[0001] Die Erfindung betrifft eine Werbebande für den Rand eines Sportstätten-Spielfeldes,
insbesondere in Gestalt eines Displays, die in bezug auf einen Untergrund von diesem
hochstehend aufstellbar ist, in der Horizontalen langgestreckt verläuft, auf einer
Sichtseite mit einem Werbemotiv, z. B. in Gestalt einer Abbildung, in Gestalt von
Zeichen und dgl. versehen ist, und zumindest im Bereich des Werbemotivs in bezug auf
ihre Längserstreckung konvex gekrümmt verläuft, um aus entfernter und insbesondere
erhöhter Position betrachtet eine dreidimensionale räumliche Wirkung zu erzielen.
[0002] Werbetafeln der in Rede stehenden Art zählen seit vielen Jahren in Sportstätten aller
Art, beispielsweise Fußballstadien, zu standardmäßig eingesetzten Werbemaßnahmen.
Rechte an derartigen Werbemaßnahmen werden heutzutage genauso vermarktet wie Fernseh-Spots
und Werbeanzeigen. Ziel dieser Werbemaßnahme in Gestalt einer Werbetafel ist es, beispielsweise
mittels Firmenschriftzügen und Firmenlogos vor allem beim Fernsehzuschauer bekannt
zu werden oder mittels sonstiger Werbebotschaften mit dem Zuschauer zu kommunizieren.
Die Wirkung auf den Zuschauer hängt u.a. vom Grad der (Wieder-)Erkennung der Werbemotive
ab.
[0003] Die Wiedererkennung wiederum hängt maßgeblich von der Größe bzw. Höhe der Werbebande
und somit der Größe der verwendeten Schriftzüge oder allgemein Werbemotive ab, wie
durch demoskopische Untersuchungen festgestellt wurde. Der Darstellungsgröße des Werbemotivs
auf Werbebanden sind jedoch enge Grenzen durch Sportstätten-Regularien gesetzt, die
u. a. Höhenbeschränkungen für die Werbebanden vorsehen. Grund dafür ist, dass die
auf den Tribünen des Stadions sitzenden Zuschauer in ihrer Sicht auf das Spielfeld
durch Werbebanden nicht unzumutbar eingeschränkt werden sollen. Außerdem ist aufgrund
baulicher Gegebenheiten an Säulen und Geländern die Höhe von Werbebanden begrenzt.
Die zulässige Höhe von beispielsweise Werbebanden in Sportstätten variiert von Land
zu Land. In Deutschland sollen g0 cm Werbebandenhöhe nicht überschritten werden. In
Großbritannien, wo Zuschauer hinter den Werbebanden auch am Boden sitzen dürfen, beträgt
die zulässige Steilhöhe für Werbebanden dagegen nur 60 cm. Durch diese Bestimmungen
sind den Möglichkeiten für eine wirksame Werbung mittels Fernsehübertragung Grenzen
gesetzt.
[0004] Beim Einsatz der in Rede stehenden Werbebande in einer Sportstätte ist es üblich,
diese senkrecht stehend zu positionieren. Darüber hinaus ist es bekannt, die Werbetafeln
aus der Senkrechten in bezug auf die Blickrichtung nach hinten geneigt anzuordnen,
um auch bei erhöhter Betrachtung der Werbetafeln z. B. über eine Fernsehkamera das
Werbemotiv erkennbar zu halten. In jedem Fall sind Werbebanden ebene Gegenstände,
die im Fall von Werbebanden in Sportstätten zaunartig seitlich aneinander gereiht
und gegebenenfalls miteinander verbunden sind. Insbesondere bei erhöhter Kameraposition
im Fall von Fernsehübertragungen wurde festgestellt, dass die Erkennbarkeit des Werbemotivs
insbesondere bei Kameratotalen nicht stets gewährleistet ist.
