[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit einem Rahmen, an dem Hinterräder und Vorderräder
gelagert sind und der einen Sitz und eine Rückenlehne sowie zwei zwischen den Hinterrädern
beabstandet angeordnete, sich in Fahrtrichtung erstreckende Seitenwände von Seitenteilen
trägt, die mit Hilfe von Befestigungsmitteln lösbar mit dem Rahmen verbunden sind
und die dazu bestimmt sind, einen Kontakt der Kleidung eines Rollstuhlbenutzers mit
den Hinterrädern zu vermeiden, wobei jedes Seitenteil eine symmetrisch zu einer vertikalen
Symmetrieebene gestaltete Außenkontur aufweist.
[0002] Ein derartiger Rollstuhl ist aus der DE-PS 22 10 492 bekannt geworden. Dieser Rollstuhl
ist mit Baueinheiten gestaltet, die aus einem Seitenteil und einer damit starr verbundenen
Armstütze bestehen. Das Seitenteil und die Armstütze bilden ein Armstützen-Seitenteil-Bauelement
und sind jeweils lösbar an einem Trägerbügel befestigt, der wiederum lösbar über höhenverschiebbare
Führungsholme mit dem Rahmen des Rollstuhls verbunden ist. Die Seitenteile sind jeweils
als ebene, vertikal angeordnete Seitenwandplatten gestaltet, die sich in Fahrtrichtung
erstrecken.
[0003] Zwischen den Seitenteilen und den darüber angeordneten Armlehnen sind vergleichsweise
große Durchtrittsöffnungen vorhanden.
[0004] Bei dieser Konstruktion lässt es sich nicht vermeiden, dass Kleidungsstücke der Rollstuhlbenutzer
in Kontakt mit den Hinterrädern kommen können. Ferner sind die gestalterischen und
funktionellen Möglichkeiten von Rollstühlen mit derartigen Armstützen-Seitenteil-Baueinheiten
aufgrund ihrer starren Zuordnung und Anordnung beschränkt.
[0005] Ein Rollstuhl mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 ist aus
der US-PS 3 231 293 bekannt geworden. Dort ist als Seitenteil ein kreisringförmiger
Schild vorgesehen, der über ein fest, beispielsweise durch Schweißen mit diesem verbundenes
Verankerungsrohr mit zwei sich senkrecht dazu erstreckenden Rohr-Einsteck-Teilen in
entsprechende Vertikal-Aufnahmen des Rollstuhlrahmens lösbar einsteckbar ist. Beim
Einsatz unterschiedlich großer Hinterräder und/oder wenn die Position der Hinterräder
relativ zu dem Rollstuhlrahmen in einer die Fahrtrichtung enthaltenden Vertikalebene
verändert wird, kommt es zur Ausbildung von unterschiedlich großen Spalten zwischen
einer die Hinterräder seitlich überlappenden Lippe und den Reifen der Hinterräder.
Dadurch kann es zu einem ungenügenden Kleiderschutz und/oder zum Einklemmen der Finger
des Rollstuhlbenutzers kommen. Die Rohr-Einsteck-Teile sind derart angeordnet, dass
eine Montage ein- und desselben Seitenteils sowohl an der rechten als auch an der
linken Seite des Rollstuhles nicht möglich ist, so dass pro Rollstuhl jeweils zwei
Seitenteilkonstruktionen benötigt werden. Die optische Gestaltung dieser Seitenteilkonstruktion
ist unbefriedigend.
[0006] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten
Rollstuhl zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Dadurch, dass jede Seitenwand der Seitenteile mit einem das jeweils benachbarte Hinterrad
seitlich übergreifenden Kleiderschutzteil verbunden ist, wird ein deutlich verbesserter
Kleiderschutz erreicht. Wenn der Kleiderschutzteil einstückig mit der Seitenwand verbunden
ist, ergeben sich besonders kostengünstige Herstellungsmöglichkeiten für derartige
Seitenteile. Ferner lassen sich mit den erfindungsgemäß gestalteten Seitenteilen vorteilhafte
funktionelle und gestalterische Möglichkeiten erzielen, die im übrigen unabhängig
von dem Vorhandensein oder der Gestaltung und Anordnung von Armlehnen sind. Dadurch
ist eine größere Flexibilität in Gestalt, Funktion und Anwendungsmöglichkeiten erreichbar.
