[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schutzanzug, insbesondere für Schutz- bzw.
militärische Zwecke, wie einen ABC-Schutzanzug oder dergleichen, nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung einen zweiteilig
ausgebildeten Schutzanzug mit einem Oberteil, insbesondere einer Jacke, und einem
Unterteil, insbesondere einer Hose.
[0002] Es gibt eine Reihe von Stoffen, die von der Haut aufgenommen werden und zu schweren
körperlichen Schäden führen. Als Beispiele seien das blasenziehende Lost (Gelbkreuz)
und das Nervengift Sarin erwähnt. Menschen, die mit solchen Giften in Kontakt kommen
können, müssen einen geeigneten Schutzanzug tragen bzw. durch geeignete Schutzmaterialien
gegen diese Gifte geschützt werden.
[0003] Grundsätzlich gibt es drei Typen von Schutzanzügen: Die luft- und wasserdampfundurchlässigen
Schutzanzüge, die mit einer für chemische Gifte undurchlässigen Gummischicht ausgestattet
sind und sehr schnell zu einem Hitzestau führen, des weiteren die luft- und wasserdampfdurchlässigen
Schutzanzüge, die den höchst Tragekomfort bieten, und schließlich Schutzanzüge, die
mit einer Membran ausgestattet sind, die zwar Wasserdampf, nicht aber die erwähnten
Gifte hindurchlassen.
[0004] Schutzanzüge gegen chemische Kampfstoffe, die für einen längeren Einsatz unter den
verschiedensten Bedingungen gedacht sind, dürfen beim Träger zu keinem Hitzestau führen.
Daher verwendet man für diese Zwecke hauptsächlich luftdurchlässige Materialien.
[0005] Die luftdurchlässigen, permeablen Schutzanzügen besitzen im allgemeinen eine Adsorptionsschicht
mit Aktivkohle, welche die chemischen Gifte sehr dauerhaft bindet, so daß auch von
stark kontaminierten Anzügen für den Träger keinerlei Gefahr ausgeht. Der große Vorteil
dieser Schutzanzüge besteht darin, daß die Aktivkohle auch an der Innenseite zugänglich
ist, so daß an Beschädigungen oder sonstigen undichten Stellen eingedrungene Gifte
sehr schnell adsorbiert werden können. Die Adsorptionsschicht in den zuvor beschriebenen,
luftdurchlässigen, permeablen Schutzanzügen ist in den meisten Fällen derart ausgestaltet,
daß entweder im Durchschnitt bis zu ca. 1,0 mm große Aktivkohlekömchen, insbesondere
Aktivkohlekügelchen, an auf einem Träger aufgedruckte Kleberhäufchen gebunden sind
oder aber daß ein retikulierter PU-Schaum, der mit einer "Kohlepaste" (d. h. Bindemittel
und Aktivkohle) imprägniert ist, als Adsorptionsschicht zur Anwendung kommt, wobei
die Adsorptionsschicht im allgemeinen durch ein Abdeckmaterial ergänzt wird und an
der dem Träger zugewandten Innenseite durch ein leichtes textiles Material abgedeckt
ist. Des weiteren findet man auch Verbundstoffe, die ein Aktivkohleflächengebilde
beinhalten.
[0006] Des weiteren kommen Schutzanzüge zum Einsatz, welche mit einer Membran ausgestattet
sind, die zur Erhöhung des Tragekomforts zwar wasserdampfdurchlässig ausgebildet ist,
aber gleichzeitig als Sperrschicht gegen Flüssigkeiten, insbesondere Giftstoffe, wirkt.
[0007] Schließlich kommen auch Schutzanzüge zum Einsatz, welche eine aktivkohlehaltige Adsorptionsschicht
und eine Membran vereinen.
[0008] Generell können die zuvor beschriebenen Schutzanzüge einteilig, insbesondere in Form
eines Overalls, oder aber zweiteilig, d. h. als Anzug aus Jacke und Hose, ausgebildet
sein. Schutzanzüge in der Form von Overalls haben gegenüber zweiteiligen Schutzanzügen
den Vorteil, daß sie keinen Übergang von Jacke und Hose aufweisen, der die Gefahr
birgt, daß Giftstoffe durch diesen Übergang eindringen und mit dem Träger des Schutzanzuges
in Kontakt geraten können. Auch Schmutz, Staub und Sand können unter extremen Einsatzbedingungen
über diesen Übergang zwischen Jacke und Hose eindringen und den Schutzanzug von innen
verunreinigen und auf diese Weise den Tragekomfort verringern.
