[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung tonmineralhaltiger Rohstoffe nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Verfahren ist aus der US 5,181,578 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren
wird mittels eines Hochdruckwasserstrahls unter Tage Sediment suspendiert. Die Suspension
wird durch eine Rohrtour an die Erdoberfläche gefördert und anschließend getrennt.
Zum Stützen des zurückbleibenden Hohlraums wird während der Ausbeutung der Lagerstätte
unter Überdruck ein Stützfluid in den Hohlraum gepresst. Nach der Ausbeutung der Lagerstätte
bleibt der Hohlraum zurück. Ein Einbruch des Hohlraums kann zu gefährlichen Einbruchtrichtern
an der Erdoberfläche führen.
[0003] Um diesem Nachteil entgegenzuwirken ist es aus der GB 631,094 bekannt, den nach der
Ausbeutung der Lagerstätte verbleibenden Hohlraum zu verfüllen. Dazu wird eine Suspension
in den Hohlraum gepresst. Eine solche nachträgliche Verfüllung des Hohlraums ist zeit-
und kostenaufwändig.
[0004] Aus der US 4,826,087 ist eine Vorrichtung zum Abbau von Sediment unter Tage mittels
eines Wasserstrahls bekannt. Eine dabei gebildete Suspension wird mit einer besonderen
Saugvorrichtung abgesaugt.
[0005] Die US 5,129,167 beschreibt eine Saugvorrichtung zum Absaugen von Sediment am Grund
eines Gewässers, z. B. am Meeresgrund. Das abgesaugte Sediment wird in einem Schiff
in dort vorgesehenen Sedimentationstanks getrennt.
[0006] Die US 3,498,674 offenbart ein Flotationsverfahren zur selektiven Gewinnung von Erz
aus einer Lagerstätte. Dazu wird eine mit einem Flotationsmittel versetzte Spülung
in ein in die Lagerstätte eingebrachtes Bohrloch gepumpt. Das Erz wird durch das Flotationsmittel
selektiv gelöst und bildet mit der Spülung eine Suspension. Die Suspension wird mittels
einer Saugpumpe abgepumpt. Die Verwendung von Flotationsmittel ist kostenaufwändig
und umweltschädlich.
[0007] Die DE 30 35 904 A1 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Erzen und mineralischen
Rohstoffen aus Sedimenten des Meeresbodens. Dabei werden die Rohstoffe aus den Sedimenten
nach dem Flotationsprinzip unterhalb der Meeresoberfläche angereichert und anschließend
an die Wasseroberfläche gepumpt. Die bei der Flotation anfallenden Reststoffe werden
unmittelbar über dem Meeresboden verklappt. Das bekannte Verfahren eignet sich ausschließlich
zur Gewinnung von Erzen und mineralischen Rohstoffen aus Sedimenten des Meeresbodens.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein möglichst einfach und kostengünstig durchführbares
Verfahren zur Gewinnung von tonmineralhaltigen Rohstoffen aus einer Lagerstätte anzugeben,
mit dem die Nachteile nach dem Stand der Technik vermieden werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 15.
[0010] Nach Maßgabe der Erfindung ist es vorgesehen, dass der zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls
dienende Druck weiterhin so eingestellt wird, dass die erste Kornfraktion selektiv
aus Zwischenräumen des Nebengesteins herausgewaschen wird und das Nebengestein als
eine gröbere Partikel enthaltende zweite Kornfraktion in situ in Form einer die Lagerstätte
abstützenden Gerüststruktur zurück bleibt.
[0011] Das vorgeschlagene Verfahren ist einfach und kostengünstig durchführbar. Es ermöglicht
die selektive Gewinnung tonmineralischer Rohstoffe, insbesondere aus Primärlagerstätten.
Dabei wird mittels des Flüssigkeitsstrahls selektiv die erste Kornfraktion suspendiert,
während die zweite Kornfraktion in situ verbleibt. So kann beispielsweise aus tonmineralhaltigen
Sand- oder Granitgestein selektiv Kaolin herausgelöst werden. Zurück bleibt ein die
Lagerstätte abstützendes Gerüst von Partikeln der zweiten Korngrößenfraktion. Ein
Verfüllen eines zurückbleibenden Hohlraums nach der Ausbeutung der Lagerstätte ist
nicht erforderlich. Die Lagerstätte wird durch in situ zurückbleibendes Gestein bzw.
