[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbversorgung einer elektrostatischen Beschichtungsvorrichtung
mit Beschichtungsmaterial wechselnder Farbe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und insbesondere gemäß EP 1 369 183 A2 (DE 102 23 498). Ferner betrifft die Erfindung
eine hierfür geeignete Potenzialtrenneinheit und eine Kupplungseinrichtung hierfür.
[0002] Insbesondere handelt es sich um die elektrostatische Serienbeschichtung von Werkstücken
wie beispielsweise Fahrzeugkarossen mit Wasserlack häufig wechselnder Farbe oder anderem
Beschichtungsmaterial ähnlich hoher elektrischer Leitfähigkeit, bei dem das Problem
der Potenzialtrennung zwischen dem zur Direktaufladung des Materials auf Hochspannungspotenzial
liegenden Sprühkopf des die Beschichtungsvorrichtung bildenden Zerstäubers und dem
geerdeten Teil seines Versorgungssystems auftritt. In der EP 1 369 183 A2 wird zur
Lösung dieses dort ausführlich beschriebenen Problems eine modulare Potenzialtrenneinheit
vorgeschlagen, in der mindestens zwei Farbvorratsbehälter sowie je ein Behälter für
ein Spülmittel bzw. für zu entsorgendes Material jeweils unter Bildung elektrischer
Isolierstrecken zwischen Hochspannungs- und Erdpotenzialpositionen hin- und herbewegbar
sind. Die Farbvorratsbehälter werden hierbei in A/B-Betrieb einerseits an zu dem Zerstäuber
führende molchbare Verbindungsleitungen und andererseits an die Ausgangskanäle üblicher
Farbwechselventilanordnungen (Farbwechsler) des Versorgungssystems angedockt. Diese
mechanische Potenzialtrennung hat wegen der zuverlässigen Einstellung der erforderlichen
Isolierabstände durch Luftstrecken den Vorteil größtmöglicher Sicherheit. Gegenüber
der Potenzialtrennung durch gemolchte Leitungsstrecken (EP 1 270 083, EP 1 314 483)
hat sie außerdem den Vorteil, dass bei einem Farbwechsel oder Nachfüllvorgang das
Beschichtungsmaterial nicht neu angedrückt werden muss.
[0003] Aus der EP 1 245 295 ist ein Farbwechselsystem für eine Beschichtungsanlage der hier
betrachteten Art bekannt, das anstelle der bisher allgemein üblichen Farbwechselventilblöcke
(vgl. z.B. EP 0 979 964 und DE 198 46 073) aus einer Anordnung von Farbversorgungsventilen
besteht, an die ein mit dem Zerstäuber verbundenes Ventil direkt ankuppelbar ist.
Zur gegenseitigen Positionierung sind die Farbversorgungsventile und das zerstäuberseitige
Ventil relativ zueinander linear oder in einer Kreisbewegung verschiebbar. Die durch
die Ventile gebildeten Medienkupplungen können ein- oder beidseitig absperrbar und
insbesondere bei Ausbildung als Kugelhahn molchbar sein. Die Realisierung eines Farbwechslers
durch Andocken des zerstäuberseitigen Kupplungsteils an jeweils einer bestimmten Farbe
zugeordnete Kupplungsventile des Farbversorgungssystems hat u.a. den Vorteil einer
Verkürzung der allen Farben gemeinsamen Farbleitungsstrecke im Farbwechsler, deren
Länge unabhängig von der Anzahl wählbarer Farben sein kann, und damit einer Reduzierung
der Farb- und Spülmittelverluste im Farbwechsler. Das bekannte System hat aber den
Nachteil, dass sich die in vielen Fällen erwünschte Befüllung des Systems mit einem
vorbestimmten und beispielsweise für die Beschichtung eines Werkstücks oder Werkstückbereichs
begrenzten Farbvolumen praktisch nur innerhalb der zu dem Zerstäuber führenden Schlauchleitung
realisieren lässt, was nicht nur mit entsprechendem Steueraufwand verbunden ist, sondern
auch ein entsprechend bemessenes Schlauchvolumen erfordert.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Potenzialtrenneinheit
und eine Kupplungseinrichtung hierfür anzugeben, die mit geringem Aufwand und einer
vor allem innerhalb der Beschichtungsmaschine platzsparenden Versorgungsleitungsanordnung
eine sichere Potenzialtrennung zwischen der Beschichtungsvorrichtung und ihrer geerdeten
Farbversorgungseinrichtung ermöglichen. Dies soll mit minimalen Farb- und Spülmittelverlusten
insbesondere bei einem Farbwechsel erreicht werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentansprüche gelöst.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass sich bei sinnvoller Kombination des
in der EP 1 369 183 vorgeschlagenen Farbversorgungssystems mit dem aus der EP 1 245
295 bekannten Farbwechselsystem deren jeweilige Vorteile nutzen und wesentliche weitere
Vorteile erreichen lassen.
