(19)
(11) EP 1 502 891 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.02.2005  Patentblatt  2005/05

(21) Anmeldenummer: 04016532.6

(22) Anmeldetag:  14.07.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66B 23/02, B66B 23/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 31.07.2003 EP 03405569

(71) Anmelder: Inventio AG
6052 Hergiswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Matheisl, Michael
    1020 Wien (AT)

   


(54) Antriebseinrichtung für Fahrtreppenstufe oder Fahrsteigpalette


(57) Bei dieser Fahrtreppe besteht das Stufenband (4) aus motorisierten Stufen (3) und aus freilaufenden Stufen (3.1). Ein mit einem Stufengestell (13) in Verbindung stehendes Antriebsgestell (15) dient als Träger für eine Antriebseinheit der motorisierten Stufe (3), wobei die Antriebseinheit aus einem Motor (17), einem Getriebe und aus einer Bremse (19) besteht. Am Getriebeausgang ist ein Reibrad (20) angeordnet, das die Antriebskraft auf eine Fahrbahn (21) überträgt, wobei eine fest am Antriebsgestell (15) angeordnete Gegendruckrolle die Stufe (3) seitlich führt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig bestehend aus einer Tragkonstruktion, einem Stufenband mit motorisierten Stufen und freilaufenden Stufen bzw. Palettenband mit motorisierten Paletten und freilaufenden Paletten für den Transport von Personen und/oder Gegenständen und einer mittels eines Balustradensockels gehaltenen Balustrade mit Handlauf.

[0002] Aus der Offenlegungsschrift JP 2001163562 ist eine Fahrtreppe bekannt geworden, bei der einzelne Stufen des Stufenbandes mit einem Antrieb versehen sind. Der Antrieb umfasst einen im Stufenkörper integrierten Elektromotor, der je Seite eine vorauseilende und eine nacheilende Achse antreibt, wobei ein einenends an der Achse angeordnetes Zahnrad in eine feststehende Zahnstange eingreift. Die Stromzuführung für den Elektromotor erfolgt mittels Stromschienen und Schleifkontakten.

[0003] Nachteilig bei dieser Antriebseinrichtung ist, dass die zwei je Stufe vorgesehenen Zahnräder beim Kämmen mit den Zahnstangen übermässig Geräusche verursachen. Die Stufe muss präzise geführt werden, damit die Zahnräder sauber mit den Zahnstangen im Eingriff stehen. Ausserdem ist die Antriebsmechanik mit Pulleys, Riemen oder Ketten, Achsen, Zahnrädern und Zahnstangen mechanisch aufwendig, kostspielig und wartungsintensiv. Gleichlaufprobleme entstehen wegen den angetriebenen Stufenrollen und den angetriebenen Kettenrollen.

[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in Anspruch 1 gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, die Nachteile der bekannten Einrichtung zu vermeiden und eine Antriebseinrichtung zu schaffen, die auf einfache Art und Weise eine Stufe bzw. eine Palette eines Stufenbandes bzw. eines Palettenbandes antreibt.

[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, dass die für den Vortrieb der Stufe bzw. der Palette notwendige Kraftübertragung an einem Punkt erfolgt, was gewährleistet, dass die Stufe bzw. die Palette vom Antrieb her nicht verkanten kann. Ausserdem sind für die Motorisierung der Stufen bzw. Paletten nur wenige zusätzliche Fahrtreppen- bzw. Fahrsteigteile notwendig. Die mittig angeordnete Fahrbahn zur Fortbewegung der motorisierten Stufe dient auch als Bremsschiene für die je motorisierte Stufe vorgesehene Bremse.

[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnungen näher erläutert.

[0007] Es zeigen:

Fig. 1
eine Seitenansicht einer Fahrtreppe,

Fig. 2
einen dreidimensionalen Ausschnitt eines Stufenbandes mit einer motorisierten Stufe und freilaufenden Stufen,

Fig. 3
den Ausschnitt der Fig. 2 mit der motorisierten Stufe ohne Stufenkörper und

Fig. 4
die motorisierte Stufe mit Stromversorgung.



[0008] Fig. 1 zeigt eine eine erste Etage E1 mit einer zweiten Etage E2 verbindende Fahrtreppe 1 oder einen Fahrsteig mit einem aus motorisierten Stufen 3 und freilaufenden Stufen 3.1 bestehenden Stufenband 4 bzw. mit einem aus Paletten bestehenden Fahrsteig bezeichnet. Je nach Fahrtreppe bzw. Fahrsteig ist alle vier bis zwölf freilaufenden Stufen 3.1 eine motorisierte Stufe 3 vorgesehen. Ein Handlauf 5 ist an einer Balustrade 6 angeordnet, die am unteren Ende mittels eines Balustradensockels 7 gehalten wird. Der Balustradensockel 7 wird von einer Tragkonstruktion 8 der Fahrtreppe 1 bzw. des Fahrsteiges getragen.

