[0001] Die Erfindung betrifft ein Montagesystem für eine ein vorderes oder zehenseitiges
Bindungsaggregat und ein davon in Längsrichtung entsprechend der Sohlenlänge eines
Skischuhs beabstandetes hinteres oder fersenseitiges Bindungsaggregat aufweisende
Skibindung an einem Ski.
[0002] In der Regel müssen die vorderen und hinteren Bindungsaggregate üblicher Skibindungen
schuhgrößengerecht am Ski montiert werden. Wenn die Befestigung der Bindungsaggregate
durch Verschraubung erfolgt, müssen je nach Schuhgröße unterschiedlich voneinander
beabstandete Bohrlöcher zur Aufnahme der Schrauben im Ski vorgesehen werden.
[0003] Desweiteren sind Ski bekannt, die auf ihrer Oberseite mit unterschnittenen Längsschienen
versehen sind, die an Strukturteilen des Skis verankert sind und vom Skihersteller
bereits bei der Fertigung der Ski angeordnet werden. In diese Führungsschienen lassen
sich dann vordere und hintere Bindungsaggregate mit zu dem Profil der Führungsschienen
komplementären Führungsprofilen einschieben und in unterschiedlichen Positionen an
den Führungsschienen fixieren. Ggf. kann diese Fixierung mittels eines zwischen den
Bindungsaggregaten an den Führungsschienen oder am Ski gehalterten Widerlagers erfolgen,
welches dann seinerseits über längenveränderliche band- oder stangenartige Glieder
mit den Bindungsaggregaten gekoppelt ist.
[0004] Im übrigen sind sogenannte Verleihbindungen bekannt, bei denen die Bindungsaggregate
auf skifest anzuordnenden Basisteilen in Skilängsrichtung verstellbar angeordnet sind,
um eine Adaption an unterschiedliche Schuhgrößen vornehmen zu können. Für die Basisteile
müssen regelmäßig Befestigungslöcher entsprechend besonderen Bohrbildern im Ski angeordnet
werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Anordnung der Skibindungen an Ski wesentlich zu
vereinfachen und insbesondere zu ermöglichen, dass unabhängig von der jeweiligen Art
der Skibindung und/oder der Schuhgröße mit einem einheitlichen Bohrbild für die Anordnung
skiseitig zu montierender Befestigungsschrauben gearbeitet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit
- einem in Längsrichtung vorderen, skifest montierbaren Führungsschienenteil,
- einem separaten, in Längsrichtung hinteren, skifest montierbaren Führungsschienenteil,
- einem auf dem vorderen Führungsschienenteil in Längsrichtung verschiebbar geführten
vorderen Trägerteil für das vordere Bindungsaggregat einer Skibindung,
- einem auf dem hinteren Führungsschienenteil in Längsrichtung verschiebbar geführten
hinteren Trägerteil für das hintere Bindungsaggregat der Skibindung und
- formschlüssigen Einstellmitteln, die die Trägerteile in entsprechend der jeweiligen
Sohlenlänge unterschiedlichen Positionen an zumindest einem Führungsschienenteil zu
fixieren und/oder zu verriegeln gestatten.
[0007] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Montagesystem bereitzustellen,
bei dem die skifest zu montierenden Teile ohne Beachtung der Sohlenlänge des gewünschten
Skischuhs montiert werden können. Damit kann für skiseitige Befestigungslöcher ein
einheitliches Bohr- bzw. Lochbild eingesetzt werden, welches darüber hinaus unter
dem Gesichtspunkt einer minimalen Rückwirkung des Montagesystems auf die Flexeigenschaften
des Skis ausgestaltet sein kann. In diesem Zusammenhang ist vorteilhaft, dass die
die Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, aufnehmenden skiseitigen Strukturteile,
die für eine ausreißsichere Aufnahme der Befestigungsmittel notwendig sind, in Draufsicht
auf den Ski nur sehr kleine Areale einzunehmen brauchen, da die Position der Befestigungsmittel
von der Sohlenlänge des gewünschten Skischuhs unabhängig und dementsprechend exakt
vorgebbar ist. Auf diese Weise können unerwünschte Versteifungen des Skis durch übermäßig
große Strukturteile zur Aufnahme von Befestigungsmitteln vermieden werden.
