[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Indigo gefärbten
Baumwollkettgarnen, die einen "Invers Denim"-Effekt aufweisen, sowie derartige Baumwollkettgarne
enthaltende Textilartikel.
[0002] Als Denim wird ein relativ grobes Baumwollgewebe bezeichnet, das ursprünglich für
strapazierfähige Arbeitskleidung, heute aber besonders zur Herstellung modischer Jeansartikel
verwendet wird. Die zur Herstellung von Denim benötigten Kettgarne können mit Indigo,
aber auch mit Schwefelfarbstoffen, insbesondere Schwefelschwarz, gefärbt werden, wobei
die Blaufärbung mit Indigo weit überwiegt.
Traditionell wird das Kettgarn als Kabel oder Kettgarnschar mit Indigo auf speziellen
Färbeanlagen gefärbt, die aus einer Kombination von einem oder mehreren Trögen mit
Quetschwerk und anschließendem Luftgang bestehen. In den Trögen wird der reduzierte
Farbstoff appliziert und im Luftgang oxidiert (siehe beispielsweise Technische Information
TI/T 017 d der BASF AG vom Juni 1995, Titel: Kontinuierliches Färben mit Indigo).
Üblicherweise wird die Färbung in einem Färbebad bei Raumtemperatur oder leicht erhöhten
Temperaturen von etwa 20 - 35°C, einem pH-Wert von etwa 10,5 bis 14 und einer Indigokonzentration
von etwa 0,5 bis 10 g/l durchgeführt. Daneben können auch Netzmittel in einer Konzentration
von etwa 0,1 bis 5 g/l eingesetzt werden. Zur Aufrechterhaltung eines Redoxpotentials
im Färbebad wird ein Überschuss von Hydrosulfit (Reduktionsmittel) in Mengen von etwa
0,1 bis 5 g/l eingesetzt. Die Kontaktzeit des Garnes mit dem Färbebad beträgt pro
Zug in der Regel 8 bis 30 Sekunden. Das Färben in mehreren Zügen, d.h. das wiederholte
Applizieren von Farbstoff aus dem Färbebad durch Tauchen mit anschließendem Abquetschen
im Färbetrog und dem darauffolgenden Luftgang, erlaubt die Erzielung größerer Farbtiefen
(siehe zum Beispiel ITB Veredlung 2/90, Titel: Indigo-Färberei: Verfahrens- und maschinentechnische
Lösungen, Autor: Dipl. Ing. L. Haas).
Die deutsche Patentanmeldung 196 29 985 beschreibt das Färben mit einem Zug, in welchem
zur Überwindung des geringen Aufziehvermögens von Indigo dem Färbebad zusätzlich Salz
in Form von Natriumchlorid zugegeben wird, um eine Elektrolytkonzentration von 200
bis 350 g/l einzustellen.
[0003] Nach all diesen Verfahren wird eine sogenannte Ringfärbung erhalten, d.h. die Faser
ist nur an der Oberfläche angefärbt, wogegen das Innere der Faser, der Kern, ungefärbt
bleibt. Die Ringfärbung erlaubt es, fertig konfektionierten Denimartikel in besonderen
Wasch- und/oder Bleichverfahren ein kontrastreiches Aussehen zu geben, in dem eine
Aufhellung der anfangs dunkelblau gefärbten Ware erzielt wird (wash-down). Als Beispiel
sei der bekannte Stone-wash Effekt genannt, der durch Waschen des konfektionierten
Artikels mit Enzymen und Bimssteinen erzielt wird.
[0004] Der modische Jeansmarkt verlangt nun aber nach Artikeln, die nicht mehr diesen wash-down
Effekt bzw. unter Ausnutzung dieses Effektes erzielte Modifikationen aufweisen. Vielmehr
werden Artikel verlangt, die in Wasch- oder sonstigen Behandlungsprozessen nicht heller,
sondern dunkler werden. Diese Artikel sollen sich also zu herkömmlich gefärbtem Denim
gerade umgekehrt - invers - verhalten, man spricht von "Invers Denim".
Mit nach dem Stand der Technik ringgefärbtem Denim können solche Effekte nicht erzielt
werden.
[0005] Es besteht somit Bedarf nach einem Verfahren zur Herstellung von "Invers Denim",
das kostengünstig sein muss, d.h dem Färber keinen zusätzlichen apparativen und technischen
Aufwand abverlangen darf, sondern einfach und idealerweise in seinem bestehenden Färbemaschinenpark
durchführbar sein muss.
