[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe-Düse-Vorrichtung mit einer Pumpe, einem Ventil
und einer Düseneinheit. Derartige Pumpe-Düse-Vorrichtung wird insbesondere zur Kraftstoffzufuhr
in einen Brennraum einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine, insbesondere einer
Diesel-Brennkraftmaschine eingesetzt. Die Pumpe, eine Steuereinheit, die neben dem
Ventil auch einen Stellantrieb umfasst, welche vorzugsweise aus einem Piezostapel
gebildet ist, und die Düseneinheit bilden eine Baueinheit. Der Antrieb eines Kolbens
der Pumpe erfolgt vorzugsweise über eine Nockenwelle einer Brennkraftmaschine mittels
eines Kipphebels. Die Pumpe ist über das Ventil an eine Niederdruck-Kraftstoffzuführeinrichtung
hydraulisch koppelbar. Sie ist ausgangsseitig mit der Düseneinheit hydraulisch gekoppelt.
Einspritzbeginn und Einspritzmenge werden durch das Ventil und dessen Stellantrieb
bestimmt. Durch die kompakte Bauweise der Pumpe-Düse-Vorrichtung ergibt sich ein sehr
geringes Hochdruckvolumen und eine große hydraulische Steifigkeit. Es werden so sehr
hohe Einspritzdrücke von ca. 2000 bar ermöglicht. Dieser hohe Einspritzdruck in Verbindung
mit der guten Steuerbarkeit des Einspritzbeginns und der Einspritzmenge ermöglichen
eine deutliche Reduktion der Emissionen bei gleichzeitig niedrigen Kraftstoffverbrauch
beim Einsatz in Brennkraftmaschinen.
[0002] Aus der DE 198 35 494 C2 ist eine Pumpe-Düse-Vorrichtung bekannt mit einer Pumpe
und einem Ventil mit einem Ventilglied, das die hydraulische Kopplung eines Absteuerraums
mit einem Ablaufkanal steuert. Der Ablaufkanal ist hydraulisch gekoppelt mit der Pumpe
und einer Düseneinheit. Ein Zulaufkanal ist vorgesehen der hydraulisch gekoppelt ist
mit dem Absteuerraum. Dem Ventilglied ist ein piezoelektrischer Stellantrieb zugeordnet,
über den das Ventilglied zwischen zwei Endstellungen verstellt werden kann. In einer
ersten Endstellung des Ventilglieds ist der Ablaufkanal hydraulisch gekoppelt mit
einem Absteuerraum und dieser wiederum mit dem Zulaufkanal. In einer zweiten Endstellung
des Ventilglieds ist der Ablaufkanal hydraulisch entkoppelt von dem Absteuerraum.
In der ersten Endstellung des Ventilglieds wird während eines Förderhubs der Pumpe
Fluid von dem Zulaufkanal über den Absteuerraum und den Ablaufkanal von der Pumpe
angesaugt. Während eines Arbeitshubs eines Pumpenkolbens der Pumpe wird in der ersten
Endposition des Ventilglieds Fluid von der Pumpe über den Zulaufkanal, den Absteuerraum
in den Ablaufkanal zurückgedrückt. In der zweiten Endposition des Ventilglieds kann
während des Förderhubs des Pumpenkolbens wegen der fehlenden hydraulischen Kopplung
des Ablaufkanals mit dem Absteuerraum und dem Ablaufkanal kein Fluid zurückgedrückt
werden und der Pumpenkolben erzeugt Hochdruck. Mit Überschreiten einer vorgegebenen
Druckschwelle öffnet eine Düsennadel der Düseneinheit eine Düse der Düseneinheit und
es erfolgt eine Einspritzung des Fluids. Das Einspritzende wird dadurch bestimmt,
dass das Ventilglied mittels des Stellantriebs in seine erste Endposition gesteuert
wird und so Fluid über den Ablaufkanal in den Absteuerraum und den Zulaufkanal zurückströmen
kann, was zur Folge hat, dass der Druck in der Pumpe und somit auch in der Düseneinheit
abnimmt, was wiederum zu einem Schließen der Düseneinheit führt. Bei diesem sog. Absteuervorgang
werden hohe Geräuschemissionen erzeugt. Derartige Geräuschemissionen werden vom Fahrer
eines Kraftfahrzeugs, in dem die Pumpe-Düse-Vorrichtung eingebaut sein kann, als unangenehm
wahrgenommen und müssen zum einen im Hinblick auf einen möglichst hohen Fahrkomfort
und zum anderen auch aufgrund immer strengerer gesetzlicher Bestimmungen bezüglich
Geräuschemissionen von Fahrzeugen weitgehend vermieden werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine Pumpe-Düse-Vorrichtung zu schaffen, welche
geringe Geräuschemissionen gewährleistet beim Betrieb.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0005] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die während des Betriebs der Pumpe-Düse-Vorrichtung
nach dem Stand der Technik hervorgerufenen Geräuschemissionen im Wesentlichen verursacht
sind durch Kavitationen nach dem Herstellen der hydraulischen Kopplung zwischen dem
Ablaufkanal mit unter Hochdruck stehendem Fluid und dem Absteuerraum und dem Ablaufkanal.
