[0001] Die Erfindung betrifft eine Drosselspaltdichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 für Ventile, die den Durchfluss von gasförmigen Medien in Verbrennungsmotoren zyklisch
(d.h. pro Arbeitsspiel) steuern und im geschlossenen Zustand sehr geringe Leckraten
aufzeigen.
[0002] Die Verwendung der Ventile zur Gaswechselsteuerung in Verbrennungsmotoren stellt
folgende Anforderungen an das Ventil:
1. Thermodynamisch erforderliche sehr geringe Leckagen im geschlossenen Zustand des
Ventils können nur mit Dichtspalthöhen zwischen Stellglied und Gehäuse in der Größenordnung
von einigen 1/100 mm unterboten werden.
2. Das Ventil muss in sehr kleinen Zeitintervallen, die in der Größenordnung von einigen
Mikrosekunden liegen öffnen bzw. schließen können.
3. Wegen der hohen Beschleunigungen des Stellglieds bedingt durch kurze Schaltzeiten,
muß das Stellglied geringe Masse bzw. Trägheitsmomente besitzen, aber bezüglich der
Erhaltung der Dichtspaltgeometrie Formsteifigkeit aufweisen.
4. Das Ventil muss eine Lebensdauer von bis zu 100 Millionen Schaltspielen bewältigen
können
5. Die Durchflusscharakteristik des Ventils, d.h. auch die Leckage im geschlossenen
Zustand darf sich über die Lebensdauer nicht signifikant verändern.
6. Das Ventil muss in einem weiten Temperaturbereich, (frischluftseitig ca. - 30°C
bis ca. 120°C), (abgasseitig ca. -30°C bis ca. 1000°C) funktionsfähig bleiben und
konstante Leckage aufweisen.
7. Das Ventil muss eine annähernd konstante Dichtspalthöhe auch unter hohen zeitlichen
Temperaturgradienten des zu steuernden Mediumsflusses behalten, da signifikante Veränderungen
der Dichtspalthöhe im geschlossenen Zustand des Ventils entweder stark zunehmende
Leckage oder zunehmende Reibung und Verschleiß der Dichtspalt bildende Bauteile zur
Folge haben.
8. Die Reibung im Dichtsystem des Ventils muss unter allen Betriebsbedingungen annähernd
konstant bleiben, um Wärmeeintrag in das zu steuernde Medium zu minimieren und den
Leistungsaufwand zum Antrieb des Ventils auf einem niedrigen Niveau zu halten.
9. Mechanische Schaltgeräusche beim Öffnen und Schließen des Ventils sind unerwünscht.
[0003] Diese o.g. Anforderungen können bekannte Ventilkonstruktionen nicht vollends erfüllen,
da diese je nach Bauart, entweder über Anlagedichtungen oder nicht einstellbare Spaltdichtungen
verfügen und Bauart spezifisch mit folgenden konstruktiven Nachteilen behaftet sind:
Nachteile von Ventilen mit senkrecht auf die Anlagedichtungen bewegtem Stellglied:
[0004]
- Die Bewegung des Stellglieds in die Schließposition gegen die Anlagedichtung ist Anschlag
behaftet
- Der Anschlag verursacht Geräusche, Reibung und Verschleiß an der Anlagedichtung und
an dem Stellglied
- Der Anschlag erfordert eine sehr präzise Wegeregelung des Steilglieds in seine Schließposition
- Wenn die Drehachse des Stellglieds den Strömungsquerschnitt schneidet, ist die Anlagedichtung
zum Stellglied zwangsläufig unterbrochen (erhöhte Leckage)
- Die Leckage am Ventil ist wegen der Asymmetrie der Anlagedichtung druckrichtungsabhängig
- Die Leckage ist abhängig vom Verschleiß der Anlagedichtung
- Die Anlagedichtung stellt durch deren Hineinragen in den Strömungsquerschnitt einen
erhöhten hydraulischen Strömungswiderstand dar
- Die Einbringung der Anlagedichtung in das Gehäuse stellt einen erheblichen Montageaufwand
mit hoher Empfindlichkeit bezüglich der Leckage dar
Nachteile von Ventilen mit tangential auf die Anlagedichtungen bewegtem Stellglied:
[0005]
- Die kontinuierliche Berührung der Anlagedichtung und des Stellglieds verursacht Reibung,
Verschleiß und verschleißabhängige Leckage
- Wegen der Reibung ist eine höhere Antriebsleistung am Stellglied erforderlich und
der Wärmeeintrag in das Ventil und das Medium erhöht sich
- Die Leckage am Ventil ist wegen der Asymmetrie der Anlagedichtung druckrichtungsabhängig
- Die Einbringung der Anlagedichtung in das Gehäuse stellt einen erheblichen Montageaufwand
mit hoher Empfindlichkeit bezüglich der Leckage dar
Nachteile von Ventilen mit nicht einstellbaren Spaltdichtungen:
[0006]
- Fertigungsbedingte Toleranzen bezüglich der Position des Stellglieds zum Gehäuse verursachen
nicht korrigierbare Abweichungen von der idealen Spaltgeometrie
- Abweichungen von der idealen Spaltgeometrie verursachen große Unterschiede in der
Leckage.