[0006] Mit vorliegender Erfindung wird nun ein solches Verfahren zur Verfügung gestellt.
[0007] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Baumwollkettgarnen, die
einen "Invers Denim"-Effekt aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Indigo-Färbeanlage
- in einem Färbeschritt das Baumwollkettgarn mit Indigo bei einer Färbetemperatur von
30 bis 90°C und einer Indigo-Konzentration von 5 - 500 g/l in einem Zug durchgefärbt
wird und
- in einem sich anschließenden Bleichschritt, oder Ätzschritt, wobei man unter Ätzen
eine Behandlung einer gefärbten Oberfläche versteht, bei dem der Farbstoff lokal zerstört
wird, wie von M. Peter, H.K. Rouette in "Grundlagen der Textilveredlung" S.633 ff.
beschrieben, der Indigo auf der Oberfläche des Baumwollkettgarns selektiv entfärbt
wird. Diese selektive Entfärbung kann grundsätzlich oxidativ oder reduktiv erfolgen,
wobei die oxidative Entfärbung bevorzugt ist.
[0008] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird somit im Idealfall ein farbloses Produkt
erhalten, das sich durch Entfernen des farblosen Ringes und Freilegen des gefärbten
Kernes dunkelblau modifizieren lässt.
[0009] Unter Indigo-Färbeanlagen werden im Rahmen vorliegender Erfindung Anlagen verstanden,
die aus einem oder einer Kombination von mehreren Färbetrögen mit Quetschwerk und
anschließenden Luftgängen bestehen (siehe zum Beispiel ITB Veredlung 2/90, Titel:
Indigo-Färberei: Verfahrens- und maschinentechnische Lösungen, Autor: Dipl. Ing. L.
Haas).
[0010] Als Indigo kann jeder handelsübliche Indigo verwendet werden. Er wird bevorzugt in
Mengen von 10 - 50 g/l, besonders bevorzugt in Mengen von 20 bis 40 g/l eingesetzt.
Es ist besonders vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren mit vorreduziertem Indigo
durchzuführen. Dabei wird idealer Weise vorreduzierter Indigo verwendet, der ohne
Verwendung von Reduktionsmittel, wie etwa Natriumdithionit, sondern durch katalytische
Hydrierung aus Indigo hergestellt worden ist. Ganz besonders vorteilhaft wird Indigo
in Form einer Lösung von Leukoindigo eingesetzt, wie sie beispielweise in der EP 1
097 184 B1 beschrieben ist und von der Firma DyStar Textilfarben GmbH & Co. Deutschland
KG im Markt angeboten wird.
Zur Stabilisierung des Leukoindigo, d.h. zur Rückreduktion von im Färbebad oxidiertem
Leukoindigo wird bevorzugt ein Überschuss an Hydrosulfit von 0,1 bis 5 g/l, besonders
bevorzugt 0,2 bis 2 g/l eingesetzt. Selbstverständlich können anstelle des Hydrosulfits
auch andere geeignete Reduktionsmittel, beispielsweise Glukose oder Hydroxyaceton,
oder aber Kombinationen verschiedener Reduktionsmittel wie Glukose/Hydrosulfit verwendet
werden.
[0011] Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt bei einer Temperatur von 30 - 90°C
durchgeführt, wobei Temperaturen von 50 bis 70°C bevorzugt sind.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit und ohne Netzmittel durchgeführt werden,
bevorzugt wird es in Gegenwart eines Netzmittels durchgeführt. Geeignete Netzmittel
sind beispielsweise anionische Netzmittel, zum Beispiel Fettalkoholethoxylat, Alkansulfonat,
Sulfosuccinat, Alkylphosphat oder auch Paraffine und Kohlenwasserstoffe, oder aber
Mischungen dieser Netzmittel, ganz besonders bevorzugt kommen Salze von Phosphorsäureestern
zum Einsatz Die genannten Netzmittel werden bevorzugt in Mengen von 5 bis 50 g/l,
besonders bevorzugt 10 bis 25 g/l eingesetzt.
[0013] Der pH-Wert des Färbebades liegt beim erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt im Bereich
von 10,5 bis 13,5.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren führt überraschenderweise bereits in einem Zug zu
durchgefärbten, d.h. auch im Kern gefärbten, Garnen. Dabei beträgt die Kontaktzeit
mit dem Färbebad bevorzugt 8 bis 30 Sekunden, besonders bevorzugt 15 bis 20 Sekunden.
Der anschließende Luftgang dauert bevorzugt 90 bis 130 Sekunden, besonders bevorzugt
100 bis 110 Sekunden.
[0015] Im sich an den Färbeschritt anschließenden Bleichschritt, wird der Indigo auf der
Oberfläche des Baumwollkettgarns selektiv entfärbt, wobei der Kern des Garnes unverändert
bleibt.
Dazu geeignete Bleichmittel sind alle Systeme, die Indigo oxidieren, beispielsweise
Hypochlorite, wie Natriumhypochlorit oder Permanganate. Bevozugt ist aber insbesondere
Permanganat, das beispielsweise in Form eines Alkalisalzes, besonders bevorzugt in
Form von Kaliumpermanganat, vorliegt. Ganz besonders bevorzugt ist ein Bleichbad,
das Kaliumpermanganat in alkalischem Medium enthält wobei Kaliumpermanganat bevorzugt
in Mengen von 5 bis 100 g/l, besonders bevorzugt in Mengen von 20 bis 50 g/l eingesetzt
wird.
Der pH-Wert beträgt bevorzugt 8 bis 10 und kann beispielsweise mit NaOH, etwa mit
NaOH 38° Bé, eingestellt werden.
[0016] Es ist bevorzugt, das Bleichbad mittels Viskositätsmoderatoren auf eine Viskosität
von ca. 12 bis 50 Sekunden gemessen mit Fordbecher (DIN 53211-4) besonders bevorzugt
25 bis 45 Sekunden, einzustellen. Als Viskositätsmoderatoren eignen sich rheologische
Additive beispielsweise:
Polyvinylcaprolactam, Polyvinylpyrrolidon sowie deren Co-Polymere Polyetherpolyol,
Assoziativverdicker, Polyharnstoff, Polyurethan, Natriumalginate, modifizierte Galaktomannane,
Polyetherharnstoff, Polyurethan, nichtionogene Celluloseether.
[0017] Der Bleichschritt wird bei 15 bis 90°C, bevorzugt bei Raumtemperatur, ausgeführt.
Die Kontaktzeit mit dem Bleichbad beträgt bevorzugt 10 bis 30 Sekunden, besonders
bevorzugt 12 bis 20 Sekunden,
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach dem
Durchfärben des Baumwollkettgarns im Färbeschritt bevorzugt mehrmals mit Wasser gespült,
dann wie beschrieben mit Permanganat gebleicht, sodann erneut gespült und anschließend
mit einer Bisulfitlösung behandelt und der Zyklus aus Bleichen, Spülen und Behandeln
mit Bisulfit mindestens einmal wiederholt.
Es ist besonders vorteilhaft, den Zyklus aus Bleichen, Spülen und Behandeln mit Bisulfit
viermal bis sechsmal zu durchlaufen.
[0018] Durch eine Zwischentrocknung zwischen Färbeschritt und Bleichen kann der durch das
Bleichen erzielte Ringeffekt noch verstärkt werden.
Das Spülen zwischen Bleichbad und Bisulfitbad kann in 1 bis 3 Zügen erfolgen und mit
einem Luftgang von 0 bis 120 Sekunden verbunden sein.
[0019] Das Bisulfitbad enthält Bisulfit bevorzugt in Mengen von 10 bis 100 g/l, besonders
bevorzugt 20 bis 50 g/l. Auch an das Bisulfitbad kann sich ein Luftgang von 0 bis
120 Sekunden anschließen.
[0020] Es ist für den Färber besonders vorteilhaft, dass der Färbeschritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach nur einem Zug beendet ist. Dadurch hat er nämlich die Möglichkeit,
den nachfolgenden Bleichschritt, gegebenenfalls inklusive Spülen und gegebenenfalls
Behandeln mit Bisulfit in den weiteren, zum Färben nicht benötigten Färbetrögen seiner
Indigo-Färbeanlage durchzuführen. Somit sind keine oder nur geringe Modifikationen
der Anlage nötig.
[0021] Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefärbten Baumwollkettgarne können weiteren
Behandlungsschritten zur Erzielung bestimmter Effekte unterworfen werden und sodann
in üblicher und bekannter Weise verwoben und zu Textilartikeln für den Endverbraucher,
wie insbesondere Bekleidungsstücken, verarbeitet werden.