[0009] Andererseits besitzen zweiteilig ausgebildete Schutzanzüge aus Oberteil, insbesondere
Jacke, und Unterteil, insbesondere Hose, gegenüber Schutzoveralls den entscheidenden
Vorteil eines verbesserten Tragekomforts. Insbesondere kann das Oberteil außerhalb
des Einsatzes geöffnet werden, was entscheidend zum Tragekomfort beiträgt, insbesondere
um einen Hitzestau zu vermeiden.
[0010] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, einen zweiteiligen
Schutzanzug, insbesondere für Schutz- bzw. militärische Zwecke, wie einen ABC-Schutzanzug
oder dergleichen, bereitzustellen, welcher die zuvor geschilderten Probleme - zumindest
teilweise - vermeidet. Insbesondere besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
darin, bei einem zweiteiligen Schutzanzug aus Oberteil, insbesondere Jacke, und Unterteil,
insbesondere Hose, den Übergang zwischen Oberteil einerseits und Unterteil andererseits
derart auszugestalten, daß eine bessere Abdichtung dieses Übergangs gewährleistet
ist.
[0011] Die zuvor geschilderte Aufgabe wird vorschlagsgemäß durch einen Schutzanzug gemäß
Anspruch 1 gelöst. Weitere, vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Schutzanzug, insbesondere für
Schutz- bzw. militärische Zwecke, wie ein ABC-Schutzanzug oder dergleichen, mit einem
Oberteil, insbesondere einer Jacke, und einem Unterteil, insbesondere einer Hose,
wobei das Oberteil einen das Unterteil überlappenden oder überlappbaren, umlaufenden
Rand aufweist und mit dem Unterteil verbindbar ist, wobei das Oberteil einen umlaufenden
Verbindungsabschnitt aufweist, der oberhalb des Rands (d. h. beabstandet zum Rand)
mit dem Oberteil verbunden oder verbindbar ist, wobei der Verbindungsabschnitt und/oder
das Unterteil ein Verbindungsmittel aufweist, so daß der Verbindungsabschnitt mit
dem Unterteil zur abdichtenden Verbindung von Oberteil und Unterteil verbindbar ist.
[0013] Eine grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, das Oberteil
mit einem umlaufenden Verbindungsabschnitt auszustatten, der mit dem Unterteil verbindbar
ist, so daß der Übergang zwischen Oberteil einerseits und Unterteil andererseits verbessert,
insbesondere besser abgedichtet wird. Vorteilhafterweise ist der Verbindungsabschnitt
mit dem Unterteil lösbar verbindbar.
[0014] Der erfindungsgemäße, zweiteilig ausgebildete Schutzanzug bietet ― neben einem erhöhten
Tragekomfort im Vergleich zu einteiligen Schutzanzügen ― darüber hinaus den entscheidenden
Vorteil, daß der Übergang von Oberteil und Unterteil im Tragezustand, d. h. wenn der
Verbindungsabschnitt mit dem Unterteil verbunden ist, effizient abgedichtet ist. Auf
diese Weise wird verhindert, daß Staub, Sand oder Schmutz oder Kampfstoffe zwischen
Oberteil und Unterteil den Körper des Trägers eines solchen Schutzanzuges erreichen
können, weil dies von dem erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindungsabschnitt effizient
verhindert wird. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Anzug unter extremen
Bedingungen getragen wird, beispielsweise bei Einsätzen in Wüstenregionen, wo, insbesondere
z. B. im Falle eines Sandsturms, der Schutzanzug extremen Anforderungen ausgesetzt
ist.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Verbindungsabschnitt windabweisend ausgebildet
ist. Darüber hinaus kann es gleichermaßen vorteilhaft sein, den Verbindungsabschnitt
zusätzlich mit einem adsorptionsfähigen Material, insbesondere Aktivkohle, vorzugsweise
in Form von Aktivkohlekörnern bzw. -kügelchen oder Aktivkohlefasern, zu versehen,
um ggf. zwischen Oberteil und Unterteil gelangte Kampfstoffe effizient zu adsorbieren.
Dies wird aber im nachfolgenden Teil der Beschreibung noch weiter ausgeführt.