Der entstehende Absteuerimpuls führt zu Druckwellen hoher Amplitude in dem Fluid im
Bereich des Absteuerraums und des Zuführkanals, die in Form von Schallwellen aus der
Pumpe-Düse-Vorrichtung nach außen übertragen werden.
[0006] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass in dem Zulaufkanal ein Drosselelement
vorgesehen ist. Das Drosselelement bewirkt einen schnellen Druckanstieg in dem Absteuerraum
und verlangsamt das Abströmen des Fluids in den Zulaufkanal. Dadurch wird die Zeitdauer,
innerhalb derer Kavitationen auftreten stark verringert und so die Erzeugung von Schallemissionen
auf einfache Weise stark gedämpft. Durch das Drosselelement werden insbesondere hochfrequente
Geräuschanteile während des Absteuervorgangs deutlich reduziert. Durch das Verringern
der Kavitationszeit wird auch die sog. Kavitationserosion an dem Ventilglied und an
den Wänden des Absteuerraums deutlich verringert. Kavitationserosion entsteht durch
das Implodieren von Gasbläschen, die bei Kavitation durch Verdampfen des Fluids gebildet
werden. Während der Zeitdauer, innerhalb derer Kavitationen im Bereich des Ventilglieds
auftreten ist der Druckverlauf auf die verschiedenen Ventilflächen des Ventilgliedes
äußerst instationär und eine präzise Einstellung der Position des Ventilglieds somit
schwer realisierbar. Somit bewirkt die Verringerung der Kavitationszeit, die hervorgerufen
ist durch das Drosselelement, auch eine präzisere Ansteuerung des Ventilglieds.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Drosselelement nahe des
Absteuerraums angeordnet. So werden die Geräuschemissionen besonders wirksam verringert.
Ferner wird auch so eine dichtende Verbindung zwischen dem Zulaufkanal und einer diesem
zugeordneten Kraftstoffzufuhreinrichtung, die üblicherweise mittels eines O-Rings
erfolgt geschont und somit deren Lebensdauer erhöht.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der Absteuerraum
und das Drosselelement so ausgebildet, dass die Pumpe über den Zulaufkanal auch bei
einem vorgegebenen Niederdruckwert in dem Zulaufkanal vollständig mit Fluid über den
Zulaufkanal innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer befüllbar ist. Dies hat den Vorteil,
dass dann der Betrieb der Pumpe-Düse-Vorrichtung, d. h. der frühestmögliche Einspritzbeginn
und die maximal mögliche Einspritzmenge durch das Drosselelement nicht beeinflusst
sind.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind der Absteuerraum
und das Drosselelement so ausgebildet, dass ein Ende des Einspritzens von Fluid über
die Düseneinheit mittels des Ventilglieds steuerbar ist und zwar unabhängig von dem
Drosselelement. Dies hat den Vorteil, dass das Verringern der Geräuschemissionen nicht
zu einer Beeinflussung des möglichen Endes des Einspritzens führt. Das Drosselelement
beeinflusst somit das Ende der Einspritzung nicht.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Drosselelement
in Form einer Stufenbohrung des Zulaufkanals gebildet. Dies hat den Vorteil, dass
es einfach herzustellen ist.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens zwei
Drosselelemente in dem Zulaufkanal angeordnet. Dadurch ergibt sich ein nochmals verbessertes
Verringern der Geräuschemissionen.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die mindestens zwei
Drosselelemente so beabstandet angeordnet, dass sie vorgegebene Frequenzen der Druckschwingungen
des Fluids in dem Zulaufkanal dämpfen oder in vorgegebene andere Frequenzbereiche
transformieren. Dadurch ergibt sich ein sehr wirksames Verringern von z. B. für den
Mensch hörbaren Schallemissionen.
