[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung einer Warenbahn gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und einer Behandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
[0002] Ein Verfahren zur Wärmebehandlung einer Warenbahn, bei dem die Warenbahn durch eine
Behandlungsvorrichtung mit mindestens einer Kammer transportiert wird und in den Kammern
im Umluftverfahren geführte, temperierte Behandlungsluft auf die Warenbahn aufgeblasen
wird, und eine entsprechende Behandlungsvorrichtung ist aus der DE-U 298 23 493 bekannt.
Die Behandlungsvorrichtung wird in dieser Schrift als Umlufttrockner und die Kammern
als Felder bezeichnet. Die zur Wärmebehandlung eingesetzte Behandlungsluft kann erhitzte
Luft, Dampf oder ein Luft/Dampfgemisch oder eine weitere Gasmischung sein.
[0003] Aus der EP-B 0 132 498 ist ein Verfahren zur Trocknung laufender Warenbahnen in einem
Umlufttrockner bekannt, bei dem als Zuluft Frischluft in einen vorderen Teil des Trockners
zugeführt und Abluft aus einem hinteren Teil des Trockners abgeführt wird. Die Frischluftzufuhr
kann durch einen Eintrittsschlitz für die Warenbahn und die Abluftabfuhr im letzten
Trocknerfeld oder davor erfolgen.
[0004] Die üblicherweise aus der Umgebung zuströmende Frischluft (Umgebungsluft) ist kälter
als die Behandlungsluft im Trockner. Sie wirkt als Störgröße bei der Temperaturregelung
der Behandlungsluft. Die Frischluft verursacht kalte Luftsträhnen in den ersten Kammern
und kann zu Kondensattropfen auf der Warenbahn und damit zu Qualitätsproblemen führen.
[0005] Aus der EP-B 0 132 498 ist auch bekannt, die Frischluft durch die Abluft direkt oder
indirekt vorzuwärmen. Dadurch kann der Temperaturunterschied zwischen der zugeführten
Frischluft und der Behandlungsluft in den Behandlungskammern verringert werden. Eine
Beeinflussung der Temperaturregelung und mögliche Qualitätsprobleme bestehen weiterhin.
[0006] Bei Behandlungsvorrichtungen, bei denen als Behandlungsluft Dampf eingesetzt wird,
ist es bekannt, Vorkammern, auch Schleusen genannt, vor den Schlitzen für die Warenbahn
anzuordnen. Derartige Behandlungsvorrichtungen sind z. B. aus der DE-A 14 60 574 und
der DE-A 198 58 839 bekannt. Neben einer Zufuhr von Luft oder Dampf kann aus einer
solchen Schleuse auch Schleusen luft abgesaugt werden.
[0007] Aus der DE-A 27 27 971 ist ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße
Behandlungsvorrichtung mit einem Spannrahmen bekannt. Die Behandlungsvorrichtung weist
vor den Schlitzen für die Warenbahn Schleusen auf. In jeder der Schleusen ist ein
auf die Warenbahn gerichtetes, erstes Düsenpaar vorgesehen, dass mit einer an Unterdruck
liegender Stelle einer Behandlungskammer verbunden ist. Durch dieses Düsenpaar wird
Umgebungsluft abgesaugt, die aus der Atmosphäre angesaugt und durch ein zweites Düsenpaar
der Schleuse zugeführt wurde. Die abgesaugte Umgebungsluft wird durch das oben erwähnte,
erste Düsenpaar als Zuluft der Behandlungskammer zugeführt. In dieser Behandlungskammer
können die bereits beschriebenen Probleme durch die Zufuhr kalter Umluft auftreten.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist, ein Verfahren zur Wärmebehandlung einer Warenbahn gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Behandlungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7 zu entwickeln, wobei die Qualität der Wärmebehandlung und damit die
Qualität der Ware verbessert wird:
[0009] Die Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 7 gelöst.
[0010] Die Unteransprüche beschreiben vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
[0011] Das erfindungsgemäße Führen der Schleusenluft im Kreislauf mit einer Temperierung
ermöglicht es, diese auf eine beliebige, vorgegebene Temperatur aufzuwärmen. Die Kreislaufführung
ermöglicht eine gute Durchmischung der Schleusenluft, d. h. eine homogene Temperatur.
