[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Handschuh, insbesondere Sporthandschuh mit einem
Kühlelement.
[0002] Bei Sporttreibenden, die auf das Tragen von Handschuhen bei der sportlichen Betätigung
angewiesen sind, ist es bei hohen Außentemperaturen manchmal lästig, einen solchen
Handschuh zu tragen. Dies gilt insbesondere für Fahrradhandschuhe. Bei der Sportausübung
ist es häufig nicht möglich oder zum Teil sehr erschwerlich, eine kühlende Wirkung
für den Sportler zu erzielen. Zwar können beispielsweise bei Fahrrädern Getränke in
Flaschen mitgenommen werden, die am Fahrrad montiert sind, jedoch sind diese Getränke
nicht gekühlt und außerdem dienen diese Getränke in erster Linie zur Durstlöschung
und nicht zur äußeren Abkühlung des Sportlers.
[0003] Ein Sporthandschuh der eingangs erläuterten Art ist aus der US-6,141,801 bekannt.
Der Handschuh weist eine Tasche auf, in die ein mit Gel gefüllter Beutel einschiebbar
ist. Dieser Gelbeutel kann wiederholt aufgeheizt oder gekühlt werden, je nachdem welcher
Zweck verfolgt wird. Hierfür muß dann aber eine entsprechende Wärmequelle, das heißt
ein Ofen oder ein Mikrowellengerät bzw. ein Kühlschrank zur Verfügung stehen, um diese
Erwärmung oder Abkühlung zu ermöglichen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Handschuh zu entwickeln, der eine Kühlung des
Trägers in beliebig häufig wiederholbarer Weise bei einem sehr geringen Aufwand ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Handschuh mit einem Kühlelement erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass das Kühlelement eine stark wasserabsorbierende Chemikalie umfasst und
durch Verdunstungskälte wirkt. Wenn dieses Kühlelement bei Gebrauch seine Kühlwirkung
nach mehreren Stunden verloren hat, so ist es nur noch erforderlich, das Kühlelement
mit Wasser in Verbindung zu bringen, um die Kühlerwirkung wieder zu erzielen. Ein
Abkühlen in einem Kühlschrank ist nicht erforderlich, was die Handhabung wesentlich
vereinfacht, da Wasser praktisch überall zur Verfügung steht, insbesondere wenn man
sich außerhalb von Anlagen befindet, in denen keine Kühlschränke vorhanden sind. Dieses
Kühlelement kann zusammen mit dem Handschuh an andere Körperstellen, zum Beispiel
Schläfen, angelegt werden, um dort eine Kühlung zu erreichen. Der besondere Vorteil
eines mit einem Kühlelement ausgerüsteten Handschuhs besteht darin, dass Wärme über
den Blutkreislauf der Hand, aus dem Körperinneren abgeleitet werden kann. Die Blutgefäße
zu den Fingern liegen an der Oberhand knapp unter der Haut. Dadurch wird der hitzebedingte
Abfall der körperlichen Leistungsfähigkeit reduziert. Die Ausdauer kann dadurch gesteigert
werden. Die Schweißproduktion verringert sich und die Belastung des Herz-/Kreislaufsystems
wird reduziert. Dies ist insbesondere bei sportlicher Betätigung wichtig.
[0006] Die Verwendung einer Chemikalie, die in Verbindung mit Wasser durch Verdunstungskälte
wirkt, hat den Vorteil, dass die Chemikalie ein Vielfaches ihres eigenen Volumens
an Wasser aufnehmen kann. Hieraus ergibt sich praktisch keine Beeinträchtigung des
Handschuhs wenn das Wasser verdunstet ist, da das Kühlelement selbst kaum einen Platz
beansprucht und damit die Tragefähigkeit des Handschuhs praktisch nicht beeinträchtigt
wird.
[0007] Eine besonders günstige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die wasserabsorbierende
Chemikalie in einem flachen Beutel aufgenommen ist. Dieser lässt sich leicht an einem
Handschuh oder innerhalb des Handschuhs anbringen und ist dabei der Hand und deren
Bewegung anpassbar.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Beutel an der einen Flachseite aus einem feuchtigkeitsundurchlässigen
Material und an der anderen Seite aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material besteht.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Hand trocken bleiben kann, wenn die
feuchtigkeitsundurchlässige Seite zur Hand hin gerichtet ist. Der Beutel kann aber
auch insgesamt aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material bestehen. Dies hat zwar
eine feuchte Handoberfläche aber eine etwas gesteigerte Kühlwirkung zur Folge.
[0009] Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung der Beutel in einem flachen Rahmen aus
elastischem Kunststoff aufgenommen ist, so ist seine Handhabung in besonderer Weise
vereinfacht, insbesondere dann, wenn das Kühlelement in einer Tasche entfernbar aufgenommen
ist. Beim Einschieben in eine Tasche behält der Beutel in Verbindung mit dem elastischen
Rahmen seine Form, da der Rahmen dem Beutel eine gewisse Formstabilität verleiht.
[0010] Um einerseits eine wirksame Kühlung des Handschuhträgers zu erreichen und andererseits
die Möglichkeit einer Kühlung an anderen Stellen zu eröffnen, ist es vorteilhaft,
wenn die Tasche, in dem die Pulsschlagader bedeckenden Bereich des Handschuhs, angeordnet
ist.
[0011] Wenn die Tasche in dem den Handrücken bedeckenden Bereich angeordnet ist, so ist
dieser Bereich insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Kühlelement beispielsweise
zur Kühlung der Schläfen benutzt wird und außerdem ist hier die Möglichkeit der Anordnung
eines großflächigen Kühlelementes mit entsprechend großer Kühlwirkung gegeben. An
dieser Stelle stört ein Kühlelement den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Handschuhs
besonders wenig.
