[0001] Die Erfindung betrifft Inline-Rollerskates mit einem Korpus, der eine Schuhhalterung
oder einen Schuh zur Aufnahme des Fußes eines Inline-Rollerskaters aufweist, und mit
einer Radschiene, an der mehrere Rollen drehbar hintereinander und mit einem Abstand
voneinander angebracht sind, sowie mit einem auf zumindest eine der Rollen wirkenden
Bremssystem, bei dem ein Bremskraftaufnahmeteil über jeweils einen Bremskraftvermittler
mit mindestens einer, auf eine Rolle einwirkenden und mit einer Bremsbacke zusammenwirkenden
Bremsauslöseeinheit verbunden ist. Der Korpus kann einstückig mit der Radschiene ausgebildet
sein oder die Radschiene bildet ein separates Element, das mit dem Korpus beispielsweise
durch Verschrauben verbunden ist.
[0002] Als Inline-Rollerskates werden einspurige Rollschuhe bezeichnet, die mit mehreren,
in der Regel vier Rollen ausgerüstet sind, die an einer mit dem Korpus in der weiter
oben beschriebenen Weise fest oder lösbar verbundenen Radschiene längs der Bewegungsrichtung
der Inline-Skates nacheinander und mit einem Abstand voneinander angeordnet sind.
Die Rollen selbst bestehen in der Regel aus Hartgummi und je nach dessen Qualität
können mit solchen Inline-Rollerskates erhebliche Geschwindigkeiten erzielt werden.
Ein Abbremsen erfolgt herkömmlich dadurch, daß im Anschluß an die letzte Rolle im
Fersenbereich der Inline-Rollerskates an der Radschiene ein Bremsklotz angeordnet
ist. Der Inline-Rollerskater, d.h. der Fahrer solcher Inline-Rollerskates, muß sein
Gewicht in den Fersenbereich verlagern und die oder den Inline-Rollerskates auf diese
Weise nach hinten abkippen. Dadurch wird der Bremsklotz auf den Boden gedrückt und
der Inline-Rollerskate abgebremst. Die so erzeugte Bremswirkung ist zum einen von
der Geschicklichkeit des Fahrers und zum anderen vom Untergrund abhängig.
[0003] Auch wenn mit den heute bekannten Inline-Rollerskates bereits erhebliche Geschwindigkeiten
erreicht werden können, besteht doch das Bedürfnis nach immer größeren Geschwindigkeiten.
Das weiter oben beschriebene Bremssystem ist diesen Anforderungen nicht mehr gewachsen.
[0004] Durch die DE-A 199 29 501 ist bereits ein Bremssystem bekanntgeworden, das ein einfaches
und sicheres Abbremsen ermöglichen soll. Hierfür ist im rückwärtigen Bereich der Radschiene,
welche dort die Rollen des Inline-Rollerskates aufnimmt, ein Bremskraftaufnahmeteil
in Form eines hydraulisch betriebenen Bremszylinders angeordnet, der mit einer mit
Bremsbacken versehenen und auf die Rollen einwirkenden Bremsauslöseeinheit in Form
eines Nehmerzylinders zusammenwirkt. Die Bremswirkung wird in einer Ausführungsform
dadurch erreicht, daß ein mit dem Bremszylinder zusammenwirkendes, schwenkbar gelagertes
Betätigungsorgan durch Abwinkeln des Inline-Rollerskate in Bodenkontakt gebracht wird
und so auf den Nehmerzylinder unter Auslösen des Bremsvorgangs einwirkt.
[0005] In einer weiteren Ausführungsform schlägt die DE-A-199 29 501 vor, einen Schuh oder
eine Schuhhalterung vorzusehen, der oder die im Knöchelbereich um eine horizontale
Achse begrenzt schwenkbar ist, wobei das Betätigungsorgan für den Bremszylinder gemäß
dieser Ausführungsform an den Schaft des Schuhs oder der Schuhhalterung oberhalb des
Knöchelbereichs angelenkt ist, so daß durch das Schwenken des Schaftes eine Bremswirkung
erzielt werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist es nicht mehr erforderlich, das
Betätigungsorgan in Bodenkontakt zu bringen.
[0006] Das gemäß DE-A-199 29 501 vorgeschlagene Bremssystem ist zum einen umständlich und
hat zum anderen nach wie vor den Nachteil, daß die Bremswirkung nur durch eine die
Fahrsicherheit beeinträchtigende Gewichtsverlagerung auf den Fersenbereich des Fahrers
erreicht werden kann. Dieser Nachteil wirkt sich insbesondere dann unangenehm aus,
wenn Inline-Rollerskates mit gegenüber den herkömmlichen Inline-Rollerskates erhöhter
Geschwindigkeit auf den Markt gebracht werden. Für solche ist daher bislang kein Bremssystem
mit ausreichender Verkehrssicherheit und gleichzeitig guter Bremsleistung bekannt.
[0007] Gemäß der DE-T-694 09 258 als weiterem Stand der Technik wird ein Bremssystem für
Inline-Rollerskates vorgeschlagen, bei welchem der Stiefel zur Aufnahme des Fußes
eines Inline-Rollerskaters mit einer Manschette versehen ist, die Drehbewegungen ausführen
kann und etwa im Knöchelbereich des Skaters eine Platte aufweist, an welcher ein Kabel
befestigt ist. Der Bremsvorgang kann durch Rückrotation des Fußes des Inline-Rollerskaters
eingeleitet werden. Dadurch wird an dem Kabel gezogen, das durch einen im Fersenbereich
befindlichen Kabelkanal verläuft und auf diese Weise mit zwei Bremsanordnungen verbunden
ist, an die es den Zug weitergibt. Da die beiden Bremsanordnungen über eine Verbindungsstange
gekoppelt sind, zieht das Kabel somit an beiden Bremsanordnungen und bringt auf diese
Weise benachbart zu den jeweiligen Rädern angeordnete Bremsklötze durch Rotation mit
den Rädern in Kontakt.
[0008] Die DE-T-693 17 067 offenbart einen Inline-Rollerskate mit einem Schuhwerk, bestehend
aus einer Schale, an der ein Schaftteil seitlich schwenkbar durch zwei Zapfen befestigt
ist. Jeweils noch seitlich von Schaftteil und Schale sind Stangenelemente angeordnet,
die jeweils über Zapfen drehbar gelagert sind, um so das Schaftteil relativ zu der
Schale schwenken zu können. Die Stangenelemente sind mit jeweils einem Bremselement
verbunden, das aus einem C-förmigen Träger besteht und mittels eines Drehzapfens schwenkbar
gelagert ist. Als Bremselement ist zumindest ein Gummipuffer vorgesehen. Eine Rückrotation
oder Rückwärtsdrehung des Schaftteiles wird an die Stangen weitergegeben, durch welche
wiederum der C-förmige Träger bewegt und der oder die Gummipuffer zum Auslösen des
Bremsvorgangs in Kontakt mit dem Boden gebracht werden.
[0009] Und schließlich ist durch die AT-U-002 004 ein Inline-Rollerskate bekannt, mit einer
Schuhschale und einem im Knöchelbereich angelenkten Schuhschaft, an welchen sich ein
Gestell zur Aufnahme der Rollen anschließt. Das Gestell bildet ein nach unten offenes
Gehäuse, an welchem etwa im Knöchelbereich ein Bremshebel gelagert ist. Dieser ist
über ein Gestänge mit einem Bremsnocken verbunden, der über eine Nockenwelle drehbar
gelagert ist und aus einer einseitigen Abflachung der Nockenwelle besteht. Zum Einleiten
des Bremsvorgangs wird der Schuhschaft nach hinten geschwenkt, und das Gestänge leitet
diese Bewegung zu dem Bremsnocken weiter, durch welchen der Bremshebel betätigt und
die Laufrollenbremsung eingeleitet wird.
