[0001] Die Erfindung betrifft Vorsteckfederstifte gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
1 und teleskopartig ineinander verschiebbare Hohlprofile oder Rohre mit Vorsteckfederstiften
gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 8.
[0002] Teleskopartig ineinander verschiebbare Hohlprofile oder Rohre kommen zum Beispiel
als höhenverstellbare Standbeine oder Eckpfosten bei faltbaren Zelten, wie sie in
der EP-A-0'514'574 beschrieben und vom Anmelder sehr erfolgreich unter der Marke "Pro
Tent®" vermarktet werden, zum Einsatz. Aus der WO02/08549 des Anmelders sind achteckige
Teleskoprohre mit Nuten zur Aufnahme von Kederprofilen beschrieben die aus Leichtmetall,
vorzugsweise aus Aluminium, hergestellt sind, und bei welchen nur die äusseren Oberflächen
eloxiert sind. Die inneren und äusseren Rohre der Eckpfosten sind an vorgegebenen
Positionen mit korrespondierenden Bohrungen versehen, und können von federkraftbeaufschlagten
Feststellstiften in gewünschten Relativpositionen zueinander arretiert werden. Ein
weit verbreiteter Typ eines einstückig aus einem Blechstreifen geformten Feststellstiftes
gemäss der US-A-6,089,247 ist in der Figur 1 gezeigt. Das freie Hinterende des Federbleches
kommt dabei an der Innenseite des Metallprofiles zu liegen und kann, im Falle eines
innen nicht-eloxierten Aluminiumprofils zu Abrieb und Spänen führen. Die abgeriebenen
Aluminiumteilchen können sich zwischen innerem und äusserem Teleskoprohr ansammeln,
festsetzen und die Verschiebbeweglichkeit der Rohre zueinander beeinträchtigen. Im
schlimmsten Fall kann es sogar zum Verklemmen oder Blockieren der Rohre gegeneinander
führen.
Die bekannten Feststellstifte sind nicht sehr positionsstabil und neigen dazu im Profil
zu "verschwinden", wenn sie vollständig in das Profil gedrückt werden. Ein Grund dafür
liegt beim V-förmigen Federkörper, der den Stift nicht genau senkrecht nach oben drückt,
sondern noch Anteile von querwirkenden Kräften ausübt. Um Reklamationen von Kunden
zu vermeiden, muss jedoch sichergestellt sein, dass die Feststellstifte positionsstabil
sind. Im Stand der Technik gemäss der Figur 1 wurde dieses Problem dadurch gelöst,
dass das Hinterende der Feder am Hohlprofil angeschweisst oder angelötet ist um das
Verschieben zu verhindern. Dies lässt sich jedoch nur bei endständig im Hohlprofil
positionierten Feststellstiften bewerkstelligen. Müssen die Feststellstifte weiter
innen im Profil positioniert werden, so können sie dort nur mit grossem Aufwand derart
fixiert werden.
Beim Einsetzen der bekannten federkraftbeaufschlagten Feststellstifte in die Teleskoprohre
verkanten diese leicht und kratzen zudem an der Innenwand. Das Verkanten erschwert
die Montage an verschiedenen Stellen im Profil.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Vorsteckfederstiftes der eingangs genannten
Art, welche die Nachteile der bekannten Ausführungen nicht aufweisen.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0005] Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0006] Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen federkraftbeaufschlagten Feststellstift wie er aus dem
Stand der Technik bekannt ist, angeordnet in einem Vierkant-Teleskoprohrsystem;
- Figur 2
- einen Federstift gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 3
- den Federstift gemäss Figur 2 angeordnet in einem Teleskoprohr, wobei die Wand des
Rohres teilweise weggelassen und das Rohr Verkürzt dargestellt ist;
- Figur 4
- eine Sicht in ein Teleskoprohr mit eingesetztem Federstift, wobei das äussere Rohr
geschnitten und nur teilweise dargestellt ist;
- Figur 5
- einen Längsschnitt durch einen Federstift gemäss der Figuren 2 bis 4; und
- Figur 6
- einen Längsschnitt durch einen Federstift gemäss einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung.
