[0001] Die Erfindung betrifft einen Ölpumpenantrieb für ein Kraftfahrzeug, enthaltend ein
Pumpenrad mit einer Hohlachse sowie eine Antriebswelle, welche in die Hohlachse des
Pumpenrades drehfest eingreift. Ferner betrifft die Erfindung eine Ölpumpe mit einem
derartigen Ölpumpenantrieb.
[0002] Ölpumpen in Kraftfahrzeugen dienen dazu, das für die Schmierung und Kühlung von Motor
und Getriebe benötigte Öl auf einen ausreichenden Betriebsdruck zu bringen und im
Ölkreislauf umzupumpen. In der Regel weisen derartige Ölpumpen einen Ölpumpenantrieb
auf, welcher eine vom Motor des Kraftfahrzeuges angetriebene Antriebswelle mit einem
zu rotierenden Teil der Ölpumpe (im Folgenden als "Pumpenrad" bezeichnet) koppelt.
Die Wirkverbindung zwischen Pumpenrad und Antriebswelle wird typischerweise dadurch
hergestellt, daß die Antriebswelle drehfest in eine zylindrische Hohlachse des Pumpenrades
eingreift. Die Hohlachse des Pumpenrades weist zu diesem Zweck zwei sich gegenüberliegende,
radial einwärts gezogene Anschlagflächen auf, und die zylindrische Antriebswelle ist
durch zwei Abflachungen mit entsprechenden Gegen-Anschlagflächen ausgestattet. Die
Anschlagflächen von Pumpenrad und Antriebswelle kommen dann in diametral gegenüberliegenden
Kopplungsbereichen (X' in Figur 3) miteinander in Berührung, in denen die Übertragung
des Drehmoments von der Antriebswelle auf das Pumpenrad erfolgt. Problematisch bei
den bekannten Ölpumpenantrieben ist jedoch, daß diese in erheblichem Maße Geräusche
und Vibrationen erzeugen.
[0003] Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ölpumpenantrieb
mit einem ruhigeren Laufverhalten bereitzustellen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Ölpumpenantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1
sowie durch eine Ölpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0005] Der erfindungsgemäße Ölpumpenantrieb enthält ein Pumpenrad mit einer Hohlachse sowie
eine Antriebswelle, welche in die Hohlachse des Pumpenrades drehfest eingreift. Das
Pumpenrad kann je nach Art der Ölpumpe, für welche der Ölpumpenantrieb verwendet werden
soll, verschieden ausgestaltet sein. Insbesondere kann dieses als Innenrad einer Zahnradpumpe
oder einer Sichelpumpe ausgebildet sein. Über die Antriebswelle kann ein Drehmoment
beziehungsweise eine Rotation zugeführt werden, wobei die Antriebswelle ihrerseits
üblicherweise von der Kurbelwelle des Motors angetrieben wird. Der Ölpumpenantrieb
ist dadurch gekennzeichnet, daß an der Hohlachse des Pumpenrades und an der Antriebswelle
jeweils genau eine Kontaktzone ausgebildet ist, wobei die beiden Kontaktzonen beim
Betrieb des Ölpumpenantriebs einander berühren und Kraft von der Antriebswelle auf
das Pumpenrad übertragen. Typischerweise handelt es sich bei den Kontaktzonen um verhältnismäßig
kleine, zusammenhängende Flächenstücke.
[0006] Anders als bei den bekannten Ölpumpenantrieben stehen die Antriebswelle und das Pumpenrad
somit nicht in zwei diametral gegenüberliegenden Kopplungsbereichen miteinander in
Wirkverbindung, sondern nur in einem einzigen Kopplungsbereich. Dementsprechend wird
kein Kräftepaar (d. h. ein Drehmoment) von der Antriebswelle auf das Pumpenrad übertragen,
sondern nur eine einzelne Kraft; die zur Erzeugung eines Drehmomentes am Pumpenrad
erforderliche Gegenkraft wird von Lagerkomponenten des Pumpenrades aufgebracht. Praktische
Erprobungen eines derartigen Ölpumpenantriebs zeigen, daß dieser erheblich geringere
Geräuschemissionen und Vibrationen erzeugt als Ölpumpenantriebe nach dem Stand der
Technik.
[0007] Für die drehfeste Kopplung zwischen Antriebswelle und Pumpenrad unter Ausbildung
jeweils einer einzigen Kontaktzone gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten.
Vorzugsweise sind die Hohlachse des Pumpenrades und die Antriebswelle jeweils zylindrisch
mit einer radial einwärts stehenden "primären" Anschlagfläche ausgebildet. Zu beachten
ist diesbezüglich, daß der genannte "Zylinder mit Anschlagfläche" beim Pumpenrad eine
Innenfläche (der Hohlachse) und bei der Antriebswelle eine Außenfläche definiert.
Weiterhin sind die Dimensionen und Formen von Hohlachse und Antriebswelle so aufeinander
abgestimmt, daß die Antriebswelle mit vorgegebenem Spiel in die Hohlachse des Pumpenrades
paßt und an den primären Anschlagflächen von Antriebswelle beziehungsweise Pumpenrad
jeweils eine Kontaktzone für die gewünschte Kraftübertragung vorgegeben ist.
[0008] Die vorstehend beschriebene Ausführungsform des Ölpumpenantriebs kann dadurch weitergebildet
werden, daß die genannte primäre Anschlagfläche an der Hohlachse des Pumpenrades und/oder
an der Antriebswelle einen (am Pumpenrad radial einwärts und an der Antriebswelle
radial auswärts gerichteten) Vorsprung zur Ausbildung der Kontaktzone aufweist. Durch
einen derartigen Vorsprung kann die Lage der jeweiligen Kontaktzone konstruktiv genau
und unabhängig von Herstellungstoleranzen vorgegeben werden.
[0009] Gemäß einer anderen Weiterbildung des Ölpumpenantriebs weisen die Hohlachse des Pumpenrades
und die Antriebswelle jeweils eine "sekundäre", radial einwärts stehende Anschlagfläche
auf, welche der primären Anschlagfläche im Wesentlichen diametral bzw. spiegelbildlich
gegenüberliegt. Bei der Ausbildung der sekundären Anschlagflächen ist selbstverständlich
die Bedingung zu beachten, daß die Kraftübertragung zwischen Antriebswelle und Pumpenrad
im Betriebszustand nur in einem einzigen Kopplungsbereich stattfinden soll. Eine Kraftübertragung
zwischen den sekundären Anschlagflächen von Pumpenrad und Antriebswelle findet daher
beim Betrieb des Ölpumpenantriebs nicht statt. Die sekundären Anschlagflächen dienen
jedoch dazu, das tangentiale Spiel zwischen der Antriebswelle und dem Pumpenrad in
einstellbarer Weise zu begrenzen. In diesem Zusammenhang wird unter dem "tangentialen"
Spiel das (Winkel-)Spiel verstanden, mit welchem sich die Antriebswelle (zum Beispiel
bei einer Umkehr der Drehrichtung) frei und ohne Wirkverbindung zum Pumpenrad drehen
kann.
[0010] Auch an den sekundären Anschlagflächen können Vorsprünge vorgesehen sein, welche
eine konstruktiv definierte Einstellung des gewünschten Spiels ermöglichen.
[0011] Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Ölpumpe, welche einen Ölpumpenantrieb der
vorstehend beschriebenen Art enthält. Insbesondere kann es sich bei dieser Ölpumpe
um eine Zahnradpumpe oder eine Sichelpumpe handeln.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren beispielhaft näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen Teil einer Ölpumpe;
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die Rückseite eines erfindungsgemäßen Ölpumpenantriebs aus Blickrichtung
des Pfeils II von Figur 1;
- Fig. 3
- eine Ansicht entsprechend Figur 2 auf einen Ölpumpenantrieb gemäß dem Stand der Technik.
[0014] In den Figuren 1 und 2 sind die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Teile
einer erfindungsgemäßen Ölpumpe eines Kraftfahrzeuges dargestellt, wobei gleiche Bezugszeichen
in den beiden Figuren für gleiche Komponenten stehen und wobei Figur 1 gleichermaßen
auch für eine ölpumpe nach dem Stand der Technik (Figur 3) gelten würde. Bei der Ölpumpe
kann es sich beispielsweise um eine Zahnrad- oder Sichelpumpe handeln. Hier dargestellt
ist eine Zahnradpumpe, bei welcher ein Innenrad bzw. Pumpenrad 1 von der Kurbelwelle
des Kraftfahrzeuges rotierend angetrieben wird und diese Drehung an ein exzentrisch
gelagertes, innenverzahntes Außenrad 7 weitergibt. In Figur 1 sind von dieser Konstellation
nur das Pumpenrad 1, das Außenrad 7, ein Teil der Gehäusewand 3 der Ölpumpe sowie
eine Antriebswelle 2 dargestellt. Die Antriebswelle 2 trägt an einem Ende eine Riemenscheibe
4 zum Antrieb von Nebenaggregaten wie z.B. der Wasserpumpe und des Generators. Ein
aus Richtung des Pfeils II kommender Zapfen (nicht dargestellt) koppelt die Antriebswelle
2 mit der Kurbelwelle (nicht dargestellt) des Kraftfahrzeuges. Die Antriebswelle 2
greift weiterhin drehfest in die Hohlachse des Pumpenrades 1 ein, so daß sie Letzteres
mitnehmen kann, wenn sie selbst durch die Kurbelwelle des Kraftfahrzeuges angetrieben
wird.
[0015] Figur 3 zeigt, wie die drehfeste Kopplung zwischen Antriebswelle 2' und Pumpenrad
1' bei herkömmlichen Ölpumpenantrieben realisiert ist. Die Bezugsziffern von Komponenten,
die denjenigen der Figuren 1 und 2 entsprechen, sind dabei in Figur 3 mit einem Strich
versehen. Beim Stand der Technik weist die Hohlachse des Pumpenrades 1' zwei sich
parallel gegenüberliegende Anschlagsflächen 5a' und 5b' auf, welche die ansonsten
zylindrische Innenfläche der Hohlachse verengen. Die grundsätzlich zylindrische Außenfläche
der Antriebswelle 2' weist entsprechend an zwei gegenüberliegenden Seiten Abflachungen
6a', 6b' auf. Die Radien von Antriebswelle 2' und Hohlachse des Pumpenrades 1' sowie
die Positionen der Flächen 5a', 5b', 6a', 6b' sind derart aufeinander abgestimmt,
daß die Antriebswelle 2' mit gewisser Toleranz in die Hohlachse des Pumpenrades 1'
eingeführt werden kann. Bei einer Drehung der Antriebswelle 2' in Richtung des Pfeils
kommt es in zwei diametral gegenüberliegenden Kopplungsbereichen X' zu einem Drehmoment
übertragenden Kontakt zwischen Antriebswelle 2' und Pumpenrad 1'.
[0016] Beim Betrieb eines herkömmlichen Ölpumpenantriebs der vorstehend beschriebenen Art
zeigt es sich, daß dieser eine erhebliche Geräuschemission aufweist. Ziel der vorliegenden
Erfindung war es daher, einen Ölpumpenantrieb mit einem verbesserten, d. h. leiseren
und ausgeglicheneren Laufverhalten bereitzustellen.
