[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubsauger mit einem durch einen Deckel verschließbaren.
Staubsammelraum, in dem eine Aufnahme für einen Staubbeutel mit Halteplatte federverschwenkbar
vor einem Ansaugstutzen angeordnet ist, wobei die Aufnahme bei eingesetztem Staubbeutel
eine den Schließweg des Deckels freigebende und bei fehlendem Staubbeutel eine den
Deckelschließweg blockierende Stellung einnimmt, in welcher der Deckel gegen einen
Sperrnocken oder dergl. an der Staubbeutelaufnahme aufläuft.
[0002] Bei einem aus der DE 196 51 027 A1 bekannten Staubsauger, dessen Staubsammelraum
oberseitig mit einem den Anschlussstutzen tragenden Deckel verschließbar ist, ist
die Aufnahme für den Staubbeutel bzw. dessen Halteplatte um eine im Wesentlichen parallel
zur Deckelachse verlaufende Drehachse gegen Federkraft schwenkbar im Staubsammelraum
angeordnet. Dabei ist die Aufnahme annähernd in der Deckelebene verschwenkbar. Bei
nicht eingesetztem Staubbeutel taucht der deckelseitige Anschlussstutzen ungehindert
durch das Profil der Aufnahme hindurch. Eine deckelinnenseitig angeordnete Rippe trifft
dabei auf einen an der Aufnahme angeordneten Sperrnocken, welcher ein weiteres Schließen
des Staubraumdeckels verhindert. Wenn dagegen ein Staubbeutel eingesetzt ist, so stützt
sich beim Schließen des Staubraumdeckels der Anschlussstutzen auf der Halteplatte
bzw. auf der an dieser angeordneten Dichtung des Staubbeutels ab. Im weiteren Verlauf
des Schließvorgangs wird die Aufnahme durch die vom Anschlussstutzen auf die Halteplatte
ausgeübte Kraft gegen die vom Federmittel erzeugte Rückstellkraft nach unten verschwenkt.
Der Schließweg der Rippe am Deckel wird durch das gleichzeitig erfolgende Verschwenken
des Sperrnockens der Aufnahme freigegeben, so dass der Staubraumdeckel vollständig
geschlossen werden kann.
[0003] Die bekannte Ausführung ist jedoch nur bei einem Staubsauger realisierbar, bei dem
einerseits der Anschlussstutzen direkt am schwenkbaren Staubraumdeckel angeordnet
ist und andererseits die Schwenkachse der Staubbeutelaufnahme im Wesentlichen parallel
zur Deckelachse und im oberen Bereich des Staubsammelraumes verläuft. Bei einem Staubsauger
mit unbeweglich fest am Staubsaugergehäuse angeordneten und in den Staubsammelraum
ragenden Anschlussstutzen, bei dem nach Abnahme des Deckels der Staubbeutel von oben
in die Aufnahme eingeschoben wird, wobei die Schwenkachse des Deckels ggf. noch quer
zur Achse der Aufnahme ausgerichtet ist, ist der bekannte Technikstand nicht realisierbar.
Insbesondere ist bei der gattungsgemäßen Ausführung der Nachteil anzuführen, dass
sich auch bei einem nicht korrekt in die Aufnahme eingesetzten Staubbeutel der Deckel
ungehindert schließen lässt, weil der Anschlussstutzen auch dann gegen die Halteplatte
des Staubbeutels aufläuft, wenn die Beutelöffnung nicht zentrisch zum Anschlussstutzen
ausgerichtet ist. Auch hier soll die Erfindung Abhilfe schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß werden diese Probleme mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
nachfolgenden Unteransprüchen.
[0005] Mit der Erfindung wird in vorteilhaft einfacher Weise ohne Verwendung komplizierter
Hebelmechaniken eine sicher wirkende Deckelsperre für einen Staubsauger realisiert,
wenn in diesem versehentlich kein Staubbeutel eingesetzt ist oder der Staubbeutel
nicht exakt auf den Anschlussstutzen ausgerichtet ist. Dabei ist die Halterung vorteilhaft
so im Staubraum angeordnet und ausgebildet, dass nach Abnahme des Deckels der Staubbeutel
von oben in die Aufnahme eingeschoben werden kann. Hierdurch ist ein Staubbeutelwechsel
einfach zu bewerkstelligen. Dabei ist es gleichgültig, ob nun die Schwenkachse des
Deckels quer zur Achse der Aufnahme oder parallel zu dieser ausgerichtet ist, bzw.
