[0001] Die Erfindung betrifft ein Hörhilfegerät sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes
mit wenigstens drei Mikrofonen, die zur Bildung eines Richtmikrofonsystems elektrisch
miteinander verschaltet sind.
[0002] In modernen Hörhilfegeräten finden Einrichtungen zur Klassifikation von Hörsituationen
Verwendung. Je nach Hörsituation werden die Übertragungsparameter des Hörhilfegerätes
automatisch variiert. Dabei kann die Klassifikation u.a. Einfluss haben auf die Wirkungsweise
von Störgeräuschunterdrückungsalgorithmen als auch auf das Mikrofonsystem. So wird
beispielsweise je nach erkannter Hörsituation gewählt (diskret umgeschaltet bzw. kontinuierlich
übergeblendet) zwischen einer omnidirektionalen Richtcharakteristik (Richtcharakteristik
nullter Ordnung) und einer deutlichen Richtwirkung des Mikrofonsystems (Richtcharakteristik
erster oder höherer Ordnung). Zur Erzeugung der Richtcharakteristik werden Gradientenmikrofone
verwendet oder mehrere omnidirektionale Mikrofone elektrisch miteinander verschaltet.
Derartige Mikrofonsysteme zeigen ein frequenzabhängiges Übertragungsverhalten, bei
dem ein deutlicher Abfall zu tiefen Frequenzen zu verzeichnen ist. Das Rauschverhalten
der Mikrofone ist dagegen frequenzunabhängig und gegenüber einem omnidirektionalen
Mikrofon geringfügig verstärkt. Zum Erreichen eines natürlichen Klangeindrucks muss
der Hochpassfrequenzgang des Mikrofonsystems durch Verstärkung der tiefen Frequenzen
ausgeglichen werden. Dabei wird das im tiefen Frequenzbereich vorhandene Rauschen
ebenfalls verstärkt und unter Umständen deutlich und störend hörbar, während leise
Geräusche vom Rauschen verdeckt werden.
[0003] Aus der WO 00/76268 A2 ist ein Hörhilfegerät bekannt mit einer Signalverarbeitungseinheit
und mindestens zwei Mikrofonen, die zur Bildung von Richtmikrofonsystemen unterschiedlicher
Ordnung miteinander verschaltbar sind, wobei die Richtmikrofonsysteme ihrerseits in
von der Frequenz der von den Mikrofonen abgegebenen Mikrofonsignale abhängiger Gewichtung
miteinander verschaltbar sind. In Abhängigkeit des Ergebnisses einer Signalanalyse
kann die Grenzfrequenz zwischen benachbarten Frequenzbändern, bei denen eine unterschiedliche
Gewichtung der Mikrofonsignale vorgesehen ist, eingestellt werden.
[0004] Aus der EP 0 942 627 A2 ist ein Hörgerät mit Richtmikrofon-System mit einer Signalverarbeitungseinrichtung,
einem Hörer und mehreren Mikrofonen bekannt, deren Ausgangssignale zur Erzeugung einer
individuellen Richtmikrofoncharakteristik über Verzögerungseinrichtungen und die Signalverarbeitungseinrichtung
in unterschiedlicher Gewichtung miteinander verschaltbar sind. Bei dem Richtmikrofon-System
kann die bevorzugte Empfangsrichtung (Hauptrichtung) in Anpassung an eine vorliegende
Hörsituation individuell eingestellt werden.
[0005] Aus der US 5,524,056 ist ein Hörgerät mit einem omnidirektionalen Mikrofon und einem
direktionalen Mikrofon erster oder höherer Ordnung bekannt. Das Mikrofonsignal des
direktionalen Mikrofons wird im Bereich niedriger Signalfrequenzen in seiner Amplitude
verstärkt und dem Mikrofonsignal des omnidirektionalen Mikrofons angeglichen. Sowohl
das Mikrofonsignal des omnidirektionalen Mikrofons als auch das Mikrofonsignal des
direktionalen Mikrofons sind einer Umschalteinheit zugeführt. In einer ersten Schaltstellung
der Umschalteinheit ist das omnidirektionale Mikrofon und in einer zweiten Schaltstellung
der Umschalteinheit das direktionale Mikrofon mit einem Hörgeräte-Verstärker verbunden.
Die Umschalteinheit kann in Abhängigkeit des Signalpegels eines Mikrofonsignals automatisch
umschalten.
