Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Möbelindustrie. Sie betrifft eine Reihenverkettung
für Mehrzweckstühle, bei welcher ein erstes Verkettungsteil eines ersten Stuhles in
ein zweites Verkettungsteil eines benachbarten Stuhles einrastbar ist.
Stand der Technik
[0002] Mehrzweckstühle, die beispielsweise in Kongresshallen eingesetzt werden, sollen bei
einer Reihenbestuhlung auf möglichst einfache Weise miteinander verbindbar sein. Die
Stühle sollen zu Reihen gekoppelt werden, damit einerseits die an den Stühlen angebrachte
Platz- und Reihennummerierung nicht durch Wegsetzen oder Austauschen einzelner Stühle
durcheinandergebracht wird und andererseits ein eventuelles Verschieben der Stühle
während des Gebrauches mit einer damit verbundenen unerwünschten Geräuschbildung verhindert
wird.
[0003] Bekannt ist beispielsweise eine Rundstahl-Bügelreihenverbindung (Prospekt der Fa.
Thonet, Programm S 570, 1997), bei welcher der Rundstahl-Bügel eines ersten Stuhles
in den Rundstahl-Bügel eines zweiten Stuhles eingehängt wird und somit eine gerade
Reihenkopplung erzielt wird.
[0004] Die Verbindungsteile für die Stühle sind meist unter der Sitzfläche angebracht, und
zwar sind sie entweder direkt an der Sitzfläche oder im Rohrgestell der Stühle befestigt.
[0005] Es sind auch verschiedene Lösungen bekannt, bei denen die Verbindungsteile, z. B.
in Form eines Bügels, bei Nichtgebrauch unter den Sitz geschoben (EP 0 995 373, DE-GM
91259) oder weggeklappt werden.
[0006] Nachteilig an diesem bekannten Stand der Technik ist, dass die ineinandergehängten
Stahlbügel bei einem unruhigen Sitzen der Benutzer ebenfalls unerwünschte Geräusche
verursachen, und dass die Bügelkonstruktion nicht besonders stabil ist. Außerdem besteht
bei dem bekannten Stand der Technik die Gefahr, dass man sich bei Unachtsamkeit die
Finger einklemmt.
[0007] Weiterhin wird mit den bisher bekannten technischen Lösungen nur eine gerade Reihenkopplung
der Stühle realisiert, welche zwar für Großveranstaltungen notwendig, für kleinere
Gesprächsrunden aber unzweckmäßig ist. Im letzteren Falle ist eine Anordnung der Stühle
in einem Kreis oder Halbkreis wesentlich vorteilhafter.
[0008] Zusätzlich sind Mehrzweckstühle mit Adaptionselementen zur Aufnahme von Zubehör,
z. B. Armlehnen und Verkettungselementen, bekannt. Nachteilig daran ist, dass derartige
Adaptionselemente meist relativ komplizierte Konstruktionsteile sind, welche speziell
für eine Stuhlserie konstruiert sind und daher andere Serien damit nicht oder nur
in beschränktem Umfange nachrüstbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0009] Ziel der Erfindung ist es, die genannten Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Reihenverkettung für Mehrzweckstühle
zu entwickeln, welche einfach und preiswert herstellbar ist, mit welcher sich unterschiedliche
Verkettungsmaße leicht realisieren lassen und welche auch im Bedarfsfalle ein bogenförmiges
Aufstellen der Stühle ermöglicht. Eine Geräuschentwicklung beim Benutzen der verketteten
Stühle soll vermieden werden.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Reihenverkettung für Mehrzweckstühle
gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 dadurch erreicht, dass die beiden Verkettungsteile
jeweils in einer mit der Unterseite der Sitzfläche fest verbunden Aufnahme- und Führungseinheit
verschiebbar angeordnet sind, wobei jedes Verkettungsteil in etwa die Form eines Brettes
aufweist, an dessen Unterseite zwei in Längsrichtung des Verkettungsteiles voneinander
beabstandete Anschläge angeordnet sind, zwischen denen wiederum eine Rastnase angeordnet
ist. Das erste Verkettungsteil weist an seinem dem zweiten Verkettungsteil zugewandten
Ende einen sich nach unten erstreckenden Vorsprung auf, und das zweite Verkettungsteil
weist an seinem dem ersten Verkettungsteil zugewandtem Ende einen sich in Längsrichtung
erstreckenden Ansatz mit einer Öffnung auf, in welche bei Gebrauchsstellung der Reihenverbindung
der besagte Vorsprung des ersten Verkettungsteiles einrastbar ist. Alle Einzelteile
der Reihenverkettung sind aus Kunststoff gefertigt.
