[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließeinrichtung für einen Flügel eines Fensters, einer
Tür oder dergleichen, mit einer in einer Nut des Flügels verschieblich gelagerten
Treibstange in welche ein ebenfalls verschieblich gelagertes Schiebestück mit einem
Schnäpper einhängbar ist.
[0002] Aus der EP-A-0 249 683 ist eine Verschlussvorrichtung bekannt geworden, bei der am
Flügel eines Fenster ein Schnäpper vorgesehen ist. Dieser Schnäpper ist nach Art einer
Falle ausgebildet und ist in die Treibstange einlegbar. Hierfür besitzt das Schiebestück
Einhängenasen, welche in entsprechende Ausnehmungen der Treibstange eingehängt werden.
Das Schiebestück ist außerdem mit einem hohen orthogonalen Fortsatz versehen, welcher
von innen mit einer Schnäpperfalle bestückt ist, die den Fortsatz überragt. Als nachteilig
wird bei dieser Vorrichtung angesehen, dass die Schnäpperfalle in eine Gegenplatte
am Festrahmen eingreift, wenn sie ihre Ruhelage oder der Fensterflügel seine Geschlossenstellung
einnimmt. Zur Montage dieser Gegenplatte muss der Festrahmen vorbereitet werden und
es bedarf zusätzlicher Montagearbeit. Aus der AT 369 843 sind z.B. Kugelrasten bekannt.
[0003] Aus der DE-A-24 58 800 ist eine Schnappvorrichtung bekannt, bei der in einem Gehäuse
ein Schnappglied angeordnet ist, welches das Gehäuse über einen Durchbruch durchgreift
und nach außen vorsteht. Auch hier bedarf es im Festrahmen einer Gegenplatte für das
Schnappglied.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinrichtung der eingangs genannten
Art so auszubilden, dass dieses zum Einen einfach zu montieren ist, zum Anderen wartungsfreundlich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer Schließeinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Schnäpper in der Geschlossenstellung des Flügels in das Profil
des Festrahmens des Fenster, der Tür oder dergleichen eingreift.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung bedarf es also nicht mehr einer Gegenplatte,
da der Schnäpper direkt in den Festrahmen eingreift und von diesem gehalten wird.
[0007] Bei einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass das Schiebestück orthogonal abragende
Haltearme aufweist, auf welche der Schnäpper in Richtung des Schiebestückes aufrastbar
ist.
[0008] Bei dieser weitergebildeten Schließeinrichtung kann das Schiebestück in die Treibstange
eingehängt und am Flügel des Fensters oder der Tür durch Einschieben in die Falznut
montiert werden. Anschließend wird von außen der Schnäpper auf die Haltearme des Schiebestückes
aufgerastet. Dies hat den wesentlichen Vorteil, dass die Flügel z.B. vormontiert an
die Baustelle angeliefert werden können und lediglich auf der Baustelle der Schnäpper
aufgerastet werden muss. Dies hat den Vorteil, dass die Montage vereinfacht wird und
gleichzeitig der Schnäpper beim Transport des Flügels keinen Schaden nehmen kann,
da er erst nach der Montage des Flügels am Festrahmen des Fensters eingesetzt wird.
[0009] Außerdem kann vor Ort der geeignetste Schnäpper aufgerastet werden.
[0010] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass bei Bedarf der Schnäpper problemlos von
außen von den Haltearmen abgenommen werden kann, indem die Rastverbindung gelöst wird.
Hierfür muss das Schiebestück nicht aus der Falznut entfernt und/oder von der Treibstange
abgekoppelt werden, wodurch die Wartungsarbeiten wesentlich vereinfacht werden. So
kann das Schiebestück z.B. mit unterschiedlich dimensionierten Schnäppern bestückt
werden, wobei der passende Schnäpper z.B. auch in einem Trial-and-Error-Verfahren
ermittelt werden kann.
[0011] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Haltearme mit einem
Längsschlitz oder einem Durchbruch versehen sind. Dieser Längsschlitz bzw. dieser
Durchbruch dient dazu, die Rastnasen des Schnäpper so aufzunehmen, dass der Schnäpper
mit dem Schiebestück zwar verrastet ist, jedoch noch orthogonal zum Schiebestück bzw.
zur Ebene der Profilnut beweglich gehalten ist. Zur gleichmäßigen Kraftverteilung
und Abstützung des Schnäppers sind insgesamt vier Haltearme vorgesehen, die im wesentlichen
in den Bereichen der Ecken angeordnet sind.