- Nicht einstellbare Abstände der Dichtflächen zwischen Stellglied und Gehäuse können
bei deren Berührung Reibung, Klemmneigung und Verschleiß verursachen.
[0007] Vor dem Hintergrund der beschriebenen Anforderung an das Ventil und die Nachteile
bekannter Ventile schlägt die Erfindung eine Drosselspaltdichtung gemäß der Merkmale
des Anspruches 1 vor.
[0008] Die erfindungsgemäße Drosselspaltdichtung weist somit ein Einlegeteil auf, das im
Gehäuse aufgenommen wird. Dieses ist zum Gehäuse mit mindestens einer Dichtung abgedichtet.
Das Einlegeteil umfasst den Strömungsquerschnitt des Gehäuses und lässt sich, im geschlossenen
Zustand des Ventils, mit seiner dem Stellglied des Ventils zugewandten Dichtfläche
auf die Position des Stellgliedes mit dessen dem Einlegeteil zugewandter Dichtfläche
zumindest einmalig im Gehäuse ausrichten. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, dass die Dichtfläche des Einlegeteils und die Dichtfläche
des Stellgliedes ohne kontinuierliche Krafteinwirkung aufeinander in der geschlossenen
Position des Ventils gegenüberliegen. Einlegeteil und Stellglied liegen somit kräftefrei
gegenüber.
[0009] Vorzugsweise nimmt das Stellglied seine Ruhe-Schließposition ohne Anschlag gegen
das Einlegeteil und Gehäuse ein. Durch den Verzicht auf einen Anschlag lassen sich
extreme Beschleunigungsspitzen der bewegten Teile vermeiden.
[0010] Es wird bei der Drosselspaltdichtung ferner als vorteilhaft angesehen, wenn die Dichtfläche
des Stellglieds bei Veränderung des Strömungsquerschnitts des Ventils bezüglich der
Dichtfläche des Einlegeteils eine beliebige Bewegungsbahn ausführt, wobei die Bewegungsbahn
der Dichtfläche des Stellgliedes um die Ruhe-Schließposition des Stellgliedes eine
tangentiale Richtung gegenüber der Dichtfläche des Einlegeteils beinhaltet. Diese
Bewegungsbahn kann zum Beispiel oszillierend und/oder rotierend, linear, kreisförmig,
elliptisch, parabolisch usw. sein. Es vollzieht während des Bewegungsvorgangs des
Stellgliedes der Masseschwerpunkt des Stellgliedes relativ zum Masseschwerpunkt des
Einlegeteils eine beliebige Kurvenbahn, zum Beispiel eine Drehbewegung, eine Linearverschiebung,
eine Kombination beider Bewegungsformen oder gar keine Bewegung.