[0007] Einerseits gewährleistet die erfindungsgemäße mechanische Potenzialtrennung über
Luftstrecken auf einfache Weise und mit maximaler Sicherheit die erforderliche Hochspannungsisolation
von mit Direktaufladung des Beschichtungsmaterials arbeitenden Zerstäubern, wobei
die gewünschte Befüllung des Systems mit beispielsweise entsprechend den zu beschichtenden
Werkstücken bemessenen Lackmengen wie bei dem erwähnten vorgeschlagenen System in
dem innerhalb der Potenzialtrenneinheit bewegbaren Farbvorratsbehälter realisiert
werden kann. Auch ergibt sich ein ähnlich einfaches System mit einem vorzugsweise
außerhalb der Lackierkabine zugänglich montierbaren Applikationsmodul als Potenzialtrenneinheit,
die es ermöglicht, bei einem Farbwechsel hohe Farb- und Spülmittelverluste in zahlreichen
zu den Zerstäubern führenden und entsprechend langen Farbleitungen zu vermeiden. Wenn
nur ein Farbschlauch oder für den an sich bekannten und u.a. wegen kurzer Farbwechselzeiten
und im Interesse eines kontinuierlichen Lackierbetriebs bevorzugten A/B-Betrieb nur
zwei Farbschläuche durch beispielsweise einen Lackierroboter verlegt werden, vereinfacht
dies die Hochspannungsisolierung, so dass die Roboterhandachse problemlos auf Erdpotenzial
gelegt werden kann. Die genannten Farbschläuche können zweckmäßig gemolcht werden.
Da das Schlauchvolumen nicht an zur Lackierung eines Werkstücks bemessene Materialmengen
angepasst werden muss, können hochspannungsisolierte Schläuche und Molche mit kleinen
Durchmessern installiert werden. Da keine 2-Molch-Technik zur Potenzialtrennung erforderlich
ist, ergeben sich weniger aufwendige Molchstationen mit geringerem Totvolumen und
entsprechend geringeren Farbwechselverlusten. Durch Vereinfachung der Schlauchführung
im Roboter und durch Verlegung von sonst auf dem Roboterarm zu montierenden Bauteilen
des Potenzialtrennsystems an eine Stelle außerhalb der Kabine und auch durch die Möglichkeit
der Verwendung kleiner und leichter Zerstäuber wird die Bewegungsdynamik verbessert.
[0008] Andererseits werden durch das System mit zum Farbwechsel bewegten Farbvorratsbehältern
den Farben gemeinsame lange Verbindungskanäle im Farbwechsler vermieden und entsprechend
geringe Farbwechselverluste an Beschichtungs- und Spülmedien ermöglicht. Ferner ist
beim Nachfüllen des Farbvorratsbehälters weder eine Molchfahrt noch das Spülen von
Schnittstellen erforderlich.
[0009] Im Ergebnis wird durch die Erfindung das Potenzialtrennproblem auf einfache Weise
ohne durch die Potenzialtrennung verursachte Verluste an Beschichtungsmaterial und
Spülmittel gelöst. Im Übrigen zeichnet sich das hier beschriebene System nicht nur
durch geringen Investitionsaufwand aus, sondern auch durch gute Wartungseigenschaften.
Vorteilhaft ist insbesondere, dass Instandhaltung und Reparatur von Bauteilen kaum
zu Unterbrechungen des Beschichtungsbetriebs führen, wenn sich ein Großteil der Applikationsbauteile
nicht in der Lackierkabine befinden, sondern gut zugänglich in einem einfach auswechselbaren
Potenzialtrennmodul außerhalb der Kabine.
[0010] Ein erfindungsgemäßes Potenzialtrennmodul kann zweckmäßig in einem hochspannungsisolierten,
vorzugsweise gut zugänglich außerhalb der Lackierkabine angeordneten und eventuell
in an sich bekannter Weise explosionssicher belüfteten Gehäuse untergebracht werden.
Das Modul enthält mindestens einen, vorzugsweise aber als A/B-System zwei Farbvorratsbehälter,
die mit zugehörigen Dosiersystemen verbunden sind. Zum Dosieren des Beschichtungsmaterials
können außerhalb der Kabine installierte Kolbendosierer vorgesehen oder die Farbvorratsbehälter
selbst als Kolbendosierer ausgebildet sein, doch sind in vielen Fällen konventionelle
Zahnrad- oder sonstige Dosierpumpen zu bevorzugen, die insbesondere bei Einbau nahe
am oder im Zerstäuber den Vorteil hoher Dosiergenauigkeit und kurzer Dosieransprechzeiten
haben. Ferner enthält das Modul für jede wählbare Farbe mindestens je ein als Medienkupplung
dienendes Farbversorgungssystem, das geerdet sein kann. In der aus der EP 1 245 295
an sich bekannten Weise können diese Farbversorgungsventile in ein- oder zweidimensionalen
Gruppen angeordnet sein, wobei zum Ankuppeln der Farbvorratsbehälter diese und/oder
die Ventilgruppen parallel zu der Ebene der Ventilanordnung verschiebbar und bei Erreichen
der Ankuppelposition zum Andocken aufeinander zu bewegbar sein können. Weiterhin kann
das Potenzialtrennmodul Mittel zur Potenzialtrennung für ein Verdünnungs- oder Spülmedium
sowie für eine zugehörige Rückführungsleitung enthalten, beispielsweise mit eigenen
an zugehörige Ventile ankuppelbaren Behältern oder lediglich mit bewegbaren Kupplungsteilen.