[0012] Die Funktion des Schnäppers wird optimal dadurch erzielt, dass der Schnäpper dachförmig
ausgebildet ist. Dabei kann das Dach die Form eines Pultdaches, die Form eines Satteldaches
oder die Form eines Sägedaches aufweisen. Bei der Form eines Pultdaches besitzt der
Schnäpper die Funktion einer Falle, so dass der Schnäpper zum Öffnen des Flügels mittels
geeigneter Mittel eingeschoben oder zurück gezogen werden muss. Falls der Schnäpper
die Form eines Satteldaches oder eines Sägedaches aufweist, wird er sowohl beim Schließen
des Flügels als auch beim Öffnen des Flügels eingedrückt, und stellt sicher, dass
der Flügel trotzdem seine Geschlossenstellung mit Sicherheit innehält, indem die Firstkante
des Daches des Schnäppers in einer Nut oder Aufnahme im Festrahmen gehalten wird.
[0013] Dabei kann bei einem Sattel- oder Sägedach der Winkel für die jeweiligen Dachneigungen
ungleich sein. Dies führt dazu, dass der Flügel z.B. mit geringer Kraft geschlossen
werden kann, jedoch eine höhere Kraft erforderlich ist, um den Flügel wieder zu öffnen.
[0014] Zur optimalen Befestigung und Führung des Schnäppers an den Haltearmen des Schiebestücks
weist das Dach Öffnungen zum Durchtritt der Haltearme auf. Außerdem wird der Vorteil
erzielt, dass der Schnäpper unabhängig von seiner Länge auch eine große Breite aufweisen
kann, die unter Umständen größer ist, die Breite der Falznut. Außerdem kann der Schnäpper
sehr weit eingeschoben, d.h. in Richtung des Schiebestücks verlagert werden, da er
direkt am Schiebestück befestigt wird und außerdem die den Schnäpper haltenden Haltearme
diesen durchgreifen können.
[0015] Mit Vorzug sind die Rastnasen an der Dachtraufe, d.h. am Dachfuß vorgesehen, und
liegen daher im maximal äußeren Bereich, wodurch eine sichere Festlegung des Schnäppers
am Schiebestück ermöglicht wird. Ein Kippen des Schnäppers wird dadurch weitestgehend
ausgeschlossen.
[0016] Der Schnäpper wird mittels einer Feder auf Abstand zum Schiebestück gehalten, wobei
an der Innenseite des Daches Führungen insbesondere Zapfen für wenigstens eine Feder
vorgesehen sind. Diese Feder wird zwischen das Schiebestück und den Schnäpper eingesetzt,
bevor der Schnäpper auf das Schiebestück aufgerastet wird.
[0017] Mit Vorzug besteht der Schnäpper aus Polyamid, wodurch eine optimale Leichtgängigkeit
und eine hohe Geräuschdämpfung erzielt und außerdem der Abrieb auf einem Minimum gehalten
wird.
[0018] Hohe Festigkeit beim Schiebestück wird dadurch erzielt, dass dieses ein Druckgussteil
ist und insbesondere aus Zink besteht.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein
besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können
die in der Zeichnung dargestellten sowie in der Beschreibung und in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0020] In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Schiebestücks;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht eines Schnäppers;
- Figur 3
- einen Schnitt III-III durch den Schnäpper gemäß Figur 2;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des Schiebestücks mit montiertem Schnäpper; und
- Figur 5
- ein in einen Flügel eines Fensters montiertes Schiebestück mit Schnäpper.
[0021] Die Figur 1 zeigt ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Schiebestück, welches eine erste
Kupplung 12 aufweist, über welche das Schiebestück 10 an eine (nicht dargestellte)
Treibstange ankuppelbar ist. Hierfür wird ein Zapfen 14 in eine entsprechende Öffnung
der Treibstange eingehängt. Außerdem weist das Schiebestück 10 eine zweite Kupplung
16 auf, an welche eine (nicht dargestellte) zweite Treibstange anhängbar ist. Außerdem
besitzt das Schiebestück 10 eine Schiebeplatte 18 welche in eine Profilnut 46 (Figur
5) eines Rahmens eines Fensterflügels 48 verschieblich eingesetzt wird. Von dieser
Schiebeplatte 18 stehen insgesamt vier Haltearme 20 orthogonal ab, wobei diese Haltearme
mit Durchbrüchen 22 versehen sind. An den einander zugewandten Flächen der Haltearme
sind Ausrundungen 24 vorgesehen, die als Lager für eine Schraubenfeder 26 (Figur 4)
dienen, die auf der Schiebeplatte 18 aufsitzt.
