[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein HMI System zur Bedienung und Beobachtung
einer technischen Anlage.
[0002] Technische Anlagen sind alle Arten von technischen Geräten und Systemen sowohl in
Einzelanordnung als auch in datentechnischer Vernetzung z.B. über einen Feldbus. Bei
industriellen Anwendungen fallen darunter einzelne Betriebsmittel, z.B. Antriebe,
Bearbeitungsmaschinen. Eine technische Anlage kann aber auch eine Produktionsanlage
sein, bei der mit lokal verteilten Betriebsmitteln ein gesamter technischer Prozess
betrieben wird, z.B. eine chemische Anlage oder Fertigungsstraße. Technische Anlagen
werden mit speziellen digitalen Datenverarbeitungssystemen, auch Automatisierungssystem
genannt, gesteuert und bedient. In einem solchen System sind einerseits zur direkten
Steuerung der technischen Anlage dienende Geräte vorhanden, d.h. speicherprogrammierbare
Steuerungen SPS, auch als "PLC - Programmable Logic Controller" bezeichnet. Zur Entlastung
dieser Steuerungen weisen Automatisierungssysteme weitere spezielle Geräte auf, welche
eine Schnittstelle für Bedienpersonal bilden. Diese werden als Geräte zum "Bedienen-
und Beobachten", abgekürzt "B+B", oder als HMI Geräte, d.h. Human Machine Interface,
bezeichnet.
[0003] Der Begriff HMI Gerät ist ein Oberbegriff und umfasst alle zu dieser Gruppe von Geräten
gehörigen Komponenten. Als ein Beispiel sollen "Operator Panels", auch als "Bedienpanels"
bzw. kurz als "OP" bezeichnet, genannt werden. Diese können stationär oder mobil ausgeführt
sein. HMI Geräte dienen in einem vernetzten Automatisierungssystem als Hilfsmittel
für Bedienpersonal, um Prozessdaten der zu steuernden technischen Anlage anzeigen
und bedienen zu können. Diese Funktion wird mit "Supervisor Control and Data Akquisition"
(SCADA) bezeichnet. Hierzu ist das HMI Gerät in der Regel hardwaremäßig speziell aufgebaut,
d.h. es verfügt z.B. über einen Touchscreen und ist gegen Umwelteinflüsse besonders
abgeschirmt. Weiterhin wird darin eine spezielle Software ausgeführt. Diese stellt
Funktionen bereit, womit Komfort, Qualität und Sicherheit einer Bedienung durch eine
Bedienperson verbessert. So können über HMI Geräte z.B. interaktive Prozessabbilder
der zu bedienenden technischen Anlage visualisiert und bedient, aber auch projektiert
und generiert werden. Hiermit ist einerseits eine selektive Anzeige von Reaktionen
der technischen Anlage möglich, meist in Form von Messwerten und Meldungen. Andererseits
wird es durch gezielte Vorgabe von Bedienhandlungen und Dateneingaben ermöglicht,
die technische Anlage in gewünschte Zustände zu überführen.
[0004] Bislang sind die Geräte eines Automatisierungssystems der jeweils zu steuernden technischen
Anlage fest zugeordnet. Davon sind neben den naturgemäß fest angekoppelten Steuerungsgeräten
in der Regel auch die HMI Geräte betroffen. Diese sind z.B. in Form eines Terminals
oder Operator Panels als ein fester Bestandteil des jeweiligen Automatisierungssystem
der dazugehörigen technischen Anlage eindeutig zugeordnet. In den einzelnen Operator
Panels eines Automatisierungssystems sind alle maschinen- und bedienungsspezifischen
Daten, z.B. Maschinendaten, Prozessabbilder, Konfigurationsfiles und vieles mehr,
der jeweils zugeordneten technischen Anlage geladen. Die Runtimesoftware eines derartigen
HMI Geräts enthält somit alle Daten und Parameter, welche für das Bedienen und Beobachten
genau dieser technischen Anlage oder eines Teiles davon für Anlagenbedienpersonal
notwendig sind.
[0005] Eine derartige datentechnisch feste Zuordnung eines HMI Geräts zu einem Automatisierungssystem
und der angeschlossenen technischen Anlage weist aber auch Nachteile auf. Da alle
maschinen- und bedienungsspezifischen Daten der Anlage darin fest hinterlegt sind,
ist die Flexibilität derartiger HMI Geräte meist eingeschränkt. Diese sind somit vielfach
stationär meist in der unmittelbaren räumlichen Umgebung der zugeordneten technischen
stationär montiert. Eine Bedienperson muss sich somit zum Standort des jeweiligen
HMI Geräts begeben, und ist somit in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Weiterhin
ist das HMI Gerät und eine Bedienperson den am Montagestandort vorliegenden Umgebungsbedingungen
dauerhaft ausgesetzt.
[0006] Falls ein derartiges HMI Gerät ausgetauscht werden muss, müssen alle maschinen- und
bedienungsspezifischen Daten nachgeladen werden, um die ursprüngliche Betriebsfähigkeit
wieder vollständig herstellen zu können. Selbst bei mobilen Ausführungen von HMI Geräten,
z.B. in Form von kabelgebundenen bzw. über eine Funkstrecke angekoppelten Hand-Helds
ist es üblich, diese einer technischen Anlage bzw. einem Betriebsmittel derselben
logisch eindeutig zuzuordnen. Auch dies hat in der Regel zur Folge, dass alle Projektier-,
Anzeige- und Maschinendaten unabhängig von der Häufigkeit deren Nutzung im Hand-Held
geladen sind, d.h. für alle möglichen Beobachtungs- und Bediensituationen vorrätig
gehalten werden müssen. Die für derartige HMI Geräte eingesetzte Hard- und Software
müssen somit entsprechend leistungsfähig sein. Im Falle eines ausfallbedingten Ersatzes
derartiger Geräte können somit erhebliche Aufwendungen entstehen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Bedienung und Beobachtung
einer technischen Anlage und ein entsprechendes HMI System zur Durchführung des Verfahrens
anzugeben, welche eine wesentlich bessere räumliche und datentechnische Flexibilität
als bisherige HMI Systeme aufweisen. Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe
wird mit den Merkmalen des im Anspruch 1 angegebenen Verfahrens, und mit den in den
nebengeordneten Ansprüchen 9 und 16 enthaltenen HMI Systemen gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Bedienung und Beobachtung einer technischen Anlage,
der zumindest ein regionaler Bedienbereich in einem Bedienareal zugeordnet ist, mittels
einem universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul, umfasst drei Schritte.
In einem ersten Schritt wird die aktuelle Position des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls mit Hilfe von Ortungssignalen bestimmt, in einem zweiten Schritt
wird das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul einer technischen Anlage
zugeordnet, wenn sich die aktuelle Position des universellen, mobilen Bedien- und
Beobachtungsmoduls im regionalen Bedienbereich der technischen Anlage befindet, und
in einem dritten Schritt werden in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und
Beobachtungsmodul HMI Daten der technischen Anlage geladen.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet eine Fülle von Vorteilen. Dabei beruht die
Erfindung auf dem Prinzip, dass keine feste, sondern nur eine temporäre Zuordnung
eines universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls zu einer technischen Anlage
erfolgt. Es müssen somit selektiv nur diejenigen HMI Daten in das Bedien- und Beobachtungsmodul
geladen werden, die zur Durchführung der jeweils gewünschten Bedienungsund Beobachtungsaufgaben
an der zugeordneten technischen Anlage bzw. eines bestimmten Anlagenteils benötigt
werden. Wird das Bedien- und Beobachtungsmodul von einer Bedienperson mitgeführt,
so kann diese uneingeschränkt den regionalen Bedienbereich einer technischen Anlage
verlassen, und den regionalen Bedienbereich einer anderen technischen Anlage betreten.
Nach Durchlaufen der drei Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. also erstens
Positionsbestimmung des Bedienund Beobachtungsmoduls, zweitens Zuordnung zu der dazugehörigen
technischen Anlage, und drittens Download der HMI Daten der technischen Anlage in
das Bedien- und Beobachtungsmodul, kann auch die andere technische Anlage von der
Bedienperson uneingeschränkt bedient- und beobachtet werden.
