[0001] Die Erfindung betrifft ein Drucktuch zur Verwendung auf Druckzylindern für insbesondere
Offset-Druckmaschinen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Patent Abstract of Japan der japanischen Patentanmeldung 58084294 mit der
Publikationsnummer 59209198 ist ein mehrschichtiges Drucktuch, dessen Trägerlage,
die auf den Druckzylinder einer Offset-Druckmaschine aufgelegt und mit ihren Enden
in den Spannkanal eingesetzt wird, eine metallische Unterlage ist. Auf diesem Metallblech
ist in gestreckter Form der mehrschichtige Drucktuchaufbau aufgebracht und anvulkanisiert.
[0003] Um die Enden dieses eine metallische Trägerlage aufweisenden Drucktuchs (Metalldrucktuch)
in den Einspannkanal einzusetzen, ist es aus der EP 0 884 176 A1 bekannt, die Enden
des Drucktuchs während der Herstellung bereits frei von dem Drucktuchaufbau zu belassen.
Die Enden der Trägerlage werden abgeknickt und in den Einspannkanal der Offsetdruckmaschine
eingebracht und dort festgespannt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Drucktuch der eingangs geschilderten
Art derart auszugestalten, dass es den Druckzylinder mechanisch nicht schädigt und
dass keinerlei Korrosion aufgrund der unterschiedlichen Metallpaarungen entstehen
kann. Weiter soll das feste Sitzen des Metalldrucktuchs auf dem Druckzylinder verbessert
werden.
[0005] Der Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten
Merkmale gelöst.
[0006] Durch die beidseitige Beschichtung des Metallblechs mit thermoplastischem oder elastomerem
Werkstoff wird die Korrosionsgefahr zwischen metallischer Trägerlage und Druckzylinder
minimiert. Die Beschichtung auf der Oberseite der metallischen Trägerlage erleichtert
die Anbindung an die kompressible elastomere Zwischenschicht.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich die Beschichtung über
die gesamte Länge des Metallblechs. Dadurch kann die Beschichtung nicht durch Farbe
oder Waschmittel unterwandert werden. Die Ablösung der Beschichtung ist weitgehend
verhindert. Die Beschichtung ist auch auf den abgeknickten Enden des Metallblechs
und führt somit bis in den Einspannkanal des Druckzylinders.
[0008] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird gemäß Anspruch 3 gekennzeichnet.
Der Werkstoff Polyamid eignet sich zur Anbindung einerseits an die elastomeren Schichten
des Drucktuchs und ergibt andererseits eine gute Beständigkeit hinsichtlich der metallischen
Oberfläche des Druckzylinders.
[0009] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 4. Das Verfahren wird im Kennzeichens des Anspruchs
4 offenbart. Das Laminat wird aus einer Metallblechbahn, die mit thermoplastischem
oder elastomerem Werkstoff beschichtet wird, kontinuierlich hergestellt. Dann wird
eine mehrschichtige Drucktuchaufbaubahn auf die Laminatschicht aufgebracht. In bestimmten
Abständen wird dann der Drucktuchaufbau quer zur Bahnlängsrichtung über die gesamte
Breite senkrecht bis zur oberen Beschichtung eingeschnitten. Die dabei entstehenden
Abschnitte des Drucktuchaufbaus sind so bemessen, dass jeder zweite Abschnitt der
Länge zweier Einspannenden entspricht. Anschließend werden der bestehende Drucktuchaufbau
und die Laminatschicht durch Vulkanisation verbunden, wobei die obere Beschichtung
als Haftvermittler wirkt.
[0010] Anschließend werden durch Abschneiden einzelne Drucktücher erzeugt.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Drucktuchaufbau
vor dem Aufbringen auf die Trägerschicht mit einem kaltklebenden Haftvermittler auf
seiner Unterseite versehen.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird im
Anspruch 6 offenbart. Der in Bahnform vorliegende Drucktuchaufbau, der auf der Trägerschicht
aufgeklebt worden ist, kann in Abständen so zur oberen Beschichtung eingeschnitten
werden, dass jede zweite Abstandslänge durch Abziehen des jeweiligen Drucktuchaufbauschnitts
freigelegt wird, wobei die Abstandslänge vorteilhafter Weise der Länge zweier Einspannenden
entspricht.