[0006] Nachteilig bei den bekannten Hörhilfegeräten mit einem Richtmikrofonsystem ist, dass
in bestimmten Hörsituationen entweder die Richtwirkung des Mikrofonsystems nicht optimal
verwendet wird oder dass ein hoher Grad an Richtwirkung zu einer deutlich hörbaren
Verschlechterung der Klangqualität führt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Klangqualität eines Hörhilfegerätes
mit Richtmikrofonsystem zu verbessern.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Hörhilfegerät mit wenigstens drei Mikrofonen, die zur
Bildung eines Richtmikrofonsystems elektrisch miteinander verschaltet sind, dadurch
gelöst, dass wenigstens zwei Mikrofone zu einer ersten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik
einer bestimmten Ordnung verschaltet sind und dass wenigstens zwei Mikrofone zu einer
zweiten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik derselben Ordnung verschaltet
sind, wobei auch die beiden Mikrofoneinheiten zur Bildung einer dritten Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik derselben Ordnung verschaltet sind.
[0009] Ferner wird die Aufgabe bei einem Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes mit
wenigstens drei Mikrofonen, die zur Bildung eines Richtmikrofonsystems elektrisch
miteinander verschaltet werden, dadurch gelöst, dass wenigstens zwei Mikrofone zu
einer ersten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik einer bestimmten Ordnung
verschaltet werden und dass wenigstens zwei Mikrofone zu einer zweiten Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik derselben Ordnung verschaltet werden, wobei auch die
beiden Mikrofoneinheiten zur Bildung einer dritten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik
derselben Ordnung elektrisch miteinander verschaltet werden.
[0010] Das erfindungsgemäße Hörhilfegerät umfasst ein Mikrofonsystem mit mindestens drei
Mikrofonen, um Richtcharakteristiken nullter bis zweiter Ordnung realisieren zu können.
Es können jedoch auch mehr als drei Mikrofone vorhanden sein, so dass auch Richtcharakteristiken
höherer Ordnung möglich sind. Weiterhin umfasst das Hörhilfegerät eine Signalverarbeitungseinheit
zur Verarbeitung und frequenzabhängigen Verstärkung des von dem Mikrofonsystem erzeugten
Mikrofonsignals. Die Signalausgabe erfolgt üblicherweise durch ein akustisches Ausgangssignal
mittels eines Hörers. Es sind aber auch andere, z.B. Vibrationen erzeugende Ausgangswandler
bekannt.
[0011] Als Richtcharakteristik nullter Ordnung im Sinne der Erfindung ist eine omnidirektionale
Richtcharakteristik zu verstehen, die beispielsweise von einem einzelnen, nicht mit
weiteren Mikrofonen verschalteten omnidirektionalen Mikrofon hervorgeht. Eine Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik erster Ordnung (Richtmikrofon erster Ordnung) kann beispielsweise
durch ein einzelnes Gradientenmikrofon oder die elektrische Verschaltung zweier omnidirektionaler
Mikrofone realisiert werden. Mit Richtmikrofonen erster Ordnung ist ein theoretisch
erreichbarer Maximalwert des Direktiviti-Index (DI) von 6 dB (Hyperniere) zu erreichen.
In der Praxis erhält man am KEMAR (einer Standardforschungspuppe) bei optimaler Lage
der Mikrofone und bestem Abgleich der von den Mikrofonen erzeugten Signale DI-Werte
von 4-4,5 dB. Richtmikrofone zweiter und höherer Ordnung weisen DI-Werte von 6 dB
und mehr auf, die beispielsweise für eine bessere Sprachverständlichkeit vorteilhaft
sind. Enthält ein Hörhilfegerät ein Mikrofonsystem mit beispielsweise drei omnidirektionalen
Mikrofonen, so können auf dieser Basis durch geeignete Verschaltung der Mikrofone
gleichzeitig Mikrofoneinheiten mit Richtcharakteristiken nullter bis zweiter Ordnung
realisiert werden.
[0012] Ein einzelnes omnidirektionales Mikrofon stellt für sich eine Mikrofoneinheit nullter
Ordnung dar. Wird bei zwei omnidirektionalen Mikrofonen das Mikrofonsignal eines Mikrofons
verzögert, und von dem Mikrofonsignal des anderen Mikrofons subtrahiert, so entsteht
eine Mikrofoneinheit erster Ordnung. Wird wiederum bei zwei Mikrofoneinheiten erster
Ordnung das Mikrofonsignal einer Mikrofoneinheit verzögert, und von dem Mikrofonsignal
der zweiten Mikrofoneinheit erster Ordnung subtrahiert, so ergibt sich eine Mikrofoneinheit
mit Richtcharakteristik zweiter Ordnung. Auf diese Weise lassen sich - abhängig von
der Anzahl omnidirektionaler Mikrofone - Mikrofoneinheiten beliebiger Ordnung realisieren.
