[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung
mittels gekühlter Blasluft an Bogenrotationsdruckmaschinen mit mindestens einer pneumatischen
Bogenführungseinrichtung.
[0002] Es ist allgemein bekannt, zur Unterstützung des Trocknungs- und Aushärtungsprozesses
von Druckfarben und Lacken Trockner an oder zwischen den Druckwerken sowie im Auslagebereich
anzuordnen. Dabei werden durch UV- oder Infrarot-Trockner große Wärmemengen an den
Bedruckstoff und die an die Trockner angrenzenden Druckmaschinenteile abgegeben. Weiterhin
führen immer höhere Druckgeschwindigkeiten und das Drucken mit hochviskosen (wasserlosen)
Druckfarben zu einer zunehmenden Erwärmung der farb- und bogenführenden Zylinder.
Die durch Reibung, Konvektion oder Strahlung auf Bedruckstoff und Druckmaschine abgegebene
Wärmemenge ist eine wesentliche Störgröße im Druckprozess, weil sie die Viskosität
der Druckfarbe verändert und damit die Farbsteuerung beeinflusst, die Gefahr der Bogenhaftung
oder der Beschädigung oder Verformung thermisch sensibler Bedruckstoffe, wie z. B.
Kunststofffolien, zunimmt und sie beeinträchtigt darüber hinaus die Funktionsweise
angrenzender Maschinenelemente, wenn sich diese unzulässig erhitzen.
[0003] Zur Vermeidung der Überhitzung von Druckmaschinenelementen im Trocknerbereich und
zur Bedruckstoffkühlung sind zusätzliche Kühleinrichtungen bekannt.
Zur Kühlung von Bogenleitflächen im Wirkungsbereich von Trocknern sind auf deren Unterseite
Kühlmittelkanäle angeordnet (z.B. DE 19810387 C1). Allerdings beschränkt sich deren
Kühlwirkung auf das Leitblech, eine Kühlung auch der angrenzenden Zylindergruppe oder
des Bedruckstoffes kann damit nicht erreicht werden.
Der Einsatz gekühlter Blasluft zur Zylinderkühlung ist beispielsweise aus den DE 4326835
A1 und DE 4307732 A1 bekannt, die zusätzliche Blasluftkühlbalken mit auf die Blaseinrichtung
beschränktem Kühlluftkreislauf zur Kühlung von Gummi- und/ oder Plattenzylindern zeigen,
wobei die von der Zylinderoberfläche zurückströmenden Kühlluft-Teilströme am Blasluftkühlbalken
wieder angesaugt, nachgekühlt und danach erneut auf die Zylinderoberfläche geblasen
werden. Aus der DE 43 07 732 A1 ist darüber hinaus ein Temperiersystem für drei benachbarte
Zylinder bekannt, das einen äußeren Luftrezirkulationskreislauf aufweist, bei dem
Leckageluft der Blasluftkühlbalken aus dem durch die benachbarten Zylinder, die Blasluftkühlbalken
und zusätzliche Begrenzungsflächen gebildeten abgeschlossenen Luftraum zur Kühleinrichtung
zurückgeführt wird.
[0004] Aus der WO 01/32423 A1 ist es weiterhin bekannt, von Trocknern erwärmte Bedruckstoffe
sowie dabei indirekt auch Druck- und Übergabezylinder aus zusätzlich vor der Druckzone
angeordneten Blasluft-Kühleinrichtungen zu kühlen, die Kühlregister und Ventilatoren
aufweisen. Diese Blasluftkühlung kühlt den Druckzylinder auf dem bogenführenden Mantelabschnitt,
wodurch zwar eine intensive Bedruckstoffkühlung erreicht wird, die Zylinderkühlung
tritt jedoch wegen der isolierenden Wirkung des aufliegenden Bogens in den Hintergrund.
Nachteilig ist weiterhin die Abhängigkeit der Intensität der Zylinderkühlung von der
Bedruckstoffbeschaffenheit.