[0013] Das Verfahren gemäß Anspruch 7 sieht vor, dass bereits vereinzelte längenbegrenzte
Drucktuchaufbauten in Abständen auf die Trägerschicht aufgebracht und zusammen mit
der Trägerschicht vulkanisiert werden.
[0014] Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Metalldrucktuch mit einer über die Länge des Drucktuchaufbaus hinausragenden Trägerschicht
aus einem Laminat;
- Fig. 2
- das aufgebaute Drucktuch nach Fig. 1 mit abgeknickten Enden der Trägerschicht;
- Fig. 3
- in einer Ausschnittsdarstellung den in Bahnform hergestellten Drucktuchaufbau auf
einer kontinuierlich bereitgestellten, ebenfalls bahnförmigen, aus Laminat bestehenden
Trägerschicht;
- Fig.4
- in einer Ausschnittsdarstellung längenbegrenzte Drucktuchaufbauten auf einer kontinuierlich
bereitgestellten, aus Laminat bestehenden Trägerschicht.
[0015] Das in Fig.1 dargestellte Drucktuch weist einen Aufbau aus einer elastomeren Druckschicht
1, einer darunter angeordneten Gewebelage 2 und einer mit der Gewebelage 2 verbundenen,
mikroporösen Elastomerzwischenschicht 3 auf. Dieser Drucktuchaufbau 1, 2, 3 ist auf
einer aus einem Laminat bestehenden, nicht dehnbaren Trägerschicht 4 fest aufgebracht,
z.B.aufvulkanisiert. Die Laminatschicht 4 besteht aus einem stabilen, aber biegsamen
Metallblech 5, das beidseitig mit jeweils einer aus Polyamid bestehenden Kunststofffolie
6 und 7 beschichtet ist. Die Laminatschicht 4 ragt in Längsrichtung über die Länge
des Drucktuchaufbaus 1, 2, 3 unter Bildung von Enden 8 und 9 hinaus.
[0016] In der Fig. 2 wird das Drucktuch dargestellt, wobei die überstehenden Enden 8 und
9 der Trägerschicht 4 abgewinkelt sind. Die Winkel sind entsprechend der Lage des
Einspannkanals des jeweiligen Druckzylinders gewählt.
[0017] In der Fig. 3 wird ein Verfahrensschritt zur Herstellung des in den Figuren 1 und
2 beschriebenen Drucktuchs dargestellt. Die als Laminat vorliegende Trägerschicht
4 wird kontinuierlich in Bahnform bereitgestellt. Auf diese Trägerschicht 4 wird ein
in Bahnform vorliegender Drucktuchaufbau 1, 2, 3, der auf seiner Unterseite mit einem
Haftklebestrich versehen ist, der eine Trennkraft aufweist, die ein mechanisches Abziehen
ermöglicht, aufgebracht. Nun wird der Drucktuchaufbau in Abständen senkrecht bis zur
oberen Beschichtung 6 eingeschnitten.
[0018] Die entstehenden Abschnitte des Drucktuchaufbaus sind in ihren Abständen derart ausgewählt,
dass die durch die Schnitte 10 entstandenen Abstände abwechselnd die Länge eines Drucktuchaufbaus
eines fertigen Drucktuchs und die Länge zweier Einspannenden 8 und 9 haben. Nach dem
Einschneiden werden die Abschnitte 12 des Drucktuchaufbaus, die der Länge zweier Einspannenden
8 und 9 entsprechen, von der Trägerschicht 4 durch Abziehen gelöst und entfernt, so
dass der in Fig. 4 gezeigte Aufbau entsteht. Es ist alternativ auch möglich, die Konfiguration
gemäß Fig. 4 dadurch herzustellen, dass statt eines bahnförmigen Drucktuchaufbaus
in Abständen separate, längenbegrenzte Drucktuchaufbauten auf die Trägerschicht 4
aufgebracht werden.
