(19)
(11) EP 1 495 786 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
12.01.2005  Patentblatt  2005/02

(21) Anmeldenummer: 04103098.2

(22) Anmeldetag:  01.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63C 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 11.07.2003 DE 10331696

(71) Anmelder: Marker Deutschland GmbH
82438 Eschenlohe (DE)

(72) Erfinder:
  • Mangold, Michael
    82490, Farchant (DE)
  • Wagner, Ludwig
    82490, Farchant (DE)

(74) Vertreter: Patentanwalts-Partnerschaft, Rotermund + Pfusch + Bernhard 
Waiblinger Strasse 11
70372 Stuttgart
70372 Stuttgart (DE)

   


(54) Montagesystem für eine Skibindung an einem Ski


(57) Das Montagesystem für eine ein vorderes oder zehenseitiges Bindungsaggregat und ein davon in Längsrichtung entsprechend der Sohlenlänge eines Skischuhs beabstandetes hinteres oder fersenseitiges Bindungsaggregat aufweisende Skibindung an einem Ski (1) besitzt
  • ein in Längsrichtung vorderes, skifest montierbares Führungsschienenteil (2),
  • ein separates, in Längsrichtung hinteres, skifest montierbares Führungsschienenteil (3),
  • ein auf dem vorderen Führungsschienenteil (2) in Längsrichtung verschiebbar geführtes vorderes Trägerteil (12) für das vordere Bindungsaggregat,
  • ein auf dem hinteren Führungsschienenteil (3) in Längsrichtung verschiebbar geführtes hinteres Trägerteil (22) für das hintere Bindungsaggregat und
  • formschlüssige Einstellmittel (30), die die Trägerteile in entsprechend der jeweiligen Sohlenlänge unterschiedlichen Positionen an zumindest einem Führungsschienenteil zu fixieren bzw. zu verriegeln gestatten.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Montagesystem für eine ein vorderes oder zehenseitiges Bindungsaggregat und ein davon in Längsrichtung entsprechend der Sohlenlänge eines Skischuhs beabstandetes hinteres oder fersenseitiges Bindungsaggregat aufweisende Skibindung an einem Ski.

[0002] In der Regel müssen die vorderen und hinteren Bindungsaggregate üblicher Skibindungen schuhgrößengerecht am Ski montiert werden. Wenn die Befestigung der Bindungsaggregate durch Verschraubung erfolgt, müssen je nach Schuhgröße unterschiedlich voneinander beabstandete Bohrlöcher zur Aufnahme der Schrauben im Ski vorgesehen werden.

[0003] Desweiteren sind Ski bekannt, die auf ihrer Oberseite mit unterschnittenen Längsschienen versehen sind, die an Strukturteilen des Skis verankert sind und vom Skihersteller bereits bei der Fertigung der Ski angeordnet werden. In diese Führungsschienen lassen sich dann vordere und hintere Bindungsaggregate mit zu dem Profil der Führungsschienen komplementären Führungsprofilen einschieben und in unterschiedlichen Positionen an den Führungsschienen fixieren. Ggf. kann diese Fixierung mittels eines zwischen den Bindungsaggregaten an den Führungsschienen oder am Ski gehalterten Widerlagers erfolgen, welches dann seinerseits über längenveränderliche band- oder stangenartige Glieder mit den Bindungsaggregaten gekoppelt ist.

[0004] Im übrigen sind sogenannte Verleihbindungen bekannt, bei denen die Bindungsaggregate auf skifest anzuordnenden Basisteilen in Skilängsrichtung verstellbar angeordnet sind, um eine Adaption an unterschiedliche Schuhgrößen vornehmen zu können. Für die Basisteile müssen regelmäßig Befestigungslöcher entsprechend besonderen Bohrbildern im Ski angeordnet werden.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Anordnung der Skibindungen an Ski wesentlich zu vereinfachen und insbesondere zu ermöglichen, dass unabhängig von der jeweiligen Art der Skibindung und/oder der Schuhgröße mit einem einheitlichen Bohrbild für die Anordnung skiseitig zu montierender Befestigungsschrauben gearbeitet werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst mit
  • einem in Längsrichtung vorderen, skifest montierbaren Führungsschienenteil,
  • einem separaten, in Längsrichtung hinteren, skifest montierbaren Führungsschienenteil,
  • einem auf dem vorderen Führungsschienenteil in Längsrichtung verschiebbar geführten vorderen Trägerteil für das vordere Bindungsaggregat einer Skibindung,
  • einem auf dem hinteren Führungsschienenteil in Längsrichtung verschiebbar geführten hinteren Trägerteil für das hintere Bindungsaggregat der Skibindung und
  • formschlüssigen Einstellmitteln, die die Trägerteile in entsprechend der jeweiligen Sohlenlänge unterschiedlichen Positionen an zumindest einem Führungsschienenteil zu fixieren und/oder zu verriegeln gestatten.