[0009] Im weiteren Beschreibungsverlauf wird anstelle des Begriffs "Fahrtreppe bzw. Fahrsteig" lediglich "Fahrtreppe" verwendet, die Ausführungen gelten jedoch sinngemäss auch für einen Fahrsteig.

[0010] Fig. 2 und 3 zeigen einen dreidimensionalen Ausschnitt des Stufenbandes 4 mit einer motorisierten Stufe 3 und freilaufenden Stufen 3.1. Führungsschienen 9 werden von einem Träger 10 der Tragkonstruktion 8 getragen. Die Führungsschiene 9 weist eine Lauffläche 9.1 zur Führung von Kettenrollen 11.1 einer Stufenkette 11 und eine Lauffläche 9.2 zur Führung von Stufenrollen 12 der Stufen 3,3.1 auf. Jede Stufe 3,3.1 weist ein Stufengestell 13 auf, welches mittels Stufenbolzen 14 mit der Stufenkette 11 verbunden ist. Am Stufengestell 13 sind auch die Stufenrollen 12 angeordnet.

[0011] Ein mit dem Stufengestell 13 in Verbindung stehendes Antriebsgestell 15 dient als Träger für eine Antriebseinheit 16 der motorisierten Stufe 3, wobei die Antriebseinheit 16 aus einem Motor 17, einem Getriebe 18 und aus einer Bremse 19 besteht. Das Getriebe 18 ist an einem Stufenzapfen 15.1 angeordnet. Am Getriebeausgang ist ein Reibrad 20 vorgesehen, das die Antriebskraft reibschlüssig auf eine Fahrbahn 21 überträgt, wobei eine fest am Antriebsgestell 15 angeordnete Gegendruckrolle 22 die Stufe 3 seitlich führt. Zur Gewährleistung einer gleichbleibenden Antriebskraftübertragung wird das Reibrad 20 mittels einer Anpressfeder 23 permanent an die Fahrbahn 21 gepresst.

[0012] Die Bremse 19 besteht aus einem Bremsmagneten 19.1, der Bremszangen 19.2 entgegen einer Federkraft lüftet. Bei Halt, Nothalt oder bei unerlaubten Abwärtsbewegungen des Stufenbandes 4 greifen die Bremszangen 19.2 federbeaufschlagt an der Fahrbahn 21 an.

[0013] Fig. 4 zeigt die motorisierte Stufe 3 mit einer Stromversorgung 24 entlang der im schrägen Vorlaufteil der Fahrtreppe 1 vorgesehenen Fahrbahn 21. Im gezeigten Beispiel wird die Stromversorgung mittels berührungsloser, induktiver Energieübertragung sichergestellt. Ein feststehender Primärteil 24.1 induziert Energie auf einen mit der Stufe 3 mitfahrenden Sekundärteil 24.2, an den der Motor 17 und der Bremsmagnet 19.1 angeschlossen sind. Steuersignale werden funktechnisch auf die oder von der Stufe 3 übertragen.

[0014] Die Stromversorgung kann auch mittels entlang einer Stromschiene geführten Schleifkontakten bzw. Bürsten sichergestellt werden.


Ansprüche

1. Fahrtreppe (1) oder Fahrsteig bestehend aus einer Tragkonstruktion (8), einem Stufenband (4) mit motorisierten Stufen (3) und freilaufenden Stufen (3.1) bzw. Palettenband mit motorisierten Paletten und freilaufenden Paletten für den Transport von Personen und/oder Gegenständen und einer mittels eines Balustradensockels (7) gehaltenen Balustrade (6) mit Handlauf (5),
dadurch gekennzeichnet,
dass die motorisierte Stufe (3) eine Antriebseinheit (16) aufweist, die ihre Antriebskraft reibschlüssig auf eine Fahrbahn (21) überträgt.
 
2. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebseinheit (16) der motorisierten Stufe (3) aus einem Motor (17), einem Getriebe (18) und aus einer Bremse (19) besteht, wobei am Getriebeausgang ein Reibrad (20) vorgesehen ist, das die Antriebskraft reibschlüssig auf die Fahrbahn (21) überträgt.
 
3. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Bremszangen (19.2) der Bremse (19) an der Fahrbahn (21) angreifen.
 
4. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine entlang der Fahrbahn (21) angeordnete Stromversorgung (24) vorgesehen ist.
 
5. Fahrtreppe oder Fahrsteig nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fahrbahn (21) im Vorlaufteil der Fahrtreppe (1) vorgesehen ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht