[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rotationsschneidmesser zum Schneiden von Druckereiprodukten,
mit einem Klingenträger an dessen Außenumfang Klingen so angeordnet sind, dass im
Wesentlichen nur eine Schneidkante der Klingen über den Außenumfang des Klingenträgers
vorsteht.
[0002] Aus der DE 37 19 721 C3 ist ein derartiges Schneidmesser bekannt, das sich in der
Praxis sehr bewährt hat. Bei diesem Schneidmesser tauchen die einzelnen Klingen in
die Schneidebene des Klingenträgers ein, so dass eine einheitliche Schneidfläche gebildet
wird. Da die Klingen in ihren Ausnehmungen verschiebbar gehalten sind, können die
Klingen zum Nachschleifen des Messers radial nach außen mehrfach nachgestellt werden,
woraufhin ein Planschleifen in der Schneidebene erfolgen kann. Nach dem Schleifvorgang
ist kein Nachjustieren der einzelnen Klingen mehr erforderlich.
[0003] Ein weiterer Vorteil dieses bekannten Rotationsschneidmessers liegt darin, dass im
Wesentlichen nur eine Schneidkante der Klingen über den Außenumfang des Klingenträgers
vorsteht. Mit anderen Worten sind die Klingen im Klingenträger so befestigt, dass
sie im Wesentlichen nur mit ihrer Schneidkante, nicht jedoch darüber hinaus über den
Außenumfang des Klingenträgers hinausragen. Dies bewirkt eine hohe Laufruhe, da die
Klingen durch ihre Einbettung im Klingenträger während des Schneidvorganges nicht
schwingen können. Vergleichbare Vorteile werden bei einer Ausführungsform erzielt,
bei der der Klingenträger ein in einen im Wesentlichen scheibenförmigen Grundkörper
eingesetzter Ring ist, mit dem die Klingen einstückig verbunden sind.
[0004] Die oben genannten Rotationsschneidmesser haben sich im Einsatz zwar in vielfacher
Hinsicht bewährt, jedoch ist die Dicke der mit diesen Messern zu schneidenden Druckereiprodukte
begrenzt.
[0005] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Rotationsschneidmesser der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, dass Druckereiprodukte mit einer relativ großen Dicke
sauber geschnitten werden können, beispielsweise Produktkataloge, Telefonbücher und
dergleichen.
[0006] Die Lösung der oben genannten Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1
und bei einem Rotationsschneidmesser der eingangs genannten Art insbesondere dadurch,
dass jede Klinge eine konvex gekrümmte Schneidkante aufweist und dass der Klingenträger
an seinem Außenumfang jeweils zwischen zwei benachbarten Klingen eine Aussparung aufweist.
[0007] Die erfindungsgemäßen Rotationsschneidmesser können paarweise übereinander so angeordnet
werden, dass die Vorderseiten der beiden Schneidmesser innerhalb einer gemeinsamen
Schneidebene liegen, wobei die Klingen des einen Messers mit den Klingen des anderen
Messers kämmen. Aufgrund der erfindungsgemäß vorgesehenen Aussparungen zwischen zwei
benachbarten Klingen können dabei die Klingen des einen Messers mit ihrem vordersten
Ende in die Aussparungen des anderen Messers hineinragen. Auf diese Weise ist es möglich,
beide Schneidmesser außerordentlich nah beieinander anzuordnen bzw. die Klingen stark
überlappen zu lassen, wodurch sich insgesamt ein sauberer, glatter Schnitt ergibt,
selbst wenn Druckereiprodukte oder ein Schuppenstrom aus Druckereiprodukten mit einer
vergleichsweise großen Dicke geschnitten werden, beispielsweise Telefonbücher, Versandkataloge
oder dergleichen.
[0008] Da das erfindungsgemäße Rotationsschneidmesser Klingen mit konvex gekrümmter Schneidkante
aufweist, ist auch beim Schneiden dicker Druckereiprodukte sichergestellt, dass die
Klingen zu jedem Zeitpunkt einen ziehenden Schnitt durchführen, ohne dass die Klingen
mit einer Ecke in noch nicht geschnittene Bereiche des Produktes einhacken.
