(19)
(11) EP 1 493 964 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.01.2005  Patentblatt  2005/01

(21) Anmeldenummer: 04015783.6

(22) Anmeldetag:  05.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F21V 35/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 04.07.2003 DE 10330336

(71) Anmelder: Reinhold Grögor
74336 Brackenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinhold Grögor
    74336 Brackenheim (DE)

(74) Vertreter: Voth, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Wernerstrasse 37
71636 Ludwigsburg
71636 Ludwigsburg (DE)

   


(54) Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze aus Wachs


(57) Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze (17) aus Wachs oder ähnlichem brennbaren Material mit einem Zylinder oder kegelförmigen Hohlkörper, welcher mit einer Flüssigkeit (13), die eine höhere Dichte als die Kerze aufweist, gefüllt ist. Die Kerze (17) schwimmt in der Flüssigkeit (13) auf und der Hohlkörper (10) ist am oberen Ende mit einem Verschlusskörper (11) versehen, wobei dieser Verschlusskörper (11) nach oben offen ist und die Öffnung derart gestaltet ist, dass sie ein Austreten der Kerze wirksam verhindert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze aus Wachs oder ähnlichem brennbaren Material wie beispielsweise Öl, Stearin, Paraffin oder Talg.

[0002] Solche Einrichtungen sind bekannt. Die DE GM 8224756 beschreibt einen Kerzenhalter, bestehend aus einem die Kerze umgebenden Schirm, einem schalenartigen Gefäß mit einem Standelement, wobei das nach oben offene Gefäß mit einem Hohlschacht versehen ist, dessen nach oben offene Mündung im Boden des Gefäßes und in den Innenraum des Gefäßes übergehend angeordnet ist. Das Gefäß ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, die dazu geeignet ist, die Kerze bei einem entsprechenden Abbrand nach oben zu bewegen. Ein Nachteil dieses Systems besteht darin, dass nur Kerzen mit einem bestimmten Durchmesser in das Gefäß eingeführt werden können. Außerdem muss die Kerze eine bestimmte Länge aufweisen, damit der Kerzenhalter funktionsfähig bleibt.

[0003] Die DE 114771 beschreibt einen flüssigkeitsgefüllten Kerzenständer mit hydraulisch ausgleichender Wirkung beim Kerzenabbrennen. Der Kerzenständer besteht aus nicht brennbarem Material mit doppelwandigen innen liegenden Hohlräumen, in denen Flüssigkeit zurückgestaut wird, die zum Kerzenschacht hin nachfließen kann. Auch bei dieser Einrichtung kann lediglich eine Kerze mit einem bestimmten Durchmesser verwendet werden. Es ist weiterhin von Nachteil, dass - je nach Flüssigkeitsstand und Abbrand der Kerze - diese mehr oder weniger weit aus dem Behälter heraussteht.

[0004] Auch die DE 3346883 beschreibt einen Kerzenhalter mit einem becherartigen, nach oben offenen Gefäß und einem zylindrischen Führungsrohr, das den Kerzenschaft aufnimmt. Das Führungsrohr ist lose so in das Gefäß eingesetzt, dass das Führungsrohr auch seitlich und unten vom Gefäß umgeben ist. Das Gefäß ist bis oberhalb des Führungsrohres mit Wasser gefüllt, so dass die eingesteckte Kerze entsprechend dem Abbrand aufschwimmen kann. Auch hier besteht der Nachteil, dass lediglich Kerzen mit einem bestimmten Durchmesser verwendet werden können.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile zu vermeiden und eine Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze zu schaffen, welche geeignet ist, Kerzen unterschiedlicher Größe, und zwar sowohl hinsichtlich der Länge als auch des Durchmessers, aufnehmen zu können und welche dafür sorgt, dass der Docht der Kerze in jedem Betriebszustand sich unmittelbar an der Oberkante der Einrichtung befindet.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.

[0007] Der wesentliche Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Hohlkörper so gestaltet ist, dass ein Austritt der Kerze über die Oberkante der Öffnung vermieden wird. Damit besteht nicht die Gefahr, dass die Kerze unbeabsichtigt sich nach oben bewegt und einen unkontrollierten Brand verursacht, außerdem ist ein einheitliches Erscheinungsbild der Einrichtung gewährleistet, d.h. die Flamme wird in jedem Betriebszustand an der Oberkante der Einrichtung leuchten und kann ohne Gefahr auch unbeaufsichtigt verwendet werden. Außerdem gewährleistet die Einrichtung, dass die Kerze bis zum unerheblichen Rest abbrennt und nach dem Abbrennen zuverlässig verlöscht. Selbst ein Umkippen der Einrichtung führt nicht dazu, dass ein unbeabsichtigter Brand entsteht. Das Verhindern des Austretens der Kerze aus der Einrichtung sorgt dafür, dass die Sicherheit gewährleistet ist.