[0009] Dadurch, dass jedes Seitenteil symmetrisch zu einer vertikalen Symmetrieebene gestaltet
ist, können diese Seitenteile vorteilhaft auf jeder Seite des Rollstuhls montiert
werden, so dass nur eine einzige Seitenteilkonstruktion benötigt wird. Derartige Seitenteile
können also spiegelverkehrt sowohl an der rechten als auch an der linken Seite des
Rollstuhles montiert werden.
[0010] Wenn das Seitenteil in einer in Fahrtrichtung angeordneten vertikalen Projektionsebene
eine ellipsenförmige Außenkontur aufweist, sind zusätzlich vorteilhafte Übergangsverhältnisse,
insbesondere zwischen dem Kleiderschutzteil und der Seitenwand des Seitenteils sowie
eine besonders vorteilhafte optische Gestaltung der Seitenteile und folglich der damit
ausgestatteten Rollstühle ermöglicht.
[0011] Die vorstehenden Maßnahmen ermöglichen eine kostengünstige Herstellung der Seitenteile
und der damit ausgestatteten Rollstühle.
[0012] Die erfindungsgemäßen Seitenteile finden eine bevorzugte Anwendung bei sogenannten
Aktivrollstühlen, bei denen die Rollstuhlbenutzer über eine größere Beweglichkeit
und Mobilität bei einem sehr guten Handling verfügen, was bei den bisher bekannten
Rollstühlen mit Armstützen-Seitenteil-Baueinheiten nicht oder nur eingeschränkt möglich
war.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass
das Kleiderschutzteil das benachbarte Hinterrad und vorzugsweise dessen Außenumfang
bzw. dessen Reifen um wenigstens die Hälfte, vorzugsweise um wenigstens zwei Drittel
seiner Breite überdeckt.
[0014] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Kleiderschutzteil eine vorzugsweise kreisbogenförmige
Außenkontur aufweist, die dem Außenradius des benachbarten Hinterrades etwa entspricht.
Dadurch lassen sich gleichbleibend günstige Spalt- bzw. Abstandsverhältnisse zwischen
dem Kleiderschutzteil und dem Hinterrad erreichen, wodurch ein noch besserer Kleiderschutz,
eine verminderte Gefahr des Einklemmens der Finger des Rollstuhlbenutzers sowie eine
vorteilhafte optische Gestaltung erreicht werden kann.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
dass das Seitenteil im Bereich seiner sich jeweils von der Symmetrieebene weg erstreckenden
Enden jeweils eine Mehrzahl von beabstandeten Befestigungsbohrungen aufweist. Dadurch
lassen sich vorteilhafte Befestigungsmöglichkeiten für die Seitenteile in einer günstige
Spaltverhältnisse ermöglichenden Art und Weise schaffen. Dies ist insbesondere vorteilhaft,
wenn abhängig von den jeweiligen Anwender- und Einsatzverhältnissen unterschiedlich
große Hinterräder eingesetzt werden und/oder wenn die Position der Hinterräder relativ
zum Rahmen, also beispielsweise in vertikaler Richtung oder in horizontaler Richtung
bzw. in Fahrtrichtung verändert wird. Dadurch, dass die Bohrungen jeweils einen Abstand
zueinander aufweisen, kann eine vergleichsweise große Stabilität der Seitenteile erreicht
werden. Dabei ist es zweckmäßig, wenn der Abstand zwischen den Befestigungsbohrungen
gleich groß ist.
[0016] Es ist ferner zweckmäßig, wenn die jeweils einem Ende des Seitenteils zugeordneten
Befestigungsbohrungen jeweils unter Ausbildung eines konkaven Bogens angeordnet sind,
dessen Krümmung also von der Symmetrieebene weg gerichtet ist.
[0017] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Befestigungsbohrungen jeweils einen ellipsenförmigen
Bogen einschließen.
[0018] Durch die vorstehenden Maßnahmen lässt sich neben den bereits vorerwähnten Vorteilen
eine besonders günstige optische Gestaltung der Seitenteile erreichen.