[0007] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, ein Montagesystem bereitzustellen, bei dem die skifest zu montierenden Teile ohne Beachtung der Sohlenlänge des gewünschten Skischuhs montiert werden können. Damit kann für skiseitige Befestigungslöcher ein einheitliches Bohr- bzw. Lochbild eingesetzt werden, welches darüber hinaus unter dem Gesichtspunkt einer minimalen Rückwirkung des Montagesystems auf die Flexeigenschaften des Skis ausgestaltet sein kann. In diesem Zusammenhang ist vorteilhaft, dass die die Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, aufnehmenden skiseitigen Strukturteile, die für eine ausreißsichere Aufnahme der Befestigungsmittel notwendig sind, in Draufsicht auf den Ski nur sehr kleine Areale einzunehmen brauchen, da die Position der Befestigungsmittel von der Sohlenlänge des gewünschten Skischuhs unabhängig und dementsprechend exakt vorgebbar ist. Auf diese Weise können unerwünschte Versteifungen des Skis durch übermäßig große Strukturteile zur Aufnahme von Befestigungsmitteln vermieden werden.

[0008] Desweiteren wird einer unerwünschten Versteifung des Skis bei der Erfindung auch dadurch entgegen gewirkt, dass für die Trägerteile der vorderen und hinteren Bindungsaggregate voneinander gesonderte Führungsschienenteile vorgesehen sind, wobei die Führungsschienenteile vorzugsweise derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie aufeinander weder Zug noch Schubkräfte übertragen können. Die beiden Führungsschienenteile bilden dementsprechend innerhalb des Aufnahmebereichs der Skischuhe am Ski keine durchlaufende Strukturschicht oberhalb einer neutralen Biegeebene des Skis. Gleichwohl kann das Design der Führungsschienenteile den Eindruck einer einteiligen oder einstückigen Bauweise erwecken.

[0009] Das erfindungsgemäße Montagesystem ist auch insofern vorteilhaft, als die Bindungsaggregate zwangsläufig einen erhöhten Vertikalabstand von der Skioberseite erhalten, ähnlich wie bei häufig zwischen herkömmlichen Bindungsaggregaten und der Skioberseite montierten Stand- bzw. Spacerplatten.

[0010] Dadurch wird eine Verkantung der Ski bei Kurvenfahrt, insbesondere bei sogenannter Carving-Technik, oder bei der Ausführung von Schwüngen erleichtert. Das erfindungsgemäß Montagesystem übernimmt also auch die Funktion, die Aufstandsfläche des Skischuhs gegenüber der Skioberseite zur Erleichterung des Kanteneinsatzes der Ski hochzulegen.

[0011] Gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform steht jedes Bindungsträgerteil mit den Schienen des zugeordneten Führungsschienenteiles über vordere und davon in Längsrichtung beabstandete hintere gleitschuhartige Führungselemente in formschlüssigem Eingriff. Dadurch wird erreicht, dass die Führungsschienen weitgehend ohne Hemmung durch die Bindungsträgerteile zusammen mit dem Ski flexen können, da die Führungsschienen zwischen den gleitschuhartigen Führungselementen relativ zu den Bindungsträgerteilen frei beweglich bleiben.

[0012] Desweiteren ist vorzugsweise vorgesehen, die Einstellmittel als in Seitenansicht Ein-Punkt-Fixierung des jeweiligen Trägerteils auszubilden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Trägerteile und die zugeordneten Führungsschienenteile einander nicht auf Zug oder Schub belasten können.

[0013] In einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung kann ein Stift oder eine Schraube eine Vertikalbohrung an einem Endbereich des jeweiligen Trägerteiles durchsetzen und in ein entsprechendes, einzeln oder als Teil einer Lochreihe angeordnetes Loch an einem der Führungsschienenteile eingreifen, um das jeweilige Trägerteil in Skilängsrichtung festzulegen.