Die Temperatur der Schleusenluft und damit der als Zuluft genommenen Schleusenabluft
ist unabhängig von der Ablufttemperatur einstellbar. Insbesondere kann sie höher gewählt
werden, als dies bei einem Vorwärmen durch Abluft möglich wäre. Die der Kammer zugeführte
Schleusenabluft führt weder zu Problemen bei der Temperaturregelung noch zu Kondensatbildung
auf der Warenbahn. Es wird eine genaue Einhaltung der vorgegebenen Temperatur ohne
sonst übliche lokale Temperaturabweichungen in der Kammer ermöglicht. Insbesondere
gewährleistet dieses Verfahren, dass die auf die Warenbahn aufgeblasene Behandlungsluft
von Beginn der ersten Kammer bis zum Ende der letzten Kammer die gewünschte Temperatur
ohne lokale Abweichungen aufweist.
[0012] Weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Temperierung der Schleusenluft ist, dass keine
zusätzliche thermische Energie benötigt wird. Da die Schleusenabluft vollständig in
die Kammern geführt wird, wird die gesamte thermische Energie, die der Schleusenluft
in den Schleusen zugeführt wird, in den Kammern genutzt. D. h. diese thermische Energie
wird in den Kammern eingespart.
[0013] Eine Steuerung des Volumenstroms der Schleusenabluft entsprechend dem Volumenstrom
der gesamten Abluft der Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 2 stellt einerseits
sicher, dass keine Umgebungsluft direkt in eine der Kammern gelangt. Dies könnte eintreten,
wenn die Menge der Schleusenabluft geringer ist als die gesamte Abluft. Die Steuerung
verhindert anderseits, dass keine Schleusen- oder Behandlungsluft aus dem vorderen
und dem hinteren Schlitz ausgeblasen wird. Dies könnte erfolgen, wenn die Menge der
Schleusenabluft höher ist als die gesamte Abluft.
[0014] Eine Zufuhr der Schleusenabluft in die an die Schleusen angrenzenden Kammern gemäß
Anspruch 3 ermöglicht eine Zufuhr ohne Wärmeverluste und mit geringem baulichen Aufwand.
[0015] Durch eine Temperierung der Schleusenluft auf die Temperatur der Behandlungsart der
Kammer, der die Schleusenabluft zugeführt wird, gemäß Anspruch 4 wird die Qualität
der Wärmebehandlung in der Behandlungsvorrichtung weiter verbessert. Die Behandlungsluft
wird in allen Kammern ohne lokale Abweichungen genau mit der jeweils vorgegebenen
Temperatur auf die Warenbahn aufgeblasen. Die Temperaturregelung der Behandlungsluft
ist weiter verbessert.
[0016] Durch Einstellung eines Anteils eines Volumenstroms von in einer Bypassleitung geführter
Schleusenluft gemäß Anspruch 5 lässt sich die Menge der Schleusenabluft einfach, auch
nur mechanisch einstellen.
[0017] Eine Einstellung des Volumenstroms der im Kreislauf geführten Schleusenluft gemäß
Anspruch 6, z.B. durch Verändern der Drehzahl des Ventilators der Kreislaufeinrichtung,
ist eine einfache, ggf. zusätzliche Maßnahme zur Einstellung der Menge der Schleusenabluft.
Diese Einstellung zusätzlich, z.B. zur Einstellung des Anteils des Volumenstroms einer
Beipassleitung, hat den Vorteil, dass Änderungen des Volumenstroms der gesamten Abluft
ausgeglichen werden können.
[0018] Eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 7 ist zur Durchführung der Verfahren nach
den Ansprüchen 1 bis 6 geeignet. Eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch 8 ist
besonders für ein Verfahren nach Anspruch 2, eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch
9 besonders für ein Verfahren nach Anspruch 3, eine Behandlungsvorrichtung gemäß Anspruch
10 oder 11 besonders für ein Verfahren nach Anspruch 5 und eine Behandlungsvorrichtung
nach Anspruch 12 besonders für ein Verfahren nach Anspruch 6 geeignet.
[0019] Durch eine Abfuhreinrichtung für Schleusenabluft gemäß Anspruch 10 mit einer Beipassleitung,
die über eine Klappe an eine Abfuhröffnung angeschlossen ist, lässt sich die Menge
der Schleusenabluft mit einfachen baulichen Mitteln einstellen. Bevorzugt ist die
Klappe als Drei-Wege-Klappe ausgebildet, die auch mechanisch einstellbar ist.
