[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Potenzialsteuerung
einer gemolchten Leitungsanordnung gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
[0002] Gemolchte Leitungsanordnungen benötigt man bekanntlich in Beschichtungsanlagen für
die elektrostatische Serienbeschichtung von Werkstücken wie z.B. Fahrzeugkarossen
mit Wasserlack oder ähnlich leitfähigem Beschichtungsmaterial, das von einem Molch
oder zwischen zwei Molchen von einer Molchsendestation zu der Molchzielstation durch
die Leitung gefördert wird (EP 1 108 475, EP 1 172 152, EP 1 270 083, EP 1 314 483
usw.). Die Förderung kann von einer auf der Farbversorgungsseite auf Erdpotenzial
liegenden Molchstation zu einer auf dem Hochspannungspotenzial des als Applikationsorgan
der Anlage dienenden elektrostatischen Zerstäubers liegenden Molchstation und bei
der Rückgewinnung von nicht versprühtem Beschichtungsmaterial auch in der entgegengesetzten
Richtung erfolgen, wobei das Beschichtungsmaterial jeweils zunächst das Potenzial
der Molchsendestation hat und bei Annäherung an die Molchzielstation auf deren Potenzial
aufgeladen bzw. entladen wird. Entsprechendes gilt für die Förderung anderer leitfähiger
Medien wie z.B. Spülflüssigkeit. Als gemolchte Leitung dienen in der Regel relativ
lange Schläuche, die eine Isolierstrecke zur Potenzialtrennung zwischen den unter
Hochspannung stehenden Anlagenteilen beispielsweise im Bereich des Zerstäubers und
der auf Erdpotenzial befindlichen Farbversorgung herstellen müssen und aus hierfür
geeigneten Kunststoffen bestehen. Vorzugsweise werden mehrlagige Schläuche verwendet,
deren Innenschicht aus einem für die Molchbarkeit gewählten Kunststoff wie beispielsweise
PFA besteht, während eine Außen- oder Zwischenschicht aus einem für Hochspannungsfestigkeit
gewählten Isolationswerkstoff wie beispielsweise PE hergestellt wird, die von einem
äußeren Schutzmantel beispielsweise aus PUR umgeben sein kann (DE 102 39 516). Molchschläuche
elektrostatischer Beschichtungsanlagen sollen generell möglichst gut isolieren und
bilden deshalb üblicherweise einen höheren elektrischen Widerstand als die in ihnen
enthaltene Luft. Beispielsweise beträgt der spezifische Durchgangswiderstand üblicher
Molchschläuche aus PFA etwa 10
16 Ohm.m.
[0003] Bei den hier betrachteten Leitungsanordnungen besteht das Problem, dass die durch
die Leitung geförderte Lacksäule oder das sonstige leitende Medium eine hohe elektrische
Kapazität bildet, die bei den üblichen Längen (z.B. bis 20 m) und Innendurchmessern
(z.B. 8 mm) typisch in der Größenordnung von 500 pF liegen kann. Wenn die Lacksäule
sich der Molchzielstation nähert, ist sie zunächst durch die vor ihr befindliche Luft
(oder ein anderes Isoliermedium) von der Zielstation isoliert. Sobald aber ein als
Isolierstrecke ausreichender Mindestabstand zwischen der Lacksäule und der Zielstation
unterschritten wird und die durch die Lacksäule gebildete Kapazität vor oder in der
Zielstation schlagartig je nach der Förderrichtung auf das Hochspannungspotenzial
aufgeladen oder auf Erdpotenzial entladen wird, entstehen hohe Stromspitzen, die zu
ungewolltem Abschalten der Hochspannung durch das Überwachungs- und Steuersystem der
Anlage führen, weil sie als Störung gewertet werden. Außerdem können bei der Umladung
entstehende Funken Schäden zur Folge haben oder aus Sicherheitsgründen unzulässig
sein.
[0004] Zur Lösung dieses Problems besteht an sich die Möglichkeit, auf der Versorgungsseite
einen Dämpfungswiderstand zwischen die geerdete Molchstation und deren Masseanschluss
zu schalten, während auf der Hochspannungsseite ein Dämpfungswiderstand in die Verbindung
des Hochspannungserzeugers mit dem Applikationsorgan geschaltet werden kann. Der Spannungsabfall
an dem Dämpfungswiderstand der Hochspannungsseite hat aber den wesentlichen Nachteil,
dass er die elektrostatische Aufladung des Beschichtungsmaterials beeinträchtigt.