[0014] Stattdessen ist es auch möglich und vorteilhaft, an zumindest einem Trägerteil ein Riegelorgan mit zumindest einer in Querrichtung beweglichen Regelnase anzuordnen, die in Querrichtung in Ausnehmungen einer am einen Führungsschienenteil angeordneten Gegenriegelseite einschiebbar ist.

[0015] Im übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgende Beschreibung besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung verwiesen.

[0016] Schutz wird nicht nur für die ausdrücklich beanspruchten oder dargestellten Merkmalskombinationen, sondern prinzipiell auch für beliebige Unterkombinationen dieser Merkmale beansprucht.

[0017] Es zeigen:
Fig. 1
Eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Montagesystems,
Fig. 2
einen vertikalen Längsschnitt dieser Ausführungsform,
Fig. 3
eine Explosionsdarstellung dieser Ausführungsform,
Fig. 4
einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie IV-IV in Fig. 1,
Fig. 5
einen der Fig. 2 entsprechenden Längsschnitt einer abgewandelten Ausführungsform,
Fig. 6
eine Explosionsdarstellung dieser Ausführungsform und
Fig. 7
einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie VII-VII in Fig. 5.


[0018] Gemäß den Fig. 1 und 2 sind auf einem Ski 1 ein vorderes Führungsschienenteil 2 und ein hinteres Führungsschienenteil 3 mittels Schrauben 4 befestigt, die in entsprechende skiseitige Löcher oder Gewindeteile eingedreht sind. Die Löcher bzw. Gewindeteile sind an vorgegebenen Positionen angeordnet, die unabhängig von der Sohlenlänge eines auf dem Ski 1 zu plazierenden Skischuhs sind, wie weiter unten dargestellt wird.

[0019] Optisch können die beiden Führungsschienenteile 2 und 3 den Anschein eines einzigen Teiles erwecken. Dazu können sich die Führungsschienenteile 2 und 3 im Bereich der Längsmitte des Skis 1 gemäß den Fig. 1 und 2 überlappen. Diese Überlappung soll jedoch so ausgebildet sein, dass quer zur Skilängsrichtung erstreckte, einander gegenüberliegende Endflächen der Führungsschienenteile 2 und 3 voneinander in Skilängsrichtung beabstandet sind, derart, dass die Führungsschienenteile 2 bei Biegebewegungen des Skis 1 keinerlei Schubkräfte aufeinander zu übertragen vermögen.

[0020] Desweiteren soll die Überlappung vorzugsweise so ausgebildet sein, dass die beiden Führungsschienenteile 2 aufeinander auch keinerlei Zugkräfte übertragen können.

[0021] Das vordere Führungsschienenteil 2 bildet gemäß Fig. 3 im wesentlichen eine auf der Skioberseite aufliegende, relativ flexible Platte mit an deren Längsrändern erstreckten, nach oben und seitwärts vorspringenden stegartigen Führungsschienen 5, die am in Skilängsrichtung vorderen Ende des Führungsschienenteiles 2 frei zugänglich sind und am anderen Ende des Führungsschienenteiles 2 in einem das andere Führungsschienenteil 3 von oben überlappenden plattformartigen Bereich 6 enden.

[0022] In der vorderen Hälfte des Führungsschienenteiles 2 ist ein inverses, nach oben geöffnetes T-Profil 7 ausgespart, welches sich in Längsrichtung des Führungsschienenteiles 2 erstreckt und an dessen vorderem Ende offen ist. An das T-Profil 7 schließt sich eine Lochreihe 8 an, deren Funktion weiter unten erläutert wird. Jedes Loch der Lochreihe 8 ist innerhalb einer beispielsweise kegelartigen Erhebung angeordnet, derart, dass das Führungsschienenteil 2 in der Umgebung der Lochreihe in Vertikalrichtung dünn ausgebildet sein kann, die Löcher der Lochreihe 8 gleichwohl eine größere vertikale Länge aufweisen.