[0008] Desweiteren wird einer unerwünschten Versteifung des Skis bei der Erfindung auch
dadurch entgegen gewirkt, dass für die Trägerteile der vorderen und hinteren Bindungsaggregate
voneinander gesonderte Führungsschienenteile vorgesehen sind, wobei die Führungsschienenteile
vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie aufeinander weder Zug
noch Schubkräfte übertragen können. Die beiden Führungsschienenteile bilden dementsprechend
innerhalb des Aufnahmebereichs der Skischuhe am Ski keine durchlaufende Strukturschicht
oberhalb einer neutralen Biegeebene des Skis. Gleichwohl kann das Design der Führungsschienenteile
den Eindruck einer einteiligen oder einstückigen Bauweise erwecken.
[0009] Das erfindungsgemäße Montagesystem ist auch insofern vorteilhaft, als die Bindungsaggregate
zwangsläufig einen erhöhten Vertikalabstand von der Skioberseite erhalten, ähnlich
wie bei häufig zwischen herkömmlichen Bindungsaggregaten und der Skioberseite montierten
Stand- bzw. Spacerplatten.
[0010] Dadurch wird eine Verkantung der Ski bei Kurvenfahrt, insbesondere bei sogenannter
Carving-Technik, oder bei der Ausführung von Schwüngen erleichtert. Das erfindungsgemäß
Montagesystem übernimmt also auch die Funktion, die Aufstandsfläche des Skischuhs
gegenüber der Skioberseite zur Erleichterung des Kanteneinsatzes der Ski hochzulegen.
[0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform steht jedes Bindungsträgerteil mit den Schienen
des zugeordneten Führungsschienenteiles über vordere und davon in Längsrichtung beabstandete
hintere gleitschuhartige Führungselemente in formschlüssigem Eingriff. Dadurch wird
erreicht, dass die Führungsschienen weitgehend ohne Hemmung durch die Bindungsträgerteile
zusammen mit dem Ski flexen können, da die Führungsschienen zwischen den gleitschuhartigen
Führungselementen relativ zu den Bindungsträgerteilen frei beweglich bleiben.
[0012] Desweiteren ist vorzugsweise vorgesehen, die Einstellmittel als in Seitenansicht
Ein-Punkt-Fixierung des jeweiligen Trägerteils auszubilden. Dadurch wird gewährleistet,
dass die Trägerteile und die zugeordneten Führungsschienenteile einander nicht auf
Zug oder Schub belasten können.
[0013] In einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung kann ein Stift oder eine Schraube
eine Vertikalbohrung an einem Endbereich des jeweiligen Trägerteiles durchsetzen und
in ein entsprechendes, einzeln oder als Teil einer Lochreihe angeordnetes Loch an
einem der Führungsschienenteile eingreifen, um das jeweilige Trägerteil in Skilängsrichtung
festzulegen.
[0014] Stattdessen ist es auch möglich und vorteilhaft, an zumindest einem Trägerteil ein
Riegelorgan mit zumindest einer in Querrichtung beweglichen Regelnase anzuordnen,
die in Querrichtung in Ausnehmungen einer am einen Führungsschienenteil angeordneten
Gegenriegelseite einschiebbar ist.
[0015] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche
und die nachfolgende Beschreibung besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der Zeichnung verwiesen.
[0016] Schutz wird nicht nur für die ausdrücklich beanspruchten oder dargestellten Merkmalskombinationen,
sondern prinzipiell auch für beliebige Unterkombinationen dieser Merkmale beansprucht.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Montagesystems,
- Fig. 2
- einen vertikalen Längsschnitt dieser Ausführungsform,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung dieser Ausführungsform,
- Fig. 4
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie IV-IV in Fig. 1,
- Fig. 5
- einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt einer abgewandelten Ausführungsform,
- Fig. 6
- eine Explosionsdarstellung dieser Ausführungsform und
- Fig. 7
- einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig. 5.