der Deckel seitlich vom Staubsammelraum oder in Saugrichtung (Längsrichtung des Gerätes)
abschwenkbar ist.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt
und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- einen Staubsauger in der Ausführung als Stielstaubsauger mit einem Bodenteil mit einem
über einen Deckel zugänglichen Staubsammelraum in perspektivischer Darstellung,
- Figur 2
- einen Ausschnitt des Bodenteils im Bereich des Staubsammelraumes mit teilgeöffnetem
Deckel, in perspektivischer Darstellung,
- Figur 3
- einen Ausschnitt des Bodenteils im Bereich des Staubsammelraumes mit geöffnetem Deckel,
in perspektivischer Darstellung,
- Figur 4
- den Staubsammelraum in vereinfachter Schnittdarstellung mit einer Deckelsperre nach
der Erfindung, bei nicht eingesetztem Staubbeutel,
- Figur 5
- den Staubsammelraum gemäß Fig. 4 bei geöffnetem Deckel mit eingesetztem Staubbeutel
und
- Figur 6
- den Staubsammelraum gemäß Fig. 4 mit eingesetztem Staubbeutel bei geschlossenem Deckel.
[0007] Ein in Fig. 1 dargestellter Staubsauger (1), insbesondere ein Stielstaubsauger, weist
ein rollbares Bodenteil (2) mit einer bodenseitigen Saugdüse (3) sowie einen am Bodenteil
(2) gelenkig angeordneten Stiel (4) mit einem Handgriff (5) und einen Köcher (6) zur
Aufnahme eines separaten Saugschlauches (7) auf.
[0008] Das mit Rädern (8) ausgestattete Bodenteil (2), bestehend aus einer Unterschale und
einer Oberschale, bildet das Staubsaugergehäuse, welches in einen Motorgebläseraum
(9) für die Unterbringung eines Sauggebläses (nicht dargestellt) sowie in einen Staubsammelraum
(10) zur Aufnahme eines auswechselbaren Staubbeutels (11), Fig. 3, ausgebildet ist.
Die beiden Räume sind jeweils über zugeordnete klappbare Deckel (12, 13) zugänglich;
deren Schwenkachsen vorteilhaft parallel zueinander in Längsrichtung (Saugrichtung,
Pfeil in Fig. 1) des Staubsaugergehäuses bzw. des Bodenteils (2) ausgerichtet sind.
Der Deckel (13) für den Staubsammelraum (10) öffnet dabei nach vorne und der Motorraumdeckel
(12) in nicht gezeigter Weise nach hinten. Die Deckellagerung kann jedoch auch so
vorgenommen werden, dass der eine oder andere Deckel (12 bzw. 13) quer zur Saugrichtung
schwenkbar am Gehäuse gelagert ist. In den Fig. 4 bis 6 ist die Schwenkachse des Deckels
(13) für den Staubsammelraum (10) mit (14) bezeichnet.
[0009] Das nicht näher gezeigte Sauggebläse im Motorgebläseraum (9) ist dem Staubsammelraum
(10) bzw. dem darin aufgenommenen Staubbeutel (11) in an sich bekannter Weise strömungsmäßig
nachgeschaltet. Der im Saugbetrieb von der Saugdüse (3) aufgenommene Staub gelangt
über einen in den Staubsammelraum (10) mündenden Anschlussstutzen (15) des Bodenteils
(2) in den daran angeschlossenen Staubbeutel (11). Für die Befestigung des auswechselbaren
Staubbeutels (11) am Anschlussstutzen (15) weist der Staubsammelraum (10) eine vor
dem einmündenden Anschlussstutzen (15) federverschwenkbar angeordnete Aufnahme (16)
auf, in welche die am Staubbeutel (11) in bekannter Weise vorgesehene Halteplatte
(11a) bei geöffnetem Deckel (13) des Staubsammelraumes (10) von oben her einzuschieben
ist. Dabei ist die Aufnahme (16) vom Anschlussstutzen (15) abgeschwenkt, siehe Fig.
3 und 4. Die Aufnahme (16) im Staubsammelraum (10) ist bodennah schwenkbeweglich gelagert
und mit einem annähernd u-förmigen Rahmenteil (17) für die Halteplatte (11a) des Staubbeutels
(11) ausgebildet.