[0009] Die am Außenumfang des Klingenträgers vorgesehenen Aussparungen zwischen zwei benachbarten
Klingen können darüber hinaus als Spanraum dienen, um einen beim Beschneiden eines
Druckproduktes entstehenden Span aufzunehmen bzw. dessen Ausbildung zu begünstigen.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, der Zeichnung
sowie den Unteransprüchen beschrieben.
[0011] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform kann der Klingenträger ein im Wesentlichen
konischer Grundkörper sein, wobei auf einer gekrümmten Kegelfläche des Klingenträgers
längliche Ausnehmungen vorgesehen sein können, in denen die Klingen verschiebbar gelagert
sind. Hierbei kann sich die Aussparung von der Kegelfläche des Klingenträgers bis
zu einer eine Schneidfläche bildenden Vorderfläche des Klingenträgers erstrecken,
so dass die Aussparung den Klingenträger vollständig von seiner Vorderseite bis zu
seiner Rückseite durchdringt. Eine derartige Aussparung ist relativ leicht herzustellen
und gewährleistet, dass die Klingen des einen Messers berührungsfrei in die Aussparungen
des anderen Messers eintauchen können.
[0012] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann der Klingenträger
ein in einen insbesondere scheibenartigen Grundkörper eingesetzter Ring sein, mit
dem die Klingen einstückig verbunden sind, wobei die Aussparungen zwischen den Klingen
zumindest an dem Ring ausgebildet sind. Bei dieser Ausführungsform können die einzelnen
Klingen zwar nicht vom Klingenträger gelöst, verschoben und anschließend nachgeschliffen
werden, jedoch ergeben sich hinsichtlich der Schnittqualität die gleichen Vorteile
wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zu beiden Seiten
der Aussparung ein Steg vorgesehen, der zur Führung und Stabilisierung der jeweils
benachbarten Klinge dient. Hierdurch ist sichergestellt, dass die Klinge an ihren
Seiten möglichst großflächig abgestützt ist, wodurch ein unerwünschtes Schwingen der
Klingen vermieden wird.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Schneidkantengeometrie bei zwei innerhalb einer Schneidebene
kämmenden Rotationsschneidmessern ergibt sich, wenn jede Klinge mit einer Teilfläche
koplanar zu der die Schneidfläche bildenden Vorderfläche des Klingenträgers angeordnet
ist, wobei die Klingen auf den der Teilfläche gegenüberliegenden Seiten konvex gekrümmt
sind.
[0015] Die Befestigung der Klingen in dem Klingenträger erfolgt nach einer vorteilhaften
Ausführungsform so, dass zumindest ein radial inneres Ende einer Schneidkante unmittelbar
an den Klingenträger angrenzt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Klingen
nur so weit wie unbedingt nötig aus dem Klingenträger vorstehen. Wenn die Klingen
gegenüber einem Radius unter einem Winkel angeordnet sind, kann eine zweite Schneidkante
der Klinge geringfügig vom Außenumfang des Klingenträgers beabstandet enden.
[0016] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Klingen des Rotationsschneidmessers
zwei konvex gekrümmte Schneidkanten auf, die insbesondere stetig ineinander übergehen.
Bei dieser Ausführungsform ist zum einen sichergestellt, dass die Klinge in dem über
den Außenumfang des Klingenträgers vorstehenden Bereich keinerlei spitze Kanten oder
Ecken aufweist, die in ein zu schneidendes Produkt einhacken könnten oder im Bereich
eines bereits geschnittenen Produktes unerwünschte Schnittspuren hinterlassen könnten.
Andererseits lässt sich eine solche Ausführungsform besonders einfach herstellen.
[0017] Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang, wenn die Klinge in dem Klingenträger so befestigt
ist, dass die konvex gekrümmte Schneidkante mit ihrem radial inneren Ende unmittelbar
an den Klingenträger angrenzt, da hierdurch eine bestmögliche Befestigung der Klinge
in dem Klingenträger gegeben ist, die ein Schwingen der Klinge verhindert.