[0019] Weitere Merkmale, Gesichtspunkte und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem
nachfolgenden Beschreibungsteil, in dem zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben sind.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Rollstuhls in einer Blickrichtung von innen auf das rechte
Seitenteil in einer ersten Ausführungsvariante;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Rollstuhles gemäß Fig. 2 in einer Blickrichtung von innen auf
das linke Seitenteil gemäß der ersten Ausführungsvariante;
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Seitenansicht eines Rollstuhls in einer Blickrichtung schräg
von innen auf das rechte Seitenteil gemäß einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung,
mit einem in eine Fahrstellung nach unten verschwenktem Seitenteil;
- Fig. 4
- eine dreidimensionale Seitenansicht eines Rollstuhles gemäß Fig. 3, wobei das Seitenteil
hier nach hinten oben um eine horizontale Drehachse verschwenkt ist;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf die einem Hinterrad unmittelbar gegenüberliegende Seite eines
der Seitenteile;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Seitenteils gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Oberansicht des Seitenteils gemäß Fig. 5;
- Fig. 8
- einen vergrößerten. Querschnitt des Seitenteils gemäß Fig. 5 entlang der Schnittlinie
8-8.
[0021] Der in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Rollstuhl 20 umfasst einen Rahmen 21, an dem
Hinterräder 24, 25 und Vorderräder gelagert sind, die jedoch in den Figuren nicht
gezeigt sind. Der Rahmen 21 umfasst ein rechtes Rahmenteil 22 und ein linkes Rahmenteil
23, die vorzugsweise über scherenartige Kreuzstreben verbunden sein können, so dass
der Rollstuhl 20 faltbar ist. Das rechte Rahmenteil 22 und das linke Rahmenteil 23
sind parallel zueinander angeordnet und umfassen jeweils ein Oberrohr 27, ein Unterrohr
28 sowie ein diese verbindendes im wesentlichen vertikales Vorderrohr 29 und ein Hinterrohr
30, das zugleich ein Rückenlehnenrohr 26 für eine in den Figuren nicht näher gezeigte
Rückenlehne ausbildet. Die Oberrohre 27 dienen zur Aufnahme eines in den Figuren ebenfalls
nicht näher gezeigten Sitzes für den Rollstuhlbenutzer.
[0022] Zwischen dem Oberrohr 27 und dem Unterrohr 28 ist jeweils eine vertikale Strebe befestigt,
die eine Lochplatte 45 mit hier vertikal übereinander angeordneten Durchgangslöchern
umfasst. Diese dienen jeweils zur Aufnahme einer Befestigungshülse 44, in die wiederum
eine bekannte Steckachse des jeweiligen Hinterrades 24, 25 lösbar eingesteckt werden
kann (Fig. 3). Auf diese Weise lassen sich an die Anwenderbedürfnisse angepasste unterschiedliche,
den jeweiligen Lochabständen entsprechende Höheneinstellungen des Rollstuhlrahmens
21 und folglich auch des von diesem getragenen Sitzes und der Rückenlehne einstellen.
Es versteht sich, dass anstelle oder in Ergänzung der aus den Figuren 1 bis 4 hervorgehenden
Lochplatten auch Lochplatten mit horizontal beabstandeten Befestigungsbohrungen vorgesehen
sein können, um auch oder nur eine unterschiedliche relative horizontale Positionierung
der Hinterräder 24, 25 relativ zu dem Rahmen 21 realisieren zu können.
[0023] An dem rechten Rahmenteil 23 ist ein rechtes Seitenteil 31 befestigt und an dem linken
Rahmenteil 23 ist ein linkes Seitenteil 32 befestigt, die dazu bestimmt sind, einen
Kontakt der Kleidung eines Rollstuhlbenutzers mit den Hinterrädern 24, 25 zu vermeiden.