[0018] Gemäß den Fig. 1 und 2 sind auf einem Ski 1 ein vorderes Führungsschienenteil 2 und
ein hinteres Führungsschienenteil 3 mittels Schrauben 4 befestigt, die in entsprechende
skiseitige Löcher oder Gewindeteile eingedreht sind. Die Löcher bzw. Gewindeteile
sind an vorgegebenen Positionen angeordnet, die unabhängig von der Sohlenlänge eines
auf dem Ski 1 zu plazierenden Skischuhs sind, wie weiter unten dargestellt wird.
[0019] Optisch können die beiden Führungsschienenteile 2 und 3 den Anschein eines einzigen
Teiles erwecken. Dazu können sich die Führungsschienenteile 2 und 3 im Bereich der
Längsmitte des Skis 1 gemäß den Fig. 1 und 2 überlappen. Diese Überlappung soll jedoch
so ausgebildet sein, dass quer zur Skilängsrichtung erstreckte, einander gegenüberliegende
Endflächen der Führungsschienenteile 2 und 3 voneinander in Skilängsrichtung beabstandet
sind, derart, dass die Führungsschienenteile 2 bei Biegebewegungen des Skis 1 keinerlei
Schubkräfte aufeinander zu übertragen vermögen.
[0020] Desweiteren soll die Überlappung vorzugsweise so ausgebildet sein, dass die beiden
Führungsschienenteile 2 aufeinander auch keinerlei Zugkräfte übertragen können.
[0021] Das vordere Führungsschienenteil 2 bildet gemäß Fig. 3 im wesentlichen eine auf der
Skioberseite aufliegende, relativ flexible Platte mit an deren Längsrändern erstreckten,
nach oben und seitwärts vorspringenden stegartigen Führungsschienen 5, die am in Skilängsrichtung
vorderen Ende des Führungsschienenteiles 2 frei zugänglich sind und am anderen Ende
des Führungsschienenteiles 2 in einem das andere Führungsschienenteil 3 von oben überlappenden
plattformartigen Bereich 6 enden.
[0022] In der vorderen Hälfte des Führungsschienenteiles 2 ist ein inverses, nach oben geöffnetes
T-Profil 7 ausgespart, welches sich in Längsrichtung des Führungsschienenteiles 2
erstreckt und an dessen vorderem Ende offen ist. An das T-Profil 7 schließt sich eine
Lochreihe 8 an, deren Funktion weiter unten erläutert wird. Jedes Loch der Lochreihe
8 ist innerhalb einer beispielsweise kegelartigen Erhebung angeordnet, derart, dass
das Führungsschienenteil 2 in der Umgebung der Lochreihe in Vertikalrichtung dünn
ausgebildet sein kann, die Löcher der Lochreihe 8 gleichwohl eine größere vertikale
Länge aufweisen.
[0023] Das Führungsschienenteil 3 besitzt zu den Führungsschienen 5 des Führungsschienenteiles
2 bezüglich ihres Profiles gleichartige Führungsschienen 9. zwischen diesen Führungsschienen
9 ist in einem an das Führungsschienenteil 2 anschließenden Bereich des Führungsschienenteiles
3 eine der Lochreihe 8 des Führungsschienenteiles 2 ähnelnde Lochreihe 10 angeordnet,
deren Zweck weiter unten erläutert wird.
[0024] Außerdem können in einem mittleren Bereich des Führungsschienenteiles 3 noch zwei
parallele Lochreihen 11, ähnlich der Lochreihe 10, vorhanden sein, auch die Aufgabe
dieser beiden Lochreihen 10 wird weiter unten erläutert.