[0005] Zur Kühlung von verzugsgefährdeten bogenförmigen Bedruckstoffen, insbesondere Folien
sind gem. DE 10158050 A1 und DE 10158051 A1 zusätzliche Kühlluft-Blaseinrichtungen
unterhalb von Übergabezylindern und/oder vor der Druckzone vorgesehen, wobei diese
auch teilweise in vorhandene Bogenführungseinrichtungen integriert sein können.
Der Gegenstand der DE 101 52 593 A1 überwindet den Nachteil des zusätzlichen Platzbedarfes
für die Kühleinrichtungen durch die Anordnung von Kühlregistern im Luftstrom der vorhandenen
Blasluft- Bogenleiteinrichtungen unterhalb von Übergabezylindern, vor Druckspalten
und oberhalb von Übergabebereichen im UV-Trocknerbereich.
Den genannten Kühlsystemen sind die Nachteile gemeinsam, dass sie jeweils nur für
spezielle Kühlaufgaben ausgelegt sind, d.h. entweder nur zur Bedruckstoffkühlung oder
nur zur Zylinderkühlung dienen und lediglich eng begrenzte Wirkungsbereiche haben.
Insbesondere beim Bedrucken von temperaturempfindlichen Kunststoffbogen kommt es jedoch
darauf an, sowohl den Bedruckstoff als auch die bedruckstoffführenden Maschinenelemente
intensiv zu kühlen.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Kühlung zu schaffen, die die genannten Nachteile überwinden und somit ein Bedruckstoff-
und Druckmaschinenkühlsystem zu schaffen, das bei geringem Energie- und Raumbedarf
einen gleichzeitigen Schutz des Bedruckstoffes und der Druckmaschine vor schädlichen
Temperatureinflüssen gewährleistet.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 oder 3 gelöst.
Einzelheiten von Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung realisiert die gleichzeitige Kühlung von bogenführenden
Zylindern und Bedruckstoff mit einem Kühlluftstrom, der in einer Blasluft-Kühleinrichtung
zunächst gekühlt wird, danach die Oberfläche eines bogenführenden Zylinders bestreicht
und anschließend zur Bedruckstoffführung unter Einbeziehung der vorhandenen pneumatischen
Bogenführungseinrichtungen dient und dabei den Bedruckstoff kühlt. Ein Teil der Kühlluft
gelangt aufgrund der offenen Kühlluftführung nicht zu den Bogenführungseinrichtungen,
sondern strömt in das Druckwerk und kühlt dabei noch weitere Druckmaschinenelemente.
Auf diese Weise wird das Kühlpotential der gekühlten Blasluft mehrfach genutzt.
Gegenüber der Anordnung von mehreren unabhängig voneinander wirkenden Blasluftkühleinrichtungen
ergeben sich deutliche Vorteile bezüglich der aufzubringenden Kühlleistung und der
für die Bedruckstoff- und Zylinderkühlung nutzbaren Wärmeaustauschfläche.
In dem relativ abgegrenzten Luftraum unterhalb der Druck- bzw. Lackzylinder wird ein
Kühlluftspeicherraum geschaffen, aus dem die Zylinder- und Bedruckstoffkühleinrichtungen
die bereits vorgekühlte Luft entnehmen. Gleichzeitig werden die Druck- bzw. Lackzylinder
in besonders effektiver Weise gekühlt, da in diesem Bereich kein isolierender Bogen
auf dem Zylindermantel aufliegt.
Zusätzlich sind die das Kühlsystem verbindenden Kühlluftwege kurz und verlaufen in
unmittelbarer Nähe zu den Zylinderoberflächen und zur Bogentransportbahn, so dass
das Kühlpotential der Kühlluft nicht durch die unerwünschte Aufnahme von Wärme aus
nicht direkt an der Bogenführung beteiligten Bereichen eingeschränkt wird.
Weiterhin wird infolge des mit Schaufelrädern vergleichbaren Fördereffektes der umlaufenden
Greiferbrücken der Übergabezylinder die aus den Blasluftkästen zur Bogenführung austretende
Kühlluft mitgeschleppt bis zum Kammsauger am nachgeordneten Druckzylinder, so dass
ein ständiger Kühlluftstrom - vom ersten gekühlten Druckwerk ausgehend - in Bogentransportrichtung
zu den nachfolgenden Druckwerken aufrechterhalten wird, der den Bedruckstoff während
des Transportes zwischen den Druckwerken nachhaltig kühlt und auch die zusätzliche
Reduzierung der Kühlleistung ab dem zweiten Druckwerk ermöglicht.