[0016] Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten,
bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schutzanzugs mit im Hüftbereich
teilweise geöffneten Oberteil, so daß der Verbindungsabschnitt im geschlossenen Zustand
sichtbar ist;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schutzanzugs mit im Hüftbereich
teilweise geöffneten Oberteil, so daß der Verbindungsabschnitt im teilweise geöffneten
Zustand sichtbar ist;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schutzanzugs im geschlossenen
Zustand, insbesondere mit geschlossenem Oberteil, so daß der Verbindungsabschnitt
vollständig bedeckt ist;
- Fig. 4A
- eine schematische Darstellung eines Oberteils eines erfindungsgemäßen Schutzanzugs;
- Fig. 4B
- eine Vergrößerungsdarstellung des in Fig. 4A durch Strichelung markierten Bereichs;
und
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines Unterteils eines erfindungsgemäßen Schutzanzugs.
[0017] Fig. 1 und 2 zeigen einen erfmdungsgemäßen Schutzanzug 1, insbesondere für Schutz-
und/oder militärische Zwecke, wie einen ABC-Schutzanzug o. dgl., mit einem Oberteil
2, insbesondere einer Jacke, und einem Unterteil 3, insbesondere einer Hose. Das Oberteil
2 weist einen das Unterteil 3 überlappenden oder überlappbaren, umlaufenden Rand 4
auf und ist mit dem Unterteil 3 verbindbar. Das Oberteil 2 weist einen umlaufenden
Verbindungsabschnitt 5 auf, der oberhalb des Rands 4, d. h. beabstandet zum Rand 4,
mit dem Oberteil 2 verbunden bzw. verbindbar ist, wobei der Verbindungsabschnitt 5
und/oder das Unterteil 3 ein Verbindungsmittel 6 aufweist bzw. aufweisen, so daß der
Verbindungsabschnitt 5 mit dem Unterteil 3 zur abdichtenden Verbindung von Oberteil
2 und Unterteil 3 verbindbar ist. Vorteilhafterweise ist der Verbindungsabschnitt
5 mit dem Unterteil 3 lösbar verbindbar.
[0018] Eine der Besonderheiten der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß der erfindungsgemäße
Schutzanzug 1 an seinem Oberteil 2 einen Verbindungsabschnitt 5 als ein separates,
zusätzliches, vom Jackensaum unabhängiges Element in der Art eines umlaufenden Besatzes
aufweist, welches Bestandteil des Oberteils 2 ist bzw. mit dem Oberteil 2 verbunden
ist und sich vorzugsweise lösbar mit dem Unterteil 3 verbinden läßt. Hierdurch wird
eine effiziente Abdichtung des Übergangs von Oberteil 2 und Unterteil 3 erreicht,
so daß auch bei extremen Einsatzbedingungen (z. B. in Wüstenregionen) kein Staub,
Sand, Schmutz und auch keine Kampfstoffe, die zwischen Oberteil 2 und Unterteil 3
gelangen, den Körper des Trägers eines solchen Schutzanzuges erreichen können.
[0019] Wie zuvor erläutert, ist das Oberteil 2 mit dem Unterteil 3 über den Verbindungsabschnitt
5 mittels eines Verbindungsmittels 6 vorzugsweise lösbar verbindbar. Grundsätzlich
besteht aber auch die Möglichkeit, die Abdichtung des Übergangs durch reibschlüssige
Verbindung zwischen Verbindungsabschnitt 5 und/oder Unterteil 3, d. h. ohne Verbindungsmittel
6, zu realisieren. Dennoch ist es vorzuziehen, hierfür ein Verbindungsmittel 6 vorzusehen,
weil dies eine zuverlässige, abdichtende Verbindung gewährleistet
[0020] Wie aus den Fig. 4A und 4B ersichtlich, kann der Verbindungsabschnitt 5, insbesondere
an seinem oberen Teil bzw. Bereich, vorzugsweise an seinem oberen Rand, dauerhaft
mit dem Oberteil 2 verbunden sein, insbesondere durch Vernähen, Verweben, Verkleben,
Verheften, Verschweißen u. dgl. Vorteilhafterweise ist, wie Fig. 4A zeigt, der Verbindungsabschnitt
5 umlaufend mit dem Oberteil 2 verbunden.