Außerdem kann es für die Steuerung der Beschichtungsanlage wichtig sein, dass die
definierte Spannung des Hochspannungserzeugers möglichst genau auch am Zerstäuber
vorhanden ist, während festes Erdpotenzial an der Molchstation der Versorgungsseite
aus Sicherheitsgründen notwendig sein kann.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Einrichtung
der betrachteten Gattung anzugeben, die unerwünschte Stromspitzen beim Auf- oder Entladen
des durch die gemolchte Leitung geförderten leitfähigen Mediums und vor allem ungewollten
Anlagenstillstand ohne Beeinträchtigung der Sollpotenziale und insbesondere der Hochspannung
am Applikationsorgan vermeidet.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0007] Da erfindungsgemäß das Beschichtungsmaterial oder sonstige leitfähige Medien bei
der Annäherung an die Molchzielstation über einen hochohmigen Dämpfungswiderstand
auf deren Potenzial gelegt wird, bevor ein Abstand von dem leitenden Bestandteil der
Molchzielstation erreicht wird, bei dem es zu einem Spannungsdurchbruch, d.h. zu schlagartiger
Auf- oder Entladung des leitfähigen Mediums kommen kann, werden Funken und unerwünschte
Stromspitzen und ein dadurch verursachter Stillstand der Beschichtungsanlage zuverlässig
vermieden, und da der erfindungsgemäß vorgesehene Dämpfungswiderstand zumindest während
der Beschichtung nicht innerhalb der elektrischen Verbindung des Hochspannungserzeugers
mit dem Applikationsorgan liegt, kann auch kein unerwünschter Spannungsabfall zum
Applikationsorgan auftreten. Ebenso wenig wird das Erdpotenzial der versorgungsseitigen
Molchstation beeinträchtigt.
[0008] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das leitfähige Medium von
einem Dämpfungswiderstand aufgeladen oder entladen, der zwischen das Potenzial der
jeweiligen Molchzielstation und eine das leitfähige Medium kontaktierende elektrisch
leitende Kontaktstelle der Leitung geschaltet ist.
[0009] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird das leitfähige Medium
dagegen von der selbst den Dämpfungswiderstand bildenden Leitung aufgeladen oder entladen.
Dieses Ausführungsbeispiel hat also den besonderen Vorteil, dass keine zusätzlichen
Bauteile wie externe Dämpfungswiderstände, Hochspannungskabel und Verteiler notwendig
sind. Günstig ist auch, dass die Molche nicht durch eine Trennstelle im Schlauch beeinträchtigt
werden können.
[0010] Bei diesen beiden Ausführungsbeispielen ist der Dämpfungswiderstand jeweils elektrisch
parallel zu der bei Annäherung des leitfähigen Mediums an die Molchstation zwischen
dem Medium und dem elektrisch leitenden Bestandteil der Molchstation gebildeten Isolierstrecke
oder, mit anderen Worten, parallel zu der die Molchstation erreichenden Lack- oder
Mediumsäule geschaltet und innerhalb der Leitung an diese angeschlossen. Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel besteht aber auch die Möglichkeit, das leitfähige Medium
über einen Dämpfungswiderstand aufzuladen, der bei Annäherung des Mediums an die Molchzielstation
in die elektrische Verbindung des Hochspannungserzeugers mit dem Applikationsorgan
geschaltet und während der Beschichtung elektrisch leitend überbrückt wird. Eine entsprechende
Widerstandsanordnung ist auch auf der Versorgungsseite zwischen der Molchstation und
deren Erdpotenzialanschluss denkbar.
[0011] An den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine gemolchte Leitungsanordnung mit externen Dämpfungswiderständen;
- Fig. 2
- eine Abwandlung des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Leitungsanordnung, in der die Leitung selbst als Dämpfungswiderstand dient; und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel.