[0025] Auf dem vorderen Führungsschienenteil 2 ist ein vorderes Bindungsträgerteil 12 verschiebbar
angeordnet. Dieses ist als plattformartiges Schieberteil mit einstückig angeformten,
gleitschuhartigen Führungselementen 13 ausgebildet, die ein zu den Führungsschienen
5 komplementäres Profil aufweisen und dementsprechend die Führungsschienen 5 mit Formschluß
umgreifen, so dass das Bindungsträgerteil 12 nur in Längsrichtung der Führungsschienen
5 beweglich ist. Die Führungselemente 13 sind als voneinander in Längsrichtung beabstandete
vordere und hintere Führungselemente angeordnet, so dass die Führungsschienen 5 im
Längsmittelbereich des vorderen Bindungsträgerteiles 12 frei liegen und sich relativ
zum Bindungsträgerteil 12 in diesem Bereich vertikal ohne Gefahr einer Verspannung
am Bindungsträgerteil bewegen können.
[0026] Auf der ebenen Oberseite des Bindungsträgerteiles 12 kann ein prinzipiell herkömmliches
vorderes bzw. zehenseitiges Skibindungsaggregat in prinzipiell gleicher Weise wie
bisher auf einem Ski montiert werden. Von dem vorderen Bindungsaggregat ist in den
Fig. 1 bis 3 lediglich eine zweiteilige Basisplatte 14', 14" dargestellt, die das
nicht dargestellte vordere Schuh- bzw. Sohlenhalteraggregat trägt. Dieses Schuh- bzw.
Sohlenhalteraggregat ist so ausgebildet bzw. angeordnet, dass die Befestigungslöcher
15' und 15" in den beiden Basisplattenteilen 14' und 14 " frei zugänglich bleiben.
In diese Befestigungslöcher 15' und 15" lassen sich Befestigungsschrauben 16 einsetzen,
die dann zur Halterung des Bindungsaggregates bzw. der Basisplatte 14', 14" in Aufnahmelöcher
17 am Bindungsträgerteil 12 eingedreht werden. Die Befestigungsschrauben 16 sind so
kurz bemessen, dass sie weder kraft- noch formschlüssig mit dem Führungsschienenteil
2 zusammenwirken.
[0027] Eine weitere, längere Befestigungsschraube 18 wird in das Befestigungsloch 19 des
unteren Basisplattenteiles 14' sowie das damit fluchtende Befestigungsloch 20 im Bindungsträgerteil
12 eingesetzt und in eines der Löcher der Lochreihe 8 des Führungsschienenteiles 2
eingedreht. Damit hält die Befestigungsschraube 18 das Bindungsträgerteil 12 zusammen
mit dem darauf angeordneten Bindungsaggregat in Längsrichtung relativ zum Führungsschienenteil
2 fest. Je nach benutztem Loch der Lochreihe 8 wird das Bindungsaggregat auf dem Bindungsträgerteil
12 relativ zur Längsmitte des Skis 1 weiter vorne oder hinten angeordnet.
[0028] Am vorderen Ende des vorderen Bindungsträgerteiles 12 kann noch ein Führungsstück
21 angeformt bzw. angeordnet sein, welches komplementär zum T-Profil 7 des vorderen
Führungsschienenteiles 2 ausgebildet ist und in das T-Profil 7 eingreift. Damit kann
eine gegenüber vertikalen Zugkräften besonders belastbare Kopplung zwischen vorderem
Führungsschienenteil 2 und Bindungsträgerteil 12 erreicht werden.
[0029] Auf dem hinteren Führungsschienenteil 3 ist ein hinteres Bindungsträgerteil 22 verschiebbar
angeordnet. Dazu sind am Bindungsträgerteil 22 gleitschuhartige Führungselemente 23
angebracht bzw. angeformt, die die ein zu den Führungsschienen 9 komplementäres Profil
aufweisen und das Bindungsträgerteil 22 an den Führungsschienen 9 in Vertikal- und
Seitwärtsrichtung unbeweglich festhalten. Es sind wiederum in Längsrichtung voneinander
beabstandete vordere und hintere Führungselemente 23 angeordnet, zwischen denen die
Führungsschienen 9 des Führungsschienenteiles 3 vertikal -beweglich bleiben.