Innerhalb des Moduls können sich Molchstrecken befinden, die den oder die Farbvorratsbehälter
mit Anschlussstellen für die zum Zerstäuber führenden Schlauchleitungen verbinden
und in der an sich bekannten Weise das Ausnutzen von in der Leitung befindlicher Restfarbe
durch "Push-out" zum Zerstäuber und das Rückgewinnen nicht verbrauchter Farbe durch
"Reflow" ermöglichen. Optional kann das Potenzialtrennmodul ferner einen Hochspannungserzeuger
und/oder weitere ggf. benötigte Bauteile wie beispielsweise optischelektronische Wandler
für Drehzahlmessung, Abfrage der Hauptnadelstellung im Zerstäuber und sonstige Sensoren
enthalten.
[0011] Ein erfindungsgemäßes vollständiges Farbwechselsystem enthält außer dem oben beschriebenen
Potenzialtrennmodul mindestens einen oder vorzugsweise für A/B-Betrieb zwei hochspannungsisolierte
gemolchte Schläuche für das Beschichtungsmaterial und vorzugsweise je einen hochspannungsisolierten
Schlauch für Verdünnung und Rückführung. Diese insgesamt vier Schläuche stellen als
Schlauchpaket die Verbindung vom Potenzialtrennmodul zum Zerstäuber her. Die Molchzielstationen
befinden sich vorzugsweise nahe am oder im Zerstäuber. Optional kann sich in der Lackierkabine
eine Zerstäuberwechselvorrichtung für in an sich bekannter Weise wechselbare Zerstäuber
befinden.
[0012] Die gemäß einem anderen Aspekt der Erfindung nicht nur, aber insbesondere für das
beschriebene Potenzialtrennsystem geeignete Kupplungseinrichtung hat den besonderen
Vorteil, dass es mit ihrem Molchkörper möglich ist, Farbreste in der Kupplung leckagefrei
und restlos ohne Rückstände von den Kupplungskanälen abzustreifen.
[0013] An den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung eines Farbversorgungssystems mit einer Potenzialtrenneinheit;
- Fig. 2
- eine zweckmäßige Ausführungsform für einen Behälter des Systems nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine für die Potenzialtrenneinheit des Systems nach Anspruchs 1 geeignete Kupplungsanordnung;
und
- Fig. 4
- eine andere mögliche Kupplungsanordnung.
[0014] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Farbversorgungssystem enthält eine Potenzialtrenneinheit
1, an die eine molchbare Leitungsanordnung 2 zur Farbversorgung eines Zerstäubers
3 angeschlossen ist, der als Beschichtungsvorrichtung beispielsweise am Handgelenk
eines Lackierroboters (nicht dargestellt) montiert sein kann.
[0015] Die Potenzialtrenneinheit 1 besteht im Wesentlichen aus einer Farbversorgungseinheit
10, einer Behältereinheit 12 und einer Farbentnahmeeinheit 14. Die Farbversorgungseinheit
10 weist zwei Gruppen von Farbversorgungsventilen 10A und 10B auf. Die einzelnen Farbversorgungsventile
können beispielsweise an je eine Ringleitung für eine der wählbaren Farben des Beschichtungsmaterials
angeschlossen sein, wobei die Ventileinheiten 10A und 10B mit den selben Farben versorgt
werden können. Die Behältereinheit 12 enthält zwei Farbbehälter 12A und 12B, die jeweils
mit einem Anschlussventil 13 versehen sind, mit dem der Behälter 12A an jedes der
entsprechend ausgebildeten Farbversorgungsventile 10A und der Behälter 12B an jedes
der Farbversorgungsventile 10B angedockt werden kann. Ähnlich können die Behälter
12A und 12B mit ihrem Anschlussventil 13 an je ein in der Farbentnahmeeinheit 14 vorgesehene
Farbentnahmeventil 14A bzw. 14B andocken, die innerhalb der Einheit 14 mit je einer
Molchstation 15A bzw. 15B verbunden sind. Von jeder dieser Molchstationen führt eine
der beiden die Leitungsanordnung 2 bildenden Molchschläuche 2A bzw. 2B von der Potenzialtrenneinheit
1, die als Modul außerhalb einer Lackierkabine angeordnet sein kann, in die Kabine
hinein und beispielsweise durch den Roboterarm zu je einer vorzugsweise im Zerstäuber
3 befindlichen Molchzielstation 30A bzw. 30B.
[0016] Bei dem dargestellten Beispiel können die Behälter 12A und 12B zum Andocken an die
Ventile 10A oder 10B und 14A oder 14B zwischen ortsfesten Einheiten 10 und 14 hin-
und herbewegt werden, doch sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen stattdessen
zum Andocken die Farbversorgungseinheit 10 und/oder die Farbentnahmeeinheit 14 und/oder
deren Kupplungsventile bewegt werden. Wenn beim Andocken der Behälter an die Farbversorgungsventile
die Hochspannung des Zerstäubers 3 abgeschaltet wird, ist auch eine ständige Verbindung
zwischen den Behältern 12A, 12B und den Molchstationen 15A, 15B denkbar. Zum Ankuppeln
der Farbbehälter an die Farbversorgungsventile der Einheit 10 und ggf. sonstige Ventile
ist an sich nur eine Relativbewegung zwischen den Behältern und den Ventilen notwendig.