[0013] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Pumpe-Düse-Vorrichtung,
- Figur 2
- eine Ausschnittsvergrößerung der Pumpe-Düse-Vorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Pumpe-Düse-Vorrichtung,
- Figur 4
- den Verlauf des Drucks innerhalb des Hochdruckbereichs der Pumpe-Düse-Vorrichtung
aufgetragen über die Zeit t und
- Figur 5
- der eingespritzte Kraftstoffmassenstrom Qinj aufgetragen über die Zeit t.
[0014] Elemente gleicher Konstruktion und Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0015] Eine Pumpe-Düse-Vorrichtung (Figur 1) umfasst eine Pumpeneinheit 1, eine Steuereinheit
2 und eine Düseneinheit 5. Die Pumpe-Düse-Vorrichtung wird bevorzugt eingesetzt zum
Zuführen von Kraftstoff in den Brennraum eines Zylinders einer Brennkraftmaschine.
Die Brennkraftmaschine ist vorzugsweise als Diesel-Brennkraftmaschine ausgebildet.
Die Brennkraftmaschine hat einen Ansaugtrakt, der mittels Gaseinlassventilen mit Zylindern
koppelbar ist und über die Luft angesaugt wird. Die Brennkraftmaschine weist ferner
einen Abgastrakt auf, der über das Auslassventil gesteuert, die aus den Zylindern
auszustoßenden Gase abführt. Den Zylindern sind jeweils Kolben zugeordnet, die jeweils
über eine Pleuelstange mit einer Kurbelwelle gekoppelt sind. Die Kurbelwelle ist mit
einer Nockenwelle gekoppelt.
[0016] Die Pumpeneinheit umfasst einen Kolben 11, einen Pumpenkörper 12, einen Pumpraum
13 und ein Pumpen-Rückstellmittel 14, das vorzugsweise als Feder ausgebildet ist.
Der Kolben 11 ist im eingebauten Zustand in einer Brennkraftmaschine mit einer Nockenwelle
gekoppelt, vorzugsweise mittels eines Kipphebels, und wird von dieser angetrieben.
Der Kolben 11 ist in einer Ausnehmung des Pumpenkörpers 12 geführt und bestimmt abhängig
von seiner Position das Volumen eines Pumpraums 13. Das Pumpen-Rückstellmittel 14
ist so ausgebildet und angeordnet, dass das durch den Kolben 11 begrenzte Volumen
des Pumpraums 13 einen Maximalwert aufweist, wenn auf den Kolben keine äußeren Kräfte,
d. h. Kräfte, die über die Kopplung mit der Nockenwelle übertragen werden, einwirken.
[0017] Die Düseneinheit 5 umfasst einen Düsenkörper 51, in dem ein Düsenrückstellmittel
52, das als Feder und ggf. zusätzlich als Dämpfungseinheit ausgebildet ist, und eine
Nadel 53 angeordnet sind. Die Nadel 53 ist in einer Ausnehmung des Düsenkörpers 51
angeordnet und wird im Bereich einer Nadelführung 55 geführt. In einem ersten Zustand
liegt die Nadel 53 an einem Nadelsitz 54 an und verschließt so eine Düse 56, die zum
Zuführen des Kraftstoffs in den Brennraum des Zylinders der Brennkraftmaschine vorgesehen
ist. Die Düseneinheit 5 ist vorzugsweise, wie dargestellt, als nach innen öffnende
Düseneinheit vorgesehen.