[0005] Um diese Nachteile herkömmlicher ebener Werbebanden zu überwinden, hat die Anmelderin
der vorliegenden Anmeldung eine Werbebande der eingangs genannten Art entwickelt und
zum Patent angemeldet (DE 199 37 037 A1). Anstelle der bisher üblichen ebenen Werbebanden
ist diese Werbebande zumindest im Sichtseitenbereich konvex gekrümmt und erlaubt aufgrund
der gekrümmten Ausbildung eine sprunghafte Verbesserung der Erkennbarkeit und Wahrnehmbarkeit
von Werbemotiven auf der Sichtfläche der Werbebande. Wie in der genannten Druckschrift
im einzelnen ausgeführt, ist die auffallend verbesserte Erkennbarkeit und Wahrnehmbarkeit
von Werbemotiven auf der erfindungsgemäß gekrümmten Werbebande in erster Linie darauf
zurück zuführen, dass mit der Krümmung des Sichtbereichs im Vergleich zu einer ebenen
Werbebande derselben Stellhöhe eine größere Fläche für die Werbemotive bereitgestellt
wird. Hinzu tritt bei der konvex gekrümmten Werbebande eine räumliche Wirkung, die
mit ebenen Werbebanden nicht erzielbar ist. Die konvex gekrümmte Werbebande, die in
der genannte Druckschrift offenbart ist, hat sich im Einsatz vielfach bewährt. Es
verbleibt jedoch ein Bedarf an einer Weiterentwicklung dieser bewährten Werbebande
zugunsten einer Präsentation unterschiedlicher Werbemotive mit ein und derselben Werbebande
ohne aufwändige Maßnahmen, wie das Aufbringen eines neuen Werbemotivs auf der Sichtseite
der Werbebande.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Werbebande der
eingangs genannten Art zu schaffen, die bezüglich der Präsentation unterschiedlicher
Werbemotive flexibel gestaltet ist und die Präsentation unterschiedlicher Werbemotive
ohne großen, vor allem zeitlichen Aufwand gewährleistet.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Mit anderen Worten, sieht die Erfindung anstelle einer stationären Anbringung des
Werbemotivs auf der Sichtseite der Werbebande das Bereitstellen seriell angeordneter
Werbemotive auf einem Flachmaterial vor, das über die Sichtfläche der Werbebande geführt
derart weiterschaltbar ist, dass ein Werbemotiv kurzfristig durch ein weiteres ersetzt
werden kann, indem die Weiterschalteinrichtung betätigt wird, um das aktuelle Werbemotiv
aus dem Bereich der Sichtseite der Werbebande wegzubewegen und dabei gleichzeitig
ein weiteres Werbemotiv auf die Sichtseite aufzuziehen.
[0009] Das erfindungsgemäße Weiterschalten von seriell angeordneten Werbemotiven über die
konvex gekrümmte Sichtseite bzw. Stützfläche des Stützrahmens der Werbebande hinweg
kann in Bruchteilen einer Sekunde erfolgen, so dass als überraschende Wirkung beim
Einsatz der Werbebande, diese schlagartig mit einem neuen Werbemotiv bestückt werden
kann.
[0010] Wesentlich beim Weiterschalten der seriell angeordneten Werbemotive ist, dass das
die Werbemotive tragende Flachmaterial problemlos durch die Weiterschalteinrichtung
rasch transportiert werden kann und stets möglichst glatt auf der Spitzfläche zu liegen
kommt. Um dies gewährleisten zu können ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
vorgesehen, die Stützfläche (zur Festlegung der Sichtseite) reibungsarm auszustatten,
um die Kontaktreibung relativ zum Flachmaterial minimal zu halten. Dies erlaubt ein
rasches Weiterschalten des Flachmaterials, ohne dass die Weiterschalteinrichtung einen
großen Kraftaufwand erbringen muss, so dass deren Antrieb (Elektromotoren) lediglich
eine kleine Leistung erbringen muss, die mit einer kleinen Bauform des Antriebs verbunden
ist. Außerdem gewährleistet die reibungsarme Ausstattung der Stützfläche stets eine
glatte Auflage des mit den Werbemotive versehenen Flachmaterials, so dass die Erkennbarkeit
des Werbemotivs auch nach dem Weiterschalten des Flachmaterials gewährleistet ist.
[0011] Die reibungsarme Ausstattung der Stützfläche kann in unterschiedlicher Weise erfolgen.
Bevorzugt ist die Stützfläche mit einem reibungsarmen Material, z. B. PTFE beschichtet.
Alternativ hierzu kann die Stützfläche aus einem derartigen Material bestehen. Gemäß
eine alternativen Ausführungsform weist die Stützfläche Punktkontakt mit dem Flachmaterial
bereitstellende Vorsprünge auf, die beispielsweise als Borsten gestaltet sind.
[0012] Die Weiterschalteinrichtung der erfindungsgemäßen Werbebande kann ebenfalls in unterschiedlicher
Art und Weise ausgestaltet sein. Bevorzugt weist die Weiterschalteinrichtung Wickelspuren
zur Aufnahme des Flachmaterials auf, ähnlich wie die Wickelspulen des Filmtransportmechanismus
einer Kamera. Als Antrieb für die Wickelspuren kommt bevorzugt zumindest ein Elektromotor
in Betracht.