[0007] In der Figur 1 ist ein Vorsteckfederstift 1 gemäss einer ersten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung dargestellt. Ein basales Federelement 2 aus einem Elastomer,
vorzugsweise einem Polyoxymethylen(POM)-Material, trägt einen zylindrischen Bolzen
5, der an seinem oberen Ende abgerundet ist. Der Bolzen 5 ist vorzugsweise mit einem
Metallmantel 51 versehen um ein Abscheren auch bei hohen Belastungen sicher zu verhindern.
Der Bolzen 5 steht senkrecht auf einem kreisscheibenförmigen Flansch 20, der einen
peripheren umlaufenden Anschlagkragen 28 aufweist. Vom Flansch 20 erstrecken sich
zwei gebogene Federzungen 21, 22 nach unten. Die Federzungen 21, 22 sind gegenläufig
gebogen und beschreiben jeweils annähernd einen Viertelkreis, so dass an ihren basalen
Enden jeweils eine annähernd horizontale untere Gleitfläche 23, 24 gebildet ist. Diese
Gleitflächen 23, 24 kommen im eingesetzten Zustand, wie er in der Figur 3 gezeigt
ist, an einer Innenwand eines Teleskoprohres 10 zu liegen. Durch Druck auf die Bolzenspitze
werden die Federzungen 21, 22 gespreizt und die Gleitflächen 23, 24 erlauben ein Auseinandergleiten
und partielles Abrollen der Federzungen an der Innenwand. Drückt der Benutzer auf
die Bolzenspitze 26, so wird die ausgeübte Kraft entlang der Bolzenlängsachse weitergeleitet
und annähernd tangential in die flanschseitigen Endbereiche der Federzungen 21, 22
eingeleitet. Die auf den Bolzen 5 ausgeübte Kraft wird durch die annähernd kreisbogenförmig
gekrümmten Federzungen zu gleichen Teilen aufgenommen, weitergeleitet und durch die
Verformung der Federzungen 21, 22 zum grossen Teil gespeichert. Sobald der Druck auf
den Bolzen 5 nachlässt, respektive ganz ausbleibt, nehmen die beiden Federzungen 21,
22 wieder ihre ursprüngliche Form ein und schieben den Bolzen 5 senkrecht nach oben
in eine Verriegelungsstellung. Die breit gespreizte Auslegung der Federzungen 21,
22 und ihre Bilateralsymmetrie verhindert das seitliche Wegrutschen des Feststellstiftes
im Profil 10.
Da das Federelement 2 aus einem Kunststoffmaterial, vorzugsweise aus POM gefertigt
sind, können die Federzungen 21, 22 an der Innenwand 102 des Teleskoprohres 10 gleiten
und reiben, ohne dass es zur Abrasion von Rohrmaterial kommt.
Anhand der Figuren 3 und 4, die einen Federstift 1 im eingesetzten Zustand zeigen,
soll im folgenden genauer Dimensionierung der Federstifte eingegangen werden. Die
Stifte 1 sind vorzugsweise so auf die verwendeten Teleskopprofile 10, 11 angepasst,
dass folgende Punkte erfüllt sind:
i) die Breite BF der Federzungen 21, 22 entspricht annähernd der Breite Bp der engsten Stelle zwischen den Innenwänden im Hohlprofil 10;
ii) die Höhe HF des Federelementes 2 ist so bemessen, dass die Federzungen im eingesetzten Zustand
leicht vorgespannt sind;
iii) die Höhe HB des Bolzens 5 ist so bemessen, dass der Bolzen um eine Strecke D aus dem ihn aufnehmenden
Rohr herausragt, welche kleiner ist als der maximale Federweg des Federelementes 2,
so dass der Bolzen mindestens so weit in das Rohr gedrückt werden kann, dass seine
Spritze 26 bündig mit der Aussenwand 104 zu liegen kommt;
iv) die lichte Höhe HBM des zylindrischen Bolzenmantels 51 ist so bemessen, dass der zylindrische Bolzenmantel
51 mindestens um eine Wandstärke der Rohre 10, 11 aus dem inneren Rohr 10 herausragt;
und
v) der Durchmesser des Flansches 20 ist so bemessen, dass mindestens ein innerer Oberflächenbereich
103, 105 des aufnehmenden Profils 10 die vertikale Verschiebbeweglichkeit von Flansch
20 und Bolzen 5 limitieren und als Anschlagfläche wirken.