[0011] Die Vorteile der Erfindung sind die folgenden: Die erfindungsgemäße Reihenverkettung
ist einfach und preiswert herstellbar ist. Durch das gewählte Material (Kunststoff)
wird eine Geräuschentwicklung beim Benutzen der verketteten Stühle vermieden. Außerdem
ist das Einklemmen der Finger beim Herumspielen an der Reihenverkettung erschwert.
Es ist aufgrund der zwei Rastungen einfach möglich, eine starre Verbindung zwischen
zwei benachbarten Stühlen herzustellen, ohne dass dazu zusätzliches Werkzeug benutzt
werden muss. Außerdem sind die anderen Funktionen von Mehrzweckstühlen, z. B. die
Reihen- und Platznummerierung nicht beeinträchtigt.
[0012] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Aufnahme- und Führungseinheit aus einem Deckel
und einem Aufnahmeteil besteht, welche lösbar miteinander verbunden sind, weil dann
ein schnelles und leichtes Austauschen von Verkettungsteilen einfach erreicht wird.
Das führt dazu, dass einerseits auf sehr einfachem Wege unterschiedliche Verkettungsmaße
realisiert werden können, nämlich dann, wenn Verkettungsteile unterschiedlicher Länge
verwendet werden. Andererseits kann problemlos auch eine bogenförmigen Verkettung
der Mehrzweckstühle erreicht werden, nämlich dann, wenn keine geraden Verkettungsteile
benutzt werden, sondern Verkettungsteile, welche einen Radius (R) in Längsrichtung
aufweisen. Im letzteren Falle ist dann eine Anordnung der Stühle in einem Kreis oder
Halbkreis, beispielsweise bei kleinen Gesprächsrunden vorteilhaft zu realisieren.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
bei welcher die Verkettungsteile eine gerade Form aufweisen und
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung,
bei welcher die Verkettungsteile eine gebogene Form aufweisen
[0014] In den Figuren sind jeweils gleiche Positionen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Fig. 1 und
2 näher erläutert.
[0016] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung (schräg von unten gesehen) der erfindungsgemäßen
Reihenverkettung für hier nicht dargestellte Mehrzweckstühle in einer ersten Ausführungsvariante
der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel hat die Reihenverkettung eine gerade
Form.
[0017] In Nichtgebrauchsstellung, d. h. wenn die hier nicht dargestellten Mehrzweckstühle
nicht miteinander verkettet sind, sondern als Einzelstühle verwendet werden, ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung komplett unterhalb der Sitzfläche der Mehrzweckstühle
angeordnet und somit nicht sichtbar.
[0018] In Gebrauchsstellung, d. h. wenn benachbarte Mehrzweckstühle miteinander verkettet
sind und eine gerade Reihe bilden, ragt seitlich jeweils ein Stück eines Verkettungsteiles
1, 2 der Reihenverkettung unter der Sitzfläche hervor, wobei in das erste Verkettungsteil
1 des ersten Mehrzweckstuhles das zweite Verkettungsteil 2 eines benachbarten zweiten
Mehrzweckstuhles eingerastet ist.
[0019] Die beiden Verkettungsteile 1, 2 sind jeweils in einer Aufnahme- und Führungseinheit
3 verschiebbar angeordnet. Der besseren Übersichtlichkeit wegen ist in Fig. 1 nur
die Aufnahme- und Führungseinheit 3 für das Verkettungsteil 2 dargestellt. Die nicht
dargestellte gezeigte Aufnahme- und Führungseinheit für das Verkettungsteil 1 ist
identisch.