[0018] In einem zweiten Zustand ist die Nadel 53 leicht beabstandet zu dem Nadelsitz 54
und zwar hin in Richtung zu dem Düsenrückstellmittel 52 angeordnet und gibt so die
Düse 56 frei. In diesem zweiten Zustand wird Kraftstoff in den Brennraum des Zylinders
der Brennkraftmaschine zugemessen. Der erste oder zweite Zustand wird eingenommen
abhängig von einer Kräftebilanz aus der Kraft, die durch das Düsenrückstellmittel
52 auf die Nadel 53 wirkt und aus der dieser entgegenwirkenden Kraft, die durch den
hydraulischen Druck im Bereich des Nadelabsatzes 57 hervorgerufen wird.
[0019] Die Steuereinheit umfasst einen Zulaufkanal 21 und einen Ablaufkanal 22. Der Zulaufkanal
21 und der Ablaufkanal 22 sind mittels eines Ventils hydraulisch koppelbar. Der Zulaufkanal
21 ist von einem niederdruckseitigen Anschluss der Pumpe-Düse-Vorrichtung hin zu dem
Ventil geführt. Der Ablaufkanal 22 ist hydraulisch mit dem Pumpraum 13 gekoppelt und
ist hin zu dem Nadelabsatz 57 geführt und ist hydraulisch abhängig von dem Zustand,
der von der Nadel 53 eingenommen wird, mit der Düse 56 koppelbar.
[0020] Das Ventil umfasst ein Ventilglied 231, das vorzugsweise als sog. A-Ventil ausgebildet
ist, d. h. es öffnet nach außen entgegen der Strömungsrichtung des Fluids. Das Ventil
umfasst ferner einen Absteuerraum 232, der hydraulisch gekoppelt ist mit dem Zulaufkanal
21 und mittels des Ventilglieds 231 mit einem Hochdruckraum 233 hydraulisch koppelbar
ist. Der Hochdruckraum 233 ist hydraulisch gekoppelt mit dem Ablaufkanal 22.
[0021] In der geschlossenen Stellung des Ventilglieds 231 liegt das Ventilglied 231 an einem
Ventilsitz 234 eines Ventilkörpers 237 an. Ferner ist ein Ventilrückstellmittel 235
vorgesehen, welches so angeordnet und ausgebildet ist, dass es das Ventilglied 231
in eine Offenstellung, d. h. beabstandet zu dem Ventilsitz 234 drückt, wenn die durch
einen Stellantrieb 24 auf das Ventilglied wirkenden Kräfte geringer sind als die Kräfte,
die durch das Ventilrückstellmittel 235 auf das Ventilglied 231 wirken. Der Stellantrieb
24 ist vorzugsweise als Piezostapel ausgebildet. Er kann jedoch auch ein anderer dem
Fachmann bekannter und für eine derartige Anwendung geeigneter Stellantrieb, wie ein
elektromagnetischer Stellantrieb sein.
[0022] Der Stellantrieb 24 ist vorzugsweise mittels eines Übertragers, der vorzugsweise
den Hub des Stellantriebs 24 verstärkt, mit dem Ventilglied 231 gekoppelt. An dem
Stellantrieb 24 ist vorzugsweise auch ein Stecker 26 zur Aufnahme von elektrischen
Kontakten zur Ansteuerung des Stellantriebs 24 vorgesehen.
[0023] In der Offenstellung des Ventilglieds 231 wird bei einer Bewegung des Kolbens 11,
die nach oben d. h. in Richtung weg von der Düse 56 gerichtet ist, Kraftstoff über
den Zulaufkanal 21 hin zum Pumpraum 13 angesaugt. Solange das Ventilglied 231 während
einer anschließenden Abwärtsbewegung des Kolbens 11, d. h. bei einer hin zu der Düse
56 gerichteten Bewegung, weiterhin in seiner Offenstellung befindet, wird der in dem
Pumpraum 13 befindliche Kraftstoff über das Ventil wieder zurück in den Absteuerraum
232 und ggf. in den Zulaufkanal 21 zurückgedrückt.