[0010] Allen vorgenannten bekannten Bremssystemen von Inline-Rollerskates ist gemeinsam,
daß eine Bremsung nur durch eine Rückwärtsbewegung des Inline-Rollerskaters ausgelöst
werden kann. Außerdem sind die den Bremsvorgang einleitenden konstruktiven Elemente
immer direkt oder fest mit den die Bremsung bewirkenden Elementen verbunden, was zu
einer eher komplizierten Weiterleitung der Bremskraft und zu einem insgesamt unflexiblen
Bremssystem führt. Auch ist durch die bekannten Bremssysteme kein Bremsen beim Rückwärtsfahren
möglich.
[0011] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag daher der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, Inline-Rollerskates mit einem flexiblen Bremssystem bereitzustellen, das
beim Vor- und Rückwärtsfahren ein sicheres Bremsen auch bei hohen Geschwindigkeiten
ermöglicht. Zusätzlich lag der vorliegenden Erfindung außerdem die Aufgabe zugrunde,
Inline-Rollerskates zu schaffen, die gegenüber den bisherigen Inline-Rollerskates
erhöhte Geschwindigkeiten erzielen.
[0012] Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Inline-Rollerskate mit einem Korpus, der eine
Schuhhalterung oder einen Schuh zur Aufnahme des Fußes eines Inline-Rollerskaters
aufweist, und mit einer Radschiene, an der mehrere Rollen drehbar hintereinander und
mit einem Abstand voneinander angebracht sind, sowie mit einem auf zumindest eine
der Rollen wirkenden Bremssystem, bei dem ein Bremskraftaufnahmeteil über jeweils
einen Bremskraftvermittler mit mindestens einer, auf eine Rolle einwirkenden und mit
einer Bremsbacke zusammenwirkenden Bremsauslöseeinheit verbunden ist, und wobei die
Schuhhalterung oder der Schuh im Bereich des Außen- und/oder Innenknöchels des Inline-Rollerskaters
eine drehbar gelagerte Gelenkscheibe aufweist, das Bremskraftaufnahmeteil sich benachbart
zu der zumindest einen Gelenkscheibe befindet und die Gelenkscheibe mit zumindest
einem exzentrischen Element versehen ist, welches zum Auslösen des Bremsvorgangs in
Kontakt mit dem Bremsaufnahmeteil gebracht ist.
[0013] Die Anzahl der Rollen des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate kann variieren, vorzugsweise
sind vier Rollen vorgesehen, es können aber auch nur zwei Rollen oder mehr als vier
Rollen an der Radschiene angebracht sein.
Der erfindungsgemäße Inline-Rollerskate hat viele Vorteile. So ermöglicht er ein verkehrssicheres
Bremsen mit einer intuitiven, das Gleichgewicht des Inline-Rollerskaters nicht beeinträchtigenden
Bremshaltung, einschließlich des Bremsens beim Rückwärtsfahren. Der Inline-Rollerskater
muß sein Gewicht nicht mehr auf den Fersenbereich verlagern. Durch das an der Gelenkscheibe
im Bereich des Außen- und/oder Innenknöchels angebrachte zumindest eine exzentrische
Element wird das Auslösen des Bremsvorganges in einer Haltung ermöglicht, welche die
Sicherheit des Fahrers erhöht, statt sie wie im Stand der Technik zu vermindern.
Dadurch wird der Inline-Skate verkehrstauglich und kann in seiner Verwendung ein Sportgerät
wie ein Fahrradersatz sein. Im Gegensatz zu einem Fahrrad können die erfindungsgemäßen
Inline-Skates leicht mitgeführt werden. Sie bedürfen außerdem nicht eines Schuhwechsels,
um am Fuß angebracht zu werden. So sind sie auch beim Wandern problemlos mitführbar,
weil sie im Rucksack Platz finden.
[0014] Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Bezeichnung Schuhhalterung im weitesten
Sinne zu verstehen. Sie kann anstelle einer Schuhhalterung lediglich eine Fußhalterung
sein, da nicht zwangsläufig ein Schuh gehalten werden muß. Der erfindungsgemäße Inline-Rollerskate
ermöglicht grundsätzlich auch ein Barfußfahren.
[0015] In einer Ausführungsform ist das Bremssystem hydraulisch oder pneumatisch betätigt.
Dann ist das Bremskraftaufnahmeteil ein Bremszylinder, der Bremskraftvermittler eine
Bremsleitung und die Bremsauslöseeinheit ein Nehmerzylinder, wobei der Bremszylinder
über je eine Bremsleitung an zumindest einer der Rollenachsen mit jeweils einem dort
angebrachten Nehmerzylinder verbunden ist.
[0016] Der Nehmerzylinder kann drehgesichert über ein Zwischenlager auf der Rollenachse
angeordnet sein. Dies erhöht seine Betriebssicherheit.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Zwischenlager
als kombiniertes Kugel-Wälz-Lager ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil, sowohl die
beim Bremsen einwirkenden Axial- wie auch Radialbewegungen und den dadurch entstehenden
Druck aufnehmen zu können.
Auch für dieses Zwischenlager kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß es drehgesichert
auf der Rollenachse angeordnet ist. Dies wird dann erfindungsgemäß über eine Nut-Feder-Verbindung
oder eine in gleicher Weise wirkende Maßnahme ermöglicht. So kann anstelle einer Nut-Feder-Verbindung
z. B. auch eine Gewindespindel eingesetzt werden.
[0017] Vorzugsweise weist die Gelenkscheibe zwei exzentrische Elemente auf, die im ungebremsten
Zustand jeweils benachbart zu dem Bremszylinder angeordnet sind, wobei zum Auslösen
des Bremsvorgangs jeweils eines der exzentrischen Elemente in Kontakt mit dem Bremszylinder
gebracht ist. Als solche exzentrischen Elemente oder Exzenter können Nocken verwendet
werden, wobei jede dieser an der Gelenkscheibe angebrachten Nocken im ungebremsten
Zustand seitlich des Bremszylinders angeordnet ist und somit keinen Kontakt mit dem
Bremszylinder hat. Durch Drehen der Gelenkscheibe wird die Nocke dann in Kontakt mit
dem Bremszylinder gebracht und löst den Bremsvorgang aus.
[0018] Für das Auslösen des Bremsvorgangs ist es ausreichend, daß der Inline-Skater die
Position des Beins oder Knies relativ zum Fuß so verändert, daß eine Drehbewegung
im Bereich der Gelenkscheibe resultiert und damit ein exzentrisches Element, eine
Nocke, in Kontakt mit dem Bremszylinder gebracht wird. Das kann z. B. durch ein -
leichtes - Beugen des Knies oder die umgekehrte Bewegung erreicht werden. Dadurch
kann der Inline-Skater intuitiv eine ihn nicht aus dem Gleichgewicht bringende Sicherheitshaltung
beim Bremsen einnehmen, was insbesondere bei Abfahrten in Gelände mit mehr oder weniger
starkem Gefälle von Bedeutung ist. D.h. jede Veränderung der Normalhaltung beim Inline-Skaten
leitet einen Bremsvorgang ein, wobei die Empfindlichkeit des Bremszylinders in an
sich bekannter Weise, z. B. durch eine Verstellschraube, individuell eingestellt und
somit den Bedürfnissen des jeweiligen Inline-Skaters angepaßt werden kann.
[0019] Deshalb ist es erfindungsgemäß in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß
sich der Bremszylinder benachbart zu der Gelenkscheibe befindet, daß das eine der
oder beide exzentrischen Elemente in ungebremstem Zustand seitlich des Bremszylinders
(27) angeordnet sind und zum Auslösen des Bremsvorgangs eines der exzentrischen Elemente
durch Drehen der Gelenkscheibe in Kontakt mit dem Bremszylinder gebracht ist. Für
eine Anordnung des Bremszylinders benachbart zu der Gelenkscheibe kann er sich unterhalb
oder oberhalb von der Gelenkscheibe befinden.
