[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Steckverbinder mit einem Kontaktträger
aus Isolierstoff und darin in Kontaktkanälen aufgenommenen Kontaktelementen, die jeweils
einen im Kontaktträger angeordneten Anschlussabschnitt mit einer schraubenlosen Anschlussklemme
für einen Leiter und einen aus dem Kontaktträger austretenden Kontaktabschnitt aufweisen,
insbesondere Rundsteckverbinder mit koaxial angeordneten Kontaktelementen und axial
in diese einmündenden Leitern, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Rundsteckverbinder zeichnen sich dadurch aus, dass in ihrem Kontaktträger eine Anzahl
von sich koaxial zum Kontaktträger, also koaxial zur Längsmittelachse des Steckverbinders,
erstreckende längliche Kontaktelemente angeordnet sind. Die abisolierten Leiterenden
der Leiter werden in den Anschlussabschnitt des jeweiligen Kontaktelements eingesteckt,
wobei die Steckrichtung und auch die Richtung der in den Steckverbinder eingeführten
Leitungen gleichfalls koaxial gerichtet sind.
[0003] Herkömmliche Rundsteckverbinder weisen Kontakte mit Schraubanschlussklemmen auf.
Sowohl die Kontaktelemente als auch die Schraubanschlussklemmen sind relativ aufwendig
aus dem vollen Material herausgearbeitet. Schraubklemmen haben außerdem den Nachteil,
dass die Leiterklemmschrauben leicht verloren gehen können, wodurch ein Steckverbinder
unbrauchbar wird.
[0004] Aus DE 197 08 663 C1 ist ein als Rundsteckverbinder ausgestalteter Kabelsteckverbinder
bekannt, der über Kontaktelemente mit schraubenlosen Anschlussklemmen nach der Schneidklemmtechnik
verfügt. Hierzu ist an jedem Kontaktelement ein Schneidklemmteil als separates Teil
vorgesehen, welches mit einer Kontaktplatte quer zur Achse der Kabelader eine Ausnehmung
des anschlussseitigen Endteils des Steckkontaktteils durchsetzt. Dabei ist die Anordnung
im übrigen so getroffen, dass das Schneidklemmteil in einer Vorverrastposition unverlierbar
im Steckkontaktteil angeordnet ist. Nach dem Abmanteln des Endabschnitts eines Kabels
werden die isolierten Einzeladern in die Anschlussenden der Kontakte eingeführt und
sodann die jeweiligen Schneidklemmteile mittels eines zangenförmigen Werkzeuges aus
ihrer Vorverrastposition in die Kontakt-Sollposition verschoben, in der die Schneidklemmgabel
die Isolierumhüllung des jeweiligen Leiters durchtrennt und in dessen Einzelader einschneidet.
[0005] Der Kabelsteckverbinder entsprechend DE 197 08 663 C1 ist gegenüber dem vorbekannten
Steckverbinder mit schraubbaren Anschlussklemmen vorteilhaft, da die benötigten Bauteile
der Kontaktelemente als relativ einfache Stanz-Biege-Teile ausgeführt sein können.
[0006] Abgesehen von der erforderlichen Zweiteiligkeit eines jeden Kontaktelements besteht
hier vor allem der Nachteil, dass der Kabelsteckverbinder aufgrund der angewandten
Schneidklemmtechnik nur zum Anschluss von biegesteifen Kabeladern, also Einzeladern,
jedoch nicht für Leiter mit Litzenseelen verwendet werden kann.
[0007] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Ihr liegt im wesentlichen die Aufgabe zugrunde,
einen elektrischen Steckverbinder der eingangs als bekannt vorausgesetzten Art unter
Berücksichtigung eines einfachen Aufbaus zum Anschluss beliebiger Leiter nutzbar zu
machen.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 und
ist demzufolge dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussabschnitt jedes Kontaktelements
eine Federzunge und dieser gegenüber ein Widerlagerabschnitt ausbildet, gegen den
die Federzunge vorgespannt ist, und dass der Federzunge ein Steuerglied zugeordnet
ist, über das die Federzunge mittels eines Hilfswerkzeugs vom Widerlagerabschnitt
abhebbar und dadurch der Anschlussabschnitt zum Einführen oder Entfernen eines Leiters
zu öffnen ist.