[0020] Durch eine an die Steuereinheit angeschlossene Stelleinrichtung der Klappe gemäß
Anspruch 11 lässt sich die Menge der Schleusenabluft einfach einstellen.
[0021] Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Beispiels
weiter erläutert. Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung, Figur
2 einen Querschnitt in Warenlaufrichtung durch eine vordere Schleusenkammer und Figur
3 einen Schnitt durch untere Saugkästen einer vorderen Schleusenkammer. In Figur 3
ist der weitere Verlauf der Warenbahn durch angrenzende Kammern angedeutet.
[0022] Eine erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung zur Wärmebehandlung einer Warenbahn
1 weist ein Gehäuse mit sechs, in Warentransportrichtung hintereinander angeordneten
Kammern 3 bis 8 und eine Transportvorrichtung, nämlich einen Planspannrahmen mit horizontal
durch die Kammern 3 bis 8 führenden Transportketten 9, 10 auf. Die Kammern 3 bis 8
sind als gleichartige Module aufgebaut und durch Trennwände 11 voneinander getrennt.
Die Trennwände 11, eine Vorderwand und eine Rückwand des Gehäuses 2 weisen als Schlitze
ausgebildete Öffnungen für die Warenbahn 1 und die Transportketten 9, 10 auf.
[0023] Jede Kammer 3 bis 8 ist mit einer Umlufteinrichtung versehen. Die Umlufteinrichtungen
sind bis auf später beschriebene Ausnahmen in der Zeichnung nicht dargestellt. Eine
Umlufteinrichtung zum Führen der Behandlungsluft weist Düsenkästen mit auf die Warenbahn
1 gerichteten Düsenöffnungen, mindestens einen Umluftventilator und eine Temperiervorrichtung,
z. B. einen Brenner, auf. Derartige Umlufteinrichtungen sind z. B. in der DE-U 298
23 493 beschrieben. Jede Umlufteinrichtung ist mit einer Zufuhreinrichtung für Kammerzuluft
und einer Abfuhreinrichtung für Kammerabluft versehen. Die Zufuhr- und Abfuhreinrichtungen
weisen Öffnungen in den Trennwänden 11 auf.
[0024] Die Behandlungsvorrichtung weist eine Abluftleitung 12 mit einem Abluftventilator
13 auf. In die Abluftleitung 12 münden die Abfuhreinrichtungen 14, 15 für die Kammerabluft
der beiden mittleren Kammern 5 und 6.
[0025] Die Behandlungsvorrichtung ist mit einer vorderen Schleuse und einer gleichartig
aufgebauten hinteren Schleuse versehen. Die vordere Schleuse weist ein Gehäuse 16
mit einer Schleusenkammer 17 und die hintere Schleuse ein Gehäuse 18 mit einer Schleusenkammer
19 auf. Auch Vorder- und Rückwände der Gehäuse 16, 18 weisen als Schlitze 20, 21,
22, 23 ausgebildete Öffnungen für die Warenbahn 1 und die Transportketten 9, 10 auf.
Die äußeren Schlitze 20, 21 der Schleusen bilden die Zufuhreinrichtungen für Umgebungsluft.
Die inneren Schlitze 22, 23 befinden sich auf Höhe der Schlitze des Gehäuses 2.
[0026] Alternativ kann die vordere Schleuse ohne Rückwand des Gehäuses 16 und die hintere
Schleuse ohne Vorderwand des Gehäuses 18 direkt am Gehäuse 2 befestigt sein.
[0027] Die vordere Schleusenkammer 17 ist mit einer Kreislaufeinrichtung versehen, die oberhalb
und unterhalb der Warenbahn 1 angeordnete Saugkästen 24, 25 mit auf die Warenbahn
1 gerichteten Saugöffnungen 26, 27, einen Ventilator 28 und eine als Brenner 29 ausgebildete
Temperiervorrichtung aufweist. Zusätzlich weist die Kreislaufeinrichtung eine Ansaugkammer
30 an der Saugseite des Ventilators 28 und eine Abströmkammer 31 an der Druckseite
des Ventilators 28 auf. Die Abströmkammer 31 mündet in eine Beipasskammer 32, die
zur Ansaugkammer 30 zurückführt. Abluftöffnungen 33, 34 der Saugkästen 24, 25 münden
vor der Ansaugkammer 30 in diese Beipasskammer 32. Der Brenner 29 ist in der Ansaugkammer
30 nach der Mündung der Beipasskammer 32 angeordnet.
[0028] Die Ansaugkammer 30 erstreckt sich unterhalb der unteren Saugkästen 25, wobei auf
einer Seite der Brenner 29 und auf der gegenüberliegenden Seite der Ventilator 28
angeordnet sind. Die Abströmkammer 31 erstreckt sich seitlich der Saugkästen 24, 25
oberhalb des Ventilators 28. Die Beipasskammer 32 erstreckt sich oberhalb der oberen
Saugkästen 24 und auf der der Abströmkammer 31 gegenüberliegende Seite seitlich der
Saugkästen 24, 25. An dieser Seite münden die Abluftöffnungen 33, 34 der Saugkästen
24, 25 in die Beipasskammer 32. Im Mündungsbereich können Leitbleche 35 angeordnet
sein.
[0029] Zusätzlich zur Beipasskammer 32 ist eine Beipassleitung 36 vorgesehen, die von der
Abströmkammer 31 ausgeht und sich unterhalb der Warenbahn 1 am inneren Ende der Schleuse
in einem Zwischenraum zwischen den unteren Düsenkästen 25 und der Gehäusewand mit
dem inneren Schlitz 22 erstreckt und im seitlichen Teil der Beipasskammer 32 mündet.
Die Gehäusewand der Schleusenkammer 17 und die entsprechende Gehäusewand der angrenzenden
Kammer 3 sind mit einer Öffnung 37 versehen. An dieser Öffnung 37 ist in der Schleusenkammer
17 eine Klappe 38 angeordnet, die über eine Stelleinrichtung 39 von einer Position,
in der sie die Öffnung 37 vollständig frei gibt und die Beipassleitung 36 verschließt,
über Zwischenpositionen in eine Position, in der sie die Öffnung 37 vollständig verschließt
und die Beipassleitung 36 vollständig frei gibt, bewegbar ist. Die Beipassleitung
36, die Öffnung 37 und die Klappe 38 mit Stelleinrichtung 39 bilden die Abfuhreinrichtung
der Schleusenkammer 17. Über die Öffnung 37 ist die Schleusenkammer 17 mit der angrenzenden
Kammer 3 verbunden.
[0030] Die hintere, an die Kammer 8 angrenzende Schleusenkammer 19 ist der vorderen Schleusenkammer
17 entsprechend aufgebaut.
[0031] Die Behandlungsvorrichtung weist eine Steuereinheit 40 auf, an die die Stelleinrichtungen
39 der Klappen 38 und die Ventilatoren 28 der Schleusenkammern 17, 19 angeschlossen
sind. Die Steuereinheit 40 ist mit einer Steuervorrichtung 41, an die der Abluftventilator
13 angeschlossen ist, verbunden.
[0032] Im Betrieb wird die Warenbahn 1 durch die Transportketten 9, 10 durch die vordere
Schleusenkammer 17, die Kammern 3 bis 8 und die hintere Schleusenkammer 19 hierdurch
transportiert.
[0033] In den Kammern 3 bis 8 wird im Umluftverfahren geführte und gleichmäßig temperierte
Behandlungsluft auf die Warenbahn 1 aufgeblasen. In jeder der Kammern 3 bis 8 wird
eine bestimmte Menge Kammerabluft abgeführt und eine entsprechende Menge Kammerzuluft
zugeführt. Dazu wird Kammerabluft einer der Kammern 3, 4, 7, 8 einer angrenzenden
Kammer 4 bis 7 über die Öffnung in der entsprechenden Trennwand 11 als Kammerzuluft
zugeführt. Die Kammerabluft der mittleren Kammern 5, 6 wird in die Abluftleitung 12
geleitet und als Abluft der Behandlungsvorrichtung aus dieser entfernt.