[0021] Entsprechend seiner Funktion, das Eindringen von Staub, Sand, Schmutz und Kampfstoffen
in den Übergang von Oberteil 2 und Unterteil 3 zu verhindern bzw. den Übergang von
Oberteil 2 und Unterteil 3 abzudichten, ist es vorteilhaft, wenn die Verbindung des
Verbindungsabschnitts 5 mit dem Oberteil 2 in einem Abstand von etwa 1/8 bis etwa
1/3, insbesondere von etwa 1/6 bis etwa 1/4, der Rumpflänge L des Oberteils 2 vom
Rand 4 beabstandet ist. Beispielsweise kann der Verbindungsabschnitt 5 etwa in Höhe
des unteren Drittels, insbesondere des unteren Viertels, des Oberteils 2 angeordnet
sein.
[0022] Entsprechend der Funktion des umlaufenden Verbindungsabschnitts 5 ist es vorteilhaft,
wenn auch das Verbindungselement 6 umlaufend ausgebildet ist. Beispielsweise kann
das Verbindungselement 6 entlang eines unteren Randes des Verbindungsabschnitts 5
und/oder entlang eines oberen Randes des Unterteils 3 verlaufen. Beispielsweise kann
das Verbindungselement 6 ein am Verbindungsabschnitt 5 angebrachtes erstes Verbindungsteil
6a und ein am Unterteil 3 angebrachtes zweites Verbindungsteil 6b aufweisen, wobei
das erste und zweite Verbindungsteil 6a, 6b miteinander verbindbar, insbesondere lösbar
verbindbar sind. Bei dem Verbindungselement 6 kann es sich beispielsweise um einen
Reißverschluß, einen Klettverschluß, einen Knopfverschluß o. dgl. handeln. Grundsätzlich
kommt jedes Verbindungselement in Betracht, welches eine effiziente Verbindung bzw.
Verbindbarkeit zwischen Verbindungsabschnitt 5 und Unterteil 3 gewährleistet. Vorteilhafterweise
wird ein lösbares Verbindungsmittel, wie zuvor beschrieben, verwendet. Wie zuvor erwähnt,
kann die Verbindung bzw. Verbindbarkeit zwischen Verbindungsabschnitt 5 und Unterteil
3 grundsätzlich zwar auch reibschlüssig ohne ein Verbindungselement 6 realisiert werden,
jedoch ist es aufgrund der verbesserten Abdichtfunktion vorzuziehen, daß ein Verbindungselement
6 am Verbindungsabschnitt 5 und/oder am Unterteil 3 vorgesehen ist.
[0023] Wie aus den Fig. 4A und 4B ersichtlich, ist der Verbindungsabschnitt 5 im allgemeinen
an der Innenseite des Oberteils 2 angeordnet bzw. befestigt. Grundsätzlich besteht
aber auch die Möglichkeit, den Verbindungsabschnitt 5 außenseitig am Oberteil 2 anzuordnen
bzw. zu befestigen. Jedoch ist die innenseitige Anordnung bzw. Befestigung bevorzugt,
weil im Tragezustand bei geschlossenem Oberteil 2 dann der Verbindungsabschnitt 5
abgedeckt ist, so daß Verunreinigungen nicht an den Verbindungsabschnitt 5, insbesondere
nicht an das Verbindungsmittel 6, gelangen können.
[0024] Gemäß einer besonderen Ausführungsform schließt der Verbindungsabschnitt 5 bündig
mit dem Rand 4 des Oberteils 2 ab oder ist vorzugsweise sogar kürzer als das Oberteil
2 ausgebildet, d. h. vorzugsweise ragt der Rand 4 des Oberteils 2 über den Verbindungsabschnitt
5 hinaus, so daß der Verbindungsabschnitt 5 bei geschlossenem Oberteil 2 im Tragezustand
vollständig vom Oberteil 2 abgedeckt bzw. überlappt ist, wie dies aus Fig. 3 ersichtlich
ist. Hierdurch wird eine verbesserte Abdichtung realisiert und zudem das Verbindungsmittel
6 keinen Verunreinigungen ausgesetzt.
[0025] Wie die Fig. 4A zeigt, erstreckt sich der umlaufende Verbindungsabschnitt 5 vorteilhafterweise
über den gesamten Umfang des Oberteils 2, d. h. der Verbindungsabschnitt 5 ist über
den gesamten Umfang des Oberteils 2 umlaufend ausgebildet, was zu einer effizienten
Abdichtfunktion führt.