[0024] Sobald jedoch bei der Abwärtsbewegung des Kolbens 11 das Ventilglied 231 in seine
geschlossene Stellung gesteuert ist, wird der im Pumpraum 13 und somit auch der im
Ablaufkanal 22 und der in dem Hochdruckraum 233 befindliche Kraftstoff verdichtet,
wodurch der Druck mit zunehmender Abwärtsbewegung des Kolbens 11 im Pumpraum 13, im
Hochdruckraum 233 und im Ablaufkanal 22 zunimmt. Entsprechend dem steigenden Druck
im Ablaufkanal 22 erhöht sich auch die durch den Hydraulikdruck hervorgerufene Kraft,
die auf den Nadelabsatz 57 in Richtung einer Öffnungsbewegung der Nadel 53 zum Freigeben
der Düse 56 wirkt. Wenn der Druck in dem Ablaufkanal 22 einen Wert überschreitet,
bei dem die durch den Hydraulikdruck hervorgerufene Kraft auf den Nadelabsatz 57 größer
ist als die dieser entgegenwirkende Kraft des Düsenrückstellmittels 52, bewegt sich
die Nadel 53 weg vom Nadelsitz 54 und gibt so die Düse 56 für die Kraftstoffzufuhr
zum Zylinder der Brennkraftmaschine frei. Die Nadel 53 bewegt sich dann wieder hinein
in den Nadelsitz 54 und verschließt somit die Düse 56, wenn der Hydraulikdruck in
dem Ablaufkanal 22 den Wert unterschreitet, bei dem die durch den Hydraulikdruck am
Nadelabsatz 57 hervorgerufene Kraft kleiner ist als die durch das Düsenrückstellmittel
52 hervorgerufene Kraft. Der Zeitpunkt, an dem dieser Wert unterschritten wird und
an dem somit die Kraftstoffzumessung beendet wird, kann durch das Steuern des Ventilglieds
231 von seiner geschlossenen Stellung in eine Offenstellung beeinflusst werden.
[0025] Durch das Steuern des Ventilglieds von seiner Schließstellung in seine Offenstellung
wird die hydraulische Kopplung zwischen dem Hochdruckraum 233 und dem Absteuerraum
232 und dem Zulaufkanal 21 hergestellt. Aufgrund des beim Öffnen herrschenden hohen
Druckunterschiedes zwischen dem Fluid in dem Hochdruckraum 233 und dem Fluid in dem
Absteuerraum 232 und dem Zulaufkanal 21 strömt dann der Kraftstoff von dem Hochdruckraum
233 mit sehr hoher Geschwindigkeit, in der Regel mit Schallgeschwindigkeit, in den
Absteuerraum 232 und weiter in den Zulaufkanal 21. Dadurch wird dann der Druck in
dem Hochdruckraum 233, in dem Pumpraum 13 und dem Ablaufkanal 22 schnell so stark
verringert, dass die von dem Düsenrückstellmittel 52 auf die Nadel 53 wirkenden Kräfte
dazu führen, dass sich die Nadel 53 in den Nadelsitz 54 bewegt und somit dann die
Düse 56 verschließt.
[0026] In dem Zulaufkanal 21 (Figur 2) ist ein Drosselelement 27 angeordnet. Das Drosselelement
27 bewirkt einen schnellen Druckanstieg in dem Absteuerraum 232 und verlangsamt das
Abströmen des Kraftstoffs in den Zulaufkanal 21. Dadurch wird die Zeitdauer, innerhalb
derer Kavitationen auftreten, stark verringert und so die Erzeugung von Schallemissionen
auf einfache Weise stark gedämpft. Durch das Drosselelement werden insbesondere hochfrequente
Geräuschanteile während des Absteuervorgangs deutlich reduziert. Durch das Verringern
der Kavitationszeit, d. h. der Zeit während der Kraftstoff vom Hochdruckraum 233 hin
zu dem Absteuerraum 232 mit Schallgeschwindigkeit strömt und bei der sich Dampfblasen
bilden, die dann in einem Bereich geringerer Strömungsgeschwindigkeit wieder implodieren
und dabei Schall erzeugen und auch Beschädigungen am Ventilkörper hervorrufen, stark
verringert. So wird das Erzeugen von Schallemissionen auf einfache Weise stark gedämpft.