[0019] Anschließend wird der in Fig. 4 dargestellte Zusammenbau einer Vulkanisation unterzogen,
so dass die einzelnen Drucktuchaufbauten 1, 2, 3 fest mit der Trägerschicht 4 verbunden
sind.
[0020] Die Abstände zwischen den einzelnen Drucktuchaufbauten 1, 2, 3 sind so festgelegt,
dass nach einem späteren Ablängen des jeweiligen Drucktuchs in der durch die strichpunktierten
Linien 13 gekennzeichneten Schnittstelle Drucktücher bereitgestellt werden, die mit
passend überstehenden Enden 8 und 9 der Trägerschicht 4 abgelängt sind, wie es in
Fig. 1 anhand eines einzelnen Drucktuch dargestellt ist.
1. Drucktuch zur Verwendung auf Druckzylindern für insbesondere Offset-Druckmaschinen,
mit einer bei Einsatz des Drucktuchs dem Druckzylinder zugewandten, nicht dehnbaren
Trägerschicht (4), einem Drucktuchaufbau aus einer mikroporösen, kompressiblen Elastomer-Zwischenschicht
(3), einem Festigkeitsträgergewebe (2) und einer äußeren elastomeren Druckschicht
(1), wobei die Trägerschicht (4) den Drucktuchaufbau an beiden Enden überragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trägerschicht (4) eine Laminatschicht ist, die aus einem Metallblech (5) mit
einer beidseitigen Beschichtung aus thermoplastischem oder elastomerem Werkstoff (6
und 7) besteht.
2. Drucktuch nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (6 und 7) sich über die gesamte Länge des Metallblechs (5) erstreckt.
3. Drucktuch nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung aus Kunststofffolien (6 und 7) aus Polyamid besteht.
4. Verfahren zur Herstellung eines Drucktuches zur Verwendung auf Druckzylindern für
insbesondere Offset-Druckmaschinen, bei dem eine bei Einsatz des Drucktuches dem Druckzylinder
zugewandte, nicht dehnbare Trägerschicht, ggf. eine mikroporöse und/oder kompressible
Elastomer-Zwischenschicht, eine äußere elastomere Druckschicht und ggfs. weitere Schichten
verbunden werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine biegsame, der Krümmung des Druckzylinders anpassbare Metallblechbahn (5')kontinuierlich
bereitgestellt wird,
dass die Metallblechbahn (5') beidseitig mit thermoplastischem oder elastomerem Werkstoff
(6' und 7') beschichtet wird,
dass die äußere Druckschicht (1'), die mikroporöse und/oder kompressible Elastomer-Zwischenschicht
(3') und ggfs. weitere Schichten zu einem Drucktuchaufbau verbunden werden,
wonach eine feste Verbindung dieses Drucktuchaufbaus (1, 2, 3) zu der Trägerschicht
(4) hergestellt wird und wonach einzelne Drucktucheinheiten mit jeweils überstehenden
(8 und 9) Enden der Trägerschicht (4) abgelängt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucktuchaufbau vor dem Aufbringen auf die Trägerschicht (4) mit einem kaltklebenden
Haftvermittler auf seiner Unterseite versehen ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucktuchaufbau in Bahnform vorliegt und nach dem Aufbringen auf die Trägerschicht
(4) in Abständen senkrecht bis zur oberen Beschichtung (6) eingeschnitten wird,
dass jede zweite durch das Einschneiden definierte Abstandslänge des Drucktuchaufbaus
durch Abziehen des Drucktuchaufbauabschnitts abgezogen und entfernt wird, dass anschließend
die Drucktuchaufbauten mit der Trägerschicht (4) zusammenvulkanisiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Trägerschicht (4) einzelne längenbegrenzte Drucktuchaufbauten in Abständen
aufgebracht werden.