Sediment der zweiten Kornfraktion abgestützt. Zur Gewinnung der tonmineralhaltigen
Rohstoffe ist kein umweltschädliches Flotationsmittel notwendig. Das Verfahren kann
vorteilhafterweise einstufig geführt werden, d.h. es entfällt das Klassierungsverfahren
nach dem Fördern der Suspension an die Erdoberfläche. Das vorgeschlagene Verfahren
ist universell. Es kann sowohl zur Ausbeutung terrestrischer als auch submariner Lagerstätten
verwendet werden. Unter dem Begriff "Erdoberfläche" ist eine Landoberfläche oder auch
die Oberfläche eines Gewässers zu verstehen.
[0012] Erfindungsgemäß erfolgt das Abtrennen der vorgegeben ersten Kornfraktion nach dem
Prinzip der "Aufstromklassierung" bereits im Bohrloch. Im Gegensatz zu nach dem Stand
der Technik bekannte Verfahren wird die Suspension nicht an die Erdoberfläche mittels
Saugvorrichtungen gesaugt. Sie wird vielmehr durch den Druck des Wasserstrahls an
die Erdoberfläche gedrückt. Dabei wird der den Wasserstrahl erzeugende Druck genau
so eingestellt, dass lediglich die vorgegebene erste Kornfraktion an der Erdoberfläche
in der Suspension vorliegt. Eine gröbere Partikel enthaltende zweite Kornfraktion
verbleibt in der Lagerstätte und dient zum Abstützen derselben.
[0013] Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung des Verfahrens wird die Bohrung mittels des
Flüssigkeitsstrahls hergestellt. Es entfällt die Notwendigkeit eines besonderen Bohrgeräts.
Das Verfahren kann damit schnell und kostengünstig durchgeführt werden.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung werden die Bohrung und die Rohrtour bis zum Liegenden
der Lagerstätte niedergebracht. Damit ist es in vorteilhafter Weise möglich, die Lagerstätte
vom Liegenden zum Hangenden, vorzugsweise durch synchrones Ziehen der Rohrtour und
einer Einrichtung zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls, abzubauen. Es ist aber auch
möglich, dass die Rohrtour lediglich in einen von der Erdoberfläche abschnittsweise
in die Bohrung reichenden Abschnitt niedergebracht wird. Auch in diesem Fall wird
ein für die Aufstromklassierung erforderlicher vorgegebener Durchflussquerschnitt
für die Suspension und damit die Möglichkeit der Einstellung einer vorgegebenen Strömungsgeschwindigkeit
bereitgestellt. Zum Abbau der Lagerstätte ist in diesem Fall ein Ziehen der Rohrtour
nicht erforderlich. Zur Herstellung der Suspension kann der Flüssigkeitsstrahl unter
Tage radial um die Bohrung umlaufend geführt werden. Weiterhin kann der Flüssigkeitsstrahl,
z. B. gleichzeitig, im Wesentlichen vertikal durch die Lagerstätte geführt werden.
Das ermöglicht eine schnelle und effektive Ausbeutung der Lagerstätte durch eine vom
Liegenden zum Hangenden erfolgenden spiralförmige Bewegung des Flüssigkeitsstahls.
[0015] Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass der Flüssigkeitsstrahl mit unter einem
Druck von 200 bis 900 bar, vorzugsweise 400 bis 700 bar, stehendem Wasser erzeugt
wird. Das ermöglicht ein effektives Herauslösen tonmineralhaltiger Rohstoffe, z. B.
Kaolin, aus Sediment oder Gestein.