[0010] Als Bedien- und Beobachtungsmodule können somit universelle Geräte ohne jegliche
Vorprogrammierungen und Vorkonfigurationen eingesetzt werden. Diese können kurz auch
als "Client HMI" bezeichnet werden. Es ist damit ohne weiteres möglich, dass z.B.
in einer Warte einer großtechnischen Anlage wie z.B. einem Kraftwerk, eine Vielzahl
von derartigen universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul bereitliegen und
im Bedarfsfall vom Bedienpersonal für Inspektionsgänge nur temporär benutzt werden.
Derartige "Client HMI's" können ohne mechanische Verbindung vollkommen frei und ohne
Rücksicht auf Verbindungspunkte in der Anlage bewegt werden. Weiterhin können diese
auch in Anlagenpunkten, an denen nur schwierig stationäre B+B Geräte über längeren
Zeitraum eingesetzt werden können, z.B. aus Platzgründen oder wegen der vorherrschenden
Umgebungsbedingungen, können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren mobile "Client HMI's"
temporär eingesetzt werden.
[0011] Da mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine "Client HMI" nur nach Zuordnung zu einer
technischen Anlage innerhalb von deren regionalen Bedienbereich auf diese eingewirkt
werden kann, d.h. in vielen Fällen im direkten Umfeld der technischen Anlage, kann
hiermit die Sicherheitsanforderung erfüllt werden, dass Maschinen nur dann bedient
werden können, wenn sich der Bediener in deren unmittelbarer Nähe befindet.
[0012] Hiermit kann einerseits verhindert werden, dass Eindringlinge in eine technische
Anlage, die sich aber nicht direkt vor Ort befinden, diese manipulieren können. Weiterhin
kann verhindert werden, dass Anlagenbedienungen aus Positionen heraus ausgeführt werden,
die eine Gefahr heraufbeschwören können.
[0013] Vorteilhaft werden mit den HMI Daten der technischen Anlage HMI Initialisierungsdaten
in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul geladen werden.
Diese bewirken vorteilhaft eine Parametrierung der Anzeige von HMI Daten der technischen
Anlage auf dem zugeordneten universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul.
[0014] Es ist hiermit vorteilhaft möglich, dass die Art der Anzeige von HMI Daten von Anlage
zu Anlage unterschiedlich ist, und vorteilhaft auf die Notwendigkeiten der jeweiligen
Anlagenbedienung optimal abgestimmt werden kann. Dies kann die Art der Anzeige, wie
z.B. Farben und Schriftgrößen, aber auch die Anzeigeinhalte, wie z.B. Tabellenformen
und Prozessabbilder, initialisiert werden.
[0015] Bei einer weiteren Ausführung ist es vorteilhaft, wenn mit den HMI Daten der technischen
Anlage HMI Anzeigedaten in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
geladen werden. Diese enthalten zumindest Prozesswerte der technischen Anlage, insbesondere
Istwerte und Alarmmeldungen von technischen Betriebsmitteln der technischen Anlage.
[0016] Hiermit ist es vorteilhaft möglich, z.B. Voreinstellungen, laufende Istwerte, d.h.
veränderliche Prozessgrößen, direkt in universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
downzuloaden, ohne dass es hierzu einer Aktion des Bedienpersonals bedarf. Es ist
mit dieser Ausführung z.B. ohne weiteres möglich, dass z.B. nur ein besonders kritischer
Prozesswert einer Anlage nach Abschluss der drei Schnitte des erfindungsgemäßen Verfahrens
in das Bedien- und Beobachtungsmodul geladen und angezeigt wird, wenn eine Bedienperson
den regionalen Bedienbereich dieser Anlage betreten hat. Andererseits können auch
wiederkehrende vorkonfektionierte, dynamische Prozessschaubilder und automatisch zur
Anzeige gebracht werden.
[0017] Vorteilhaft können die HMI Daten im zugeordneten universellen, mobilen Bedien- und
Beobachtungsmodul nach einer Aktualisierung in einem vierten Schritt bis in die technische
Anlage zurück geladen werden, insbesondere in Form von HMI Eingabedaten. Vorteilhaft
enthalten die zurück geladenen HMI Daten Vorgabewerte für die technische Anlage, insbesondere
Soll- und Vorgabewerte für technische Betriebsmittel der technischen Anlage.
[0018] Nach einer "Beobachtung" des aktuellen Zustandes einer technischen Anlage durch eine
Bedienperson kann es notwendig sein, Veränderungen an einer Parametrierung vorzunehmen,
z.B. Sollwerte für einen laufenden technischen Prozess geringfügig anzupassen. Diese
Werte können von einer Bedienperson in das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul eingegeben
und zur Aktualisierung in die technische Anlage zurück geladen werden.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es somit, dass eine "Client HMI" nicht
mit Projektierinformationen über alle etwaigen Zielumgebungen "vorgeladen" werden
muss. Alle notwendigen Informationen werden dem "Client HMI" zur Laufzeit verfügbar
gemacht, wenn sich dieser im regionalen Bedienbereich der jeweiligen technischen Anlage
bzw. Anlagekomponente befindet. Entsprechende "leere'' "Client HMI's'' können somit
ohne Vorbereitungszeit direkt z.B. aus einem Lager entnommen und in Betrieb gesetzt
werden. Es treten keine Konfigurations- und Umladezeiten und auch keine eventuell
darauf zurückzuführenden Fehler auf. Die Menge der auf einem "Client HMI" temporär
down zu loadenden und zwischen zu speichernden Daten kann somit reduziert werden,
was auch den Einsatz preiswerterer Hardware möglich macht.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn HMI Daten abhängig vom Standort des zugeordneten
universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls im regionalen Bedienbereich der
zugeordneten technischen Anlage, insbesondere abhängig von der Entfernung zur technischen
Anlage, geladen oder zurück geladen werden.
[0021] Dies hat den besonderen Vorteil, dass selektiv nur diejenigen HMI Daten übertragen
werden müssen, die zur Durchführung von Bedienungs- und Beobachtungsaufgaben an einer
lokal bestimmten Stelle insbesondere in einer technischen Anlage bzw. eines bestimmten
Anlagenteils benötigt werden bzw. von einem Bediener auch sicher verarbeitet werden
können. Wird die Übertragung der HMI Daten z.B. abhängig von der Entfernung zur technischen
Anlage gesteuert, so können z.B. bestimmte Bedienungen z.B. aus Gründen der Anlagensicherheit
gesperrt werden, falls sich eine Bedienperson zu weit entfernt von der technischen
Anlage befindet, also außerhalb des Sichtbereiches. Andererseits können auch bestimmte
Bedienungen aus Gründen der Personensicherheit gesperrt werden, falls sich eine Bedienperson
zu stark an die technische Anlage annähert.
[0022] Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders geeignetes HMI System
verfügt über zumindest ein universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul und
zumindest ein, der technischen Anlage zugeordneten HMI Datenmodul. Das HMI Datenmodul
weist erste Mittel zur bevorzugt zyklischen Verwaltung von HMI Daten der technischen
Anlage auf. Zweite Mittel dienen einerseits zur Verwaltung des regionalen Bedienbereichs
der technischen Anlage und andererseits zur Zuordnung eines universellen, mobilen
Bedien- und Beobachtungsmoduls, dessen aktuelle Position im regionalen Bedienbereich
der technischen Anlage liegt. Schließlich bewirken dritte Mittel im HMI Datenmodul
zumindest das Laden von HMI Daten der technischen Anlage in das zugeordnete universelle,
mobile Bedien- und Beobachtungsmodul.
[0023] Mit dieser Ausführung ist der besondere Vorteil verbunden, dass zur Ausführung der
Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ein kompaktes HMI Datenmodul vorhanden ist,
dass vorteilhaft direkt in die technische Anlage integriert und über einen Datenbus
damit gekoppelt sein kann. Diese Ausführung ermöglicht es, bestehende technische Anlagen
ohne übermäßigen Aufwand mit einem HMI Datenmodul nachzurüsten bzw. dieses z.B. in
einem Servicefalle zu ersetzen.
[0024] Vorteilhaft sind die dritten Mittel so ausgeführt, dass die HMI Daten berührungslos
in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul übertragen werden.
Dabei können alle bekannten Standards zur kabellosen Datenübertragung eingesetzt werden,
z.B. Infrarotdatenübertragung IrDa und Funkübertragungen z.B. per Bluetooth, WLAN,
GMS oder GPRS. Selbstverständlich verfügen dann die jeweils eingesetzten universellen,
mobilen Bedien- und Beobachtungsmodule über entsprechende Kommunikationsschnittstellen.