[0012] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Leitungsanordnung enthält eine z.B. mit einer
Farbwechselventilanordnung oder ggf. einer Dosiereinrichtung verbundene erste Molchstation
1, deren elektrisch leitfähige Bestandteile an einem Masseanschluss geerdet sind,
eine zweite Molchstation 2, die mit einem elektrostatischen Zerstäuber 3 verbunden
ist und nahe bei oder in diesem angeordnet sein kann, und deren elektrisch leitfähige
Bestandteile von einem Hochspannungserzeuger 4 auf das auch an dem Zerstäuber liegende
Hochspannungspotenzial z.B. in der Größenordnung von 100 kV gelegt werden. Ferner
enthält die Leitungsanordnung einen die beiden Molchstationen 1 und 2 verbindenden
Schlauch 5 aus Isolierwerkstoff. Durch den Schlauch 5 wird in bekannter Weise elektrisch
leitender Farblack 6 zwischen zwei Molchen 7 und 8 zur Versorgung des Zerstäubers
3 von der ersten Molchstation 1 zu der zweiten Molchstation 2 und ggf. bei Rückgewinnung
nicht versprühten Farbmaterials von der zweiten Molchstation wieder zurück zu der
ersten Molchstation gefördert. Der Hochspannungserzeuger 4 kann sich je nach Art der
Anlage in oder nahe am Zerstäuber 3 oder in anderen Fällen, insbesondere bei Roboteranlagen,
darstellungsgemäß an einer entfernten Stelle befinden.
[0013] Die zur Potenzialtrennung zwischen den beiden Molchstationen 1 und 2 erforderlichen
Isolierstrecken werden in ebenfalls bekannter Weise durch den Schlauch 5 und das vorzugsweise
aus Luft bestehende Isoliermedium gebildet, das sich auf den dem Farblack abgewandten
Seiten der Molche in dem Schlauch 5 befindet und auch als Molchschiebemedium dient.
Statt Farblack kann auch ein anderes elektrisch leitendes Medium wie insbesondere
Spülflüssigkeit durch den Schlauch 5 gefördert werden.
[0014] Erfindungsgemäß soll vermieden werden, dass der zunächst auf dem Potenzial der jeweiligen
Molchsendestation befindliche Farblack 6 bei Annäherung an die jeweilige Molchzielstation
oder in ihr schlagartig auf deren Potenzial aufgeladen bzw. entladen wird, wenn es
bei Unterschreiten eines als Isolierstrecke zwischen der Lacksäule und der Molchzielstation
ausreichenden Mindestabstands zu einem Spannungsdurchbruch durch die isolierende Luftstrecke
kommt. Zu diesem Zweck ist in der Nähe jeder Molchstation 1 und 2 je eine den vorbeifließenden
Farblack elektrisch kontaktierende Kontaktstelle 10 bzw. 12 vorgesehen und ein Dämpfungswiderstand
13 zwischen die an der ersten Molchstation 1 vorgesehene Kontaktstelle 10 und Masse
geschaltet, während ein weiterer Dämpfungswiderstand 14 zwischen die an der zweiten
Molchstation 2 vorgesehene Kontaktstelle 12 und einen mit dem Hochspannungserzeuger
4 verbundenen Hochspannungsanschluss der zweiten Molchstation geschaltet ist. Die
Abstände der Kontaktstellen 10 und 12 von den leitenden Bestandteilen der jeweils
benachbarten Molchstationen 1 bzw. 2 längs des Schlauches 5 sind mindestens so groß
wie der als Isolierstrecke ausreichende Mindestabstand der Lacksäule von der Molchstation,
bei deren Unterschreiten es zu dem unerwünschten Spannungsdurchbruch, d.h. zu schlagartiger
Auf- oder Entladung der Lacksäule kommt, die erfindungsgemäß durch die relativ langsame
Auf- bzw. Entladung über den Dämpfungswiderstand 14 bzw. 13 vermieden wird. Der erforderliche
Mindestabstand liegt bei 100 kV und Luft als Isoliermedium typisch in der Größenordnung
von 250 - 400 mm.
[0015] Die Kontaktstellen 10 und 12 können zweckmäßig als die jeweils angrenzenden Schlauchabschnitte
miteinander verbindende molchbare Leitungselemente aus Metall oder ähnlich leitfähigem
Werkstoff ausgebildet sein. Beispielsweise kann eine Metallverschraubung oder ein
molchbares Verbindungselement verwendet werden, das durch einen im Wesentlichen hohlzylindrischen
metallischen Anschlussstutzen mit dem Innendurchmesser des Schlauches 5 gebildet ist,
an dem auf beiden Seiten z.B. entsrepechend der in der DE 103 13 063 beschriebenen
Konstruktion ein Schlauchstück mit molchbarem und totraumfreiem Übergang aufgesetzt
und mit einer Überwurfmutter befestigt ist.
