Gewindehülse 42 der Abtriebswelle 43 ist eine im Wesentlichen radial abstehende
Scheibe 72 so gelagert, dass sie um die Achse der Gewindehülse 42 der Abtriebswelle
drehbar ist. Gegen ein axiales Verschieben gegen die Vorschubrichtung der Gewindehülse
42 ist die Scheibe 72 gesichert. Dies erfolgt bspw. mittels eines auf der Gewindehülse
42 aufgesetzten Halterings 74, an dem die Scheibe 72 anliegt. Der Haltering 74 ist
mittels eines Sicherungsrings 76 gegen eine axiale Verschiebung entgegen die Vorschubrichtung
der Abtriebswelle 43 gesichert.
[0022] Bei einer Verdrehung des Polrohrs 20 wird auch die Scheibe 72 verdreht und gleichzeitig
in axialer Richtung verschoben, wie dies anhand der Figur 3 noch näher erläutert wird.
[0023] Auf der den Freilauf 54 zugewandten Seite der Scheibe 72 ist ein Stützring 78 auf
die Gewindehülse 42 aufgesetzt, der von einer sich am Außenring 52 des Freilaufs 54
abstützenden Feder 80 gegen die Scheibe 72 gedrückt wird. Diese Feder wird wegen ihrer
Funktion beim Einspuren des Ritzels 60 in den Zahnkranz 62 im Folgenden als Einspurfeder
80 bezeichnet. Zwischen der Scheibe 72 und dem zweiten Gehäuseteil 14 ist eine weitere
Feder 82 eingesetzt, welche wie die Einspurfeder 80 einen Druck auf die Scheibe 72
und damit auf die Abtriebswelle 43 entgegen der Vorschubrichtung der Abtriebswelle
43 ausübt. Diese zweite Feder wird nachfolgend als Ausspurfeder 82 bezeichnet, weil
sie das Ausspuren des Ritzels 60 aus dem Zahnkranz 62 unterstützt. Die zuvor erwähnten
Einspur- bzw. Ausspurkräfte können auch mit anderen Federelementen, die an anderen
Stellen im Starter 10 angeordnet sind als in den Figuren dargestellt, aufgebracht
werden. Bspw. kann die Ausspurfeder 82 auch zwischen dem Ritzelschaft 58 der axial
verschiebbaren Abtriebswelle 43 und dem ritzelseitigen Ende der axial fixierten Antriebswelle
40 eingesetzt sein, wie dies bei der alternativen Variante entsprechend den Figuren
2 und 3 gezeigt ist.
[0024] Figur 2 verdeutlicht in einem Halblängsschnitt die Anordnung der zentralen Baugruppe
zur Übertragung der Drehbewegung des Startermotors 11 auf den Ritzelschaft 58 sowie
die Erzeugung der zum Einspuren des Ritzels 60 in den Zahnkranz 62 notwendigen Vorschubbewegung.
Deutlich erkennbar ist hier insbesondere das Steilgewinde 44 der Antriebswelle 40,
über das eine Dreh- und Vorschubbewegung auf die Gewindehülse 42 übertragbar ist.
Hierzu weist die Gewindehülse 42 an ihrem Innenumfang ein mit dem Steilgewinde 44
der Antriebswelle 40 korrespondierendes Steilgewinde auf. Am Außenumfang ist an der
dem Startermotor 11 zugewandten Seite der Gewindehülse 42 eine Außenverzahnung 46
vorgesehen, die mit der entsprechenden Innenverzahnung 48 der Mitnehmerscheibe 50
korrespondiert. Somit können Gewindehülse 42 und Mitnehmerscheibe 50 unabhängig voneinander
in axialer Richtung gegeneinander verschoben werden.
[0025] Die Verzahnungen 46, 48 sorgen jedoch jederzeit für eine formschlüssige Drehverbindung
zur Übertragung des notwendigen Drehmoments auf die Abtriebswelle 43 und den Ritzelschaft
58. Weiterhin ist der im Außenring 52 der Mitnehmerscheibe 50 angeordnete Freilauf
54 erkennbar, der für eine Drehmomentübertragung in nur einer Drehrichtung sorgt und
den Ritzelschaft 58 in der entgegengesetzten Drehrichtung frei drehen lässt. Hierdurch
kann sichergestellt werden, dass eine bereits laufende Brennkraftmaschine nicht zu
einer Beschädigung des Starters 10 führen kann, sondern dass der Ritzelschaft 58 bei
noch im Zahnkranz 62 eingespurtem Ritzel 60 frei drehen kann. In der gezeigten Darstellung
der Figur 2 ist auch die axiale Kraftübertragung von der Scheibe 72 über die Einspurfeder
80 auf die Mitnehmerscheibe 50 verdeutlicht.