Es ist damit sogar möglich, dass an sich primär für andere Zwecke vorgesehene mobile
Geräte, wie z.B. Mobiltelefone bzw. PDA, d.h. Personal Digital Assistants mit Funkschnittstelle,
auch als universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodule bei einem gemäß der Erfindung
aufgebauten System eingesetzt werden können.
[0025] Vorteilhaft weist das HMI Datenmodul wiederum vierte Mittel zum Empfang zumindest
von Sendetelegrammen auf, die zumindest HMI Eingabedaten zur Aktualisierung der HMI
Daten der technischen Anlage vom zugeordneten universellen, mobilen Bedienund Beobachtungsmodul
enthalten. Ein HMI Datenmodul dieser Art wickelt somit das gesamte Aufgabenspektrum
mit Ausnahme der unmittelbaren Anzeige und der Vorgabe von HMI Daten ab. Hierunter
fallen also die bevorzugt zyklische Akquisition von HMI Daten innerhalb der technischen
Anlage, die Aktualisierung der HMI Daten durch Entgegennahme und Einpflegung von HMI
Eingabedaten, welche von einem "Client HMI" upgeloaded wurden. Weiterhin wickelt das
HMI Datenmodul die gesamte Datenkommunikation von und zu "Client HMI's" ab.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
des erfindungsgemäßen HMI Systems Mittel zur Positionsbestimmung auf, welche Ortungssignale
auswerten, die von einem Satellitensystem bereitgestellt werden, insbesondere einem
GPS Satellitensystem und die aktuelle Position an die zweiten Mittel des HMI Datenmoduls
übertragen. Bei einer anderen Ausführung können von den Mitteln als Ortungssignale
auch die Feldstärken von im regionalen Bedienbereich empfangbaren lokalen Abstrahlungssignalen
auswertet werden. In beiden Fällen ist es vorteilhaft, dass zur Positionsbestimmung
bereits vorhandene Navigations- und Strahlungssysteme eingesetzt werden.
[0027] Ein weiteres, zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignetes HMI System
verfügt ebenfalls über zumindest ein universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul.
Weiterhin sind ein zentraler Server und ein HMI Kommunikationsmodul vorhanden. Der
zentrale Server weist auf erste Mittel zur bevorzugt zyklischen Verwaltung von HMI
Daten der technischen Anlage, und zweite Mittel, die sowohl zur Verwaltung des regionalen
Bedienbereichs der technischen Anlage, als auch zur Zuordnung eines universellen,
mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls, dessen aktuelle Position im regionalen Bedienbereich
der technischen Anlage liegt, dienen. Weiterhin sind HMI Kommunikationsmodule technischen
Anlagen zugeordnet. Diese weisen auf Netzwerkmittel zur Verbindung mit dem zentralen
Server und Lademittel zumindest für HMI Daten der technischen Anlage in ein zugeordnetes
universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul.
[0028] Die Aufgaben eines HMI Datenmoduls bei der oben erläuterten ersten Ausführung wird
bei dieser zweiten Ausführung auf einen zentralen Server und ein HMI Kommunikationsmodul
aufgeteilt. Dabei haben die ersten und zweiten Mittel des Servers die gleichen Aufgaben
wie die entsprechenden Mittel des obigen HMI Datenmoduls. Dagegen wird die Aufgabe
der dritten Mittel von separaten HMI Kommunikationsmodulen übernommen.
[0029] Während bei der oben beschriebenen ersten Ausführungsform die HMI Daten dezentral
verteilt in den einzelnen HMI Datenmodulen verwaltet werden, und somit auch räumlich
den jeweiligen technischen Anlagen zugeordnet sind, werden die HMI Daten bei der zweiten
Ausführungsform zentral in einem Server verwaltet. Lokal verteilt und den jeweiligen
technischen Anlagen zugeordnet sind dabei lediglich die HMI Kommunikationsmodule,
welche die Funktionen von Daten-Schnittstellen aufweisen. Die zentrale HMI Datenverwaltung
hat den Vorteil, dass die HMI Daten von verschiedenen technischen Anlagen bzw. Anlagenteilen
gemeinsam verwaltet werden können. Dies ermöglicht auch vergleichende Analysen und
z.B. Langzeitarchivierungen von HMI Datensätzen. Es können auch weitere Funktionen
vom Server zentral übernommen werden, z.B. eine Userverwaltung mit Bedienrechten für
alle im System benutzbaren mobilen Bedienund Beobachtungsmodule.
[0030] Demgegenüber sind die technischen Anforderungen an die verteilten HMI Kommunikationsmodule
vergleichsweise gering. Damit sind im Falle von störungsbedingten Ausfällen Kostenvorteile
verbunden. Vorteilhaft weist ein HMI Kommunikationsmodul weiterhin Empfangsmittel
zumindest für Sendetelegramme mit HMI Eingabedaten für die technische Anlage vom zugeordneten
universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul und für eine Weiterleitung der
Sendetelegramme an die ersten Mittel des zentralen Servers auf.
[0031] Bei dieser zweiten, auf dem Prinzip der zentralen Verwaltung der HMI Daten von mehreren
technischen Anlagen mit Hilfe eines Servers beruhenden Ausführung stehen grundsätzlich
zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um die Position eines Bedienund Beobachtungsmoduls
zu bestimmen.
[0032] Bei einer ersten Möglichkeit weist ein universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
selbst Mittel zur Positionsbestimmung auf. Diese werten Ortungssignale aus, die z.B.
von einem Satellitensystem bereitgestellt werden, insbesondere einem GPS Satellitensystem,
und übertragen die aktuelle Position an Empfangsmittel eines bevorzugt benachbarten
HMI Kommunikationsmoduls zur Weiterleitung an die zweiten Mittel des zentralen Servers.
Weiterhin können auch Nahwirkungsfelder vom universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
zur Ortsbestimmung ausgewertet werden. Hierbei kann es sich um Nahwirkungsfelder handeln,
die auf einem Kommunikationsstandard wie z.B. Bluetooth oder Fast Infrared beruhen.
[0033] Bei einer zweiten Möglichkeit weist ein HMI Kommunikationsmodul Empfangsmittel auf,
welche zur Positionsbestimmung Abstrahlungen des universellen, mobilen Bedien- und
Beobachtungsmoduls als Ortungssignale empfangen. Diese können entweder vom HMI Kommunikationsmodul
selbst ausgewertet werden, oder werden an den zentralen Server zur Bestimmung der
Position des mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls übermittelt.
[0034] Bei einer Ausführung kann aus den von mehreren HMI Kommunikationsmodulen empfangenen
und an den Server übermittelten Abstrahlungen dort der aktuelle Positionswert des
abstrahlenden mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls ermittelt werden. Dabei können
als Empfangsmittel für Abstrahlungen des universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls
GSM Sende- und Empfangseinrichtungen, GRPS Sende- und Empfangseinrichtungen oder WLAN
Sende- und Empfangseinrichtungen in den HMI Kommunikationsmodulen integriert sein.