Somit können mit der erfindungsgemäßen Kopplung der Blas-, Kühl- und Bogenführungseinrichtungen
sowohl die Bedruckstoffe als auch die Druckmaschinenzylinder bei minimalem Kühlluftverbrauch
entlang des Bogenweges gekühlt werden.
Die Kühlluftkopplung und damit die Effizienz der einzelnen Kühleinrichtungen kann
im Sinne der zugrunde liegenden Aufgabe durch zusätzliche Abdichtmaßnahmen mit Kühlluftleitelementen
entlang des Strömungsweges der Kühlluft verstärkt werden.
Anhand der Zeichnungen eines Abschnittes einer Bogenoffsetdruckmaschine in Seitenansicht
sollen nachstehend Ausführungsformen der Erfindung erläutert werden.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Variante der Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung
- Fig. 2
- eine zweite Variante der Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung mit verstärkter Kühlluftkopplung
[0010] Fig.1 zeigt in schematischer Darstellung den Druck- bzw. Lackzylinder 2 eines Druck-
bzw. Lackwerkes einer Bogenrotationsdruckmaschine in Reihenbauweise mit dem jeweils
vor- und nachgeordneten Übergabezylinder 1,3 und die Bodengruppe des Maschinengestells
4. Entlang des Bogenweges sind bekannte pneumatische Bogenführungseinrichtungen angeordnet,
von denen beispielhaft zwei Luftpolsterführungen 12.1,13,14 und 17.1,18,19 unter den
Übergabezylindern 1,3 und ein Kammsauger 15,16 im Übergabebereich von Übergabe- und
Druckzylinder 1,2 dargestellt sind.
Die unterhalb der Übergabezylinder 1,3 angeordneten zwei bekannten Blasluftkästen
14 und 19 ermöglichen durch die Luftpolsterführung der Bogen einen berührungsfreien
Bogentransport. Insbesondere beim Bedrucken von Kunststofffolien kann so das Verkratzen
der Bogenoberfläche an den Leiteinrichtungen verhindert werden. Mit dem Kammsauger
15,16 wird die auf der Druckzylindermanteloberfläche mitgeschleppte Luftgrenzschicht
und andererseits das tragende Luftpolster unter dem Bogen vor der Druckzone abgesaugt,
um das glatte Auflegen der Bogen auf dem Druckzylinder 2 zu ermöglichen.
Gemäß der vorgeschlagenen Lösung ist nun zusätzlich unter einem oder mehreren zu kühlenden
Druckzylindern 2 jeweils eine Blaseinrichtung 10 angeordnet, die einen aufwärts gerichteten
Kühlluftstrom auf die Druckzylinderoberfläche richtet. Dieser Ort ist für die Blasluftkühlung
des Druckzylinders 2 besonders günstig, da hier der Luftstrom direkt auf die Zylinderoberfläche
trifft und dadurch seine Kühlwirkung voll entfalten kann.
Die Blaseinrichtung 10 kann beispielsweise eine Reihe nebeneinander und parallel zur
Zylinderachse angeordneter Ventilatoren sein, in deren Blasluftstrom sich eine oder
mehrere Blasluft-Kühleinrichtungen 11 befinden. Die Kühleinrichtungen 11 sind als
bekannte kühlmitteldurchströmte Kühlflächenanordnungen (Kühlregister) ausgebildet.
Ebenso können die Kühleinrichtungen 11 auch auf der Saugluftseite der Ventilatoren
angeordnet sein.
Alternativ zu einer Anordnung der Blaseinrichtung 10 unter dem Druckzylinder 2 kommt
ein (nicht dargestelltes) seitliches Einblasen von Kühlluft mit einer Blaseinrichtung
am Maschinenseitengestell oder mit einer außerhalb der Druckmaschine befindlichen
Blaseinrichtung 10 unter den Druckzylinder 2 mit Hilfe eines Kühlluftschwertes o.ä.
in Betracht, wenn z.B. der verfügbare Bauraum für eine Blaseinrichtung 10 nicht ausreicht.