[0013] Umfasst ein Mikrofonsystem Mikrofoneinheiten unterschiedlicher Ordnung, so kann zwischen
unterschiedlichen Richtcharakteristiken umgeschaltet werden, z.B. durch An- oder Ausschalten
eines oder mehrerer Mikrofone. Weiterhin können durch eine geeignete elektrische Verschaltung
der Mikrofoneinheiten auch beliebige Mischformen zwischen den Richtcharakteristiken
unterschiedlicher Ordnung erzeugt werden. Hierzu werden die Mikrofonsignale der Mikrofoneinheiten
unterschiedlich gewichtet und addiert, bevor sie in der Signalverarbeitungseinheit
des Hörhilfegerätes weiter verarbeitet und verstärkt werden. So kann auch ein kontinuierlicher,
gleitender Übergang zwischen unterschiedlichen Richtcharakteristiken realisiert werden,
wodurch sich störende Artefakte beim Umschalten vermeiden lassen.
[0014] Die Grundidee der Erfindung besteht darin, bei einem Richtmikrofonsystem mit mehreren
Mikrofonen nicht die mit der gegebenen Anzahl an Mikrofonen größtmögliche Ordnung
der Richtwirkung einzustellen, sondern mehrere Mikrofoneinheiten mit niedrigerer als
der größtmöglichen Ordnung zu bilden und die von diesen Mikrofoneinheiten ausgehenden
Mikrofonsignale zur Weiterverarbeitung vorzusehen. Dabei können die unterschiedlichen
Mikrofoneinheiten für bestimmte Frequenzbereiche optimiert werden, so dass nach der
Zusammenführung der von den Mikrofoneinheiten mit Richtcharakteristik gleicher Ordnung
ausgehenden Mikrofonsignale ein Richtmikrofon derselben Ordnung entsteht, das im Vergleich
zu den einzelnen Mikrofoneinheiten über einen breiten bzw. den gesamten zu übertragenden
Frequenzbereich ein verbessertes Signalübertragungsverhalten zeigt.
[0015] Ein unterschiedlicher Frequenzgang der Mikrofoneinheiten kann z.B. durch eine geeignete
Auswahl der omnidirektionalen Mikrofone erfolgen, die zur Bildung der Mikrofoneinheit
elektrisch miteinander verschaltet sind. So können z.B. bei einer ersten Mikrofoneinheit
zwei omnidirektionale Mikrofone ausgewählt werden, die sich in einem verhältnismäßig
kurzen Abstand zueinander befinden, wobei an und für sich für die Richtwirkung nicht
der Abstand der Mikrofone als solcher entscheidend ist, sondern der Abstand der Schalleintrittsöffnungen
dieser Mikrofone. Da bei Hörhilfegeräten mit einem Richtmikrofonsystem in der Regel
jedoch baugleiche Mikrofone verwendet werden und auch die Lagerung der Mikrofone sowie
die Verbindung dieser Mikrofone mit jeweils einer Schalleintrittsöffnung in dem Gehäuse
des Hörhilfegerätes zumindest im Wesentlichen für alle Mikrofone gleich ausgeführt
ist, entspricht der Abstand der Mikrofone dem Abstand der Schalleintrittsöffnungen
dieser Mikrofone. Trifft dies bei einem Hörhilfegerät nicht zu, so ist im Rahmen der
Erfindung unter dem "Abstand zweier Mikrofone" korrekter Weise der Abstand der Schalleintrittsöffnungen
im Gehäuse des Hörhilfegerätes zu verstehen, wobei diese jeweils über einen Schallkanal
mit einem Mikrofon verbunden sind.
[0016] Bei einer zweiten Mikrofoneinheit werden zwei omnidirektionale Mikrofone miteinander
verschaltet, zwischen denen im Vergleich zu der ersten Mikrofoneinheit ein größerer
Abstand zwischen den beiden omnidirektionalen Mikrofonen liegt. Da das Signalübertragungsverhalten
eines aus zwei omnidirektionalen Mikrofonen aufgebauten Richtmikrofons vom Abstand
der Mikrofone abhängt, unterscheiden sich die beiden so gebildeten Mikrofoneinheiten
in ihrem Signalübertragungsverhalten, obwohl beide Mikrofoneinheiten die gleiche Ordnung
der Richtcharakteristik (im Beispiel erste Ordnung) aufweisen. Insbesondere ist die
Mikrofoneinheit mit dem kurzen Abstand zwischen den beiden omnidirektionalen Mikrofonen
besser zur Übertragung hoher Frequenzen und die Mikrofoneinheit mit dem größeren Abstand
zwischen den beiden verwendeten omnidirektionalen Mikrofonen besser zur Übertragung
niedriger Frequenzen geeignet. Werden die von beiden Mikrofoneinheiten ausgehenden
Mikrofonsignale anschließend zusammengeführt, so resultiert ein Mikrofonsystem, das
über einen breiten Frequenzbereich ein gutes Signalübertragungsverhalten zeigt. Weiterhin
ist bei dem so gebildeten Mikrofonsystem das Signal-Rausch-Verhältnis gegenüber einem
Richtmikrofon verbessert, bei dem die mit der vorhandenen Anzahl an Mikrofonen größtmögliche
Ordnung der Richtwirkung eingestellt ist.