[0017] Eine zweckmäßige Anordnung der Farbversorgungsventile 10A und 10B und ihre Ausbildung
als oder mit absperrbaren Medienkupplungen ist an sich aus der EP 1 245 295 bekannt
und bedarf daher hier keiner ausführlichen Beschreibung. Insbesondere können die Ventile
10A und 10B jeweils darstellungsgemäß in einer geraden Reihe oder auch in einer Matrix
aus mehreren parallelen geraden Reihen oder stattdessen auf einem oder mehreren Kreisbögen
angeordnet und von den Behältern 12A bzw. 12B mit entsprechenden ein- oder zweidimensional
linearen Bewegungen und/oder auf Kreisbahnen angefahren werden. Die Behälter werden
zu diesem Zweck zunächst von automatisch aufgrund eines gespeicherten Programms der
Beschichtungsanlage gesteuerten (nicht dargestellten) Antriebseinrichtungen parallel
zu der Ebene der Ventilanordnung bewegt. Nach Erreichen des jeweils gewünschten Farbventils
werden die Behälter dann an dieses durch zu der Ebene der Ventilanordnung senkrechte
Bewegung angekuppelt und nach Befüllung wieder abgekuppelt. Für die Bewegungen der
Behälter und der Kupplungen stehen geeignete Servoantriebe zur Verfügung. In ähnlicher
Weise können die Behälter an die Farbentnahmeventile 14A und 14B angekuppelt und von
ihnen wieder abgekuppelt werden.
[0018] Die gesamte Farbversorgungseinheit 10 kann fest geerdet sein, wodurch auch die Farbbehälter
beim Ankuppeln auf Erdpotenzial gelegt werden. Da die Behälter 12A und 12B beim Ankuppeln
an die Ventile 10A bzw. 10B durch ausreichend große Luftstrecken von den Farbentnahmeventilen
14A und 14B getrennt sind, ist für die erforderliche elektrische Isolierung der Einheit
10 von dem an die Ventile 14A, 14B angeschlossenen, auf Hochspannungspotenzial liegenden
Zerstäuber 3 gesorgt. Wenn die Behälter 12A und 12B nach dem Befüllen wieder von den
Ventilen 10A und 10B abgekuppelt und entfernt und nun zum Versorgen des Zerstäubers
3 an die Farbentnahmeventile 14A bzw. 14B angekuppelt und infolgedessen auf das Hochspannungspotenzial
des Zerstäubers gelegt werden, erfolgt die erforderliche Potenzialtrennung durch die
Luftstrecke zwischen den Behältern 12A, 12B und der Farbversorgungseinheit 10. Da
jeweils einer der beiden Behälter in der beschriebenen Weise nachgefüllt werden kann,
während der jeweils andere Behälter mit dem Zerstäuber verbunden ist, erlaubt dieser
A/B-Betrieb eine kontinuierliche Versorgung des Zerstäubers. Zur Verringerung der
Taktzeiten bei der Serienbeschichtung von Werkstücken könnte zusätzlich durch ein
drittes System aus Farbversorgungsventilen, Behälter und Farbentnahmeventil auch A/B/C-Betrieb
realisiert werden.
[0019] Wie schon erwähnt wurde, kann die Potenzialtrenneinheit 1 auch (nicht dargestellte)
Mittel zur Potenzialtrennung für ein Spülmedium (üblicherweise Verdünner des Beschichtungsmaterials)
sowie für die Rückführung zum Entsorgen des Spülmediums enthalten. Zu diesem Zweck
können z.B. zwei weitere Behälter vorgesehen sein, die ähnlich wie die Farbbehälter
12A und 12B einerseits an entsprechende Ventile der Farbversorgungseinheit 10 und
andererseits an die Farbentnahmeeinheit 14 angekuppelt werden können. Wenn die Hochspannung
bei den Spül- und Rückführungsvorgängen abgeschaltet wird, was bei der Serienbeschichtung
von Werkstücken wie z.B. Fahrzeugkarossen insbesondere in dem Intervall zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Werkstücken ("Karossenlücke") möglich ist, kann in diesem Fall
auch auf die Potenzialtrennung verzichtet werden.
[0020] Die Farbbehälter 12A und 12B können beispielsweise, wie in Fig. 2 dargestellt ist,
durch einen spülbaren Zylinder 210 mit einem Kolben 211 gebildet sein. Der Kolben
211 kann zum Füllen und Entleeren des Behälters von einem (nicht dargestellten) Motor
angetrieben oder stattdessen beim Befüllen durch den Druck des zugeführten Mediums
und beim Entleeren durch ein Druckmedium wie Druckluft oder eventuell auch durch eine
sich entspannende Druckfeder bewegt werden. Der Zylinder 210 ist zum Befüllen und
Entleeren über eine Leitung 212 mit einer angebauten Ventilanordnung 213 verbunden,
die einen Farbanschluss F zum Ankuppeln des Behälters an eines der Ventile 10A, 10B,
14A oder 14B, einen Anschluss V/PL für Verdünner und Pulsluft sowie einen weiteren
Anschluss RF für die Rückführung enthält. Diese Anschlüsse können aus Ventilen bestehen.
Neben dem Behälter sind Ventile wie z.B. 10A und 14A in Fig. 1 veranschaulicht, an
die er mit seinem Farbanschluss F angekuppelt werden kann. Mit den Anschlüssen V/PL
und RF kann der Behälter an entsprechende (nicht dargestellte) Kupplungsventile zugehöriger
Leitungen in der Potenzialtrenneinheit 1 angedockt werden.