[0034] Als Zuluft wird der Behandlungsvorrichtung Umgebungsluft über die beiden Schleusenkammern
17, 19, und zwar in die vordere Kammer 3 und in die hintere Kammer 8 als Kammerzuluft
zugeführt. Die Umgebungsluft wird durch die Schlitze 20, 21 für die Warenbahn 1 in
die Schleusenkammern 17, 19 geführt. Zusätzlich wird in die Schleusenkammer 17, 19
etwas Kammerabluft der angrenzenden Kammern 3, 8 durch die inneren Schlitze 22, 23
für die Warenbahn 1 geführt. Zugeführte Umgebungsluft und Kammerabluft bilden die
Schleusenluft, die von dem Ventilator 28 im Kreislauf geführt wird. Die Schleusenluft
wird durch die Saugkästen 24, 25 von der Warenbahn 1 abgesaugt und über die Beipasskammer
32 und gegebenenfalls über die Beipassleitung 36 zur Ansaugkammer 30 geführt. In der
Ansaugkammer 30 wird sie durch den Brenner 29 auf die Temperatur der Behandlungsluft
der angrenzenden Kammern 3, 8 erwärmt. Die Schleusenluft wird durch die Ansaugkammer
30 zum Ventilator 28 geführt, in diesem gemischt und zur Abströmkammer 31 geführt.
[0035] Ein bestimmter Teil der erwärmten Schleusenluft wird durch die Beipassleitungen 36
geführt. Dieser Teil wird vollständig oder teilweise, je nach Stellung der Klappen
38 durch die Abfuhröffnungen 37 den angrenzenden Kammern 3 und 8 zugeführt. Die Klappen
38 haben dabei die Funktion von Drei-Wege-Ventilen. Dieser Anteil bildet die als Zuluft
genommene Schleusenabluft, deren Menge durch Steuerung des Volumenstroms durch die
Abfuhröffnungen 37 entsprechend dem Volumenstrom der Abluft durch die Abluftleitung
12 gesteuert wird. Die Steuerung des Volumenstroms der Schleusenabluft erfolgt durch
die Steuereinheit 40 in Abhängigkeit von den von der Steuereinrichtung 41 übermittelten
Werten. Dazu steuert die Steuereinheit 40 die Stelleinrichtungen 39 der Klappen 38
und/oder die Ventilatoren 28 an. Durch Änderung der Drehzahl der Ventilatoren 28 wird
der Volumenstrom der Schleusenluft und damit der Schleusenabluft verändert.
[0036] Bei der Trocknung einer textilen Warenbahn 1 mit einer Warenbahnbreite zwischen 1.600
mm und 3.600 mm, z. B. 2.400 mm beträgt die Temperatur der Behandlungsluft der ersten
Kammer 3 z. B. 130°C und die der letzten Kammer 8 z. B. 150°C. Die Temperaturen der
mittleren Kammern 4 bis 7 liegen zwischen diesen Werten. Bei dieser Trocknung wird
die Schleusenluft durch die Brenner 29 in der ersten Schleusenkammer 17 auf 130°C
und in der letzten Schleusenkammer 19 auf 150°C aufgewärmt. In den Kammern 3 bis 8
beträgt die Umluftmenge der Behandlungsluft größenordnungsmäßig 30.000 m
3/h und die Menge der gesamten Abluft durch die Abluftleitung 12 10.000 bis 24.000
m
2/h, z. B. 24.000 m
2/h. Entsprechend wird eine Zuluftmenge von 24.000 m
2/h benötigt. Dazu wird jeweils 12.000 m
2/h Frischluft durch die Schlitze 20, 21 in die beiden Schleusen geführt. Inklusive
der Kammerabluft aus der angrenzenden Kammer 3, 8 beträgt die Kreislaufluftmenge der
Schleusenluft in jeder Schleuse mindestens 15.000 m
3/h. Von der auf die oben angegebene Temperatur erwärmten Schleusenluft wird jeweils
12.000 m
3/h Schleusenabluft der angrenzenden Kammer 3, 8 als Zuluft zugeführt.
[0037] Bei einer alternativen, in der Zeichnung nicht dargestellten Behandlungsvorrichtung
mit sechs Kammern 3 bis 8 münden die Abfuhreinrichtungen der beiden hinteren Kammern
7 und 8 in die Abluftleitung 12. Die Behandlungsvorrichtung ist nur mit einer hinteren
Schleuse versehen. Alternativ könnte sie mit einer vorderen und einer hinteren Schleuse
versehen sein. Ebenfalls alternativ könnten die Schleusen unterschiedlich groß sein,
d. h. mit unterschiedlich großen Kreislaufluftmengen betrieben werden.