[0008] Punkt i) stellt sicher, dass die Federzungen 21, 22 nicht quer zu ihrer Spreizrichtung
wegrutschen können. Im vorliegenden Achteckprofil mit Kedernuten führt dies zu einer
relativ schlanken Zungenform. Bei einem Vierkantprofil, wie es in der Figur 1 dargestellt
ist, würden die Zungen vorzugsweise im Bereich der Gleitflächen 23, 24 annähernd die
Breite des Vierkantprofiles aufweisen.
Die Formgebung gemäss ii) stellt sicher, dass sich der Bolzen 5 des Federstiftes 1
bei ausbleibender Krafteinwirkung von aussen sicher in der Verriegelungsstellung befindet
und nicht im Profil 10 wackeln oder klappern kann.
Durch die Dimensionierung iii) lässt sich der Bolzens 5 durch entsprechenden Druck
vollständig im Profil 10 versenken, so dass ein äusseres Profil 11 darüber geschoben
werden kann. Die Bolzenspitze 26 ist abgerundet und vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt,
so dass es nicht zu Abrieb an der Innenwand des äusseren Profils 11 kommt. Die Feder
1 kann beim Einsetzen in das Profil 10 sogar mindestens soweit zusammengedrückt werden,
dass sie problemlos von einem Ende her in das Profilrohr 10, 11 eingeschoben und dann
mittels einem geeigneten Stab bis in die vorhergesehene Position entlang der Rohrlängsachse
verschoben wird.
Im Ausführungsbeispiel der Figur 4 mit einer komplexen Profilgeometrie wurden Bolzenhöhe
(nach iii)) und Flanschdurchmesser (nach v)) so aufeinander abgestimmt, dass der Flansch
20 mit seinem peripher umlaufenden Anschlagkragen 23 an den Innenwänden der beiden
Kedernuten 103, 105 zu liegen kommt, welche benachbart zur Profilwand 104 angeordnet
sind, die der Bolzen 5 durchsetzt. Der Anschlagkragen ist vorzugsweise so geneigt,
dass er annähernd vollflächig an den Innenwänden der beiden Kedernuten 103, 105 zu
liegen kommt.
In einem einfachen Vierkantprofil muss der Flansch 20 im Durchmesser lediglich grösser
als die den Bolzen aufnehmende Bohrung 107 sein, so dass die, die Bohrung 107 umgebende,
Innenseite der Profilwand 104 als Anschlagfläche dient.
iv) stellt sicher, dass der Bolzen 5 in seiner Verriegelungsstellung mit dem kreiszylindrischen
Mantelbereich 51 an den parallel verlaufenden Innenwänden der korrespondierenden Bohrungen
107 des inneren 10 und des äusseren 11 Profilrohrs zu liegen kommt. Die Klemmkraft
wirkt senkrecht zur Mantelfläche und der Bolzen kann nicht nach innen gedrückt werden.
Der Metallmantel verhindert zuverlässig das Abscheren des Bolzens auch bei grossen
Krafteinwirkungen.
[0009] Im Längsschnitt der Figur 5 ist ersichtlich, wie der Metallmantel 51 am Federelement
2 gehalten ist. In der dargestellten Ausführungsform ist der Mantel 51 im unteren
Bereich mit einer Ringnut 52 versehen. Der hohle Mantel 51 wird im Spritzgusswerkzeug
an der Basis umspritzt, so dass das Kunststoffmaterial des Flansches 20 die Nut 52
ausfüllt und der Mantel 51 unlösbar und stabil mit dem Federelement 2 verbunden ist.
Da der Mantel 51 innen hohl und an der Spitze offen ist, füllt das - vorzugsweise
farbige - Kunststoffmaterial beim Spritzen den Mantel komplett aus und bildet einen
Kunststoffkern 25. Das POM-Material tritt an der Bolzenspitze 26 aus und formt einen
farblich akzentuierten Druckpunkt. Die Spitze ist wie bereits oben beschrieben bombiert
und durch das Kunststoffmaterial wird die Reibung stark herabgesetzt. Beides erleichtert
das Verschieben der Teleskoprohre 10, 11 gegeneinander bei gedrücktem Stift 1.