[0020] Nicht dargestellt ist in Fig. 1 außerdem, dass die Aufnahme- und Führungseinheit
3 fest mit der Unterseite der Sitzfläche des Stuhles verbunden ist. Die in Fig. 1
dargestellten Bohrungen 13 an den Ecken der Einheit 3 weisen darauf hin,' dass das
Bauteil 3 an der Sitzunterfläche des zweiten Mehrzweckstuhles angeschraubt ist. Analoges
gilt für die nicht dargestellte Aufnahme- und Führungseinheit des ersten Verkettungsteiles
1, welches an der Sitzunterfläche des ersten Mehrzweckstuhles angeschraubt ist oder
in sonstiger bekannter Weise fest angebracht ist. Jede Aufnahmeund Führungseinheit
3 besteht aus zwei separaten Teilen, die lösbar miteinander verbunden sind, und zwar
aus einem Aufnahmeteil 14 und einem Deckel 15. Dadurch ist ein einfaches Auswechseln
der Verkettungsteile 1, 2 möglich, wenn andere Verkettungsmaße realisiert werden sollen,
also z. B. der Abstand zwischen zwei miteinander verbundenen Mehrzweckstühlen verringert
werden muss. In diesem Fall werden Verkettungsteile 1, 2 mit einer geringen Längen
in die Aufnahme- und Führungseinheit 3 eingeschoben.
[0021] Die Verkettungsteile 1, 2 weisen beide in etwa die Form eines Brettes auf, an dessen
Unterseite zwei in Längsrichtung des Verkettungsteiles 1, 2 voneinander beabstandete
Anschläge 4, 5 bzw. 6, 7 angeordnet sind, zwischen denen wiederum jeweils eine Rastnase
8 bzw. 9 angeordnet ist. Die Anschläge 4 und 6 sorgen in Gebrauchsstellung dafür,
dass die Verkettungsteile 1 und 2 nicht zu weit aus den Aufnahme- und Führungseinheiten
3 herausgezogen werden, während die Anschläge 5 und 7 in Nichtgebrauchsstellung dafür
sorgen, dass die Verkettungsteile 1 und 2 nicht zu weit in die Aufnahme- und Führungseinheiten
3 hineingeschoben werden.
[0022] Die Rastnasen 8 und 9 begrenzen den Auszugsweg der Verkettungsteile 1 und 2. Durch
Eindrücken werden die Verkettungsteile 1 und 2 in die Ausgangslage geschoben.
[0023] Das zweite Verkettungsteil 2 hat an seinem dem ersten Verkettungsteil 1 zugewandten
Ende einen sich nach unten erstreckenden Vorsprung 10.
[0024] Das erste Verkettungsteil 1 weist dagegen an seinem dem zweiten Verkettungsteil 2
zugewandtem Ende einen sich in Längsrichtung des Verkettungsteiles 1 erstreckenden
Ansatz 11 mit einer Öffnung 12 auf, in welche wie in Fig. 1 dargestellt, bei Gebrauchsstellung
der Reihenverbindung der besagte Vorsprung 10 des zweiten Verkettungsteiles 2 einrastbar
ist. Die Verkettungsteile 1 und 2 wirken somit nach dem Mutter-Vater-Prinzip.
[0025] Alle Teile (1, 2, 3) der Reihenverkettung bestehen aus Kunststoff und sind einfach
und preiswert herstellbar. Sie zeichnen sich durch eine geringe Bauhöhe aus. Durch
das gewählte Material wird eine Geräuschentwicklung beim Benutzen der verketteten
Stühle, wie sie beispielsweise bei Stahlbügeln nach dem bekannten Stand der Technik
auftreten kann, vermieden.
[0026] Außerdem ist vorteilhaft ein eventuelles Einklemmen der Finger beim Herumspielen
an der Reihenverkettung erschwert. Es ist aufgrund der zwei Rastungen einfach möglich,
eine starre Verbindung zwischen zwei benachbarten Stühlen herzustellen, ohne dass
dazu zusätzliches Werkzeug benutzt werden muss. Zusätzlich sind vorteilhaft die anderen
Funktionen, die Mehrzweckstühle aufweisen müssen, z. B. die Reihen- und Platznummerierung,
nicht beeinträchtigt. Ein großer Vorteil ist die leichte Austauschbarkeit der Verkettungsteile,
so dass sehr schnell unterschiedliche Verkettungsmaße realisiert werden können und
die Stuhlabstände somit umgehend den jeweiligen Anforderungen angepasst werden können.