[0026] Figur 3 zeigt eine perspektivische Teilschnittdarstellung der Baugruppe entsprechend
Figur 2, bei der insbesondere die Verdrehung der Scheibe 72 mit Hilfe des in zweite
Aussparungen 84 eingreifenden Arme 64 verdeutlicht ist. Ein schlankerer Endabschnitt
jedes Arms 64 weist Abschrägungen auf, die durch Gleitbewegungen an den Anschlägen
86 und 88 jeder zweiten Aussparung 84 für einen axialen Vorschub der Scheibe 72 in
Einspurrichtung sorgen können. Bei einem axialen Vorschub der Scheibe 72 wird über
die Einspurfeder 80 eine axiale Kraft auf die Mitnehmerscheibe 50 ausgeübt, die ihrerseits
über den Freilauf 54 den Ritzelschaft 58 mit dem daran endseitig angebrachten Ritzel
60 in Einspurrichtung, d.h. in Richtung zum Zahnkranz (nicht dargestellt) der Brennkraftmaschine
verschiebt.
[0027] Bei der in der Figur 3 gezeigten Variante der Einspureinrichtung ist die Ausspurfeder
82 innerhalb des Ritzelschafts 58 angeordnet und stützt sich zwischen einer Anschlagscheibe
90 am axialen Ende des Ritzels 60 und einem radialen Stützbund 92 der Gewindehülse
42 ab. Die Federkraft der Ausspurfeder 82 ist somit der Federkraft der Einspurfeder
80 entgegengesetzt und sorgt für ein Ausspuren des Ritzels 60, sobald die axiale Kraftkomponente
durch die axial verschobene Scheibe 72 entfällt. Dies ist dann der Fall, wenn der
Startermotor 11 nicht mehr bestromt ist, das Polrohr 20 in seine Ausgangsstellung
zurück dreht und die Arme 64 wieder in eine der Pfeilrichtungen zurückschwenken.
[0028] Die anhand der Figuren 1 bis 3 erläuterte Möglichkeit zum Aufbringen der axialen
Vorschubkraft auf die Abtriebswelle stellt nur eine von mehreren möglichen Varianten
dar. Diese Variante ist somit nicht einschränkend zu verstehen. Die axiale Kraftkomponente
kann wahlweise auch mittels eines vom Antriebsmotor getrennt betreibbaren Aktuators
erfolgen, bspw. mittels eines Elektromagneten, der über geeignete Stellarme einen
Vorschub der Abtriebswelle bewirkt.
[0029] Anhand der Figuren 4 bis 6 wird eine beispielhafte Ausgestaltung der Gewindehülse
42 sowie der damit im Eingriff stehenden Mitnehmerscheibe 50 verdeutlicht. Figur 4
verdeutlicht insbesondere die axiale Verschiebbarkeit der mit der Außenverzahnung
46 versehenen Gewindehülse 42 in axialer Richtung in der mit der Innenverzahnung 48
versehenen Mitnehmerscheibe 50. Die Verzahnung ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als Geradverzahnung ausgebildet.
[0030] Anhand der Figur 5 wird die Gestaltung des Außenrings 52 der Mitnehmerscheibe 50
zur Aufnahme von Freilaufklinken oder -walzen (nicht dargestellt) des Freilaufs verdeutlicht.
[0031] Figur 6 verdeutlicht die Gestaltung der Gewindehülse 42, die an der dem Stützbund
92 abgewandten Seite am verzahnten Außenumfang einen Einstich 94 zur Aufnahme des
Sicherungsrings 76 zur axialen Fixierung des Halterings 74 sowie der Scheibe 72 aufweist.
Eine zur Außenverzahnung 46 gerichtete Anschlagfläche 96 am Stützbund 92 bildet gleichzeitig
einen axialen Anschlag, der die Verschiebbarkeit der Gewindehülse 42 gegen die Mitnehmerscheibe
50 begrenzt.
[0032] Die Mitnehmerscheibe 50 kann insbesondere aus einem Metall fließgepresst werden.
Die Gewindehülse 42 kann bspw. aus Metall oder aus einem geeigneten Verbundwerkstoff
bestehen.
[0033] Bei einer Bestromung des Startermotors 11 wird die Scheibe 72 in axialer Richtung
verschoben, womit auch der Ritzelschaft 58 in Richtung zum Zahnkranz 62 verschoben
wird. Diese axiale Bewegung des Ritzelschafts 58 wird durch die Trägheit der Einspureinheit
und ein Schieben der Gewindehülse 42 über das Steilgewinde 44 aufgrund der Drehbewegung
der Motorwelle 24 unterstützt. Die Unterstützung erfolgt zu Beginn des Einspurvorgangs
nur in schwachem Ausmaß.