[0016] Die Wahl der Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Suspension an die Erdoberfläche
transportiert wird, hängt u.a. vom spezifischen Gewicht der tonmineralhaltigen Rohstoffe
und vom spezifischen Gewicht der Suspension ab. Die Strömungsgeschwindigkeit ist so
einzustellen, dass die gewünschte erste Kornfraktion an der Erdoberfläche in der Suspension
enthalten ist. Der Druck wird zweckmäßigerweise so eingestellt, dass die Suspension
mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,05 bis 3,0 m/min an die Erdoberfläche transportiert
wird.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist die Rohrtour aus doppelwandigen Rohren gebildet
und die Suspension wird durch einen zwischen den Rohren gebildeten Ringspalt gefördert.
Ein Durchflussquerschnitt der Rohrtour oder des Ringspalts kann zwischen 0,2 und 12,6
m
2 betragen. Zweckmäßigerweise wird mindestens ein Bohrloch hergestellt und die Suspension
wird durch das Bohrloch zu Tage gefördert.
[0018] Nach einer weiteren Ausgestaltung werden aus der Suspension die tonmineralhaltigen
Rohstoffe abgetrennt und verbleibende Restflüssigkeit wird zur Erzeugung des Wasserstrahls
im Kreislauf geführt. Zur Abtrennung der tonmineralhaltigen Rohstoffe bzw. der Tonmineralien
kann die Suspension über ein Nasssieb oder einen Hydrozyklon geführt werden. Das ermöglicht
eine einfache und schnelle Trennung. Die maximale Korngröße der ersten Kornfraktion
beträgt zweckmäßigerweise 400 µm.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung kann der zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls
verwendeten Flüssigkeit, z. B. Wasser, eines oder mehrere der folgenden Zusätze zugesetzt
sein: Dispersionsmittel, Bentonit, Quarzsand. Die vorgeschlagenen Zusätze bewirken
ein schnelleres und effektiveres Trennen der tonmineralischen Rohstoffe vom umgebenden
Gestein bzw. Sediment. Das Suspendieren der tonmineralhaltigen Rohstoffe kann ferner
durch Einwirkung von Ultraschall unterstützt werden.
[0020] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- Korngrößenverteilungen wesentlicher Bestandteile einer Kaolinlagerstätte und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Vorrichtung zur Gewinnung tonmineralhaltiger Rohstoffe.
[0021] Fig. 1 zeigt Korngrößenverteilungen der wesentlichen Bestandteile einer Kaolinlagerstätte.
Die Lagerstätte besteht hier aus Kaolin in einer Korngrößenfraktion von 0,1 bis 50
µm, ferner aus Feldspat in einer Korngrößenfraktion von etwa 7 bis 2000 µm sowie aus
Quarz in einer Korngrößenfraktion von mehr als 10 µm. Wegen der unterschiedlichen
Korngrößenfraktionen kann beispielsweise durch Abtrennen einer ersten Kornfraktion
von 0,1 bis 25 µm im Wesentlichen der Bestandteil Kaolin gewonnen werden. Eine zweite
Kornfraktion von größer 10 µm bleibt zurück. Sie bildet etwa 80 Gew.% der in Form
einer als Primärlagerstätte ausgebildeten Lagerstätte und besteht aus den weiteren
Bestandteilen Feldspat und Quarz.
[0022] Fig. 2 zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer zur Gewinnung von Kaolin
geeigneten Vorrichtung. Eine in die Lagerstätte reichende Bohrung B ist in einem von
der Erdoberfläche EO sich erstreckenden oberen Abschnitt mit einer Verrohrung 1 versehen.
In der Verrohrung 1 sowie im unverrohrten folgenden Abschnitt der Bohrung B ist eine
Zuleitung 2 geführt, an deren einem Ende eine Injektionsdüse 3 angebracht ist. An
das andere Ende der Zuleitung 2 ist eine (hier nicht gezeigte) Hochdruckpumpe angeschlossen.
Mit W ist ein aus der Injektionsdüse 3 austretender Wasserstrahl W bezeichnet. Eine
insbesondere den zu gewinnenden Rohstoff enthaltende Suspension 4 wird durch einen
zwischen der Verrohrung 1 bzw. der Wand der Bohrung B und der Zuleitung 2 gebildeten
Ringspalt 5 zu Tage gefördert.