[0022] Es ist aber auch möglich, die gefärbten und an der Oberfläche gebleichten Baumwollkettgarne
ohne weitere Behandlung zu Textilartikeln zu verarbeiten und gegebenenfalls erst dann
weitere Behandlungsschritte vorzunehmen, das heißt die bereits konfektionierte Ware
zu modifizieren. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, sowohl die gefärbten und
gebleichten Baumwollkettgarne, als auch die daraus hergestellten Textilartikel weiteren
Behandlungsschritten zu unterwerfen.
[0023] Selbstverständlich können die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gefärbten Baumwollkettgarne
auch in Mischung mit weiteren Materialien verwoben und zu Artikeln für den Endverbraucher
weiterverarbeitet werden. Als Beispiel seien Mischungen mit Elasthan genannt.
[0024] Der "Invers-Denim"-Effekt der erfindungsgemäß gefärbten und gebleichten Baumwollkettgarne
kann beispielsweise dadurch sichtbar gemacht werden, dass der ungefärbte äußere Ring
des Garns durch Waschen oder sonstige mechanische Beanspruchung abgetragen wird und
dadurch der dunkel gefärbte Kern zum Vorschein kommt.
[0025] In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die im Bleichschritt
entfärbte Oberfläche des Baumwollkettgarns in einem dritten Schritt stabilisiert.
Somit kann der "Invers-Denim" Effekt verstärkt werden, indem die Oberfläche mit beispielsweise
TiO
2 in Gegenwart von Bindern, wie Acrylatcopolymer oder Polyurethan, behandelt wird.
Auf die selbe Art kann die Oberfläche nicht nur weiß, sondern auch farblich modifiziert
werden, wie z.B. mit farbigen Pigmenten, wie Küpenfarbstoffen, die in Pigmentform
vorliegen, oder aber auch Dispersionsfarbstoffen.
[0026] Es ist selbstverständlich auch möglich, den genannten dritten Schritt erst zu einem
Zeitpunkt nach dem Verweben des Baumwollkettgarns, beispielsweise erst auf dem fertig
konfektionierten Textilprodukt, vorzunehmen.
[0027] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch Textilartikel, die Baumwollkettgarne
enthalten, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden. Solche Textilartikel
sind beispielsweise unkonfektionierte Denimgewebe, insbesondere aber Bekleidungsstücke
wie Hosen, Röcke, Hemden, Jacken usw. oder andere textile Artikel.
[0028] Die nachstehenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung. Die Teile in den
Tabellenbeispielen sind Gewichtsteile.
Beispiel 1
A) Färbeschritt
[0029] Ein handelsübliches, nicht vorbehandeltes trockenes Baumwollkettgarn wurde aus einer
Färbeflotte folgender Zusammensetzung gefärbt:
20 g/l Indigo als handelsübliche DyStar Indigoküpe 40% Lösung
2 g/l Hydrosulfit (BASF Hydrosulfit konz.)
20 g/l Netzmittel (Primasol NF)
Der pH-Wert der Flotte betrug 13.
Das Garn wurde bei einer Temperatur von 50°C in einer Tauchzeit von 25 Sekunden gefärbt.
Der anschließende Luftgang dauerte 120 Sekunden. Anschließend wurde zweimal bei 20°C
mit Wasser gespült.
Es wurde ein durchgefärbtes Garn mit einer hohen Menge an aufgebrachtem Indigo erhalten.
Eine Farbstoffanalyse auf dem gefärbten Garn ergab eine Menge von 5,8%.
B) Bleichschritt
[0030] Das gemäß A) erhaltene gefärbte Garn wurde bei einer Temperatur von 25°C und einem
pH-Wert von 8,5 mit Kaliumpermanganat (20g/l) gefärbt. Die Kontaktzeit mit dem Bleichbad
betrug 18 Sekunden.
Anschließend wurde das Garn direkt in ein Bad aus 30g/l Hydrosulfit (pH-Wert: 8,5,
Temperatur: 25°C) geführt und anschließend bei 20°C gespült. Der Zyklus aus Bleichen,
Behandeln mit Hydrosulfit und Spülen wurde anschließend zweimal wiederholt.
Beispiel 2
[0031] Ein gemäß Schritt A) des Beispiels 1 gefärbtes Garn wurde bei einer Temperatur von
25°C mit einem Bad enthaltend
200 g/l Verdicker (Monagum, 10%),
150 g/l Ätzmittel (Magnatrop W),
80 g/l Feuchtigkeitsspender (Ätzverstärker HN),
10 g/l Natronlauge und
150 g/l Rongalit C
für 17 Sekunden behandelt, zwischengetrocknet und 1 Minute bei 102°C gedämpft. Anschließend
wurde bei 60°C und dann bei 20°C ausgewaschen.