[0017] Dieses Ziel wird ausgehend von einem herkömmlichen Ölpumpenantrieb gemäß Figur 3
dadurch erreicht, daß die Antriebswelle oder die Hohlachse des Pumpenrades in solcher
Weise bezüglich der Mittelachse asymmetrisch ausgebildet werden, daß es bei der Drehung
der Antriebswelle nurmehr in einem einzigen Kopplungspunkt beziehungsweise -bereich
zu einem Kraft übertragenden Kontakt kommt. Die Umsetzung dieser Krafteinleitung in
ein Drehmoment zur Erzeugung der Drehbewegung erfolgt durch Gegenkräfte in den axialen
und radialen Lagern des Pumpenrades. Konkret ist bei der in Figur 2 dargestellten
Ausführungsform der Erfindung die Anschlagsfläche 5a des Pumpenrades 1 in dem Kopplungsbereich
X, in welchem die Antriebswelle 2 bei ihrer Drehung zuerst mit dem Pumpenrad 1 in
Kontakt kommt, radial nach innen vorspringend ausgebildet. Da im diametral gegenüberliegenden
Bereich des Pumpenrades 1 ein entsprechender Vorsprung fehlt, findet bei einer Drehung
der Antriebswelle 2 eine Kraftübertragung stets nur im Kopplungsbereich X zwischen
der Abflachung 6a der Antriebswelle 2 und dem radial nach innen gerichteten Vorsprung
der Fläche 5a des Pumpenrades 1 statt. Wie sich zeigt, kann hierdurch die Geräuschentstehung
beim Betrieb des Ölpumpenantriebs erheblich vermindert werden.
[0018] Wie Figur 2 weiterhin entnommen werden kann, besitzt die nicht an der Kraftübertragung
teilnehmende, der Fläche 5a gegenüberliegende Anschlagsfläche 5b des Pumpenrades 1
ebenfalls einen radial einwärts gerichteten Vorsprung. Dieser dient dazu, den Bewegungsspielraum
zwischen Antriebswelle 2 und Pumpenrad 1 in tangentialer Richtung einzuengen und hierdurch
Rotationsvibrationen zwischen Antriebswelle 2 und Pumpenrad 1 zu minimieren. Auch
hierdurch wird die Geräuscherzeugung beim Betrieb der Ölpumpe reduziert.
[0019] Ein weiterer Vorteil der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform besteht darin,
daß die Spielräume beziehungsweise Toleranzen zwischen Antriebswelle 2 und Pumpenrad
1 in den zwei zur Antriebswelle 2 senkrechten Richtungen (radial, d. h. in Figur 2
nach oben und unten, und tangential, d.h. in Figur 2 nach rechts und links) unabhängig
voneinander vorgegeben werden können. Durch großes radiales Spiel können die radialen
Betriebsbewegungen der Kurbelwelle von der Verzahnung ferngehalten und Verzahnungsgeräusche
abgesenkt werden.
1. Ölpumpenantrieb, enthaltend ein Pumpenrad (1) mit einer Hohlachse sowie eine Antriebswelle
(2), welche in die Hohlachse des Pumpenrades (1) drehfest eingreift,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Hohlachse und der Antriebswelle (2) jeweils genau eine Kontaktzone ausgebildet
ist, über welche im Betriebszustand Kraft von der Antriebswelle (2) auf das Pumpenrad
(1) übertragen wird.
2. Ölpumpenantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlachse des Pumpenrades (1) und die Antriebswelle (2) jeweils zylindrisch
mit einer radial einwärts stehenden primären Anschlagfläche (5a, 6a) ausgebildet sind,
wobei sich an den Anschlagflächen (5a, 6a) die jeweilige Kontaktzone befindet.
3. Ölpumpenantrieb nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die primäre Anschlagfläche (5a, 6a) an der Hohlachse des Pumpenrades (1) und/oder
an der Antriebswelle (2) einen Vorsprung zur Ausbildung der Kontaktzone aufweist.
4. Ölpumpenantrieb nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hohlachse des Pumpenrades (1) und die Antriebswelle (2) jeweils eine sekundäre,
radial einwärts stehende Anschlagfläche (5b, 6b) aufweisen, welche der primären Anschlagfläche
(5a, 6a) im Wesentlichen diametral gegenüberliegt.
5. Ölpumpenantrieb nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die sekundäre Anschlagfläche (5b, 6b) an der Hohlachse des Pumpenrades (1) und/oder
an der Antriebswelle (2) einen Vorsprung aufweist.
6. Ölpumpe, enthaltend einen Ölpumpenantrieb nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis
5.