[0020] Besonders bevorzugt ist der Bremszylinder des Inline-Rollerskate über je eine Bremsleitung
an zumindest einer der Rollenachsen mit jeweils einem dort angebrachten Nehmerzylinder
verbunden, und an jeder einen Nehmerzylinder aufweisenden Rollenachse ist eine entgegen
der Bremsrichtung wirkende Rückstellfeder angeordnet.
Da die Bremswirkung durch eine Axialverschiebung der jeweiligen Rolle bewirkt wird,
dient diese Rückstellfeder nach dem Beenden des Bremsvorgangs zu der Rückführung der
Rolle in die Ausgangslage.
[0021] Das erfindungsgemäße Bremssystem des Inline-Rollerskate kann nicht nur hydraulisch
oder pneumatisch betätigt werden, sondern es ist auch ein mechanisch betätigtes Bremssystem
möglich, bei dem das Bremskraftaufnahmeteil dann ein Seilzug, der Bremskraftvermittler
ein Bremshebel und die Bremsauslöseeinheit eine Gewindemuffe ist.
[0022] Der Seilzug ist über den Bremshebel an zumindest einer der Rollenachsen mit jeweils
einer dort angebrachten Gewindemuffe verbunden. Die Gewindemuffe kann in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform ein Steilgewinde aufweisen. Dadurch kann der Radialzug
des Seilzuges in eine Axialbewegung auf der Achse umgesetzt und der eigentliche Bremsvorgang
ausgelöst werden.
[0023] Bei einem solchen mechanisch betätigtem Bremssystem für Inline-Rollerskates sind
erfindungsgemäß zwei verschiedene Varianten in der Ausführung möglich. Zum einen kann
der Seilzug über die Gelenkscheibe geführt sein. Das eine der oder beide exzentrischen
Elemente sind dann in ungebremsten Zustand seitlich des Seilzuges angeordnet, so daß
dieser sie tangential seitlich passiert. Zum Auslösen des Bremsvorgangs ist eines
der exzentrischen Elemente durch Drehen der Gelenkscheibe in Kontakt mit dem Seilzug
gebracht und lenkt den Seilzug so aus.
[0024] Zum anderen kann der Seilzug anstelle der Führung über die Gelenkscheibe eine gesonderte
Führung aufweisen. Der Seilzug ist dann in ungebremstem Zustand benachbart zu dem
einen der oder zu den beiden exzentrischen Elementen der Gelenkscheibe angeordnet
ist. Benachbart angeordnet bedeutet, daß der Seilzug sich in einem Abstand von der
Gelenkscheibe bzw. den exzentrischen Elementen befindet, der es möglich macht, daß
zum Auslösen des Bremsvorgangs eines der exzentrischen Elemente durch Drehen der Gelenkscheibe
in Kontakt mit dem Seilzug gebracht werden kann und diesen dabei auslenkt, wodurch
ein Radialzug entsteht, der an den Bremshebel weitergegeben werden kann.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß angrenzend an eine der Breitseitenflächen
jeder Rolle, auf welche das Bremssystem einwirkt, eine Bremsscheibe angeordnet ist,
die aus härterem Material als das der Rolle gefertigt ist. Diese Bremsscheibe wirkt
mit der Bremsbacke zusammen, wobei letztere durch eine Leiste gehalten ist. Die Leiste
ist senkrecht zur Rollenachse, entlang der Radschiene ausgerichtet. Sie wird von unten
her aufgesteckt und ist somit einfach auszuwechseln.
[0026] Bevorzugt weist der Inline-Rollerskate an zumindest zwei der Rollen angebrachte Bremsscheiben
auf, die jeweils mit Bremsbacken zusammenwirken. Die Bremsbacken sind alle von der
einen Leiste gehalten.
[0027] Der Durchmesser der Bremsscheibe ist kleiner als der Durchmesser der Rolle. Zur besseren
Ableitung der beim Bremsen frei werdenden zum Teil erheblichen Wärmeenergie können
gelochte Bremsscheiben verwendet werden. Eine Isolierung gegenüber der jeweiligen
Rolle kann durch eine geeignete Schraubenverbindung und gegebenenfalls weitere Isoliermaterialien
erfolgen.
[0028] Dadurch, daß alle Bremsbacken an derselben Leiste angebracht sind, wird die Betriebssicherheit
der erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates mit dem neuen Bremssystem gewährleistet.
Auf diese Weise können sie sich nicht verdrehen oder verschieben. Außerdem können
sie durch die vorgesehene, einfache Steckverbindung auf einmal ausgewechselt werden
und erleichtern dadurch die Wartung der Inline-Rollerskates.
Vorzugsweise werden die äußeren, d. h. die vordere und die hintere Rolle, mittels
des Bremssystems gebremst.
[0029] Bei dem erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate ist gemäß einer weiteren Ausführungsform
vorgesehen, daß die Leiste auf einer der Breitseitenflächen der Rollen und des weiteren
eine Stütze auf der anderen Seite der Breitseitenflächen der Rollen angeordnet und
beide senkrecht zur Rollenachse, entlang der Radschiene ausgerichtet sind.
Die Stütze dient zur Stabilisierung des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates, während
die Radschiene den insbesondere bei einem Bremsvorgang einwirkenden Druck abfängt.
[0030] Der Korpus des Inline-Rollerskates kann aus Stahl, Aluminium und/oder einem Verbundmaterial
ausgebildet sein.
[0031] Vorzugsweise weist der Inline-Rollerskate vier Rollen auf, wobei die äußeren Rollen
als Laufrollen einen größeren Durchmesser aufweisen als die mittleren Rollen, die
als Hilfsrollen ausgebildet sind.
[0032] Dadurch werden Inline-Rollerskates bereitgestellt, deren vordere und hintere äußere
Rollen grundsätzlich einen größeren Durchmesser aufweisen können, als das bei den
heutigen Inline-Rollerskates der Fall ist. So können höhere Geschwindigkeiten erzielt
werden als bisher möglich, wodurch auch die Anforderungen an die Wirksamkeit des Bremssystems
deutlich höher werden. Insbesondere die meisten der bisher bekannten Bremsen, welche
eine Bremswirkung über die Reibung des Bremsklotzes auf den Untergrund erzielen, sind
für solche hohen Geschwindigkeiten nicht geeignet.
Dadurch, daß die mittleren Rollen von einem kleineren Durchmesser sind als die äußeren
Rollen und als Hilfsrollen dienen, läßt sich die Länge der Inline-Rollerskates in
dem bisher üblichen Rahmen halten, ohne auf die erhöhte Geschwindigkeit verzichten
zu müssen. Der erhöhte Platzbedarf der einen größeren Durchmesser aufweisenden äußeren
Rollen wird durch entsprechendes Verringern des Durchmessers der Hilfsrollen ausgeglichen,
ohne eine Einbuße in der zu erzielenden Geschwindigkeit der Inline-Rollerskates befürchten
zu müssen.
[0033] Die Rollen können aber auch alle den gleichen Durchmesser aufweisen, unabhängig davon,
ob sie als Laufrollen ausgestaltet sind und das erfindungsgemäße Bremssystem aufweisen
oder als Hilfsrollen, bei welchen das Bremssystem in der Regel nicht vorgesehen ist.
[0034] Im folgenden soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden.