[0018] Zur Bestückung des erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessers eignet sich besonders
eine Klinge, die aus einem länglichen Grundkörper mit rechteckigem Querschnitt besteht,
da die Klinge hierdurch einen besonders guten Halt in der komplementär ausgebildeten
Ausnehmung des Klingenträgers findet. Der Grundkörper der Klinge ist an seinem vorderen
Ende mit einer oder zwei Schneidkanten versehen, die leicht konvex gekrümmt sind,
um zu jedem Zeitpunkt einen gleich bleibenden, ziehenden Schnitt zu erzielen. Wenn
dabei die gekrümmte Schneidkante an einer planaren Seitenwand der Klinge endet, ist
eine besonders hohe Stabilität und Standfestigkeit der Schneidkante gewährleistet.
Auch hier kann es vorteilhaft sein, zwei gekrümmte Schneidkanten vorzusehen, die symmetrisch
zu einer Mittelachse der Klinge angeordnet sind, da hierdurch die Klingen in zweierlei
Drehsinn eingesetzt werden können.
[0019] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Schneidvorrichtung, bei der
zwei gleichartige Rotationsschneidmesser der vorstehend beschriebenen Art synchron
angetrieben und so übereinander angeordnet sind, dass die Klingen eines Messers zwischen
den Klingen des anderen Messers kämmen, wobei beide Messer mit ihrer Vorderseite innerhalb
der gleichen Schneidebene angeordnet sind und das vordere Ende jeder Klinge eines
Schneidmessers in die Aussparungen des anderen Schneidmessers eindringt. Mit einer
derartigen Anordnung lassen sich auch vergleichsweise dicke Schuppenströme bzw. Druckereiprodukte,
wie Kataloge, Telefonbücher und dergleichen, einwandfrei schneiden. Da das vordere
Ende jeder Klinge eines Schneidmessers in die Aussparungen des anderen Schneidmessers
eindringt, ergibt sich eine große Überdeckung zwischen den beiden Schneidmessern,
jedoch stehen die Klingen nicht weit, sondern nur mit ihren Schneidkanten über den
Außenumfang des Klingenträgers vor. Mit einer solchen Anordnung ist eine sehr stabile
Schneidvorrichtung geschaffen, mit der außerordentlich dicke Druckereiprodukte sehr
sauber geschnitten werden können, ohne dass es zu unerwünschten Vibrationen kommt,
die den Schnitt negativ beeinflussen würden.
[0020] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
können die beiden Schneidmesser auf Wellen angeordnet sein, die einerseits mittels
eines Riemens oder einer Kette gekoppelt sind und die andererseits jeweils ein Zahnrad
aufweisen, wobei die beiden Zahnräder miteinander kämmen. Bei dieser Ausführungsform
erfolgt der synchrone Antrieb der beiden Schneidmesser mit Hilfe des Riemens, beispielsweise
eines Zahnriemens, wobei die beiden Zahnräder miteinander kämmen, jedoch im Normalbetrieb
einander nicht berühren. Falls es aufgrund einer Betriebsstörung zu einem Riss des
Riemens oder der Antriebskette kommt, greifen die beiden Zahnräder berührend ineinander
ein, so dass eine Zwangskopplung der Schneidmesser gewährleistet ist. Auf diese Weise
kann ein Bruch der Klingen verhindert werden, da auch bei gerissenem Antriebsriemen
eine synchrone Bewegung der Schneidmesser gewährleistet ist.
[0021] Nach einer weiteren Ausführungsform kann zumindest eines der beiden Schneidmesser
in der Schneidvorrichtung axial verschiebbar gelagert sein. Hierdurch ist es auf einfache
Weise möglich, eine exakte Ausrichtung der beiden Schneidmesser innerhalb ein und
derselben Schneidebene zu gewährleisten.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Schneidvorrichtung ein
blockartiges Gehäuse auf, wobei insbesondere ein Antrieb für die beiden Schneidmesser
auch an dem Gehäuse befestigt ist. Durch diese Ausführungsform ist ein äußerst kompaktes
Schneidmodul gegeben, das einen Rand- oder Seitenbeschnitt eines Schuppenstromes von
Druckereiprodukten durchführen kann. Ein solches Schneidmodul kann entweder in einer
Schneidmaschine oder aber auch innerhalb eines Kreuzlegers, im Bereich einer Förderstrecke
oder an anderen Stellen des aus der Druckmaschine kommenden Schuppenstromes angeordnet
werden.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann die Schneidvorrichtung eine
Einrichtung zur Höhenverstellung aufweisen. Hierdurch kann die Schneidvorrichtung
an Druckereiprodukte mit unterschiedlicher Dicke angepasst werden. Ebenso kann es
vorteilhaft sein, wenn das Gehäuse der Schneidvorrichtung verschwenkbar auf einem
Basiselement gelagert ist, da hierdurch das gesamte Schneidmodul so herausgeklappt
werden kann, dass eine einfache Montage oder Wartung der Schneidmesser möglich ist.