Durch die Anordnung eines Absaugkanals unter dem Druckzylinder 2 oder auf der gegenüber
liegenden Seite der Druckmaschine ist bei dieser Ausgestaltung der Kühlluftrückstrom
zur Blasluft-Kühleinrichtung 11 sicherzustellen, die sich ebenfalls entweder am Maschinenseitengestell
oder außerhalb der Druckmaschine befinden kann. Dabei geht allerdings der Vorteil
der zylinder- und bedruckstoffnahen Kühlluftwege teilweise wieder verloren.
Bei der vorgeschlagenen ersten Variante der Kühlung werden Radialventilatoren 12.1,17.1
für die Blasluftversorgung der Blasluftkästen 14,19 verwendet, die mit der nach unten
gerichteten Ansaugseite die nach unten abgesunkene kalte Luft erfassen. Die Radialventilatoren
12.1,17.1 sind über Luftkanäle 13.1,18.1 mit den Blasluftkästen 14,19 verbunden.
[0011] Das mit der vorgeschlagenen Einrichtung realisierbare Verfahren läuft folgendermaßen
ab: In der Blasluftkühleinrichtung 11 wird die Blasluft auf Kühltemperatur abgekühlt
und von der Blaseinrichtung 10 von unten gegen die Mantelfläche des Druckzylinders
2 geblasen und kühlt so zunächst den Druckzylinder 2, wird dort umgelenkt und strömt
in den unteren Luftraumbereich am Maschinengestell 4 ab. Die Kühlluft wird teilweise
von den benachbarten Radialventilatoren 12.1,17.1 aus dem unteren Luftraum wieder
angesaugt, über die Luftkanäle 13.1,18.1 zu den Luftkästen 14,19 geleitet und bildet
entlang des Bogenweges zwischen den Druckwerken den Bedruckstoffbogen kühlende Luftpolster.
Bei der Bogenübergabe vom Übergabezylinder 1 an den Druckzylinder 2 wird das stützende
Kühlluftpolster unter dem Bogen vom Kammsauger 15,16 abgesaugt und in den unteren
Kühlluftraum unter den Druckzylinder 2 geblasen. Gleichzeitig dient der Kammsauger
15,16 auch zur Reduzierung der Grenzflächenströmung am Druckzylinder 2 und stellt
damit eine Kühlluftbarriere dar, die das Abströmen von Kühlluft im Übergabebereich1,2
verhindert. Die vom Druckzylinder 2 und Bedruckstoff erwärmte und zurückgeführte Kühlluft
wird nun erneut von der Blaseinrichtung 10 angesaugt, nachgekühlt und strömt wieder
in Richtung Druckzylinder 2 und wird nach dem Auftreffen an der Zylinderoberfläche
und Abströmen in die Ansaugzonen der pneumatischen Bogenführungseinrichtungen 12.1,13,14
und 17.1,18,19 in die Bogenbahn geleitet, wo der Bedruckstoff gleichzeitig gekühlt
und geführt wird.
Von den gekühlten Zylindern abströmende und nicht zu den Bogenführungseinrichtungen
gelangende Kühlluftanteile verteilen sich im Druckwerk , vermischen sich dabei mit
der wärmeren Luft und kühlen entlang ihres Strömungsweges noch weitere Druckmaschinenelemente.
Auf diese Weise wird das Kühlpotential der gekühlten Blasluft mehrfach genutzt,
Durch die Förderwirkung der Greiferleisten 1.B,3.B wird die Kühlluft der Luftpolster
mitgerissen und gelangt in den Wirkungsbereich der nächsten Kühleinrichtung am nachgeordneten
Druckwerk. Damit entsteht ein kontinuierlicher Kühlluftstrom entlang des Bogentransportweges
zwischen den Druckwerken, der den Bedruckstoff intensiv kühlt und die Reduzierung
der Kühlleistung ab dem zweiten gekühlten Druckwerk im Verhältnis zum ersten gekühlten
Druckwerk ermöglicht.