[0011] Die Dichtung übernimmt vorzugsweise neben der Mediumsabdichtung zusätzliche Funktionen,
wie die thermische Isolation zwischen Gehäuse und Einlegeteil und/oder die Befestigung
des Einlegeteils im Gehäuse. Dieser Fall der thermischen Isolation betrifft insbesondere
den statischen Aspekt. Die thermische Isolation zwischen Gehäuse und Einlegeteil stellt
insbesondere für den Fall, dass das Ventil im Bereich eines Zylinderkopfes angeordnet
ist, sicher, dass sich die Aufheizung des Gehäuses nicht auf das Einlegeteil überträgt,
und damit einen hohen Temperaturunterschied zwischen Stellglied und Einlegeteil verursacht.
[0012] Unter dynamischem Aspekt ist es von Vorteil, wenn das Stellglied und das Einlegeteil
einen ähnlichen Quotienten von Medium umspülten Bauteiloberflächen/Wärmekapazität
des Bauteils besitzen, um ein ähnliches Zeitverhalten bezüglich der thermischen Dehnung
der Bauteile zu erreichen. Diese Ausbildung von Stellglied und Einlegeteil berücksichtigt
insbesondere Einwirkungen infolge starker Ansauglufterwärmung bei aufgeladenen Motoren.
[0013] Unter dem Aspekt, dass das Ventil im Mikrosekundenbereich schalten soll, kommt der
Ausbildung des bewegten Stellgliedes mit geringer Masse besondere Bedeutung zu. So
wird vorgeschlagen, dass das Stellglied aus einem oder mehreren Einzelbauteilen besteht,
die zum Teil aus einem oder mehreren Materialien geringer Dichte, wie zum Beispiel
Leichtmetall, Metallschaum, Kunststoffschaum, faserverstärktem Kunststoff hergestellt
sind.
[0014] Erfindungsgemäß lässt sich das Einlegeteil im geschlossenen Zustand des Ventils mit
seiner dem Stellglied zugewandten Dichtfläche zumindest einmalig auf die Position
des Stellgliedes mit dessen dem Einlegeteil zugewandter Dichtfläche im Gehäuse ausrichten.
[0015] Unter dem Aspekt der einmaligen Ausrichtmöglichkeit, sieht eine bevorzugte Weiterbildung
der Erfindung vor, dass der Drosseldichtspalt zwischen Stellglied und Einlegeteil
durch Positionieren des Einlegeteils in der Ebene oder zusätzlich senkrecht zur Ebene
einstellbar ist. Diese Positionierung kann durch mechanisches (zum Beispiel Abstandslehre),
optisches (zum Beispiel Lichtspaltvermessung) oder hydraulisches (zum Beispiel Spaltdurchströmung)
kalibrieren des Drosseldichtspaltes vorgenommen werden. Die Kalibrierung des Drosseldichtspaltes
kann ferner durch Selbstzentrierung des Einlegeteils auf das Stellglied erfolgen.
Dies geschieht vorzugsweise durch Anlegen der Dichtfläche des Ventils auf die Dichtfläche
des Einlegeteils, wobei eine dieser Flächen mit einer dicken Beschichtung versehen
ist, die den Drosselspalt im Montagezustand zumindest teilweise schließt und die sich
im späteren Betrieb des Ventils an der gegenüberliegenden, verschleißfesten Dichtfläche
abträgt.
[0016] Für den Fall des mehrmaligen, d.h. bei jedem Öffnungs- bzw. Schließvorgang des Stellglieds
erfolgenden Ausrichten des Einlegeteils im Gehäuse ergibt sich der Drosseldichtspalt
durch selbsttätiges Wiederkehren des Ausrichtens des Einlegeteils auf das Stellglied
in der Ruhe-Schließposition. Dies wird zum Beispiel durch eine kleiner werdende Drosselspalthöhe
in Richtung der Ruhe-Schließposition erreicht. Das Einlegeteil schließt beweglich,
aber mediumsdicht über Dichtungen zum Gehäuse ab und es sind die Dichtflächen von
Einlegeteil und Stellglied mit einer verschleißfesten Oberflächenbeschichtung versehen.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0018] Die Erfüllung der o.g. Anforderungen 1-9 an Ventile zur Gaswechselsteuerung bei Verbrennungsmotoren
wird durch die einstellbare, enge Drosselspaltdichtung erreicht. Die konstruktiven
Eigenschaften der Drosselspaltdichtung werden den Anforderungen 1-9 nachfolgend gegenüber
gestellt:
- Das Dichtungssystem eines solchen Ventils muß berührungslos dichten. Damit wird verschleißfreier
Betrieb des Dichtsystems möglich und die Anforderungen 4/5/8/9 werden erfüllt. Ein
berührungsloses Dichtsystem ist durch einen Drosseldichtspalt zu erreichen.