[0021] Es ist auch denkbar, die Farbbehälter 12A und 12B in an sich bekannter Weise (DE
103 20 147) als Dosierzylinder zum Dosieren des dem Zerstäuber 3 zugeführten Beschichtungsmaterials
zu betreiben. Bei dem hier beschriebenen Farbversorgungssystem kann es aber zu bevorzugen
sein, zum Dosieren des Beschichtungsmaterials eine konventionelle oder sonstige Dosierpumpe
unmittelbar an oder vorzugsweise in dem Zerstäuber 3 anzuordnen.
[0022] Im Rahmen der Erfindung gibt es weitere Möglichkeiten zur Realisierung der Farbbehälter
10A und 10B wie beispielsweise die Verwendung einer gemolchten Schlauchspirale mit
einem der gewünschten Füllmenge entsprechenden Schlauchvolumen.
[0023] In Fig. 3 und 4 sind schematisch zwei verschiedene Ausführungsformen von Medienkupplungen
dargestellt, die nicht nur, aber insbesondere zur Realisierung der Farbversorgungsventile
10A und 10B, der Anschlussventile 13 und der Farbentnahmeventile 14A und 14B des Farbversorgungssystems
nach Fig. 1 verwendet werden können und beide den Vorteil haben, dass sie praktisch
totraumfrei sind und ein problemloses Trennen der Kupplungsteile beispielsweise ohne
Austritt des im Betrieb ggf. unter Druck hindurchgeleiteten Farb- oder sonstigen Mediums
ermöglichen. Wenn kein Farbwechsel erfolgt, sondern beispielsweise der Behälter 12A
oder 12B nur neu mit der gleichen Farbe befüllt wird, müssen diese Kupplungen nicht
oder jedenfalls nicht bei jedem Kupplungsvorgang gespült werden, so dass die andernfalls
auftretenden Zeit- und Spülverluste vermieden werden.
[0024] Die in Fig. 3 dargestellte Kupplungseinrichtung besteht im Wesentlichen aus zwei
trennbaren und zusammenführbaren Kupplungsteilen 41 und 42. Das eine Kupplungsteil
42 enthält einen ersten Kanal 43, der über einen Verbindungskanal 46 beispielsweise
an eine Ringleitung für die betreffende Farbe angeschlossen sein kann, wenn das Kupplungsteil
42 zur Realisierung eines der Farbversorgungsventile 10A, 10B in Fig. 1 dient. Das
andere Kupplungsteil 41 kann sich in dem betrachteten Fall an dem Behälter 12A befinden
und enthält einen zweiten Kanal 44, der an einen zu dem Behälter 12A (und damit mittelbar
zu dem Zerstäuber 3) führenden Kanal 47 angeschlossen ist. Die beiden Kanäle 43 und
44 bestehen zweckmäßig aus zylindrischen Kammern, die bei zusammengeführten Kupplungsteilen
genau miteinander fluchten und in der Verbindungsebene der Kupplungsteile 41 und 42
darstellungsgemäß von einem Dichtungsring 48 umschlossen sind. Für die Zusammenführung
ist eine (nicht dargestellte) Zentrierungseinrichtung vorhanden. Beispielsweise auf
der zu dem Kanal 47 entgegengesetzten Seite des Kanals 44 kann dieser ferner an einen
Spülkanal 49 für Verdünner und ggf. Pulsluft angeschlossen sein. Die Kanäle 46, 47
und 49 sind vorzugsweise mit automatisch gesteuerten Nadel- oder sonstigen Absperrventilen
versehen, deren Ventilsitz unmittelbar an den Kanälen 43 bzw. 44 angeordnet ist.
[0025] Eine Besonderheit der in Fig. 3 dargestellten totraumfreien und spülbaren Kupplung
besteht erfindungsgemäß darin, dass bei zusammengeführten Kupplungsteilen 41 und 42
ein Molchkörper 45 zwischen den beiden Kanälen 43 und 44 hin- und herbewegbar ist
und hierbei mit seinen Dichtkanten oder Abstreiflippen dicht an den Kanalwänden anliegt.
Der nach Art eines Kolbens bewegte Molchkörper 45 ist zu diesem Zweck an einer von
einem automatisch gesteuerten Motor (nicht dargestellt) angetriebenen Kolbenstange
50 befestigt. Vorzugsweise ist er als Kammer- oder Tandemmolch oder Doppellippenkolben
der in der EP 1 172 153 bzw. EP 1 252 936 beschriebenen Art ausgebildet, in dessen
ringförmigen Zwischenraum 53 zwischen den beiden mit Dichtkanten versehenen Endteilen
Verdünner beispielsweise durch einen Spülkanal 54 geleitet wird, der mit einem zugehörigen
Ventil versehen ist. Mit diesem Verdünner spült der Molch bei seinen Bewegungen durch
die Kanäle 43 und 44 deren Wände. An der Stelle des Spülkanals 54, an dem der Molchkörper
45 mit Verdünner gefüllt werden kann, befindet sich ferner ein ebenfalls mit einem
Ventil verschließbarer Rückführungskanal 55.
[0026] Die Kolbenstange 50 und deren mechanischer Antrieb befinden sich vorzugsweise in
dem zerstäuberseitigen Kupplungsteil, hier also in der Behältereinheit 12, da hier
im Gegensatz zu der Farbversorgungseinheit 10 nur ein einziger Molch mit zugehörigem
Antrieb erforderlich ist und nicht jeweils ein Molch pro Farbe. Zur Abdichtung der
Kolbenstangenführung ist an dem Kupplungsteil eine Dichtung 51 vorgesehen.