[0026] Für eine effiziente Abdichtfunktion ist es vorteilhaft, wenn - wie in Fig. 1 und
2 dargestellt - die Breite B des Verbindungsabschnitts 5 mindestens etwa ein Sechstel,
insbesondere mindestens etwa ein Fünftel, vorzugsweise mindestens etwa ein Viertel,
der Rumpflänge L des Oberteils 2 ausmacht.
[0027] Wie aus den Fig. 4A und 4B sowie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Verbindungsabschnitt
5 vorteilhafterweise unabhängig vom Oberteil 2 öffenbar ausgestaltet. Dies führt zu
einem verbesserten Tragekomfort und einer verbesserten Funktionalität, weil das Oberteil
2 außerhalb des Einsatzes unabhängig geöffnet werden kann und auf diese Weise beim
Träger für eine gewünschte Luftzufuhr sorgen kann.
[0028] Zu diesem Zweck weist - wie insbesondere aus den Fig. 4A und 4B ersichtlich - der
Verbindungsabschnitt 5 einen Verschluß 7 zum vorderseitigen Öffnen und Verschließen
des Verbindungsabschnitts 5 auf, beispielsweise einen Verschluß 7 in Form eines Reißverschlusses,
eines Klettverschlusses, eines Knopfverschlusses oder dergleichen. Aus Gründen der
Funktionalität ist es vorteilhaft, wenn der Verschluß 7 des Verbindungsabschnitts
5 zumindest im wesentlichen entsprechend dem Oberteil 2 ausgebildet ist, d. h. mit
anderen Worten zumindest im wesentlichen parallel zu einem Verschlußmittel 8 des Oberteils
2 angeordnet ist bzw. im Tragezustande zumindest im wesentlichen vertikal ausgerichtet
ist. Vorteilhafterweise liegen im Tragezustand die Verschlußelemente 7, 8 des Verbindungsabschnitts
5 bzw. des Oberteils 2 zumindest im wesentlichen übereinander. Die Ausstattung des
Verbindungsabschnitts 5 mit einem separaten Verschluß 7 ermöglicht ein vollständiges
Öffnen des Oberteils 2 außerhalb des Einsatzes.
[0029] Zur Erhöhung der Funktionalität des erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindungsabschnitts
5, insbesondere um zu verhindern, daß in den Übergang von Oberteil 2 und Unterteil
3 ggf. eingedrungene Kampfstoffe mit dem Körper des Trägers eines solchen Schutzanzugs
1 in Kontakt kommen können, kann es vorteilhaft sein, den Verbindungsabschnitt 5,
insbesondere innenseitig bzw. an der im Tragezustand dem Träger zugewandten Seiten,
mit einem adsorptionsfähigen Material (z. B. Aktivkohle, vorzugsweise in Form von
Aktivkohlekörnern bzw. -kügelchen und/oder Aktivkohlefasern) und/oder mit einer wasserdampfdurchlässigen,
zumindest im wesentlichen gas- bzw. luftundurchlässigen Sperrschicht, insbesondere
Membran, auszustatten, welche den Durchtritt von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten
insbesondere chemischen Kampfstoffen verhindert oder zumindest verzögert. Beispielsweise
kann der Verbindungsabschnitt 5, insbesondere innenseitig bzw. auf der dem Träger
zugewandten Seite, vollständig oder zumindest teilweise mit einem Innenmaterial ausgestattet
sein, welches ein adsorptionsfähiges Material, wie zuvor beschrieben, und/oder eine
wasserdampfdurchlässige, zumindest im wesentlichen gas- bzw. luftundurchlässige Sperrschicht,
insbesondere Membran, welche den Durchtritt von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten,
insbesondere chemischen Kampfstoffen, verhindert oder zumindest verzögert, umfaßt.
[0030] Des weiteren kann die Funktionalität des erfindungsgemäß vorgesehenen Verbindungsabschnitts
5 auch noch dadurch erhöht werden, daß der Verbindungsabschnitt 5 windabweisend ausgebildet
ist. Beispielsweise kann zu diesem Zweck der Verbindungsabschnitt 5, insbesondere
außenseitig bzw. auf der dem Träger abgewandten Seite, mit einem windabweisenden,
insbesondere zumindest im wesentlichen luftundurchlässigen Material ausgestattet sein.
