[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetürenanlage mit mehreren Schiebetüren nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Schiebetürenanlagen werden beispielsweise für den Abschluss von Ladenfronten
von Geschäftslokalen, Wintergärten und Balkone verwendet. Hierbei bestehen die Schiebetüren
aus Glasscheiben, die jeweils mit und ohne Rahmen aufgenommen sind und eine durchgehende
Glasfront für den Abschluss z. B. des Lokals bilden. Um diese Glasfront zu öffnen,
ist es bekannt, die Schiebetüren zur Seite zu schieben, so dass sie etwa neben oder
voreinander zusammenhängen und die gesamte, vorher durch die Glasfront abgedeckte
Öffnung des Geschäftslokales nun frei wird.
[0003] Hierzu ist es jedoch erforderlich, an jeder Schiebetür eine zugeordnete Feststelleinrichtung
zu betätigen, um diese Schiebetür individuell zur Seite schieben zu können, was mit
zusätzlichem Handhabungsaufwand verbunden ist.
[0004] Ebenso ist es bekannt, jeder Schiebetür eine Feststell- oder Bremseinrichtung zuzuordnen,
die allerdings individuell für jede Schiebetür getrennt betätigt werden muss.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schiebetürenanlage nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 so weiterzubilden, dass ein besonders einfaches
und automatisches Feststellen durch Bremsen beim Öffnen der Schiebetüren und/oder
Flügel über die Öffnung gewährleistet ist.
[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruches 1 gekennzeichnet.
[0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass ein automatischer Ablauf beim Öffnen
der Schiebetüren-Anlage dergestalt abläuft, dass die nächst der Öffnungsseite befindliche
Schiebetür aus ihrer Schließstellung in eine aufgeklappte Offenstellung verschwenkt
wird. Hierzu ist vorgesehen, dass in der Laufschiene eine Ausschwenköffnung angeordnet
ist, durch welche die eine Seite der Schiebetür mit der dort laufenden Schwenkrollenanordnung
herausgeschwenkt werden kann. Diese erste Schiebetür wird damit zur Seite geschwenkt
und bildet eine erste Öffnung in der Ladenfront.
[0008] Um die anderen Schiebetüren nun ebenfalls in ihre Offenstellung zu bewegen, ist es
vorgesehen, dass jede einzelne Schiebetür per Hand oder mit einem entsprechenden elektromotorischen
Antrieb (z. B. einem Kettenoder Bandantrieb in der Laufschiene) an den Ort der ersten
Schiebetür gefahren wird und dann wiederum diese Schiebetür mit der daran befestigten
Schwenkrollenanordnung aus der in der Laufschiene angeordneten Ausschwenköffnung herausgeschwenkt
wird, so dass sie als flache Scheibe auf die zuerst ausgeschwenkte Schiebetür aufgelegt
werden kann.
[0009] Auf diese Weise werden nach und nach alle Schiebetüren an den Ort der ersten, bereits
schon weggeschwenkten Schiebetür gefahren und durch die beschriebene Ausschwenkbewegung
ausgefahren und als Paket auf die bereits schon ausgeschwenkt und vorzugsweise senkrecht
zur Laufschiene angeordneten Schiebetüren angelegt.
[0010] In diesem ersten Verfahrensschritt erfolgt also ein besonders einfaches Öffnen der
einzelnen Schiebetüren durch Ausschwenken jeder einzelnen Schiebetür durch eine entsprechende
Ausschwenköffnung in der Laufschiene.
[0011] Damit ist jedoch nur eine Teilaufgabe der Erfindung gelöst, denn nach dem weiteren
Merkmal (möglichst einfaches und betriebssicheres Öffnen) sieht die Erfindung vor,
das mit dem Ausschwenken der Schiebetüren in ihre Öffnungsstellung gleichzeitig automatisch
eine Bremseinrichtung in Kraft gesetzt wird, welche die ausgeschwenkte Lage der Schiebetür
arretiert.
[0012] Es kann deshalb auf bekannte mechanische Feststeller und Arretiermittel verzichtet
werden, weil die Bremseinrichtung in der Schiebetür selbst eingebaut ist.
[0013] Zu diesem Zweck sieht die Erfindung vor, dass in der in der Laufschiene verbleibenden
Welle jeder Schiebetür eine Bremseinrichtung angeordnet ist, die mit der Schwenkbewegung
der Schiebetür betätigt wird und den schwenkenden Flügel relativ zur Laufschiene arretiert.