Die Seitenteile 31 und 32 sind unmittelbar benachbart zu dem jeweils zugeordneten
Hinterrad 24 und 25 angeordnet und erstrecken sich in Ihrer aus den Figuren 1 bis
3 hervorgehenden Fahrstellung in Fahrtrichtung 48. Die Seitenteile 31 und 32 sind
identisch gestaltet, wobei jedes Seitenteil 31, 32 eine symmetrisch zu einer sich
in Fahrstellung seitlich bzw. axial nach außen erstreckenden vertikalen Symmetrieebene
gestaltete, hier ellipsenförmige Außenkontur aufweist. Jedes Seitenteil 31, 32 umfasst
eine plattenförmige Seitenwand 37, die einstückig mit einem sich über das jeweils
benachbarte Hinterrad 24, 25 seitlich bzw. axial nach außen erstreckenden Kleiderschutzteil
38 verbunden ist.
[0024] Wie insbesondere aus den Figuren 3 und 6 ersichtlich, weist das Kleiderschutzteil
38 eine Tiefe 73 auf, die so groß ist, dass im eingebautem Zustand der Seitenteile
31, 32 und in der aus den Figuren 1 bis 3 hervorgehenden Fahrstellung das jeweilige
Kleiderschutzteil 38 das unmittelbar benachbarte Hinterrad, genauer den Außenumfang
40 des Reifens 41 des jeweiligen Hinterrades 24, 25, um wenigstens zwei Drittel seiner
Breite 39 überdeckt. Auf diese Weise lässt sich ein hervorragender Kleiderschutz realisieren.
[0025] Dadurch, dass die Seitenteile 31, 32 symmetrisch zu der ihre Querachse 71 enthaltenden
Symmetrieebene 35 und identisch gestaltet sind, können diese Seitenteile 31, 32 beim
Zusammenbau des Rollstuhles 20 in einfacher Weise spiegelverkehrt an dem jeweiligen
seitlichen Rahmenteil 22, 23 mit Hilfe von Befestigungsmitteln lösbar befestigt werden,
und es müssen folglich nicht zwei unterschiedlich gestaltete Seitenteile hergestellt
und gehandhabt werden.
[0026] Die genaue Gestaltung der Seitenteile 31, 32 ist in den Figuren 5 bis 8 am Beispiel
eines rechten Seitenteils 31 dargestellt. Die plattenförmige Seitenwand 37 des Seitenteils
31 weist im Bereich ihres in Fahrtrichtung 48 vorderen Längs-Endes 49 und entsprechend
symmetrisch zur Symmetrieebene 35 hierzu, im Bereich ihres in Fahrtrichtung 48 hinteren
Längs-Endes 50, jeweils sechs Befestigungsbohrungen 51 und 52 auf. Die Bohrungsachsen
61 der Befestigungsbohrungen 51 und die Bohrungsachsen 61 der Befestigungsbohrungen
52 sind jeweils auf einem konkav, also sich von der Symmetrieebene 35 jeweils nach
außen krümmenden ellipsenförmigen Bogen 54 bzw. 55 angeordnet, der in Fig. 5 jeweils
mit einer gestrichelten Linie angedeutet ist. Die Befestigungsbohrungen 51 und die
Befestigungsbohrungen 52, respektive deren Bohrungsachsen 61, sind jeweils in einem
gleichen Abstand 53 zueinander angeordnet, so dass sich ein auch optisch ansprechendes
Lochmuster ergibt, das der ellipsenförmigen Außenkontur 36 der Seitenteile 31, 32
vorteilhaft angenähert ist.
[0027] Die Befestigungsbohrungen 51 und 52 dienen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben
57, welche wiederum durch Bohrungen von Befestigungsschellen 56 hindurch steckbar
und mit diesen verbindbar sind. Mit Hilfe dieser Befestigungsmittel können die Seitenteile
31, 32 fest, jedoch lösbar mit den Rohrteilen des Rahmens 21, hier einerseits mit
dem Oberrohr 27 und andererseits mit dem Rückenlehnenrohr 26 verbunden werden. Bedingt
durch die Anordnung und Gestaltung der Befestigungsbohrungen 51 und 52 und auch bedingt
durch die Verwendung der vorerwähnten Befestigungsschellen 56, welche entlang der
genannten Rohrteile in unterschiedlichen Positionen befestigbar sind, lassen sich
vorteilhafte Spalt- und Abstandsverhältnisse zwischen dem Kleiderschutzteil 38 einerseits
und dem Reifen 41 bzw. dem Hinterrad 24, 25 andererseits einstellen derart, dass eine
optimale Spaltweite wählbar ist, welche sowohl einen ausreichenden Kleiderschutz ermöglicht
als auch die Gefahr des Einklemmens der Finger eines Rollstuhlbenutzers minimiert.