[0035] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematisch dargestellte, geschnittene rückwärtige Teilansicht des erfindungsgemäßen
Inline-Rollerskates gemäß einer ersten Ausführungsform mit einem Teil des Bremssystems,
- Fig. 1a:
- eine schematisch und geschnitten dargestellte Teilansicht der Rollenlagerung des erfindungsgemäßen
Inline-Rollerskates gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 1b:
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht der Leiste mit Bremsbelägen,
- Fig. 2:
- eine schematisch dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates
gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 3:
- eine schematisch und unvollständig dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Inline-Rollerskates bei Auslösen des Bremsvorgangs nach einer ersten Variante,
- Fig. 3a:
- eine schematische, stark vereinfachte Strichzeichnung der Bewegung eines Inline-Skaters
bei Auslösen des Bremsvorgangs nach einer ersten Variante,
- Fig. 4:
- eine schematisch und unvollständig dargestellte Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Inline-Rollerskates bei Auslösen des Bremsvorgangs nach einer zweiten Variante,
- Fig. 4a:
- eine schematische, stark vereinfachte Strichzeichnung der Bewegung eines Inline-Skaters
bei Auslösen des Bremsvorgangs nach einer zweiten Variante,
- Fig. 5:
- eine schematisch dargestellte rückwärtige Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates
gemäß der ersten Ausführungsform,
- Fig. 6:
- eine schematisch und geschnitten dargestellte Ansicht der exzentrischen Elemente mit
Seilzug in einer ersten Variante der zweiten Ausführungsform,
- Fig. 7:
- eine schematische, geschnitten dargestellte Gewindemuffe gemäß der zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Bremssystems,
- Fig. 8:
- eine schematische, geschnittene Darstellung der Führung des Seilzugs über Nocken und
Umlenkrollen gemäß der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems,
- Fig. 8a:
- eine weitere schematische, geschnittene Darstellung der Führung des Seilzugs über
Nocken und Umlenkrollen gemäß der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bremssystems,
- Fig. 9:
- eine schematisch und geschnitten dargestellte Ansicht der exzentrischen Elemente mit
Seilzug in einer zweiten Variante der zweiten Ausführungsform,
- Fig. 10a:
- eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates gemäß der ersten Ausführungsform
mit einer Schienbeinschale,
- Fig. 10b:
- eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates gemäß der zweiten Ausführungsform
mit einer Schienbeinschale,
- Fig. 10c:
- eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates gemäß der zweiten Ausführungsform
mit einem integrierten Schuh,
- Fig. 11:
- eine Gesamtansicht des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates gemäß der ersten Ausführungsform
mit einseitig ausgebildeter Gelenkscheibe.
[0036] In Fig. 1 ist der rückwärtige Bereich des Korpus 1 eines Inline-Rollerskates in einer
Ansicht von hinten dargestellt, einschließlich einer mit dem Korpus 1 fest oder lösbar
verbundenen Radschiene 2, in welcher die hier gezeigte hinterste Rolle 3, die auch
als Laufrolle bezeichnet werden kann, drehbar gelagert ist. Außerdem ist eine erste
Ausführungsform der erfindungsgemäßen, zum Bremsen der Rolle 3 vorgesehenen Bremsvorrichtung
als Teil des gesamten Bremssystems dargestellt, die im folgenden näher erläutert werden
soll. Bei dieser ersten Ausführungsform handelt es sich um ein hydraulisch oder pneumatisch
zu betreibendes Bremssystem.
[0037] Benachbart zu einer der Breitseitenflächen der Rolle 3 ist durch Verschraubung über
Schraube 5 mit der Achse 7 der Rolle 3 der Teil dieses erfindungsgemäßen Bremssystems
verbunden, welcher den Nehmerzylinder 9 aufweist, der einen Anschluß 11 für die Druckbeaufschlagung
mittels Öl bzw. Luft aufweist, je nachdem, ob das Bremssystem hydraulisch oder pneumatisch
betrieben wird. Beides ist bei dieser Ausführungsform möglich. Der hydraulisch oder
pneumatisch betätigte Nehmerzylinder 9 ist drehgesichert auf der Achse 7 angebracht.
Dazu ist zwischen der Rolle 3 und dem Nehmerzylinder 9 ein den Axialdruck aufnehmendes
Zwischenlager 12 angeordnet.
Die Lagerung jeder der Rollen 3 ist grundsätzlich über ein Kugel-, Wälz- oder Gleitlager
oder eine weitere, dem Fachmann an sich bekannte Lagerart möglich.
Die Rolle 3 läuft auf einer abnehmbaren, geschliffenen Welle, welche die Achse 7 der
Rolle 3 definiert und das Lager der Rolle 3, im Ausführungsbeispiel das Wälzlager
13, aufnimmt. Die Rolle 3 ist so gelagert, daß ein Axialspiel von wenigen, etwa von
1 bis 2 mm, ermöglicht wird. Im übrigen ist die die Achse 7 der Rolle 3 definierende
Welle zur Verhinderung des Eindringens von Verunreinigungen entsprechend abgedichtet,
z. B. mittels Simmeringen in Form übergreifender Flansche oder Muffen.
[0038] In Fig. 1a ist noch eine besondere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Zwischenlagers
12' dargestellt, welches das in Fig. 1 gezeigte Zwischenlager 12 ersetzen kann. Bei
dem besonderen Zwischenlager 12' handelt es sich um ein kombiniertes Kugel-Wälz-Lager,
das in der Lage ist, die beim Bremsen einwirkenden Axial- und Radialbewegungen und
den dadurch entstehenden Druck aufzunehmen. Dabei nimmt die mit 12a bezeichnete Kugellagerung
den Axialdruck und die mit 12b bezeichnete Walze den Radialdruck auf. Auf der die
Achse 7 der Rolle 3 definierenden Welle ist eine Nut-Feder-Verbindung 14 angeordnet,
durch welche verhindert wird, daß sich das Zwischenlager 12' mit der Welle dreht.
Auch diese besondere Ausführung des Zwischenlagers 12' erlaubt ein Axialspiel von
wenigen, z. B. von 1 bis 2 mm, das für das Auslösen des Bremsvorgangs durch Axialverschiebung
der Rolle 3 auf der Achse 7 erforderlich ist.
[0039] Um die erfindungsgemäß bereitgestellte hervorragende Bremsleistung des Inline-Rollerskate
zu ermöglichen, ist eine im wesentlichen auf ihrem vollen Umfang wirkende Scheibenbremse
15 vorgesehen. Diese ist jeweils auf eine Breitseitenfläche der Rolle 3 aufgeschraubt
und zum Zweck ihrer besseren Belüftung umfangsverteilt gelocht. Durch diese im wesentlichen
vollflächig wirkende Bremsscheibe 15 kann eine optimale Bremswirkung erreicht werden.
Die Bremsscheibe 15 kann eine metallische Scheibe sein, sie kann auch aus keramischem
Material, Verbundmaterial oder einem sonstigen geeigneten Material ausgebildet sein.
Für die Vermeidung eines Wärmeübergangs zwischen Bremsscheibe 15 und Rollen 3 kann
zusätzlich ein dem Fachmann an sich geläufiger Wärmeschutz vorgesehen sein.
[0040] Mit der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung kann immer eine Bremswirkung ausgelöst
werden, unabhängig davon, welches Bein des Inline-Rollerskaters sich vom oder hinten
befindet. Dabei bleiben alle Räder der Inline-Skates auf dem Boden und es ist auch
keine besondere Haltung erforderlich, außer die natürlicherweise und ganz intuitiv
für das Bremsen einzunehmende Körperhaltung, die ein Umkippen vermeidet.