[0014] Wird die Schiebetür zum Verschließen der Glasfront wieder in die entgegengesetzte
Stellung verschwenkt, dann wird die Bremseinrichtung wieder entriegelt und die Schiebetür
ist damit frei in der Laufschiene verfahrbar.
[0015] Selbstverständlich bezieht sich die vorliegende Erfindung nicht nur auf eine Schiebetüren-Anlage
aus Glaselementen. Es können sämtliche bekannten Schiebetürelemente, wie z. B. Vollholz-,
Furnier-, Glas- oder Kombinationselemente hieraus verwendet werden.
[0016] Wichtig ist, dass ein einfaches Öffnen der durch die Schiebetüren-Anlage abgedeckten
Öffnung stattfindet und dass die später noch genauer zu beschreibende Bremseinrichtung
selbsttätig arbeitet.
[0017] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung besteht die Bremseinrichtung aus
einer drehfest mit der Hauptwelle verbundenen Druckscheibe, die durch aushebbare Kugeln
auf eine oberhalb der Druckscheibe angeordnete, federbelastete Bremsscheibe wirkt,
die im Bremseingriff mit der Laufschiene bringbar ist.
[0018] In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung besteht die Bremseinrichtung aus einem
mit der drehbaren Hauptwelle drehfest verbundenen Nockenbolzen, der mit einer exzentrischen
Nocke eine drehbar gelagerte Nockenscheibe durchgreift, welche die federbelastete
Bremsscheibe trägt, die demzufolge mit ihrem Bremsbelag in Eingriff mit der Gegenfläche
an der Laufschiene kommt.
[0019] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor. Es zeigen:
- Figur 1:
- schematisiert dargestellten einen Öffnungsvorgang der Schiebetüren-Anlage,
- Figur 2:
- schematisiert die Vorderansicht auf eine Laufschiene,
- Figur 3:
- einen Halbschnitt durch die Hauptwelle der Bremseinrichtung nach Figur 2,
- Figur 4:
- einen Halbschnitt durch die Schwenkrollenanordnung der Figur 2,
- Figur 5:
- einen Schnitt durch eine Spannhülse,
- Figur 6:
- einen Halbschnitt durch die Hauptwelle,
- Figur 7:
- eine Teilansicht der Bremsscheibe in Draufsicht,
- Figur 8:
- die Stimansicht der Bremsscheibe,
- Figur 9:
- ein Halbschnitt durch die Bremsscheibe,
- Figur 10:
- eine hälftige Draufsicht auf den Bremsträger,
- Figur 11:
- einen Schnitt durch den Bremsträger in Richtung der Linie XI-XI,
- Figur 12:
- schematisiert einen Schnitt durch die Kugelaufnahme im Bremsträger,
- Figur 13:
- einen Schnitt durch die Druckscheibe,
- Figur 14:
- eine Draufsicht auf die Druckscheibe,
- Figur 15:
- einen Halbschnitt durch eine obere Laufrolle,
- Figur 16:
- einen Halbschnitt durch eine untere Laufrolle,
- Figur 17:
- eine Draufsicht auf die Laufrolle nach Figur 16,
- Figur 18:
- eine Profilansicht der Laufschiene,
- Figur 19:
- eine perspektivische Darstellung der Zuordnung von Führungsbrücke, Bremsscheibe und
Bremsträger,
- Figur 20:
- einen Teilschnitt durch die Führungsbrücke,
- Figur 21:
- eine Draufsicht auf die Führungsbrücke in Teildarstellung,
- Figur 22:
- eine Seitenansicht der Führungsbrücke,
- Figur 23:
- eine Halbdarstellung der ausschwenkbaren Lagerwelle mit einer Stirnseitenansicht,
- Figur 24:
- schematisiert den Eingriff einer Laufrolle in die Laufbahn der Laufschiene,
- Figur 25:
- einen Halbschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Hauptwelle mit einer anderen
Bremseinrichtung,
- Figur 26:
- einen Halbschnitt durch die ausschwenkbare Lagerwelle,
- Figur 27:
- einen Schnitt durch eine Nockenscheibe zur Verwendung mit der Bremseinrichtung nach
Figur 25,
- Figur 28:
- eine Draufsicht auf die Nockenscheibe nach Figur 27,
- Figur 29:
- einen Schnitt durch einen Nockenbolzen, und
- Figur 30:
- eine Teilansicht des Nockenbolzens nach Figur 29.
[0021] Nachfolgend wird die Schiebetüren-Anlage in "hängender" Bauweise beschrieben. Die
beschriebene Anordnung kann erfindungsgemäß ebenso in "stehender" Bauweise um 180°
gedreht in der unteren Laufschiene - das heißt unten bremswirksam - vorgesehen sein.
