[0001] Die Erfindung betrifft ein Kantengetriebe, welches zur Befestigung an einer Stulpschiene
eines Treibstangenbeschlages vorgesehen ist, mit einem zwischen zwei Gehäuseteilen
gelagerten und zum Eingreifen in eine an der Stulpschiene geführte Treibstange vorgesehenen
Antriebsritzel, mit an den Gehäuseteilen angeordneten, zur Abstützung an der Stulpschiene
vorgesehenen Stützelementen und mit zum Hintergreifen auf der den Stützelementen abgewandten
Seite der Stulpschiene vorgesehenen Laschen der Gehäuseteile, wobei die Laschen im
an die Stulpschiene befestigten Zustand Ausnehmungen der Stulpschiene durchdringen,
wobei die Laschen der Stulpschiene von einer die Ausnehmungen der Stulpschiene hindurchführbaren
Stellung in eine die Stulpschiene hintergreifende Stellung plastisch verformbar sind.
[0002] Solche Kantengetriebe werden zum Antrieb von an der Stulpschiene geführten Treibstangen
bei Treibstangenbeschlägen eingesetzt. Das Antriebsritzel weist in der Regel eine
Vierkantausnehmung auf, über die es mit einer Handhabe verbunden wird.
[0003] Ein solches Kantengetriebe ist beispielsweise aus der DE - OS - 2 033 042 bekannt.
Bei diesem Kantengetriebe weisen die Gehäuseteile entlang aneinanderstoßender Stirnkanten
Nocken auf, mit denen sie in eine gemeinsame Ausnehmung der Stulpschiene passgenau
eindringen. Von den Nocken entfernt haben die Gehäuseteile Nietbolzen, mit denen sie
durch weitere Ausnehmungen der Stulpschiene hindurchgeführt und dort vernietet werden.
Die Nocken übertragen Reaktionskräfte des Antriebsritzels auf die Stulpschiene und
sind auf sich an der Stulpschiene abstützenden Querwänden angeordnet. Die Treibstange
wird damit zwischen den Querwänden und dem Antriebsritzel geführt. Nachteilig bei
diesem Kantengetriebe ist, dass es durch die Anordnung der Querwände zwischen der
Treibstange und der Stulpschiene sehr große Abmessungen aufweist und sehr schwierig
zu fertigen ist. Weiterhin müssen die Bauteile des Kantengetriebes während der Montage
an der Stulpschiene zusammengesetzt werden, da die Querwände der Gehäuseteile unter
die Treibstange geführt werden. Daher sind zuerst die Gehäuseteile einzeln mit den
Nocken und den Nietbolzen in die Ausnehmungen der Stulpschiene zu führen und gleichzeitig
das Antriebsritzel zwischen die Gehäuseteile einzusetzen. Zum Abschluss der Montage
werden die Nietbolzen an der Stulpschiene vernietet. Eine kostengünstige Vormontage
der Gehäuseteile mit dem Antriebsritzel ist mit diesem Kantengetriebe nicht möglich.
[0004] Weiterhin ist aus der DE 18 15 345 U ein Kantengetriebe bekannt geworden, bei dem
ein einziges Gehäuseteil eine Ausnehmung für einen mittig angeordneten zylindrischen
Abschnitt des Antriebsritzels hat. Auf beiden Seiten des zylindrischen Abschnitts
sind Zähne angeordnet, welche in entsprechende Ausnehmungen der Treibstange eindringen.
Die Laschen sind an den Enden des einzigen Gehäuseteils angeordnet und mit der Stulpschiene
vernietet. Über das einzige Gehäuseteil lassen sich nur geringe Kräfte übertragen.
Zudem muss das Antriebsritzel während der Montage des Kantengetriebes an der Stulpschiene
in das Gehäuseteil eingesetzt werden. Eine kostengünstige Vormontage dieses Kantengetriebes
ist ebenfalls nicht möglich.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Kantengetriebe der eingangs genannten
Art so zu gestalten, dass es besonders einfach vormontiert vorrätig gehalten und im
vormontierten Zustand mit der Stulpschiene verbunden werden kann.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gehäuseteile Mittel
zu ihrer gegenseitigen Fixierung aufweisen und dass im zusammengesetzten Zustand der
Gehäuseteile die Laschen durch die Ausnehmungen der Stulpschiene hindurchführbar sind.
