[0001] Die Erfindung betrifft einen Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein bekannter Ventiltrieb, EP 0 798 451 B1, für eine Brennkraftmaschine umfasst eine
Nockenwelle mit einer Schiebenockeneinrichtung. Die hülsenartig auf der Nockenwelle
angeordnete Schiebenockeneinrichtung ist mit beabstandeten Hubkurven und nebeneinanderliegenden
Nockenbahnen mit unterschiedlichen Nockenformen versehen. Die Hubkurven arbeiten zur
Verstellung der Schiebenockeneinrichtung mit Steuerstifte aufweisenden Betätigungselementen
zusammen. Dieser Ventiltrieb bietet bedeutende Potentiale, um mit vergleichsweise
einfachen Mitteln eine hochwirksame variable Ventilsteuerung für eine Brennkraftmaschine
zu realisieren, und zwar mit dem Ziel letztere bezüglich Leistung und Verbrauch zu
verbessern.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung einen Ventiltrieb der dargestellten Gattung dahingehend
auszugestalten, dass die Schiebenockeneinrichtung eine vorbildliche Konstruktion bildet
und Schaltfunktionen der verschiedenen Nockenbahnen, die über Steuerstifte von Betätigungselementen
und eine Hubkurve bewerkstelligt werden, rasch, sicher und exakt ausführbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere, die Erfindung ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0005] Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass
dank der Schiebenockeneinrichtung mit den unterschiedliche Hubkurvensektionen aufweisenden
Hubkurven ein ruckfreier und folglich funktionsoptimierter Verlauf der Verstellung
der besagten Schiebnockeneinrichtung zur Schaltung der verschiedenen Nockenbahnen
sichergestellt ist. Dabei sind die verschieden Hubkurvensektionen ohne weiteres in
den Hubkurven darstellbar. Die Schiebenockeneinrichtung mit den Ringelementen ist
ein mit vertretbaren Mitteln herstellbares Bauteil, wobei in den Ringelelementen sich
die Hubkurven leicht einarbeiten lassen.
[0006] Schließlich bietet sich an, eine Schiebennockennabe der Schiebnockeneinrichtung und
die Ringelemente aus einem Stück herzustellen, wobei allerdings auch denkbar ist die
Schiebenockennabe und die Ringelemente aus mehreren Teilen zusammenzusetzen.
[0007] In der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, das nachstehend
näher beschrieben wird.
[0008] Es zeigen
- Fig. 1
- eine Schrägansicht auf einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine nach der Erfindung
mit einer Schiebenockeneinrichtung,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Schiebenockeneinrichtung der Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt nach der Linie III - III der Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Abwicklung von Hubkurven der Schiebenockeneinrichtung,
- Fig. 5
- eine schematische Einzelheit X der Fig. 4 in größerem Maßstab.
[0009] Von einer Brennkraftmaschine 1, die zum Einbau in Kraftfahrzeug geeignet ist, ist
lediglich ein Ventiltrieb 2 mit Einlassventilen 3 und 4 und Auslassventilen 4 und
5 - Vier-Ventiltechnik - dargestellt, die jeweils oberhalb eines Brennraums eines
Zylinders angeordnet sind, letztere sind nicht dargestellt. Eine Nockenwelle 6, angetrieben
von einer Kurbelwelle, betätigt die von Ventilfedern 7 und 8 umgebenen Einlassventile
3 und 4, und zwar unter Zwischenschaltung eines Rollenschlepphebels 9. Die Nockenwelle
6 sowie die Einlassventile 3 und 4 wirken nach Art einer variablen Ventilsteuerung
zusammen. Hierzu ist die Nockenwelle 6 mit einer büchsenartigen Scheibenockeneinrichtung
10 versehen, die zwar axial beweglich - in Richtung A-A - auf der Nockenwelle 6 gelagert
ist, jedoch drehfest mit letzterer verbunden ist, wobei die Nockenwelle 6 und die
Schiebenockeneinrichtung 10 unter Zwischenschaltung einer formschlüssigen Nabenverbindung
11 zusammenarbeiten, die im Ausführungsbeispiel ein Vielnutprofil oder ein Kerbzahnprofil
ist - Fig. 3 -.
[0010] Die Schiebenockeneinrichtung 10 weist drei Nockenbahnen 12, 13 und 14 mit unterschiedlichen
Nockenformen NI, Nil und NIII auf, die zu einem Nockenblock 15 zusammengefasst nebeneinander
liegen, der Nockenblock 15 wird beiderseits von Hubkurven 16 und 17 begrenzt. Zur
Verstellung der Schiebenockeneinrichtung 10 auf der Nockenwelle 6 sind Steuerstifte
18, 19,20 und 21 aufweisende Betätigungselemente 22,23,24 und 25 vorgesehen, die bspw.
elektromagnetischer oder hydraulischer Gattung sind, die radial zur Schiebenockeneinrichtung
10 angeordnet ist. Je nach Schaltung einer der Nockenbahnen 12, 13 oder 14 sind die
Steuerstifte 18, 19, 20 oder 21 im Eingriff mit den z.B. als U-förmige Ausnehmungen
26 und 27 - Fig. 2 - gebildeten Hubkurven 16 und 17.
[0011] Die Hubkurven 16 und 17 der die Nockenbahnen 12, 13 und 14 tragenden Schiebenockeneinrichtung
10 weisen für die in Eingriff befindlichen Steuerstifte 18,19, 20 und 21 verschiedene
Hubkurvensektionen Hks auf. Die Hubkurvensektionen Hks der Hubkurven 16 und 17 werden
gemäß den äußere Umfänge der Schiebenockeneinrichtung 10 wiedergebenden Figuren Fig.