[0034] Während des Vorspurens kann es passieren, dass die Zähne des Ritzels 60 nicht in
die Zahnflanken des Zahnkranzes einspuren, sondern dass sich die Zahnköpfe berühren
und es durch Reibungskräfte zunächst nicht zu einem Einspuren kommt. Hierdurch wird
ein Gleichgewichtszustand erreicht zwischen dem wirksamen Polrohrmoment und der diesem
entgegen wirkenden Moment aufgrund der Federkraft der Einspurfeder 80. Bei kleineren
Startern 10, wie sie insbesondere bei kleineren Brennkraftmaschinen eingesetzt werden,
kann das Polrohrmoment unter Umständen zu schwach sein, um die Einspurfeder 80 weiter
zu komprimieren und die Einspureinheit (Abtriebswelle 43) mit voller Vorspannkraft
der Einspurfeder 80 gegen die Zahnflanken des Zahnkranzes 62 zu drücken und das Ritzel
60 bei einer Zahnlückenstellung mit entsprechender Beschleunigung in die Verzahnung
des Zahnkranzes 62 zu schieben.
[0035] Der erfindungsgemäße zweigeteilte Mitnehmer, bestehend aus Gewindehülse 42 und Mitnehmerscheibe
50 ermöglicht es nun in vorteilhafter Weise, die Einspurfeder 80 auch dann weiter
zu komprimieren, wenn eine Zahn-auf-Zahn-Stellung des Ritzels 60 auf dem Zahnkranz
62 ein vollständiges Einspuren zunächst verhindert. Durch die Reibung zwischen den
Stirnflächen des Ritzels 60 und des Zahnkranzes 62 wird die Drehbewegung des Starterritzels
60 zunächst abgebremst.
[0036] Der bereits drehende Startermotor 11 sorgt durch das Steilgewinde für eine axiale
Verschiebung der Gewindehülse 42 in einem geradlinigen Formschluss axial innerhalb
der Mitnehmerscheibe 50, wodurch gleichzeitig die Einspurfeder 80 weiter vorgespannt
werden kann. Wird anschließend eine Zahnlücke gefunden, so schiebt die Einspurfeder
80 das Starterritzel 60 in den Zahnkranz 62 hinein. Durch das zusätzliche Reibmoment
zwischen den Zahnflanken wird innerhalb des möglichen Verschraubungswegs die gesamte
Einspureinheit durch den drehenden Startermotor 11 über das Steilgewinde 44 in den
Zahnkranz 62 geschraubt, auch wenn bereits der maximale Verschiebeweg der Scheibe
72 und somit der Gewindehülse 42 gegen die Mitnehmerscheibe 50 erreicht ist.
[0037] Am Ende des Schraubwegs entspannt sich die Einspurfeder 80 und die gesamte Einspureinheit
wird vollständig bis zum Anschlag in die Zahnlücke des Zahnkranzes 62 gedrückt. Durch
das aufgrund des Bremsmoments der Brennkraftmaschine gebremste Starterritzel 60 und
die unter der Mitnehmerscheibe 50 hindurch schiebende Gewindehülse 42 wird über das
Steilgewinde 44 ein Rückwärtsdrehen des Ritzelschafts 58 ermöglicht, was ebenfalls
dazu führen kann, dass eine ungünstige Zahn-auf-Zahn-Stellung aufgehoben werden kann,
um einen erfolgreichen Einspurvorgang zu ermöglichen.
[0038] Die erfindungsgemäße Zweiteilung der Einspureinheit ermöglicht eine Reduzierung der
beim Andrehen des Startermotors 11 zu beschleunigende Masse, so dass das Ritzel 60
beim Andrehen möglichst schnell in die nächste Zahnlücke des Zahnkranzes 62 beschleunigt
wird und die Brennkraftmaschine erfolgreich angedreht werden kann. Eine ausreichend
hohe Vorspannkraft der Einspurfeder 80 und eine geringe zu beschleunigende Masse kann
durch eine Trennung und axiale Verschiebbarkeit bei gleichzeitigem radialem Formschluss
der Einspureinheit in eine Gewindehülse und eine Mitnehmerscheibe erreicht werden.
Zudem kann mit dieser konstruktiven Ausgestaltung die beim Bestromen des Startermotors
11 eingeleitete Drehbewegung des Polrohrs 20 genutzt werden, um bei einer Zahn-auf-Zahn-Stellung
die Einspurfeder 80 weiter vor zu spannen.