[0035] Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele weiter
erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform für ein gemäß der Erfindung gestaltetes HMI System, wobei
beispielhaft jeweils ein HMI Datenmodul in eine technische Anlage integriert ist,
und in einem ersten Schritt von einem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul Ortungssignale
zur Positionsbestimmung empfangen werden,
- Fig. 2
- die Ausführungsform von Fig. 1, wobei von dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
Sendetelegramme insbesondere mit Positionsdaten an die im Bedienareal befindlichen
HMI Datenmodule abgeschickt werden, um in einem zweiten Schritt eine Datenverbindung
mit einem, dem jeweiligen regionalen Bedienbereich zugeordneten HMI Datenmodul und
so eine Zuordnung zu einer technischen Anlage aufzubauen,
- Fig. 3
- die Ausführungsform von Fig. 1, wobei in einem dritten Schritt dasjenige HMI Datenmodul,
in dessen regionalen Bedienbereich sich das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul befindet,
HMI Daten insbesondere mit HMI Initialisierungsdaten und HMI Anzeigedaten an das mobile
Bedien- und Beobachtungsmodul sendet,
- Fig. 4
- das Blockschaltbild eines beispielhaften inneren Aufbaus einer technischen Anlage,
in die ein gemäß der Erfindung gestaltetes HMI Datenmodul integriert ist, und einen
beispielhaften inneren Aufbau eines mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls, das Sende-
und Datentelegramme mit dem HMI Datenmodul austauscht,
- Fig. 5
- eine zweite Ausführungsform für ein gemäß der Erfindung gestaltetes HMI System, wobei
HMI Kommunikationsmodule beispielhaft über ein Datennetzwerk mit einem zentralen Server
verbunden sind, und vergleichbar zu Fig. 1 in einem ersten Schritt von einem mobilen
Bedien- und Beobachtungsmodul Ortungssignale zur Positionsbestimmung empfangen werden,
- Fig. 6
- die zweite beispielhafte Ausführungsform von Fig. 5, wobei vergleichbar zu Fig. 2
in einem zweiten Schritt von dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul Sendetelegramme
insbesondere mit Positionsdaten abgeschickt werden, um eine Datenverbindung mit einem
HMI Kommunikationsmodule aufzubauen, in dessen Sende- und Empfangsbereich sich das
mobile Bedien- und Beobachtungsmodul befindet,
- Fig. 7
- die zweite beispielhafte Ausführungsform von Fig. 5, wobei vergleichbar zur Fig. 3
in einem dritten Schritt dasjenige HMI Kommunikationsmodule, in dessen Sende- und
Empfangsbereich sich das mobile Bedienund Beobachtungsmodul befindet, vom zentralen
Server ausgewählte Datentelegramme insbesondere mit HMI Initialisierungsdaten und
HMI Anzeigedaten an das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul sendet,
- Fig. 8
- eine dritte beispielhafte Ausführungsform für ein erfindungsgemäß gestaltetes HMI
System, wobei HMI Kommunikationsmodule wie bei Fig. 5 mit einem zentralen Server verbunden
sind, und in einem ersten Schritt von einem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
zur Positionsbestimmung Nahwirkungsfelder empfangen und ausgewertet werden, insbesondere
Abstrahlungssignale von benachbarten HMI Kommunikationsmodulen,
- Fig. 9
- die dritte beispielhafte Ausführungsform von Fig. 8, wobei in einem zweiten Schritt
von dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul Sendetelegramme insbesondere mit Positionsdaten
an das nächstliegende, z.B. am Ende des Datenbusses angekoppelte, HMI Kommunikationsmodul
abgeschickt werden, um mit diesem HMI Kommunikationsmodul im dazugehörigen regionalen
Bedienbereich eine Datenverbindung aufzubauen,
- Fig. 10
- die dritte beispielhafte Ausführungsform von Fig. 8, wobei in einem dritten Schritt
das am nächsten liegende HMI Kommunikationsmodule vom zentralen Server bereitgestellte
Datentelegramme insbesondere mit HMI Initialisierungsdaten und HMI Anzeigedaten an
das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul sendet,
- Fig. 11
- eine vierte beispielhafte Ausführungsform für ein gemäß der Erfindung gestaltetes
HMI System, wobei HMI Kommunikationsmodule wie bei Fig. 5 mit einem zentralen Server
verbunden sind, und in einem ersten Schritt benachbarte HMI Kommunikationsmodule Funkabstrahlungen
des mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls zur Bestimmung von dessen Position empfangen,
- Fig. 12
- die vierte beispielhafte Ausführungsform von Fig. 11, wobei vergleichbar zu Fig. 10
in einem dritten Schritt das am nächsten liegende HMI Kommunikationsmodule vom zentralen
Server bereitgestellte Datentelegramme insbesondere mit HMI Initialisierungsdaten
und HMI Anzeigedaten an das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul sendet,
- Fig. 13
- eine fünfte beispielhafte Ausführungsform für ein gemäß der Erfindung gestaltetes
HMI System, wobei jeweils ein HMI Datenmodul beispielhaft in eine technische Anlage
integriert ist, und in einem ersten Schritt die Positionsbestimmung des mobilen Bedienund
Beobachtungsmoduls durch Platzierung im Datenerfassungsbereich eines HMI Datenmoduls
erfolgt, und
- Fig. 14
- die fünfte beispielhafte Ausführungsform von Fig. 13, wobei das HMI Datenmodul, in
dessen Datenerfassungsbereich sich das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul befindet,
Datentelegramme insbesondere mit HMI Initialisierungsdaten und HMI Anzeigedaten an
das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul sendet.
[0036] Anhand der Fig. 1 bis 3 wird ein erstes Ausführungsbeispiel für ein gemäß der Erfindung
gestaltetes HMI System erläutert. Dabei ist beispielhaft ein Bedienareal OA gezeigt,
in dem eine erste und eine zweite technische Anlage M1, M2 angeordnet sind. Die beiden
technischen Anlagen M1, M2 können z.B. Veroder Bearbeitungsmaschinen sein, und einen
Teil insbesondere eines gesamten Fabrikationsbereichs z.B. einer großtechnischen Anlage
darstellen. Erfindungsgemäß ist jeweils ein HMI Datenmodul AP1, AP2 einer technischen
Anlage M1, M2 zugeordnet. In den Fig. 1 bis 3 sind diese in die jeweilige technische
Anlage integriert, können aber auch in einer möglichst unmittelbaren räumlichen Umgebung
davon platziert sein.
[0037] Beispielhaft sind im Bedienareal OA ein erster und ein zweiter regionaler Bedienbereich
OA1, OA2 vorhanden. Dabei ist der erste regionale Bedienbereich OA1 beispielhaft der
daneben befindlichen technischen Anlage M1 zugeordnet und wird von dem daran angeschlossenen
ersten HMI Datenmodul AP1 verwaltet, während der zweite regionale Bedienbereich OA2
der beispielhaft darin befindlichen technischen Anlage M2 zugeordnet ist und von dem
daran angeschlossenen zweiten HMI Datenmodul AP2 verwaltet wird. Mit den regionalen
Bedienbereichen wird gemäß der Erfindung sichergestellt, dass eine Bedienung der ersten
bzw. zweiten technischen Anlage M1 bzw. M2 nur dann möglich ist, wenn sich eine Bedienperson
im jeweils zugeordneten regionalen Bedienbereich OA1 bzw. OA2 aufhält. Der erste regionale
Bedienbereich OA1 kann z.B. deswegen neben der ersten technischen Anlage M1 liegen,
da eine weitere Annäherung an diese aus Gründen der Personensicherheit nicht zulässig
ist. Andererseits ist die zweite technische Anlage M2 möglicherweise deswegen von
ihrem regionalen Bedienbereich OA2 quasi vollständig umgeben, da bei einer Bedienung
dieser Anlage eine Beobachtung durch eine Person aus allen Raumrichtungen notwendig
oder zumindest vorteilhaft ist.
[0038] Erfindungsgemäß sind zur Bedienung universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodule
MU vorgesehen. Bei diesen handelt es sich bevorzugt um mobile industrielle Hand-Held-Terminals.
Diese weisen meist eine großflächige Anzeigeinheit, z.B. ein LCD Display, und eine
Vielzahl von Eingabetasten und Tastaturen auf. Vielfach werden bei mobilen Bedienund
Beobachtungsmodulen auch berührungssensitive Anzeigeinheiten, insbesondere Touch-Screens
eingesetzt. Als mobile Bedien- und Beobachtungsmodule können u.U. aber auch bereits
verfügbare, im nicht industriellen Bereich eingesetzte drahtlose Geräte, wie z.B.
Mobiltelefone bzw. Personal Digital Assistants PDA verwendet werden. In den Fig. 1
bis 3 ist ein Bedien- und Beobachtungsmodul MU als ein Kreis dargestellt und befindet
sich beispielsweise im Inneren des zweiten regionalen Bedienbereichs OA2. Eine Bedienperson
ist in den Fig. 1 bis 3 aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
[0039] Fig. 1 zeigt, wie das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU in einem ersten Schritt
seine aktuelle Position mit Hilfe von Ortungssignalen bestimmt. Dabei werden in dem
dargestellten Beispiel Ortungssignale ausgewertet, die von einem Satellitensystem
stammen, insbesondere von einem GPS Satellitensystem. So sind in Fig. 1 drei Sende-
und Empfangsstationen GPS1, GPS2, GPS3 des Satellitensystems gezeigt. Die davon abgehenden
Ortungssignale werden vom Bedien- und Beobachtungsmodul MU empfangen und zur Positionsbestimmung
ausgewertet.