4 und 5 gebildet, und zwar durch eine Einlaufsektion 28, eine erste Zentriersektion
29, eine Verstellsektion 30 und eine zweite Zentriersektion 31, an die eine Ausfahrsektion
32 anschließt. Ein Bereich der Ausnehmungen 26 und 27 für die Steuerstifte 18,19,19
und 21 zwischen dem Beginn der Einlaufsektion 28 und dem Ende der zweiten Zentrierung
31 ist mit AfdS bezeichnet - Fig. 5 -. Die Einlaufsektion 28 verjüngt sich in Richtung
der ersten Zentriersektion 29 nach Art eines Trichters 33. Dem Trichter 33 vorgelagert
ist eine erste Einstellsektion 34. Außerdem sind der zweiten Zentriersektion 31 eine
Verriegelungssektion 35 und eine zweite Einstellsektion 36 nachgeschaltet. Für die
lagerichtige Festlegung der Nockenbahnen 12,13 und 14 zu den Einlassventilen 3 und
4 dient eine Verriegelungseinrichtung 37 - Fig. 2 -, die an einer inneren Umfangsfläche
38 der Schiebenockeneinrichtung 10 drei radiale umlaufende Nuten 39, 40 und 41 umfasst,
wobei die Nockenwelle 6 im Bereich der Nuten 39, 40 und 41 mit einer zylindrischen
Ausnehmung 42 für eine Rastkugel 43 und einer Spiralfeder 44 versehen ist.
[0012] Aus Fig. 2 geht hervor, dass beiderseits eines die Nockenbahnen 12, 13 und 14 tragenden
Nockenblocks 15, der als eine Nockennabe 45 ausgebildet ist, Ringelemente 46 und 47
vorgesehen sind, die über den Nockenblock 15 hinausragen. In den Ringelementen 46
und 47 sind die Hubkurven 16 und 17 angeordnet. Dabei begrenzen radiale Stege 48 und
49 der Ringelemente 46 und 47 die Nockenbahnen 12, 13 und 14 des Nockenblocks 15.
Die Ringelemente 46 und 47 und die Nockennabe 45 sind aus einem Stück hergestellt.
Schließlich ist aber auch denkbar, die Ringelemente 46 und 47 und die Nockennabe 45
aus mehreren Teilen zusammenzusetzen.
[0013] Nach dem Anlassen der Brennkraftmaschine 1 wird eine der Nockenbahnen 12, 13 oder
14 den Rollenschlepphebel 9 und damit auch die Einlassventile 3 und 4 betätigen. In
Abhängigkeit von Parametern bspw. Drehzahl, Last (Fahrpedalsteilung) oder dgl. der
Brennkraftmaschine 1 wird die variable Ventilsteuerung betrieben d.h. die Betätigungselemente
22, 23, 24 oder 25 werden aktiviert und einer der Steuerstifte 18, 19,20 oder 21 in
Eingriff mit den Ausnehmungen 26 oder 27 gebracht, was aufgrund der Verstellsektion
30 zu einer Axialbewegung der Schiebenockeneinrichtung 10 in Richtung A-A und damit
zu einer definierten Schaltung von einer der Nockenbahnen 12,13 oder 14 führt.
1. Ventiltrieb für eine Brennkraftmaschine, umfassend eine Nockenwelle mit einer Schiebenockeneinrichtung,
die nebeneinanderliegende Nockenbahnen mit unterschiedlichen Nockenformen und Hubkurven
besitzt, welche Hubkurven mit Steuerstifte aufweisenden Betätigungselementen zur Verstellung
der Schiebenockeneinrichtung zusammenarbeiten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Hubkurve (16 oder 17) der die Nockenbahnen (12,13 und 14) tragenden
Schiebenockeneinrichtung (10) für den in Eingriff befindlichen Steuerstift (18,19,20
und 21) des zugehörigen Betätigungselements (22, 23, 23 und 24) mit verschiedenen
Hubkurvensektionen (Hks) versehen ist.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubkurvensektionen (Hks) der Hubkurve (16 oder 17) durch eine Einlaufsektion
(28), eine erste Zentriersektion (29), eine Verstellsektion (30) und eine zweite Zentriersektion
(31) gebildet werden.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an die zweite Zentriersektion (31) eine Ausfahrsektion (32) anschließt.
4. Ventiltrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufsektion (28) sich in Richtung der ersten Zentriersektion (29) nach Art
eines Trichters (33) verjüngt.
5. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebenockeneinrichtung (10) beiderseits eines die Nockenbahnen (12, 13 und
14) tragenden Nockenblocks (15) einer Nockennabe (45) mit nach Art von Hohlkörpern
ausgebildeten Ringelementen (46 und 47) versehen sind, die über den Nockenblock (15)
hinausragen.
6. Ventiltrieb nach den Ansprüche 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (46 und 47) mit den Hubkurven (16 und 17) versehen sind.
7. Ventiltrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass radiale Stege (48 und 49) der Ringelemente (46 und 47) die Nockenbahnen (12, 13 und
14) des Nockenblocks (15) begrenzen.
8. Ventiltrieb nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (46 und 47) und Nockennabe (45) aus einem Stück hergestellt sind.
9. Ventiltrieb nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringelemente (46 und 47) und die Nockennabe (45) aus mehreren Teilen zusammengesetzt
sind.