Beispiel 3 Färbebeispiel in der Schlichteapplikation
[0032] Ein gemäß Schritt A) und B) des Beispiels 1 behandeltes Garn wurde auf einem Kontakttrockner
zwischengetrocknet und dann bei einer Temperatur von 30°C mit einem Schlichtebad enthaltend
200 g/l Binder |
(Perapret PU), |
30 g/l Verdicker |
(Primasol AMK), |
100 g/l Weißpigment |
(Acramin Weiß DRN 01) |
behandelt und anschließend auf einem Kontakttrockner fixiert
Beispiel 4 - Färbebeispiel in der Schlichteapplikation
[0033] Ein gemäß Schritt A) und B) des Beispiels 1 behandeltes Garn wurde auf einem Kontakttrockner
zwischengetrocknet und dann bei einer Temperatur von 30°C mit einem Schlichtebad enthaltend
200 g/l Stärkeether |
|
350 g/l Titandioxid |
|
300 g/l Binder |
(Perapret PU) |
100 g/l Imperon Orange K-G |
(C.I. Pigment Yellow 5) |
behandelt und anschließend auf einem Kontakttrockner fixiert
Beispiel 5 - Färbebeispiel in der Schlichteapplikation
[0034] Ein gemäß Schritt A) und B) des Beispiels 1 behandeltes Garn wurde auf einem Kontakttrockner
zwischengetrocknet und dann bei einer Temperatur von 30°C mit einem Schlichtebad enthaltend
200 g/l Stärkeether |
|
300 g/l Binder |
(Perapret PU) |
50 g/l Indanthren Gelb 5GF-D |
(C.I. Vat Yellow 46) |
behandelt und anschließend auf einem Kontakttrockner fixiert
Beispiel 6 - Färbebeispiel in der Schlichteapplikation
[0035] Ein gemäß Schritt A) und B) des Beispiels 1 behandeltes Garn wurde auf einem Kontakttrockner
zwischengetrocknet und dann bei einer Temperatur von 30°C mit einem Schlichtebad enthaltend
200 g/l Stärkeether |
|
400 g/l Titandioxid |
|
300 g/l Binder |
(Perapret PU) |
150 g/l Dianix Gelb P6G fl. |
(C.I. Dispers Yellow 114) |
behandelt und anschließend auf einem Kontakttrockner fixiert
[0036] Die nachfolgenden Tabellenbeispiele beschreiben weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Sie werden analog zu den obengenannten Beispielen 1 bis 3 durchgeführt.

1. Verfahren zur Herstellung von Baumwollkettgarnen, die einen "Invers Denim"-Effekt
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Indigo-Färbeanlage in einem Färbeschritt das Baumwollkettgarn mit Indigo
bei einer Färbetemperatur von 30 bis 90°C und einer Indigo-Konzentration von 5 bis
500g/l in einem Zug durchgefärbt wird und in einem sich anschließenden Bleichschritt
der Indigo auf der Oberfläche des Baumwollkettgarns selektiv entfärbt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Indigo in Form einer Lösung von Leukoindigo eingesetzt wird.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leukoindigo durch katalytische Hydrierung aus Indigo hergestellt worden ist.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es in Gegenwart eines Netzmittels durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Netzmittel in Mengen von 5 bis 50 g/l, besonders bevorzugt 10 bis 25 g/l, eingesetzt
wird.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bleichschritt mittels eines Bleichbades erfolgt, das Kaliumpermanganat als Bleichmittel
enthält.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bleichschritt mittels eines Bleichbades erfolgt, das ein Verdickungsmittel enthält.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Durchfärben des Baumwollkettgarns im Färbeschritt mit Wasser gespült, mit
Permanganat gebleicht, erneut gespült und anschließend mit einer Bisulfitlösung behandelt
wird und der Zyklus aus Bleichen, Spülen und Behandeln mit Bisulfit mindestens einmal
wiederholt wird.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in einem sich an den Bleichschritt anschließenden dritten Schritt die im Bleichschritt
entfärbte Oberfläche des Baumwollkettgarns mit einem für Baumwolle geeigneten Pigment
behandelt wird.
10. Textilartikel, dadurch gekennzeichnet, dass er Baumwollkettgarne enthält, die nach einem Verfahren gemäß einem oder mehreren
der Ansprüchen 1 bis 9 gefärbt sind.