[0038] Statt einer textilen Warenbahn kann auch eine Warenbahn aus Papier, Folie oder ähnlichen
Materialien behandelt werden.
1. Verfahren zur Wärmebehandlung einer Warenbahn, bei dem die Warenbahn durch eine Behandlungsvorrichtung
mit mindestens einer Kammer transportiert wird, bei dem in den Kammern der Behandlungsvorrichtung
im Umluftverfahren geführte, temperierte Behandlungsluft auf die Warenbahn aufgeblasen
wird, aus der Behandlungsvorrichtung aus mindestens einer der Kammern Abluft abgeführt
wird und in mindestens einer Schleusenkammer Umgebungsluft abgesaugt und mindestens
einer Kammer als Zuluft zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
in jeder Schleusenkammer Schleusenluft, die die abgesaugte Umgebungsluft enthält,
im Kreislauf geführt und temperiert wird und daraus Schleusenabluft als Zuluft genommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom der Schleusenabluft entsprechend dem Volumenstrom der Abluft der
Behandlungsvorrichtung gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleusenabluft einer Schleuse einer an die Schleuse angrenzenden Kammer (3,
8) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schleusenluft auf die Temperatur der Behandlungsluft der Kammer (3, 8) temperiert
wird, der sie zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Schleuseriabluft durch Einstellung eines Anteils von in einer Beipassleitung
(36) geführter Schleusenluft gesteuert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge der Schleusenabluft durch die Einstellung des Volumenstroms der im Kreislauf
geführten Schleusenluft gesteuert wird.
7. Behandlungsvorrichtung zur Wärmebehandlung einer Warenbahn mit einem Gehäuse mit mindestens
einer Kammer, mit einer Transportvorrichtung zum Führen der Warenbahn durch die Kammern,
für jede Kammer mit einer Umlufteinrichtung mit Düsenkästen mit auf die Warenbahn
gerichteten Düsenöffnungen, mit mindestens einem Umluftventilator und mit einer Temperiereinrichtung,
mit einer an mindestens einer der Kammern angeordneten Abluftleitung, mit mindestens
einer Schleusenkammer, die einen äußeren Schlitz für die Warenbahn, eine Zufuhreinrichtung
für Umgebungsluft, eine Saugvorrichtung mit auf die Warenbahn gerichteten Saugöffnungen
und eine Abfuhreinrichtung zum Abführen der abgesaugten Umgebungsluft aufweist, wobei
die Abfuhreinrichtung mit mindestens einer der Kammern verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass für jede Schleuse
die Zufuhreinrichtung der Schleusenkammer (17, 19) durch den äußeren Schlitz (20,
21) in ihrem Gehäuse (16, 18) gebildet ist, die Schleusenkammer (17, 19) eine Kreislaufeinrichtung
für die Umgebungsluft enthaltende Schleusenluft aufweist und die Abfuhreinrichtung
für Schleusenabluft mit einer Kammer (3, 8) verbunden ist, wobei die Kreislaufeinrichtung
die mit Saugkästen (24, 25) versehene Saugvorrichtung, einen Ventilator (28) und eine
Temperiervorrichtung aufweist.
8. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (40) zur Steuerung des Volumenstroms jeder Schleusenabluft durch
die entsprechende Abfuhreinrichtung mit einer Steuervorrichtung (41) zur Steuerung
des Volumenstroms der Abluft durch die Abluftleitung (12) verbunden ist.
9. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass bei mindestens einer der Schleusen die Abfuhreinrichtung für Schleusenabluft mit
einer angrenzenden Kammer (3, 8) verbunden ist.
10. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfuhreinrichtung eine Beipassleitung (36) aufweist, die über eine Klappe (38)
an eine Abfuhröffnung (37) angeschlossen ist.
11. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stelleinrichtung (39) für die Klappe (38) an die Steuereinheit (40) angeschlossen
ist.
12. Behandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (40) mit jedem der Ventilatoren (28) der Schleusenkammern (17,
19) verbunden ist.