[0017] Neben der Zusammenschaltung von Mikrofonen mit unterschiedlichem Abstand existiert
eine weitere Möglichkeit zur Bildung von Mikrofoneinheiten mit Richtcharakteristik
gleicher Ordnung und unterschiedlichem Signalübertragungsverhalten. Durch eine Einstellung
der Signalverzögerung bei wenigstens einem Mikrofonsignal der Mikrofone, die zu einer
Mikrofoneinheit miteinander verschaltet sind, lässt sich ein "künstlicher Abstand"
zwischen diesen Mikrofonen einstellen. Eine Zunahme der Signalverzögerung führt nämlich
auch hierbei dazu, dass sich - ähnlich wie bei einer Vergrößerung des physikalischen
Abstandes der Mikrofone - eine Verbesserung des Signalübertragungsverhaltens im Tieftonbereich
und eine Verschlechterung bei höheren Frequenzen einstellt. Durch die Einstellung
unterschiedlicher Verzögerungszeiten bei mehreren Mikrofoneinheiten kann dadurch auch
dann eine Verbesserung des insgesamt resultierenden Signalübertragungsverhaltens erreicht
werden, wenn die einzelnen Mikrofone der unterschiedlichen Mikrofoneinheiten jeweils
in gleichem Abstand zueinander angeordnet sind.
[0018] Durch die Erfindung ergeben sich für den Hörhilfegeräteträger deutliche Vorteile.
So wird durch das Mikrofonsystem weniger Rauschen erzeugt als bei einem Mikrofonsystem
mit der größtmöglichen Ordnung der Richtcharakteristik, die mit der vorhandenen Anzahl
an Mikrofonen möglich ist. Weiterhin zeigt das Mikrofonsystem über einen breiten Frequenzbereich
ein hohes Maß an Empfindlichkeit. Der bei Richtmikrofonen typischerweise vorhandene
Hochpasseffekt, der zu einer Verfälschung des gewohnten Klangbildes führt, kann dadurch
abgemildert werden. Weiterhin wird auch die Richtwirkung verbessert. So ist z.B. der
AI-DI eines gemäß der Erfindung aufgebauten Richtmikrofonsystems höher als bei einem
herkömmlichen Richtmikrofonsystem gleicher Ordnung.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht eine den unterschiedlichen Mikrofoneinheiten
nachgeschaltete Gewichtungseinheit vor, durch die die von den unterschiedlichen Mikrofoneinheiten
ausgehenden Mikrofonsignale vor der Addition unterschiedlich gewichtet werden können.
[0020] Bei dem Hörhilfegerät gemäß der Erfindung handelt es sich beispielsweise um ein hinter
dem Ohr tragbares Hörgerät, ein in dem Ohr tragbares Hörgerät, ein implantierbares
Hörgerät, ein Taschenhörgerät oder eine Hörbrille. Weiterhin kann das Hörhilfegerät
gemäß der Erfindung auch Teil eines mehrere Geräte zur Versorgung eines Schwerhörigen
umfassenden Hörgerätesystems sein, z.B. Teil eines Hörgerätesystems mit zwei am Kopf
getragenen Hörgeräten zur binauralen Versorgung, Teil eines Hörgerätesystems mit einem
am Kopf tragbaren Hörgerät und einer am Körper tragbaren externen Prozessoreinheit,
Teil eines ganz oder teilweise implantierbaren Hörgerätesystems mit mehreren Komponenten
oder Teil eines Hörgerätesystems mit externen Zusatzkomponenten wie Fernsteuereinheit
oder externer Mikrofoneinheit.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1 ein hinter dem Ohr tragbares Hörhilfegerät mit drei Mikrofonen,
Figur 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild des Richtmikrofonsystems eines Hörhilfegerätes
mit drei omnidirektionalen Mikrofonen,
Figur 3 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer alternativen Ausführungsform des Richtmikrofonsystems
eines Hörhilfegerätes mit drei omnidirektionalen Mikrofonen und
Figur 4 das Signalübertragungsverhalten eines aus drei Mikrofonen gemäß der Erfindung
aufgebauten Richtmikrofonsystems.