[0022] In Figur 1 ist schematisiert das Öffnen einer Schiebetüren-Anlage dargestellt, wobei
in einer Laufschiene 13 beispielsweise fünf Schiebetüren 16 verschiebbar angezeigt
sind und hiervon nur drei Schiebetüren 16a-c näher beschrieben sind.
[0023] An der horizontalen, oberen Seite einer mit der Schiebetüren-Anlage zu verschließenden
Gebäudeöffnung ist eine Laufschiene 13 an der Decke oder einem Grundrahmen 30 angeordnet,
wobei gemäß Figur 2 diese Laufschiene 13 mindestens zwei in horizontaler Richtung
untereinander liegende Ebenen aufweist.
[0024] Auf der oberen Ebene der Laufschiene 13 bewegt sich eine Hauptwelle 1 mit darauf
angeordneten Laufrollen 10, wobei dieser Hauptwelle 1 die erfindungsgemäße Bremseinrichtung
21 zugeordnet ist.
[0025] Diese obere Laufschienenebene erstreckt sich über die gesamte Verschiebelänge im
Grundrahmen 30.
[0026] In der Ebene der Figur 2 nach unten versetzt schließt sich an die obere Laufschienenebene
eine untere Laufschienenebene an, in welcher eine Schwenkrollenanordnung 25 abrollt
und die im Wesentlichen aus einer Lagerwelle 15 und darauf drehbar gelagerten Laufrollen
besteht.
[0027] Kennzeichnend für diese untere Laufschienenebene ist, dass in Richtung zur in Schwenkrichtung
weisenden Vorderseite hin eine Ausschwenköffnung 22 vorhanden ist, durch welche hindurch
diese Schwenkrollenanordnung 25 herausgeschwenkt werden kann.
[0028] Das Herausschwenken erfolgt damit um die Schwenkachse 20 der Hauptwelle 1.
[0029] Die Laufschiene 13 bildet im Übrigen mehrere vertikal untereinander liegende und
parallel zueinander verlaufende Laufbahnen 35 in der Laufschienenebene aus.
[0030] Jede Schiebetür 16 ist somit in Pfeilrichtung 18 und in Gegenrichtung hierzu verschiebbar
in der Laufschiene 13 geführt. Es handelt sich also um eine hängende Lagerung jeder
Schiebetür, wobei jeder Schiebetür die beiden Wellen 1, 15 zugeordnet sind.
[0031] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Anordnung von zwei Wellen an jeweils
einer Schiebetür 16 beschränkt. Es können auch mehrere Wellen parallel zueinander
angeordnet werden, wobei insbesondere im Abstand zu der Hauptwelle 1 noch eine weitere
parallel hierzu angeordnete Welle vorgesehen werden kann, wobei jedoch nur der Hauptwelle
1 die erfindungsgemäße Bremseinrichtung 21 zugeordnet ist.
[0032] In Figur 2 ist die obere Laufebene in der Laufschiene 13 mit dem Bezugszeichen 52
bezeichnet, während die untere Laufebene mit Bezugszeichen 53 bezeichnet ist.
[0033] Der Öffnungsvorgang der Schiebetüren-Anlage erfolgt nun dergestalt, dass die erste,
rechts befindliche Schiebetür 16 nach Figur 1 zunächst dadurch aufgeschwenkt wird,
dass deren Lagerwelle 15 bereits schon in Gegenüberstellung zu der Ausschwenköffnung
22 in der vorderen Laufebene 53 der Laufschiene 13 ist. Auf diese Weise kann die erste,
rechts befindliche Schiebetür 16 leicht aufgeschwenkt werden, um somit die Situation
in Figur 1 (linke Darstellung) zu ergeben.
[0034] Sollen nun weitere Schiebetüren geöffnet werden, dann wird gemäß der Darstellung
nach Figur 1 (Mitte) die nächst gelegene Schiebetür 16a an die vorherige Schiebetür
16 verschoben, so dass deren Lagerwelle 15 in Gegenüberstellung zu der Ausschwenköffnung
22 gelangt und diese ebenfalls in Pfeilrichtung um die Schwenkachse 20 der Hauptwelle
1 verschwenkt werden kann, um so auf die erste, ausgeschwenkte Schiebetür aufgefaltet
zu werden.
[0035] Auf diese Weise werden nach und nach alle Schiebetüren aufgeflügelt oder aufgestellt,
um so das in Figur 1 rechts dargestellte Paket der zusammengeschobenen und ausgefalteten
Schiebetüren 16a-c zu ergeben.
[0036] Wichtig ist nun, dass jeweils der Hauptwelle 1 jeder Schiebetür eine Bremseinrichtung
21 zugeordnet ist, die nach einem gewissen Ausschwenkweg jeder Schiebetür in Tätigkeit
tritt, somit als Drehlager für die Schwenkbewegung der Schiebetür dient und die im
Paket zusammengefalteten Schiebetüren nach der rechten Abbildung in Figur 1 in der
ausgestellten Stellung sicher arretiert.
[0037] Es bedarf daher keiner weiteren Feststellmittel mehr, die separat betätigt werden
müssen, weil die Bremseinrichtung automatisch mit dem Ausschwenken jeder Schiebetür
in Tätigkeit tritt.
[0038] Die Figur 3 zeigt Einzelheiten der Bremseinrichtung, wobei die dort dargestellten
Einzelteile in den späteren Zeichnungsfiguren noch einzeln dargestellt werden.
[0039] Auf dem Gewindeansatz 23 der Hauptwelle 1 ist eine Spannhülse 12 aufgeschraubt, die
mit ihrem vorderen Ansatz 11 den gesamten Aufbau der Laufrollen und der Bremseinrichtung
zusammen hält.
[0040] Die Laufrollenanordnung besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus in drei Ebenen
übereinander angeordneten Laufrollen 10, 10a, wobei sämtliche Laufrollen 10, 10a in
Gleitlagern oder Axial-Nadellagern 9 drehbar auf der Hauptwelle 1 gelagert sind.
[0041] Die Bremseinrichtung wird im Wesentlichen durch eine Drehkupplung 19 gebildet, welche
bei der Verdrehung der Hauptwelle 1 um ihre Längsachse die federbelastete Bremsscheibe
3 in Eingriff mit einer fest mit der Laufschiene 13 verbundenen Führungsbrücke 14
bringt.
[0042] Für die Ausbildung der Drehkupplung, welche in der Lage ist, in axialer Richtung
einen federbelasteten Bremsbelag anzuheben, gibt es verschiedene Ausführungsformen.
Es ist dem gemäß jede beliebige Drehkupplung einsetzbar, die in der Lage ist, bei
Verdrehung einer Hauptwelle eine federbelastet vorgespannte Bremsscheibe 3 in Eingriff
mit einem ortsfest gegenüberliegend angeordneten Belag zu bringen.
[0043] Im gezeigten Ausführungsbeispiel durchgreift ein Mitnehmerstift 8 eine Querbohrung
in der Hauptwelle 1 und ist in Eingriff mit einer Druckscheibe 7. Diese ist in Figur
13 und 14 noch näher dargestellt.
[0044] Es ist erkennbar, dass der Mitnehmerstift 8 drehfest mit der Druckscheibe 7 dadurch
gekoppelt ist, dass er in eine langlochförmige Ausnehmung 41 eingreift, welche die
zentrale Bohrung 42 durchsetzt, durch welche die Hauptwelle 1 hindurchgreift.
[0045] Die Druckscheibe 7 weist gleichmäßig am Umfang verteilt angeordnete Kugelaufnahmen
45 auf, in die jeweils eine Kugel 6 eingreift.
[0046] Gemäß Figur 3 greift jede Kugel 6 auch in eine zugeordnete Kugelaufnahme 33 in einen
Bremsträger 5 ein. Dieser Bremsträger 5 ist in den Figuren 10 bis 12 dargestellt.
[0047] In der Figur 10 ist er in verkleinertem Maßstab auf der linken Seite dargestellt,
während die rechte Seite der Figur 10 die Hälfte des Bremsträgers 5 in Draufsicht
zeigt.
[0048] In dem Moment, in dem die Druckscheibe 7 mit der Hauptwelle 1 um die Schwenkachse
20 verdreht wird, heben sich die Kugeln aus den Kugelaufnahmen 33 des Bremsträgers
aus und drücken diesen in axiale Richtung nach oben. Der in axiale Richtung nach oben
bewegte Bremsträger wirkt über die Tellerfeder 4 auf die Unterseite der Bremsscheibe
3, die damit in axiale Richtung nach oben mit ihrem Bremsbelag oder abgestimmten Verzahnung
31 (Figur 19) zur Anlage (Bremsung/Stop) an der Unterseite einer Führungsbrücke 14
gebracht wird.
[0049] Die Führungsbrücke 14 ist hierbei fest mit der Laufschiene 13 verbunden.
[0050] Je nach der gewählten Federkennung der Tellerfeder 4 wird die Bremsscheibe 3 in die
Verzahnung der Führungsbrücke 14 eingeführt und dort verspannt. Der Bremsträger 5
ist hierbei in den Flanken 54 der Führungsbrücke 14 gegen Verdrehung gesichert.
[0051] Die Kugeln 6 sind im Bremsträger 5 eingebettet und lassen somit beim Drehen der Druckscheibe
7 das gesamte Bremspaket mit hoher Bremskraft zum Einsatz kommen.
[0052] Um eine gute Axialführung zu erreichen, sollten mindestens zwei Kugeln der Druckscheibe
in Einsatz mit dem Bremsträger 5 kommen. Beim Einsatz von mehr als zwei Kugeln sollte
die Verteilung so vorgenommen werden, dass bei Links-Rechts-Schwenkeinsatz stets mindestens
98°-Ausschlag der einzelnen Flügel erreicht wird. Dieses kann, wie in der vorliegenden
Druckscheibe 7 angeordnet, mit unterschiedlichen Lochkreisen erreicht werden.
[0053] Durch das Zurückschwenken jeder Schiebetür in die Roll-Schiebelage wird der Bremsvorgang
rückgängig gemacht, weil die Kugeln 6 wieder in Gegenüberstellung der Kugelaufnahmen
33 im Bremsträger 5 und 45 in der Druckscheibe 7 gelangen, wodurch das Bremspaket
wieder von der Führungsbrücke 14 abgehoben wird.
[0054] Eine Well-Feder/Ausgleichsscheibe 2 unterstützt hierbei die Rückführung der Bremsscheibe
3.
[0055] Die vertikale Belastung P wird in axiale Richtung von dem Bund der Hauptwelle oben
ausgehend über die Lager 9 auf die Laufrollen 10, 10a in die Laufschiene 13 eingeleitet.
[0056] Insgesamt ergibt sich für jede Schiebetür 16 damit eine Hauptwelle 1 und eine ausschwenkbare
Lagerwelle 15, wobei die vorher beschriebene Bremseinrichtung 21 an der Oberseite
der Hauptwelle 1 angeordnet ist, die bei der geringsten Öffnungsbewegung der Schiebetür
in axiale Richtung durch Laufrollen abgestützt und über die Tellerfedern 4 wirkend
stufenlos auf einer geeigneten Bremsfläche oder Verzahnung an der Führungsbrücke 14
die Schiebetür beim Schwenken festhält.
[0057] Die Figur 4 zeigt, dass die übereinander liegenden und in Nadel- oder Gleitlagern
9 gelagerten Laufrollen 10 auf der ausschwenkbaren Lagerwelle 15 drehbar gelagert
sind, die in einen sogenannten Schmiegungseingriff mit den zugeordneten Laufflächen
der Laufschiene 13 gelangen. Dieser besondere Eingriff wird anhand der Figur 24 später
noch erläutert.
[0058] Die Figur 5 zeigt einen Schnitt durch die vorher erwähnte Spannhülse 12 ohne deren
Ansatz 11.
[0059] Die Figur 6 zeigt einen gegenüber Figur 3 auf dem Kopf stehenden Halbschnitt durch
die Hauptwelle 1, wo erkennbar ist, dass auf den Gewindeansatz 23 die Spannhülse 12
nach Figur 5 aufgeschraubt wird. Die Laufrollenanordnung ist auf dem zylindrischen
Schaft 24 gelagert. Gleichfalls ist die Querbohrung 26 dargestellt, durch welche der
in Figur 3 dargestellte Mitnehmerstift 8 hindurchgreift. An der Oberseite ist noch
eine Aufnahme 28 dargestellt.
[0060] Die Bremseinrichtung 21 ist im Bereich des zylindrischen Schaftes 27 angeordnet.
[0061] Die Figuren 7 bis 9 zeigen die vorher erwähnte Bremsscheibe 3, an deren Oberseite
eine Verzahnung 31 angeordnet ist, die im Bremseingriff mit der Unterseite der Führungsbrücke
14 kommt.
[0062] Aus Gewichtsersparnisgründen sind dort Ausnehmungen 29 an der Unterseite angeordnet.
[0063] Die Zuordnung von Bremsträger 5 zu der Bremsscheibe 3 und der ortsfest mit der Laufschiene
13 verbundenen Führungsbrücke 14 ist in Figur 19 näher dargestellt.
[0064] Bei dem in den Figuren 10 bis 12 dargestellten Bremsträger 5 handelt es sich im Wesentlichen
um eine quadratische Platte, in deren Unterseite vier im Abstand voneinander angeordnete
und nach oben geöffnete Kugelaufnahmen 33 für die Aufnahme der Kugeln 6 angeordnet
sind.
[0065] Jede Kugel 6 wird um einige Hunderstel mm mehr im oberen Teil des Bremsträgers gehalten,
als vergleichsweise in der zugeordneten Kugelaufnahme 45 in der Druckscheibe 7.
[0066] Dies ist durch die schematisierte Zeichnung in Figur 12 dargestellt, wo erkennbar
ist, dass die Kugelaufnahmen 33 ein axiales Spiel jeder Kugel 6 zulassen, aber gleichzeitig
eine leichte Lippenumschlingung verhindert, dass die Kugeln 6 lediglich nach unten
auf die Druckscheibe 7 schlüpfen.
[0067] Wenn die Druckscheibe 7 über die Hauptwelle 1 verdreht wird, werden Kugeln 6 aus
den Bohrungen der Druckscheibe 7 ausgehoben und bewirken somit den axialen Hub des
Bremsträgers 5, womit über die Feder 4 die Bremsscheibe 3 nach oben beaufschlagt und
die Anordnung damit in axialer Richtung in der Laufschiene 13 mit entsprechendem Stoppvorgang
(Bremse oder Verzahnung) arretiert wird.
[0068] Statt der hier beschriebenen Kugel-Aushebung können selbstverständlich auch andere
Antriebsvorrichtungen verwendet werden. Insbesondere ist es möglich, auf der Oberseite
der Druckscheibe 7 sogenannte Keil- oder Auflaufschrägen anzuordnen, die mit zugeordneten
Schrägen an der Unterseite des Bremsträgers 5 zusammenwirken, um so bei der Verdrehung
der Druckscheibe 7 ebenfalls eine axiale Anhebebewegung des Bremsträgers 5 zu ermöglichen.
[0069] Wie bereits schon vorher erwähnt, ist die in den Figuren 13 und 14 dargestellte Druckscheibe
7 dadurch drehfest mit der Hauptwelle 1 gekoppelt, dass der die Hauptwelle 1 durchsetzende
Mitnahmestift 8 in die längliche Ausnehmung 41 der Druckscheibe 7 eingreift und diese
bei einer Verdrehung der Hauptwelle 1 mitnimmt.
[0070] Die Figur 15 zeigt die Ausführung einer oberen Laufrolle 10a, die in ihren Größenverhältnissen
gegenüber den Laufrollen 10 aus Platzersparnisgründen verkleinert ausgebildet ist
und demzufolge auch eine in der Weite verkleinerte Ausnehmung 44 zur Gewichtseinsparung
aufweist.
[0071] Sie weist einen Kamm auf, dessen Oberseite eine Schräge 43 trägt.
[0072] Sollte von der Laufschiene 13 Schwitzwasser nach unten auf die vertikal untereinander
angeordneten Laufrollen 10a, 10 ablaufen, dann wird dieses von den jeweiligen Schrägen
43 nach außen hin ausgeleitet und gelangt nicht in den Bereich der zugeordneten Lager
9.
[0073] Dem gegenüber zeigen die Figuren 16 und 17 eine Laufrolle 10, wie sie in den unteren
Ebenen der Laufschiene 13 verwendet wird.
[0074] Die Figur 18 zeigt das Profil einer Laufschiene, welches im Wesentlichen ein U-förmiges
Kastenprofil bildet. Es sind hier beispielsweise drei untereinander liegende Laufbahnen
35 vorhanden, wobei ein oberer Profilabschnitt durch einen Mittelsteg 46 abgeschlossen
wird, in dem die Führungsbrücke 14 verankert wird.
[0075] Die Verankerung der Führungsbrücke nach Figur 19 erfolgt dadurch, dass die dübelartigen
Rastvorsprünge 34 an der Oberseite der Führungsbrücke 14 in zugeordnete Ausnehmungen
55 im Bereich des Mittelsteges 46 der Laufschiene 13 eingreifen und dort verankert,
verdübelt oder verschraubt sind.
[0076] Die Figuren 20 bis 22 zeigen weitere Einzelheiten der Führungsbrücke. Es handelt
sich im Wesentlichen um ein U-förmig profiliertes Teil, an dessen Unterseite eine
Verzahnung 56 angeordnet ist, die in Verzahnungseingriff mit der Verzahnung 31 der
Bremsscheibe 3 kommt.
[0077] Die Figur 19 zeigt auf, dass die Bremsscheibe 3 und der Bremsträger jeweils zentrale
Bohrungen 40, 32 aufweisen, durch welche die Hauptwelle 1 hindurch greift.
[0078] Die Figur 23 zeigt einen Halbschnitt und eine hälftige Draufsicht auf die ausschwenkbare
Lagerwelle 15, die im Schnitt zusammen mit Laufrollenanordnung in Figur 4 dargestellt
war.
[0079] In den jeweiligen Zeichnungen befindet sich das Detail X. Dieses wird anhand der
Figur 24 näher erläutert.
[0080] Jede Laufrolle 10, 10a weist ein auf der Laufbahn 35 der Laufschiene 13 etwa abgerundetes
Profil auf, welches jedoch nur zwischen den Positionen 37, 38 eine sogenannte Schmiegung
mit der Laufbahn 35 der Laufschiene 13 eingeht.
[0081] Die Lastübertragung erfolgt in diesem Schmiegungsbereich 36.
[0082] Damit ist der Vorteil verbunden, dass bei großen thermischen Ausdehnungen genügend
Spiel für eine Ausdehnung der Laufrolle 10, 10a auf der Laufbahn 35 besteht und hierbei
stets ein hoher lastübertragender Bereich auf der Laufbahn 35 zur Verfügung steht.
[0083] Hierdurch liegt bei der vorliegenden Schmiegung nicht nur eine Punktoder Linienberührung
vor, sondern eine Flächenauflage, die den spezifischen Flächendruck mindert/herabsetzt.
[0084] Die Figuren 25 bis 30 zeigen eine weitere Ausführungsform einer Bremseinrichtung
39. Gemäß Figur 25 besteht die Bremseinrichtung 39 aus einem wiederum eine Bohrung
in der Hauptwelle durchsetzenden Nockenbolzen 47, der die Nockenscheibe 49 über die
Kulissenöffnung 51 zum Bremsen aushebt. Gemäß Figur 29 und 30 ist der Nockenbolzen
etwa halbrund ausgebildet und weist eine kammartige, axial verlaufende Nocke 48 auf.
[0085] Der Nockenbolzen durchgreift die Kulissenöffnung 51 in der Nockenscheibe 49 gemäß
Figur 28. Die Unterseite der Nockenscheibe 49 weist eine Schräge 50 auf, auf die unmittelbar
der Nockenbolzen aufläuft.
[0086] Mit der Verdrehung des Nockenbolzens 47 mit der Hauptwelle 1 um die Drehachse 20
wird somit unmittelbar die Tellerfeder 4 gegen die Bremsscheibe 3 gepresst und deren
Verzahnung gelangt nun unmittelbar in Verzahnungseingriff mit der Laufschiene 13.
Es entfällt somit auch eine vorher beschriebene Führungsbrücke 14.
[0087] Die Figur 26 zeigt einen Halbschnitt durch die vorher bereits schon erwähnte Lagerwelle
15 zusammen mit der Laufrollen-Anordnung.
[0088] Insgesamt ergibt sich mit der gezeigten Schiebetüren-Anlage der wesentliche Vorteil,
dass hohe Lasten (dass heißt auch großflächige Glasschiebetüren) bei großen Temperaturwechselspielen
und auch bei Einwirkung von Feuchtigkeit beherrscht werden können. Durch die automatisch
mit der Verschwenkung jeder Schiebetür in Gang zu setzenden Bremseinrichtung 21, 39
gelingt es, ohne weiteren, manuellen Eingriff die Schiebetüren in ihrer ausgeschwenkten
Stellung festzusetzen.
Zeichnungslegende
[0089]
- 1
- Hauptwelle
- 2
- Ausgleichsscheibe
- 3
- Bremsscheibe
- 4
- Tellerfeder
- 5
- Bremsträger
- 6
- Kugel
- 7
- Druckscheibe
- 8
- Mitnahmestift
- 9
- Lager
- 10
- Laufrolle 10a Laufrolle oben
- 11
- Unterlegscheibe
- 12
- Spannhülse
- 13
- Laufschiene
- 14
- Führungsbrücke
- 15
- Lagerwelle (ausschwenkbar)
- 16
- Schiebetür
- 17
- Anschlag
- 18
- Pfeilrichtung
- 19
- Drehkupplung
- 20
- Schwenkachse
- 21
- Bremseinrichtung
- 22
- Ausschwenköffnung
- 23
- Gewindeansatz
- 24
- Schaft
- 25
- Schwenkrollenanordnung
- 26
- Bohrung
- 27
- Schaft
- 28
- Aufnahme
- 29
- Ausnehmung
- 30
- Grundrahmen
- 31
- Verzahnung
- 32
- Bohrung
- 33
- Kugelaufnahme
- 34
- Rastvorsprung
- 35
- Laufbahn
- 36
- Schmiegungsbereich
- 37
- Position
- 38
- Position
- 39
- Bremseinrichtung
- 40
- Bohrung (in 3 für 1 )
- 41
- Ausnehmung (in 7 für 8)
- 42
- Bohrung (in 7 für 1)
- 43
- Schräge
- 44
- Ausnehmung (in 10a für 9)
- 45
- Kugelaufnahme
- 46
- Mittelsteg
- 47
- Nockenbolzen
- 48
- Nocke
- 49
- Nockenscheibe
- 50
- Schräge
- 51
- Kulissenöffnung
- 52
- hintere Laufebene
- 53
- vordere Laufebene
- 54
- Flanke
- 55
- Ausnehmung
- 56
- Verzahnung
1. Schiebetüren-Anlage mit mehreren, in einer Laufschiene an Lagerwellen und Laufrollen
hängend oder stehend gelagerten und in der Laufschiene (13) in horizontaler Richtung
verschiebbaren Schiebetüren (16a-c), wobei an jeder Schiebetür mindestens zwei voneinander
beabstandet angeordnete Lagerwellen (1, 15) mit zugeordneten Laufrollen (10, 10a)
befestigt sind, und die Schiebetüren (16) durch Ausschwenken jeweils einer schiebetürseitigen
Welle (15) aus der Laufschiene (13) heraus schwenkbar und zu einem Paket (16a-c) zusammen
schiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Laufschiene (13) mindestens zwei in horizontaler Ebene untereinander versetzt
angeordnete Laufebenen (52, 53) für die Laufrollen (10, 10a) der beiden Wellen (1,15)
bildet,
dass die obere Laufebene (52) über die gesamte Schiebelänge durchgehend und die untere
Laufebene (53) in Ausschwenkrichtung durch eine an der Ausschwenkstelle der Schiebetür
(16) angeordnete Ausschwenköffnung (22) geöffnet ist,
dass durch die Ausschwenköffnung (22) hindurch die Schiebetür (16) ausschwenkbar ist,
wobei die Lagerwelle (15) außer Eingriff mit der Laufschiene (13) kommt,
und dass bei Verschwenkung der Schiebetür (16) um die als Schwenkachse (20) in Eingriff
mit der Laufschiene (13) verbleibenden Hauptwelle ( 1 ) eine Bremseinrichtung (21,
39) zwischen der Hauptwelle ( 1 ) und der Laufschiene (13) in Eingriff mit der Laufschiene
kommt, die bei Zurückschwenken der Schiebetür (16) wieder außer Eingriff mit der Laufschiene
(13) kommt.
2. Schiebetüren-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (21) eine drehfest mit der Hauptwelle (1) verbundenen Druckscheibe
(7) aufweist, die nach Art einer Drehkupplung auf eine oberhalb der Druckscheibe (7)
angeordnete, federbelastete Bremsscheibe (3) wirkt, die in Bremseingriff mit der Laufschiene
(13) bringbar ist.
3. Schiebetüren-Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremsscheibe (3) mittels Tellerfedern (4) in axialer Richtung anhebbar ist, welche
in einem Bremsträger (5) eingebettet sind und sich in der Druckscheibe arretieren.
4. Schiebetüren-Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsträger (5) durch Kugeln (6) anhebbar ausgebildet ist, die in der Druckscheibe
(7) angeordnet sind und sich am Bremsträger (5) anlegen.
5. Schiebetüren-Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremseinrichtung (39) einen mit der Hauptwelle (1) drehfest verbundenen Nockenbolzen
(47) aufweist, der mit einer exzentrischen Nocke (48) eine drehbar gelagerte Nockenscheibe
(49) durchgreift, welche die federbelastete Bremsscheibe (3) trägt.
6. Schiebetüren-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufschiene (13) im Querschnitt ein etwa kastenförmiges Profil aufweist, welches
mehrere etwa elliptisch profilierte Laufbahnen (35) für den Eingriff der Laufrollen
(10, 10a) ausbildet.
7. Schiebetüren-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede Laufrolle (10, 10a) lediglich mit einer schrägen Berührungsfläche eine Schmiegung
(36) mit der zugeordneten Fläche der Laufbahn (35) bildet.