- Der Drosseldichtspalt muß bezüglich seiner Spalthöhe und Spaltlage wegen fertigungsbedingter
Toleranzen der den Drosseldichtspalt beeinflußenden Bauteile einstellbar sein. Die
Einstellbarkeit gewährleistet die Erfüllung der Anforderung 1.
- Die zu beschleunigenden Massen in dem Ventil müssen, um die Anforderungen 2/3 zu erfüllen,
so niedrig wie möglich gehalten werden. Aus diesem Grund ist die Vorrichtung zur Einstellbarkeit
des Drosselspaltes in die unbewegten Bauteile des Ventils zu legen.
- Das Dichtsystem muß, um den Anforderungen 6/7 zu genügen, in einem weiten Temperaturbereich
funktionsfähig bleiben. Dies wird durch eine Temperatur unabhängige Drosselspalthöhe
und ein ähnliches Temperatur-Zeit-Verhalten der den Drosseldichtspalt bildenden Bauteile
erreicht.
[0019] Weitere Details der Erfindung sind in der nachfolgenden Figurenbeschreibung beschrieben
und näher erläutert. In den Figuren ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
dargestellt, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Halbschnitt des Ventils in Strömungsebene, beispielhaft mit einem kreisrunden,
drehbaren, rotationssymmetrischen Stellglied ausgestattet,
- Figur 2
- einen Vergrößerungsausschnitt aus Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht des Ventiles nach den Figuren 1 und 2, gezeigt bei geschlossenem Ventil
und gesehen in Strömungsrichtung,
- Figur 4
- einen Halbschnitt des in Figuren 1 bis 3 gezeigten Ventils in Strömungsebene, mit
Darstellung der strömungsmechanisch relevanten Position des Stellglieds,
- Figur 5
- bei dem in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ventil die abtragbare Beschichtung der Dichtfläche
des Stellgliedes, womit die Selbstzentrierung des Einlegeteils auf das Stellglied
erreicht wird,
- Bild 6
- bei dem in den Figuren 1 bis 4 gezeigten Ventil die abtragbare Beschichtung der Dichtfläche
des Einlegeteils, womit die Selbstzentrierung des Einlegeteils auf das Stellglied
erreicht wird,
- Bild 7
- für das in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Ventil die wiederholbare Selbstzentrierung
des Einlegeteils auf das Stellglied über eine kleiner werdende Drosselspalthöhe nahe
der Ruhe-Schließposition.
[0020] Das in Figur 1 veranschaulichte Ventil 16 besitzt ein Gehäuse 1 zum Führen des gasförmigen
Mediums im Ventil 16. Im Gehäuse 1 ist ein beweglich antreibbares, um die Drehachse
24 schwenkbares Stellglied 4 zum Verändern des korrespondierenden Strömungsquerschnitts
11 im Ventil vorgesehen. Im Gehäuse 1 ist ein Einlegeteil 2 aufgenommen. Dieses ist
zum Gehäuse 1 mit einer Dichtung 3 abgedichtet. Wie insbesondere der Darstellung der
Figur 3 zu entnehmen ist, umfasst das Einlegeteil 2 den Strömungsquerschnitt 11 des
Gehäuses 1.
[0021] In der Figur 1 ist das Stellglied 4 in seiner Schließstellung gezeigt. Das Einlegeteil
2 lässt sich im geschlossenen Zustand 6 des Ventils in seiner dem Stellglied 4 zugewandten
Dichtfläche 10, wie es insbesondere in Figur 2 veranschaulicht ist, auf die Position
des Stellglieds 4 mit dessen dem Einlegeteil 2 zugewandter Dichtfläche 8 zumindest
einmalig im Gehäuse ausrichten und bildet einen Drosselspalt 12. Die Dichtfläche 10
des Einlegeteils 2 und die Dichtfläche 8 des Stellglieds 4 liegen, ohne kontinuierliche
Krafteinwirkung aufeinander, in der geschlossenen Position 6 des Ventils gegenüber.