[0022] Figur 1 zeigt ein hinter dem Ohr tragbares Hörhilfegerät 1, in dessen Gehäuse drei
Schalleintrittsöffnungen 2, 3 und 4 vorhanden sind. Der in die Schalleintrittsöffnung
2 einfallende Schall ist einem omnidirektionalen Mikrofon 5, der in die Schalleintrittsöffnung
3 einfallende Schall einem omnidirektionalen Mikrofon 6 und der in die Schalleintrittsöffnung
4 einfallende Schall einem omnidirektionalen Mikrofon 7 zugeführt. Die Mikrofone 5-7
wandeln jeweils ein akustisches Eingangssignal in ein elektrisches Mikrofonsignal,
wobei durch unterschiedliche elektrische Verschaltungen der drei Mikrofone 5, 6 und
7 unterschiedliche Richtcharakteristiken des Mikrofonsystems einstellbar sind. Das
aus dem Mikrofonsystem hervorgehende Mikrofonsignal ist zur Weiterverarbeitung und
frequenzabhängigen Verstärkung einer Signalverarbeitungseinheit 8 zugeführt. Schließlich
wird das elektrische Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 8 durch einen Hörer
9 in ein akustisches Signal gewandelt und über einen Schallkanal 10 und einen daran
anschließenden Schallschlauch (nicht dargestellt) dem Gehör eines Hörgeräteträgers
zugeführt. Zur Spannungsversorgung der elektrischen Komponenten des Hörhilfegerätes
1 ist eine Batterie 11 vorgesehen. Weiterhin umfasst das Hörhilfegerät 1 gemäß dem
Ausführungsbeispiel zwei Bedienelemente 12 und 13, wobei der Tastschalter 12 zur Programmwahl
und der Lautstärkesteller 13 zur Einstellung der Lautstärke dient.
[0023] Bei einem Hörhilfegerät 1 mit einem Mikrofonsystem gemäß dem Ausführungsbeispiel
können Richtwirkungen nullter bis zweiter Ordnung erzeugt werden. Bislang wurde für
einen omnidirektionalen Empfang (Richtwirkung nullter Ordnung) lediglich das Mikrofonsignal
eines Mikrofons, z.B. des Mikrofons 5, weiterverarbeitet. Um eine Richtwirkung erster
Ordnung zu erzeugen, wurden zwei Mikrofone elektrisch miteinander verschaltet, z.B.
die Mikrofone 5 und 7, und das Ausgangssignal dieser Mikrofoneinheit weiterverarbeitet.
Das Ausgangssignal des dritten Mikrofons (im Beispiel das Ausgangssignal des Mikrofons
6) wurde nicht verwendet. Vorzugsweise ist daher das Mikrofon 6 bei dieser Betriebsart
des Hörhilfegerätes 1 abgeschaltet. Nur zur Erzeugung einer Richtwirkung zweiter Ordnung
wurden die Ausgangssignale aller drei Mikrofone verwendet. Beispielsweise können hierzu
die Mikrofone 5 und 6 zu einer ersten Mikrofoneinheit mit Richtwirkung erster Ordnung
verschaltet werden, indem das von dem Mikrofon 6 ausgehende Mikrofonsignal verzögert
und von dem Mikrofonsignal subtrahiert wird, das von dem Mikrofon 5 ausgeht. Ebenso
kann das von dem Mikrofon 7 ausgehende Mikrofonsignal verzögert und von dem Mikrofonsignal,
das von dem Mikrofon 6 ausgeht, subtrahiert werden. Dadurch entsteht eine zweite Mikrofoneinheit
erster Ordnung. Eine Richtwirkung zweiter Ordnung erhält man beispielsweise dadurch,
dass das von der zweiten Mikrofoneinheit ausgehende Mikrofonsignal verzögert und von
dem Mikrofonsignal der ersten Mikrofoneinheit subtrahiert wird.
[0024] Gemäß der Erfindung werden nun - zumindest in einer von mehreren möglichen Betriebsarten
das Hörhilfegerätes 1 - die drei omnidirektionalen Mikrofone 5, 6 und 7 zur Bildung
zweier Mikrofoneinheiten mit Richtcharakteristik erster Ordnung elektrisch miteinander
verschaltet. Dabei wird vorzugsweise die erste Mikrofoneinheit aus den beiden Mikrofonen
5 und 6 und die zweite Mikrofoneinheit aus den beiden Mikrofonen 5 und 7 gebildet.
Wie der Zeichnung leicht entnommen werden kann, ist damit der Abstand der beiden Mikrofone
5 und 6 (bzw. der Abstand der Schalleintrittsöffnungen 2 und 3 der beiden Mikrofone
5 und 6) der ersten Mikrofoneinheit klein im Verhältnis zum Abstand der beiden Mikrofone
5 und 7 (bzw. zum Abstand der Schalleintrittsöffnungen 2 und 4 der Mikrofone 5 und
7) der zweiten Mikrofoneinheit. Daraus resultiert ein besseres Signalübertragungsverhalten
der ersten Mikrofoneinheit im Bereich höherer, mit dem Hörhilfegerät übertragbarer
Frequenzen und ein besseres Signalübertragungsverhalten der zweiten Mikrofoneinheit
im Tieftonbereich. Werden nun gemäß der Erfindung die beiden Mikrofonsignale der Mikrofoneinheiten
erster Ordnung nicht zur Bildung eines Richtmikrofons mit Richtwirkung zweiter Ordnung
elektrisch miteinander verschaltet, sondern lediglich addiert, so weist das so aus
den Mikrofonen 5, 6 und 7 gebildete Richtmikrofonsystem zwar ebenfalls nur eine Richtcharakteristik
erster Ordnung auf, jedoch - über den gesamten übertragbaren Frequenzbereich betrachtet
- mit einem verbessertes Signalübertragungsverhalten im Vergleich zu den einzelnen,
aus jeweils zwei omnidirektionalen Mikrofonen gebildeten Mikrofoneinheiten. Vorteilhaft
muss dieser Zugewinn nicht durch ein erhöhtes Mikrofonrauschen erkauft werden, wie
dies bei einer elektrischen Verschaltung der drei omnidirektionalen Mikrofone 5, 6
und 7 zu einem Richtmikrofonsystem mit Richtcharakteristik zweiter Ordnung der Fall
wäre. Auch die damit verbundene, stark ausgeprägte Hochpasscharakteristik eines derartigen
Richtmikrofonsystems zweiter Ordnung mit dem damit verbundenen ungewohnten Klangbild
wird durch die Erfindung vermieden.