[0022] In der Figur 2 ist mit dem Bezugszeichen 28 ein Schnäpper bezeichnet, der ein Dach
30 nach Art eines Sägedaches aufweist. Dabei ist die eine Dachfläche 32 breiter als
die andere Dachfläche 34. Aus Figur 3 ist ersichtlich, dass der Neigungswinkel α
1 der Dachfläche 32 kleiner ist als der Neigungswinkel α
2 der Dachfläche 34.
[0023] Außerdem ist in Figur 3 ersichtlich, dass auf der Innenseite des Daches 30 eine zapfenartige
Führung 36 zur Aufnahme des Oberteils der Feder 26 vorgesehen ist. Schließlich sind
am Dachfuß bzw. an der Dachtraufe 38 Rastnasen 40 vorgesehen, welche in die Durchbrüche
22 der Haltearme 20 eingreifen.
[0024] Aus Figur 2 ist noch ersichtlich, dass das Dach 30 mit insgesamt vier Öffnungen 42
versehen ist, durch welche die freien Enden der Haltearme 20 hindurchtreten. Dies
ist in Figur 4 dargestellt.
[0025] Die Figur 4 zeigt weiter, dass der Schnäpper 28 auf das Schiebestück 10 aufgerastet
ist, so dass die Rastnasen 40 in die Durchbrüche 22 eingreifen. Wird der Schnäpper
28 in Richtung des Pfeils 44 verlagert, dann treten die freien Enden der Haltearme
20 durch die Öffnungen 42 hindurch. Dabei bilden die Öffnungen 42 auch Führungen für
die Haltearme 20.
[0026] In der Figur 5 ist der Einbau der Schiebeplatte 18 in die Profilnut 46 des Rahmens
des Fensterflügels 48 dargestellt, wobei der Schnäpper 28 derart in eine entsprechende
Profilnut 50 eines Festrahmens 52 eingreift, dass ein Nutrand 54 an der Dachfläche
34 anliegt. Aus dieser Figur 5 ist deutlich erkennbar, dass es zum Festhalten des
Schnäppers 28 keiner Gegenplatte am Festrahmen 52, wie beim Stand der Technik, bedarf.
Der Fensterflügel 48 ist auf diese Weise gegen Öffnen in Richtung des Pfeils 56 gesichert.
Da die Neigung der Dachfläche 32 geringer ist als die Neigung der Dachfläche 34, ist
die erforderliche Kraft zum Schließen des Fensterflügels 48 geringer als die Kraft
zum Öffnen.
1. Schließeinrichtung für einen Flügel (48) eines Fensters, einer Tür oder dergleichen,
mit einer in einer Nut (46) des Flügels (48) verschieblich gelagerten Treibstange,
in welche ein ebenfalls in der Nut (46) verschieblich gelagertes Schiebestück (10)
mit einem Schnäpper (28) einhängbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (28) in der Geschlossenstellung des Flügels (48) in das Profil (50)
des Festrahmens (52) des Fensters, der Tür oder dergleichen eingreift.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebestück (10) orthogonal abragende Haltearme (20) aufweist, auf welche der
Schnäpper (28) in Richtung des Schiebestücks (10) (Pfeil 44) aufrastbar ist.
3. Schließeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltearme (20) mit einem Längsschlitz oder einem Durchbruch (22) versehen sind.
4. Schließeinrichtung nach einem der vorhergegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt vier Haltearme (20) vorgesehen sind.
5. Schließeinrichtung nach einem der vorhergegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (28) dachförmig ausgebildet ist.
6. Schließeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (30) die Form eines Pultdaches, die Form eines Satteldaches oder die Form
eines Sägedaches aufweist.
7. Schließeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Sattel- oder Sägedach die Winkel (α1, α2) für die Dachneigungen ungleich sind.
8. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (30) Öffnungen (42) zum Durchtritt der Haltearme (20) aufweist.
9. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Dach (30) mit mit den Haltearmen (20) verrastenden Rastnasen (40) versehen ist.
10. Schließeinrichtung nach Anspruch 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnasen (40) in den Längsschlitz oder Durchbruch (22) eingreifen.
11. Schließeinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnasen (40) an der Dachtraufe (38) vorgesehen sind.
12. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite des Daches (30) Führungen (36) für wenigstens eine Feder (26) vorgesehen
sind.
13. Schließeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Feder (26) zwischen Dach (30) und Schiebestück (10) angeordnet ist und das Dach
(30) vom Schiebestück wegdrängt.
14. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (28) Führungen für die Haltearme (20) aufweist.
15. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnäpper (28) aus Polyamid besteht.
16. Schließeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebestück (10) ein Druckgussteil ist und insbesondere aus Zink besteht.