[0007] Durch diese Gestaltung werden die Gehäuseteile mit dem darin gelagerten Antriebsritzel
zunächst gegeneinander fixiert. Damit ist das erfindungsgemäße Kantengetriebe vormontiert
und kann in dem vormontierten Zustand vorrätig gehalten werden. Bei der Montage an
der Stulpschiene wird das vormontierte Kantengetriebe mit den Stützelementen gegen
die Stulpschiene gedrückt. Dabei durchdringen die Laschen die Ausnehmungen der Stulpschiene
und überragen diese geringfügig. Die Abschnitte werden anschließend plastisch verformt
und damit das Kantengetriebe an der Stulpschiene befestigt. Die Fixierung der Gehäuseteile
gegeneinander kann beispielsweise stoffschlüssig durch Verschweißen oder Verkleben
oder formschlüssig durch Vernietung oder ineinandergreifende Haken erfolgen. Durch
die Fixierung der Gehäuseteile gegeneinander erfordern die Gehäuseteile keine zwischen
der Stulpschiene und der Treibstange anzuordnenden Querwände, wie bei dem bekannten
Kantengetriebe.
[0008] Die Montage des erfindungsgemäßen Kantengetriebes an der Stulpschiene gestaltet sich
besonders einfach, wenn die Laschen einen ersten, eine der Dicke der Stulpschiene
entsprechende Länge aufweisenden Abschnitt und einen sich an den ersten Abschnitt
anschließenden, quer zu diesem ausgerichteten zweiten Abschnitt aufweisen. Durch diese
Gestaltung lassen sich die Laschen einfach durch die Ausnehmungen der Stulpschiene
hindurchführen. Dabei überragt der zweite Abschnitt die Stulpschiene auf der dem Antriebsritzel
abgewandten Seite und lässt sich zur formschlüssigen Befestigung des Kantengetriebes
an der Stulpschiene zur Seite biegen. Dabei wird entweder der erste Abschnitt verdreht
oder der zweite Abschnitt verbogen. Hierdurch lässt sich eine hohe Stabilität der
Befestigung bei geringen Montagekräften erzeugen.
[0009] Die Mittel zur Fixierung der Gehäuseteile erfordern gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen konstruktiven Aufwand, wenn die
Gehäuseteile sich gegenseitig durchdringende Nieten aufweisen. Hierdurch ist es durch
Vernietung der Gehäuseteile mittels der Nieten möglich, die Gehäuseteile nach dem
Zusammensetzen formschlüssig miteinander zu verbinden und damit das erfindungsgemäße
Kantengetriebe als fertig montierte Einheit vorrätig zu halten.
[0010] Die Verbindung des erfindungsgemäßen Kantengetriebes mit der Stulpschiene weist eine
besonders hohe Festigkeit auf, wenn mehrere Laschen in einer Reihe jeweils an Längsseiten
der Gehäuseteile angeordnet sind.
[0011] Die Fertigung der Gehäuseteile gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders kostengünstig, wenn die Gehäuseteile als Pressblechteile ausgebildet
sind.
[0012] Eine Verletzungsgefahr an den die Stulpschiene überragenden Abschnitten der Laschen
lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn ein Abdeckelement Rastmittel zur Verbindung mit den die Stulpschiene überragenden
Abschnitten der Laschen aufweist.
[0013] Das Abdeckelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders kostengünstig fertigen, wenn das Abdeckelement aus Kunststoff
gefertigt ist.
[0014] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig.1
- ein Fenster mit zwei in einem Rahmen verriegelten Flügel und mit einem erfindungsgemäßen
Kantengetriebe,
- Fig.2
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Kantengetriebe aus Figur 1 entlang der
Linie II - II,
- Fig.3
- eine Seitenansicht des an einer Stulpschiene befestigten Kantengetriebes aus Figur
2,
- Fig.4
- eine Ansicht auf die Stulpschiene im Bereich des Kantengetriebes.