[0024] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Schneidvorrichtung mit zwei kämmenden Rotationsschneidmessern;
- Fig. 2a - d
- Ansichten einer Klinge für ein Schneidmesser nach Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Schneidvorrichtung mit zwei kämmenden Rotationsschneidmessern.
[0026] Fig. 1 zeigt die Seitenansicht einer Schneidvorrichtung mit zwei Rotationsschneidmessern
10 und 12, die übereinander und kämmend angeordnet sind.
[0027] Jedes Rotationsschneidmesser 10, 12 weist einen Klingenträger 14 auf, der als ein
im Wesentlichen konischer Grundkörper ausgebildet ist, auf dessen gekrümmter Kegelfläche
längliche Ausnehmungen 16 vorgesehen sind, in denen jeweils eine Klinge 18 verschiebbar
gelagert und mit Hilfe von zwei Schrauben 20 befestigt ist. Sowohl die Klingen des
oberen Schneidmessers 10 wie auch die Klingen des unteren Schneidmessers 12 sind gegenüber
einem bis zum vorderen Scheitelpunkt der Klinge verlängerten Radiusstrahl R, R' unter
einem Winkel angeordnet. Insoweit entspricht der Aufbau der erfindungsgemäßen Rotationsschneidmesser
den aus der DE 37 19 721 A bekannten Schneidmessern, wobei der Offenbarungsgehalt
dieser Patentanmeldung durch Bezugnahme ausdrücklich auch zum Gegenstand dieser Anmeldung
gemacht wird. Im Gegensatz zu den in dieser Patentanmeldung vorbeschriebenen vorbekannten
Klingen besitzt erfindungsgemäß jede Klinge 18 eine konvex gekrümmte Schneidkante
24, die sich unmittelbar an den Außenumfang des Klingenträgers 14 anschließt, wobei
jede Klinge im Wesentlichen nur mit dieser Schneidkante über den Außenumfang des Klingenträgers
14 vorsteht.
[0028] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, sind die Klingen 18 zu einer Symmetrielinie bzw. Mittelachse
M (Fig. 2a) symmetrisch ausgebildet, so dass jede Klinge 18 an ihrem vorderen Ende
zwei konvex gekrümmte Schneidkanten 22 und 24 aufweist, die (im mathematischen Sinne)
stetig ineinander übergehen. Mit anderen Worten besitzt jede Klinge 18 in ihrem über
den Außenumfang des Klingenträgers 14 vorstehenden Bereich keinerlei spitze Kanten
oder Ecken.
[0029] Zwischen zwei benachbarten Klingen 18 sind an jedem Klingenträger 14 annähernd rechteckige
Aussparungen 26 in Form von Fenstern im Klingenträger gebildet, die sich in radialer
Richtung zum Außenumfang A des Klingenträgers 14 öffnen. Jede Aussparung 26 ist in
Umfangsrichtung von zwei Stegen 28 und 30 begrenzt, die einstückig mit dem Klingenträger
14 verbunden sind und im Wesentlichen parallel zur jeweils benachbarten Klinge 18
verlaufen. Hierdurch ist jede Aussparung 26 in Umfangsrichtung von zwei im Wesentlichen
radial verlaufenden Stegabschnitten 32 und 34 begrenzt, die über einen im Wesentlichen
in Umfangsrichtung verlaufenden Randabschnitt 36 miteinander verbunden sind. Hierdurch
sind in Draufsicht annähernd viereckige Aussparungen 26 gebildet. Es sei jedoch darauf
hingewiesen, dass der Übergang zwischen den Stegabschnitten 32, 34 und dem Randabschnitt
36 auch abgerundet ausgebildet sein kann, was zu einer vereinfachten Herstellung und
zu einer verbesserten Spanabfuhr führt.