[0030] Das Bindungsträgerteil 22 läßt sich mittels einer Befestigungsschraube 24, die in
ein Aufnahmeloch 25 am Bindungsträgerteil 12 eingesetzt wird, am Führungsschienenteil
3 in Längsrichtung unverschiebbar festlegen. Dazu wird die Befestigungsschraube 24
in eines der Löcher der Lochreihe 10 eingedreht. Mit dem jeweils ausgewählten Loch
der Lochreihe 10 wird bestimmt, ob das Bindungsträgerteil 22 weiter vorne oder weiter
hinten auf dem Ski 1 angeordnet und festgehalten wird.
[0031] Auf dem Bindungsträgerteil 22 wird ein prinzipiell herkömmliches hinteres bzw. fersenseitiges
Bindungsaggregat angeordnet.
[0032] Dieses besitzt im dargestellten Beispiel eine Schiebeführungsplatte 26, die sich
mit ihrem hinteren Ende zwischen hinterschnittenen Randleisten 27 des Bindungsträgerteiles
22 einschieben läßt, wobei in der eingeschobenen Endlage eine am Bindungsträgerteil
22 angeformte Federzunge 28 den zugewandten Querrand der Schiebeführungsplatte 26
anschlagartig übergreift. Darüber hinaus kann die Schiebeführungsplatte mit an ihr
angeformten Rastausnehmungen 29 mit nicht dargestellten Rastelementen an den Randleisten
27 des Bindungsträgerteils 22 zusammenwirken.
[0033] Die Federzunge 28 sowie die Rastausnehmungen 29 dienen im wesentlichen nur als Montagehilfe
bei der Anordnung der Schiebeführungsplatte 26 auf dem Bindungsträgerteil 22. Zur
sicheren Fixierung der Schiebeführungsplatte 26 auf dem Bindungsträgerteil 22 dienen
Befestigungsschrauben 30, die sich in Aufnahmelöcher 31 der Schiebeführungsplatte
26 einsetzen und in darunter liegende Befestigungslöcher 32 im Bindungsträgerteil
22 eindrehen lassen.
[0034] Ggf. können die Befestigungsschrauben 30 auch so lang ausgebildet sein, dass sie
sich in Löcher der Lochreihen 11 des hinteren Führungsschienenteiles 3 eindrehen lassen.
In diesem Falle dienen die Befestigungsschrauben 30 auch zur Fixierung des Bindungsträgerteiles
22 am Führungsschienenteil 3, so dass die Befestigungsschraube 24 entfallen kann.
[0035] Die Schiebeführungsplatte 26 dient zur verschiebbaren Aufnahme eines Bindungsgehäuses
33 des hinteren bzw. fersenseitigen Bindungsaggregates. Dazu besitzt die Schiebeführungsplatte
26 im Profil C-förmige Randstege 34, in die das Bindungsgehäuse 33 mit an ihm angeformten
seitlichen Führungsstegen 35 eingreift. In Längsrichtung wird das Bindungsgehäuse
33 an der Schiebeführungsplatte 26 durch ein schraubverstellbares Widerlager 36 festgehalten,
an dem das Bindungsgehäuse 33 mittels einer veränderlich vorspannbaren Anschubfederung
(nicht dargestellt) abgestützt ist. Diese Anschubfederung dient in bekannter Weise
dazu, das fersenseitige Bindungsaggregat in Andruck am fersenseitigen Sohlenende des
Skischuhs zu halten.
[0036] Auf dem Bindungsträgerteil 22 bzw. der Schiebeführungsplatte 26 kann noch eine nicht
dargestellte Skibremse angeordnet werden. Zu deren Halterung dienen einerseits an
der Schiebeführungsplatte 26 angeformte Haken 37 und andererseits die Befestigungsschrauben
30.
[0037] Mit dem vorangehend beschriebenen Montagesystem besteht die Möglichkeit, durch unterschiedliche
Fixierung der Bindungsträgerteile 12 und 22 an den Führungsschienenteilen 2 und 3
die auf den Bindungsträgerteilen angeordneten Bindungsaggregate auf Skischuhe mit
unterschiedlichen Sohlenlängen einzustellen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit,
die Bindungsaggregate auf dem Ski etwas weiter vorne oder etwas weiter hinten anzuordnen,
derart, dass die Längsmitte des Schuhs gegenüber der Skimitte etwas nach vorn oder
etwas nach hinten versetzt oder genau in Skimitte positioniert ist. Damit besteht
die Möglichkeit, die Wendigkeit der Ski bzw. deren Eignung für die Fahrt im Tiefschnee
zu verbessern.