- Fig.5
- eine alternative Ausgestaltung des Kantengetriebes entsprechend Fig. 2 in einer ersten
Position.
- Fig.6
- eine alternative Ausgestaltung des Kantengetriebes entsprechend Fig. 2 in einer zweiten
Position.
[0015] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem Rahmen 1 mit zwei Flügeln 2, 3. Der linke Flügel
2 hat einen von einem Kantengetriebe 4 antreibbaren Treibstangenbeschlag 5 mit einer
Treibstange 6. Die Treibstange 6 trägt in Schließbleche 7 des Rahmens 1 hineinbewegbare
Schließzapfen 8. Bei dem rechten Flügel 3 kann es sich beispielsweise um einen Reinigungsflügel
handeln, der sich erst nach einem Öffnen des linken Flügels 2 entriegeln lässt. Die
Flügel 2, 3 befinden sich damit in einem mit dem Rahmen 1 verriegelten Zustand. Das
Kantengetriebe 4 lässt sich über eine Handhabe 9 antreiben und damit die Treibstange
6 in ihrer Längsrichtung verschieben.
[0016] Figur 2 zeigt in einer vergrößerten Schnittdarstellung entlang der Linie II - II
durch das Kantengetriebe 4 aus Figur 1, dass ein Antriebsritzel 10 zwischen zwei Gehäuseteilen
11, 12 gelagert ist. Das Antriebsritzel 10 greift in die an einer Stulpschiene 13
geführten Treibstange 6 ein. Die Gehäuseteile 11, 12 weisen jeweils Laschen 14, 15
auf, mit denen sie die Stulpschiene 13 durchdringen. Die Laschen 14, 15 sind auf der
der Treibstange 6 abgewandten Seite der Stulpschiene 13 verschränkt und befestigen
das Kantengetriebe 4 an der Stulpschiene 13. An den Gehäuseteilen 11, 12 angeordnete
Stützelemente 16, 17 liegen an der Stulpschiene 13 an und sichern das Antriebsritzel
10 in einer gegenüber der Treibstange 6 vorgesehenen Lage. Ein Abdeckelement 18 aus
Kunststoff weist Rastmittel 19, 20 auf, mit denen es an den Laschen 14, 15 befestigt
ist.
[0017] Figur 3 zeigt das an der Stulpschiene 13 befestigte Kantengetriebe 4 aus Figur 2
in einer Seitenansicht. Das Abdeckelement 19 ist zur Vereinfachung der Zeichnung geschnitten
dargestellt. Die Laschen 14 des Gehäuseteils 11 weisen einen ersten Abschnitt 21 auf,
mit dem sie Ausnehmungen 22 der Stulpschiene 13 durchdringen und weisen einen quer
zu dem ersten Abschnitt 21 verlaufenden zweiten Abschnitt 23 auf. Der zweite Abschnitt
23 ist verschränkt und damit aus dem Bereich der Ausnehmungen 22 der Stulpschiene
13 herausgebogen. Damit wird das Kantengetriebe 4 formschlüssig an der Stulpschiene
13 gehalten. Die beiden Gehäuseteile 11, 12 des Kantengetriebes 4 haben Nieten 24
zu ihrer gegenseitigen Fixierung. Weiterhin zeigt Figur 3, dass das Antriebsritzel
10 eine Vierkantausnehmung 25 zur Verbindung mit der in Figur 1 dargestellten Handhabe
9 aufweist.
[0018] Das Kantengetriebe 4 kann zunächst vormontiert werden, indem das Antriebsritzel 10
zwischen den Gehäuseteilen 11, 12 eingesetzt wird, und die Gehäuseteile 11, 12 anschließend
über die Nieten 24 miteinander verbunden werden. In diesem vormontierten Zustand lässt
sich das Kantengetriebe 4 vorrätig halten und zur Montage mit den noch unverschränkten
Laschen 14, 15 in die Ausnehmungen 22 der Stulpschiene 13 einführen, bis die Stützelemente
16, 17 gegen die Stulpschiene 13 und damit das Antriebsritzel 10 in die vorgesehene
Position gegenüber der Treibstange 6 gelangen. Anschließend werden Laschen 14, 15
aus dem Bereich der Ausnehmungen 22 der Stulpschiene 13 herausgebogen und damit das
Kantengetriebe 4 formschlüssig mit der Stulpschiene 13 verbunden.