Diese erste Ausgestaltungsvariante gemäß Fig.1 ist optimal für die Nachrüstung von
Druckmaschinen mit einer Blasluftkühlung geeignet, weil die Serienausstattung bis
auf den Austausch der Ventilatoren 12,17 und die zusätzliche Blas- und Kühleinrichtung
10,11 nicht verändert wird, keine weiteren Einbauten erforderlich sind und die Regelung
aufgrund der Offenheit der Blasluftführung keine zusätzlichen Anforderungen stellt.
Da die Kühlluftverbindung zwischen den einzelnen Ventilatoren 10,12,16,17 verhältnismäßig
offen ist, ergeben sich vorteilhaft breite Spielräume für die Regelung der einzelnen
Kühlabschnitte. Weiterhin kann ein relativ hoher Anteil von Kühlluft aus dem Luftraum
unter den Druckzylindern entweichen, so dass auch die darüber liegenden Druckwerksbereiche
wirksam mitgekühlt werden, so dass mit dem vorgeschlagenen Kühlluftsystem die gesamte
Druckmaschine gekühlt werden kann.
Für den Fall, dass die Kühlwirkung auf den bogenführenden Bereich konzentriert werden
soll, kann durch zusätzliche Luftführungsmaßnahmen gem. Fig. 2 die Kühlluftkopplung
zwischen den Ventilatoren 10,12,16,17 gefördert werden.
Bei dieser zweiten Variante reduzieren zusätzliche Kühlluft-Leitelemente L1,L2,L3
das Abströmen von Kühlluft aus dem Luftraum unter dem Druckzylinder 2, indem sie den
Kühlluftraum achsparallel und axial begrenzen. Die Leitelemente L1 leiten die mit
der Blaseinrichtung 10 geförderte Kühlluft entlang der Mantelfläche des Druckzylinders
2 entgegengesetzt zu seiner Rotationsrichtung. In der Nähe des Übergabebereiches zwischen
Druckzylinder 2 und nachgeordnetem Übergabezylinder 3 saugen die Axialventilatoren
17.2 die Kühlluft von der Druckzylinderoberfläche ab und erzeugen damit das Luftpolster
für die Bogenführung mittels Blasluftkasten 19. In Rotationsrichtung des Druckzylinders
2 ist die Kühlluftführung am Druckzylinder 2 nach unten nicht durch Leitbleche begrenzt,
weil in diesem Bereich die Kühlluftrückführung zur Ansaugseite der Blaseinrichtung
10 erfolgt. Durch den Kammsauger 15,16, der die Kühlluft aus dem Übergabebereich zwischen
dem vorgeordneten Übergabezylinder 1 und dem Druckzylinder 2 absaugt und den Blasluftkasten
14 ist der Kühlluftraum zum vorgeordneten Übergabezylinder 1 ausreichend abgegrenzt.
Der Kammsauger 15,16 unterstützt dabei das Rückströmen der Kühlluft in die Ansaugzone
der Blaseinrichtung 10, die bei der zweiten Variante zusätzlich mit Leitelementen
L2,L3 begrenzt wird, um das diffuse Abströmen der Kühlluft aus dem Kühlluftspeicherraum
unterhalb des Druckzylinders 2 zu unterbinden. Neben der Blaseinrichtung 10 fördert
der Ventilator 12.2 die vom Druckzylinder 2 zurückströmende Kühlluft aus dem bodennahen
Bereich und schafft einen weiteren Kühlluftkreislauf über den Luftkanal 13.2 zum Blasluftkasten
14 und über den Kammsauger 15,16 zurück in die Kühlluftansaugzone der Blaseinrichtung
10.
[0012] Die zweite Variante der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung ist auch mit den üblichen
Axialventilatoren 12.2, 17.2 realisierbar.
