[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Ueberführung von aus ungebundenen Druckbogen
gebildeten Blocks, insbesondere von auf dem Rücken stehend geförderten Buchblocks,
die einen Förderer, auf dem und danach die Buchblocks parallel zu ihrer Längserstreckung
transportiert werden, mit einer nachgeschalteten Fördervorrichtung förderwirksam verbindet.
[0002] Bei einem Klebebindeverfahren werden die in einer Zusammentragmaschine übereinanderliegend
gesammelten Druckbogen als ungebundene Buchblocks in einen Klebebinder zur Bearbeitung
und Rückenbeleimung überführt. Auf dem Ueberführungsweg, der auch durch einen Vorsatzbogenanleger
ausgebildet sein kann, werden die losen Buchblocks durch Wenden auf den Rücken gestellt
und am Ende des Ueberführungsweges von jeweils einer umlaufenden Klammer des Klebebinders
erfasst, derart, dass die Falzkanten der gesammelten Buchblocks einige Millimeter
nach unten aus der Klammer herausragen, um bearbeitet, beleimt und beumschlagt werden
zu können. Der Ueberführungsweg beginnt und endet jeweils an einer Trennstelle zweier
Fördermittel, sei es zwischen Zusammentragmaschine und Klebebinder oder zwischen Zusammentragmaschine
und Vorsatzbogenanleger resp. Vorsatzbogenanleger und Klebebinder.
[0003] Aehnliches findet bei einer sog. Ableimmaschine statt, mit welcher u.a. fadengeheftete
Buchblocks oder aus Faden gesiegelten Druckbogen bestehende Buchblocks am Rücken beleimt
werden, um sie danach in eine Buchdecke einzuhängen. Auch bei dieser Vorgehensweise
kann der Ableimmaschine ein Vorsatzbogenanleger vorgeschaltet und/oder eine Einrichtung
für das Trocknen oder Abpressen beleimter Rücken von Buchblocks -EP 03405008.8- nachgeschaltet
sein. Hierbei ist ein förderwirksam ausgebildeter Ueberführungsabschnitt zwischen
zwei Fördervorrichtungen zweier Bearbeitungsstationen vorgesehen, der einen kontrollierten
Materialfluss gewährleistet.
[0004] Es stellt sich an die Erfindung die Aufgabe vor einem weiteren Verarbeitungsschritt
eine Kontrolle über die Vollständigkeit eines Buchblockes durchführen zu können, ohne
dass dadurch eine Verlängerung einer Verarbeitungsstrecke mehrerer Verarbeitungsstationen
entsteht.
[0005] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Ueberführungseinrichtung
zur Dickenmessung eines Buchblocks ausgebildet ist. Dadurch kann der Konstruktionsaufwand
für eine Dickenmessvorrichtung erheblich reduziert und die Verlängerung einer Verarbeitungsstrasse
vermieden werden.
[0006] Dies insbesondere bei einer Einrichtung, die beidseits eines aus stehenden Führungswänden
gebildeten, in der Breite verstellbaren Förderkanal aufweist, in den zwei sich gegenüberliegende
und auf die Seitenflächen eines Buchblocks einwirkende, um vertikale Achsen drehbare
Rollen eintauchbar sind, die den Transport der Buchblocks übernehmen.
[0007] Zur Optimierung des Transportes der Buchblocks erweist es sich als günstig, wenn
wenigstens einer Rolle eine Umlenkrolle zugeordnet ist, die gemeinsam mit einem endlos
umlaufenden Zugorgan einen auf die Seitenflächen eines Buchblocks einwirkenden Arbeitstrum
bilden, sodass ein zuverlässiger resp. günstiger Reibungskontakt mit dem Buchblock
entstehen kann.
[0008] Wenn dabei die Rollen jeweils an einem federbelasteten Lenker gelagert sind, kann
ein weitgehend regelmässiger Reibungskontakt mit den Buchblocks entstehen.
[0009] Vorteilhaft erweist sich eine Einrichtung, bei der die Umlenkrolle an einem konzentrisch
zur Rolle gelagerten Hebel schwenkend verstell- und feststellbar ist, sodass das Arbeitstrum
gegenüber der Richtung des Förderkanals (leicht) verstellt werden kann.
[0010] Vorzugsweise sind die Rollen in einer als Messwertaufnehmer ausgebildeten Messvorrichtung
angeordnet, sodass eine kompakte Bauweise der den Transport und die Dickenmessung
der Buchblocks vereinigenden Einrichtung erreicht werden kann.
[0011] Zur Messung resp. Kontrolle der Dicke eines Buchblockes kann die Messvorrichtung
einen die Rollen verbindenden Wegsensor aufweisen, der auf einer elektrischen, optischen
oder elektromagnetischen Basis aufgebaut ist.
[0012] Als zweckmässig erweist sich beispielsweise ein Linearpotentiometer, das zwischen
den Rollen befestigt ist und teleskopartig beweglich ausgebildet ist. Solche und andere
Potentiometer sind beispielsweise bei der Gefran GmbH, DE-63500 Seligenstadt erhältlich.