[0030] Der durch die Aussparung 26 gebildete Raum zwischen den beiden Stegabschnitten 32
und 34 kann nämlich gleichzeitig als Spanraum dienen, in den ein Span zumindest teilweise
durch die in radialer Richtung offene Seite am Außenumfang A des Klingenträgers 14
eindringen kann. Die Breite des Spanraums bzw. der Aussparung 26 entspricht dabei
im Wesentlichen der Breite einer Klinge 18 bzw. einer Ausnehmung 16.
[0031] Die Klingen 18 für die in Fig. 1 dargestellten Schneidmesser 10 und 12 sind in den
Fig. 2a - d näher dargestellt. Hierbei zeigt Fig. 2a eine der Fig. 1 entsprechende
Draufsicht auf die Oberseite der Klinge 18. Fig. 2b zeigt eine Seitenansicht, Fig.
2c eine Draufsicht auf die Unterseite und Fig. 2d eine Vorderansicht der Klinge 18.
Die Form des Grundkörpers der Klinge 18 von Fig. 2 unterscheidet sich insofern von
den Klingen, die in Fig. 1 dargestellt sind, als die in Fig. 1 dargestellten Klingen
an ihrer Rückseite verjüngt ausgebildet sind, was bei der Klinge von Fig. 2 nicht
der Fall ist.
[0032] Wie die Fig. 2a - d zeigen, besteht jede Klinge 18 aus einem im Wesentlichen rechteckigen
Grundkörper mit flachem, rechteckigem Querschnitt, wobei in dem Grundkörper ein auf
einer Mittelachse M angeordnetes Langloch zur Fixierung der Klingen mittels der Schrauben
20 vorgesehen ist.
[0033] An ihrem vorderen Ende weist die Klinge 18 die beiden leicht konvex gekrümmten Schneidkanten
22, 24 auf, die beide mit ihrem radial inneren Ende jeweils an einer planaren Seitenwand
40, 42 der Klinge enden. Beide Schneidkanten 22 und 24 sind symmetrisch zur Mittelachse
M der Klinge 18 angeordnet. Auf der in Fig. 2c erkennbaren Rückseite der Klinge sind
die beiden Schneidkanten 22 und 24 von einer planaren Teilfläche 46 begrenzt, die
im eingebauten Zustand der Klinge koplanar zu der die Schneidfläche bildenden Vorderfläche
des Klingenträgers verläuft. Wie Fig. 2b zeigt, verläuft die Teilfläche 46 unter einem
Winkel zur Längsachse der Klinge, der dem Konuswinkel des Klingenträgers 14 entspricht.
Auf der der Teilfläche 46 gegenüberliegenden Seite der Klinge 18 ist eine weitere
Teilfläche 48 vorgesehen, die im Querschnitt konvex gekrümmt ist (vgl. Fig. 2d) und
sich von der einen Seitenfläche 42 bis zur andere Seitenfläche 40 erstreckt. In der
Seitenansicht nach Fig. 2b weist jedoch die Klinge 18 an ihrem vorderen Ende sowohl
einen Teil der planaren Seitenwand 42 wie auch einen Teil der gekrümmten Teilfläche
48 auf.
[0034] Wie Fig. 1 zeigt, sind die Klingen 18 gegenüber einem Radius R, R' der Klingenträger
auf der gekrümmten Kegelfläche geneigt angeordnet. Gleichzeitig stehen die Klingen
18 nur so weit über den Außenumfang A des Klingenträgers 14 vor, dass die Schneidkanten
24 unmittelbar an den Klingenträger 14 angrenzen.