[0009] Diese Lösung bietet einige erhebliche Vorteile. Zum einen kann das Kontaktelement
insgesamt aus einem einteiligen und einstückigen Bauteil bestehen. Zum Leiteranschluss
sind weder Schrauben noch besondere, d.h. separate Klemm- und/oder Schneidelemente
erforderlich.
[0010] Wesentlich ist, dass nicht der Leiter die vom Anschlussabschnitt des Kontaktelements
ausgebildete schraubenlose Anschlussklemme selbst öffnen muss, sondern dass sie zum
Einführen (wie auch zum Entfernen) eines Leiters mittels eines Hilfswerkzeugs zu öffnen
ist. Daher können ohne weiteres auch biegeschlaffe Leiter mechanisch und elektrisch
sicher an den Kontaktelementen angeschlossen werden. Dadurch, dass die Anschlussklemme
mittels eines Hilfswerkzeugs geöffnet wird, lassen sich außerdem hohe Leiterklemmkräfte
realisieren. Deshalb können die Kontaktelemente des erfindungsgemäßen Steckverbinders
Federzungen mit hohen Rückstellkräften aufweisen.
[0011] Das Hilfswerkzeug kann z.B. ein Schraubendreher oder ähnliches Werkzeug sein, welches
beim Anschluss von Leitern an den Steckverbinder eingesetzt wird. Es kann aber auch
daran gedacht sein, ein Hilfswerkzeug oder mehrere nach Art von Stempeln auszuführen,
so dass der Leiteranschluss in eine automatische Konfektionierung eingebunden werden
könnte.
[0012] Bezüglich der Federzunge besteht ein vorteilhaftes Merkmal darin, dass sie an einen
mittleren Kontaktschnitt, mit dem das Kontaktelement im Kontaktträger verankert ist,
angebunden ist und sich annähernd koaxial zum Kontaktabschnitt des Kontaktelements,
jedoch in entgegengesetzte Richtung von diesem weg erstreckt. Die führt zu einem relativ
schlanken und dünnen Kontaktelement.
[0013] In Sinne elektrisch zuverlässiger Leiterklemmkräfte ist es von Vorteil, wenn ein
freier Endabschnitt der Federzunge als Kontaktplatte ausgebildet ist, die z.B. eine
Litze großflächig und somit besonders sicher kontaktieren kann.
[0014] Das Steuerglied kann gemäß weiterer Ausgestaltung ein einstückig-stoffschlüssiger
Bestandteil der Federzunge und es kann der Kontaktplatte zugeordnet sein.
[0015] Eine besondere Lösung besteht diesbezüglich darin, dass das Steuerglied als an der
Kontaktplatte angeformte, mit einer Steuerfläche zum Angriff des Hilfswerkzeugs versehene
Lasche ausgebildet ist. Damit wirken die vom Hilfswerkzeug eingeleiteten Kräfte unmittelbar
im Leiterklemmbereich.
[0016] Die Steuerfläche des Steuerglieds kann derart ausgebildet und/oder angeordnet sein,
dass die Federzunge durch Bewegen des Hilfswerkzeugs im wesentlichen parallel zu ihrer
Längsrichtung vom Widerlager abhebt, wozu das Steuerglied, seitlich an der Kontaktplatte
angebunden, als etwa rechtwinklig aus dessen Ebene heraus abgebogene Lasche ausgebildet
ist. Dies ermöglicht es, im Kontaktträger neben den Kontaktkanälen jeweils einen weiteren,
im wesentlichen parallel verlaufenden Kanal-zum Einführen des Hilfswerkzeugs anzuordnen
und das Steuerglied in diesen Kanal und mit seiner Steuerfläche in die Bewegungsbahn
des Hilfswerkzeugs hinein ragen zu lassen.