[0023] Zur Gewinnung des Kaolins wird z. B. mittels einer Hochdruckinjektionsdüse 3 die
Bohrung B bis zum Liegenden der Lagerstätte niedergebracht. Dabei wird unter einem
Überdruck von 20 bis 30 bar das Erdreich mit einem Wasserstrahl W zur Einstellung
des Strömungsdurchmessers ausgespült und gleichzeitig die Verrohrung 1 in den Untergrund
abgesenkt. Die Verrohrung 1 wird in standfestem Gebirge vorteilhafterweise lediglich
in einem von der Erdoberfläche EO in die Bohrung B reichenden oberen Abschnitt eingebracht.
Die Bohrung B kann beispielsweise lediglich zur Hälfte mit der Verrohrung 1 versehen
werden. Bei der Verrohrung 1 kann es sich auch um eine doppelwandig ausgebildete Verrohrung
1 handeln.
[0024] Sobald ein die Zuleitung 2 und die Injektionsdüse 3 umfassendes Injektionsgestänge
niedergebracht worden ist, wird über eine durch die Verrohrung 1 in die Lagerstätte
abgesenkte Injektionsdüse 3 ein Wasserstrahl W unter einem Druck von 400 bis 700 bar
erzeugt. Der Wasserstrahl W wird radial um das Bohrloch bewegt. Durch die Wirkung
des Wasserstrahls W wird das Sediment bzw. Gestein gelockert. Insbesondere der Kaolin
geht in Suspension 4. Durch den durch den Wasserstrahl W aufgebrachten Überdruck wird
die Suspension 4 im Ringspalt 5 zu Tage gefördert. Der mit dem Wasserstrahl W aufgebrachte
Druck ist so gewählt, dass die Suspension 4 mit einer Fördergeschwindigkeit von 0,05
bis 3 m/min durch den Ringspalt 5 gefördert wird. Es findet dabei eine Klassierung
nach dem Prinzip der "Aufstromklassierung" bereits innerhalb der Verrohrung 1 statt.
Die Fördergeschwindigkeit wird so eingestellt, dass mit der Suspension 4 lediglich
eine bestimmte vorgegebene Kornfraktion von z. B. kleiner 25 µm an die Erdoberfläche
EO gefördert wird. Wie in Zusammensicht mit Fig. 1 ersichtlich ist, enthält eine solche
Korngrößenfraktion im Wesentlichen den zu gewinnenden Rohstoff, nämlich Kaolin K.
Zurück in der Lagerstätte bleiben die grobkörnigeren Bestandteile von größer 20 µm.
Es handelt sich dabei um das unerwünschte Nebengestein N, das im Wesentlichen aus
Feldspat und Quarz besteht. Das Nebengestein N macht etwa 80 Gew.% der Lagerstätte
aus. Es verbleibt in der Lagerstätte und stützt die Lagerstätte ab. In der Praxis
hat es sich gezeigt, dass durch die Wirkung des Wasserstrahls W der Kaolin K meist
aus den Zwikkelräumen des Nebengesteins N ausgespült wird. Es verbleibt eine durch
das Nebengestein N gebildete Gerüststruktur, welche die Lagerstätte abstützt. Die
Lagerstätte muss nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nachträglich nicht gesondert
verfüllt oder abgestützt werden.
[0025] Das Ausspülen des Kaolins K beginnt zweckmäßigerweise beim Liegenden der Lagerstätte.
Sofern die Verrohrung 1 bis in die Lagerstätte reicht, kann durch synchrones Ziehen
der Verrohrung 1 und der Zuleitung 2 die Lagerstätte vom Liegenden zum Hangenden abgebaut
werden.