[0035] Die beiden in Fig. 1 dargestellten Rotationsschneidmesser 10 und 12 sind in einer
Schneidvorrichtung synchron in Pfeilrichtung angetrieben und übereinander so angeordnet,
dass die ebenen Vorderseiten der beiden Rotationsschneidmesser beide in der gleichen
Schneidebene liegen und dass die Klingen 18 eines Messers zwischen den Klingen des
anderen Messers kämmen. Der gegenseitige Abstand der beiden Rotationsschneidmesser
10 und 12 ist dabei so gewählt, dass die Klingen 18 eines Messers mit ihren vordersten
Enden in die Aussparungen 26 des anderen Messers eintauchen. Die Aussparungen 26 besitzen
somit eine Doppelfunktion, indem sie einerseits einen Spanraum bilden und andererseits
eine geringe Beabstandung und große Überdeckung der beiden Rotationsschneidmesser
ermöglichen.
[0036] Die in Fig. 1 dargestellte Schneidvorrichtung lässt sich nicht nur in dem Drehsinn
betreiben, wie er durch die beiden Pfeile angedeutet ist. Vielmehr ist auch ein Betrieb
im umgekehrten Drehsinn möglich. Wichtig ist lediglich, dass beide Messer synchron
drehen, wobei üblicherweise die Drehgeschwindigkeit der Messer größer als die Geschwindigkeit
ist, mit der die Druckprodukte, beispielsweise in Schuppenformation, zwischen den
sich drehenden Rotationsschneidmessern hindurchgeführt werden.
[0037] Abgesehen von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel sind verschiedenste Abwandlungen
des erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessers bzw. der Klingen möglich. So ist es
nicht erforderlich, dass die Klingen mit zwei Schneidkanten ausgerüstet sind. Auch
können die Klingen einstückig mit einem ringförmigen Klingenträger verbunden sein.
[0038] Mit den erfindungsgemäßen Rotationsschneidmessern lassen sich in einem glatten, sauberen
und ziehenden Schnitt außerordentlich dicke Druckprodukte schneiden, beispielsweise
Telefonbücher, Versandkataloge oder dergleichen mit einer Produktdicke im Bereich
von mehreren Zentimetern. Hierbei entsteht ein außergewöhnlich sauberer Schnitt, ohne
unerwünschte Markierungen im Schnittbereich.
[0039] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Schneidvorrichtung 50 mit zwei Rotationsschneidmessern
10, 12, die wie in Fig. 1 gezeigt, so angeordnet sind, dass die Klingen 18 des einen
Messers 10 zwischen den Klingen 18 des anderen Messers 12 kämmen, wobei die Klingen
18 eines Messers 10 mit ihrem vorderen Ende in die Aussparungen 26 des anderen Messers
12 eintauchen. Beide Messer 10 und 12 weisen eine gemeinsame Schneidebene auf und
sind in einem blockartigen Gehäuse 52 gelagert, das aus insgesamt vier Gehäuseplatten
zusammengesetzt ist. Jedes Schneidmesser 10, 12 ist an einem Ende einer Welle gelagert,
die in einem Wellenlager 54, 56 angeordnet ist, das innerhalb des Gehäuses 52 befestigt
ist. An dem anderen Ende jeder Welle ist jeweils ein Zahnrad 58, 60 befestigt, wobei
die beiden Zahnräder 58 und 60 miteinander kämmen. Im Anschluss an die Zahnräder 58
und 60 ist am äußersten Ende der Wellen jeweils ein Antriebsrad 62, 64 angeordnet,
so dass die beiden Wellen über einen (nicht dargestellten) Zahnriemen synchron bewegt
werden können. Am freien Ende der in Fig. 3 unteren Welle ist zusätzlich ein Antriebsrad
66 vorgesehen, mit dessen Hilfe die beiden Schneidmesser über einen weiteren Antriebsriemen
von einem (nicht dargestellten) Antriebsmotor angetrieben werden. Hierbei ist der
Antriebsmotor auch mit dem Gehäuse 52 fest verbunden.
[0040] Wie Fig. 3 zeigt, ist das Wellenlager 54 der oberen Welle über eine Schwalbenschwanzführung
68 in Axialrichtung verschiebbar gelagert, so dass die beiden Schneidmesser 10 und
12 auf einfache Weise innerhalb ein und derselben Schneidebene ausgerichtet werden
können.