[0010] Um zu verhindern, dass der Deckel (13) des Staubsammelraumes (10) bei nicht eingesetztem
Staubbeutel (11) geschlossen und der Staubsauger (1) versehentlich ohne Staubbeutel
(11) in Betrieb genommen wird, wodurch staubbeladene Saugluft in das Sauggebläse gelangen
und dessen Funktion beeinträchtigen kann, ist erfindungsgemäß eine Deckelsperre (18),
Fig. 4 bis 6, vorgesehen. Die aus einer Gleitrippe (18a) am Deckel (13) und einem
Sperrnocken (13b) an der Aufnahme (16) ausgebildete Deckelsperre (18) tritt bei nicht
eingesetztem Staubbeutel in Funktion.
[0011] Die Funktionsweise der Sicherheitseinrichtung ist derart, dass die Aufnahme (16)
für die Halteplatte (11a) bei nicht eingesetztem Staubbeutel (11) eine den Schließweg
des Deckels (13) blockierende Stellung, Fig. 4, und bei eingestecktem Staubbeutel
(11) eine den Deckelschließweg freigebende Stellung, Fig. 5, einnimmt. In der blockierenden
Stellung läuft dann der Deckel (13) mit seiner Gleitrippe (18a) gegen den Sperrnocken
(18b) an der Staubbeutelaufnahme (16) auf.
[0012] Die schon genannte Aufnahme (16) für den Staubbeutel (11) ist im Staubsammelraum
(10) um eine horizontale Achse (19) am Boden des Staubsammelraumes (10) zwischen dem
gehäusefesten Anschlussstutzen (15) und einem ebenfalls gehäusefesten Anschlag (20)
schwenkbar gelagert, wobei sich die Aufnahme (16) bei fehlendem Staubbeutel (11) unter
Federwirkung am Anschlag (20) abstützt. Die entsprechende Federwirkung kann beispielsweise
durch eine zwischen einer Gehäusewand (21) des Staubsammelraumes (10) und der Aufnahme
(16) eingespannte Druckfeder (22) erzeugt werden. Ein entsprechend wirkendes Federmittel
könnte aber auch eine im Schwenklager der Aufnahme (16) vorgesehene Drehfeder sein.
[0013] Der Aufnahme(16) mit dem u-förmigen Rahmenteil (17) ist vorzugsweise am Boden des
Staubsammelraumes (10) ein gehäusefester Gleitvorsprung (23) für die von oben her
einzusteckende Halteplatte (11a) des Staubbeutels (11) zugeordnet. Dieser Gleitvorsprung
(23) taucht bei fehlendem Staubbeutel (11) ungehindert gemäß Fig. 4 in die Schwenkebene
der Aufnahme (16) ein, wobei diese sich ungehindert gegen den Anschlag (20) drücken
kann. In dieser eingenommenen Winkelstellung trifft der am oberen Ende der Aufnahme
(16) angeformte Spermocken (18b), sofern versucht wird den Deckel (13) zu schließen,
auf die Rastkerbe (24) der an der Unterseite des Deckels (13) vorgesehenen Gleitrippe
(18a). Hierdurch tritt die gewollte Sperrwirkung des Staubraumdeckels ein. Weitere
Gleitrippen mit/oder ohne Rastkerben könnten noch zusätzlich am Deckel (13) vorgesehen
sein. Dies bringt eine weitere Sicherheit für den Fall, dass sich der Deckel (13)
beim Schließen etwas verwindet. Die Gleitrippen (18a) sind mit keilförmigen Schrägen
(25) ausgebildet, welche das Einschwenken der Aufnahme (16) in Richtung zum Anschlussstutzen
(15) hin veranlassen, wenn der Staubbeutel (11) eingesetzt ist, siehe Pfeil, Fig.
5 und 6. Der Gleitvorsprung (23) im Staubsammelraum (10) kann auch am gehäusefesten
Anschlag (20) ausgebildet sein.
