[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen hinterlüfteten Kamin, der wenigstens eine Geschoßdecke
in einer Durchführung durchsetzt, aus einzelnen Längsabschnitten zusammengesetzt ist
und aus einem Abgasrohr und einem das Abgasrohr mit radialem Abstand umschließenden
Mantel mit einer Wärmedämmung zwischen einem Innenrohr und einer Außenwand besteht.
[0002] Um das Errichten eines hinterlüfteten Kamins zu vereinfachen, der wenigstens eine
Geschoßdecke in einer Durchführung durchsetzt und der sich aus einzelnen Längsabschnitten
zusammensetzt, ist es bekannt, die Längsabschnitte über jeweils einen Flansch am Abgasrohr
miteinander zu verbinden, so daß im Gegensatz zu herkömmlichen Kaminen (DE 9 308 578
U) der Kamin nicht vermauert und anschließend verputzt werden muß. Von Nachteil bei
derartigen Kaminen ist aber, daß eventuelle Seitenkräfte auf den Kamin von den jeweiligen
Flanschen aufzunehmen sind, so daß für ein rauchgasdichtes Verbinden der Längsabschnitte
vom Abgasrohr eine hohe Festigkeit gefordert wird. Neben dem Abgasrohr unterliegen
auch die Mäntel der Längsabschnitte eine vergleichsweise hohe Belastung, da auf diese
jeweils ihre darüberliegenden Längsabschnitte mit deren Gewicht lasten. Daher sind
derartige Längsabschnitte vergleichsweise schwer und insbesondere dann von hohem Gewicht,
wenn der Kamin mehrere Geschoßdecken durchsetzt. Hinzu kommt, daß eine kostengünstige
Serienfertigung der Längsabschnitte nur schwer möglich ist, da deren Festigkeit und
damit auch deren jeweilige konstruktive Ausgestaltung von der Kaminhöhe abhängt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen hinterlüfteten Kamin der eingangs
geschilderten Art so zu verbessern, daß die Anforderungen an die Festigkeit der Längsabschnitte
unabhängig von der Kaminhöhe ist, sowie daß sich die Längsabschnitte durch ihr geringes
Gewicht auszeichnen.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß die Stöße der miteinander zugfest
verbundenen Längsabschnitte im Bereich der Geschoßdurchführung liegen und daß die
miteinander verbundenen Längsabschnitte wenigstens an einer Geschoßdecke aufgehängt
sind.
[0005] Werden die miteinander zugfest verbundenen Längsabschnitte wenigstens an einer Geschoßdecke
aufgehängt, so wird zumindest ein Teil des Kamingewichts auf die Geschoßdecke selbst
übertragen, wodurch die unterhalb der Aufhängung liegenden Längsabschnitte eine Gewichtsentlastung
erfahren. Daher muß auch im Gegensatz zum Stand der Technik die Festigkeit der Längsabschnitte
nicht nach der Kaminhöhe ausgelegt werden, so daß vorteilhaft kostengünstige Werkstoffe
einsetzbar sind. Insbesondere aber kann damit Gewicht gespart werden, beispielsweise
durch den Einsatz von leichten, jedoch gering belastbaren Aluminiumwerkstoffen, wodurch
trotz einer geschoßhohen Ausführung besonders einfach die Längsabschnitte aufeinander
gesetzt werden können. Sind die Stöße der Längsabschnitte im Bereich der Geschoßdurchführung
angeordnet, so lasten auch eventuelle Seitenkräfte nicht auf die jeweiligen Flansche
der Abgasrohre, sondern können von der Geschoßdecke aufgenommen werden. Des weiteren
sind auch im Stoßbereich keine besonderen Maßnahmen für ein optisches Verdecken der
Stöße erforderlich.
[0006] Da nicht nur am Abgasrohr Wärmedehnungen in Längsrichtung des Kamins auftreten, sondern,
wenngleich auch in einem geringeren Maße, auch am Mantel entstehen, können diese mit
einer gegenüber der Geschoßdecke beweglichen Aufhängung abgetragen werden.
[0007] Weisen die Stößen jeweils zumindest eine brandhemmende Abdeckplatte auf, in der für
das Abgasrohr und das Innenrohr Öffnungen vorgesehen sind, so kann ein Übergreifen
eines Brandes der Wärmedämmung von einem Längsabschnitt auf den Nächsten verhindert
werden. Besteht die Abdeckplatte auch aus einem verformbaren Material, so kann mit
einer über die zugfest verbundenen Längsabschnitte erzeugten Vorspannung ein dichter
Abschluß der Stöße gewährleistet werden, ohne daß enge Fertigungstoleranzen für die
Stöße der Längsabschnitte bestehen.