[0008] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Durchmesser der Öffnung kleiner als der Durchmesser der Kerze. Dies ist die einfachste Möglichkeit, um ein Austreten der Kerze zu verhindern. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Öffnung mit Stegen oder einem Drahtgitterelement versehen. Auch hier besteht keine Möglichkeit, dass die Kerze unbeabsichtigt austritt. Das Drahtgitterelement besteht beispielsweise lediglich aus einem einfachen Drahtkreuz oder aus einem doppelten Drahtkreuz, so dass der Docht zwischen den sich kreuzenden Drähten hindurchragen kann. Weiterbildungsgemäß weist die Öffnung nach innen gerichtete Zähne auf. Diese Zähne können bis nahe an den Mittelpunkt heran reichen. Auch hier muss gewährleistet sein, dass der Docht zwischen den Zähnen hindurchtreten kann, andererseits besteht durch diesen Aufbau die Möglichkeit, dass selbst kleinste Kerzendurchmesser bzw. Kerzentypen verwendet werden können.

[0009] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung befindet sich in dem Hohlkörper ein Auftrittskörper. Dieser besteht beispielsweise aus einem Kunststoff, welcher eine geringe Dichte besitzt. Es kann sich um einen aufgeschäumten Kunststoff oder um Styropor handeln. Der Auftriebskörper sorgt dafür, dass die Kerze auch bei nahezu vollständigem Abbrand bis an die Öffnung heranreicht.

[0010] Wie bereits erwähnt, können Kerzen beliebigen Durchmessers vor dem Hohlkörper aufgenommen werden. Der Hohlkörper kann sowohl zylindrisch als auch kegelförmig gestaltet sein. Die Form des Hohlkörpers ist unabhängig von der Form der darin befindlichen Kerze.

[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der Hohlkörper aus Edelstahl, ebenso kann der Verschlusskörper eine aufschraubbare Kappe aus Edelstahl bestehen.

[0012] Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, sowohl den Hohlkörper als auch die Verschlusskappe aus einem Material herzustellen, welches formschön gestaltet werden kann und an verschiedene Bedürfnisse anpassbar ist. So kann selbstverständlich die gesamte Einrichtung auch aus Messing, Kupfer oder einem anderen Material hergestellt werden.

[0013] Diese und weitere Merkmale von bevorzugten Weiterbildungen der Erfindung sind nicht nur in den Unteransprüchen, sondern auch in der Beschreibung enthalten und/oder in den Zeichnungen dargestellt. Die Erfindung wird nachfolgend mit mehreren Ausführungsbeispielen beschrieben.

[0014] Es zeigt:

Fig. 1 eine Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze in einer Schnittdarstellung,

Fig.2 die Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte Einrichtung in einer vergrößerten Darstellung.

Fig. 3 eine Variante der in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung

Fig. 4 die Darstellung von Luftzufuhröffnungen.

Fig. 5 eine Alternative zu der Darstellung in Fig. 4



[0015] Die Einrichtung gemäß Fig. 1 besteht aus einem Gehäuse (10), welches im Wesentlichen hohlzylindrisch gestaltet ist und beispielsweise die Form eines Kegelstumpfes aufweist. Das Gehäuse (10) ist im oberen Bereich mit einem Verschlusskörper (11) ausgestattet. Dieser Verschlusskörper (11) ist mit dem Gehäuse (10) über eine Schraubverbindung (12) fixiert.

[0016] Das Gehäuse (10) besteht beispielsweise aus Edelstahl, selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, dieses aus Kunststoff, aus Aluminium oder einem anderen Material herzustellen. Der Verschlusskörper ist an seiner Oberseite nach innen abgeschrägt, d.h. er bildet eine in das Zentrum verlaufende Vertiefung. Die Schraubverbindung (12) ist, bezogen auf das Gehäuse (10), als Innengewinde dargestellt. Selbstverständlich besteht auch die Möglichkeit, ein Außengewinde an dieser Stelle anzuordnen, so dass der Verschlusskörper sich quasi als Überwurf über das Gehäuse erstreckt. Das Gehäuse (10) ist mit einer Flüssigkeit (13), beispielsweise Wasser, gefüllt. Das Flüssigkeitsniveau (14) befindet sich noch innerhalb des Gehäuses im oberen Bereich, d.h. kurz unterhalb der Schraubverbindung (12).

[0017] In dem Gehäuse (10) befindet sich ein Auftriebskörper (15), beispielsweise aus Kunststoff, Kork oder einem metallischen Hohlkörper. Dieser ist im Wesentlichen an die Innenkontur des Hohlraums des Gehäuses angepasst, derart dass das Gehäuse Führungseigenschaften übernimmt. Dieser Auftriebskörper ist an seiner Oberkante mit einer tellerförmigen oder einer kegelförmigen Vertiefung (16) versehen, die Zentrierungseigenschaften besitzt. Die Vertiefung kann mit kreisförmigen Stufen versehen sein, um die Zentrierung zu verbessern. In dem Hohlraum des Gehäuses ist eine Kerze (17) aus Wachs oder ähnlichem brennbaren Material angeordnet. Es handelt sich dabei um eine handelsübliche Kerze. Deren Oberkante liegt an dem nach innen gezogenen Kragen des Verschlusskörpers (11) an. Wie aus der Darstellung zu entnehmen ist, kann der Durchmesser der Kerze innerhalb eines gewissen Bereichs variieren, d.h. selbst sehr schlanke Kerzen können in der Aufnahme angeordnet werden, ebenso wie Kerzen mit einem größeren Durchmesser.

[0018] Auch die Länge der Kerze kann variieren. Dies bedeutet, dass übliche Kerzen in verschiedenen Abmessungen mit dieser Einrichtung aufgenommen werden können. Der Kragen (18) des Verschlusskörpers (11) ist an seiner Innenseite ebenfalls kegelig geformt. Dies trägt zu einer Zentrierung der Kerze (17) bei, so dass der Docht (19) im Wesentlichen zentrisch angeordnet bleibt.

[0019] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht auf den Verschlusskörper (11) mit der Oberkante der Kerze (17) und dem Docht (19), der hier schematisch angedeutet ist. Der Verschlusskörper (11) ist mit 4 kreuzförmig angeordneten Schlitzen (20, 21, 22, 23) versehen. Diese Schlitze erstrecken sich von der inneren Öffnung (24) bis zu dem in Fig. 1 dargestellten Innendurchmesser (25) des Verschlusskörpers. Diese Schlitze tragen dazu bei, dass ein gleichmäßiger Abbrand an der Oberseite der Kerze erfolgt und ein Ablaufen oder ein Abtropfen von Wachs in den Innenraum des Gehäuses (10) vermieden wird. Selbstverständlich können noch weitere Schlitze angeordnet werden, außerdem besteht auch die Möglichkeit, den Innendurchmesser des Verschlusskörpers weiter zu verringern um selbst extrem schlanke Kerzen zuverlässig zu zentrieren.

[0020] Ein Vorteil der Schlitze liegt darin, dass diese die Sauerstoffzufuhr zu der Flamme verbessern, sodaß ein sauberer Abbrand erzielt wird.

[0021] In Figur 3 ist eine Einrichtung gezeigt, bei der anstelle der Flüssigkeit, oder zur Unterstützung des Auftriebes die Kerze eine Feder (25) vorgesehen ist, die unterhalb des Auftriebskörpers (15) angeordnet ist und einen Druck nach oben gerichtet erzeugt. Der Auftriebskörper dient dabei als Stabilisator.

[0022] Figur 4 zeigt ein Oberteil der Vorrichtung, bei dem anstelle von Schlitzen zur Sauerstoffzufuhr, am Umfang verteilt angeordnete Öffnungen vorgesehen sind. Anstelle solcher am Umfang angeordneten Öffnungen können auch auf der oberen Stirnfläche Öffnungen (27) vorgesehen sein, die die nötige Luft zuführen. Dies ist in Figur 5 gezeigt.


Ansprüche

1. Einrichtung zur Aufnahme einer Kerze aus Wachs oder ähnlichem brennbarem Material mit einem Zylinder oder kegelförmigen Hohlkörper, welcher mit einer Flüssigkeit, die eine höhere Dichte als die Kerze aufweist, gefüllt ist; derart, dass die Kerze aufschwimmt, wobei der Hohlkörper am oberen Ende einen Verschlusskörper aufweist und der Verschlusskörper nach oben offen ist, wobei die Öffnung derart gestaltet ist, dass sie ein Austreten der Kerze wirksam verhindert
 
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Öffnung kleiner ist als der Durchmesser der Kerze
 
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung mit Stegen oder einem Drahtgitterelement versehen ist
 
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung nach innen gerichtete Zähne aufweist, welche das Austreten der Kerze verhindern
 
5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich in dem Hohlkörper ein Auftriebskörper befindet, welcher die Kerze am unteren Ende aufnimmt
 
6. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Kerzen beliebigen Durchmessers von dem Hohlkörper aufgenommen werden können
 
7. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkörper und/oder der Verschlusskörper aus Edelstahl besteht, wobei der Verschlusskörper insbesondere über eine Gewindeverbindung mit dem Hohlkörper verbunden ist
 




Zeichnung