Beispielsweise kann auf dem Verbindungsabschnitt 5, insbesondere außenseitig bzw.
auf der dem Träger abgewandten Seite, ein windabweisendes, insbesondere zumindest
im wesentlichen luftundurchlässiges Material aufgebracht sein (z. B. ein Kunststoffmaterial,
ein Wachs, eine oleophobe und/oder hydrophobe Beschichtung etc.).
[0031] Zur Erzielung einer verbesserten Schutzwirkung gegenüber chemischen Giften, insbesondere
Kampfstoffen, ist es vorteilhaft, wenn auch Oberteil 2 und/oder Unterteil 3, insbesondere
jeweils innenseitig bzw. auf der dem Träger zugewandten Seite, ein adsorptionsfähiges
Material (z. B. Aktivkohle, vorzugsweise in Form von Aktivkohlekörnern bzw. -kügelchen
und/oder Aktivkohlefasern) und/oder eine wasserdampfdurchlässige, zumindest im wesentlichen
gas- bzw. luftundurchlässige Sperrschicht, insbesondere Membran, aufweisen, welche
den Durchtritt von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten, insbesondere chemischen Kampfstoffen,
verhindert oder zumindest verzögert. Beispielsweise können Oberteil 2 und/oder Unterteil
3 zu diesem Zweck, insbesondere jeweils innenseitig, vollständig oder zumindest teilweise
mit einem entsprechenden Innenmaterial ausgestattet sein.
[0032] Zur Erzielung einer verbesserten Schutzwirkung kann es des weiteren von Vorteil sein,
das Oberteil 2 und/oder das Unterteil 3, insbesondere außenseitig bzw. an der vom
Träger abgewandten Seite, mit einer hydrophoben und/oder oleophoben Beschichtung oder
Imprägnierung auszugestatten. Dies führt dazu, daß chemische Gifte, insbesondere Kampfstoffe,
wenn sie in größeren Konzentrationen z. B. in Tröpfchenform oder als Kondensat auftreten,
vom Oberteil 2 bzw. Unterteil 3 abgewiesen werden, d. h. also sozusagen quasi "abperlen".
[0033] Wie die Fig. 1, 2, 3, 4A und 4B zeigen, kann zur Erhöhung der Funktionalität, insbesondere
der Schutzwirkung, das Oberteil 2 mit einer Kapuze 9 ausgestattet sein. Die Fig. 1,
2 und 3 zeigen, daß die Kapuze 9 einen umlaufenden, elastischen Saum 10 zur Bildung
einer Gesichtsfeldöffnung 11 aufweist, wobei die Gesichtsfeldöffnung 11 insbesondere
zur Aufnahme einer Atemschutzmaske (nicht dargestellt) vorgesehen ist und sich der
Saum 10 im Gebrauchszustand an die Atemschutzmaske anlegt. Die Kapuze 9 einschließlich
der Gesichtsfeldöffnung 11, kann, insbesondere am seitlichen Teil der Gesichtsfeldöffnung
11, einen Verschluß 12, insbesondere in Form eines Klettverschlusses, Reißverschlusses
oder dergleichen, aufweisen. Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann die Kapuze
9 vom restlichen Oberteil 2 abnehmbar ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ist die
Kapuze 9, insbesondere innenseitig, mit einem adsorptionsfähigen Material, wie zuvor
beschrieben, und/oder einer wasserdampfdurchlässigen, zumindest im wesentlichen gas-
bzw. luftundurchlässigen Sperrschicht, insbesondere Membran, wie zuvor beschrieben,
ausgestattet, so daß ein Schutz gegenüber chemischen Giften, insbesondere Kampfstoffen,
auch im Bereich des Kopfes gewährleistet ist.
[0034] Wie aus den Fig. 1, 2 und 3 ersichtlich ist, kann das Oberteil 2, insbesondere im
Bereich der Ärmel 13, jeweils mit mindestens einem Verstellelement 14, insbesondere
in Form eines Klettelementes, ausgestattet sein, um eine bereichsweise Einschnürung
bzw. Anpassung des Ärmels 13 an den Extremitätenumfang bzw. eine Verstellbarkeit der
Weite des Ärmels 13 zu ermöglichen. Eine entsprechende Ausführung kann auch für das
Unterteil 3, insbesondere im Bereich der Hosenbeine 15, vorgesehen sein, die jeweils
mit mindestens einem Verstellelement 16, insbesondere in Form eines Klettelementes,
ausgestattet sein können, um eine bereichsweise Einschnürung bzw. Anpassung des Hosenbeines
15 an den Extremitätenumfang bzw. eine Verstellbarkeit der Weite des Hosenbeines 15
zu ermöglichen.