[0008] Wird im Kamin zumindest ein von der Mantelaußenseite ausgehendes und mit dem Innenrohr
verbundenes Lüftungsrohr vorgesehen, so eröffnet sich die Möglichkeit, die im Lüftungsrohr
geführte und erwärmte Luft zur Geschoßheizung zu verwenden, wobei jedoch zur Brandabschottung
des Lüftungsrohrs gegenüber dem Geschoß eine Brandschutzklappe vorgesehen werden kann.
[0009] In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- den erfindungsgemäßen hinterlüfteten, teilweise aufgerissenen Kamin in einer Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Kamin mit der aufgerissenen Aufhängung des Kamins aus Fig. 1 in einer Seitenansicht,
- Fig. 3
- den Kamin in einer Draufsicht nach Schnitt III-III der Fig. 1,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Ansicht der Geschoßdurchführung von Fig. 1 und
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Kamin aus Fig. 1 mit einer Abdeckkappe.
[0010] Der hinterlüftete Kamin 1 setzt sich aus einzelnen Längsabschnitten 2 zusammen und
weist in seiner Mitte ein Abgasrohr 3 und ein das Abgasrohr 3 mit radialem Abstand
umschließenden Mantel auf, der aus einer Wärmedämmung 4 zwischen einem Innenrohr 5
und einer geraden Außenwand 6 besteht (Fig.1, Fig. 3 und Fig. 4). Beispielsweise kann
für das Abgasrohr 3 ein Edelstahlrohr, für das Innenrohr 5 ein Aluminiumrohr, für
die Wärmedämmung 4 Perlit verwendet werden, sowie kann die Außenwand 6 beispielsweise
aus Aluminiumplatten bestehen, die auf der Innenseite miteinander verbundenen sind,
was nicht näher dargestellt ist. Neben dem vorteilhaften Einsatz von Aluminiumwerkstoffen
für die Längsabschnitte 2 vermindert auch ein mögliches nachträgliches Einbringen
der Wärmedämmung 4 das Eigengewicht der jeweiligen Längsabschnitte 2. Dafür weist
die als Abschluß der Längsabschnitte vorgesehene Metallplatte 16 zumindest eine nicht
näher dargestellte Öffnung auf, durch die nach dem Aufeinandersetzen des jeweiligen
Längsabschnitts 2 der Dämmstoff eingefüllt werden kann. Die Stöße der aufeinandergesetzten
Längsabschnitte 2 liegen im Bereich der Geschoßdurchführungen 7, wobei die Längsabschnitte
2 beispielsweise über eine Platte 8 zugfest miteinander verbunden sind, die an der
jeweiligen Außenwand 6 mit Nieten befestigt ist. Der hinterlüftete Kamin 1 ist an
wenigstens einer Geschoßdecke 9 aufgehängt (Fig. 2), und zwar mit einem an der Oberseite
der Geschoßdecke 9 aufliegenden Winkel 10, der in eine an der Außenwand 6 des Kamins
befestigten Aufnehmung 11 eingeschoben ist. Der Winkel 10 kann entweder frei auf der
Geschoßdecke 9 aufliegen, oder, um ein Anheben des einen Endes des Winkels 10 von
der Geschoßdecke 9 zu vermeiden, mit einem Bolzen 17 in Auflagerichtung verschiebefest
an der Geschoßdecke 9 befestigt sein. Der Winkel 10 weist hierzu ein Gelenk 23 mit
einer Schwenkachse quer zur Winkellängsachse auf, damit sowohl geringe Anforderungen
an die Bohrungen für die Bolzen 17 bestehen als auch auf einfache Weise dem Verlauf
der Geschoßdecke 9 gefolgt werden kann. Beispielsweise kann der Winkes 10 auch ein
Formrohr zum Einschieben in die Aufnehmung 11 aufweisen, was nicht näher dargestellt
ist. Zur seitlichen Abstützung des Kamins 1 muß lediglich der in die Aufnehmung eingeschobene
Winkels 10 verankert werden, beispielsweise durch Schrauben. Das Abgasrohr 3 steht
an einem Ende dem Mantel vor und trägt am anderen Ende eine Muffe 12, in die dann
beim Aufeinandersetzen eines anderen Längsabschnitts sein vorstehendes Abgasrohre
3 abgasdicht eingeschoben ist. Da das eingeschobene Abgasrohr nicht vollständig in
die Tiefe der Muffen 12 reichen, können Wärmedehnungen in Längsrichtung des Abgasrohrs
3 ohne weiteres aufgenommen werden. Mit quer zur Längsachse der Längsabschnitte 2
liegenden und am Innenrohr 5 drehbar gelagerten Gewindestangen 13 kann die Lage des
Abgasrohrs 3 im Kamin 1 eingestellt werden, insbesondere aber erfährt das Abgasrohr
3 durch die an der Muffe 12 anliegende Gewindestange 13 eine in eine Längsrichtung
des Abgasrohrs verschiebefeste Abstützung. Das Innenrohr 5 wird von Metallwinkeln
18 an dessen Ende übergriffen und ist mit der Metallplatte 16 fest verbunden, wobei
sich zur Vermeidung einer Wärmebrücke zur Außenwand 6 zwischen den Metallwinkeln 18
und der Metallplatte 16 eine Wärmeisolation 19 befindet.
