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EP 1 500 770 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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26.01.2005 Patentblatt 2005/04 |
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Anmeldetag: 26.06.2004 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: E06B 3/22 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL HR LT LV MK |
(30) |
Priorität: |
23.07.2003 DE 10333714
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Anmelder: BASF AKTIENGESELLSCHAFT |
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67056 Ludwigshafen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hund, Joachim
67487 St Martin (DE)
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Wärmegedämmtes Extrusionsprofil für Fensterrahmen |
(57) Ein Extrusionsprofil, dessen Hohlräume ganz oder teilweise mit einem Partikelschaum
aus einem thermoplastischen Polymer, insbesondere einem expandierten Polypropylen
(EPP), gefüllt sind, Verfahren zur Herstellung sowie die Verwendung als Rahmen für
wärmedämmende Fenster oder Türen.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Extrusionsprofil mit Hohlräumen, die ganz oder teilweise
mit einem Partikelschaum aus einem thermoplastischen Polymer gefüllt sind, Verfahren
zur Herstellung sowie die Verwendung als Rahmen für wärmedämmende Fenster oder Türen.
[0002] Für den Einsatz im Passivhaus müssen die Fenster neben gutdämmenden Verglasungen
auch Rahmen mit entsprechenden Eigenschaften aufweisen. Weit verbreitet ist dabei
das Ausschäumen der Hohlkammern mit PUR―Schaumstoff oder Füllen mit Einschieblingen
( Erfolgreich Energie sparen, Kunststoffe 1 (2003), Seiten 76 - 79, Carl Hanser Verlag
München). Die Einschieblinge müssen der Form der Hohlkammern angepasst sein und stellen
einen aufwändigen Arbeitsschritt bei der Herstellung der Fensterrahmen dar.
[0003] Die DE-A 195 04 601 beschreibt ein wärmedämmendes Verbundprofil zur Herstellung von
Fenster- oder Türrahmen aus zwei im Abstand voneinander angeordneten Metallprofilen,
die durch Isolierstege miteinander Verbunden sind. Zur Wärmedämmung wird in die Kammern
ein Wärmedämmmaterial eingebracht, das in komprimiertem Zustand in einer Umhüllung
eingeschlossen ist und das sich bei Wärmeeinwirkung dehnt oder reißt.
[0004] Ein wiederaufarbeitbares Stoßfängersystem aus Vollkunststoff mit einem energieabsorbierenden
Polypropylenschaumkern und einer kautschukmodifizierten Polypropylenhülle ist aus
EP-B 425 923 bekannt. Hierbei wird zunächst der Schaumkern durch Verpressen oder Verschweißen
von Schaumpartikeln in einer Form hergestellt und anschließend durch Verschweißen
oder Verschrauben mit der Hülle und einem Stoßfängerträger verbunden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, wärmedämmende Extrusionsprofile bereitzustellen,
die auch bei mehreren Hohlkammern oder komplizierten Formen einfach herstellbar sind
und sich insbesondere für Fenster- und Türrahmen für Passivhäuser eignen.
[0006] Demgemäss wurde das eingangs beschriebene Extrusionsprofil gefunden. Sie eignen sich
insbesondere zur Herstellung von wärmedämmenden Fenstern- oder Türrahmen. Neben der
Wärmedämmung kann der Partikelschaum noch die Schalldämmung und Schwingungsdämpfung
des Extrusionsprofils verbessern. Sie können ein oder mehrere Hohlräume oder Kammern
aufweisen, die ganz oder teilweise mit dem Partikelschaum gefüllt sind.
[0007] Das Extrusionsprofil kann aus Metall, z. B. Aluminium oder Kunststoff bestehen. Bevorzugt
besteht das Extrusionsprofil aus einem thermoplastischen Polymer, z. B. Polyvinylchlorid
(PVC), Polyolefinen, wie Polyethylen, Polypropylen oder Ethylen-Propylen-Copolymeren,
Polyamid (PA), Styrolpolymeren wie Standard (GPPS)- oder Schlagzähpolystyrol (HIPS),
unmodifizierten oder kautschukmodifizierten Styrol-Acrylnitril-Copolymeren (SAN, ABS,
MABS, ASA).