[0027] Zur Erläuterung der Betriebsweise dieser Kupplung sei beispielsweise angenommen,
dass der Farbbehälter 12A zum Nachtanken mit gleicher Farbe an eines der Farbversorgungsventile
10A angekuppelt werden soll, in Fig. 3 also an das Ventil des Verbindungskanals 46.
Nach dem Zusammenführen der beiden Kupplungsteile 41 und 42 unter gegenseitiger Abdichtung
wird zunächst der Molch 45 aus dem Kupplungsteil 41 in seine in Fig. 3 unterste Lage
im Kupplungsteil 42 geschoben. Hinter dem Molch kann durch den Kanal 47 Farbe aus
dem Behälter 12A nachgeschoben werden, damit die Kanäle 43 und 44 luftfrei gefüllt
sind. Dann wird an dem an die Ringleitung angeschlossenen Kupplungsteil 42 das Farbventil
des Verbindungskanals 46 geöffnet, so dass die betreffende Farbe in die Kupplung fließt.
Nach Befüllung des Behälters 12A wird das Farbventil wieder geschlossen und der Molch
45 durch die Kolbenstange 50 wieder in das andere Kupplungsteil 41 gefahren, wobei
die Innenräume der Kupplung durch den in dem Zwischenraum 53 des Molchs befindlichen
Verdünner gespült und gereinigt werden. Im Fall eines Farbwechsels können die Kanäle
43 und 44 vor dem Trennen der Kupplungsteile 41, 42 oder nach ihrer späteren erneuten
Zusammenführung mit Verdünner und Pulsluft aus dem Kanal 49 gespült und getrocknet
werden, wobei der Molchkörper 45 ähnliche Bewegungen wie beim Nachtanken ausführen
kann.
[0028] Auch die in Fig. 4 dargestellte zweistufig betätigte totraumfreie Medienkupplung
besteht aus zwei trennbaren und zentriert zusammenführbaren Kupplungsteilen 61 und
62. Das Kupplungsteil 61 befindet sich auch hier beispielsweise an dem Behälter 12A,
während das andere Kupplungsteil 62 ähnlich dem Teil 42 in Fig. 3 in der Farbversorgungseinheit
10 angeordnet und über den Verbindungskanal 63 an die betreffende Ringleitung angeschlossen
ist. Zwischen den beiden Kupplungsteilen 61 und 62 befindet sich eine Dichtung 64.
[0029] In dem Kupplungsteil 61 ist nach außen bei 65 abgedichtet eine Hohlnadel 70 längs
einer zentralen Achse 66 der Kupplung vorzugsweise verschiebbar (oder evtl. auch feststehend)
gelagert. Der Innenraum der Hohlnadel 70 ist über einen durch das Kupplungsteil führenden
Kanal an den Behälter 12A angeschlossen und durch eine achsgleich in der Hohlnadel
angeordnete, längs der Achse 66 verschiebbare Ventilnadel 71 an dem am Stirnende der
Hohlnadel 70 gebildeten Ventilsitz 72 verschlossen, wenn die Kupplungsteile getrennt
sind.
[0030] In dem Kupplungsteil 62 befindet sich darstellungsgemäß ein bei zusammengeführter
Kupplung zu der zentralen Achse 66 koaxialer zylindrischer Kanal 75, der sich zu der
senkrecht oder quer zu der Achse 66 verlaufenden Trennebene 68 der Kupplungsteile
hin zunächst konisch verengt und dann bis zu der Trennebene 68 wieder trichterartig
erweitert. Die trichterartige Erweiterung 76 ist ausgehend von der den beiden Kupplungsteilen
61, 62 gemeinsamen Trennebene 68 so tief, dass sie die über die Trennebene vorspringende
Spitze der Hohlnadel 70 aufnimmt und einen Sitz für die Hohlnadelspitze bildet. An
der Hohlnadelspitze und/oder an ihrem Sitz an der Wand der Erweiterung 76 ist eine
weitere Dichtung 77 vorgesehen, so dass der Innenraum der Hohlnadel 70 abgedichtet
mit dem Kanal 75 verbunden wird.
[0031] In dem Kanal 75 ist koaxial eine weitere Ventilnadel 80 angeordnet, deren konische
Spitze 81 bei getrennter Kupplung an der sich an die Erweiterung 76 anschließenden
konischen Innenwand 82 des Kanals 75 anliegt, um den Kanal nach außen zu verschließen.
Die Ventilnadel 80 ist in dem Kupplungsteil 62 verschiebbar gelagert und öffnet den
Kanal 75 in Richtung zu dem Kupplungsteil 61, wenn Beschichtungsmaterial aus dem Verbindungskanal
63 in die Hohlnadel 70 fließen soll, deren Innenraum zu diesem Zweck durch koaxiale
Verschiebung der inneren Ventilnadel 71 geöffnet wird, während die Hohlnadel dicht
in der Erweiterung 76 an dem Kupplungsteil 62 anliegt.