[0012] Um die Wirkung eines Kühlelementes besonders vorteilhaft in den Vordergrund stellen
zu können, kann die Oberseite der Tasche aus einem netzartigen oder wasserabsorbierenden
Material bestehen, insbesondere, wenn bei Kühlwirkung durch Verdunstungskälte eine
gute Luftzirkulation an dieser Stelle angestrebt wird. Die zur Hand ausgerichtete
Seite der Tasche kann dabei in vorteilhafter Weise feuchtigkeitsundurchlässig sein,
was bei diesen Verdunstungskühlelementen vorteilhaft ist. Die zur Hand ausgerichtete
Seite der Tasche kann insbesondere dann aus einem netzartigen Material bestehen, wenn
die Kühlwirkung zur Hand möglichst unbeeinträchtigt zur Entfaltung kommen soll. Vorteilhafterweise
kann die Tasche verschließbar sein, was dann besonders günstig ist, wenn die Tasche
durch Klettverschluss verschließbar ist.
[0013] Je nach Ausbildung des Kühlelementes kann es vorteilhaft sein, wenn die Tasche in
weiterer Ausbildung der Erfindung tunnelartig mit zwei gegenüberliegenden Öffnungen
ausgebildet ist. Hierdurch ist es möglich, dass Kühlelement von einer der beiden Seiten
einzuschieben und auf der anderen oder auf der gleichen Seite wieder herauszunehmen.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das Kühlelement mit einer Einführhilfe versehen ist.
Dabei kann die Einführhilfe ein am Kühlelement befestigtes Zugband mit steifem Führungskopf
umfassen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand zweier in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1:
- eine erste Ausführungsform eines Handschuhs in Ansicht von oben auf die Handoberfläche
des Handschuhs;
- Figur 2:
- eine zweite Ausführungsform eines Handschuhs in Richtung auf die Handinnenfläche gesehen;
und
- Figur 3:
- eine Ansicht auf ein Kühlelement.
[0015] Wie aus der zeichnerischen Darstellung ersichtlich, zeigen beide Ausführungsbeispiele
einen als Fahrradhandschuh ausgebildeten Handschuh 1.
[0016] Bei der ersten Ausführungsform gemäß Figur 1 ist auf der Handflächenoberseite eine
Tasche 2 ausgebildet, die durch Nähte 3 und 4 begrenzt ist, welche als gestrichelte
Linien dargestellt sind. Diese Tasche kann mittels einer Lasche 5 verschließbar sein,
die einen Klettverschluss 6 umfasst. In diese verschließbare Tasche 2 kann ein Kühlelement
in Form eines flachen Beutels 11 einschiebbar sein, welcher eine stark wasserabsorbierende
Chemikalie enthält, die durch Verdunstungskälte wirkt.
[0017] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform ist im Bereich der Pulsschlagader
im Handschuh 1 eine Tasche 7 ausgebildet, die an gegenüberliegenden Rändern Öffnungen
8 und 9 aufweist, in die ein Kühlelement 10 entsprechend Figur 3 einschiebbar ist.
Das Kühlelement besteht aus einem flachen Beutel 11, der die Chemikalie aufnimmt und
einem elastischen Kunststoffrahmen 12, der dem Beutel eine gewisse Steifigkeit verleiht,
um ihn in die Tasche 7 einschieben zu können. Hierfür ist eine Einführhilfe in Form
eines Zugbandes 13 am Kunststoffrahmen 12 befestigt, welches einen versteiften Kopf
14 aufweist, der wie das versteifte Ende eines Schnürsenkels wirkt. Hierdurch ist
es einfach, den Beutel in die Tasche 7 einzuführen, was dadurch erfolgt, dass zuerst
die Einführhilfe 13, 14 in die Tasche 7 eingebracht wird, um dann den durch den Rahmen
12 versteiften Beutel 11 nachziehen zu können.
1. Handschuh, insbesondere Sporthandschuh mit einem Kühlelement, dadurch gekennzeichnet dass das Kühlelement (10) eine stark wasserabsorbierende Chemikalie umfasst und durch
Verdunstungskälte wirkt.
2. Handschuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wasserabsorbierende Chemikalie in einem flachen Beutel (11) aufgenommen ist.
3. Handschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (11) an der einen Flachseite aus einem feuchtigkeitsundurchlässigen Material
und an der anderen Seite aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material besteht.
4. Handschuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (11) insgesamt aus einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material besteht.
5. Handschuh nach Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Beutel (11) in einem flachen Rahmen (12) aus elastischem Kunststoff aufgenommen
ist.
6. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement (10) in einer Tasche (2, 7) entfernbar aufgenommen ist, die in dem
die Pulsschlagader bedeckenden Bereich des Handschuhs oder in dem den Handrücken bedeckenden
Bereich angeordnet ist.
7. Handschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite der Tasche (2, 7) aus einem netzartigen oder wasserabsorbierenden Material
besteht.
8. Handschuh nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Hand ausgerichtete Seite der Tasche (2, 7) aus einem netzartigen Material
besteht.
9. Handschuh nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (7) tunnelartig mit zwei gegenüberliegenden Öffnungen (8, 9) ausgebildet
ist.
10. Handschuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlelement (10) mit einer Einführhilfe (13, 14) versehen ist, die ein am Kühlelement
befestigtes Zugband (13) mit steifem Führungskopf (14) umfasst.