[0038] Abweichend von der vorangehend beschriebenen Ausführungsform, bei der die Lochreihe
8 am vorderen Führungssschienenteil 2 angeordnet ist, ist es auch möglich, am hinteren
Führungsschienenteil 3 einen die Lochreihe 8 aufweisenden Fortsatz anzuordnen, der
sich in eine entsprechende Ausnehmung am vorderen Führungsschienenteil mit Spiel in
Längsrichtung einschieben läßt.
[0039] Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der vorangehend
beschriebenen Ausführungsform zunächst durch eine andere Verriegelung des vorderen
Bindungsträgerteiles 12 in Längsrichtung. Im Beispiel der Fig. 5 und 6 ist auf der
Unterseite des vorderen Bindungsträgerteiles 12 mittels eines Nietes 38, der eine
entsprechende Vertikalbohrung des Bindungsträgerteiles 12 durchsetzt, ein doppelarmiges
Riegelhebel 39 schwenkbar gelagert. Dabei ist der eine Arm des als Flachteil ausgebildeten
Riegelhebels 39 innerhalb eines im Bindungsträgerteils 12 ausgesparten Fensters 40
gegen die Kraft einer Rückstellfeder 41 beweglich angeordnet. Die im dargestellten
Beispiel als Schraubenfeder ausgebildete Rückstellfeder 41 ist in einer Ausnehmung
des Fensters 40 relativ stationär abgestützt und sucht mit ihrem anderen Ende den
zugeordneten Arm des Riegelhebels 39 gegen den gegenüberliegenden Rand des Fensters
40 zu spannen.
[0040] Der andere Arm des Riegelhebels 39 besitzt eine Abwinklung 42, die als Handhabe innerhalb
eines weiteren Fensters 43 im Bindungsträgerteil 12 zugänglich ist.
[0041] Im übrigen sind am letztgenannten Arm des Riegelhebels 39 zwei Riegelnasen 44 ausgeprägt,
die mit einer unterhalb des Bindungsträgerteiles 12 angeordneten Riegelleiste 45 mit
rechteckigförmiger Riegelverzahnung zusammenwirken.
[0042] Diese Riegelleiste 45 kann zwar grundsätzlich auf dem vorderen Führungsschienenteil
2 angeordnet sein. Im vorliegenden Fall ist sie jedoch an einem Fortsatz 46 des hinteren
Führungsschienenteiles 3 angeordnet, und das Führungsschienenteil 2 besitzt eine entsprechende
Ausnehmung zur Aufnahme des vorgenannten Fortsatzes 46.
[0043] Desweiteren ist vorgesehen, das hintere Bindungsträgerteil 22 am hinteren Führungsschienenteil
3 mittels der Befestigungsschrauben 30 zu fixieren, wobei diese sich gemäß Fig. 5
nur in einfach vorhandene Befestigungslöcher 47 am hinteren Führungsschienenteil 3
eindrehen lassen. Die Befestigungsschrauben 30 können dementsprechend das hintere
Bindungsträgerteil 22 nur in einer einzigen Position am hinteren Führungsschienenteil
3 fixieren.
[0044] Zur unterschiedlichen Positionierung des hinteren Bindungsaggregates bzw. seines
Bindungsgehäuses 33 relativ zur Skimitte dient im Beispiel der Fig. 5 und 6 ein hebelartiges
Widerlager 48, an dem das eine Ende einer Anschubfeder 49 abgestützt ist.
[0045] Das Widerlagerteil 48 ist mit seitlichen Fortsätzen 50 in in entsprechenden Aussparungen
(nicht dargestellt) am Bindungsgehäuse 33 schwenkgelagert und kann mit nach abwärts
ragenden Riegelnasen 51 in leiterartig angeordnete Querschlitze 52 der Schiebeführungsplatte
26 eingreifen, wobei die Spannung der Anschubfeder 49 die Riegelnasen 51 gegen die
Schiebeführungsplatte 26 und damit in die Querschlitze 52 zu drücken sucht.