[0041] Ferner zeigt Fig. 3, dass das Gehäuse 52 der Schneidvorrichtung 50 über zwei Gelenklager
70, 72 an einem Basisteil 74 verschwenkbar gelagert ist, so dass die Schneidvorrichtung
50 (in Fig. 3) in Richtung S um die Achse X nach hinten gekippt werden kann, um einen
leichten Zugang zu den Schneidmessern 10 und 12 zu ermöglichen. Das Basisteil 74 ist
auf einer (nicht dargestellten) Einrichtung zur Höhenverstellung befestigt, so dass
auch eine vertikale Höhenverstellung der Schneidvorrichtung auf einfache Weise möglich
ist.
[0042] Im Normalbetrieb erfolgt der Antrieb der beiden Schneidmesser 10 und 12 über den
(nicht dargestellten) Antriebsmotor mit Hilfe eines Antriebsriemens, der die Antriebskraft
auf das Antriebsrad 66 überträgt. Da die beiden Wellen über den (nicht dargestellten)
Zahnriemen synchron miteinander angetrieben sind, der die beiden Antriebsräder 62
und 64 miteinander verbindet, können die Klingen 18 der beiden Schneidmesser 10 und
12 auf die in Fig. 1 dargestellte Weise miteinander kämmen und in die Aussparungen
26 des jeweils anderen Messers eingreifen, ohne dass eine Berührung zwischen den beiden
Rotationsschneidmessern stattfindet. Die Zahnräder 58 und 60, die an den beiden Messerwellen
angeordnet sind, kämmen im Normalbetrieb zwar miteinander, jedoch berühren sich die
Zähne der beiden Zahnräder 58 und 60 nicht. Falls jedoch der die beiden Antriebsräder
62 und 64 verbindende Zahnriemen reißen sollte, erfolgt eine Berührung der Zähne der
Zahnräder 58 und 60, die nur ein geringes Spiel aufweisen, so dass die beiden Rotationsschneidmesser
10 und 12 nach wie vor zwangsgeführt sind. Da das Spiel in Umfangsrichtung zwischen
den Zähnen der Zahnräder 58 und 60 kleiner ist als das Spiel zwischen den miteinander
kämmenden Schneidmessern 10 und 12, ist auch im Falle eines Riemenrisses gewährleistet,
dass keine Berührung der beiden Schneidmesser 10 und 12 erfolgt, so dass eine Zerstörung
der Klingen auch in diesem Fall ausgeschlossen ist.
[0043] Die in Fig. 3 dargestellte Schneidvorrichtung stellt ein äußerst kompaktes und leistungsfähiges
Schneidmodul dar, das an den verschiedensten Stellen im Bereich der Drucknachbearbeitung
eingesetzt werden kann. Da die Achsen der beiden Rotationsschneidmesser 10 und 12
vertikal fluchten, d.h. auf einer Normalen angeordnet sind, liegt ein symmetrischer
Aufbau vor, der auf einfache Weise in bestehende Anlagen integriert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 10, 12
- Rotationsschneidmesser
- 14
- Klingenträger
- 16
- Ausnehmung
- 18
- Klinge
- 20
- Schraube
- 22, 24
- Schneidkante
- 26
- Aussparung
- 28, 30
- Steg
- 32, 34
- Stegabschnitte
- 36
- Randabschnitt
- 40, 42
- planare Seitenfläche
- 46
- planare Teilfläche
- 48
- konvexe Teilfläche
- 50
- Schneidvorrichtung
- 52
- Gehäuse
- 54, 56
- Wellenlager
- 58,60
- Zahnrad
- 62, 64, 66
- Antriebsrad
- 68
- Führung
- 70, 72
- Gelenklager
- 74
- Basisteil
- A
- Außenumfang
- M
- Mittelachse
- S
- Schwenkrichtung
- X
- Schwenkachse
1. Rotationsschneidmesser (10, 12) zum Schneiden von Druckereiprodukten, mit einem Klingenträger
(14), an dessen Außenumfang Klingen (18) so angeordnet sind, dass im Wesentlichen
nur eine Schneidkante (24) der Klingen (18) über den Außenumfang (A) des Klingenträgers
(14) vorsteht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schneidkante (24) der Klingen (18) konvex gekrümmt ist; und dass am Außenumfang
(A) des Klingenträgers jeweils zwischen zwei benachbarten Klingen (18) eine Aussparung
(26) vorgesehen ist.
2. Rotationsschneidmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klingenträger (14) ein im Wesentlichen konischer Grundkörper ist und auf einer
gekrümmten Kegelfläche des Klingenträgers (14) längliche Ausnehmungen (16) vorgesehen
sind, in denen die Klingen (18) verschiebbar gelagert sind.
3. Rotationsschneidmesser nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Klingenträger ein in einen Grundkörper eingesetzter Ring ist, mit dem die Klingen
einstückig verbunden sind, wobei die Aussparung zumindest an dem Ring ausgebildet
ist.
4. Rotationsschneidmesser nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (26) sich von der Kegelfläche bis zu einer eine Schneidfläche bildenden
Vorderfläche des Klingenträgers (14) erstreckt.
5. Rotationsschneidmesser nach Anspruch zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aussparung (26) ein Fenster im Klingenträger (14) ist, das zum Umfang des Klingenträgers
hin offen ist.
6. Rotationsschneidmesser nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zu beiden Seiten der Aussparung (16) ein Steg (28, 30) vorgesehen ist, der zur Führung
einer benachbarten Klinge (18) dient.
7. Rotationsschneidmesser nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klinge (18) mit einer Teilfläche (46) koplanar zu einer eine Schneidfläche bildenden
Vorderfläche des Klingenträgers (14) verläuft, und dass die Klinge (18) auf der der
Teilfläche (46) gegenüberliegenden Seite (48) konvex gekrümmt ist.
8. Rotationsschneidmesser nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Klingen (18) in dem Klingenträger (14) so angeordnet sind, dass ein radial inneres
Ende der Schneidkante (24) unmittelbar an den Klingenträger (14) angrenzt.
9. Klinge für ein Rotationsschneidmesser nach Anspruch 1, bestehend aus einem länglichen
Grundkörper mit rechteckigem Querschnitt, wobei der Grundkörper an seinem vorderen
Ende mit einer Schneidkante (22, 24) versehen ist, die leicht konvex gekrümmt ist,
wobei die gekrümmte Schneidkante an einer planaren Seitenwand (40, 42) der Klinge
endet.
10. Klinge nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei konvex gekrümmte Schneidkanten (22, 24) symmetrisch zu einer Mittelachse (M)
der Klinge (18) angeordnet sind.
11. Klinge nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei gekrümmte Schneidkanten (22, 24) vorgesehen sind, die stetig ineinander übergehen.
12. Schneidvorrichtung (50) mit zwei Rotationsschneidmessern (10, 12) nach zumindest einem
der Ansprüche 1 bis 8, die eine gemeinsame Schneidebene aufweisen, wobei die Schneidmesser
(10, 12) synchron angetrieben und übereinander so angeordnet sind, dass die Klingen
(18) eines Messers (10, 12) zwischen den Klingen (18) des anderen Messers (12, 10)
kämmen, wobei die Klingen (18) eines Messers (10, 12) mit ihrem vorderen Ende in die
Aussparungen (26) des anderen Messers (12, 10) eintauchen.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Schneidmesser (10, 12) auf Wellen angeordnet sind, die einerseits mittels
eines Riemens oder einer Kette gekoppelt sind und andererseits jeweils ein Zahnrad
(58, 60) aufweisen, wobei die beiden Zahnräder miteinander kämmen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der beiden Schneidmesser (10) axial verschiebbar gelagert ist.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese ein blockartiges Gehäuse (52) aufweist, wobei insbesondere ein Antrieb für die
beiden Schneidmesser (10, 12) an dem Gehäuse (52) befestigt ist.
16. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese eine Einrichtung zur Höhenverstellung aufweist.
17. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
diese ein Gehäuse (52) aufweist, das verschwenkbar auf einem Basiselement (74) gelagert
ist.