[0016] Eine Abwandlung des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels ist in Fig. 2 dargestellt,
wobei die mit 1 bis 8 bezeichneten Elemente mit denen aus Fig. 1 übereinstimmen. Abweichend
von Fig. 1 ist aber nur eine der Kontaktstellen 10 oder 12 vorgesehen, bei dem dargestellten
Beispiel die Kontaktstelle 12 bei der zweiten Molchstation 2. Mit E und A sind die
erforderlichen Isolierstrecken an den Molchstationen bezeichnet. Der erste Dämpfungswiderstand
13' ist darstellungsgemäß zwischen diese Kontaktstelle und einen Schalter 20 geschaltet,
mit dem er wahlweise an Masse gelegt oder über den zweiten Dämpfungswiderstand 14'
mit dem Hochspannungserzeuger 4 verbunden werden kann. Bevor die Lacksäule an der
Zielstation eintrifft, hier also an der Molchstation 2, wird sie bei der dargestellten
Schalterstellung über die beiden Widerstände 13' und 14' auf Hochspannung aufgeladen.
Beim Zurückdrücken der Lacksäule zu der ersten Molchstation 1 wird dagegen nach Ausbildung
der erforderlichen Isolierstrecke A auf der der Molchstation 2 zugewandten Seite der
Lacksäule der Schalter 20 in die Stellung umgelegt, in der er die Kontaktstelle 12
über den Widerstand 13' erdet, so dass die zuvor aufgeladene Lacksäule über den Widerstand
13' entladen wird. Gegenüber Fig. 1 besteht der Vorteil, dass die Schlauchkontaktierung
nur an einer Stelle erforderlich ist.
[0017] Das in Fig. 3 ebenfalls schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel entspricht dem
nach Fig. 1 hinsichtlich der geerdeten Molchstation 1', der von dem Hochspannungserzeuger
4' auf Hochspannungspotenzial gelegten und mit dem Zerstäuber 3' verbundenen Molchstation
2' und des die beiden Molchstationen miteinander verbindenden und voneinander isolierenden
Schlauches 5', durch den die Lacksäule 6' zwischen den Molchen 7' und 8' gefördert
wird, so dass insoweit keine weitere Erläuterung erforderlich ist. Die erfindungsgemäße
Dämpfung der Auf- bzw. Entladung der Lacksäule 6' bei Annäherung an die jeweils als
Zielstation dienende Molchstation 1' oder 2' erfolgt hier aber nicht durch extern
an die Leitung angeschlossene Dämpfungswiderstände wie in Fig. 1, sondern durch den
die Leitung bildenden Schlauch 5' selbst, der zu diesem Zweck elektrisch schwach leitfähig
ist. Damit ist gemeint, dass der elektrische Widerstand des Schlauches 5' zumindest
an dessen Endteilen so bemessen ist, dass er einerseits als Isolierstrecke zur Potenzialtrennung
zwischen den beiden Molchstationen 1' und 2' dient, andererseits aber die Lacksäule
6' bei deren Annäherung an die Molchzielstation auf deren Potenzial auflädt oder entlädt,
bevor ein Spannungsdurchbruch auftritt.
[0018] Die erfindungsgemäße Aufladung bzw. Entladung durch den Schlauch erfolgt, während
die Farbsäule 6' sich durch die den Isolierstrecken A und E entsprechenden Auflade-
bzw. Entladestrecken zu der jeweiligen Molchzielstation bewegt. Die hauptsächlich
von den an die Molchstationen angrenzenden Enden des Schlauches 5' gebildeten Dämpfungswiderstände
sind also auch hier außerhalb der elektrischen Verbindung des Hochspannungserzeugers
4' mit dem Zerstäuber 3' elektrisch parallel zu der Isolierstrecke zwischen der Lacksäule
und dem elektrisch leitenden Bestandteil der Molchstation geschaltet.
[0019] Der Schlauch 5' kann wie der Schlauch 5 des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 zweckmäßig
den eingangs beschriebenen mehrlagigen Aufbau entsprechend der DE 102 39 516 haben,
wobei die dort erläuterten mechanischen und sonstigen Anforderungen an molchbare Schläuche
erfüllt sein sollen. Zur Beobachtung der Molche und/oder der Lacksäule während des
Betriebes ist der Schlauch vorzugsweise transparent. Im Gegensatz zu den bisher üblichen
Molchschläuchen, die möglichst vollkommen isolierend sein sollten, ist aber erfindungsgemäß
mindestens die das geförderte Medium kontaktierende Innenfläche des Schlauches zur
Definition des gewünschten elektrischen Widerstands leitend. Zweckmäßige Möglichkeiten
zur Bildung des Widerstandes bestehen z.B. darin, in das Kunststoffmaterial der innersten
Lage des Schlauches elektrisch leitende Partikel einzubetten oder an der Innenseite
des Schlauches Fäden aus Widerstandsmaterial anzuordnen oder Spuren aus im gewünschten
Maß leitfähig gemachtem Kunststoff zu bilden, was beispielsweise beim Extrudieren
des Schlauches erfolgen kann. Besonders die letztgenannten Möglichkeiten haben den
Vorteil, dass sie die gewünschte Transparenz des Schlauches nicht beeinträchtigen.