[0039] Durch die erfindungsgemäße Auftrennung der Einspureinheit kann die zu beschleunigende
Masse reduziert werden. Die zueinander verschiebbaren Teile Gewindehülse 42 und Mitnehmerscheibe
50 liegen bei sog. frei ausstoßenden Startern im Inneren des Startergehäuses und sind
somit gegen eindringenden Schmutz gesichert. Wenn der Startermotor 11 bereits dreht,
das Starterritzel 60 aber auf Grund seiner Trägheit und Reibung zwischen Zahnkranz-
und Starterritzelstirnflächen gebremst wird, kann nun der Startermotor 11 über das
Steilgewinde 44 der Antriebswelle 40 und der Gewindehülse 42 diese axial weiter gegen
die Mitnehmerscheibe 50 verschieben und die Einspurfeder 80 damit weiter vorspannen.
Die nun geringere Masse der Einspureinheit kann am Ende des Schraubwegs sehr schnell
bei Zahnlückenstellung in den Zahnkranz 62 beschleunigt werden.
[0040] Durch den Entfall eines Mitnehmerschafts kann der Mitnehmer sehr flach gebaut werden
und in vorteilhafter Weise bspw. in einem Arbeitsgang mitsamt der Innenverzahnung
48 fließgepresst werden. Der anschließende Zerspanungsaufwand zur endgültigen Formgebung
ist relativ gering. Ein Räumvorgang kann entfallen, da die Mitnehmerscheibe 50 kein
Steilgewinde mehr aufweist, denn dieses wurde in die Gewindehülse 42 verlagert.
[0041] Die Gewindehülse 42 kann je nach Festigkeitsanforderungen aus Stahl, aus Kunststoff
oder aus einem Verbundwerkstoff gefertigt werden.
1. Starter für eine Brennkraftmaschine, mit einem Startermotor (11), einer von diesem
antreibbaren Antriebswelle (40) und einer mit der Antriebswelle (40) in Wirkverbindung
stehenden, in Richtung ihrer Längsachse verschiebbaren Abtriebswelle (43), welche
mit einer Ritzelwelle (58) mit einem in einen Zahnkranz (62) der Brennkraftmaschine
einspurbaren Ritzel (60) gekoppelt ist, wobei ein Vorschub der Abtriebswelle (43)
zum Einspuren des Ritzels (60) in den Zahnkranz (62) insbesondere mittels eines Vorschubs
einer auf der Abtriebswelle (43) gelagerten, um diese drehbare und axial in Vorschubrichtung
gegen eine Federkraft abgestützte Scheibe (72) erfolgt, deren Vorschub in eine auf
die Ritzelwelle (58) wirkende Axialbewegung umsetzbar ist, wobei die Federkraft zwischen
einer Mitnehmereinheit, die auf der Antriebswelle (40) gelagert und mit dieser mittels
eines Steilgewindes (44) formschlüssig gekoppelt ist, und der Scheibe (72) wirkt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmereinheit zumindest aus zwei radial in Drehrichtung miteinander gekoppelten
und axial gegeneinander verschiebbaren Elementen (42, 50) besteht.
2. Starter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmereinheit eine Gewindehülse (42) und eine damit koppelbare Mitnehmerscheibe
(50) umfasst.
3. Starter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft zwischen der Scheibe (72) und der Mitnehmerscheibe (50) wirkt, die
mit der Gewindehülse (42) radial formschlüssig gekoppelt und gegen diese axial verschiebbar
ist.
4. Starter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (42) auf der Antriebswelle (40) gelagert und mit dieser mittels
eines Steilgewindes (44) formschlüssig gekoppelt ist.
5. Starter nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (42) und die Mitnehmerscheibe (50) mittels einer Formschlussverbindung
in Drehrichtung miteinander gekoppelt sind.
6. Starter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (42) eine Außenverzahnung (46) und die Mitnehmerscheibe (50) eine
damit korrespondierende Innenverzahnung (48) aufweist.
7. Starter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenverzahnung (46) der Gewindehülse (42) und die Innenverzahnung (48) der Mitnehmerscheibe
(50) jeweils als Geradverzahnungen ausgebildet sind.
8. Starter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verzahnungen als Dreiecksverzahnungen ausgebildet sind.
9. Starter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (42) aus Kunststoff gefertigt ist.
10. Starter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (42) aus Verbundwerkstoff gefertigt ist.
11. Starter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmerscheibe (50) über einen Freilauf (54) mit der Ritzelwelle (58) gekoppelt
ist.
12. Starter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ritzelwelle (58) über die Gewindehülse (42) mittelbar abgestützt wird.