[0019] Figur 4 zeigt in einer Draufsicht auf die dem Kantengetriebe 4 aus Figur 2 abgewandte
Seite der Stulpschiene 13 die Verbindung mit den Laschen 14, 15 der Gehäuseteile 11,
12. Hierbei ist zu erkennen, dass freie Enden der die Stulpschiene 13 überragenden
Abschnitte 23 der Laschen 14, 15 zur Seite und damit aus dem Bereich der Ausnehmungen
22 der Stulpschiene 13 herausgebogen sind. Einander gegenüberstehende Laschen 14,
15 sind damit aufeinander zu gebogen. Zur Verdeutlichung ist das Abdeckelement 18
aus Figur 3 in Figur 4 nicht dargestellt.
[0020] Fig. 5 und 6 zeigen eine alternative Ausgestaltung des in Fig. 2 dargestellten Kantengetriebes
in einer um 90 ° gedrehten Darstellung. Im Gegensatz zu Fig. 2 weist das Kantengetriebe
4 zweite Laschen 14a, 15a auf, mit denen sie die Stulpschiene 13 durchdringen. Die
Laschen sind auf der der Treibstange 6 abgewandten Seite der Stulpschiene um etwa
90 ° umgebördelt. Dabei zeigt Fig. 5 den Zustand der Laschen 14a, 15a Ausgangszustand,
während in Fig. 6 der Zustand nach dem Umbördeln dargestellt ist. Die Achse, um die
die Umbördelung erfolgt, verläuft dabei parallel zur Längsachse der Stulpschiene 13.
Auch diese Ausführungsform kann optional mit einem in Fig. 5 und 6 nicht dargestelltem
Abdeckelement versehen sein.
1. Kantengetriebe, welches zur Befestigung an einer Stulpschiene eines Treibstangenbeschlages
vorgesehen ist, mit einem zwischen zwei Gehäuseteilen gelagerten und zum Eingreifen
in eine an der Stulpschiene geführte Treibstange vorgesehenen Antriebsritzel, mit
an den Gehäuseteilen angeordneten, zur Abstützung an der Stulpschiene vorgesehenen
Stützelementen und mit zum Hintergreifen auf der den Stützelementen abgewandten Seite
der Stulpschiene vorgesehenen Laschen der Gehäuseteile, wobei die Laschen im an die
Stulpschiene befestigten Zustand Ausnehmungen der Stulpschiene durchdringen, wobei
die Laschen der Stulpschiene von einer die Ausnehmungen der Stulpschiene hindurchführbaren
Stellung in eine die Stulpschiene hintergreifende Stellung plastisch verformbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (11, 12) Mittel zu ihrer gegenseitigen Fixierung aufweisen und dass
im zusammengesetzten Zustand der Gehäuseteile (11, 12) die Laschen (14, 14a, 15, 15a)
durch die Ausnehmungen (22) der Stulpschiene (13) hindurchführbar sind.
2. Kantengetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (14, 14a, 15, 15a) einen ersten, eine der Dicke der Stulpschiene (13)
entsprechende Länge aufweisenden Abschnitt (21) und einen sich an den ersten Abschnitt
(21) anschließenden, quer zu diesem ausgerichteten zweiten Abschnitt (23) aufweisen.
3. Kantengetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (11, 12) sich gegenseitig durchdringende Nieten (24) aufweisen.
4. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Laschen (14, 14a, 15, 15a) in einer Reihe jeweils an Längsseiten der Gehäuseteile
(11, 12) angeordnet sind.
5. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäuseteile (11, 12) als Pressblechteile ausgebildet sind.
6. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abdeckelement (18) Rastmittel (19, 20) zur Verbindung mit den die Stulpschiene
(13) überragenden Abschnitten (23) der Laschen (14, 14a, 15, 15a) aufweist.
7. Kantengetriebe nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckelement (18) aus Kunststoff gefertigt ist.