[0032] In dem Kupplungsteil 61 mündet radial außerhalb der Hohlnadel 70, aber innerhalb
der Dichtung 64 ein mit einem weiteren Ventil versehener Kanal 85 für Verdünner und
Pulsluft in der Trennebene 68. Beispielsweise an einer entsprechenden Stelle auf der
radial gegenüberliegenden Seite der Hohlnadel 70 mündet ein Rückführungskanal 86 für
den Verdünner. Bei zusammengeführten Kupplungsteilen 61 und 62 können dadurch der
die Hohlnadelspitze umgebende Innenraum der Kupplung und bei entsprechender Stellung
der Hohlnadel 70 und der Ventilnadel 80 auch die dadurch geöffneten Innenräume gespült
und getrocknet werden.
[0033] Wenn durch diese Medienkupplung beispielsweise Farbe nachgetankt werden soll, werden
zum Ankuppeln des Farbbehälters wie 12A an eines der Farbversorgungsventile die beiden
Kupplungsteile 61 und 62 zusammengeführt und mittels der Dichtung 64 dicht miteinander
verbunden. Dann wird die Hohlnadel 70 zweistufig betätigt, d.h. ihre Spitze wird an
die Innenwand der Erweiterung 76 angedrückt und durch parallele Verschiebung der inneren
Ventilnadel 71 geöffnet. Durch Verschiebung der Ventilnadel 80 wird der Farbweg von
dem Verbindungskanal 63 in den Innenraum der Hohlnadel 70 und von dort zu dem Farbbehälter
freigegeben. Nach Befüllung des Behälters wird die Hohlnadel 70 wieder zurückgefahren,
wobei ein eventuell zurückbleibender, aufgrund der dargestellten Gestaltung aber in
jedem Fall sehr geringer Farbrest in dem Kupplungsteil 62 verbleiben kann. Soweit
notwendig, kann nach bestimmten Zeitintervallen über die Ventile der Kanäle 85 und
86 eine Zwischenspülung der Kupplungsteile erfolgen. In jedem Fall wird die Kupplung
bei einem Farbwechsel auf diese Weise gespült.
[0034] Hinsichtlich des beschriebenen Farbwechselsystems und der Medienkupplungen ist die
Erfindung nicht auf Potenzialtrennsysteme beschränkt, sondern beispielsweise auch
für nicht elektrostatische Beschichtungsanlagen beispielsweise mit Luftzerstäubern
geeignet. Andererseits ist die beschriebene Potenzialtrenneinheit nicht auf Farbwechselsysteme
beschränkt, sondern allgemeiner überall dort vorteilhaft, wo zwei auf unterschiedlichen
Potenzialen liegende Teile eines Materialversorgungssystems verbunden und getrennt
werden sollen.
1. Verfahren zur Farbversorgung einer elektrostatischen Beschichtungsvorrichtung (3)
mit Beschichtungsmaterial wechselnder Farbe,
bei dem das Beschichtungsmaterial von einem Behälter (12A, 12B) in einer Potenzialtrenneinheit
(1) kommend, die an eine auf Erdpotenzial liegende Farbversorgungseinheit (10) angeschlossen
ist, durch eine insbesondere molchbare Verbindungsleitungsanordnung (2) zu der Beschichtungsvorrichtung
(3) fließt,
und bei dem das Beschichtungsmaterial in der Verbindungsleitungsanordnung (2) insbesondere
von einem Molch in Richtung zu der Beschichtungsvorrichtung (3) und/oder zurück in
Richtung zu der Farbversorgungseinheit (10) gedrückt wird,
wobei in der Potenzialtrenneinheit (1) ein Behälter (12A, 12B) an die Farbversorgungseinheit
(10) angekuppelt und befüllt wird, während er von einer zu der Beschichtungsvorrichtung
(3) führenden Verbindungsleitung (2A, 2B) abgekuppelt und unter Bildung einer elektrischen
Isolierstrecke entfernt ist, und zum Entleeren an die Verbindungsleitung (2A, 2B)
angekuppelt wird, während er von der Farbversorgungseinheit (10) abgekuppelt und unter
Bildung einer elektrischen Isolierstrecke entfernt ist,
wobei die Farbversorgungseinheit (10) für die verschiedenen wählbaren Farben jeweils
ein Farbversorgungsventil (10A, 10B) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) direkt an das Farbversorgungsventil (10A, 10B) der jeweils
verwendeten Farbe angekuppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) von einer automatisch gesteuerten Antriebseinrichtung zwischen
den Farbversorgungsventilen (10A, 10B) und einem Farbentnahmeventil (14A, 14B), an
das die zu der Beschichtungsvorrichtung (3) führende Verbindungsleitung (2A, 2B) angeschlossen
ist, hin und her bewegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung (3) aus einem an das Farbentnahmeventil (14A) einer
ersten Verbindungsleitung (2A) angekuppelten ersten Behälter (12A) versorgt wird,
während ein zweiter Behälter (12B) an eines der Farbversorgungsventile (10B) angekuppelt
ist und befüllt wird, und dass der zweite Behälter (12B) anschließend an das Farbentnahmeventil
(14B) einer zweiten zu der Beschichtungsvorrichtung (3) führenden Verbindungsleitung
(2B) angekuppelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) zum Ankuppeln an die in einer gemeinsamen Ebene angeordneten
Farbversorgungsventile (10A, 10B) parallel zu dieser Ebene in quer zueinander liegenden
geraden Richtungen oder auf mindestens einer Kreisbahn bewegt wird.