[0046] Das von der Anschubfeder 49 abgewandte Ende des Widerlagerteils 48 dient als Handhabe,
mit der das Widerlagerteil 48 mit seinen Riegelnasen 51 aus den Querschlitzen 52 der
Schiebeführungsplatte 26 ausgehoben und nach Verschiebung des Bindungsgehäuses 33
auf der Schiebeführungsplatte 26 wiederum unter Eingriff der Riegelnasen 51 in andere
Querschlitzen 52 in neuer Position fixiert werden kann.
1. Montagesystem für eine ein vorderes oder zehenseitiges Bindungsaggregat und ein davon
in Längsrichtung entsprechend der Sohlenlänge eines Skischuhs beabstandetes hinteres
oder fersenseitiges Bindungsaggregat aufweisende Skibindung an einem Ski (1), mit
- einem in Längsrichtung vorderen, skifest montierbaren Führungsschienenteil (2),
- einem separaten, in Längsrichtung hinteren, skifest montierbaren Führungsschienenteil
(3),
- einem auf dem vorderen Führungsschienenteil (2) in Längsrichtung verschiebbar geführten
vorderen Trägerteil (12) für das vordere Bindungsaggregat,
- einem auf dem hinteren Führungsschienenteil (3) in Längsrichtung verschiebbar geführten
hinteren Trägerteil (22) für das hintere Bindungsaggregat und
- formschlüssigen Einstellmitteln (16, 18, 24, 30, 39), die die Trägerteile in entsprechend
der jeweiligen Sohlenlänge unterschiedlichen Positionen an zumindest einem Führungsschienenteil
zu fixieren bzw. zu verriegeln gestatten.
2. Montagesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das hintere Bindungsaggregat auf dem hinteren Trägerteil (22) verschiebbar angeordnet
und über eine Anschubfederung (49) nachgiebig festgehalten ist.
3. Montagesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Trägerteil (12, 22) mit Schienen des zugeordneten Führungsschienenteiles (2,
3) über vordere und davon in Längsrichtung beabstandete hintere, gleitschuhartige
Führungselemente (13, 23) in formschlüssigem Eingriff steht.
4. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente (13, 23) einstückig am jeweiligen Trägerteil (12, 22) oder einer
Basisplatte des jeweiligen Trägerteils angeformt sind.
5. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsschienenteile (2, 3) gegenüber Flexbewegungen des Skis (1) bezüglich
einer Querachse biegeweich sind.
6. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel als in Seitenansicht Ein-Punkt-Fixierung des jeweiligen Trägerteils
(12, 20) ausgebildet sind.
7. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel an einem dem jeweils anderen Trägerteil (2, 3) zugewandten Endbereich
jedes Trägerteils angeordnet sind.
8. Montagesystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel außerhalb des von den Führungselementen (13, 23) umgrenzten Bereiches
angeordnet sind.
9. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerteile (12, 22) im Bereich der Einstellmittel um eine Querachse flexibel
ausgebildet sind.
10. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Einstellmittel ein Stift oder eine Schraube (18) eine Vertikalbohrung am Endbereich
eines der Trägerteile (12, 22) durchsetzt und in ein entsprechendes, einzeln oder
als Teil einer Lochreihe angeordnetes Loch an einem der Führungsschienenteile (2,
3) eingreift.
11. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Trägerteil (12) ein Riegelorgan (39) mit zumindest einer in Querrichtung
beweglichen Riegelnase (44) angeordnet ist, die in Querrichtung in Ausnehmungen einer
an einem Führungsschienenteil (3) angeordneten Gegenriegelleiste (45) einschiebbar
ist.
12. Montagesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelorgan als flachteilartiger, um eine die Flachteilebene vertikal durchsetzende
vertikale Achse schwenkbarer Hebel (39) und die zumindest eine Riegelnase (44) als
Ausstanzung ausgebildet ist, die in komplementäre Ausnehmungen der Gegenriegelleiste
(45) einschwenkbar ist.