[0027] In Fig. 2 ist als zweites Ausführungsbeispiel eine perspektivische Darstellung (schräg
von unten gesehen) der erfindungsgemäßen Reihenverkettung für hier nicht dargestellte
Mehrzweckstühle gezeigt, bei welchem die Verkettungsteile 1, 2, eine leicht gebogene
Form haben, was durch den Radius R in Längsrichtung der Verkettungsteile 1, 2 verdeutlicht
ist. Dadurch ist es möglich, die Mehrzweckstühle bogenförmig zu verketten und eine
Anordnung der Stühle in einem Kreis oder Halbkreis zu realisieren, was beispielsweise
bei kleinen Gesprächsrunden vorteilhaft sehr vorteilhaft ist.
[0028] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Erstes Verkettungsteil
- 2
- Zweites Verkettungsteil
- 3
- Aufnahme- und Führungseinheit
- 4
- Anschlag des ersten Verkettungsteiles
- 5
- Anschlag des ersten Verkettungsteiles
- 6
- Anschlag des zweiten Verkettungsteiles
- 7
- Anschlag des zweiten Verkettungsteiles
- 8
- Rastnase des ersten Verkettungsteiles
- 9
- Rastnase des zweiten Verkettungsteiles
- 10
- Vorsprung des zweiten Verkettungsteiles
- 11
- Ansatz des ersten Verkettungsteiles
- 12
- Öffnung
- 13
- Bohrung
- 14
- Aufnahmeteil
- 15
- Deckel
- R
- Radius
1. Reihenverkettung für Mehrzweckstühle, welche in Nichtgebrauchsstellung unterhalb der
Sitzfläche der Mehrzweckstühle angeordnet ist und bei welcher in Gebrauchsstellung
in ein erstes Verkettungsteil (1) eines ersten Mehrzweckstuhles ein zweites Verkettungsteil
(2) eines benachbarten zweiten Mehrzweckstuhles einrastbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Verkettungsteile (1, 2) jeweils in einer mit der Unterseite der Sitzfläche
fest verbunden Aufnahme- und Führungseinheit (3) verschiebbar angeordnet sind, wobei
jedes Verkettungsteil (1, 2) in etwa die Form eines Brettes aufweist, an dessen Unterseite
zwei in Längsrichtung des Verkettungsteiles (1, 2) voneinander beabstandete Anschläge
(4, 5, 6, 7) angeordnet sind, zwischen denen wiederum eine Rastnase (8, 9) angeordnet
ist, wobei das zweite Verkettungsteil (2) an seinem dem ersten Verkettungsteil (1)
zugewandten Ende einen sich nach unten erstreckenden Vorsprung (10) aufweist, und
wobei das erste Verkettungsteil (1) an seinem dem zweiten Verkettungsteil (2) zugewandtem
Ende einen sich in Längsrichtung erstreckenden Ansatz (11) mit einer Öffnung (12)
aufweist, in welche bei Gebrauchsstellung der Reihenverbindung der besagte Vorsprung
(10) des zweiten Verkettungsteiles (2) einrastbar ist.
2. Reihenverkettung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Verkettungsteile (1, 2) als auch die Aufnahme- und Führungseinheiten (3)
aus Kunststoff hergestellt sind.
3. Reihenverkettung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme- und Führungseinheit (3) aus einem Aufnahmeteil (14) und einem Deckel
(15) besteht, welche lösbar miteinander verbunden sind.
4. Reihenverkettung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkettungsteile (1, 2) zum Zwecke einer bogenförmigen Verkettung einen Radius
(R) in Längsrichtung aufweisen.
5. Reihenverkettung nach Anspruch 1 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verkettungsteile (1, 2) in variablen Längen vorgesehen sind, welche leicht austauschbar
in den Aufnahme- und Führungseinheiten (3) angeordnet sind.