[0020] Die eingangs erwähnte weitere Möglichkeit der Einschaltung von Dämpfungswiderständen
zwischen die Molchstationen und deren Potenzialanschluss ist in Fig. 4 dargestellt,
in der die Elemente 1 bis 8 dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 entsprechen. Die Widerstandsanordnung
ist hier durch die Parallelschaltung des externen Dämpfungswiderstands 24 mit einem
gesteuerten Schalter 25 gebildet. Der Dämpfungswiderstand wird bei diesem Ausführungsbeispiel
durch Öffnen des Schalters 24 nur während der Zeit aktiviert, in der er benötigt wird,
also bei Annäherung des leitfähigen Mediums an die Molchzielstation. In der übrigen
Zeit wird der Dämpfungswiderstand durch den Schalter 25 überbrückt, so dass der Hochspannungserzeuger
4 wie bei den anderen Ausführungsbeispielen vor allem bei der Beschichtung direkt
mit der Molchstation 2 und dem Zerstäuber 3 verbunden ist.
[0021] Der Schalter 25 kann automatisch z.B. durch Signale von (nicht dargestellten) Sensoren
gesteuert werden, die in an sich bekannter Weise die Positionen der Lacksäule oder
des sonstigen zwischen den Molchen geförderten leitfähigen Mediums überwachen und
melden.
1. Verfahren zur Potenzialsteuerung einer gemolchten Leitungsanordnung, durch deren Leitung
(5) in einer Anlage zur elektrostatischen Serienbeschichtung von Werkstücken das elektrisch
leitfähige Beschichtungsmaterial oder ein anderes leitfähiges Medium (6) unter Verwendung
mindestens eines Molches (7, 8) zwischen zwei Molchstationen (1, 2) gefördert wird,
wobei im Betrieb ein elektrisch leitender Bestandteil der einen Molchstation (1) auf
niedrigem Potenzial oder Erdpotenzial und ein elektrisch leitender Bestandteil der
anderen Molchstation (2) auf einem Hochspannungspotenzial liegt, das von einem Hochspannungserzeuger
(4) für das Applikationsorgan (3) der Anlage erzeugt wird,
wobei das zunächst auf dem Potenzial der Molchsendestation liegende leitfähige Medium
(6) bei Annäherung an die Molchzielstation auf deren Potenzial aufgeladen bzw. entladen
wird,
und wobei die Leitung (5) als Isolierstrecke zur Potenzialtrennung zwischen den beiden
Molchstationen (1, 2) dient,
dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Leitung (5) geförderte leitfähige Medium (6) bei der Annäherung an
die Molchzielstation über einen elektrischen Widerstand (13, 14, 5'), der zumindest
während der Beschichtung der Werkstücke außerhalb der elektrischen Verbindung des
Hochspannungserzeugers (4) mit dem Applikationsorgan (3) liegt, auf das Potenzial
der Molchzielstation gelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das leitfähige Medium (6) von einem zwischen das Potenzial der Molchzielstation und
eine elektrisch leitende Kontaktstelle (10, 12) der Leitung (5) geschalteten Widerstand
(13, 14) aufgeladen oder entladen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das leitfähige Medium (6') von der den Widerstand bildenden Leitung (5') aufgeladen
oder entladen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das leitfähige Medium (6) über einen Widerstand (24) aufgeladen wird, der bei Annäherung
des leitfähigen Mediums an die Molchzielstation (2) in die elektrische Verbindung
des Hochspannungserzeugers (4) mit dem Applikationsorgan (3) geschaltet und während
der Beschichtung elektrisch leitend überbrückt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das leitfähige Medium (6) zwischen zwei Molchen (7, 8) durch die Leitung (5) gefördert
wird, die zur Potenzialtrennung auf den dem leitfähigen Medium abgewandten Seiten
der Molche ein Isoliermedium enthält.