[0017] Der Widerlagerabschnitt des Kontaktelements kann eine der Kontaktplatte des Federabschnitts
gegenüberliegende Kontaktplatte ausbilden, an der eine etwa rechtwinklig aus dessen
Ebene heraus abgebogene Lasche als Leiteranschlag ausgebildet ist. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung bilden im abgespreizten Zustand des Federschenkels die Laschen
mit den Kontaktplatten einen insgesamt etwa röhrchenförmigen Leitereinsteckkanal aus.
Hierdurch wird auf einfache Weise eine sichere Leiterführung im Anschlussbereich des
Kontaktelements garantiert.
[0018] Des weiteren können die Kontaktplatten mit Zugentlastungsorganen versehen sein, die
z.B. von einen Leiter im wesentlichen wellenförmig zwischen sich fassenden Ausprägungen
der Kontaktplatten gebildet sein können.
[0019] Der Steckverbinder kann schließlich so ausgeführt sein, dass dem Kontaktträger ein
mit diesem verrastbares sowie Kanäle zum Eingriff der Anschlussabschnitte der Kontaktelemente
aufweisendes Deckelelement zugeordnet ist. Dieses Deckelelement stellt gewissermaßen
eine Erweiterung des Kontaktträgers dar, denn der Kontaktträger und das mit ihm verrastete
Deckelelement hält die Kontaktelemente im wesentlichen formschlüssig am Platz.
[0020] Wie eingangs schon erwähnt, besteht ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstandes
in einer Ausführung, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Kontaktelemente einschließlich
ihrer Anschlussabschnitte aus einstückigen Stanz-Biege-Teilen bestehen.
[0021] Zusammenfassend stellt die Erfindung einen elektrischen Steckverbinder zur Verfügung,
der über einfach herzustellende und ausgebildete Kontaktelemente verfügt, an die sich
abisolierte Leiterenden üblicher Art - seien es Einzeldrähte oder Litzen - elektrisch
und mechanisch besonders sicher anschließen lassen.
[0022] Im übrigen versteht sich die Erfindung am besten anhand der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen. Darin
zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Explosionsdarstellung eines als Rundsteckverbinder ausgeführten
elektrischen Steckverbinders,
- Fig. 2a
- und 2b zwei perspektivische Darstellungen eines als Stiftstecker ausgebildeten Kontaktelements
aus zwei verschiedenen Blickrichtungen,
- Fig. 3a
- und 3b zwei perspektivische Darstellungen aus verschiedenen Blickwinkeln eines Kontaktelements,
dessen Kontaktabschnitte als weibliche Steckhülsen ausgebildet sind,
- Fig. 4a
- einen Längsschnitt durch den Anschlussabschnitt eines Kontaktelements mit geschlossenem
Kontaktabschnitt in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 4b
- eine entsprechende Darstellung, jedoch mit geöffnetem Anschlussabschnitt,
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch einen elektrischen Steckverbinder ohne angeschlossene Leiter
und
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch einen elektrischen Steckverbinder mit einem zum Leiteranschluss
vorbereiteten Kontaktelement sowie mit einem angeschlossenen Leiter.
[0023] Fig. 1 zeigt wesentliche Teile eines insgesamt mit 10 bezeichneten elektrischen Steckverbinder.
11 bezeichnet einen aus Isolierstoff bestehenden, insbesondere spritzgegossenen Kontaktträger
zur Aufnahme von Kontaktelementen 12, von denen in Fig. 1 nur zwei dargestellt sind.
[0024] Sodann ist in Fig. 1 noch ein sogenannter Deckel 13 zu sehen, der, nachdem die Kontaktelemente
12 in die im Isolierkörper 11 vorgesehenen Kontaktkanäle 14 eingeführt sind, mit dem
Kontaktträger 11 verrastet wird. Hierzu besitzt der Deckel 13 federzungenartige Rastelemente
15 und eine Codiernase 16 zur positionsgerechten Zuordnung zum Kontaktträger 11. Da
sich die Kontaktelemente 12 sowohl innerhalb des eigentlichen Kontaktträgers 11 als
auch in den Deckel 13 hinein erstrecken, ist dieser als Bestandteil des Kontaktträgers
11 aufzufassen.