[0013] Um die Werbebande insgesamt kompakt auslegen zu können - was für den Einsatz der
Werbebande an bzw. in Sportstätten ein wesentliches Merkmal darstellt, ist die Weiterschalteinrichtung
bevorzugt in den Stützrahmen integriert.
[0014] Das Flachmaterial kann aus unterschiedlichem Material bestehen. Bevorzugt ist eine
Kunststofffolie bzw. eine kunststoffbeschichtete Stoffbahn.
[0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert;
in dieser zeigen:
- Fig. 1
- schematisch eine Ausführungsform der erfindungsgemäß zumindest im Werbemotiv-Sichtbereich
gekrümmt ausgebildeten Werbebande im Vergleich zu einer senkrecht aufgestellten Werbebande
identischer Stellhöhe, und
- Fig. 2
- eine Querschnittsansicht der erfindungsgemäßen Werbebande von Fig. 1 im Bereich ihrer
Weiterschalteinrichtung.
[0016] In Fig. 1 ist eine gekrümmt ausgebildete Werbebande allgemein mit der Bezugsziffer
10 bezeichnet, während eine zum Vergleich herangezogene bekannte, d. h. eben ausgebildete
Werbebande derselben Höhe, hier senkrecht positioniert, mit der Bezugsziffer 11 bezeichnet
ist. Die Projektion der senkrecht auf dem Untergrund stehenden, ebenen Werbebande
11 den horizontalen Untergrund 14, der beispielsweise durch ein Sport- bzw. Spielfeld
gebildet sein kann, ausgehend von der jeweiligen Kameraposition, ist in der in den
Figuren gezeigten Querschnittsdarstellung mit 12 bezeichnet, während die zusätzliche
mittels der gekrümmten Werbebande 10 gewonnene Projektion in dieser Querschnittsdarstellung
mit der Bezugsziffer 13 bezeichnet ist. D. h., die gesamte Projektionslänge der gekrümmten
Werbetafel 10 entspricht jeweils der Summe aus der mit 12 bezeichneten Projektionslänge
und der mit der Bezugsziffer 13 bezeichneten zusätzlichen Projektionslänge, wobei
diese im Vergleich zur Projektion der ebenen Werbetafel ein Maß für den gesteigerten
Größeneindruck eines Werbemotivs ist, das auf der Sichtseite der jeweiligen Werbebande
angebracht und aus der Betrachtungsposition betrachtet wird, die allgemein mit der
Bezugsziffer 15 bezeichnet ist.
[0017] In Fig. 1 ist die Länge der Projektion 12 der ebenen Werbetafeln durch einen mit
100 % bezeichneten Balken bezeichnet, während die größere Länge (also die der Summe
der Projektionen 12 und 13) durch einen im Vergleich zu dem gerasterten 100 %-Balken
längeren, dunkleren Balken bezeichnet ist.
[0018] Fig. 1 verdeutlicht die Auswirkung der Höhe der Betrachtungsposition bei unveränderter
Werbetafelkonstellation auf die Größe der wahrgenommenen Werbebotschaft. In Fig. 1
ist der Fall einer hohen Betrachter- bzw. Kameraposition 15 gezeigt. Die gekrümmt
ausgebildete Werbebande 10 hat im Querschnitt Kreissegmentform und die gesamte Projektionslänge
bei Betrachtung aus der Kamera- bzw. Beobachterposition 15 der gekrümmt gebildeten
Werbebande 10 beträgt 159%, bezogen auf die 100% der Projektion 12 der ebenen Werbebande
11 auf den Untergrund 14. Dies ergibt einen Flächengewinn zugunsten des Werbemotivs
von in diesem Beispiel 59%.
[0019] Soweit wie bislang erläutert, entspricht die gekrümmt gebildete Werbebande derjenigen,
die in der DE 199 37 037 A1 offenbart ist. Hinausgehend über diese bisherige Ausbildung
der Werbebande und wie in Fig. 2 gezeigt, umfasst die Werbebande einen Stützrahmen
20 mit einer konvex gekrümmten Stützauflage 21, über deren Außenseite ein Flachmaterial
22 geführt ist, das auf seiner Außenseite mit (nicht gezeigten) Werbemotiven versehen
ist, die seriell aufeinander folgend auf dem Flachmaterial 22 in Richtung der Längserstreckung
des Flachmaterials 22 angeordnet sind. Im Einzelnen umfasst der Stützrahmen 20 einen
L-förmigen Stützteil mit einem bodenseitigen Auflageelement 23, und einem hochstehenden
Element 24, wobei die konvex gekrümmte Stützauflage 21 sich zwischen den freien Enden
der Elemente 23 und 24 erstreckt. Bei der dargestellten Ausführungsform sind Bestandteile
einer Weiterschalteinrichtung bildende Wickelspulen 25 und 26 im Bereich des Auflagenelements
23 angeordnet und erstrecken sich im wesentlichen über die volle Längserstreckung
der Werbebande 10 (in Fig. 2 senkrecht zur Papierfläche verlaufend). Die Wickelspulen
25 und 26 nehmen die Bahnlängsenden des Flachmaterials 22 auf und sind mittels eines
nicht dargestellten Motormittels (zumindest einen Elektromotor enthaltend) ähnlich
dem Filmtransport einer Kamera drehantreibbar. Mittels einer nicht dargestellten Steuereinrichtung
sind die Wickelspulen 25, 26 derart antreibbar, dass ein Weiterschalten des Flachmaterials
22 derart gewährleistet ist, dass durch einen Weiterschaltschritt der aktuell auf
der Stützauflage 21 liegende Teil des Flachmaterials 22 vollständig durch einen weiteren
gleich großen Abschnitt ersetzt wird durch Abziehen des Flachmaterials 22 von der
Wickelspule 26 und Aufwickeln auf der Aufwickelspule 25 (oder umgekehrt).
[0020] Um einen glatten Antrieb der außenseitig mit Werbemotiven seriell versehenen Flachmaterials
22 zu gewährleisten, ist die Stützauflage 27 reibungsarm zugunsten einer möglichst
geringen Kontaktreibung relativ zum Flachmaterial 22 ausgestattet. Diese reibungsarme
Ausstattung kann in unterschiedlicher Weise bereitgestellt werden. Beispielsweise
kann die Stützauflage aus einem reibungsarmen Material bestehen oder mit einem derartigen
Material beschichtet sein. Alternativ kann die Stützfläche mit Punktkontakten relativ
zum Flachmaterial ausgestattet sein. Diese Punktkontakte werden beispielsweise bereitgestellt
durch Vorsprünge, z. B. in Gestalt von Borsten.
1. Werbebande für den Rand eines Sportstätten-Spielfeldes, insbesondere in Gestalt eines
Displays, die in bezug auf einen Untergrund von diesem hochstehend aufstellbar ist,
in der Horizontalen langgestreckt verläuft, auf einer Sichtseite mit einem Werbemotiv,
z.B. in Gestalt einer Abbildung, in Gestalt von Zeichen und dgl. versehen ist, und
zumindest im Bereich des Werbemotivs in bezug auf ihre Längserstreckung konvex gekrümmt
verläuft, um aus entfernter und insbesondere erhöhter Position betrachtet eine dreidimensionale
räumliche Wirkung zu erzielen, gekennzeichnet durch ein Flachmaterial (22) als Werbemotivträger, einen Stützrahmen (20) mit einer den
konvex gekrümmten Verlauf der Werbemotivsichtfläche festlegenden Stützfläche (Stützauflage
21), und eine Weiterschalteinrichtung (25, 26) für das Flachmaterial (22) zum Bewegen
des Flachmaterials (22) über die Stützfläche in Krümmungsrichtung der Stützfläche
zur Darstellung unterschiedlicher, auf dem Flachmaterial (22) seriell angeordneter
Werbemotive auf der Sichtseite der Werbebande.
2. Werbebande nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (Stützauflage 21) reibungsarm ausgestattet ist, um die Kontaktreibung
relativ zum Flachmaterial minimal zu halten.
3. Werbebande nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (Stützauflage 21) mit einem reibungsarmen Material, z.B. mit PTFE
beschichtet ist.
4. Werbebande nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (Stützauflage 21) aus einem reibungsarmen Material besteht.
5. Werbebande nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützfläche (Stützauflage 21) Punktkontakt mit dem Flachmaterial bereitstellende
Vorsprünge, z.B. in Gestalt von Borsten aufweist.
6. Werbebande nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiterschalteinrichtung Wickelspulen (25, 26) zur Aufnahme des Flachmaterials
(22) aufweist.
7. Werbebande nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiterschalteinrichtung zumindest einen Elektromotor zum Antrieb der Wickelspulen
(25, 26) aufweist.
8. Werbebande nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiterschalteinrichtung (25, 26) in den Stützrahmen (20) integriert ist.
9. Werbebande nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Flachmaterial (22) eine Kunststoff-Folie bzw. eine kunststoffbeschichtete Stoffbahn
umfasst.