[0041] Die Bremsscheibe 15 wirkt während des Bremsvorgangs mit einer Bremsbacke 17 - bzw.
allgemein einem Bremsklotz - zusammen, die benachbart zu der Bremsscheibe 15 angeordnet
und von einer in Fig. 1b näher dargestellten Leiste 19 aus Metall gehalten ist. Die
Leiste 19 dient zur Aufnahme der Bremsbacke 17 für die hinterste Rolle 3 und der Bremsbacke
17 für die vordere, in Fig. 1 nicht dargestellte Laufrolle, welche den gleichen Aufbau
aufweist, sowie gegebenenfalls zur Aufnahme der Bremsbacke 17 jeder weiteren Rolle
3, die die erfindungsgemäße Bremseinrichtung aufnehmen soll. Die Bremsbacken 17 weisen
einen Bremsbelag als Verschleißmaterial zur Erzeugung der Reibungskraft auf und sind
mit der Leiste 19 vorzugsweise vernietet oder verschraubt.
[0042] Die Bremsbacken 17 sind scheiben- bzw. ringförmig ausgebildet, wobei die Scheibe
bzw. der Ring nicht vollständig geschlossen, sondern unter Ausbildung einer Nut offen
ist. Entsprechend ist auch die Leiste 19 ausgebildet, mit welcher die Bremsbacken
17 in an sich bekannter Weise verbunden sind, z. B. verschraubt, genietet oder geklebt.
Auf diese Weise kann die die Bremsbacken 17 aufweisende Leiste 19 als im wesentlichen
einzigem Verschleißteil in einfacher Weise auf die Radschiene und/oder die Rollenachsen
7 aufgesteckt und somit leicht ausgewechselt werden.
[0043] Auf der der Bremsscheibe 15 und der auf der Leiste 19 angebrachten Bremsbacke 17
entgegengesetzten Breitseitenfläche der Rolle 3 und benachbart zur äußeren Begrenzung
des Bremszylinders 9 ist eine Stütze in Form eines Stützblechs 21 angeordnet. Auch
das Stützblech 21 ist durch Verschrauben mit dem Korpus 1 und der Achse 7 der Rolle
3 stabilisiert. Es dient als zusätzliche Abstützung der Achse 7 jeder Rolle 3. Wenn
der Korpus selbst ausreichend stabil ist, kann auf dieses Stützblech 21 oder eine
andere geeignete Stütze verzichtet werden. Es handelt sich daher bei dieser Stütze
um ein wahlweise anzubringendes Element des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate.
[0044] Der Korpus 1 wie auch die Radschiene 2 sind aus Aluminium, Stahl und/oder einem geeigneten
Kunststoff oder Verbundmaterial hergestellt. Die Bremsscheibe 15 ist grundsätzlich
aus einem härteren Material hergestellt, als das Material der Rolle 3. Hier kommen
die an sich herkömmlichen Materialien in Betracht. Zu nennen sind insbesondere Verbundmaterial,
Keramik, Legierungen und Carbonscheiben. Die Rolle 3 selbst ist aus einem geeigneten
Hartgummi hergestellt.
Der Durchmesser der Bremsscheibe 15 ist kleiner gewählt als der Durchmesser der Rolle
3. Dadurch wird ein Bodenkontakt der Bremsscheiben 15 vermieden, was die Fahreigenschaften
des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate beeinträchtigen würde.
[0045] Beim Bremsvorgang selbst wird die zu bremsende Rolle 3 durch den Nehmerzylinder (27)
axial etwa 1 bis 2 mm in Richtung auf die Bremsbacke 17 bewegt, Bremsscheibe 15 und
Bremsbacke 17 kommen in Kontakt miteinander und die Rolle 3 wird gebremst.
[0046] Eine Rückstellfeder 23, die auf der Rollenachse 7 angeordnet ist, dient nach dem
Bremsvorgang zur Rückführung der Rolle 3 in den ungebremsten Zustand. Die Rückstellfeder
23 dient damit zur Sicherung der "Leerlauf"-Stellung des Bremssystems. Die Bewegungen
der Rolle 3 auf ihrer Achse 7 sind in Fig. 1 jeweils durch Pfeile nach rechts und
links, bzw. einen Doppelpfeil angedeutet.
[0047] Der in Fig. 1 dargestellte Teil des erfindungsgemäßen Bremssystems, d. h. im wesentlichen
der Nehmerzylinder 9, wirkt über eine Bremsleitung 25 mit einem Bremszylinder 27 zusammen,
den Fig. 2 zeigt.
[0048] Anhand von Fig. 2 soll das Betätigen der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung erläutert
werden. Dazu zeigt Fig. 2 einen erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate, der mit einer
Schuh- oder lediglich Fußhalterung versehen ist, die eine zur Stabilisierung vorgesehene,
gepolsterte und im wesentlichen biegesteif ausgebildete Stütze 29 im vorderen Schienbeinbereich
eines Inline-Rollerskate-Fahrers oder Inline-Rollerskaters aufweist. Durch die biegesteife
Stütze 29 kann der Straßenschuh ganz entfallen und der Inline-Rollerskater barfuß
in die Inline-Skates steigen. Außerdem hat die biegesteife Stütze 29 weitere Vorteile.
Der Unterschenkel des Inline-Rollerskaters wird durch die Stütze 29 gegen seitliches
Abknicken geschützt und bietet doch gleichzeitig einen maximalen Freiraum in Laufrichtung
bzw. entgegengesetzt dazu. Die Stütze 29 wird mittels eines geeigneten Verschlusses,
im Ausführungsbeispiel eines ersten Klettverschlußes 31 und eines zweiten Klettverschlußes
31', am Bein des Inline-Rollerskaters gehalten. Ein weiterer dritter Klettverschluß
32 sichert den Schuh 33 des Inline-Rollerskaters, welcher ein normaler Straßenschuh
sein kann, vor dem Verrutschen. Die Klettverschlüsse 31, 31' und 32 stellen einfach
und schnell zu handhabende Befestigungsmittel dar und sind deshalb bevorzugt. Anstelle
der Klettverschlüsse können auch andere bekannte Verschlüsse und Befestigungsmittel,
wie z. B. Spannverschlüsse in Form von Spannbügeln, verwendet werden.
Die Stütze 29 reicht im Ausführungsbeispiel etwa bis unterhalb des Knies eines Inline-Rollerskaters
und wird dort mit dem Klettverschluß 31 oder entsprechend mit einem anderen geeigneten
Verschluß gehalten. Die Stütze 29 kann sich genauso nur über einen Teil des Schienbeins
erstrecken. Wie Fig. 10a zeigt, ist die Stütze 29 bevorzugt in Form einer anatomisch
angepaßten Schienbeinschale ausgebildet. Der Einfachheit halber sind in dieser Fig.
die zur Befestigung vorgesehenen Klettverschlüsse 31, 32 nicht näher dargestellt.
Im Bereich des Knöchels eines Inline-Rollerskaters ist die Stütze 29 mit jeweils einer
Gelenkscheibe 35 im Bereich des Außenknöchels eines Inline-Rollerskaters und einer
Gelenkscheibe 37 im Bereich des Innenknöchels eines Inline-Rollerskaters verbunden,
bzw. geht jeweils in diese über. Es kann genauso vorgesehen sein, daß die Stütze 29
nur im Bereich eines Knöchels des Inline-Rollerskaters, vorzugsweise des Außenknöchels
mit einer Gelenkscheibe 35 verbunden ist bzw. in diese übergeht. Diese Ausführungsform
ist möglich, weil die biegesteife Stütze 29, z.B. in Form der Schienbeinschale, mittels
geeigneter Verschlüsse, wie Klettverschlüssen, am Schienbein bzw. Unterschenkel des
Inline-Rollerskaters sicher gehalten und befestigt werden kann. In Fig. 11 ist diese
Ausführungsform noch einmal anschaulich dargestellt.
[0049] Entsprechend den anatomischen Gegebenheiten am Fuß eines Menschen kann die Gelenkscheibe
35 des Außenknöchels tiefer angesetzt sein als die Gelenkscheibe 37 des Innenknöchels.
Die Anordnung des jeweiligen Gelenks der Gelenkscheibe 35, 37 ist auf die anatomischen
Gegebenheiten der Knöchelhöhe und -anordnung ausgelegt, um so einen optimalen Bremsdruck
ohne störende Reibung im Bereich der Stütze 29 zu erzeugen. Der Inline-Rollerskate
kann zusätzlich an der Auflagefläche des Schuhs bzw. Fußes auf dem Korpus 1 eine in
den Fig. nicht näher dargestellte verstellbare Absatzplatte aufweisen, die eine Ausrichtung
des Fußgelenks entsprechend dem jeweiligen Gelenk der Gelenkscheibe(n) 35, 37 ermöglicht.
[0050] Mittels der Gelenkscheibe 35 des Außenknöchels und/oder der Gelenkscheibe 37 des
Innenknöchels wird das erfindungsgemäße Bremssystem betätigt. Dies wird beispielhaft
anhand der Gelenkscheibe 37 für den Innenknöchel beschrieben, die unmittelbar oberhalb
des Bremszylinders 27 angeordnet ist und diesen in ungebremstem Zustand nicht berührt.
Für das Auslösen des Bremsvorgangs kommt es nicht darauf an, daß der die Gelenkscheibe
37 oberhalb des Innenknöchels angeordnet ist. Auch eine andere Position der Gelenkscheibe
37 relativ zum Bremszylinder 27 ist grundsätzlich möglich.
[0051] Jeweils seitlich weist die Gelenkscheibe 37 exzentrische Elemente oder Exzenter auf,
die im Ausführungsbeispiel vorzugsweise als Nocken 39, 39' ausgebildet sind. Zum Einleiten
eines Bremsvorganges ist es nun erforderlich, daß der Inline-Rollerskater das jeweilige
Bein relativ zum Fuß nach vom oder hinten bewegt, d. h. das Knie wird nach vorn gebeugt
oder nach hinten gestreckt und damit der Unterschenkel relativ zum Inline-Skates bewegt.
Dadurch wird auch die Stütze 29 mitbewegt, ebenso die Gelenkscheibe 37 und die damit
verbundene Nocke 39, 39'.
Weil der Inline-Rollerskater durch Verändern seiner Schienbeinhaltung bzw.-stellung
relativ zum Fuß die Gelenkscheibe drehend bewegt, wird aufgrund der Hebelwirkung eine
große Kraft auf die Gelenkscheibe übertragen. Eine der Nokken 39, 39' bewegt sich
dabei in Richtung auf den Bremszylinder 27 und betätigt ihn. Im Fall eines hydraulisch
betriebenen Bremssystems wird dann Hydraulikflüssigkeit aus einem nicht näher dargestellten
Reservoir mittels der Bremsleitung 25 in Richtung auf den Nehmerzylinder 9 geführt
und so der Bremsvorgang ausgelöst.
[0052] Daraus wird deutlich, daß der Bremsvorgang entweder durch ein Bewegen des Beines
relativ zum Fuß des Inline-Rollerskaters nach vorn oder in eine rückwärtige Lage ausgelöst
wird. Es kommt entweder die Nocke 39 oder die Nocke 39', die im ungebremsten Zustand
seitlich nach vorn bzw. nach hinten an der Gelenkscheibe 35 angeordnet sind, in Kontakt
mit dem Bremszylinder 27, wodurch der Bremsvorgang in der oben beschriebenen Weise
ausgelöst wird. Beide hier beschriebenen Möglichkeiten zum Auslösen des Bremsvorgangs
über die Nocken 39 und 39' sind in den Fig. 3 und 4 noch einmal dargestellt. Einerseits
sind zu dem Zweck einer einfacheren Darstellung jeweils nur die den Bremsvorgang auslösenden
Nocken 39 bzw. 39' gezeigt. Andererseits veranschaulichen die beiden Fig. 3, 4 auch
vereinfachte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates mit je nur
einer Nocke 39 oder 39', welche relativ zu dem Bremszylinder 27 entweder seitlich
nach vom oder seitlich nach hinten angeordnet sind. In bezug auf das Auslösen des
Bremsvorgangs ist es selbstverständlich möglich, daß das eine Bein des Inline-Rollerskaters
sich relativ zum Fuß nach hinten bewegt und dadurch die rückwärtige Nocke 39' in Kontakt
mit dem Bremszylinder 27 bringt, während sich das andere Bein nach vorn bewegt, so
daß entsprechend die Nocke 39 in Kontakt mit dem Bremszylinder 27 kommt.
[0053] Die Fig. 3a und 4a zeigen jeweils Strichzeichnungen, welche die dazugehörige Körperhaltung
eines Inline-Rollerskaters illustrieren. In beiden Fig. 3a, 4a wird der Bremsvorgang
jeweils mittels beider Inline-Skates ausgelöst. Die durchgezogene Beinlinie soll die
jeweilige Haltung des Inline-Skaters verdeutlichen, die erfindungsgemäß beim Bremsvorgang
als Normalverhalten zur Vermeidung eines Sturzes eingenommen werden kann. Die gestrichelt
angedeutete Beinlinie zeigt den Fuß, der in den entsprechenden Fig. 3 bzw. 4 in bezug
auf sein Bremsverhalten nicht dargestellt ist.
[0054] Es soll an dieser Stelle noch einmal darauf hingewiesen werden, daß der erfindungsgemäße
Inline-Rollerskater auch nur mit einem exzentrischen Element ausgebildet sein kann,
z. B. nur mit einer nach vom orientierten Nocke 39 oder nur mit einer im rückwärtigen
Bereich ausgebildeten Nocke 39'. Ein Bremsen ist dann entsprechend durch Beugen des
Unterschenkel relativ zum Inline-Skates in der Weise möglich, das die eine Nocke in
Kontakt zu dem Bremszylinder 27 gebracht wird.
[0055] In Fig. 5 ist der gesamte rückwärtige Bereich eines erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates,
einschließlich eines in der Schuhhalterung befindlichen Fußes, dargestellt. Aus Fig.
5 ist im Schienbeinbereich die Stütze 29 ersichtlich, welche zumindest seitlich angebracht
und biegesteif ausgebildet ist. Gehalten ist die Stütze 29 mittels eines oben, beispielsweise
unterhalb des Knies angebrachten Klettverschlusses 31 sowie zusätzlich mittels eines
oberhalb des Knöchels angebrachten weiteren Klettverschlusses 31'. Des weiteren sind
gemäß dieser Ausführungsform zusätzliche, z. B. kreuzweise angeordnete Verschlüsse
in Form von weiteren Klettverschlüssen 41, im vorderen Unterschenkelbereich vorgesehen.
Die in dieser Form ausgebildete Stütze 29 ist z. B. geeignet, einen Straßenschuh aufzunehmen.
Es kann aber auch vorgesehen sein, die Stütze als vollständigen Schuh auszubilden,
wie dies z. B. bei Eislaufstiefeln bekannt ist, um darin den Fuß eines Inline-Skaters
ohne Schuh aufzunehmen.
[0056] Um die aus einem harten Material gefertigten Gelenkscheiben 35, 37 nicht in Kontakt
mit dem relativ empfindlichen Außen- bzw. Innenknöchel eines Inline-Rollerskaters
zu bringen, sind in diesem Bereich verstellbare Gelenk- oder Knöchelpolster 43 in
an sich bekannter Weise angebracht. Zusätzlich kann den verschiedenartigen Ausgestaltungen
von Straßenschuhen und den unterschiedlichen Größenverhältnissen je nach Alter und
Geschlecht des Inline-Rollerskaters Rechnung getragen werden, indem die von dem Rahmen
1 zur Aufnahme des Straßenschuhs 33 gebildete Ebene höhenverstellbar ist, wie weiter
oben in bezug auf die Absatzplatte beschrieben.