[0040] Nachdem das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU seine aktuelle Position bestimmt
hat, strahlt es Sendetelegramme ab, welche zumindest die aktuell bestimmten Positionsdaten
enthalten. Fig. 2 zeigt symbolisch zwei Sendetelegramme PM1, PM2. Diese werden von
den im Bedienareal OA befindlichen HMI Datenmodulen AP1 und AP2 empfangen. Erfindungsgemäß
verfügen diese über Mittel zur Verwaltung des regionalen Bedienbereichs der zugehörigen
technischen Anlage. Jedes HMI Datenmodul kann somit detektieren, ob das mobile Bedien-
und Beobachtungsmodul MU sich im dazugehörigen regionalen Bedienbereich befindet oder
nicht. Im Beispiel der Fig. 1 bis 3 ist das Bedien- und Beobachtungsmodul MU im regionalen
Bedienbereich OA2 der zweiten technischen Anlage M2 platziert. Das HMI Datenmodul
AP2 ordnet somit in einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens das mobile
Bedien- und Beobachtungsmodul MU der zweiten technischen Anlage M2 zu und baut eine
Datenverbindung zum Bedien- und Beobachtungsmodul MU auf. Demgegenüber reagiert das
HMI Datenmodul AP1 nicht weiter, da dessen HMI Datenmodul AP1 auf Grund der Auswertung
der übermittelten Positionsdaten erkannt hat, dass sich das Bedien- und Beobachtungsmodul
MU zumindest derzeit außerhalb des zu verwaltenden regionalen Bedienbereichs OA1 befindet.
[0041] In Fig. 3 ist dargestellt, wie in einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
das zugeordnete HMI Datenmodul AP2, d.h. in dessen regionalen Bedienbereich sich das
mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU aktuell befindet, HMI Daten in das mobile
Bedien- und Beobachtungsmodul MU lädt. Dieses kann nun von einer Bedienperson temporär
zur Ausführung von Bedien- und/oder Beobachtungshandlungen genutzt werden, welche
sich auf die zweite technische Anlage AP2 beziehen.
[0042] Das Ziel dieser Bedien- und/oder Beobachtungshandlungen besteht darin, HMI Daten
der zweiten technischen Anlage AP2 auf dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul MU
für Anlagenpersonal zur Anzeige zu bringen. In einem zusätzlichen vierten Schritt
können auch vom Anlagenpersonal z.B. manuell in das Bedien- und Beobachtungsmodul
eingegebene Vorgabewerte als HMI Eingabewerte zur Aktualisierung der HMI Daten in
das HMI Datenmodul AP2 rückübertragen werden, um damit den Betriebszustand der technischen
Anlage AP2 zu verändern. Hierzu werden, wie in Fig. 2 dargestellt, zumindest Datentelegramme
DM2 im Sinne eines "Downloads" vom HMI Datenmodul AP2 an das Bedien- und Beobachtungsmodul
MU übertragen. In einer vorteilhaften Weiterführung der Erfindung können die Datentelegramme
auch die bidirektionale Verbindung ermöglichen, also auch einen "Upload" von HMI Eingabedaten
vom Bedien- und Beobachtungsmodul in das HMI Datenmodul AP2.
[0043] Als HMI Daten sind bei der vorliegenden Erfindung alle Daten zu verstehen, die in
einem notwendigen Zusammenhang für eine integrierte Produktionsführung stehen, und
deren Anzeige und Beeinflussung maßgeblich das Produktionsergebnis der technischen
Anlage hinsichtlich Quantität und Qualität beeinflussen. Hierunter fallen einerseits
Rohdaten, die direkt von dem in der technischen Anlage ablaufenden technischen Prozess
entstammen, wie z.B. die Istwerte von Temperaturen, Stückzahlen usw., und die dazugehörigen
Sollwerte. Als HMI Daten werden bei der vorliegenden Erfindung aber auch weiter verarbeitete
Daten verstanden. Diese können vom HMI Datenmodul aus Rohdaten abgeleitet worden sein.
Hierunter fallen beispielsweise statistische Trendanalysen, OEE-Kennzahlen, d.h. sogenannte
Overall Equipment Efficiency Daten, KPI-Zahlen, d.h. Key Performance Indicator Daten,
aber auch Lagerverwaltungsund Werkstückverfolgungsinformationen, geplante Wartungsaufträge
und vieles mehr. Vielfach werden diese abgeleiteten Daten aus als MES Daten, d.h.
Management Execution System Daten, bezeichnet. Bei der vorliegenden Erfindung werden
auch dieses Daten als eine Bestandteil der HMI Daten angesehen.
[0044] Abhängig vom Dateninhalt können HMI Daten direkt in Form von HMI Anzeigedaten auf
dem Bedien- und Beobachtungsmodul MU ausgegeben werden. Dabei kann es sich bevorzugt
um Prozesswerte der technischen Anlage M2 handeln, z.B. um Istwerte und Alarmmeldungen
von technischen Betriebsmitteln, Warnhinweise und vieles mehr. Darüber hinaus ist
es in der Prozessautomatisierung vielfach erwünscht, dass z.B. Rohdaten in einer übersichtlichen
Form, z.B. in einem dynamischen Prozessschaubild, zur Anzeige gebracht werden. Weiterhin
ist es auch aus Sicherheitsgründen häufig erwünscht, dass Bedienmasken zur Vorgabe
von HMI Eingabedaten zur Verfügung stehen. Um dies zu ermöglichen, können mit den
HMI Daten der technischen Anlage M2 auch HMI Initialisierungsdaten in das zugeordnete
universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU geladen werden. Diese bewirken
zumindest eine Parametrierung der Anzeige von HMI Daten der technischen Anlage auf
dem zugeordneten universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul.
[0045] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahren können HMI Daten abhängig vom
Standort des zugeordneten universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls MU
im Inneren des regionalen Bedienbereichs OA2 der zugeordneten technischen Anlage M2
übertragen werden, insbesondere abhängig von der Entfernung zur technischen Anlage
M2. Hiermit ist eine besonders feine Stufung der jeweils in down- bzw. upload-Richtung
übertragbaren HMI Daten möglich. Falls sich eine Bedienperson, der ein mobiles Bedien-
und Beobachtungsmodul MU zur Verfügung steht, z.B. lediglich am Rande der regionalen
Bedienbereiches OA2 befindet, so ist es denkbar, nur solche HMI Daten zur Übertragung
frei zu geben, die keinen unmittelbaren Sichtkontakt zur technischen Anlage voraussetzen.
Andererseits können die Inhalte von HMI Daten auch abhängig von der Raumrichtung gesteuert
werden. So kann es vorteilhaft oder notwendig sein, wenn eine Bedienperson, die z.B.
direkt vor der technischen Anlage steht, mit anderen HMI Dateninhalten versorgt wird
bzw. andere HMI Eingabedaten für eine Manipulation freigegeben werden, als wenn die
Bedienperson hinter oder neben der technischen Anlage steht.
[0046] Fig. 4 zeigt in Form eines Blockschaltbildes einen beispielhaften inneren Aufbau
der zweiten technischen Anlage M2 mit einem vorteilhaft direkt integrierten und gemäß
der Erfindung gestalteten HMI Datenmodul AP2. Weiterhin ist ein beispielhafter innerer
Aufbau eines mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls MU dargestellt, das entsprechend
dem bereits erläuterten Beispiel der Fig. 1 bis 3 temporär der zweiten technischen
Anlage M2 zugeordnet ist. Es kann somit Sende- und Datentelegramme DM2 mit dessen
HMI Datenmodul AP2 austauschen.
[0047] Gemäß Fig. 4 weist die zweite technische Anlage M2 beispielsweise drei interne technische
Betriebsmittel BM21, BM22, BM23 auf. Mit diesen sind HMI Daten verbunden, d.h. diese
generieren z.B. HMI Anzeigedaten bzw. benötigen z.B. HMI Eingabedaten. Die HMI Daten
sind mittels eines gemäß der Erfindung gestalteten mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls
MU anzeigbar und gegebenenfalls zusätzlich bedienbar. Die Verwaltung der HMI Daten,
d.h. insbesondere deren Auswahl, Erfassung, Aktualisierung, Speicherung, Konfektionierung
z.B. zu Anzeige- oder Archivierungszwecken, erfolgt in dem zweiten HMI Datenmodul
AP2 sowohl gegenüber den Betriebsmitteln BM21, BM22, BM23 als auch gegenüber dem mobilen
Bedien- und Beobachtungsmodul MU. Dieses ist über einen internen Datenbus M2DB und
eine erste Datenschnittstelle AS1 mit den Betriebsmitteln BM21, BM22, BM23 gekoppelt,
und über eine zweite Datenschnittstelle ASK mit dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
MU gekoppelt. Über diese Schnittstellen aktualisiert das HMI Datenmodul bevorzugt
zyklisch die HMI Daten quasi in beide Richtungen, d.h. in Sinne eines Down- und Upload.