[0014] Wird der Staubbeutel (11) bei geöffnetem Deckel (13) eingesetzt, so trifft die in
die Aufnahme (16) eingeführte Halteplatte (11a) auf den Gleitvorsprung (23). Beim
weiteren Einschieben des Staubbeutels (11) weicht der Gleitvorsprung (23) respektive
die Aufnahme (16) aus, und die Aufnahme schwenkt um einen durch die Eintauchtiefe
des Gleitvorsprungs bestimmten Winkelbetrag in Richtung Anschlussstutzen (15). Der
Gleitvorsprung (23) stützt sich nun an der auf den Anschlussstutzen (15) zentrierten
Halteplatte (11a) ab. Das Abschwenken der Aufnahme (16) bringt den oberseitig an der
Halteplatte (11a) befindlichen Sperrnocken (18b) aus dem Wirkbereich der Rastkerbe
(24) der Gleitrippe (18a), so dass der Deckel (13) geschlossen werden kann. Beim Deckelschließen
drückt die Schräge (25) an der Gleitrippe (18a) nun seitlich gegen den oberen Rand
der Aufnahme bzw. dessen Sperrnocken (18b) und verschwenkt die Aufnahme (16) in eine
senkrechte Lage, wodurch die Saugöffnung in der Halteplatte (11a) bzw. der Staubbeutel
(11) strömungsdicht auf den in die Aufnahme (16) eintauchenden Anschlussstutzen (15),
wie in Fig. 6 gezeigt, geschoben wird. Der Staubsammelraum ist damit geschlossen und
ein sicherer Saugbetrieb gewährleistet. Soll der Staubbeutel (11) gewechselt werden,
so wird zuerst die Aufnahme (16) vom Anschlussstutzen abgeschwenkt und dann der Staubbeutel
(11) aus der Aufnahme herausgezogen. Wird anschließend kein Staubbeutel eingesetzt,
so verhindert die sicher wirkende erfindungsgemäße Deckelsperre die Inbetriebnahme
des Gerätes.
1. Staubsauger mit einem durch einen Deckel verschließbaren Staubsammelraum, in dem eine
Aufnahme für einen Staubbeutel mit Halteplatte federverschwenkbar vor einem Ansaugstutzen
angeordnet ist, wobei die Aufnahme bei eingesetztem Staubbeutel eine den Schließweg
des Deckels freigebende und bei fehlendem Staubbeutel eine den Deckelschließweg blockierende
Stellung einnimmt, in welcher der Deckel gegen einen Sperrnocken oder dergl. an der
Staubbeutelaufnahme aufläuft,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (16) im Staubsammelraum (10) um eine horizontale Achse (19) zwischen
einem gehäusefesten Anschlussstutzen (15) und einem ebenfalls gehäusefesten Anschlag
(20) schwenkbar gelagert ist, wobei sich die Aufnahme (16) bei fehlendem Staubbeutel
(11) unter der Federwirkung am Anschlag (20) abstützt,
dass der Aufnahme (16) ein Gleitvorsprung (23) im Staubsammelraum (10) für die einzuschiebende
Halteplatte (11a) des Staubbeutels (11) zugeordnet ist, und dass der Gleitvorsprung
(23) bei fehlendem Staubbeutel (11) in die Schwenkebene der Aufnahme (16) eintaucht,
dass sich der Gleitvorsprung (23) bei eingestecktem Staubbeutel (11) an der zentrierten
Halteplatte (11a) abstützt und die Aufnahme (16) zu einer den Deckelschließweg freigebenden
definierten Schwenkbewegung in Richtung Anschlussstutzen (15) veranlasst.
2. Staubsauger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahme (16) mit dem oberseitigen Sperrnocken (18b) im Staubsammelraum (10)
bodennah schwenkbeweglich angeordnet und für einen von oben her einsteckbaren Staubbeutel
(11) mit einem annähernd u-förmigen Rahmenteil (17) für die Halteplatte (11a) des
Staubbeutels (11) ausgebildet ist, und dass dem Sperrnocken (18b) zur Deckelsperre
an der Unterseite des Staubraumdeckels (13) eine Gleitrippe (18a) mit Rastkerbe (24)
und keilförmiger Schräge (25) zugeordnet ist.
3. Staubsauger nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass weitere Gleitrippen mit/oder ohne Rastkerben am Deckel (13) vorgesehen sind.
4. Staubsauger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gleitvorsprung (23) im Staubsammelraum (10) am gehäusefesten Anschlag (20) ausgebildet
ist.
5. Staubsauger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen einer Gehäusewand (21) des Staubsammelraumes (10) und der Aufnahme (16)
eine die Federwirkung der Aufnahme (16) erzeugende Druckfeder (22) angeordnet ist.
6. Staubsauger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Feder eine im Schwenklager der Aufnahme (16) vorgesehene Drehfeder eingesetzt
ist.
7. Staubsauger nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Deckel (13) des Staubsammelraumes (10) in Saugrichtung oder quer dazu schwenkbar
am Staubsaugergehäuse (Bodenteil 2) gelagert ist.