[0011] Um die Wärmedehnungen des Mantels in Längsrichtung des Kamins 1 von der Aufhängung
abtragen zu können, ist die Aufhängung für die miteinander verbundenen Längsabschnitte
2 in der Längsachse des Kamins 1 gegenüber der Geschoßdecke 9 beweglich. Hierfür sind
an der Außenwand 6 des Kamins 1 Aufnehmung 11 vorgesehen, in die die Winkel 10 mit
Spiel lose eingeschoben sind.
[0012] Zwischen den Stößen befindet sich zumindest eine brandhemmende Abdeckplatte 14 (Fig.
4), die Öffnungen für das Abgasrohr 3 und das Innenrohr 5 aufweist. Damit kann verhindert
werden, daß sich ein Brand über die Wärmedämmung 4 von einem Längsabschnitt zum Nächsten
ausbreitet.
[0013] Die zwischen dem Abgasrohr 3 und dem Innenrohr 5 erwärmte Luft kann über zumindest
einem Lüftungsrohr 15 für eine Geschoßheizung verwendet werden. Hierfür geht das Lüftungsrohr
15 von der Außenwand 6 aus und verbindet mit dem Innenrohr 5, wobei das Lüftungsrohr
15 vorteilhaft eine nicht näher dargestellte Brandschutzklappe aufweist. Es muß nicht
näher darauf hingewiesen werden, daß derartige Lüftungsrohre 15 auch bei herkömmlichen
hinterlüfteten Kaminen zur Geschoßheizung verwendet werden können.
[0014] Auf das dem Dach vorstehende Ende des Kamins 1 ist eine Abdeckkappe 20 vorgesehen,
die über Abstandshalter 21 mit dem jeweiligen Längsabschnitt lösbar verbunden ist.
Die Abdeckkappe 20 weist eine Öffnung zum Durchführen des Abgasrohrs 3 auf und übergreift
den Kamin 1 seitlich, so daß die zwischen dem Abgasrohr 3 und dem Innenrohr 5 erwärmte
Luft seitlich des Kamins 1 abgeführt werden kann. Um die Öffnung für das Abgasrohr
3 abzudichten, ist eine in Längsrichtung konisch zulaufende Manschette 22 vorgesehen
(Fig. 5), deren Öffnungsdurchmesser mit einer Verstelleinrichtung 23 verändert werden
kann.
1. Hinterlüfteter Kamin, der wenigstens eine Geschoßdecke in einer Durchführung durchsetzt,
aus einzelnen Längsabschnitten zusammengesetzt ist und aus einem Abgasrohr und einem
das Abgasrohr mit radialem Abstand umschließenden Mantel mit einer Wärmedämmung zwischen
einem Innenrohr und einer Außenwand besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Stöße der miteinander zugfest verbundenen Längsabschnitte (2) im Bereich der
Geschoßdurchführung (7) liegen und daß die miteinander verbundenen Längsabschnitte
(2) wenigstens an einer Geschoßdecke (9) aufgehängt sind.
2. Hinterlüfteter Kamin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Aufhängung für die miteinander verbundenen Längsabschnitte (2) in Längsachse
des Kamins (1) gegenüber der Geschoßdecke (9) beweglich ist.
3. Hinterlüfteter Kamin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Stöße der miteinander zugfest verbundenen Längsabschnitte (2) zumindest
eine brandhemmende Abdeckplatte (14) eingesetzt ist, in der für das Abgasrohr (3)
und das Innenrohr (5) Öffnungen vorgesehen sind.
4. Hinterlüfteter Kamin nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kamin (1) zumindest ein von der Mantelaußenseite ausgehendes und mit dem Innenrohr
(3) verbundenes Lüftungsrohr (15) aufweist.