Dies wird auch dadurch vorteilhaft unterstützt, dass der Kleiderschutzteil 38 eine
kreisbogenförmige Außenkontur 46 aufweist, die im Wesentlichen mit einem Radius 47
eines Kreises gestaltet ist, so dass im Wesentlichen über die gesamte Länge 72 des
Kleiderschutzteils 38 gleichbleibend günstige Spaltverhältnisse zwischen dem Kleiderschutzteil
38 und dem jeweiligen Hinterrad 24, 25 bzw. dessen Reifens 41 ermöglicht ist.
[0028] Wie insbesondere aus den Figuren 6 und 8 ersichtlich, erstreckt sich das Kleiderschutzteil
38 ausgehend von der Ebene 70 des die Befestigungsbohrungen 51, 52 enthaltenden Wandteils
67 der Seitenwand 37 nach außen, und zwar in dem in Fig. 8 gezeigten Querschnitt etwa
parabelförmig, wobei der Außenrand 76 des Kleiderschutzteils 38 etwa rechtwinklig
zu dem Wandteil 67 der Seitenwand 37 angeordnet ist.
[0029] Das Wandteil 37 umfasst eine umlaufende Sicke 62, die eine ellipsenförmige Kontur
63 aufweist. Dabei ist der um den Abstand 69 in Richtung des Kleiderschutzteils 38
nach außen versetzt angeordnete randnahe Wandteil 68 ausgebildet, dessen Oberfläche
hier parallel zu der mit der Ebene 70 ausgebildeten Oberfläche der Seitenwand verläuft.
[0030] Wie insbesondere aus den Figuren 5 und 7 ersichtlich, erstreckt sich das Kleiderschutzteil
38 über eine Länge 72, die geringfügig kleiner ist als die Länge 65 des Seitenschutzteils
31. Dies ermöglicht günstige Kleiderschutzverhältnisse einerseits und eine vorteilhafte
optische Gestaltung andererseits. Wie aus Fig. 8 ersichtlich, weist das Seitenteil
31 eine im Querschnitt im Wesentlichen gleichbleibende Wanddicke 64 auf.
[0031] Die Seitenteile 31, 32 bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus einem
glasfaser- und/oder kohlefaserverstärkten Kunststoff, beispielsweise auch mit Gewebeverstärkungen,
so dass eine große Stabilität einerseits und vorteilhafte optische Gestaltungsmöglichkeiten
andererseits bestehen.
[0032] In dem aus den Figuren 1 und 2 hervorgehenden Ausführungsbeispiel sind die Seitenteile
31 in der gewünschten Position und Stellung fest, jedoch wieder lösbar mit Hilfe der
Befestigungsschellen mit dem jeweiligen Rahmenteil 22, 23 verbunden. Dabei sind jeweils
eine erste Befestigungsschelle 56 über eine am hinteren Ende 50 des Seitenteils 31,
32 durch eine Befestigungsbohrung 51 hindurch gesteckte Befestigungsschraube 57 und
jeweils eine zweite Befestigungsschelle 56 über eine durch eine Befestigungsbohrung
51 am vorderen Ende 49 des Seitenteils 31, 32 hindurch gesteckte Befestigungsschraube
57 befestigt.
[0033] Im Unterschied dazu ist das in den Figuren 3 und 4 gezeigte Seitenteil 31 in einer
die Fahrtrichtung 48 enthaltenden vertikalen Ebene um eine horizontale Drehachse 58
einer Befestigungsschraube 57 einer am hinteren Ende 50 des Seitenteils 31 befestigten
Befestigungsschelle 56 verschwenkbar. In der in Fig. 3 gezeigten, nach unten in die
Fahrtstellung verschwenkten Stellung, ist das Seitenteil 31, bzw. der Wandteil 67
der Seitenwand 37 des Seitenteils 31, zwischen Schenkeln einer im Querschnitt U-förmigen
Aufnahmegabel 59 aufgenommen, die zu diesen Zwecken nach oben offen gestaltet sind.