[0057] Die Anordnung und möglichen Größenverhältnisse der Rollen der erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates
sind aus Fig. 2 ersichtlich. Wie Fig. 2 zeigt, weist der erfindungsgemäße Inline-Rollerskate
vier Rollen auf, wovon die jeweils vorne und rückwärtig angeordneten äußeren Rollen
als Laufrollen 3 ausgebildet sind. Sie können einen Durchmesser entsprechend der im
Stand der Technik bekannten Inline-Skater oder zum Erreichen höherer Geschwindigkeiten
einen größeren Durchmesser aufweisen, als bislang üblich. Aufgrund des erfindungsgemäßen
Bremssystems ist die Verkehrssicherheit der erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates
gewährleistet, so daß den Rollendurchmessern nach oben hin keine besonderen Grenzen
gesetzt sind.
[0058] Die weiteren beiden, mittig angeordneten Rollen fungieren als Hilfsrollen 45. Diese
weisen in der Regel einen Durchmesser auf, der kleiner ist als der der Laufrollen
3. Die Hilfsrollen 45 sind in herkömmlicher Weise aufgebaut und gelagert. Sie sind
ungebremst, d. h. sie haben keine Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Bremssystem,
während die Laufrollen 3 beide über die Bremsleitung 25 mit dem Bremszylinder 27 verbunden
sind und beide die in Fig. 1 näher dargestellte und weiter oben bereits erläuterte
Bremseinrichtung aufweisen. Die Lauf- und Hilfsrollen 3, 45 sind aus einem geeigneten
Hartgummi sowie einem Innenkern hergestellt, entsprechend dem Aufbau herkömmlicher
Inline-Rollerskates-Rollen. Das für die Rollen verwendbare Material unterscheidet
sich im wesentlichen nicht von marktüblichen Materialien für bekannte Rollen.
[0059] Bedingt durch den erfindungsgemäß möglichen, größeren Durchmesser der Laufrollen
3 gegenüber den im Stand der Technik bekannten Rollen von Inline-Rollerskates lassen
sich dann auch höhere Geschwindigkeiten erzielen. Damit für den Fall eines vergrößerten
Durchmessers der Laufrollen 3 nicht eine Überdimensionierung des Inline-Rollerskate
als solchen resultiert, ist es zweckmäßig, die mittleren Hilfsrollen 45 mit relativ
kleinem Durchmesser auszubilden, insbesondere mit einem Durchmesser, der kleiner ist
als bisher im Stand der Technik für Rollen von Inline-Rollerskates üblich.
[0060] Gemäß einer weiteren, zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bremsvorrichtung
zeigen die Fig. 6 und 9 Varianten eines im Gegensatz zu der ersten Ausführungsform,
die ein hydraulisch oder pneumatisch zu betreibendes Bremssystem vorsah, nur mechanisch
betriebenen Bremssystems. Dabei wird anstelle des bei dem hydraulisch oder pneumatisch
betriebenen Bremssystem mit Öl oder Luft beaufschlagten Nehmerzylinders 9 ein Seilzug
148 eingesetzt, der in Form von zwei Varianten angebracht sein kann, welche die Fig.
6 und 9 zeigen. Zur Erläuterung dieser zweiten Ausführungsform in ihren beiden Varianten
werden im folgenden die gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel verwendeten Bezugszahlen
verwendet, gleiche oder vergleichbare Gegenstände jedoch mit um 100 erweiterten Bezugszahlen
versehen.
[0061] In der ersten Variante der zweiten Ausführungsform, wie sie die Fig. 6 darstellt,
ist der Seilzug 148 über die Gelenkscheibe 137 mit ihren beiden exzentrischen Elementen
in Form der Nocken 139, 139' gespannt, wobei die gestrichelt dargestellten Linien
die Nocken 139, 139' in Ruhestellung und die ausgezogenen Linien die Stellung insbesondere
der Nocke 139 in Bremshaltung bezeichnen. Im Ruhezustand, d. h. ungebremst, passiert
der Seilzug 148 die Nocken 139, 139' tangential an ihren nach außen weisenden Seitenflächen.
Die Nennung insbesondere der Gelenkscheibe 137 hat wie im ersten Beispiel exemplarischen
Charakter. Umlenkrollen 149 führen den Seilzug 148 beidseitig der Nocken 139, 139'
weiter, wobei der Seilzug 148 über Bremshebel 151 mit einer Gewindemuffe 153 zur Auslösung
des Bremsvorgangs verbunden ist.
Die Gewindemuffe 155 ist in Fig. 7 näher dargestellt. Sie weist ein geschliffenes,
mehrgängiges Steilgewinde auf, das über Lager 157 drehgesichert auf der die Achse
107 der Rolle 103 definierenden Welle gelagert ist. Mit diesem Steilgewinde kann der
durch Drehen der Gelenkscheibe 137 und damit durch das Auslenken einer der Nocken
139, 139' bewirkte Radialzug des Seilzuges 148 in eine Axialbewegung auf der Achse
107 umgesetzt werden. Die Rolle 103 wird entsprechend auf ihrer Achse 107 in Richtung
auf die in Fig. 6 nicht näher dargestellte Bremsbacke verschoben und der Bremsvorgang
so ausgelöst.
[0062] Als ein solches Steilgewinde 155 kann beispielsweise ein Kugelgewindegetriebe verwendet
werden, wie es von der Firma Mannesmann-Rexroth als "Star-Kugelgewindegetriebe im
Handel erhältlich ist. Ein solches Steilgewinde ist kugelgelagert. Ebenso können marktübliche
Spindeltriebe anderer Hersteller verwendet werden.
[0063] Die Führung des Seilzugs 148 über die Gelenkscheibe 137 mit den exzentrischen Elementen
bzw. den beiden Nocken 139, 139' und den Umlenkrollen 149 ist in Fig. 8 noch einmal
gesondert dargestellt. In Fig. 8 sind verschiedene Auslenkungen der Nocken 139, 139'
dargestellt und die jeweilige Auslenkrichtung über Pfeile kenntlich gemacht. Je nach
Auslenkrichtung wird der Seilzug 148 insgesamt gespannt, was eine Radialbewegung auslöst,
die sich als Zug am Bremshebel 151 auswirkt und dann von der Gewindemuffe 155 in eine
axiale Bewegung umgesetzt und die Rolle 103 gebremst wird.
[0064] In Fig. 8a ist noch einmal eine weitere Gelenkscheibe (137) mit daran befindlichen
Nocken 139, 139' dargestellt, wobei die eine Nocke 139 durch Drehen der Gelenkscheibe
137 in Richtung auf das Zugseil ausgelenkt worden ist und dieses entsprechend spannt.
Der Bremsvorgang wird ausgelöst, wie weiter oben bereits beschrieben. Ein Pfeil deutet
die Drehrichtung der Gelenkscheibe 137 an.
[0065] Eine in Fig. 9 näher dargestellte zweite Variante dieses zweiten Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Inline-Rollerskate-Bremssystems sieht eine andere Führung
des Seilzugs 148 vor. Ansonsten unterscheidet sich diese zweite Variante nicht von
der zuvor geschilderten ersten Variante des zweiten Ausführungsbeispiels. Gemäß dieser
zweiten Variante wird der Seilzug 148 wieder über die Umlenkrollen 149 geführt, jedoch
nicht über die Gelenkscheibe 137 mit den Nokken 139, 139'. Stattdessen wird der Seilzug
148 über weitere Umlenkrollen 157 unterhalb der Gelenkscheibe 137 geführt, wobei keine
der Nocken 139, 139' den Seilzug 148 im ungebremsten Zustand berührt. Die Umlenkrollen
157 sind aber in der Weise benachbart zu der Gelenkscheibe 137 angeordnet, daß ein
Auslenken der Nocken 139, 139' beim Bremsen eine davon soweit in Kontakt mit dem Seilzug
148 bringt, daß dieser aus der Ruhelage ausgelenkt und somit gespannt wird, so daß
ein Radialzug entsteht, der über den Bremshebel 151 auf die Gewindemuf fe 153 wirkt,
dort wieder in einen Axialzug umgesetzt wird und die Bremsung auslöst.