[0023] Das Führungsschienenteil 3 besitzt zu den Führungsschienen 5 des Führungsschienenteiles 2 bezüglich ihres Profiles gleichartige Führungsschienen 9. zwischen diesen Führungsschienen 9 ist in einem an das Führungsschienenteil 2 anschließenden Bereich des Führungsschienenteiles 3 eine der Lochreihe 8 des Führungsschienenteiles 2 ähnelnde Lochreihe 10 angeordnet, deren Zweck weiter unten erläutert wird.

[0024] Außerdem können in einem mittleren Bereich des Führungsschienenteiles 3 noch zwei parallele Lochreihen 11, ähnlich der Lochreihe 10, vorhanden sein, auch die Aufgabe dieser beiden Lochreihen 10 wird weiter unten erläutert.

[0025] Auf dem vorderen Führungsschienenteil 2 ist ein vorderes Bindungsträgerteil 12 verschiebbar angeordnet. Dieses ist als plattformartiges Schieberteil mit einstückig angeformten, gleitschuhartigen Führungselementen 13 ausgebildet, die ein zu den Führungsschienen 5 komplementäres Profil aufweisen und dementsprechend die Führungsschienen 5 mit Formschluß umgreifen, so dass das Bindungsträgerteil 12 nur in Längsrichtung der Führungsschienen 5 beweglich ist. Die Führungselemente 13 sind als voneinander in Längsrichtung beabstandete vordere und hintere Führungselemente angeordnet, so dass die Führungsschienen 5 im Längsmittelbereich des vorderen Bindungsträgerteiles 12 frei liegen und sich relativ zum Bindungsträgerteil 12 in diesem Bereich vertikal ohne Gefahr einer Verspannung am Bindungsträgerteil bewegen können.

[0026] Auf der ebenen Oberseite des Bindungsträgerteiles 12 kann ein prinzipiell herkömmliches vorderes bzw. zehenseitiges Skibindungsaggregat in prinzipiell gleicher Weise wie bisher auf einem Ski montiert werden. Von dem vorderen Bindungsaggregat ist in den Fig. 1 bis 3 lediglich eine zweiteilige Basisplatte 14', 14" dargestellt, die das nicht dargestellte vordere Schuh- bzw. Sohlenhalteraggregat trägt. Dieses Schuh- bzw. Sohlenhalteraggregat ist so ausgebildet bzw. angeordnet, dass die Befestigungslöcher 15' und 15" in den beiden Basisplattenteilen 14' und 14 " frei zugänglich bleiben. In diese Befestigungslöcher 15' und 15" lassen sich Befestigungsschrauben 16 einsetzen, die dann zur Halterung des Bindungsaggregates bzw. der Basisplatte 14', 14" in Aufnahmelöcher 17 am Bindungsträgerteil 12 eingedreht werden. Die Befestigungsschrauben 16 sind so kurz bemessen, dass sie weder kraft- noch formschlüssig mit dem Führungsschienenteil 2 zusammenwirken.

[0027] Eine weitere, längere Befestigungsschraube 18 wird in das Befestigungsloch 19 des unteren Basisplattenteiles 14' sowie das damit fluchtende Befestigungsloch 20 im Bindungsträgerteil 12 eingesetzt und in eines der Löcher der Lochreihe 8 des Führungsschienenteiles 2 eingedreht. Damit hält die Befestigungsschraube 18 das Bindungsträgerteil 12 zusammen mit dem darauf angeordneten Bindungsaggregat in Längsrichtung relativ zum Führungsschienenteil 2 fest. Je nach benutztem Loch der Lochreihe 8 wird das Bindungsaggregat auf dem Bindungsträgerteil 12 relativ zur Längsmitte des Skis 1 weiter vorne oder hinten angeordnet.

[0028] Am vorderen Ende des vorderen Bindungsträgerteiles 12 kann noch ein Führungsstück 21 angeformt bzw. angeordnet sein, welches komplementär zum T-Profil 7 des vorderen Führungsschienenteiles 2 ausgebildet ist und in das T-Profil 7 eingreift. Damit kann eine gegenüber vertikalen Zugkräften besonders belastbare Kopplung zwischen vorderem Führungsschienenteil 2 und Bindungsträgerteil 12 erreicht werden.