[0026] Aus der an die Erdoberfläche EO geförderten Suspension 4 werden die festen Bestandteile
beispielsweise mittels eines Nasssiebs oder eines Hydrozyklons abgetrennt. Die verbleibende
Restflüssigkeit kann im Kreislauf erneut durch die Zuleitung 2 zum weiteren Abbau
der Lagerstätte geführt werden. Die abgetrennten festen Bestandteile bestehen im Wesentlichen
aus Kaolin K. Sie können nach herkömmlichen Verfahren weiter aufbereitet, insbesondere
gereinigt werden.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Verrohrung
- 2
- Zuleitung
- 3
- Injektionsdüse
- 4
- Suspension
- 5
- Ringspalt
- B
- Bohrung
- EO
- Erdoberfläche
- K
- Kaolin
- N
- Nebengestein
- W
- Wasserstrahl
1. Verfahren zur Gewinnung tonmineralhaltiger Rohstoffe mit folgenden Schritten:
Herstellen einer von der Erdoberfläche (EO) in eine die tonmineralhaltigen Rohstoffe
enthaltende Lagerstätte reichenden Bohrung (B),
Einbringen einer zumindest abschnittsweise in die Bohrung (B) reichenden Rohrtour
(1),
Herstellen einer die tonmineralhaltigen Rohstoffe (K) enthaltenden Suspension (4)
mit einem Flüssigkeitsstrahl (W) unter Tage, und
Fördern der Suspension (4) durch die Rohrtour (1) an die Erdoberfläche (EO) mittels
des vom Flüssigkeitsstrahl (W) erzeugten Drucks,
Einstellen des zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls (W) dienenden Drucks derart,
dass die an die Erdoberfläche (EO) geförderte Suspension (4) eine die tonmineralische
Rohstoffe (K) enthaltende vorgegebene erste Kornfraktion enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass
der zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls (W) dienende Druck weiterhin so eingestellt
wird, dass die erste Kornfraktion selektiv aus Zwickelräumen des Nebengesteins (N)
herausgewaschen wird und das Nebengestein (N) als eine gröbere Partikel enthaltende
zweite Kornfraktion in situ in Form einer die Lagerstätte abstützenden Gerüststruktur
zurückbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Bohrung (B) mittels des Flüssigkeitsstrahls (W)
hergestellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rohrtour (1) in einen
von der Erdoberfläche (EO) abschnittsweise in die Bohrung (B) reichenden Abschnitt
niedergebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lagerstätte vom Liegenden
zum Hangenden, vorzugsweise durch synchrones Ziehen der Rohrtour (1) und einer Einrichtung
zur Erzeugung des Flüssigkeitsstrahls (2, 3) abgebaut wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zur Herstellung der Suspension
(4) der Flüssigkeitsstrahl (W) unter Tage radial um die Bohrung (B) umlaufend geführt
wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flüssigkeitsstahl (W)
im Wesentlichen vertikal durch die Lagerstätte geführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Flüssigkeitsstrahl (W)
mit unter einem Druck von 200 bis 900 bar, vorzugsweise 400 bis 700 bar, stehendem
Wasser erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Druck so eingestellt
wird, dass die Suspension (4) mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 0,05 bis 3,0
m/min an die Erdoberfläche (EO) transportiert wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rohrtour (1) aus doppelwandigen
Rohren (1) gebildet ist und die Suspension (4) durch einen zwischen den Rohren gebildeten
Ringspalt (5) gefördert wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine in der Rohrtour (1)
oder im Ringspalt (5) gebildete Querschnittsfläche zum Durchfluss der Suspension (4)
0,2 bis 12,6 m2 beträgt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei aus der Suspension (4) die
tonmineralhaltigen Rohrstoffe (K) abgetrennt werden und verbleibende Restflüssigkeit
zur Erzeugung des Wasserstrahls (W) im Kreislauf geführt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Suspension (4) zur Abtrennung
des tonmineralhaltigen Rohstoffs (K) über ein Nasssieb oder einen Hydrozyklon geführt
wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine maximale Korngröße der
ersten Kornfraktion höchstens 400 µm beträgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der zur Erzeugung als Flüssigkeitsstrahls
(W) verwendeten Flüssigkeit eines oder mehrere der folgenden Zusätze zugesetzt sind:
Dispersionsmittel, Bentonit, Quarzsand.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Suspendieren der tonmineralhaltigen
Rohstoffe durch die Einwirkung von Ultraschall unterstützt wird.