[0013] Da die Luftkühlung nur in der einzigen Kühleinrichtung 11 erfolgt, kann es für eine
verbesserte Regelbarkeit der einzelnen Kühlluftkreisläufe (10-11-15-16, 12.2-13.2-14-15-16,
10-11-L1-18.2-17.2-19-15-16) vorteilhaft sein, wenn Teile der zentralen Kühleinrichtung
11 jedem einzelnen Kreislauf als separate Kühleinrichtungen 11 zugeordnet werden,
die die vorgekühlten Luftströme nach Bedarf und unabhängig voneinander weiter abkühlen.
Dafür vorgesehenen Kühleinrichtungen 11 können beispielsweise jeweils auf der Ansaugseite
der Ventilatoren 12 und 17 angeordnet sein oder auch in den Luftleitkanälen 13 und
18. Die separaten Teile der Kühleinrichtung 11 sind zweckmäßig mit der Kühleinrichtung
11 über einen gemeinsamen Kühlmittelkreislauf und regelbare Stellmittel gekoppelt.
Weiterhin ermöglicht die flexible Konzeption des Kühlsystems die Kombination mit zusätzlichen
bekannten pneumatischen Bogenführungseinrichtungen 20.1,20.2, die Kühleinrichtungen
11 aufweisen, innerhalb des von der erfindungsgemäßen Kühleinrichtung zunächst nicht
kühlbaren Bogenweges auf dem Druckzylinder 2 vor und nach der Druckzone, die z. B.
gemäß der DE 101 52 593 A1 beschaffen sein können, wodurch eine intensive Kühlung
besonders empfindlicher Bedruckstoffe (Folien) auf dem gesamten Bogentransportweg
durch die Druckmaschine möglich wird.
Bezugszeichenliste
[0014]
- 1
- vorgeordneter Übergabezylinder
- 1.B
- Greiferbrücke des vorgeordneten Übergabezylinders
- 2
- Druckzylinder
- 3
- nachgeordneter Übergabezylinder
- 3.B
- Greiferbrücke des nachgeordneten Übergabezylinders
- 4
- Druckmaschinengestell
- 5
- -
- 6
- -
- 7
- -
- 8
- -
- 9
- -
- 10
- Blaseinrichtung
- 11
- Blasluft-Kühleinrichtung
- 12
- Ventilator
- 12.1
- Radialventilator
- 12.2
- Axialventilator
- 13
- Luftkanal
- 13.1
- Luftkanal
- 13.2
- Luftkanal für verstärkte Kühlluftkopplung
- 14
- Blasluftkasten
- 15
- Kammsauger
- 16
- Ventilator
- 17
- Ventilator
- 17.1
- Radialventilator
- 17.2
- Axialventilator
- 18
- Luftkanal
- 18.1
- Luftkanal
- 18.2
- Luftkanal für verstärkte Kühlluftkopplung
- 19
- Blasluftkasten
- 20.1
- pneumatische Bogenführungseinrichtung mit Blasluft-Kühleinrichtung
- 20.2
- pneumatische Bogenführungseinrichtung mit Blasluft-Kühleinrichtung
- L1
- Kühlluft-Leitelement für verstärkte Kühlluftkopplung
- L2
- Kühlluft-Leitelement für verstärkte Kühlluftkopplung
- L3
- Kühlluft-Leitelement für verstärkte Kühlluftkopplung
1. Verfahren zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung mittels gekühlter Blasluft an
Bogenrotationsdruckmaschinen mit pneumatischen Bogenführungseinrichtungen, wobei die
gekühlte Blasluft nach Kontakt mit der Oberfläche eines bogenführenden Zylinders (2)
mindestens einer pneumatischen Bogenführungseinrichtung (12,13,14; 15,16; 17,18,19)
wenigstens teilweise zugeführt wird.
2. Verfahren zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach Anspruch 1, wobei die gekühlte
Blasluft nach Kontakt mit der Oberfläche eines Druckzylinders (2) der Ansaugzone mindestens
einer pneumatischen Bogenführungseinrichtung (12,13,14; 15,16; 17,18,19), die an dem
Druckzylinder (2) vor- und/oder nachgeordneten bogenführenden Zylinder(n) (1,3) angeordnet
ist/sind, wenigstens teilweise zugeführt wird.
3. Verfahren zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach Anspruch 2, wobei die gekühlte
Blasluft auf einen nichtbogenführenden Abschnitt der Oberfläche des Druckzylinders
(2) gerichtet ist.