[0029] Auf dem hinteren Führungsschienenteil 3 ist ein hinteres Bindungsträgerteil 22 verschiebbar angeordnet. Dazu sind am Bindungsträgerteil 22 gleitschuhartige Führungselemente 23 angebracht bzw. angeformt, die die ein zu den Führungsschienen 9 komplementäres Profil aufweisen und das Bindungsträgerteil 22 an den Führungsschienen 9 in Vertikal- und Seitwärtsrichtung unbeweglich festhalten. Es sind wiederum in Längsrichtung voneinander beabstandete vordere und hintere Führungselemente 23 angeordnet, zwischen denen die Führungsschienen 9 des Führungsschienenteiles 3 vertikal -beweglich bleiben.

[0030] Das Bindungsträgerteil 22 läßt sich mittels einer Befestigungsschraube 24, die in ein Aufnahmeloch 25 am Bindungsträgerteil 12 eingesetzt wird, am Führungsschienenteil 3 in Längsrichtung unverschiebbar festlegen. Dazu wird die Befestigungsschraube 24 in eines der Löcher der Lochreihe 10 eingedreht. Mit dem jeweils ausgewählten Loch der Lochreihe 10 wird bestimmt, ob das Bindungsträgerteil 22 weiter vorne oder weiter hinten auf dem Ski 1 angeordnet und festgehalten wird.

[0031] Auf dem Bindungsträgerteil 22 wird ein prinzipiell herkömmliches hinteres bzw. fersenseitiges Bindungsaggregat angeordnet.

[0032] Dieses besitzt im dargestellten Beispiel eine Schiebeführungsplatte 26, die sich mit ihrem hinteren Ende zwischen hinterschnittenen Randleisten 27 des Bindungsträgerteiles 22 einschieben läßt, wobei in der eingeschobenen Endlage eine am Bindungsträgerteil 22 angeformte Federzunge 28 den zugewandten Querrand der Schiebeführungsplatte 26 anschlagartig übergreift. Darüber hinaus kann die Schiebeführungsplatte mit an ihr angeformten Rastausnehmungen 29 mit nicht dargestellten Rastelementen an den Randleisten 27 des Bindungsträgerteils 22 zusammenwirken.

[0033] Die Federzunge 28 sowie die Rastausnehmungen 29 dienen im wesentlichen nur als Montagehilfe bei der Anordnung der Schiebeführungsplatte 26 auf dem Bindungsträgerteil 22. Zur sicheren Fixierung der Schiebeführungsplatte 26 auf dem Bindungsträgerteil 22 dienen Befestigungsschrauben 30, die sich in Aufnahmelöcher 31 der Schiebeführungsplatte 26 einsetzen und in darunter liegende Befestigungslöcher 32 im Bindungsträgerteil 22 eindrehen lassen.

[0034] Ggf. können die Befestigungsschrauben 30 auch so lang ausgebildet sein, dass sie sich in Löcher der Lochreihen 11 des hinteren Führungsschienenteiles 3 eindrehen lassen. In diesem Falle dienen die Befestigungsschrauben 30 auch zur Fixierung des Bindungsträgerteiles 22 am Führungsschienenteil 3, so dass die Befestigungsschraube 24 entfallen kann.

[0035] Die Schiebeführungsplatte 26 dient zur verschiebbaren Aufnahme eines Bindungsgehäuses 33 des hinteren bzw. fersenseitigen Bindungsaggregates. Dazu besitzt die Schiebeführungsplatte 26 im Profil C-förmige Randstege 34, in die das Bindungsgehäuse 33 mit an ihm angeformten seitlichen Führungsstegen 35 eingreift. In Längsrichtung wird das Bindungsgehäuse 33 an der Schiebeführungsplatte 26 durch ein schraubverstellbares Widerlager 36 festgehalten, an dem das Bindungsgehäuse 33 mittels einer veränderlich vorspannbaren Anschubfederung (nicht dargestellt) abgestützt ist. Diese Anschubfederung dient in bekannter Weise dazu, das fersenseitige Bindungsaggregat in Andruck am fersenseitigen Sohlenende des Skischuhs zu halten.

[0036] Auf dem Bindungsträgerteil 22 bzw. der Schiebeführungsplatte 26 kann noch eine nicht dargestellte Skibremse angeordnet werden. Zu deren Halterung dienen einerseits an der Schiebeführungsplatte 26 angeformte Haken 37 und andererseits die Befestigungsschrauben 30.