[0066] Die Fig. 10b und 10c zeigen Gesamtansichten des erfindungsgemäßen Inline-Rollerskates
gemäß der zweiten Ausführungsform, d. h. mit mechanisch betätigtem Bremssystem. In
Fig. 10b ist ein Inline-Rollerskate mit einem Korpus dargestellt, der eine Schuhhalterung
zur Aufnahme eines Straßenschuhs aufweist. Fig. 10c zeigt einen Inline-Rollerskate
mit integriertem Schuh.
[0067] In bezug auf beide Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Bremssystems für Inline-Rollerskates
ist es möglich, die Empfindlichkeit für das Einleiten des Bremsvorgangs einzustellen,
so daß die Empfindlichkeit individuell, je nach Nutzung des Inline-Rollerskates variiert
und reguliert werden kann.
Erreicht werden kann dies z. B. durch eine Rasterscheibe, wobei die exzentrischen
Elemente oder Nocken (39, 39', 139, 139') dann mit einer entsprechenden Rasterung
versehen sind. Möglichkeiten der Empfindlichkeitsregulierung sind im Stand der Technik
an sich bekannt und gehören zu den einem Fachmann geläufigen Maßnahmen.
1. Inline-Rollerskate mit einem Korpus (1), der eine Schuhhalterung oder einen Schuh
(33) zur Aufnahme des Fußes eines Inline-Rollerskaters aufweist, und mit einer Radschiene,
an der mehrere Rollen (3, 45) drehbar hintereinander und mit einem Abstand voneinander
angebracht sind, sowie mit einem auf zumindest eine der Rollen (3) wirkenden Bremssystem,
bei dem ein Bremskraftaufnahmeteil (27, 148) über jeweils einen Bremskraftvermittler
(25, 151) mit mindestens einer, auf eine Rolle einwirkenden und mit einer Bremsbacke
(17) zusammenwirkenden Bremsauslöseeinheit (9, 155) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schuhhalterung oder der Schuh (33) im Bereich des Außen- und/oder Innenknöchels
des Inline-Rollerskaters eine drehbar gelagerte Gelenkscheibe (35) aufweist, das Bremskraftaufnahmeteil
(27, 148) sich benachbart zu der zumindest einen Gelenkscheibe (35) befindet und die
Gelenkscheibe (35) mit zumindest einem exzentrischen Element (39, 39'; 139, 139')
versehen ist, welches zum Auslösen des Bremsvorgangs in Kontakt mit dem Bremskraftaufnahmeteil
(27, 148) gebracht ist.
2. Inline-Rollerskate nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein hydraulisch oder pneumatisch betätigtes Bremssystem, bei dem das Bremskraftaufnahmeteil
ein Bremszylinder (27), der Bremskraftvermittler eine Bremsleitung (25) und die Bremsauslöseeinheit
ein Nehmerzylinder (9) ist, wobei der Bremszylinder (27) über je eine Bremsleitung
(25) an zumindest einer der Rollenachsen (7) mit jeweils einem dort angebrachten Nehmerzylinder
(9) verbunden ist.
3. Inline-Rollerskate nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Nehmerzylinder (9) über ein Zwischenlager (12, 12') drehgesichert auf der Rollenachse
(7) angeordnet ist.
4. Inline-Rollerskate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenlager (12') als kombiniertes Kugel-Wälz-Lager ausgebildet ist.
5. Inline-Rollerskate nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenlager (12') über eine Nut-Feder-Verbindung (14) drehgesichert auf der
Rollenachse (7) angeordnet ist.
6. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkscheibe (35) zwei exzentrische Elemente (39, 39') aufweist, die im ungebremsten
Zustand jeweils benachbart zu dem Bremszylinder (27) angeordnet sind, wobei zum Auslösen
des Bremsvorgangs jeweils eines der exzentrischen Elemente (39, 39') in Kontakt mit
dem Bremszylinder (27) gebracht ist.
7. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Bremszylinder (27) benachbart zu der Gelenkscheibe (35) befindet, daß das
eine der oder beide exzentrischen Elemente (39, 39') in ungebremstem Zustand seitlich
des Bremszylinders (27) angeordnet sind und zum Auslösen des Bremsvorgangs eines der
exzentrischen Elemente (39, 39') durch Drehen der Gelenkscheibe (35) in Kontakt mit
dem Bremszylinder (27) gebracht ist.
8. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder einen Nehmerzylinder (9) aufweisenden Rollenachse (7) eine entgegen der
Bremsrichtung wirkende Rückstellfeder (23) angeordnet ist.
9. Inline-Rollerskate nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein mechanisch betätigtes Bremssystem, bei dem das Bremskraftaufnahmeteil ein Seilzug
(148), der Bremskraftvermittler ein Bremshebel (151) und die Bremsauslöseeinheit eine
Gewindemuffe (155) ist.
10. Inline-Rollerskate nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (148) über den Bremshebel (151) an zumindest einer der Rollenachsen (107)
mit jeweils einer dort angebrachten Gewindemuffe (155) verbunden ist.
11. Inline-Rollerskate nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindemuffe (155) ein Steilgewinde aufweist.
12. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (148) über die Gelenkscheibe (135) geführt ist, daß das eine der oder
beide exzentrischen Elemente (139, 139') in ungebremsten Zustand seitlich des Seilzuges
(148) angeordnet sind, so daß dieser sie tangential seitlich passiert, und daß zum
Auslösen des Bremsvorgangs eines der exzentrischen Elemente (139, 139') durch Drehen
der Gelenkscheibe (135) in Kontakt mit dem Seilzug (148) gebracht ist und diesen auslenkt.
13. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Seilzug (148) eine Führung aufweist und in ungebremstem Zustand benachbart zu
dem einen der oder zu den beiden exzentrischen Elementen (139, 139') der Gelenkscheibe
(135) angeordnet ist, und daß zum Auslösen des Bremsvorgangs eines der exzentrischen
Elemente (139, 139') durch Drehen der Gelenkscheibe (135) in Kontakt mit dem Seilzug
(148) gebracht ist und diesen auslenkt.
14. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß angrenzend an eine der Breitseitenflächen jeder Rolle (3), auf welche das Bremssystem
einwirkt, eine Bremsscheibe (15) angeordnet ist, die aus härterem Material als das
der Rolle (3) gefertigt ist, daß die Bremsscheibe (15) mit der Bremsbacke (17) zusammenwirkt,
wobei die Bremsbacke (17) durch eine Leiste (19) gehalten und die Leiste (19) senkrecht
zur Rollenachse (7), entlang der Radschiene ausgerichtet ist.
15. Inline-Rollerskate nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch an zumindest zwei der Rollen (3) angebrachten Bremsscheiben (15), die mit Bremsbakken
(17) zusammenwirken, wobei alle Bremsbacken (17) von der einen Leiste (19) gehalten
sind.
16. Inline-Rollerskate nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (19) auf einer der Breitseitenflächen der Rollen (3, 45) und eine Stütze
(21) auf der anderen Seite der Breitseitenflächen der Rollen (3, 45) angeordnet und
beide senkrecht zur Rollenachse (7), entlang der Radschiene ausgerichtet sind.
17. Inline-Rollerskate nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Korpus (1) aus Stahl, Aluminium und/oder einem Verbundmaterial gebildet ist.
18. Inline-Rollerskate nach einer der Ansprüche 1 bis 17, mit zumindest vier Rollen, wobei
die äußeren Rollen als Laufrollen (3) einen größeren Durchmesser aufweisen als die
mittleren Rollen, die als Hilfsrollen (47) ausgebildet sind.