[0013] Der einfachheithalber sind die Rollen jeweils in einem durch den Wegsensor verbundenen
Support gelagert.
[0014] An dem Support ist vorteilhaft eine senkrechte Stange befestigt, an deren unterem
Ende eine Halterung zur einseitigen Befestigung des Wegsensors vorgesehen ist.
[0015] Als einfach erweist sich eine Ausführungsform, bei der das freie Ende des schwenkbaren
Lenkers durch den Support ausgebildet ist.
[0016] Bei einer Aenderung der Dicke der Buchblocks ist es erforderlich, dass die Rollen
und die ihr zugeordneten Betätigungs- und Antriebselemente auf einer rechtwinklig
zur Förderrichtung (F) des Förderkanals verschiebbaren Konsole befestigt sind.
[0017] Anschliessend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung, auf die bezüglich
aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand
eines Ausführungsbeispiels erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemässe Einrichtung und
- Fig. 2
- eine unvollständige Darstellung nach einem Schnitt gemäss II - II in Fig. 1.
[0018] Die Fig. 1 und 2 zeigen eine Einrichtung 1 zur Ueberführung von aus ungebundenen
Druckbogen gebildeten oder fadengehefteten Buchblocks 2, die auf dem Rücken stehend
von einem Förderer 3, auf dem die Buchblocks 2 parallel zur Längserstreckung transportiert
werden, einer nachgeschalteten Fördervorrichtung 4 zugeführt werden. Die Fördereinrichtung
der Buchblocks 2 ist durch Pfeil F in Fig. 2 dargestellt.
Weiterhin besteht die Einrichtung 1 aus stehenden Führungswänden 5, 6, von denen wenigstens
eine Führungswand 5, 6 zur Veränderung der Breite aus eines aus letzteren gebildeten
Förderkanals 7 verstellbar angeordnet ist.
Beidseits des Förderkanals 7 tauchen um vertikale Achsen 8, 9 drehbare Rollen 10,
11 durch seitliche Ausnehmungen 12, 13 in den Führungswänden 5, 6 in den Förderkanal
7 ein, derart, dass sie die passierenden Buchblocks 2 an ihren Seitenflächen förderwirksam
annehmen und antreiben können. Hierzu ist wenigstens eine Rolle 10, 11 motorisch angetrieben.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rolle 10, 11 jeweils eine Umlenkrolle
14, 15 zugeordnet, um welche und die Rolle 10, 11 ein umlaufendes Zugorgan 16, 17
umgelegt ist. Das Zugorgan 16, 17 bildet einen dem Förderkanal 7 zugewandten Arbeitstrum
18, 19. Letzterer ist durch eine Lageänderung der Umlenkrolle 14, 15 bezüglich eines
Anstellwinkels zum Buchblock gegenüber der Förderrichtung F eines Buchblocks 2 verstellbar
ausgebildet, wobei hierzu die Umlenkrolle 14, 15 an einem Hebel 20, 21 um die Achse
8, 9 schwenkbar ist. Hierzu ist ein Support 22, 23 vorgesehen, in welchem die Rolle
10, 11 gelagert ist, wogegen der Hebel 20, 21 an der Aussenseite des Supports 22,
23 lagert.
Der Antrieb der Rollen 10, 11 ist als Zugmittelgetriebe 24, 25 ausgebildet, die einen
endlos umlaufenden Antriebsriemen 26, 27 aufweisen, der um mehrere Rollen läuft, von
denen eine Rolle 28, 29 oberhalb der Rolle 10, 11 mit dieser über eine Welle 30, 31
antriebsverbunden ist. Die Welle 30, 31 ist im Support 22, 23 gelagert. Um den Antriebsriemen
26, 27 eines Zugmittelgetriebes 24, 25 beim Transport der durchlaufenden Buchblocks
2 gespannt halten zu können, ist eine nachgiebig belastete Spannrolle 32, 33 vorgesehen,
die seitlich versetzt zur Rolle 10, 11 und rechtwinklig zur Förderrichtung F bewegbar
angeordnet ist. D.h, die Zugmittelgetriebe 24, 25 bilden jeweils eine Antriebseinheit
der Rollen 10, 11, an deren Lage sich beim Durchlauf unterschiedlich dicker Buchblocks
2 hinsichtlich Maschinengestellt nur die Rolle 10, 11 und Spannrolle 32, 33 ihre Position
ändern.
Für den Antrieb der Zugmittelgetriebe sind mit einem Motor verbundene Getriebe 53,
54 vorgesehen.
Nachzuholen ist, dass der die Umlenkrolle 14, 15 aufweisende schwenkend verstellbare
Hebel 20, 21 in einem kreisbogenförmigen, konzentrisch zur Achse 8, 9 verlaufenden
Schlitz 35, 36 des Supports 22, 23 arretierbar ist.