[0035] Zusätzlich zu dem Verstellelement 14 kann ein weiteres, ergänzendes Verstellelement
(in den Figuren nicht dargestellt), insbesondere in Form eines Reißverschlusses, im
Bereich der Ärmel 13 bzw. im Bereich des Verstellelementes 14 vorgesehen sein, welches
eine weitergehende oder zusätzliche Einschnürung bzw. Anpassung des Ärmels 13 an den
Extremitätenumfang bzw. eine weitergehende oder zusätzliche Verstellbarkeit der Weite
des Ärmels 13 ermöglicht und somit diese Anpassung bzw. Verstellbarkeit verbessert
bzw. optimiert, so daß eine noch bessere Abdichtung erzielt wird und außerdem einer
Faltenbildung entgegengewirkt wird. Eine entsprechende Ausführung kann auch für das
Unterteil 3 im Bereich der Hosenbeine 15 bzw. im Bereich des Verstellelementes 16
vorgesehen sein, um eine weitergehende oder zusätzliche Einschnürung bzw. Anpassung
des Hosenbeines 15 an den Extremitätenumfang bzw. eine weitergehende oder zusätzliche
Verstellbarkeit der Weite des Hosenbeines 15 zu den genannten Zwecken zu ermöglichen.
[0036] Wie aus der Fig. 5 ersichtlich, kann das Unterteil 3 zusätzlich, insbesondere im
Bereich des Hosenbundes 17, mit mindestens einem Verstellelement 18, insbesondere
in Form eines Klettelementes, ausgestattet sein, welches eine bereichsweise Einschnürung
bzw. Anpassung des Hosenbundes 17 an den Rumpfumfang bzw. eine Verstellbarkeit der
Weite des Hosenbundes 17 ermöglicht. Darüber hinaus kann das Unterteil 3 zusätzlich
auch mit Hosenträgern 19 ausgestattet sein.
[0037] Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar,
ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
1. Schutzanzug (1), insbesondere für Schutz- und/oder militärische Zwekke, wie ABC-Schutzanzug
oder dergleichen, mit einem Oberteil (2), insbesondere einer Jacke, und einem Unterteil
(3), insbesondere einer Hose, wobei das Oberteil (2) einen das Unterteil (3) überlappenden
oder überlappbaren, umlaufenden Rand (4) aufweist und mit dem Unterteil (3) verbindbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Oberteil (2) einen umlaufenden Verbindungsabschnitt (5) aufweist, der beabstandet
zum Rand (4) mit dem Oberteil (2) verbunden oder verbindbar ist, wobei der Verbindungsabschnitt
(5) und/oder das Unterteil (3) ein Verbindungsmittel (6) aufweist, so daß der Verbindungsabschnitt
(5) mit dem Unterteil (3) zur abdichtenden Verbindung von Oberteil (2) und Unterteil
(3) verbindbar ist.
2. Schutzanzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) mit dem Unterteil (3) lösbar verbindbar ist.
3. Schutzanzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) dauerhaft und/oder umlaufend mit dem Oberteil (2) verbunden
ist.
4. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung des Verbindungsabschnitts (5) mit dem Oberteil (2) in einem Abstand
von etwa 1/8 bis etwa 1/3, insbesondere von etwa 1/6 bis etwa 1/4, der Rumpflänge
(L) des Oberteils (2) vom Rand (4) beabstandet ist.
5. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel (6) umlaufend ausgebildet ist und/oder daß das Verbindungsmittel
(6) entlang eines unteren Randes des Verbindungsabschnitts (5) und/oder eines oberen
Randes des Unterteils (3) verläuft.
6. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel (6) ein am Verbindungsabschnitt (5) angebrachtes erstes Verbindungsteil
(6a) und ein am Unterteil (3) angebrachtes zweites Verbindungsteil (6b) aufweist,
wobei das erste und zweite Verbindungsteil (6a, 6b) miteinander verbindbar, insbesondere
lösbar verbindbar sind.
7. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) an der Innenseite des Oberteils (2) angeordnet und/oder
befestigt ist.
8. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) bündig mit dem Rand (4) des Oberteils (2) abschließt
oder kürzer als das Oberteil (2) ausgebildet ist.
9. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Verbindungsabschnitt (5) über den gesamten Umfang des Oberteils (2) erstreckt.
10. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B) des Verbindungsabschnitts (5) mindestens etwa ein Sechstel, insbesondere
mindestens etwa ein Fünftel, vorzugsweise mindestens etwa ein Viertel, der Rumpflänge
(L) des Oberteils (2) ausmacht.
11. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) unabhängig vom Oberteil (2) öffenbar ist und/oder daß
der Verbindungsabschnitt (5) einen Verschluß (7) zum vorderseitigen Öffnen und Verschließen
des Verbindungsabschnitts (5), insbesondere im wesentlichen entsprechend dem Oberteil
(2), aufweist, insbesondere wobei der Verschluß (7) in Form eines Reißverschlusses,
eines Klettverschlusses, eines Knopfverschlusses oder dergleichen ausgebildet sein
kann.
12. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5), insbesondere innenseitig, ein adsorptionsfähiges Material,
insbesondere Aktivkohle, vorzugsweise in Form von Aktivkohlekörnern bzw. -kügelchen
und/oder Aktivkohlefasern, und/oder eine wasserdampfdurchlässige, zumindest im wesentlichen
gas- und/oder luftundurchlässige Sperrschicht, insbesondere Membran, die den Durchtritt
von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten, insbesondere chemischen Kampfstoffen, verhindert
oder zumindest verzögert, aufweist und/oder daß der Verbindungsabschnitt (5), insbesondere
innenseitig, vollständig oder zumindest teilweise mit einem Innenmaterial ausgestattet
ist, welches ein adsorptionsfähiges Material, insbesondere Aktivkohle, vorzugsweise
in Form von Aktivkohlekörnern bzw. -kügelchen und/oder Aktivkohlefasern, und/oder
eine wasserdampfdurchlässige, zumindest im wesentlichen gas- und/oder luftundurchlässige
Sperrschicht, insbesondere Membran, die den Durchtritt von schädlichen Gasen oder
Flüssigkeiten, insbesondere chemischen Kampfstoffen, verhindert oder zumindest verzögert,
umfaßt.
13. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (5) windabweisend ausgebildet ist und/oder daß der Verbindungsabschnitt
(5), insbesondere außenseitig, mit einem windabweisenden, insbesondere zumindest im
wesentlichen luftundurchlässigen Material ausgestattet ist und/oder daß auf dem Verbindungsabschnitt
(5), insbesondere außenseitig, ein windabweisendes, insbesondere zumindest im wesentlichen
luftundurchlässiges Material aufgebracht ist.
14. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (2) und/oder das Unterteil (3), insbesondere jeweils innenseitig, ein
adsorptionsfähiges Material, insbesondere Aktivkohle, vorzugsweise in Form von Aktivkohlekörnern
bzw. -kügelchen und/oder Aktivkohlefasern, und/oder eine wasserdampfdurchlässige,
zumindest im wesentlichen gas- und/oder luftundurchlässige Sperrschicht, insbesondere
Membran, die den Durchtritt von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten, insbesondere
chemischen Kampfstoffen, verhindert oder zumindest verzögert, aufweist und/oder daß
das Oberteil (2) und/oder das Unterteil (3), insbesondere jeweils innenseitig, vollständig
oder zumindest teilweise mit einem Innenmaterial ausgestattet ist, welches ein adsorptionsfähiges
Material, insbesondere Aktivkohle, vorzugsweise in Form von Aktivkohlekörnern bzw.
-kügelchen und/oder Aktivkohlefasern, und/oder eine wasserdampfdurchlässige, zumindest
im wesentlichen gas- und/oder luftundurchlässige Sperrschicht, insbesondere Membran,
die den Durchtritt von schädlichen Gasen oder Flüssigkeiten, insbesondere chemischen
Kampfstoffen, verhindert oder zumindest verzögert, umfaßt.
15. Schutzanzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (2) und/oder das Unterteil (3), insbesondere außenseitig, mit einer
hydrophoben und/oder oleophoben Beschichtung oder Imprägnierung ausgestattet sind.