[0048] Diese Anordnung hat den Vorteil, das alle HMI Daten und die damit verbundenen Aktionen
durch das HMI Datenmodul veranlasst und abgewickelt werden. Hierdurch werden sowohl
die technische Anlage als auch die einsetzbaren universellen mobilen Bedien- und Beobachtungsmodule
erheblich entlastet. Es müssen also dort weder bezüglich Hardware noch Software Vorkehrungen
besonderer Art unternommen werden, um HMI Daten zu verwalten.
[0049] Die HMI Daten der internen Betriebsmittel BM21, BM22, BM23 werden im HMI Datenmodul
AP2 mit Hilfe einer Verarbeitungseinheit AVE ersten Mitteln AUS zur bevorzugt zyklischen
Verwaltung, d.h. insbesondere zur Erfassung, Speicherung und Aktualisierung, zugeführt.
Dabei werden sowohl HMI Anzeigedaten, die an ein mobiles Bedien- und Beobachtungsmoduls
auszugeben sind, als auch HMI Eingabedaten, die von einem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
entgegenzunehmen sind, verarbeitet. Weiterhin sind zweite Mittel AMU zur Verwaltung
des zweiten regionalen Bedienbereichs OA2 der technischen Anlage M2 und zur Zuordnung
eines darin befindlichen universellen mobilen, Bedien- und Beobachtungsmoduls MU vorhanden.
Die Verwaltung des zweiten regionalen Bedienbereichs OA2 kann z.B. mit Hilfe von gespeicherten
Flächenkoordinaten erfolgen. Befindet sich die aktuelle Position des mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls innerhalb der Grenzen der zugelassenen Flächenkoordinaten,
so bewirken die zweiten Mittel die gewünschte Zuordnung eines Bedien- und Beobachtungsmoduls
zur technischen Anlage AMU. Die zweite Datenschnittstelle ASK des HMI Datenmoduls
AP2 ermöglicht schließlich einen bevorzugt berührungslosen Austausch von HMI Daten
mit dem im regionalen Bedienbereich der technischen Anlage befindlichen mobilen, universellen
Bedien- und Beobachtungsmodul.
[0050] Diese Daten werden vom mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul MU über eine erste externe
Datenschnittstelle MSK auf berührungslose Weise entgegengenommen und bevorzugt über
einen internen Datenbus MUDB und Vermittlung einer Verarbeitungseinheit MVE weiteren
Mitteln MBO zur Ausgabe insbesondere von HMI Anzeigedaten zugeführt, z.B. einem LCD-Display.
Weiterhin sind Mittel MBU zur Vorgabe von HMI Eingabedaten vorgesehen, z.B. eine Tastatur
oder ein berührungssensitives Display, z.B. ein Touchscreen. Hierüber von einer Person
vorgegebene Eingabewerte werden wiederum bevorzugt durch Vermittlung der Verarbeitungseinheit
MVE auf berührungslose Weise über die Datenschnittstelle MSK in das HMI Datenmodul
zurückgeladen.
[0051] Die im Beispiel der Fig. 4 dargestellte Ausführung für ein bei dem erfindungsgemäßen
System einsetzbares mobiles Bedienund Beobachtungsmodul MU weist vorteilhaft eine
zweite externe Datenschnittstelle MSP zum berührungslosen Austausch von Ortungssignalen
für die Positionsbestimmung auf, z.B. mit den Sende- und Empfangsstationen GPS1, GPS2,
GPS3 eines Satellitensystems für Ortungssignale. Schließlich sind Mittel MUS zur Zwischenspeicherung
d.h. Pufferung von Daten vorhanden, insbesondere von Positionsdaten und HMI Daten,
d.h. HMI Eingabedaten, HMI Initialisierungsdaten und HMI Anzeigedaten.
[0052] Die Erfindung bietet den besonderen Vorteil, dass entgegen herkömmlichen HMI Geräten
eine Aufteilung einerseits der Funktion der Verwaltung von HMI Daten auf ein HMI Datenmodul
und andererseits der Funktion der Anzeige- und Bedienung von HMI Daten auf ein universelles
mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul erfolgt. Die Funktionen der "Verwaltung" und
"Anzeige- und Bedienung" sind somit jeweils dort zugeordnet, wo deren Umsetzung am
wirkungsvollsten möglich ist. So stellt eine technische Anlage naturgemäß Quelle und
Senke für HMI Daten dar, ist aber nicht in jedem Fall das geeignete Gerät, um damit
auch gleichzeitig direkte Bedienungen und Beobachtungen vorzunehmen. Andererseits
ist ein universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul bestens geeignet zur Bereitstellung
von Anzeige- und Bedienfunktionen, aber nicht in jedem Falle das geeignete Gerät,
um auch die Verwaltung von u.U. umfangreichen HMI Daten zu bewältigen.
[0053] Anhand der Fig. 5 bis 7 wird nachfolgend ein zweites Ausführungsbeispiel für ein
gemäß der Erfindung gestaltetes HMI System erläutert. Dabei werden die Aufgaben des
HMI Datenmoduls aus dem Beispiel der Figuren 1 bis 3 in dem Beispiel der Figuren 5
bis 7, und auch in dem nachfolgend noch näher erläuterten und in den Figuren 8 bis
10 dargestellten weiteren Ausführungsbeispiel von einem zentralen Server und HMI Kommunikationsmodulen
ausgeführt.
[0054] So spannen ein erstes und zweites HMI Kommunikationsmodul AP3 und AP4, welche über
jeweils einen in den Figuren 5 bis 7 strichliert und oval dargestellten Sende- und
Empfangsbereich AP3R bzw. AP4R verfügen, beispielhaft einen dritten regionalen Bedienbereich
OA3 auf. Deren Sende- und Empfangsbereiche überdecken diesen somit vollständig. Das
erste und zweite HMI Kommunikationsmodul AP3 und AP4, und somit der dritte regionale
Bedienbereich OA3 sind im Beispiel der Figuren 5 bis 7 einer technischen Anlage M3
zugeordnet.
[0055] Entsprechend spannen ein drittes und viertes HMI Kommunikationsmodul AP5 und AP6,
welche über jeweils einen in den Figuren 5 bis 7 strichliert und oval dargestellten
Sende- und Empfangsbereiche AP5R bzw. AP6R verfügen, beispielhaft einen vierten regionalen
Bedienbereich OA4 auf. Deren Sende- und Empfangsbereiche überdecken diesen somit vollständig.
Das dritte und vierte HMI Kommunikationsmodul AP5 und AP6, und somit der vierte regionale
Bedienbereich OA4 sind im Beispiel der Figuren 5 bis 7 einer technischen Anlage M3
zugeordnet.
[0056] Die HMI Kommunikationsmodule AP3, AP4, AP5, AP6 sind über ein Datennetzwerk CN mit
einem zentralen Server CS für HMI Daten verbunden. Dieser zentralen Server CS ist
wiederum mit den technischen Anlagen M3, M4 verbunden und weist erste Mittel zur bevorzugt
zyklischen Verwaltung von HMI Daten der technischen Anlagen M3, M4 auf. Weiterhin
sind zweite Mittel vorhanden, welche zur Verwaltung der regionalen Bedienbereiche
OA3 und OA4 der technischen Anlagen M3, M4 und zur Zuordnung eines universellen, mobilen
Bedien- und Beobachtungsmoduls MU dienen, falls dessen aktuelle Position in einem
der regionalen Bedienbereich OA3 oder OA4 liegt. Weiterhin sind die HMI Kommunikationsmodule
AP3, AP4 und AP5, AP6 vorhanden, welche wie oben beschrieben, der technischen Anlage
M3 bzw. M4 zugeordneten sind. Die HMI Kommunikationsmodule weisen Netzwerkmittel CN
zur Verbindung mit dem zentralen Server CS und Lademittel zumindest für HMI Daten
der technischen Anlage M3 oder M4 in ein zugeordnetes universelles, mobiles Bedien-
und Beobachtungsmodul MU.