[0025] Nach den Fig. 2a und 2b umfasst ein Kontaktelement 12 mehrere Funktionsabschnitte.
Etwa in der Mitte des schlanken, langgestreckten Kontaktelements 12 befindet sich
ein Kontaktabschnitt 17 mit einer ausgeklinkten und ausgestellten Widerlagerzunge
18 zur Verankerung des Kontaktelements 12 im Kontaktkanal 14 des Kontaktträgers 11.
[0026] An den mittleren Abschnitt 17 schließt in einstückig-stoffschlüssiger Ausführung
ein Kontaktabschnitt 19 an, der bei der Ausführung nach den Fig. 2a und 2b als männlicher
Steckerstift 20 und bei der Ausführung nach den Fig. 3a und 3b als weibliche Kontakthülse
21 ausgebildet ist.
[0027] Der in den Fig. 2a und 2b dargestellte Steckerstift 20 ist durch Stanzen und einen
anschließenden Rolliervorgang aus einem ebenen Blechzuschnitt erzeugt. Man erkennt
in den Fig. die Mantellinie 22, an der die Längsränder des gerollten Zuschnitts aneinander
stoßen.
[0028] Auf der dem Kontaktabschnitt 19 abgewandten Seite des mittleren Abschnitts 17 ist
der sogenannte Anschlussabschnitt 23 des Kontaktelements 12 ausgebildet. Dieser Anschlussabschnitt
23 umfasst eine schmale, längliche Federzunge 24, die im Bereich einer mit 25 bezeichneten
Querlinie, die auch als Materialschwächung ausgeführt sein kann, an dem mittleren
Abschnitt 17 angebunden ist.
[0029] Der Federschenkel 24 mündet in einem freien Endabschnitt 26, der nachfolgend auch
als Kontaktplatte bezeichnet wird. Diese Kontaktplatte 26 liegt unter Wirkung der
dem Federschenkel 24 immanenten Federkraft gegen einen Widerlagerabschnitt 27 an,
dessen Endbereich ebenfalls eine plattenförmige Konfiguration hat und deshalb hier
auch als Kontaktplatte 28 bezeichnet wird. Diese Kontaktplatte 28 liegt - wie die
Fig. 2a und 2b deutlich zeigen - der Kontaktplatte 26 des Federschenkels 24 direkt
gegenüber, so dass die Kontaktplatte 26 die Kontaktplatte 27 federnd beaufschlagen
kann.
[0030] An einer Seitenkante 29 der Kontaktplatte 28 des Widerlagerschenkels 27 ist eine
mit 30 bezeichnete Lasche etwa um 90° hochgebogen. Diese Lasche 30 dient als seitlicher
Begrenzungsanschlag für einen in Richtung des Pfeils 31 einzuführenden Leiter und
zu dessen seitlicher Führung.
[0031] Ein weiteres wesentliches Merkmal besteht in einem mit 32 bezeichneten Steuerglied,
mit dessen Hilfe der Anschlussabschnitt 23 zur Leiterbestückung geöffnet werden kann.
Zu diesem Zweck ist die Kontaktplatte 26 der Federzunge 24 von der Kontaktplatte 28
des Widerlagerabschnitts 27 abzuheben.
[0032] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht das Steuerglied 32 aus einer Lasche
33, die als seitliche Erweiterung der Kontaktplatte 26 längs einer mit 34 bezeichneten
Linie an dieser angebunden und sodann um etwa 90° abgewinkelt ist.
[0033] Die Anbindelinie 34 liegt der Anbindelinie 29 gegenüber, und die Richtungen der Abwinklungen
der Lasche 33 und der Lasche 30 sind gegenläufig. Dadurch entsteht ein in sich fast
geschlossener, etwa rechteckiger Hohlraum, in den der Leiter in Leitereinsteckrichtung
31 allseitig geschützt eingeführt werden kann.
[0034] Zur Steuerung des Steuergliedes 32 dient eine Steuerfläche 35, die als Schräg- oder
Gleitfläche an ihr ausgebildet ist. Wie man sich vorstellen kann, bewirkt eine etwa
in Richtung des zum Pfeil 31 parallelen Pfeiles 36 gerichtete Kraft eine Steuerung
des Steuergliedes 32 bezüglich Fig. 2b nach oben, also im Öffnungssinn des Anschlussabschnitts
23 mit der Folge, dass die Kontaktplatte 26 der Federzunge 24 von der Kontaktplatte
28 des Widerlagerabschnitts 27 abgehoben wird. Den Zustand des geöffneten Anschlussabschnitts
23 zeigt beispielsweise Fig. 3b.
[0035] Fig. 3b zeigt außerdem mit 37 bezeichnete Verformungen oder Eindrückungen, die gegebenenfalls
im Verein mit ähnlichen, vorzugsweise dazu versetzten Verformungen im Bereich der
Kontaktplatte 28 zusammenwirken und im geschlossenen Zustand der Anschlussklemme eine
Zugentlastung für den darin befindlichen Leiter ausbilden, der leicht wellenförmig
verbogen wird. Dies zeigen die Fig. 4a und 4b noch einmal besonders.
[0036] Die Fig. 3a und 3b lassen außerdem erkennen, dass die dortigen Kontaktabschnitte
19 dadurch zu Kontakthülsen bzw. Röhrchenkontakten ausgebildet sind, dass insgesamt
vier sich längserstreckende Streifen 38 zu einem im Querschnitt etwa quadratischen
Hohlkörper ausgebildet sind.
[0037] Die Fig. 5 und 6 veranschaulichen die Anordnung der zuvor beschriebenen Kontaktelemente
12 in den Isolierteilen eines Steckverbinders 10.
[0038] In Fig. 5 sind drei Kontaktelemente im Kontaktträger 11 zu sehen und auch, wie sie
teilweise innerhalb des mit dem Kontaktträger 11 rastverbundenen Deckels angeordnet
sind.
[0039] Fig. 5 zeigt auch, dass im Bereich des dem Kontaktträger 11 zugeordneten Deckels
13 Kontaktkanäle 38 vorhanden sind. Neben jedem Kontaktkanal 38 befindet sich ein
weiterer, parallel ausgerichteter Kanal 39, in den von der Seite her das jeweilige
Steuerglied 32 eines Kontaktelements 12 derart hinein greift, dass seine Steuerfläche
35 in die Bewegungsbahn eines nicht dargestellten Hilfswerkzeuges ragt, wenn dieses
in Richtung des Pfeiles 36 in Längsrichtung des Kanals 39 vorgeschoben wird.
[0040] Fig. 6 zeigt in der rechten Hälfte einen mittels eines auch hier nicht dargestellten
Öffnungswerkzeuges geöffneten Kontakt, in den nun ein abisoliertes Leiterende in Richtung
des Pfeiles 31 eingeführt werden kann. In der linken Hälfte von Fig. 6 ist ein mit
einem Leiter 40 bestücktes Kontaktelement 12 veranschaulicht.
[0041] Da die Richtung 36, in der das Hilfswerkzeug geführt wird, mit der Leitereinsteckrichtung
31 und auch mit der Bestückungsrichtung für das Einsetzen eines Kontaktelements 12
in den Kontaktträger 11 übereinstimmt, ließe sich das Öffnen der Anschlussabschnitte
23 eines jeden Kontaktelements 12 auch von einem maschinellen bzw. maschinell geführten
Hilfswerkzeug bewerkstelligen. Dies könnte eine automatische Konfektionierung eines
Steckverbinders 10 mit daran anzuschließenden Leitern erleichtern bzw. automatisieren.
1. Elektrischer Steckverbinder (10) mit einem Kontaktträger (11; 13) aus Isolierstoff
und darin in Kontaktkanälen (14; 38) aufgenommenen Kontaktelementen (12), die jeweils
einen im Kontaktträger (11) angeordneten Anschlussabschnitt (23) mit einer schraubenlosen
Anschlussklemme für einen Leiter (40) und einen aus dem Kontaktträger (11) austretenden
Kontaktabschnitt (19) aufweisen, insbesondere Rundsteckverbinder mit koaxial angeordneten
Kontaktelementen (12) und axial in diese einmündenden Leitern (40), dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlussabschnitt (23) jedes Kontaktelements (11) eine Federzunge (24) und dieser
gegenüber ein Widerlagerabschnitt ()27) ausbildet, gegen den die Federzunge (24) vorgespannt
ist, und dass der Federzunge (24) ein Steuerglied (32) zugeordnet ist, über das die
Federzunge (24) mittels eines Hilfswerkzeugs vom Widerlagerabschnitt (27) abhebbar
und dadurch der Anschlussabschnitt (23) zum Einführen oder Entfernen eines Leiters
(40) zu öffnen ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federzunge (24) an einen mittleren Kontaktschnitt (17), mit dem das Kontaktelement
(12) im Kontaktträger (11) verankert ist, angebunden ist und sich annähernd koaxial
zum Kontaktabschnitt (19) des Kontaktelements (12), jedoch in entgegengesetzte Richtung
von diesem weg erstreckt.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein freier Endabschnitt der Federzunge (24) als Kontaktplatte (26) ausgebildet ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (32) einstückig-stoffschlüssiger Bestandteil der Federzunge (24)
ist.
5. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (32) der Kontaktplatte (26) zugeordnet ist.
6. Steckverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (32) als an der Kontaktplatte (26) angeformte, mit einer Steuerfläche
(35) zum Angriff des Hilfswerkzeugs versehene Lasche (33) ausgebildet ist.
7. Steckverbinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche (35) des Steuerglieds (32) derart ausgebildet und/oder angeordnet
ist, dass die Federzunge (24) durch Bewegen des Hilfswerkzeugs im wesentlichen parallel
zu ihrer Längsrichtung vom Widerlager abhebt.
8. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach Anspruch
6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerglied (32), seitlich an der Kontaktplatte (26) angebunden, etwa rechtwinklig
aus dessen Ebene heraus abgebogene Lasche (33) ausgebildet ist.
9. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Kontaktträger (11; 13) neben den Kontaktkanälen (14; 38) jeweils ein weiterer,
im wesentlichen parallel verlaufender Kanal (39) zum Einführen des Hilfswerkzeugs
angeordnet ist und dass das Steuerglied (32) in diesen Kanal und mit seiner Steuerfläche
(35) in die Bewegungsbahn des Hilfswerkzeugs hinein ragt.
10. Steckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Widerlagerabschnitt (27) des Kontaktelements (12) eine der Kontaktplatte (26)
des Federabschnitts (24) gegenüberliegende Kontaktplatte (28) ausbildet.
11. Steckverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich an der Kontaktplatte (28) des Widerlagerabschnitts (27) des Kontaktelements
(11) eine etwa rechtwinklig aus dessen Ebene heraus abgebogene Lasche (30) als Leiteranschlag
ausgebildet ist.
12. Steckverbinder nach Anspruch 8 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass im abgespreizten Zustand des Federschenkels (24) die Laschen (33, 30) mit den Kontaktplatten
(26, 28) einen insgesamt etwa röhrchenförmigen Leitereinsteckkanal ausbildet.
13. Steckverbinder nach Anspruch 3 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktplatten (26, 28) mit Zugentlastungsorganen versehen ist.
14. Steckverbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugentlastungsorgane von einen Leiter (40) etwa wellenförmig zwischen sich fassenden
Ausprägungen (37) der Kontaktplatten (26, 28) gebildet sind.
15. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Kontaktträger (11) ein mit diesem verrastbares sowie Kanäle (38) zum Eingriff
der Anschlussabschnitte (23) der Kontaktelemente (11) aufweisendes Deckelelement (13)
zugeordnet ist.
16. Steckverbinder nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktträger (11) und das mit ihm verrastete Deckelelement (13) die Kontaktelemente
(11) im wesentlichen formschlüssig am Platz halten.
17. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktelemente (11) einschließlich ihrer Anschlussabschnitte (23) aus einstückigen
Stanz-Biegeteilen bestehen.