[0037] Mit dem vorangehend beschriebenen Montagesystem besteht die Möglichkeit, durch unterschiedliche Fixierung der Bindungsträgerteile 12 und 22 an den Führungsschienenteilen 2 und 3 die auf den Bindungsträgerteilen angeordneten Bindungsaggregate auf Skischuhe mit unterschiedlichen Sohlenlängen einzustellen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Bindungsaggregate auf dem Ski etwas weiter vorne oder etwas weiter hinten anzuordnen, derart, dass die Längsmitte des Schuhs gegenüber der Skimitte etwas nach vorn oder etwas nach hinten versetzt oder genau in Skimitte positioniert ist. Damit besteht die Möglichkeit, die Wendigkeit der Ski bzw. deren Eignung für die Fahrt im Tiefschnee zu verbessern.

[0038] Abweichend von der vorangehend beschriebenen Ausführungsform, bei der die Lochreihe 8 am vorderen Führungssschienenteil 2 angeordnet ist, ist es auch möglich, am hinteren Führungsschienenteil 3 einen die Lochreihe 8 aufweisenden Fortsatz anzuordnen, der sich in eine entsprechende Ausnehmung am vorderen Führungsschienenteil mit Spiel in Längsrichtung einschieben läßt.

[0039] Die in den Fig. 5 bis 7 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der vorangehend beschriebenen Ausführungsform zunächst durch eine andere Verriegelung des vorderen Bindungsträgerteiles 12 in Längsrichtung. Im Beispiel der Fig. 5 und 6 ist auf der Unterseite des vorderen Bindungsträgerteiles 12 mittels eines Nietes 38, der eine entsprechende Vertikalbohrung des Bindungsträgerteiles 12 durchsetzt, ein doppelarmiges Riegelhebel 39 schwenkbar gelagert. Dabei ist der eine Arm des als Flachteil ausgebildeten Riegelhebels 39 innerhalb eines im Bindungsträgerteils 12 ausgesparten Fensters 40 gegen die Kraft einer Rückstellfeder 41 beweglich angeordnet. Die im dargestellten Beispiel als Schraubenfeder ausgebildete Rückstellfeder 41 ist in einer Ausnehmung des Fensters 40 relativ stationär abgestützt und sucht mit ihrem anderen Ende den zugeordneten Arm des Riegelhebels 39 gegen den gegenüberliegenden Rand des Fensters 40 zu spannen.

[0040] Der andere Arm des Riegelhebels 39 besitzt eine Abwinklung 42, die als Handhabe innerhalb eines weiteren Fensters 43 im Bindungsträgerteil 12 zugänglich ist.

[0041] Im übrigen sind am letztgenannten Arm des Riegelhebels 39 zwei Riegelnasen 44 ausgeprägt, die mit einer unterhalb des Bindungsträgerteiles 12 angeordneten Riegelleiste 45 mit rechteckigförmiger Riegelverzahnung zusammenwirken.

[0042] Diese Riegelleiste 45 kann zwar grundsätzlich auf dem vorderen Führungsschienenteil 2 angeordnet sein. Im vorliegenden Fall ist sie jedoch an einem Fortsatz 46 des hinteren Führungsschienenteiles 3 angeordnet, und das Führungsschienenteil 2 besitzt eine entsprechende Ausnehmung zur Aufnahme des vorgenannten Fortsatzes 46.

[0043] Desweiteren ist vorgesehen, das hintere Bindungsträgerteil 22 am hinteren Führungsschienenteil 3 mittels der Befestigungsschrauben 30 zu fixieren, wobei diese sich gemäß Fig. 5 nur in einfach vorhandene Befestigungslöcher 47 am hinteren Führungsschienenteil 3 eindrehen lassen. Die Befestigungsschrauben 30 können dementsprechend das hintere Bindungsträgerteil 22 nur in einer einzigen Position am hinteren Führungsschienenteil 3 fixieren.

[0044] Zur unterschiedlichen Positionierung des hinteren Bindungsaggregates bzw. seines Bindungsgehäuses 33 relativ zur Skimitte dient im Beispiel der Fig. 5 und 6 ein hebelartiges Widerlager 48, an dem das eine Ende einer Anschubfeder 49 abgestützt ist.

[0045] Das Widerlagerteil 48 ist mit seitlichen Fortsätzen 50 in in entsprechenden Aussparungen (nicht dargestellt) am Bindungsgehäuse 33 schwenkgelagert und kann mit nach abwärts ragenden Riegelnasen 51 in leiterartig angeordnete Querschlitze 52 der Schiebeführungsplatte 26 eingreifen, wobei die Spannung der Anschubfeder 49 die Riegelnasen 51 gegen die Schiebeführungsplatte 26 und damit in die Querschlitze 52 zu drücken sucht.

[0046] Das von der Anschubfeder 49 abgewandte Ende des Widerlagerteils 48 dient als Handhabe, mit der das Widerlagerteil 48 mit seinen Riegelnasen 51 aus den Querschlitzen 52 der Schiebeführungsplatte 26 ausgehoben und nach Verschiebung des Bindungsgehäuses 33 auf der Schiebeführungsplatte 26 wiederum unter Eingriff der Riegelnasen 51 in andere Querschlitzen 52 in neuer Position fixiert werden kann.


Ansprüche

1. Montagesystem für eine ein vorderes oder zehenseitiges Bindungsaggregat und ein davon in Längsrichtung entsprechend der Sohlenlänge eines Skischuhs beabstandetes hinteres oder fersenseitiges Bindungsaggregat aufweisende Skibindung an einem Ski (1), mit

- einem in Längsrichtung vorderen, skifest montierbaren Führungsschienenteil (2),

- einem separaten, in Längsrichtung hinteren, skifest montierbaren Führungsschienenteil (3),

- einem auf dem vorderen Führungsschienenteil (2) in Längsrichtung verschiebbar geführten vorderen Trägerteil (12) für das vordere Bindungsaggregat,

- einem auf dem hinteren Führungsschienenteil (3) in Längsrichtung verschiebbar geführten hinteren Trägerteil (22) für das hintere Bindungsaggregat und

- formschlüssigen Einstellmitteln (16, 18, 24, 30, 39), die die Trägerteile in entsprechend der jeweiligen Sohlenlänge unterschiedlichen Positionen an zumindest einem Führungsschienenteil zu fixieren bzw. zu verriegeln gestatten.


 
2. Montagesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das hintere Bindungsaggregat auf dem hinteren Trägerteil (22) verschiebbar angeordnet und über eine Anschubfederung (49) nachgiebig festgehalten ist.
 
3. Montagesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Trägerteil (12, 22) mit Schienen des zugeordneten Führungsschienenteiles (2, 3) über vordere und davon in Längsrichtung beabstandete hintere, gleitschuhartige Führungselemente (13, 23) in formschlüssigem Eingriff steht.
 
4. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente (13, 23) einstückig am jeweiligen Trägerteil (12, 22) oder einer Basisplatte des jeweiligen Trägerteils angeformt sind.
 
5. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsschienenteile (2, 3) gegenüber Flexbewegungen des Skis (1) bezüglich einer Querachse biegeweich sind.
 
6. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel als in Seitenansicht Ein-Punkt-Fixierung des jeweiligen Trägerteils (12, 20) ausgebildet sind.
 
7. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel an einem dem jeweils anderen Trägerteil (2, 3) zugewandten Endbereich jedes Trägerteils angeordnet sind.
 
8. Montagesystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einstellmittel außerhalb des von den Führungselementen (13, 23) umgrenzten Bereiches angeordnet sind.
 
9. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerteile (12, 22) im Bereich der Einstellmittel um eine Querachse flexibel ausgebildet sind.
 
10. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Einstellmittel ein Stift oder eine Schraube (18) eine Vertikalbohrung am Endbereich eines der Trägerteile (12, 22) durchsetzt und in ein entsprechendes, einzeln oder als Teil einer Lochreihe angeordnetes Loch an einem der Führungsschienenteile (2, 3) eingreift.
 
11. Montagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass an zumindest einem Trägerteil (12) ein Riegelorgan (39) mit zumindest einer in Querrichtung beweglichen Riegelnase (44) angeordnet ist, die in Querrichtung in Ausnehmungen einer an einem Führungsschienenteil (3) angeordneten Gegenriegelleiste (45) einschiebbar ist.
 
12. Montagesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Riegelorgan als flachteilartiger, um eine die Flachteilebene vertikal durchsetzende vertikale Achse schwenkbarer Hebel (39) und die zumindest eine Riegelnase (44) als Ausstanzung ausgebildet ist, die in komplementäre Ausnehmungen der Gegenriegelleiste (45) einschwenkbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht