[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Durchtritts-Schleusen nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Um den Zutritt zu und/oder den Austritt aus Räumen mit einem hohen Sicherheitsbedarf
sichern zu können, werden Durchtritts-Vorrichtungen verwendet, die gewährleisten,
dass der Durchtritt nur für berechtigte Personen möglich ist.
[0003] Aus der EP 1 189 178 A1 ist eine Lösung mit einem einzelnen Durchtritts-Türflügel
und einer Vereinzelungskabine bekannt, wobei die Vereinzelungskabine der freien vertikalen
Berandung des Durchtritts-Türflügels zugeordnet ist und drei Wände umfasst, so dass
eine Person beim Öffnen des Durchtritts-Türflügels bis zu einem ersten Öffnungswinkel
lediglich in die Vereinzelungskabine eintreten kann. Nach dem Schliessen des Druchtritts-Türflügels
kann die Person aus der Vereinzelungskabine weiter gehen. Für eine Durchtritts-Vorrichtung
mit einer Vereinzelungskabine und einem seitlich daran anschliessenden Durchtritts-Türflügel
wird eine Gasamtbreite von ca. 1600mm benötigt. Beim Einbau von Durchtritts-Vorrichtungen
in bestehenden Gebäuden steht diese Breite beim Eingangsbereich manchmal nicht zur
Verfügung, was den Einsatz eines Druchtritts-Türflügels mit seitlich anschliessender
Vereinzelungskabine verhindert. Um bei einer Lösung mit lediglich einem gegen das
Gebäudeinnere hin aufschwenkenden Durchtritts-Türflügel im Brandfall einen sicheren
Fluchtweg zu ermöglichen, wird der Rahmen des Durchtritts-Türflügels gebäudeseitig
schwenkbar gelagert, wobei für den Fluchtfall ein Aufschwenken des Rahmens aus dem
Gebäude hinaus vorgesehen ist. Wenn auf der Flucht vor einem Feuer dieser Rahmen nach
aussen aufgeschwenkt wird, kann ein nicht arretierter Durchtritts-Türflügel gefährliche
unkontrollierte Bewegungen durchführen. Zudem ist das Aufschwenken des Rahmens nur
geeignet, wenn ausserhalb des Durchtritts-Türflügels ein grosser Freiraum vorgesehen
ist.
[0004] Aus der US 4 741 275 ist eine Durchtritts-Schleuse mit einem Schleuseninnenraum und
zwei den Schleuseninnenraum abschliessenden Türen bekannt, wobei eine äussere Tür
dem ungesicherten Aussenraum und eine innere Tür dem gesicherten Innenbereich zugewandt
ist. Die Schleuse hat eine kleine Breite, die im Wesentlichen der Breite einer Tür
mit Rahmen entspricht. Auch in Schleusen-Durchtrittsrichtung ist die Schleuse klein.
[0005] Solche Schleusen mit kleiner Breite und Länge eignen sich auch bei engen Platzverhältnissen.
Aufgrund des kleinen Schleuseninnenraumes müssen die beiden Türen nach aussen, bzw.
vom Schleuseninnenraum weg, geöffnet werden, damit eine in die Schleuse eintretende
Person die eine Tür schliessen und anschliessend die andere Tür öffnen kann, ohne
der jeweiligen Tür im Wege zu stehen.
[0006] Um einen kontrollierten Durchtritt von berechtigten Personen zu gewährleisten, sind
solche Durchtritts-Schleusen mit Ver- und Entriegelungsvorrichtungen für die beiden
Türen, einer Steuerung und Sensoren ausgerüstet. Aus der US 4 947 765 ist eine Überwachungsvorrichtung
bekannt, die nach dem Eintritt einer durchtrittsberechtigten Person den Durchgang
in den gesicherten Raum erst ermöglicht, wenn das erfasste Gewicht der eintretenden
Person mit dem für diese durchtrittsberechtigte Person gespeicherten Gewicht innerhalb
einer Toleranz übereinstimmt. Die Steuerung kontrolliert bei einem vereinzelten Durchtritt,
dass maximal eine Tür entriegelt ist. Zudem ist die Steuerung etwa mit einer Alarmanlage
verbunden.
[0007] Nebst einem kontrollierten Durchtritt muss im Brandfall eine Flucht aus dem Gebäude
möglich sein. Es hat sich nun gezeigt, dass platzsparende Schleusen, wie beispielsweise
die Schleuse gemäss der US 4 741 275, im Brandfall bzw. bei Panik ein gefährliches
Hindernis bilden, weil die innere Tür nach innen bzw. gegen die Fluchtrichtung geöffnet
werden muss.
[0008] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Durchtritts-Schleuse zu finden,
die eine sichere Durchtrittskontrolle gewährleistet, einfach aufgebaut ist, wenig
Platz benötigt und auch die für den Brandfall vorgesehene Sicherheitsvorschrift erfüllt.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche
beschreiben alternative bzw. bevorzugte Ausführungsformen.
[0010] Im Rahmen der Erfindung wurde erkannt, dass bei Platz sparenden Durchtritts-Schleusen
das Öffnen bzw. Aufschwenken der beiden Türen vom Schleuseninnenraum weg nur bei einem
kontrollierten Durchtritt nötig ist. Im Brandfall müssen beide Türen gleichzeitig
offen stehen können, so dass mehrere Personen hintereinander ungehindert austreten
können. Wenn nun nach dem Eintritt vom Gebäudeinnern her in den Schleuseninnenraum
das Schliessen der inneren Tür nicht nötig ist um die äussere Tür zu öffnen, so kann
im Brandfall eine innere Tür auch in den Schleuseninnenraum hinein geöffnet werden.
Weil bis jetzt bei der Planung von Durchtritts-Schleusen der kontrollierte Durchtritt
klar im Vordergrund steht, gingen und gehen die Planer bei Platz sparenden Schleusen,
die in beide Richtungen begangen werden, davon aus, dass keine der Türen in den Schleuseninnenraum
hinein öffnen darf, auch im Brandfall nicht. Mit der vorliegenden Erfindung wurde
dieses Vorurteil überwunden. Erfindungsgemäss wird auf der inneren Seite im Vereinzelungsbetrieb
eine Tür vom Innenraum weg und für einen Fluchtvorgang eine Tür in den Schleuseninnenraum
hinein geöffnet.
[0011] Die vorliegende Erfindung ermöglicht das Öffnen bzw. Aufschwenken einer inneren Tür
in den Schleuseninnenraum hinein als ersten Schritt eines Fluchtvorganges. Damit der
Fluchtvorgang abgeschlossen werden kann, wird von der Durchtrittsschleuse gewährleistet,
dass die äussere Tür bei einer in den Schleuseninnenraum geöffneten inneren Tür geöffnet
werden kann. Dazu kann an der äusseren Tür eine Notöffnung vorgesehen werden, die
das manuelle Öffnen dieser äusseren Tür immer zulässt, oder aber die von der Steuerung
gewährleistete Verriegelung mindestens einer verschlossenen Tür wird durch das Öffnen
der inneren Tür in den Schleuseninnenraum hinein aufgehoben. Die erfinderische Lösung
mit einer in den Schleuseninnenraum aufschwenkenden inneren Fluchttür, deren Öffnungsbewegung
sich von der Bewegung der ersten inneren Tür für den kontrollierten Durchtritt unterscheidet,
macht den Fluchtvorgang durch das Öffnen der inneren Fluchttür erkennbar. Bei einer
Durchtritts-Schleuse gemäss dem Stande der Technik kann aus dem Öffnen der inneren
Tür nicht erfasst werden, ob es sich um den Anfang eines normalen Austrittsvorganges
oder eines Fluchtvorganges handelt. Nebst der Verbesserung des Fluchtweges wird also
auch die Kontrolle des Fluchtvorganges und damit die Sicherheit bei der Freigabe der
äusseren Tür erleichtert.
[0012] Bei einer Durchtritts-Schleuse mit einer äusseren und einer ersten inneren Tür, welche
beiden Türen bei einem Durchtrittsvorgang je vom Schleuseinnenraum weg aufgeschwenkt
werden, kann das Aufschwenken einer zweiten inneren Tür in den Schleuseninnenraum
hinein grundsätzlich mit drei verschiedenen Anordnungen gelöst werden.
[0013] Gemäss einer ersten Anordnung ist die innere Tür eine erste innere Tür, die den Rahmen
einer zweiten inneren Tür bildet, wobei die zweite innere Tür als Fluchttür so in
der ersten inneren Tür gelagert ist, dass sie in den Schleuseninnenraum hinein aufgeschwenkt
werden kann. Indem nun die zweite innere Tür etwas kleiner ist als die erste innere
Tür, kann sie auch in einen kleinen Schleuseninnenraum hinein geöffnet werden, selbst
wenn dessen Ausdehnung senkrecht zur Ebene des Rahmens der ersten inneren Tür kleiner
ist als die Breite der ersten inneren Tür. Eine in der ersten inneren Tür gelagerte
innere Fluchttür kann so ausgelegt werden, dass sie sich unten nicht bis zum Boden
des Schleuseninnenraumes erstreckt. Dies ist mit dem Vorteil verbunden, dass Sensormatten
am Boden des Schleuseninnenraumes nicht versenkt angeordnet werden müssen, sondern
dass sie über den Boden bzw. die Unterkante der ersten inneren Tür nach oben vorstehen
können. Die Betätigung eines inneren Fluchtgriffes lässt die zweite innere Tür bzw.
die in der ersten inneren Tür aufgenommene innere Fluchttür gegen den Schleuseninnenraum
hin öffnen. Gegebenenfalls wird durch die Betätigung des inneren Fluchtgriffes über
die Steuerung die Entriegelung der äusseren Tür ausgelöst, um den gesamten Fluchtvorgang
zu gewährleisten. Die Entriegelung der äusseren Tür kann aber auch durch die Betätigung
eines äusseren Fluchtgriffes ausgelöst werden. Um die Betätigungsgriffe der beiden
inneren Türen klar voneinander zu trennen, werden diese insbesondere an voneinander
abgewandten Seitenbereichen der inneren Türen angebracht. Diese klare Trennung hat
den Vorteil, dass die versehentliche Benützung de Fluchttür weitgehend ausgeschlossen
werden kann. Damit beim Fluchtvorgang die zweite innere Tür und die äussere Tür je
die Fluchtgriffe auf der gleichen Seite aufweisen, sind der Griff der ersten inneren
Tür und der Griff der äusseren Tür aus einer Durchgangsrichtung gesehen je auf unterschiedlichen
Seiten angeordnet.
[0014] Gemäss einer zweiten Anordnung ist die innere Tür eine erste innere Tür, die in einer
zweiten inneren Tür angeordnet ist, wobei die zweite innere Tür als Fluchttür so an
einem schleusen- bzw. gebäudeseitigen Rahmen gelagert ist, dass sie in den Schleuseninnenraum
hinein aufgeschwenkt werden kann. Weil die zweite innere Tür etwas grösser ist als
die erste innere Tür, können sich beim Öffnen in den Schleuseninnenraum hinein Probleme
ergeben, beispielsweise falls die Ausdehnung senkrecht zur Ebene des Rahmens der zweiten
inneren Tür kleiner ist als die Breite der zweiten inneren Tür. Die zweite inneren
Tür kann mit Sensormatten am Boden des Schleuseninnenraumes in Konflikt gelangen,
so dass diese im Boden des Schleuseninnenraumes versenkt angeordnet werden müssen.
Bei einem kontrollierten Durchtrittsvorgang durch die erste innere Tür ergeben sich
Probleme, weil sie kleiner ist und gegebenenfalls am Boden ein Rahmenteil der zweiten
inneren Tür überstiegen werden muss. Durch die Betätigung eines inneren Fluchtgriffes
lässt sich die zweite innere Tür bzw. die innere Fluchttür mitsamt der ersten inneren
Tür gegen den Schleuseninnenraum hin öffnen. Um den gesamten Fluchtvorgang zu gewährleisten,
wird gegebenenfalls durch die Betätigung des inneren Fluchtgriffes über die Steuerung
die Entriegelung der äusseren Tür ausgelöst. Die Entriegelung der äusseren Tür kann
aber auch durch die Betätigung eines äusseren Fluchtgriffes ausgelöst werden. Um die
Betätigungsgriffe der beiden inneren Türen klar voneinander zu trennen, werden diese
insbesondere an einander entgegen gesetzten Seitenbereichen der inneren Türen angebracht.
Diese klare Trennung hat den Vorteil, dass die versehentliche Benützung de Fluchttür
weitgehend ausgeschlossen werden kann. Damit beim Fluchtvorgang die zweite innere
Tür und die äussere Tür je die Fluchtgriffe auf der gleichen Seite aufweisen, sind
der Griff der ersten inneren Tür und der Griff der äusseren Tür aus einer Durchgangsrichtung
gesehen je auf unterschiedlichen Seiten angeordnet. Weil es im Brandfall, bzw. zu
Beginn des Fluchvorganges, möglich ist, dass die erste innere Tür nicht verschlossen
ist, können dadurch beim Öffnen der zweiten inneren Tür bzw. der inneren Fluchttür
Probleme entstehen, beispielsweise wenn die erste innere Tür gegen die flüchtende
Person aufschlägt. Entsprechend ist die erste Anordnung, bei der die innere Fluchttür
in der ersten inneren Tür angeordnet ist, bevorzugt, weil beim Öffnen der inneren
Fluchttür die erste innere Tür keine störende Öffnungsbewegung macht, sondern höchstens
geschlossen wird.
[0015] Gemäss einer dritten Anordnung ist die innere Tür als Pendeltür auszubilden, die
beim Durchtrittsbetrieb vom Innenraum weg und bei einem Fluchtvorgang in den Innenraum
hinein aufgeschwenkt wird. Die Pendeltür bildet dabei die erste und die zweite innere
Tür. Pendeltüren haben den Nachteil, dass sie in der geschlossenen Position nicht
entlang eines grossen Anteils ihres Umfanges an einem Rahmenbereich anliegen, sondern
nur im verriegelten Zustand von Verriegelungselementen gehalten werden. Für den Durchgangsbetrieb
muss das Öffnen der Pendeltür in eine Richtung vom Schleuseninnenraum weg eingeschränkt
werden. Dazu müsste ein Anschlag zwischen Tür und Rahmen aktiviert sein, der ein Öffnen
in den Schleuseninnenraum hinein verhindert. Die Bewegungsbeschränkung durch diesen
Anschlag müsste beim Fluchtvorgang beseitigt werden. Dazu könnte etwa durch die Betätigung
eines inneren Fluchtgriffes ein Anschlagselement der inneren Tür in eine Freigabeposition
bewegt werden, so dass es nicht mehr mit einem entsprechenden Anschlagselement des
Türrahmens zusammenwirkt. Die Betätigung des Fluchtgriffes müsste zudem die Verriegelung
der inneren Tür in eine Freigabeposition bringen, so dass die innere Tür geöffnet
werden kann. Falls für den gesamten Fluchtvorgang von der Steuerung die Entriegelung
der äusseren Tür ausgelöst werden soll, so löst die Betätigung des inneren Fluchtgriffes
sowohl die Entriegelung der Pendeltür, wie auch der äusseren Tür aus. Gegebenenfalls
aber wird die Entriegelung der äusseren Tür durch die Betätigung eines äusseren Fluchtgriffes
ausgelöst.
[0016] Es hat sich nun gezeigt, dass die Ausführungsform, bei der die innere Fluchttür grösser
ist als die für den Vereinzelungsbetrieb benützte erste innere Tür, im Vergleich zu
den beiden anderen Ausführungsformen wesentliche Nachteile aufweist. Daher werden
Lösungen bevorzugt, bei denen die innere Fluchttür kleiner oder gegebenenfalls gleichgross
ist wie die für den Vereinzelungsbetrieb benützte erste innere Tür.
[0017] Es versteht sich von selbst, dass die beschriebene Durchtritts-Vorrichtung mit allen
aus dem Bereich des vereinzelten Durchtritts bekannten Kontroll-, Erkennungs- und
Überwachungsvorrichtungen ausgerüstet werden kann, um die gewünschte Sicherheit zu
erzielen. Die Steuerung kann so ausgelegt werden, dass sowohl der Vereinzelungsbetrieb
als auch der freie Durchtritt möglich ist. Dadurch kann den wechselnden Sicherheitsansprüchen
eines gesicherten Raumes Rechnung getragen werden. Bei Banken kann beispielsweise
ein Kassen- bzw. Geldbereitstellungsbereich während der normalen Arbeitszeit im freien
Durchtritt zugänglich gemacht werden. Während der Zeit ohne normalen Arbeitsbetrieb,
insbesondere in der Nacht und an Wochenenden, wird dann auf den Vereinzelungsbetrieb
umgestellt. Der Fluchtvorgang bleibt immer gewährleistet.
[0018] Es versteht sich von selbst, dass der Begriff Tür als an einer Öffnung schwenkbar
gelagerter Türflügel verstanden werden soll. Die Schwenklager und die Ausbildung der
Öffnungsberandung bzw. des Türrahmens sind bei den verschiedenen Ausführungen an die
jeweiligen Verhältnisse angepasst. Die Durchtritts-Schleuse kann als Kabine mit vier
Wänden und Dach sowie Boden ausgebildet und im Wesentlichen als fertige Einheit in
einem Gebäude eingesetzt werden. Gegebenenfalls wird die Schleuse aber durch das Einbauen
von Wand- oder Rahmenteilen insbesondere mit Türen direkt im Gebäude ausgebildet,
so dass etwa ein Teil der Berandung des Innenraumes durch Gebäudeteile gebildet wird.
[0019] Die Zeichnungen erläutern die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen. Dabei
zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Durchtritts-Schleuse in der Form einer Kabine,
- Fig. 2
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Schleuse mit zwei inneren Türen,
- Fig. 3
- einen horizontalen Schnitt durch eine Durchtritts-Schleuse mit einer Pendeltür, und
- Fig. 4
- einen horizontalen Schnitt durch eine in ein Gebäude eingebaute Durchtritts-Schleuse.
[0020] Fig. 1 und 2 zeigen eine Durchtritts-Schleuse 1 in der Form einer Kabine mit vier
Wänden 2, einem Boden 3 und einer Decke 4. Von den vier Wänden 2 sind zwei als feste
Wände 2 und zwei in der Form von Türöffnungen mit Türen ausgestaltet. Damit der Platzbedarf
der Durchtritts-Schleuse 1 minimal bleibt, ist der horizontale Querschnitt des Schleusen
innenraumes 1 a im Wesentlichen quadratisch mit einer Seitenlänge die einer Türbreite
entspricht. Die Schleuse 1 umfasst eine äussere Tür 5 und eine erste innere Tür 6.
Die äussere Tür 5 ist dem unsicheren Aussenraum zugewandt. Die erste innere Tür 6
ist dem gesicherten Innenraum bzw. dem Gebäudeinneren zugewandt. Die äussere und die
erste innere Tür 5 und 6 sind je über Schwenklager 5a bzw. 6a mit äusseren Randbereichen
der Wände 2 verbunden. In der dargestellten Ausführungsform sind beide Türen 5, 6
je von einem minimalen Rahmen 7 umgeben, wobei am Rahmen 7 die Schwenklager 5a bzw.
6a befestigt sind und die Einrastelemente einrasten können. Als Einrastelemente werden
sowohl von einem Türgriff 8, 8a betätigte Riegel als auch weitere betätigbare Verschlusselemente
verstanden. Beide Türen 5 und 6 sind um die Schwenklager 5a, 6a vom Schleuseninnenraum
1a weg aufschwenkbar, was durch die gestrichelten Teilkreise 5b bzw. 6b verdeutlicht
wird.
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte Schleuse 1 umfasst sowohl in der äusseren Tür 5 als auch
in den Seitenwänden Glasbereiche 12. Die Ausführungsform gemäss Fig.2 zeigt lediglich
in der äusseren Tür 5 Glasbereiche 12.
[0022] Für einen kontrollierten Einrittsvorgang wird von der eintretenden Person an einer
äusseren Eingabeeinheit 9 eine Identifikations-Information, wie ein Code oder biometrische
Daten (Fingerprint), eingegeben. Die Eingabeeinheit 9 ist mit einer Kontrollvorrichtung
bzw. einer Steuerung verbunden, welche vorzugsweise im Bereich der Decke 4 angeordnet
ist. Die Kontrollvorrichtung klärt die Berechtigung ab. Die Kontrollvorrichtung ist
auch mit einer inneren Türüberwachung verbunden, welche die Verriegelung der ersten
inneren Tür 6 in der geschlossenen Lage erfassbar macht. Bei verriegelter erster innerer
Tür 6 und einer eintrittsberechtigten Person wird die äussere Türe 5 entriegelt bzw.
ein äusserer Türgriff 8 zur Betätigung der Einrastelemente freigegeben. Die eintretende
Person schwenkt die äussere Tür 5 gegen sich auf und tritt in den Schleuseninnenraum
1a ein. Nach dem Schliessen der äusseren Tür 5 wird kontrolliert, dass die äussere
Tür 5 geschlossen ist und dass sich genau eine Person im Schleuseninnenraum 1 a befindet.
Zur Kontrolle der äusseren Tür 5 ist eine äussere Türüberwachung mit der Kontrollvorrichtung
verbunden. Zur Kontrolle der Anwesenheit einer Einzelperson kann beispielsweise eine
Zweizonen-Kontaktmatte 10 am Boden des Schleuseninnenraumes 1a angeordnet sein, welche
überwacht, dass nur auf einem inneren Standbereich 10a, der lediglich einer Person
Platz bietet, ein Gewicht lastet. Um sicherzustellen, dass es sich um die gleiche
Person handelt, die bereits die Eingabe an der Eingabeeinheit 9 gemacht hat, wird
gegebenenfalls im Kabineninnenraum 1a eine zweite Berechtigungskontrolle an einer
zweiten Eingabeeinheit 9' durchgeführt, wobei auch diese zweite Eingabeeinheit 9'
mit der Kontrollvorrichtung verbunden ist.
[0023] Bei der gleichen berechtigten Person wird die erste innere Türe 6 von der Kontrollvorrichtung
entriegelt bzw. ein innerer Türgriff 8a zur Betätigung der Einrastelemente freigegeben.
Die vom Schleuseninnenraum 1a in den gesicherten Raum eintretende Person schwenkt
die innere Tür 6 von sich weg auf und tritt in den gesicherten Raum ein. Das anschliessende
Schliessen der ersten inneren Tür 6 wird mit der inneren Türüberwachung erfasst. Im
Normalfall ist aus Sicherheitsgründen immer die äussere und/oder die erste innere
Tür 5, 6 verriegelt.
[0024] Im Brandfall muss die Schleuse 1 von einer flüchtenden Person im Rahmen eines Fluchtvorganges
schnell vom gesicherten Bereich durch den Schleuseninnenraum 1a nach aussen durchlaufen
werden können. Dies soll nun auch bei der äusserst kleinen Schleusenabmessung in Durchtrittsrichtung
ermöglicht werden. Gemäss der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform umfasst die
erste innere Tür 6 eine zweite innere Tür 11, die über Fluchtschwenklager 11a an der
ersten inneren Tür 6 schwenkbar gehalten ist. Die zweite innere Tür 11 ist etwas kleiner
als die erste innere Tür 6 und öffnet gemäss dem gestrichelten Teilkreis 11b in den
Schleuseninnenraum 1a. Dieses Öffnen in Fluchtrichtung erleichtert den Fluchtvorgang.
Um die zweite innere Tür 11 zu öffnen, muss lediglich ein Notfallgriff 11c betätigt
werden. Weil er in der dargestellten Ausführungsform vom inneren Türgriff 8a der ersten
inneren Tür 6 beabstandet ist, wird er sofort erkannt. Das Öffnen der zweiten inneren
Tür 11 wird von einer mit der Kontrollvorrichtung verbundenen Notfallerfassungsvorrichtung,
insbesondere einem Fluchtsensor, erfasst, so dass die Kontrollvorrichtung die Verriegelung
der äusseren Tür 5 aufheben kann. Beim Erreichen der äusseren Tür 5 kann diese durch
das Betätigen des äusseren Türgriffs 8 geöffnet oder gegebenenfalls direkt aufgestossen
werden. Selbst wenn die erste innere Tür 6 beim Fluchtvorgang nicht verschlossen ist,
wird die Flucht durch die äussere Tür 5 aufgrund der Aufhebung der Verriegelung ermöglicht.
Beim Öffnen der zweiten inneren Tür 11 wird ein Alarm ausgelöst, um zu verhindern,
dass der für den Notfall geöffnete Durchgang durch die Schleuse 1 für einen Einbruch
missbraucht werden kann.
[0025] Fig.3 zeigt eine Ausführungsform bei der die erste und zweite innere Tür 6 und 11
von einer Pendeltür 6' gebildet werden. Die erste und zweite innere Tür 6 bzw. 11
sind durch die Öffnungsbewegungen in entgegen gesetzte Richtungen charakterisiert.
Das Zusammenwirken einer Pendeltür 6' mit einem ein- und ausschaltbaren Anschlag ermöglicht
es, die erste und zweite innere Tür 6, 11 mittels lediglich einen Türblattes bereitzustellen.
Weil die erste und zweite innere Tür 6, 11 das gleiche Türblatt aufweisen, sind sie
gleich gross. Ein Pendellager 6a' der Pendeltür 6' umfasst ein Schwenklager 6a für
die Türbewegung von der Schleuse weg und ein Fluchtlager 11a für die Bewegung in die
Schleuse hinein. Wenn mindestens ein Anschlagselement 11d auf der freien Seite der
Pendeltür 6' von dieser gegen den Rahmen vorsteht, so wird ein Öffnen in den Schleuseninnenraum
1a verhindert und die Pendeltür 6' übernimmt die Funktion der ersten inneren Tür 6.
Das Öffnen während eines kontrollierten Durchtritts mit einer Türbewegung gemäss der
Kreislinie 6b vom Kabineninnenraum 1a weg kann durch die Betätigung des inneren Türgriffs
8a erzielt werden. Die Bewegungsbeschränkung durch das Anschlagselement 11d wird beim
Fluchtvorgang durch die Betätigung des inneren Notfallgriffes 11c aufgehoben, wodurch
die Pendeltür 6' die Funktion der zweiten inneren Tür 11 übernimmt. Gleichzeitig wird
auch die Verriegelung der Pendeltür 6' aufgehoben, so dass die Pendeltür 6' in beide
Schwenkrichtungen bewegt werden könnte, wobei die Bewegung in den Schleuseninnenraum
1a gemäss der Kreislinie 11b für den Fluchtvorgang bevorzugt ist. Der Notfallgriff
11c zieht das Anschlagselement 11d in die Pendeltür 6' zurück.
[0026] Der Notfallgriff 11c hebt sich durch eine andere Form und vorzugsweise auch durch
eine andere Farbe von den inneren Türgriffen 8a ab. Die Betätigung des Notfallgriffes
11c löst vorzugsweise die Bewegung des Anschlagselementes 11d, die Entriegelung der
Pendeltür 6', sowie die Entriegelung der äusseren Tür 5 aus. Gegebenenfalls wird aber
die Entriegelung der äusseren Tür 5 durch das Erfassen einer Bewegung der Pendeltür
in den Schleuseninnenraum ausgelöst. Die Entriegelung der äusseren Tür 5 kann aber
auch durch die Betätigung eines äusseren Fluchtgriffes bei der äusseren Tür 5 ausgelöst.
Der Fluchtvorgang ist aber dann besonders einfach, wenn für den vollständigen Fluchtvorgang
nur der Notfallgriff 11c betätigt werden muss und darauf die Entriegelung der äusseren
Tür 5 von der Kontrollvorrichtung bzw. Steuerung ausgelöst wird. Bei einer Ausführungsform
mit der Pendeltür 6' können alle Griffe in Durchtrittsrichtung auf der gleichen Seite
angeordnet werden, was zu einem klaren Benützungsablauf führt.
[0027] Die dargestellten kabinenförmigen Schleusen 1 können mit horizontalen Aussenmassen
von lediglich 1 m x 1 m Durchtrittstüren mit einer Breite von 0.91 m gewährleisten.
Es wäre sogar möglich die Tiefe, bzw. die Ausdehnung der Schleuse 1 senkrecht zur
äusseren Tür 5, noch kleiner zu wählen, ohne die Breite der Türen 5, 6 zu verkleinern.
Die erfindungsgemässe Schleuse 1 kann bei einem minimalen Schleuseninnenraum 1a gewährleisten,
dass bei der Flucht lediglich zwei Türen in Fluchtrichtung geöffnet werden müssen.
In einer besonders optimierten Ausführungsform entspricht die Breite und insbesondere
auch die Tiefe des Schleuseninnenraumes 1a im Wesentlichen der Breite der äusseren
Tür 5. Gegebenenfalls entspricht die Breite und insbesondere auch die Tiefe des Schleuseninnenraumes
1a im Wesentlichen der Breite der ersten inneren Tür 6.
[0028] Die erfindungsgemässe Schleuse 1 kann an die verschiedenartigsten Bedürfnisse angepasst
werden. Sie gewährleistet auf engstem Raum sowohl eine grosse Einbruchssicherheit
als auch eine optimale Fluchtmöglichkeit. Um Einbrüche unter Beschädigung von Schleusenwänden
erfassen zu können, sind gegebenenfalls verschiedene Beschädigungssensoren an den
Schleusenwänden und an der Schleusendecke angeordnet und mit der Kontrollvorrichtung
verbunden.
[0029] Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform bei der die äussere Tür 5 und die erste innere
Tür 6 in aneinander anschliessenden Wänden angeordnet sind. Beim Durchtritt findet
somit eine Richtungsänderung um 90° statt. Bei einem Fluchtvorgang wird die zweite
innere Tür 11 in den Schleuseninnenraum 1 a und die äussere Tür 5 nach aussen geöffnet,
so dass ein optimaler Fluchtweg entsteht. Ein Teil der Schleusenberandung wird durch
Gebäudewände 13 gebildet. Für die Kontrollvorrichtung ist gegebenenfalls seitlich
ein abgetrennter Steuerungsbereich 14 vorgesehen. Für die Personen- und/oder Türüberwachung
kann etwa eine optische Überwachungseinrichtung 15 eingesetzt werden.
[0030] Im gesicherten Raum ist gegebenenfalls eine Steuerungsvorrichtung zum Auslösen von
Durchtrittsvorgängen und vorzugsweise auch eine weitere Steuerungsvorrichtung zum
Einstellen des gewünschten Betriebszustandes angeordnet. Diese Steuerungsvorrichtungen
sind mit der Kontrollvorrichtung verbunden. Dabei muss die Kontrollvorrichtung erfassen
können, ob die für den gewünschten Betriebsmodus benötigten Bedingungen erfüllt sind.
Die Kontrollvorrichtung ist vorzugsweise auch mit einer Einbruchs-Alarmanlage verbunden,
so dass beispielsweise gewährleistet werden kann, dass das Einschalten der Alarmanlage
erst möglich ist, wenn die Durchtritts-Vorrichtung im Vereinzelungsbetrieb ist. Es
versteht sich von selbst, dass die beschriebene Durchtritts-Vorrichtung mit allen
aus dem Bereich des vereinzelten Durchtritts bekannten Kontroll-, Erkennungs- und
Überwachungsvorrichtungen ausgerüstet werden kann, um die gewünschte Sicherheit zu
erzielen.
1. Durchtritts-Schleuse (1) zum Ermöglichen von kontrollierten Durchtritten mit mindestens
zwei Türen (5, 6), einer Kontrollvorrichtung und einem Schleuseninnenraum (1a), der
in Durchtrittsrichtung von den mindestens zwei Türen (5, 6) berandet wird, wobei eine
äussere Tür (5) und eine erste innere Tür (6) je vom Schleuseninnenraum (1a) weg aufzuschwenken
sind und die Kontrollvorrichtung gewährleistet, dass bei kontrollierten Durchtritten
die äussere Tür (5) und die erste innere Tür (6) nicht gleichzeitig geöffnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite innere Tür (11) in den Schleuseninnenraum (1 a) hinein aufschwenkbar
ist, wobei die Durchtritts-Schleuse (1) so aufgebaut ist, dass bei geöffneter zweiter
innerer Tür (11) ein ausgelöster Fluchvorgang erkennbar und die äussere Tür (5) zu
öffnen ist.
2. Durchtritts-Schleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrollvorrichtung mit einem Fluchtsensor, welcher das Öffnen der zweiten inneren
Tür (11) erfasst, sowie mit einer Verriegelungsvorrichtung der äusseren Tür (5) verbunden
ist und bei geöffneter zweiter innerer Tür (11) eine Entriegelung der äusseren Tür
(5) auslösbar macht.
3. Durchtritts-Schleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite innere Tür (11) kleiner oder gleichgross ist, wie die für den Vereinzelungsbetrieb
benützte erste innere Tür (6).
4. Durchtritts-Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite innere Tür (11) als Fluchttür an der ersten inneren Tür (6) gelagert und
somit kleiner als die erste innere Tür (6) ist.
5. Durchtritts-Schleuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste innere Tür (6) an der zweiten inneren Tür (11) gelagert und somit kleiner
als die zweite innere Tür (11) ist.
6. Durchtritts-Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste innere Tür (6) und die zweite innere Tür (11) von einer Pendeltür (6')
und einem ein- und ausschaltbaren Anschlag (11d) gebildet werden, wobei die Pendeltür
(6') beim Durchtrittsbetrieb als erste innere Tür (6) vom Schleuseninnenraum (1a)
weg und bei einem Fluchtvorgang als zweite innere Tür (11) in den Innenraum (1a) hinein
aufschwenkbar ist.
7. Durchtritts-Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die vom Schleuseninnenraum (1a) abgewandten Griffe (8, 11c) zweier verschieden grosser
innerer Türen (6, 11) an voneinander abgewandten Seitenbereichen der inneren Türen
(6, 11) angebracht sind.
8. Durchtritts-Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite und insbesondere auch die Tiefe des Schleuseninnenraumes (1a) im Wesentlichen
der Breite der äusseren Tür (5) entspricht.
9. Durchtritts-Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite und insbesondere auch die Tiefe des Schleuseninnenraumes (1a) im Wesentlichen
der Breite der ersten inneren Tür (6) entspricht.