[0027] Durch das Drosselelement 27 werden insbesondere höherfrequente Geräuschanteile während
des Absteuervorgangs deutlich reduziert. Durch das Verringern der Kavitationszeit
wird auch die Kavitationserosion an dem Ventilglied 231 und an den Wänden des Absteuerraums
deutlich verringert. Bevorzugt ist das Drosselelement 27 sehr nahe dem Absteuerraum
232 angeordnet, wie dies in Figur 2 dargestellt ist. Je näher das Drosselelement 27
an dem Absteuerraum angeordnet ist, desto wirksamer werden die Geräuschemissionen
reduziert. Ferner wird auch so eine dichtende Verbindung zwischen dem Zulaufkanal
und einer diesem zugeordneten Kraftstoffzufuhreinrichtung, die üblicherweise mittels
eines O-Rings erfolgt, geschont und so deren Lebensdauer erhöht.
[0028] Das Drosselelement wird besonders einfach durch eine Stufenbohrung hergestellt. Dazu
erfolgt vorzugsweise zuerst eine Pilotbohrung und die Bohrungen können dann hydroerosiv
verrundet werden. Bei dem hydroerosiven Verrunden bewirken in einem Fluid befindliche
Partikel das Verrunden der vorgegebenen Bereiche. Das Drosselelement 27 kann jedoch
auch als Einsetzteil in den Zulaufkanal 21 eingesetzt sein.
[0029] In einer weiteren Ausführungsform der Pumpe-Düse-Vorrichtung (Figur 3) sind mindestens
zwei Drosselelemente 16, 61, 62, 63 in dem Zulaufkanal 21 angeordnet. Durch eine geeignete
Dimensionierung der Drosselelemente 60 bis 63 und ein geeignetes Beabstanden der Drosselelemente
60 bis 63 können vorgegebene Frequenzen der Druckschwingungen des Kraftstoffs in dem
Zulaufkanal 21 gezielt gedämpft werden oder in vorgegebene andere, vorzugsweise für
den Menschen nicht hörbare, Frequenzbereiche transformiert werden. Dabei wirken die
Drosselelemente 60 bis 63 im Zusammenspiel mit dem Zulaufkanal 21 als Resonatoren
und reflektieren jeweils Druckwellen mit einer vorgegebenen Wellenlänge, so dass die
entsprechende Welle dissipiert.
[0030] Es ist vorteilhaft, wenn das oder die Drosselelemte 27, 60 bis 63 und der Absteuerraum
so ausgebildet sind, dass der Pumpraum 13 über den Zulaufkanal 21 auch bei einem vorgegebenen
Niederdruckwert, von vorzugsweise 3 bis 10 bar in dem Zulaufkanal 21 innerhalb einer
vorgegebenen Zeitdauer befüllbar ist. Die vorgegebene Zeitdauer wird dabei abhängig
von der Drehzahl der Kurbelwelle gewählt. Dadurch ist dann gewährleistet, dass der
Betrieb der Pumpe-Düse-Vorrichtung, d. h. der frühestmögliche Einspritzbeginn und
die maximal mögliche Einspritzmenge durch das Drosselelement 27, 60 bis 63 nicht beeinflusst
werden.
[0031] Es ist ferner vorteilhaft, wenn der Absteuerraum 232 und das oder die Drosselelemente
27, 60 bis 63 so ausgebildet sind, dass ein Ende des Einspritzens von Fluid über die
Düseneinheit mittels des Ventilglieds 231 steuerbar ist und zwar unabhängig von dem
oder den Drosselelementen 27, 60 bis 63. Dies hat den Vorteil, dass das Verringern
der Geräuschemissionen nicht zu einer Beeinflussung des möglichen Endes des Einspritzens
führt. In Figur 4 sind verschiedene Druckverläufe aufgetragen über die Zeit t für
verschiedene Ausgestaltungen der Pumpe-Düse-Vorrichtung dargestellt. Der Schwellenwert
pthr des Drucks ist der Wert, bei dem die durch den Druck hervorgerufenen Kraft am
Nadelabsatz 57 betragsmäßig der Kraft entspricht, die durch das Düsenrückstellmittel
52 hervorgerufen wird. Bei einem Steigen des Drucks wird dann die Düse 56 freigegeben.
Bei einem Sinken des Drucks wird die Düse 56 verschlossen durch die Nadel 53.