[0019] Der zur Lagerung der Rolle 10, 11 ausgebildete Support 22, 23 ist an dem freien Ende
eines um eine senkrechte Achse 37, 38 schwenkbar gelagerten Lenkers 39, 40 befestigt,
der belastet von einer Feder 41, 42 die Rolle 10, 11 an eine Seitenfläche eines Buchblocks
2 presst. Gegen die Federkraft wirkend, ist ein Dämpfungselement 43, 44 vorgesehen,
das einen zu hohen Anpressdruck der Rolle 10, 11 durch die Feder 41, 42 an der Seitenfläche
eines Buchblocks 2 aufnimmt resp. verhindert. Gegenüberliegend von dem Dämpfungselement
43, 44 befindet sich auf einer Seite des Förderkanals 7 ein fester Anschlag 45 für
den einen Lenker 39 resp. die Rolle 10, das bedeutet, dass die Rolle 10 nur beschränkt
versetzbar ist.
[0020] Ueberdies sind wenigstens die einer Seite des Förderkanals 7 zugeordnete Rolle 10
sowie deren oben beschriebene Betätigungs und Antriebselemente auf einer rechtwinklig
zur Förderrichtung F des Förderkanals 7 verschiebbaren Konsole 46 befestigt.
[0021] Dies ist zur Aenderung der Förderkanalbreite bei einem Wechsel der Buchblockdicke
erforderlich.
Die Rollen 10, 11 dieses Einrichtungsteils sind in einer als Messwertaufnehmer ausgebildeten
Messvorrichtung 47 angeordnet. Diese besteht weiterhin aus einem die Rollen 10, 11
verbindenden Wegsensor 48, beispielsweise einem Linearpotentiometer, der eine in einem
Gehäuse 49 teleskopartig verschiebbare Stange 50 aufweist. Das Gehäuseende ist einenends
des Linearpotentiometers 48 und die eintauchende Stange 50 anderenends des Linearpotentiometers
48 mit jeweils einer an einem Support 22, 23 befestigten Verbindungsstange 51, 52
antriebsverbunden. Halterungen 55, 56 am unteren Ende der Verbindungsstange 51, 52
dienen der Koppelung mit dem Linearpotentiometer 48.
Am oberen Ende ist die Verbindungsstange 51, 52 in eine am Support 22, 23 befestigte
Klemmbacke 57, 58 eingespannt. Der Wegsensor 48 ist durch eine Leitung 59 mit einem
Rechner (nicht dargestellt) verbunden, in dem ein mit der gemessenen Dicke eines Buchblocks
2 vergleichbarer Sollwert gespeichert ist und der bei einer bestimmten Abweichung
vom Sollwert fehlerhafte Buchblöcke 2 zur Ausschleusung aus dem Produktionsprozess
veranlasst.
1. Einrichtung (1) zur Ueberführung von aus ungebundenen Druckbogen gebildeten Blocks,
insbesondere von auf dem Rücken stehend geförderten Buchblocks (2), die einen Förderer
(3), auf dem und danach die Buchblocks (2) parallel zu ihrer Längserstreckung transportiert
werden, mit einer nachgeschalteten Fördervorrichtung (4) förderwirksam verbindet,
dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberführungseinrichtung zur Dickenmessung eines Buchblocks (2) ausgebildet ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, die beidseits eines aus stehenden Führungswänden (5,
6) gebildeten, in der Breite verstellbaren Förderkanals (7) zwei in letzteren nachgiebig
eintauchbare und auf die Seitenflächen eines Buchblocks (2) einwirkende, um vertikale
Achsen (8, 9) drehbare Rollen (10, 11) aufweist, von denen wenigstens eine angetrieben
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, bei der einer Rolle (10, 11) eine Umlenkrolle (14, 15)
zugeordnet ist, die gemeinsam mit einem endlos umlaufenden Zugorgan (16, 17) einen
dem Förderkanal (7) zugewandten Arbeitstrum (18, 19) bilden.
4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, bei der die Rolle (10, 11) jeweils am freien Ende
eines federbelasteten Lenkers (39, 40) gelagert ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 und 4, bei der die Umlenkrolle (14, 15) an einem konzentrisch
zur Achse (8, 9) der Rolle (10, 11) gelagerten Hebel (20, 21) schwenkend verstellbar
und feststellbar ist.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (10, 11) in einer als Messwertaufnehmer ausgebildeten Messvorrichtung
(47) angeordnet sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (47) einen die Rollen (10, 11) verbindenden Wegsensor (48) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wegsensor (48) als Linearpotentiometer ausgebildet ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (10, 11) jeweils in einem durch den Wegsensor (48) verbundenen Support
(22, 23) gelagert sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Support (22, 23) eine senkrechte Verbindungsstange (51, 52) befestigt ist,
an deren unterem Ende eine Halterung (55, 56) zur Befestigung des Wegsensors (48)
vorgesehen ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des Lenkers (39, 40) durch den Support (22, 23) ausgebildet ist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (10, 11) und die ihr zugeordneten Betätigungs- und Antriebselemente auf
einer rechtwinklig zur Förderrichtung (F) des Förderkanals (7) verschiebbaren Konsole
(46) befestigt sind.