5. Einrichtung zur Farbversorgung einer insbesondere elektrostatischen Beschichtungsvorrichtung
(3) mit Beschichtungsmaterial unterschiedlicher Farbe mit einer Farbversorgungseinheit
(10), die für die verschiedenen wählbaren Farben jeweils mindestens ein Farbversorgungsventil
(10A, 10B) aufweist,
mit mindestens einer an die Beschichtungsvorrichtung (3) angeschlossenen oder anschließbaren
Verbindungsleitung (2A, 2B) ,
mit mindestens einem Behälter (12A, 12B), der mit einer Kupplungseinrichtung (13)
zum Ankuppeln an die Farbversorgungseinheit (10) und/oder an die Verbindungsleitung
(2A, 2B) versehen ist,
und mit einer automatisch gesteuerten Antriebseinrichtung für eine Relativbewegung
zwischen dem Behälter (12A, 12B) und den Farbversorgungsventilen (10A, 10B) und/oder
der Verbindungsleitung (2A, 2B),
dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) direkt an jedes der Farbversorgungsventile (10A, 10B) für
die unterschiedlichen Farben ankuppelbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) mit einer automatisch gesteuerten Antriebseinrichtung verbunden
ist, mit der er parallel zu einer Ebene, in der die Farbversorgungsventile (10A, 10B)
angeordnet sind, in quer zueinander liegenden geraden Richtungen oder auf mindestens
einer Kreisbahn bewegbar ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12A, 12B) zwischen den Farbversorgungsventilen (10A, 10B) und einem
Farbentnahmeventil (14A, 14B) der Verbindungsleitung (2A, 2B) hin und her bewegbar
ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsleitung (2A, 2B) molchbar ist, und dass das Farbentnahmeventil (14A,
14B) der Verbindungsleitung an einer Molchstation (15A, 15B) angeordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbversorgungsventile (14A, 14B), der Behälter (12A, 12B) und das Farbentnahmeventil
(14A, 14B) der Verbindungsleitung (2A, 2B) in einem Gehäuse eines beispielsweise außerhalb
einer Sprühkabine montierbaren Potenzialtrennmoduls (1) untergebracht sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Potenzialtrennmodul (1) Leitungen für ein Spülmedium und Mittel zur Potenzialtrennung
für diese Leitungen enthält.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungseinrichtung des Behälters (12A, 12B) als vorzugsweise automatisch steuerbares
Absperrventil (13) ausgebildet ist.
12. Kupplungseinrichtung insbesondere für die Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
11
mit zwei trennbaren und zusammenführbaren Kupplungsteilen (41, 42),
wobei das eine Kupplungsteil (42) einen an eine Leitung (46) für Beschichtungsmaterial
angeschlossenen oder anschließbaren ersten zentralen Kanal (43) enthält, während das
andere Kupplungsteil (41) einen zweiten zentralen Kanal (44) enthält, der an eine
zu einer Beschichtungsvorrichtung (3) oder zu einem mit dem Kupplungsteil (41) verbundenen
Behälter (12A, 12B) führende Leitung (47) angeschlossen oder anschließbar ist und
bei zusammengeführten Kupplungsteilen (41, 42) mit dem ersten Kanal (43) fluchtet
oder achsgleich ausgerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Molchkörper (45) vorgesehen ist, der bei zusammengeführten Kupplungsteilen (41,
42) zwischen den beiden zentralen Kanälen (43, 44) hin und her bewegbar ist und hierbei
mit seinen Dichtkanten oder Abstreiflippen dicht an den Kanalwänden anliegt.
13. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Molchkörper (45) an seinem Umfang zwischen den Dichtkanten oder Abstreiflippen
einen ringförmigen Zwischenraum (53) aufweist, der aus einem in der Innenwand eines
der beiden zentralen Kanäle (44) mündenden Spülkanal (54) mit einem Spülmedium füllbar
ist.
14. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Kupplungsteile (41) einen Spülkanal (49) zum Einleiten eines Spülmediums
in die zentralen Kanäle (43, 44) außerhalb des Molchkörpers (45) enthält.
15. Kupplungseinrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Molchkörper (45) an einer mechanisch angetriebenen Kolbenstange (50) befestigt
ist.
16. Kupplungseinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 12, dadurch gekennzeichnet, dass eines der oder beide Kupplungsteile (61, 62) jeweils eine in ihrem zentralen Kanal
(70, 75) verschiebbar angeordnete, automatisch betätigbare Ventilnadel (71, 80) enthalten,
mit der der Kanal (70, 75) in Richtung zu der die Trennebene (68) der Kupplungsteile
(61, 62) bildenden Außenseite des Kupplungsteils verschließbar ist.
17. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilnadel (71) des einen Kupplungsteils (61) in einer den zentralen Kanal bildenden
Hohlnadel (70) angeordnet ist,
dass die den Ventilsitz (72) für die Ventilnadel (71) enthaltende Spitze der Hohlnadel
(70) über die Trennebene (68) dieses Kupplungsteils (61) vorspringt,
und dass das andere Kupplungsteil (62) eine einen Sitz für die Spitze der Hohlnadel
(70) bildende Erweiterung (76) seines zentralen Kanals (75) hat.
18. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trennebene (68) eines der Kupplungsteile (61) ein mit einem Ventil versehener
Kanal (85) mündet, der an eine Quelle für ein Spülmedium angeschlossen oder anschließbar
ist.