[0010] Im Längsschnitt der Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Der Bolzenmantel 51' ist hier an der Spitze geschlossen. Solche Vorsteckfederstifte
werden vorzugsweise in äusseren Profilen 11 zu Arretierung von Anbauelementen oder
verschiebbeweglich montierten Kunststoffreitern eingesetzt. Es kann also nicht zum
Reiben der metallischen Bolzenspitze an einer inneren Rohrwandung kommen.
Liste der Bezugszeichen
[0011]
- Vorsteckfederstift
- 1
- Inneres Teleskoprohr
- 10
- Äusseres Teleskoprohr
- 11
- Innenseite Profilwand
- 102
- Innenwand Kedernut
- 103, 105
- Profilwand
- 104
- Bohrung
- 107
- Federelement
- 2
- Flansch
- 20
- Federzungen
- 21, 22
- Gleitfläche
- 23, 24
- Kunststoffkern
- 25
- Kunststoffspitze
- 26
- Anschlagkragen
- 28
- Bolzen
- 5
- Metallmantel
- 51
- Ringnut
- 52
- Breite Federzunge
- BF
- Breite Profil
- Bp
- Höhe Federelement
- HF
- Höhe Bolzen
- HB
- Höhe Bolzenmantel
- HBM
1. Vorsteckfederstift (1) umfassen ein basales Federelement (2) und einen Bolzen (5),
dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (5) senkrecht auf einem Flansch (20) des Federelementes (2) steht und
sich vom Flansch (20) zwei gebogene Federzungen (21, 22) nach unten erstrecken.
2. Vorsteckfederstift (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (2) aus einem Kunststoff, vorzugsweise einem Polyoxymethylen (POM)-Material,
gefertigt ist.
3. Vorsteckfederstift (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (5) mit einem Metallmantel (51) versehen ist, um ein Abscheren auch bei
hohen Belastungen sicher zu verhindern.
4. Vorsteckfederstift (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federzungen (21, 22) zueinander spiegelbildlich gegenläufig gebogen sind und
jeweils annähernd einen Viertelkreis beschreiben, so dass an ihren basalen Enden jeweils
eine annähernd horizontale untere Gleitfläche (23, 24) gebildet ist.
5. Vorsteckfederstift (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federzungen (21, 22) derart am Flansch (20) angeformt sind, dass die auf eine
Bolzenspritze (26) ausgeübte Kraft entlang der Bolzenlängsachse weitergeleitet und
annähernd tangential in die Federzungen (21, 22) eingeleitet wird.
6. Vorsteckfederstift (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel 51 im unteren Bereich mit einer Ringnut (52) versehen ist, und im Spritzgusswerkzeug
an der Basis umspritzt wird, so dass das Kunststoffmaterial des Flansches (20) die
Nut (52) ausfüllt und der Mantel (51) unlösbar und stabil mit Flansch (20) und Federelement
(2) verbunden ist.
7. Vorsteckfederstift (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Bolzen (5) einen inneren Kunststoffkern (25) aufweist und Kunststoffmaterial
an der Bolzenspitze (26) einen farblich akzentuierten Druckpunkt formt.
8. Teleskopartig ineinander verschiebbare Hohlprofile oder Rohre (10, 11) mit mindestens
einem Vorsteckfederstift (1) gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine maximale Breite BF der Federzungen (21, 22) annähernd einer Breite Bp einer engsten Stelle zwischen den Innenwänden im Hohlprofil (10, 11) entspricht,
so dass die Federzungen (21, 22) am Wegrutschen quer zu ihrer Spreizrichtung gehindert
sind.
9. Teleskopartig ineinander verschiebbare Hohlprofile oder Rohre (10, 11) gemäss Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass Höhe HF des Federelementes (2) so bemessen ist, dass die Federzungen (21, 22) im eingesetzten
Zustand leicht vorgespannt sind.
10. Teleskopartig ineinander verschiebbare Hohlprofile oder Rohre (10, 11) gemäss Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre (10, 11) höhenverstellbare Standbeine, Eckpfosten oder längenverstellbare
Querstreben von faltbaren Zelten sind.