[0008] Als Partikelschaum zur Füllung der Hohlräume eignen sich Partikelschäume aus thermoplastischen
Polymeren, insbesondere aus Polyolefinen, wie Polyethylen oder Polypropylen oder Styrolpolymeren.
Die Partikelschäume können durch Expansion von expandierbaren Thermoplasten, wie expandierbares
Polystyrol (EPS), Imprägnierverfahren, wie expandiertes Polypropylen (EPP) oder durch
Extrusion von treibmittelhaltigen Polymerschmelzen zu Schaumsträngen erhalten werden
und gegebenenfalls vor dem einfüllen noch nachgeschäumt werden können. In der Regel
verwendet man zum Füllen Partikelschäume, die einen mittleren Durchmesser im Bereich
von 1 bis 10 mm, bevorzugt im Bereich von 2 bis 8 mm und eine Dichte im Bereich von
20 bis 150 g/l, bevorzugt im Bereich von 50 bis 120 g/l auf. Bevorzugt verwendet man
einen - Partikelschaum aus Homopolypropylen oder einem Copolymeren mit 0,5 bis 15
Gew.-% Ethen und/oder Buten-1 und einem Kristallitschmelzpunkt im Bereich von 120
bis 170°C.
[0009] Zur Herstellung von Rahmen für wärmegedämmte Kunststofffenster für Passivhäuser werden
bevorzugt Extrusionsprofile aus Polypropylen verwendet, deren Hohlräume mit einem
expandierten Polypropylen-Partikelschaum (EPP) gefüllt sind. Da sowohl das Fensterprofil
wie auch die Wärmedämmung aus dem gleichen Grundstoffen hergestellt und halogenfrei
sind, sind sie einfach recyclierbar. Besonders bevorzugt werden Kunststofffenster-Systeme
aus coextrudieren Polypropylen-Profilen mit 2 oder 3 Kammern.
[0010] Zur Herstellung von wärmegedämmten Extrusionsprofile kann man, einen Partikelschaum
aus einem thermoplastischen Polymer in eine oder mehrere Kammern eines Extrusionsprofils
füllen, komprimieren und anschließend die Enden des Extrusionsprofils verschließen.
Zum Füllen des Extrusionsprofils verschließt man zweckmäßigerweise ein Ende mit einem
feinmaschigen Sieb und füllt und komprimiert den Partikelschaum mit Luft in das Extrusionsprofil.
Die Maschenweite des Siebes richtet sich nach der Partikelgröße des Partikelschaums
und dem gewünschten Druck beim Füllen und komprimieren. Um die Partikel in den Hohlräumen
zu fixieren, können diese nach dem Einfüllen mit Heißluft oder Wasserdampf behandelt
werden. Bei dieser Behandlung versintern die Partikel zu einem Schaumblock in Form
des Hohlkammerprofils.
1. Extrusionsprofil, dadurch gekennzeichnet dass es Hohlräume, die ganz oder teilweise mit einem Partikelschaum aus einem thermoplastischen
Polymer gefüllt sind, aufweist.
2. Extrusionsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Extrusionsprofil aus einem thermoplastischen Polymer besteht.
3. Extrusionsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Partikelschaum aus Polyolefinen oder Styrolpolymeren besteht.
4. Extrusionsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Extrusionsprofil aus Polyproylen besteht, dessen Hohlräume mit einem expandierten
Polyproylen-Partikelschaum (EPP) gefüllt sind.
5. Wärmedämmendes Fenster oder wärmedämmende Tür mit einem Rahmen aus einem Extrusionsprofil
nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
6. Verfahren zur Herstellung von wärmegedämmten Extrusionsprofilen, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Partikelschaum aus einem thermoplastischen Polymer in eine oder mehrere
Kammern eines Extrusionsprofils füllt, komprimiert und die Enden des Extrusionsprofils
verschließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Füllen des Extrusionsprofils ein Ende mit einem feinmaschigen Sieb verschließt
und den Partikelschaum mit Luft in das Extrusionsprofil füllt und komprimiert.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass man den Partikelschaum nach dem Einfüllen mit Heißluft oder Wasserdampf versintert.