Das Stellglied 4 nimmt seine Schließposition 6 ohne Anschlag gegen das Einlegeteil
2 und Gehäuse 1 ein.
[0022] Die Dichtfläche 8 des Stellglieds 4 führt bei Veränderung des Strömungsquerschnitts
11 des Ventils bezüglich der Dichtfläche 10 eine kreisförmige Bewegungsbahn 9 aus.
Die Bewegungsbahn der Dichtfläche 8 um die Ruhe-Schließposition 6 des Stellgliedes
4 beinhaltet eine tangentiale Richtung 7 gegenüber der Dichtfläche 10.
[0023] Die Längsmittelachse des Gehäuses 1 ist mit der Bezugsziffer 14, die senkrecht zum
Drosseldichtspalt 12 angeordnete Ebene mit der Bezugsziffer 15 bezeichnet. In der
Ruhestellung befindet sich das Stellglied 4 symmetrisch zur Ebene 15. Mit der Bezugsziffer
5 ist die geöffnete, somit um 90° geschwenkte Position des Stellgliedes 4 bezeichnet.
In Figur 4 ist mit der Bezugsziffer 13 eine Position des Stellgliedes 4 bei Freigabe
bzw. Schließen des Strömungsquerschnitts 11 veranschaulicht. Der Drosseldichtspalt
12 ist während des Schließvorganges des Ventils schon vor Erreichen der Ruhe-Schließposition
6 des Stellgliedes 4 ab dieser Position 13 vorhanden, womit dem Stellglied beim Verschließen
des Strömungsquerschnitts 11 eine Bewegungsgeschwindigkeit größer Null auferlegt wird.
Der Drosseldichtspalt 12 bleibt während des Öffnungsvorganges des Ventils für einen
Teilabschnitt der einsetzenden Bewegung des Stellglieds 4 aus dessen Ruhe-Schließposition
6 heraus bis zu dessen Position 13 erhalten, womit das Stellglied 4 bei beginnender
Freigabe des Strömungsquerschnitts 11 eine Bewegungsgeschwindigkeit größer Null auferlegt
wird.
[0024] Das Stellglied 4 und das Einlegeteil 2 besteht aus einem Material mit ähnlichem Wärmedehnungskoeffizienten.
Die Dichtung 3 übernimmt, neben der Mediumsabdichtung, zusätzliche Funktionen, insbesondere
die thermische Isolation zwischen Gehäuse 1 und Einlegeteil 2 und/oder die Befestigung
des Einlegeteils 2 im Gehäuse 1. Das Stellglied 4 und das Einlegeteil 2 besitzen einen
ähnlichen Koeffizienten von Medium umspülter Bauteiloberflächen/Wärmekapazität des
Bauteils, um ein ähnliches Zeitverhalten bezüglich der thermischen Dehnung der Bauteile
zu erreichen. Bei dem Stellglied 4 handelt es sich um die Bauteiloberflächen 22 und
23 sowie die durch die Dichtfläche 8 des Stellgliedes 4 gebildete Bauteiloberfläche,
und beim Einlegeteil 2 um die Bauteiloberflächen 17 und 18 sowie die Dichtfläche 10
des Einlegeteils 2, die eine weitere Bauteiloberfläche bildet.
[0025] Das Stellglied 4 besitzt im Ausführungsbeispiel eine kreisscheibenförmige Außenkontur,
die mindestens den Strömungsquerschnitt 11 in der geschlossenen Position des Ventils
6 bis auf den Drosselspalt 12 verschließt. Grundsätzlich kann das Stellglied 4 aus
einem oder mehreren Einzelbauteilen bestehen, die zum Teil aus einem oder mehreren
Materialien geringer Dichte, wie zum Beispiel Leichtmetall, Metallschaum, Kunststoffschaum,
faserverstärktem Kunststoff hergestellt sind. Auch das Einlegeteil 2 kann aus mehreren
Einzelbauteilen bestehen.
[0026] Die Figuren 5 bis 7 verdeutlichen die besondere Gestaltung der Drosselspaltdichtung
anhand dreier grundsätzlicher Ausführungsformen, um die Selbstzentrierung des Einlegeteils
2 auf das Stellglied 4 zu erreichen:
[0027] Bei der Ausführungsform nach der Figur 5 erfolgt die Selbstzentrierung des Einlegeteils
2 auf das Stellglied 4 durch Anlegen der Dichtfläche 8 des Stellgliedes 4 auf die
Dichtfläche 10 des Einlegeteiles 2, wobei die Dichtfläche 8 des Stellgliedes 4 mit
einer Beschichtung 19 versehen ist. Diese schließt bzw. verkleinert den Drosselspalt
zumindest im Montagezustand und trägt sich im späteren Betrieb an der gegenüberliegenden,
verschleißfesten Dichtfläche 10 zumindest teilweise ab.
[0028] Die Ausführungsform nach der Figur 6 unterscheidet sich von derjenigen nach der Figur
5 nur dadurch, dass statt der Beschichtung 19 des Stellgliedes 4 eine Beschichtung
20 des Einlegeteils 2 vorgesehen ist, die den Drosselspalt zumindest im Montagezustand
schließt bzw. verkleinert und die sich im späteren Betrieb des Ventils an der gegenüberliegenden,
verschleißfesten Dichtfläche 8 des Stellgliedes 4 zumindest teilweise abträgt.
[0029] Figur 7 veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel, bei dem der Drosseldichtspalt 12
sich durch selbsttätiges Wiederkehren des Ausrichten des Einlegeteils 2 auf das Stellglied
4 in der Ruhe-Schließposition 6 ergibt. Dies wird zum Beispiel durch eine kleiner
werdende Drosselspalthöhe 21 in Richtung der Ruhe-Schließposition 6 erreicht. Das
Einlegeteil 2 schließt beweglich, aber mediumsdicht über zwei Dichtungen 3 zum Gehäuse
1 ab und es sind die Dichtflächen 8 und 10 mit einer verschleißfesten Oberflächenbeschichtung
versehen. Bei dieser Ausführungsform ist das Einlegeteil 2 elastisch im Gehäuse 1
befestigt.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Einlegeteil
- 3
- Dichtung
- 4
- Stellglied
- 5
- Position
- 6
- geschlossener Zustand des Ventils
- 7
- tangentiale Richtung
- 8
- Dichtfläche Stellglied
- 9
- Bewegungsbahn
- 10
- Dichtfläche Einlegeteil
- 11
- Strömungsquerschnitt
- 12
- Drosseldichtspalt
- 13
- Position
- 14
- Längsmittelachse
- 15
- Ebene quer zur Längsmittelachse
- 16
- Ventil
- 17
- Bauteiloberfläche
- 18
- Bauteiloberfläche
- 19
- Beschichtung
- 20
- Beschichtung
- 21
- Drosselspalthöhe
- 22
- Bauteiloberfläche
- 23
- Bauteiloberfläche
- 24
- Drehachse
1. Drosselspaltdichtung zur Minimierung der Leckage von den Durchfluß gasförmiger Medien
steuernden zyklisch schaltenden Ventilen an Verbrennungsmotoren, mit mindestens einem
beweglich antreibbaren Stellglied (4) zum Verändern des korrespondierenden Strömungsquerschnitts
(11) im Ventil, mindestens einem Einlegeteil (2) und mindestens einem die Führung
des gasförmigen Mediums im Ventil übernehmenden Gehäuse (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) im Gehäuse (1) aufgenommen wird, das Einlegeteil (2) zum Gehäuse
(1) mit mindestens einer Dichtung (3) abgedichtet ist, das Einlegeteil (2) den Strömungsquerschnitt
(11) des Gehäuses (1) umfasst, das Einlegeteil (2), im geschlossenen Zustand (6) des
Ventils, mit seiner dem Stellglied (4) zugewandten Dichtfläche (10) einen auf die
Position der Dichtfläche (8) des Stellglieds (4) in seiner Spalthöhe und Spaltlage
einstellbaren Drosseldichtspalt (12) bildet.
2. Drosselspaltdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) im geschlossenen Zustand (6) des Ventils sich mit seiner dem
Stellglied (4) zugewandten Dichtfläche (10) auf die Position des Stellglieds (4) mit
dessen dem Einlegeteil (2) zugewandter Dichtfläche (8) zumindest einmalig im Gehäuse
ausrichten lässt.
3. Drosselspaltdichtung nach Anspruch 1 oder 2, das die Dichtfläche (8) des Stellglieds
(4) bei Veränderung des Strömungsquerschnitts (11) des Ventils bezüglich der Dichtfläche
(10) des Einlegerings (2) eine beliebige Bewegungsbahn (9) ausführt, wobei die Bewegungsbahn
der Dichtfläche (8) des Stellgliedes (4) um die Ruhe-Schließposition (6) eine tangentiale
Richtung (7) gegenüber der Dichtfläche (10) des Einlegeteils (2) beinhaltet.
4. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (3) neben der Mediumsabdichtung zusätzliche Funktionen übernimmt, insbesondere
die thermische Isolation zwischen Gehäuse (1) und Einlegeteil (2) und /oder die Befestigung
des Einlegeteils (2) im Gehäuse (1).
5. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, das der Drosseldichtspalt (12) während des Öffnungsvorgangs des Ventils einen Teilabschnitt
der einsetzenden Bewegung des Stellglieds (4) aus dessen Ruhe-Schließposition (6)
heraus bis zu einer Position (13), in der der Strömungsquerschnitt (11) freigegeben
wird, erhalten bleibt, womit dem Stellglied (4) bei beginnender Freigabe des Strömungsquerschnitts
(11) eine Bewegungsgeschwindigkeit größer Null auferlegt wird.
6. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied (4) eine beliebige dreidimensionale Außenkontur besitzt, welche mindestens
den Strömungsquerschnitt (11) in der geschlossenen Position des Ventils (6) bis auf
den Drosselspalt (12) verschließt.
7. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil (2) aus mehreren Einzelbauteilen besteht.
8. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierung von Einlegeteil (2) und Stellglied (4) zur Bildung des Drosseldichtspaltes
(12) durch Selbstzentrierung beider Bauteile zueinander erfolgt.
9. Drosselspaltdichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zwecke der Selbstzentrierung des Einlegeteils (2) auf das Stellglied (4), eine
der Dichtflächen (8 bzw. 10) mit einer Beschichtung (19 bzw. 20), insbesondere einer
gleichmäßig dicken Beschichtung versehen ist, die die Spalthöhe des Drosseldichtspaltes
(12) zumindest im Montagezustand verkleinert oder schließt und die sich im späteren
Betrieb des Ventils an der gegenüberliegenden, verschleißfesten Dichtfläche (10 bzw.
8) zumindest teilweise abträgt.
10. Drosselspaltdichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der abtragbaren Beschichtung (19) auf die Fläche (8) des Stellglieds
(4) in Anwesenheit des Einlegerings (2) zwischen die Flächen (8, 10) von Stellglied
(8) und Einlegeteil (2) erfolgt.
11. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Drosseldichtspalt (12) sich durch selbsttätiges wiederkehrendes Ausrichten des
Einlegeteils (2) auf das Stellglieds (4) in der Ruhe-Schließposition (6) ergibt.
12. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Einlegeteil beweglich, aber mediumsdicht über Dichtungen (3) zum Gehäuse (1)
abschließt und die Dichtflächen (8, 10) vom Stellglied (4) und Einlegeteil (2) mit
einer verschleißfesten Oberflächenbeschichtung versehen sind.
13. Drosselspaltdichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung bzw. Lagerung des Stellglieds (4) im Gehäuse (1) und/oder im Einlegeteil
(2) und/oder in weiteren Bauteilen des Ventils beherbergt ist.