4. Verfahren zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 1 bis
3, wobei ein Teil der gekühlten Blasluft weitere nichtbogenführende Druckmaschinenelemente
der Druckwerke kühlt.
5. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung mittels gekühlter Blasluft
an Bogenrotationsdruckmaschinen mit bogenführenden Zylindern und mit mindestens einer
pneumatischen Bogenführungseinrichtung, mindestens einer Blasluft-Kühleinrichtung
(11) und mindestens einer Blaseinrichtung (10), wobei
• mindestens eine Blasluft-Kühleinrichtung (11) mindestens einer Blaseinrichtung (10)
zugeordnet ist,
• der Kühlluftstrom jeder Blaseinrichtung (10) auf die Oberfläche mindestens eines
bogenführenden Zylinders (2) gerichtet ist, und
• die Ansaugzone mindestens einer pneumatischen Bogenführungseinrichtung (12,13,14;
15,16; 17,18,19) im von der Oberfläche mindestens eines bogenführenden Zylinders (2)
zurückströmenden Kühlluftstrom der Blaseinrichtung (10) angeordnet ist.
6. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach Anspruch 5, wobei der
Kühlluftstrom aus der Blaseinrichtung (10) auf einen nichtbogenführenden Abschnitt
der Oberfläche eines Druckzylinders (2) gerichtet ist und die mindestens eine pneumatische
Bogenführungseinrichtung (12,13,14; 15,16; 17,18,19) an dem/den dem Druckzylinder
(2) vor- und/oder nachgeordneten bogenführenden Zylinder(n) (1,3) angeordnet ist.
7. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach Anspruch 5 oder 6, wobei
die pneumatische Bogenführungseinrichtung (12,13,14; 17,18,19) jeweils als Luftpolsterführung
ausgestaltet sein kann.
8. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 5
bis 7, wobei die Blaseinrichtung (10) mit zugeordneter Blasluft-Kühleinrichtung (11)
jeweils unter dem Druckzylinder (2) achsparallel angeordnet ist und einen Kühlluftstrom
auf den Druckzylinder (2) richtet.
9. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 5
bis 7, wobei die Blaseinrichtung (10) mit zugeordneter Blasluft-Kühleinrichtung (11)
einen Kühlluftstrom seitlich in den Luftraum unterhalb des Druckzylinders (2) einbläst.
10. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach Anspruch 9, wobei die
Ansaugzone der Blaseinrichtung (10) mit zugeordneter Blasluft-Kühleinrichtung (11)
unter dem Druckzylinder (2) oder auf der zur Einblasseite entgegengesetzten Seite
der Druckmaschine angeordnet ist..
11. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 5
bis 10, wobei zusätzliche Kühlluft-Leitelemente (L1,L2,L3) zwischen der Blaseinrichtung
(10) und der Ansaugzone der mindestens einen pneumatischen Bogenführungseinrichtung
(12,13.2,14;17,18.2,19) den Kühlluftraum achsparallel und axial begrenzen, so dass
die Kühlluftkopplung verstärkt wird.
12. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 5
bis 11, wobei auch der mindestens einen pneumatischen Bogenführungseinrichtung (12,13,14;
17,18,19) eine Blasluft-Kühleinrichtung (11) zugeordnet ist.
13. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckmaschinenkühlung nach einem der Ansprüche 5
bis 12, wobei die Blasluft-Kühleinrichtung (11) aus Kühlmittel durchströmten Kühlflächen
im Saug- oder Blasluftstrom der Blaseinrichtung (10) oder einer pneumatischen Bogenführungseinrichtung
(12,13,14; 17,18,19) oder an den Kühlluft-Leitelementen (13.2,18.2) gebildet sind.
14. Einrichtung zur Bedruckstoff- und Druckwerkskühlung nach einem der Ansprüche 5 bis
13 mit zusätzlichen pneumatischen Bogenführungseinrichtungen (20.1,20.2) mit zugeordneten
Blasluft-Kühleinrichtungen (11) vor und/oder nach der Druckzone.