In der in Fig. 3 gezeigten Stellung kann eine Fixierung des Seitenteils 31 gegen unbeabsichtigtes
Verschwenken nach oben dadurch erreicht werden, dass ein an der Aufnahmegabel 59 befestigter
federbelasteter Bolzen 60 in eine der am vorderen Ende 59 des Seitenteils 31 angebrachten
Befestigungsbohrungen 51 eingreift. Dieser Bolzen 60 kann von dem Rollstuhlbenutzer
manuell betätigt werden.
[0034] Zusammengefasst betrifft die Erfindung einen Rollstuhl 20, mit einem Rahmen 21, an
dem Hinterräder 24, 25 und Vorderräder gelagert sind und der einen Sitz und eine Rückenlehne
sowie zwei zwischen den Hinterrädern 24, 25 beabstandet angeordnete, sich in Fahrtrichtung
48 erstreckende Seitenwände 37 von Seitenteilen 31, 32 trägt, die mit Hilfe von Befestigungsmitteln
51, 52; 56, 57; 59, 60 lösbar mit dem Rahmen 21 verbunden sind und die dazu bestimmt
sind, einen Kontakt der Kleidung eines Rollstuhlbenutzers mit den Hinterrädern 24,
25 zu vermeiden, wobei jedes Seitenteil 31, 32 eine symmetrisch zu einer vertikalen
Symmetrieebene 35 gestaltete Außenkontur 36 aufweist, und wobei jede Seitenwand 37
mit einem sich über das jeweils benachbarte Hinterrad 24, 25 seitlich nach außen erstreckenden
Kleiderschutzteil 38 verbunden ist.
1. Rollstuhl mit einem Rahmen, an dem Hinterräder und Vorderräder gelagert sind und der
einen Sitz und eine Rückenlehne sowie zwei zwischen den Hinterrädern beabstandet angeordnete,
sich in Fahrtrichtung erstreckende Seitenwände von Seitenteilen trägt, die mit Hilfe
von Befestigungsmitteln lösbar mit dem Rahmen verbunden sind und die dazu bestimmt
sind, einen Kontakt der Kleidung eines Rollstuhlbenutzers mit den Hinterrädern zu
vermeiden, wobei jede Seitenwand einstückig mit einem sich über das jeweils benachbarte
Hinterrad seitlich nach außen erstreckenden Kleiderschutzteil verbunden ist und wobei
jedes Seitenteil eine symmetrisch zu einer sich seitlich nach außen erstreckenden
vertikalen Symmetrieebene gestaltete Außenkontur aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (31, 32) eine ellipsenförmige Außenkontur (36) aufweist.
2. Rollstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kleiderschutzteil (38) das benachbarte Hinterrad (24, 25) um wenigstens die Hälfte,
vorzugsweise um wenigstens zwei Drittel seiner Breite (39) überdeckt.
3. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleiderschutzteil (38) eine vorzugsweise kreisbogenförmige Außenkontur (46) aufweist,
die dem Außenradius (42) des benachbarten Hinterrades (24, 25) entspricht.
4. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (31, 32) im Bereich seiner sich jeweils von der Symmetrieebene (35)
weg erstreckenden Enden (49, 50) jeweils eine Mehrzahl von beabstandeten Befestigungsbohrungen
(51, 52) aufweist.
5. Rollstuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (53) zwischen den jeweils einem Ende (49, 50) des Seitenteils (31, 32)
zugeordneten Befestigungsbohrungen (51, 52) gleich groß ist.
6. Rollstuhl nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils einem Ende (49, 50) des Seitenteils (31, 32) zugeordneten Befestigungsbohrungen
(51, 52) jeweils unter Ausbildung eines konkaven Bogens (54, 55) angeordnet sind.
7. Rollstuhl nach einem Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsbohrungen (51, 52) jeweils einen ellipsenförmigen Bogen (54, 55)
einschließen.