[0057] So ist in Fig. 5 dargestellt, wie vergleichbar zu Fig. 1 in einem ersten Schritt
von einem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul MU, Ortungssignale zur Positionsbestimmung
empfangen werden. Diese werden wiederum beispielsweise von einem Satellitensystem
GPS1, GPS2, GPS3 bereitgestellt, insbesondere einem GPS Satellitensystem.
[0058] Fig. 6 zeigt, vergleichbar zu Fig. 2, wie in einem zweiten Schritt von dem mobilen
Bedien- und Beobachtungsmodul MU Sendetelegramme PAP 5 insbesondere mit Positionsdaten
abgeschickt werden. Im Beispiel der Fig. 6 nimmt das am nächsten liegende HMI Kommunikationsmodul
AP5 die Positionsdaten entgegen und überträgt diese an den zentralen Server CS. Die
Sendetelegramme PAP5 des mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls MU gelangen somit
gerade an das HMI Kommunikationsmodul AP5, in dessen Sende- und Empfangsbereich AP5R
sich das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU befindet, insbesondere zur Übermittlung
von Positionsdaten bzw. von HMI Eingabedaten. Grundsätzlich kann aber jedes der HMI
Kommunikationsmodule AP3 bis AP6 die Positionsdaten unabhängig davon entgegennehmen,
ob sich das Bedien- und Beobachtungsmodul gerade im dazugehörigen regionalen Bedienbereich
befindet. Es muss lediglich sichergestellt sein, dass eine Verbindung über den Sende-
und Empfangsbereich zumindest eines HMI Kommunikationsmoduls möglich ist. Nun ist
das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU mit Hilfe des zentralen Servers
CS zumindest temporär dem regionalen Bedienbereich OA4 und damit der technischen Anlage
M4 zugeordnet.
[0059] Fig. 7 zeigt schließlich, wie vergleichbar zur Fig. 3 in einem dritten Schritt das
HMI Kommunikationsmodul AP5, in dessen Sende- und Empfangsbereich AP5R sich das mobile
Bedienund Beobachtungsmodul MU befindet, vom zentralen Server CS ausgewählte Datentelegramme
DAP5 insbesondere mit HMI Anzeigedaten und/oder HMI Initialisierungsdaten an das mobile
Bedien- und Beobachtungsmodul sendet.
[0060] Anhand der Fig. 8 bis 10 und Fig. 11, 12 werden nachfolgend ein drittes und ein viertes
Ausführungsbeispiel für ein gemäß der Erfindung gestaltetes HMI System erläutert.
Dabei sind ebenfalls ein zentraler Server CS vorhanden, an den beispielhaft vier HMI
Kommunikationsmodule AP3 bis AP6 mit Sende- und Empfangsbereichen AP3R bis AP6R angeschlossen
sind. Da diese Anordnungen weitgehend der in den Fig. 5 bis 7 dargestellten Anordnung
entspricht, wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die dazugehörigen, obigen Ausführungen
verwiesen. Der wesentliche Unterschiede der Ausführungen von Fig. 8 bis 10 und Fig.
11, 12 gegenüber der Ausführung von Fig. 5 bis 7 besteht in einer jeweils anderen
Art der Positionsbestimmung für ein mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul MU.
[0061] So werden im Beispiel der Fig. 8 in einem ersten Schritt vom mobilen Bedien- und
Beobachtungsmodul MU zur Positionsbestimmung Nahwirkungsfelder empfangen und ausgewertet,
insbesondere Abstrahlungssignale von benachbarten HMI Kommunikationsmodulen. In Fig.
8 sind dies beispielsweise Abstrahlungssignale AP5S, AP6S vom dritten bzw. vierten
HMI Kommunikationsmodul AP5, AP6, insbesondere davon ausgehende Feldstärken. In einem,
in Fig. 9 dargestellten, zweiten Schritt werden von dem mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul
MU wiederum Sendetelegramme PAP6 insbesondere mit Positionsdaten an das nächstliegende,
in diesem Fall z.B. am Ende des Datenbusses CN angekoppelte HMI Kommunikationsmodul
AP6 abgeschickt. Da das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU nun dem regionalen
Bedienbereich OA4 und damit der technischen Anlage M4 zugeordnet ist, werden in einem
in Fig. 10 dargestellten dritten Schritt z.B. über das am nächsten liegende HMI Kommunikationsmodul
AP6 vom zentralen Server CS bereitgestellte Datentelegramme DAP6 insbesondere mit
dazugehörigen HMI Anzeigedaten und/oder HMI Initialisierungsdaten an das mobile Bedien-
und Beobachtungsmodul gesendet.
[0062] Demgegenüber werden im Beispiel der Fig. 11 in einem ersten Schritt Abstrahlungen
MUS des mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls MU von benachbarten HMI Kommunikationsmodulen
empfangen, z.B. den Modulen AP5, AP6, und zur Positionsbestimmung des mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls MU ausgewertet. Die hierfür notwendigen Empfangseinrichtungen
in den HMI Kommunikationsmodulen können z.B. als GSM, GPRS oder WLAN Sende- und Empfangseinrichtungen
ausgeführt sein. Die Positionsbestimmung erfolgt dann unter Auswertung dieser Abstrahlungen
entweder in einem HMI Kommunikationsmodul oder im zentralen Server. Da das mobile
Bedien- und Beobachtungsmodul MU nun dem regionalen Bedienbereich OA4 und damit der
technischen Anlage M4 zugeordnet ist, werden in einem in Fig. 12 dargestellten dritten
Schritt z.B. über das am nächsten liegende HMI Kommunikationsmodul AP6 vom zentralen
Server CS bereitgestellte Datentelegramme DAP6 insbesondere mit dazugehörigen HMI
Anzeigedaten und/oder HMI Initialisierungsdaten an das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
gesendet.
[0063] Anhand der Fig. 13 und 14 wird nachfolgend ein fünftes Ausführungsbeispiel für ein
gemäß der Erfindung gestaltetes HMI System erläutert. Da diese Anordnungen mit der
in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Anordnung vergleichbar ist, wird zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die dazugehörigen, obigen Ausführungen verwiesen. Der wesentliche
Unterschiede der Ausführung von Fig. 13, 14 gegenüber der Ausführung von Fig. 1 bis
3 besteht wiederum in der Art der Positionsbestimmung für ein mobiles Bedien- und
Beobachtungsmodul MU.
[0064] Bei dem in Fig. 13 dargestellten ersten Schritt erfolgt die Positionsbestimmung durch
das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul selbst. Hierzu werden Nahwirkungsfelder SAM2
empfangen und ausgewertet, die von dem in räumlicher Nähe befindlichen HMI Datenmodul
AP2, das in der zweiten technischen Anlage M2 integriert ist, abgestrahlt werden.
Diese Nahwirkungsfelder können z.B. auf einem bekannten Übertragungsstandard beruhen,
z.B. dem sogenannten BLUETOOTH- oder Infrarot-Standard. Die Positionsbestimmung des
mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls erfolgt durch Platzierung im Datenerfassungsbereich
eines HMI Datenmoduls. Nachdem das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul MU sein Position
bestimmt und dem HMI Datenmodul AP2 übermittelt hat, ist es dem regionalen Bedienbereich
OA2 und damit der technischen Anlage M2 zugeordnet. Nun können in einem in Fig. 14
dargestellten dritten Schritt durch Abstrahlungen im Datensendebereich DAM2 des HMI
Datenmoduls AP2 dazugehörigen HMI Anzeigedaten und/oder HMI Initialisierungsdaten
an das mobile Bedien- und Beobachtungsmodul übermittelt werden.
1. Verfahren zur Bedienung und Beobachtung einer technischen Anlage (M1;M2), der zumindest
ein regionaler Bedienbereich (OA1;OA2) in einem Bedienareal (OA) zugeordnet ist, mittels
einem universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul (MU), wobei
a) in einem ersten Schritt die aktuelle Position des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls (MU) mit Hilfe von Ortungssignalen bestimmt wird,
b) in einem zweiten Schritt das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) einer technischen Anlage (M1;M2) zugeordnet wird, wenn sich die aktuelle Position
des universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls (MU) im regionalen Bedienbereich
(OA1;OA2) der technischen Anlage (M1;M2) befindet, und
c) in einem dritten Schritt in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) HMI Daten (DM2) der technischen Anlage (M1;M2) geladen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mit den HMI Daten (DM2) der technischen Anlage (M1;M2)
HMI Anzeigedaten in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) geladen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei die HMI Anzeigedaten zumindest Prozesswerte der technischen
Anlage (M1;M2) enthalten, insbesondere Istwerte und Alarmmeldungen von technischen
Betriebsmitteln (BM21, BM22,BM23) der technischen Anlage (M1;M2).