[0032] Die durchgezogene Linie in Figur 4 zeigt einen beispielhaften Druckverlauf bei einer
Pumpe-Düse-Vorrichtung gemäß Figur 2 in dem Ablaufkanal 22. Zu einem Zeitpunkt t1
wird der Schwellenwert pthr des Drucks überschritten und somit beginnt die Kraftstoffzumessung
in den Zylinder, wie dies in Figur 5 anhand der zugemessenen Kraftstoffmenge Qinj
aufgetragen über die Zeit t dargestellt ist. Zu einem Zeitpunkt t4 wird dann der Schwellenwert
pthr des Drucks wieder unterschritten und somit die Kraftstoffzumessung beendet.
[0033] Das Drosselelement 27 ist so ausgebildet und angeordnet und ebenfalls der Absteuerraum
27 ist so ausgebildet, dass im Vergleich zu einer Pumpe-Düse-Vorrichtung ohne das
Drosselelement 27 der Druckabfall bei Drücken oberhalb des Schwellenwertes pthr identisch
ist (siehe gestrichelten Verlauf des Drucks).
[0034] Punktiert ist der Druckverlauf für den Fall dargestellt, bei dem das Drosselelement
27 so dimensioniert ist, dass bei dem vorgegebenen Niederdruckwert kein vollständiges
Befüllen des Pumpraums 13 gewährleistet ist. In diesem Fall findet der Druckaufbau
in dem Pumpraum 13 nur verzögert statt und der Schwellenwert pthr wird erst zum Zeitpunkt
t2 erreicht. Das Drosselelement 27 ist in diesem Fall so dimensioniert, dass nach
einem Absteuern des Ventils durch die Drosselwirkung des Drosselelements 27 der Druck
bereits oberhalb des Schwellenwertes pthr langsamer abfällt als im ungedrosselten
Fall. Dies hat zusätzlich zur Folge, dass auch das Ende der Kraftstoffzumessung erst
verzögert im Zeitpunkt t5 auftritt.
[0035] Die strichpunktierte Linie setzt den Verlauf der punktierten Linie für den Fall fort,
dass das Drosselelement 27 so dimensioniert ist, dass seine Drosselwirkung erst unterhalb
des Schwellenwertes pthr zu einer Veränderung des Druckabfalls im Vergleich zum ungedrosselten
Fall führt.
1. Pumpe-Düse-Vorrichtung mit einer Pumpe und einem Ventil mit einem Ventilglied (231),
das die hydraulische Kopplung eines Absteuerraums (232) mit einem Ablaufkanal (22)
steuert, der hydraulisch gekoppelt ist mit der Pumpe und einer Düseneinheit (5), wobei
ein Zulaufkanal (21) vorgesehen ist, der hydraulisch gekoppelt ist mit dem Absteuerraum
(232), dadurch gekennzeichnet, dass der Zulaufkanal (21) ein Drosselelement (27, 60 bis 63) umfasst.
2. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Drosselelement (27, 60 bis 63) nahe des Absteuerraums (232) angeordnet ist.
3. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Absteuerraum (232) und das Drosselelement (27, 60 bis 63) so ausgebildet sind,
dass die Pumpe über den Zulaufkanal (21) auch bei einem vorgegebenen Niederdruckwert
in dem Zulaufkanal (21) vollständig mit Fluid über den Zulaufkanal (21) innerhalb
einer vorgegebenen Zeitdauer befüllbar ist.
4. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Absteuerraum (232) und das Drosselelement (27, 60 bis 63) so ausgebildet sind,
dass ein Ende des Einspritzens von Fluid über die Düseneinheit (5) mittels des Ventilglieds
(231) steuerbar ist, unabhängig von dem Drosselelement (27, 60 bis 63).
5. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Drosselelement (27, 60 bis 63) in Form einer Stufenbohrung des Zulaufkanals (21)
gebildet ist.
6. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Drosselelemente (60 bis 63) in dem Zulaufkanal (21) angeordnet sind.
7. Pumpe-Düse-Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Drosselelemente (60 bis 63) so beabstandet angeordnet sind, dass sie vorgegebene
Frequenzen der Druckschwingungen des Fluids in dem Zulaufkanal (21) dämpfen oder in
vorgegebene andere Frequenzbereiche transformieren.