[0025] Figur 2 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild des Richtmikrofonsystems eines Hörhilfegerätes
mit drei omnidirektionalen Mikrofonen 20, 21 und 22, das z.B. wie in Figur 1 veranschaulicht
in einem Hörhilfegerät 1 angeordnet sein kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß Figur
2 ist den drei omnidirektionalen Mikrofonen 20, 21 und 22 jeweils eine Signalvorverarbeitungseinheit
23, 24 bzw. 25 nachgeschaltet. In den Signalvorverarbeitungseinheiten 23-25 erfolgt
z.B. jeweils eine A/D-Wandlung, ein Mikrofonabgleich zum Ausgleich von Bauteiltoleranzen
bei den Mikrofonen, eine Signalverzögerung usw. Im Ausführungsbeispiel wird das von
dem omnidirektionalen Mikrofon 21 ausgehende elektrische Mikrofonsignal in der Signalvorverarbeitungseinheit
24 verzögert, invertiert und in dem Addierer 26 zu dem von dem omnidirektionalen Mikrofon
20 ausgehenden elektrischen Mikrofonsignal addiert. Somit bilden die beiden omnidirektionalen
Mikrofone 20 und 21 eine erste Mikrofoneinheit mit Richtcharakteristik erster Ordnung.
Ebenso wird auch das von dem omnidirektionalen Mikrofon 22 ausgehende elektrische
Mikrofonsignal in der Signalvorverarbeitungseinheit 25 verzögert und invertiert und
in einem Addierer 27 zu dem von dem omnidirektionalen Mikrofon 20 ausgehenden elektrischen
Mikrofonsignal addiert. Auch die beiden Mikrofone 20 und 22 bilden dadurch eine Mikrofoneinheit
mit Richtcharakteristik erster Ordnung. Die Invertierung eines Mikrofonsignals und
anschließende Addition mit dem jeweils anderen Mikrofonsignal entspricht faktisch
einer Subtraktion der beiden Mikrofonsignale. Im Unterschied zu bekannten Richtmikrofonanordnungen
mit drei omnidirektionalen Mikrofonen erfolgt nun keine Verzögerung und Invertierung
eines Mikrofonsignals der beiden Mikrofoneinheiten, wodurch mittels Addition zu dem
Mikrofonsignal der jeweils anderen Mikrofoneinheit ein Richtmikrofonsystem mit Richtcharakteristik
zweiter Ordnung entstehen würde. Stattdessen werden die beiden von den Mikrofoneinheiten
mit Richtcharakteristik erster Ordnung ausgehenden Mikrofonsignale jeweils zunächst
einer Filtereinheit 28 bzw. 29 zugeführt und anschließend in einem Addierer 30 addiert.
Dabei ist die Filtereinrichtung 28 als Hochpass und die Filtereinrichtung 29 als Tiefpass
ausgeführt. Da keines der beiden Mikrofonsignale am Eingang des Addierers 30 verzögert
und invertiert wird, stammt auch das am Ausgang des Addierers 30 anliegende Mikrofonsignal
von einem Mikrofonsystem mit Richtcharakteristik erster Ordnung. Dieses durchläuft
schließlich die bei Hörhilfegeräten übliche weitere Signalverarbeitung (aus dem Schaltbild
nicht ersichtlich). Bei einer geometrischen Anordnung der Mikrofone 20, 21 und 22
bzw. der Schalleintrittsöffnungen dieser Mikrofone gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
Figur 1 ergeben sich auch bei dem Richtmikrofonsystem gemäß Figur 2 die bei den Erläuterungen
zu Figur 1 beschriebenen Vorteile.
[0026] Eine alternative Ausführungsform zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 zeigt Figur
3. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind drei omnidirektionale Mikrofone 40, 41
und 42 zur Bildung eines Richtmikrofonsystems mit Richtcharakteristik erster Ordnung
miteinander verschaltet. Auch den Mikrofonen 40, 41 und 42 ist jeweils eine Signalvorverarbeitungseinheit
43, 44 bzw. 45 nachgeschaltet. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur
2 bilden dabei jedoch jeweils zwei nebeneinander angeordnete Mikrofone eine Mikrofoneinheit
erster Ordnung. So wird das von dem omnidirektionalen Mikrofon 41 ausgehende elektrische
Mikrofonsignal in der Signalvorverarbeitungseinheit 44 verzögert und invertiert und
in einem Addierer 46 zu dem von dem omnidirektionalen Mikrofon 40 ausgehenden Mikrofonsignal
addiert. Die beiden omnidirektionalen Mikrofone 40 und 41 bilden somit eine erste
Mikrofoneinheit mit Richtcharakteristik erster Ordnung. Entsprechend wird auch das
von dem omnidirektionalen Mikrofon 42 ausgehende Mikrofonsignal in der Signalvorverarbeitungseinheit
45 verzögert und invertiert und in einem Addierer 47 zu dem von dem omnidirektionalen
Mikrofon 41 ausgehenden Mikrofonsignal addiert. Damit bilden auch die beiden Mikrofone
41 und 42 eine Mikrofoneinheit mit Richtcharakteristik erster Ordnung. Den nicht notwendigerweise
erforderlichen Filtereinrichtungen 28 und 29 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Figur
2 entsprechende Filtereinrichtungen sind bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3
nicht vorgesehen. Zur unterschiedlichen Gewichtung der Mikrofonsignale ist jedoch
eine Gewichtungseinheit 51 vorhanden.
[0027] Werden in den beiden Signalvorverarbeitungseinheiten 44 und 45 unterschiedliche Signalverzögerungen
eingestellt, so wird dadurch ein ähnlicher Effekt erzielt, wie er auch durch den unterschiedlichen
geometrischen Abstand jeweils zweier Mikrofone, die ein Mikrofonpaar bilden, gemäß
dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 erzeugt wird. Damit resultiert bei den Mikrofoneinheiten
auch bei gleichem geometrischem Abstand der Mikrofone 40, 41 und 42 ein unterschiedliches
Signalübertragungsverhalten in Abhängigkeit der Frequenz. Insgesamt ergibt sich somit
auch bei diesem Ausführungsbeispiel - über das gesamte von dem Hörhilfegerät übertragene
Frequenzspektrum betrachtet - ein gegenüber einer reinen Zwei-Mikrofon-Anordnung verbessertes
Signalübertragungsverhalten mit den bereits genannten Vorteilen.
[0028] In Figur 4 ist der wesentliche Vorteil der Erfindung grafisch veranschaulicht. Dargestellt
ist in einem Diagramm das Signalübertragungsverhalten zweier Mikrofoneinheiten mit
Richtcharakteristik erster Ordnung in Abhängigkeit der Signalfrequenz. Es sind zwei
Übertragungskurven A und B ersichtlich, wobei die Kurve A das Signalübertragungsverhalten
einer Mikrofoneinheit mit einem verhältnismäßig großen Abstand zwischen den einzelnen
Mikrofonen bzw. einer verhältnismäßig großen Verzögerungszeit wiedergibt. Im Unterschied
hierzu zeigt die Kurve B das Signalübertragungsverhalten bei geringem Mikrofonabstand
bzw. kleiner Verzögerungszeit. Beide Kurven weisen die typische Hochpasscharakteristik
eines Richtmikrofonsystems auf. Werden gemäß der Erfindung die Mikrofonsignale beider
Mikrofoneinheiten addiert, so resultiert insgesamt ein Signalübertragungsverhalten
gemäß der Kurve C, die bei niedrigen Frequenzen im Wesentlichen mit der Kurve A und
bei höheren Frequenzen im Wesentlichen mit der Kurve B zusammenfällt. Insgesamt resultiert
somit über einen verhältnismäßig breiten Frequenzbereich ein gutes Signalübertragungsverhalten.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele mit einem Richtmikrofonsystem
mit jeweils drei Mikrofonen beschränkt, sondern sie lässt sich in analoger Weise auch
auf Richtmikrofonsysteme mit mehr als drei Mikrofonen übertragen.
1. Hörhilfegerät (1) mit wenigstens drei Mikrofonen (5, 6, 7; 20, 21, 22; 40, 41, 42),
die zur Bildung eines Richtmikrofonsystems elektrisch miteinander verschaltet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Mikrofone (5, 6; 20, 21; 40, 41) zu einer ersten Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik einer bestimmten Ordnung verschaltet sind und dass wenigstens
zwei Mikrofone (5, 7; 20, 22; 41, 42) zu einer zweiten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik
derselben Ordnung verschaltet sind, wobei auch die beiden Mikrofoneinheiten zur Bildung
einer dritten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik derselben Ordnung verschaltet
sind.
2. Hörhilfegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstand zwischen den beiden Mikrofonen (5, 6; 20, 21; 40, 41) der ersten
Mikrofoneinheit von dem Abstand der beiden Mikrofone (5, 7; 20, 22) der zweiten Mikrofoneinheit
unterscheidet.
3. Hörhilfegerät nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein erstes, ein zweites und ein drittes omnidirektionales Mikrofon (5, 6, 7), denen
jeweils eine Schalleintrittsöffnung (2, 3, 4) zugeordnet ist, wobei die Schalleintrittsöffnungen
(2, 3, 4) zumindest näherungsweise entlang einer Geraden angeordnet sind, wobei das
erste und das zweite Mikrofon (5, 6) zu einer ersten Mikrofoneinheit mit Richtcharakteristik
erster Ordnung verschaltet ist, wobei das erste und das dritte Mikrofon (5, 7) zu
einer zweiten Mikrofoneinheit mit Richtcharakteristik erster Ordnung verschaltet ist
und wobei die Mikrofonsignale der ersten und der zweiten Mikrofoneinheit ohne eine
relative Verzögerung der Mikrofonsignale zueinander und ohne Invertierung eines der
Mikrofonsignale einem Addierer (30, 50) zugeführt sind.
4. Hörhilfegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, g ekennzeichnet durch eine der ersten Mikrofoneinheit nachgeschaltete erste Filtereinheit (28) und eine
der zweiten Mikrofoneinheit nachgeschaltete zweite Filtereinheit (29), wobei von den
Filtereinheiten (28, 29) unterschiedliche Filterfunktionen ausführbar sind.
5. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes (1) mit wenigstens drei Mikrofonen (5,
6, 7; 20, 21, 22; 40, 41, 42), die zur Bildung eines Richtmikrofonsystems elektrisch
miteinander verschaltet werden, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Mikrofone (5, 6; 20, 21; 40, 41) zu einer ersten Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik einer bestimmten Ordnung verschaltet werden und dass
wenigstens zwei Mikrofone (5, 7; 20, 22; 41, 42) zu einer zweiten Mikrofoneinheit
mit einer Richtcharakteristik derselben Ordnung verschaltet werden, wobei auch die
beiden Mikrofoneinheiten zur Bildung einer dritten Mikrofoneinheit mit einer Richtcharakteristik
derselben Ordnung elektrisch miteinander verschaltet werden.
6. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein von einem Mikrofon (6; 21; 41) der ersten Mikrofoneinheit ausgehendes
Mikrofonsignal verzögert und von dem Mikrofonsignal des anderen Mikrofons (5; 20;
40) der ersten Mikrofoneinheit subtrahiert wird und dass jeweils ein von einem Mikrofon
(7; 22; 42) der zweiten Mikrofoneinheit ausgehendes Mikrofonsignal verzögert und von
dem Mikrofonsignal des anderen Mikrofons (5; 20; 41) der zweiten Mikrofoneinheit subtrahiert
wird, wobei sich die bei der ersten Mikrofoneinheit durchgeführte Verzögerung von
der bei der zweiten Mikrofoneinheit durchgeführten Verzögerung unterscheidet.
7. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die von der ersten Mikrofoneinheit und von der zweiten Mikrofoneinheit ausgehenden
Mikrofonsignale unterschiedlich gefiltert und addiert werden.
8. Verfahren zum Betrieb eines Hörhilfegerätes nach einem der Ansprüche 5 bis 7 , dadurch gekennzeichnet, dass die von der ersten Mikrofoneinheit und von der zweiten Mikrofoneinheit ausgehenden
Mikrofonsignale unterschiedlich gewichtet und addiert werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den beiden Mikrofonen (5, 6; 20, 21) der ersten Mikrofoneinheit
kleiner ist als der Abstand der beiden Mikrofone (5, 7; 20, 22) der zweiten Mikrofoneinheit
und dass bei dem von der ersten Mikrofoneinheit ausgehende Mikrofonsignal eine Hochpassfilterung
und bei dem von der zweiten Mikrofoneinheit ausgehenden Mikrofonsignal eine Tiefpassfilterung
durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das die bei einem der beiden Mikrofone (6; 21; 41) der ersten Mikrofoneinheit durchgeführte
Verzögerung kleiner ist als die bei einem der beiden Mikrofone (7; 22; 42) der zweiten
Mikrofoneinheit durchgeführten Verzögerung und dass bei dem von der ersten Mikrofoneinheit
ausgehende Mikrofonsignal eine Hochpassfilterung und bei dem von der zweiten Mikrofoneinheit
ausgehenden Mikrofonsignal eine Tiefpassfilterung durchgeführt wird.