6. Einrichtung zur Potentialsteuerung einer gemolchten Leitungsanordnung in einer Anlage
zur elektrostatischen Serienbeschichtung von Werkstücken (1), mit
einer ersten Molchstation (1), die einen auf niedriges Potenzial oder Erdpotenzial
gelegten elektrisch leitenden Bestandteil hat,
einer zweiten Molchstation (2), die einen auf ein Hochspannungspotenzial gelegten
elektrisch leitenden Bestandteil hat, einer zwischen den beiden Molchstationen angeordneten
Leitung (5), durch die das leitfähige Medium unter Verwendung mindestens eines Molches
(7, 8) gefördert wird, und die eine Isolierstrecke zur Potenzialtrennung zwischen
den beiden Molchstationen (1, 2) bildet,
einem Hochspannungserzeuger (4), der mit der zweiten Molchstation (2) und mit dem
Applikationsorgan (3) der Anlage verbunden ist,
und einer mindestens einen elektrischen Widerstand (13, 14, 5')enthaltenden Anordnung,
über die das leitfähige Medium bei Annäherung an die erste und/oder zweite Molchstation
(1, 2) aufgeladen bzw. entladen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Widerstand (13, 14; 5'; 24) zumindest während der Beschichtung der
Werkstücke außerhalb der elektrischen Verbindung des Hochspannungserzeugers (4) mit
dem Applikationsorgan (3) liegt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstand (13, 14, 5') elektrisch parallel zu der bei Annäherung des leitfähigen
Mediums (6) an die Molchstation (1, 2) zwischen dem leitfähigen Medium und dem elektrisch
leitenden Bestandteil der Molchstation gebildeten Isolierstrecke geschaltet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerstand (13, 14) zwischen einen auf das Potenzial der Molchstation (1, 2)
gelegten Anschluss und ein elektrisch leitendes Kontaktelement (10, 12) geschaltet
ist, das in der Nähe der Molchstation (1, 2) in die Leitung (5) eingesetzt ist und
das leitfähige Medium (6) kontaktiert.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kontaktelement (10, 12) an jeder der beiden Molchstationen (1, 2) vorgesehen
ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Widerstand durch die Leitung (5') gebildet ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung aus einem Schlauch (5') mit mindestens zwei Lagen besteht und die innerste
Lage den Widerstand bildet oder enthält, während die äußerste Lage aus Isolierwerkstoff
besteht.
12. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Widerstand (24) in die Verbindung zwischen dem Hochspannungserzeuger (4) und
dem Applikationsorgan (3) und/oder zwischen einen Potenzialanschluss der auf niedrigem
Potenzial oder Erdpotenzial liegenden Molchstation (1) und deren leitenden Bestandteil
geschaltet ist, und dass zumindest der zwischen dem Hochspannungserzeuger (4) und
dem Applikationsorgan (3) liegende Widerstand (24) durch eine leitende Verbindung
(25) gesteuert überbrückbar ist.
13. Molchbarer Schlauch für eine Einrichtung zur Potenzialsteuerung einer Leitungsanordnung
nach Anspruch 10 oder 11 mit zwei Molchstationen (1', 2'), von denen die eine auf
niedriges Potenzial oder Erdpotenzial und die andere auf ein Hochspannungspotential
gelegt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Widerstand des Schlauches (5') so bemessen ist, dass der Schlauch
einerseits als Isolierstrecke zur Potenzialtrennung zwischen den beiden Molchstationen
(1', 2') dient und andererseits das leitfähige Medium (6') bei dessen Annäherung an
die Molchzielstation auf deren Potenzial auflädt oder entlädt, bevor ein Spannungsdurchbruch
zwischen dem leitfähigen Medium (6') und einem leitenden Bestandteil der Molchstation
(1', 2') auftritt.
14. Molchbarer Schlauch nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass er aus mindestens zwei Lagen besteht, von denen die innerste Lage den Widerstand
des Schlauches (5') bildet oder enthält, während die äußerste Lage aus Isolierwerkstoff
besteht.
15. Molchbarer Schlauch nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die seine Innenfläche bildende Schicht aus einem Kunststoffmaterial besteht,
in das zur Definition des elektrischen Widerstands des Schlauches elektrisch leitende
Partikel eingebettet sind.
16. Molchbarer Schlauch nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenfläche des Schlauches Fäden oder Spuren aus einem Material mit den elektrischen
Widerstand des Schlauches definierender Leitfähigkeit angeordnet oder gebildet sind.
17. Molchbarer Schlauch nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass er transparent ist.