4. Verfahren nach Anspruch 1, wobei mit den HMI Daten (DM2) der technischen Anlage (M1;M2)
HMI Initialisierungsdaten in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) geladen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei HMI Initialisierungsdaten zumindest eine Parametrierung
der Anzeige von HMI Daten der technischen Anlage (M1;M2) auf dem zugeordneten universellen,
mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) bewirken.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei in einem vierten Schritt
nach einer Aktualisierung der HMI Daten im zugeordneten universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmodul (MU) diese bis in die technische Anlage (M1;M2) zurück geladen
werden, insbesondere in Form von HMI Eingabedaten (PM1;PM2).
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die zurück geladenen HMI Daten Vorgabewerte für die
technische Anlage (M1;M2) enthalten, insbesondere Soll- und Vorgabewerte für technische
Betriebsmittel (BM21,BM22,BM23) der technischen Anlage (M1;M2).
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei HMI Daten (DM2) abhängig
vom Standort des zugeordneten universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls
(MU) im regionalen Bedienbereich (OA1;OA2) der zugeordneten technischen Anlage (M1;M2)
übertragen werden, insbesondere abhängig von der Entfernung zur technischen Anlage
(M1;M2).
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein Mobiltelefon als ein
universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei ein Personal Digital Assistant (PDA)
als ein universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) eingesetzt wird.
11. HMI System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
mit zumindest einem universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) und mit
zumindest einem, der technischen Anlage (M1;M2) zugeordneten HMI Datenmodul (AP1;AP2),
welches aufweist
a) erste Mittel (AUS) zur bevorzugt zyklischen Verwaltung von HMI Daten der technischen
Anlage (M1;M2),
b) zweite Mittel (AMU) zur
b1) Verwaltung des regionalen Bedienbereichs (OA1;OA2) der technischen Anlage (M1;M2)
und zur
b2) Zuordnung eines universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls (MU), dessen
aktuelle Position im regionalen Bedienbereich (OA1;OA2) der technischen Anlage (M1;M2)
liegt, und
c) dritte Mittel (ASK) zumindest zum Laden (DM2) von HMI Daten der technischen Anlage
(M1;M2) in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul (MU)
(Fig.1-3; Fig.13-14).
12. HMI System nach Anspruch 11, wobei das HMI Datenmodul (AP1; AP2) in die technische
Anlage (M1; M2) integriert ist.
13. HMI System nach Anspruch 11, mit einem Datenbus (M2DB) zur Kopplung des HMI Datenmoduls
(AP1;AP2) an die technische Anlage (M1 ; M2).
14. HMI System nach Anspruch 11, wobei die dritten Mittel (ASK) die HMI Daten berührungslos
in das zugeordnete universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) übertragen.
15. HMI System nach Anspruch 11, wobei das HMI Datenmodul (AP1,AP2) vierte Mittel zum
Empfang zumindest von Sendetelegrammen (PM1;PM2) aufweist, die zumindest HMI Eingabedaten
zur Aktualisierung der HMI Daten der technischen Anlage (M1;M2) vom zugeordneten universellen,
mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) enthalten.
16. HMI System nach Anspruch 11, wobei das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) Mittel (MSP) zur Positionsbestimmung aufweist, welche
a) Ortungssignale auswerten, die von einem Satellitensystem (GPS1,GPS2,GPS3) bereitgestellt
werden, insbesondere einem GPS Satellitensystem (Fig.1), und
b) die aktuelle Position an die zweiten Mittel des HMI Datenmoduls (AP1;AP2) übertragen.
17. HMI System nach Anspruch 11, wobei das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) Mittel (MSP) zur Positionsbestimmung aufweist, welche als
a) Ortungssignale im regionalen Bedienbereich (OA1; OA2) empfangbare (SAM2; DAM2)
Nahwirkungsfelder auswerten, insbesondere auf einem Bluetooth- oder Infrarotstandard
basierende Nahwirkungsfelder ( Fig.13), und
b) die aktuelle Position an die zweiten Mittel des HMI Datenmoduls (AP1;AP2) übertragen.
18. HMI System zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit
zumindest einem universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmodul (MU) und mit
a) einem zentralen Server (CS), der aufweist
a1) erste Mittel (AUS) zur bevorzugt zyklischen Verwaltung von HMI Daten zumindest
einer technischen Anlage (M3;M4), und
a2) zweite Mittel (AMU)
a21) zur Verwaltung des regionalen Bedienbereichs (OA3;OA4) der technischen Anlage
(M3;M4) und
a22) zur Zuordnung eines universellen, mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls (MU),
dessen aktuelle Position im regionalen Bedienbereich (OA3;OA4) der technischen Anlage
(M3;M4) liegt, und mit
b) zumindest einem HMI Kommunikationsmodul (AP3,AP4; AP5,AP6), das einer technischen
Anlage (M3;M4) zugeordneten ist, und aufweist
b1) Netzwerkmittel (CN) zur Verbindung mit dem zentralen Server (CS), und
b2) Lademittel zumindest für HMI Daten der technischen Anlage (M3;M4) in ein zugeordnetes
universelles, mobiles Bedien- und Beobachtungsmodul (MU)(Fig.5 - 10).
19. HMI System nach Anspruch 18, wobei ein HMI Kommunikationsmodul (AP3,AP4; AP5,AP6)
Empfangsmittel (AP3R, AP4R; AP5R, AP6R) aufweist zumindest für Sendetelegramme (DAP5,
DAP6) mit HMI Eingabedaten für die technische Anlage (M3;M4) vom zugeordneten universellen,
mobilen Bedienund Beobachtungsmodul (MU) und für eine Weiterleitung der Sendetelegramme
an die ersten Mittel des zentralen Servers (CS).
20. HMI System nach Anspruch 18, wobei das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) Mittel (MSP) zur Positionsbestimmung aufweist, welche
a) Ortungssignale auswerten, die von einem Satellitensystem (GPS1,GPS2,GPS3) bereitgestellt
werden, insbesondere einem GPS Satellitensystem (Fig.5), und
b) die aktuelle Position an Empfangsmittel (AP5R) eines HMI Kommunikationsmoduls (AP5)
zur Weiterleitung an die zweiten Mittel (AMU) des zentralen Servers (CS) übertragen.
21. HMI System nach Anspruch 18, wobei das universelle, mobile Bedien- und Beobachtungsmodul
(MU) Mittel (MSP) zur Positionsbestimmung aufweist, welche als
c) Ortungssignale von im regionalen Bedienbereich (OA3; OA4) empfangbare Nahwirkungsfelder
(AP5S, AP6S) auswerten, insbesondere auf einem Bluetooth- oder Infrarotstandard basierende
Nahwirkungsfelder, (Fig.8), und
d) die aktuelle Position an die zweiten Mittel des zentralen Servers (CS) übertragen.
22. HMI System nach Anspruch 18, wobei ein HMI Kommunikationsmodul (AP5,AP6) Empfangsmittel
(AP5R, AP6R) aufweist, welche zur Positionsbestimmung Abstrahlungen (MUS) des universellen,
mobilen Bedien- und Beobachtungsmoduls (MU) als Ortungssignale empfangen und auswerten
(Fig.11).
23. HMI System nach Anspruch 18, wobei ein HMI Kommunikationsmodul (AP5, AP6) Empfangsmittel
(AP5R, AP6R) aufweist, welche Abstrahlungen (MUS) des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls (MU) als Ortungssignale empfangen und an den zentralen Server
(CS) übermitteln (Fig.11).
24. HMI System nach Anspruch 22 oder 23, mit GSM Sende- und Empfangseinrichtungen als
Empfangsmittel (AP5R,AP6R) für Abstrahlungen (MUS) des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls (MU) (Fig.11).
25. HMI System nach Anspruch 22 oder 23, mit GRPS Sende- und Empfangseinrichtungen als
Empfangsmittel (AP5R,AP6R) für Abstrahlungen (MUS) des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls (MU) (Fig.11).
26. HMI System nach Anspruch 22 oder 23, mit WLAN Sende- und Empfangseinrichtungen als
Empfangsmittel (AP5R,AP6R) für Abstrahlungen (MUS) des universellen, mobilen Bedien-
und Beobachtungsmoduls (MU) (Fig.11).